
Ihre Meinung zu Orban will in Kiew über den Frieden sprechen
Ungarns Ministerpräsident Orban gilt in der EU als kremlfreundlichster Regierungschef. So hat er lange Zeit Hilfen für die Ukraine blockiert. Nun ist Orban nach Kiew gereist, um mit Präsident Selenskyj über den Frieden zu sprechen.
„Orban will in Kiew über den Frieden sprechen“
Wohl eher über seine Bedingungen dafür. Die identisch mit denen des von ihm verehrten Kriegsherrn sind.
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Das sehe ich anders:
Orban würde, aus meiner Sicht, sogar mit dem Teufel selbst verhandeln, wenn für ihn etwas dabei abfallen würde.
Er nennt sich "Patriot" und sieht, daß es für sein Land und auch für ihn persönlich und sein Umfeld höchst profitabel ist, mit Russland Geschäfte zu machen. Das hat er mit allen nationaldenkenden Menschen gemeinsam und diese werden nicht nur in Europa immer stärker. Ich vermute stark, daß mit Trump, so er Präsident der USA werden sollte, sich alles grundlegend ändern wird. Wir sollten darauf vorbereitet sein. Sollen wir dann alleine den Ukrainekrieg finanzieren?
Genau das macht einen brauchbaren Politiker aus. Er ist berechenbar, kennt keine Scheu und trifft sich selbst mit dem Teufel, wenn es Sinn macht. Es ist dabei völlig irrelevant, ob er dabei auch ein "netter Kerl" ist, solange er seinen Job macht und das Beste für sein Land herausholt. Und Frieden ist wohl mit das Beste, was es hier geben kann, denn so ein Krieg breitet sich naturgemäß auch schnell mal aus.
„Das sehe ich anders:
Orban würde, aus meiner Sicht, sogar mit dem Teufel selbst verhandeln, wenn für ihn etwas dabei abfallen würde. “
Was sehen Sie dann da anders?
"...des von ihm verehrten Kriegsherrn..."
Ich glaube nicht, daß Orban so etwas wie persönliche Gefühle für welchen Politiker auch immer entwickelt. Ihm geht es ausschließlich um ein knallhartes Kalkül: Was bringt es mir und Ungarn?
Sollen wir dann alleine den Ukrainekrieg finanzieren?
Ja, es könnte sein, daß Europas Selbstverteidigung gegen imperialistische Machtgelüste eines reaktionären Despoten dann komplett selbst gestemmt werden muss, da die USA als Bündnispartner ausfallen könnten.
Eine erneute Wahl Trumps wird Folgen haben, die wir uns jetzt noch gar nicht ausmalen können.
Wie lang soll denn der Krieg noch gehen, das Sterben, die unvorstellbare Zerstörung und mit welchen Ziel?
Alles oder nichts? Sollen weiter Frauen ihre Männer verlieren, Kinder ihre Väter, Mütter ihre Kinder, sollen weiter Menschen schwerstverwundet werden? "whatever it takes"- bis zum Sieg? Sollen wir das ernsthaft finanziell ermöglichen? Wie denkt unsere Bevölkerung darüber oder ist das gleichgültig?
Am Ende stehen alle vor einem Scherbenhaufen und man fragt sich fassungslos: "Wie konnte es so weit kommen?"
„…Ich vermute stark, daß mit Trump, so er Präsident der USA werden sollte, sich alles grundlegend ändern wird. Wir sollten darauf vorbereitet sein. Sollen wir dann alleine den Ukrainekrieg finanzieren? …“
Wen meinen Sie mir „wir“? Die EU halt ohne die USA, oder nur Deutschland, wenn Länder wie Ungarn oder Frankreich aus der Unterstützung für die Ukraine aussteigen?
Ja, ganz bestimmt genau so! Wahrscheinlich saßen beide, Orban und Putin, zusammen in einer Burg, ganz oben auf dem Hexengipfel und schmiedeten einen Plan, der die totale Vernichtung von allem und jeden als Ziel hatte. Genau so muss es gewesen sein. Es kann gar nicht anders abgelaufen sein.
Eine tiefe und ehrliche Männerfreundschaft? mit allem, was dazugehört?
Das glaube ich, genau wie Sie, weniger.
Ziehen Sie das enge opportunistische Bündnis zwischen Putin und der europäischen Rechten bitte nicht ins Lächerliche. Dazu ist die Lage zu ernst.
Ich stellte lediglich infrage, daß es im Verhältnis Putin/ Orban oder innerhalb der "patriotischen Kräfte" Europas um irgendwelche Emotionen geht, so wie immer wieder unterstellt wird.
Es ist stets, so wie Sie richtig andeuten, eine Anpassung an die jeweilige Lage aus Nützlichkeitserwägungen, weiter nichts. Opportunismus würde allerdings bedeuten, daß dies allzu bereitwillig und unterwürfig geschieht. So weit würde ich nicht gehen.