Ihre Meinung zu Gruppe im Bundestag will Widerspruchsregelung bei Organspende
Eine fraktionsübergreifende Gruppe von Bundestagsabgeordneten will erneut die Widerspruchsregelung bei der Organspende vorantreiben. Kritiker jedoch zweifeln an der Verfassungsmäßigkeit: "Wer schweigt, stimmt nicht automatisch zu."
Völlig verzerrte Darstellung von seiten der Gegner. Es soll ja gar niemand gezwungen werden, Organspender zu werden. Wenn sich jemand dagegen entscheidet, dann ist das allgemein akzeptiert und niemand mosert da rum. Nur soll eben jeder diese Entscheidung treffen und das dann auch kommunizieren, und das ist ja wohl wirklich nicht zuviel verlangt.
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Sehe ich ganz genauso, Wem das wiederstrebt, Widerspruch und fertig, muss Niemand begründen!
Reine Privatsache.
"Nur soll eben jeder diese Entscheidung treffen und das dann auch kommunizieren, und das ist ja wohl wirklich nicht zuviel verlangt." - Und genau dieses Argument nutzt die andere Seite ja auch....
Ich bin auch für die Widerspruchsregelung, oft tut sich keiner drum Gedanken, eher machen sich diejenigen Gedanken, welche gegen eine Organspende sind, und das ist auch okay. Entsprechend sollte es auch für diese einfacher sein sich drum zu kümmern.
Denn wer Organspender sein will, will nicht noch unnötig sich irgendwo nochmal melden und nen Ausweis oder so immer bei sich tragen, dass ist die Gemütlichkeit welche man sich rausnehmen sollte, wenn man bereit ist anderen Menschen im Zweifel das Leben zu retten.
Ich habe meinen Organspendeausweis seitdem ich 18 bin.... war jetzt auch kein großer Aufwand
@frosthorn: Widerspruchslösungen sind zur Zeit zwar en vogue (siehe auch elektronische Patientenakte oder auch die Abstimmung zur Pflegekammer in Baden-Würtemberg).
Aber das macht sie weder rechtssicher in punkto Konformität zum Grundgesetz noch fördern solche Opt-Out-Lösungen die Akzeptanz der Bevölkerung.
Voraussetzung wäre m.E. eine breite Diskussion in der Bevölkerung über dieses Thema
Ich teile Ihre Bedenken nicht, und kann sie auch nicht nachvollziehen.
Damit wird man sehr gut leben können.
Das freut mich.
Sie haben dazu ein völlig anderes Verhältnis. Das akzeptiere ich. Umgekehrt würde ich mir das aber auch wünschen. Ich finde so etwas wie die Körperwelten-Ausstellung absolut grauenvoll. Für mich ist der Körper eines Verstorbenden mehr als nur eine äußere Hülle. Zudem werden die Organe bei Hirntoten Sterbenden entnommen. Ich bezweifele, dass tatsächlich die Mehrheit der Menschen, die sich in Umfragen pro Organspende äußert, aber keinen Ausweis beantragt, nur zu bequem ist der Organspende zuzustimmen.
Worüber soll denn diskutiert werden?
Für mich ist das Thema "ausgelutscht bis zum geht nicht mehr"!
Wenn jemand nicht will - ok, dann muss er Widerspruch ein legen. Es kann und wird niemand gezwungen, Organe zu spenden.
Danke.
Mehr habe ich zu Ihrem Kommentar nicht zu sagen.
Menschen wie ich sind von vorn herein von Blut-, Knochenmark- oder Organspende ausgeschlossen - einfach per Beschluss der Krankenkassen (und unabhängig von irgendwelchen tatsächlichen Befunden) ... also ist es mir komplett egal was der Gesetzgeber hier beschließt.
Und falls es Sie tatsächlich interessiert - auf welcher Basis man uns Betroffene ausschließt? Ich erwähne hier mal die "tötliche" Diagnose -> F64.0
Stammt das noch aus dem vorletzten Jahrhundert?
Ich fasse es nicht.
Es gibt für mich - außer "echte, schwere" Krankheiten keinen Ausschlussgrund.
Offiziell sind "wir" mit der bestätigten Diagnose F64.0 -> chronisch krank
das bezieht sich darauf - dass "wir" u.a. Hormon-Ersatz-Präparate einnehmen - einnehmen müssen - ansonsten kollabiert z.B. die Schilddrüse
diese Präparate werden aber auch Frauen (und Männern) in den Wechseljahren verschrieben - zur Linderung deren Beschwerden ... diese Menschen sind aber nicht auotmatisch von den Spenden ausgeschlossen
Mein tägliches Östrogen (Estradiol) bekomme ich subdermal - zweimal sprühen auf die Haut und fertig ... da geht nix über Magen-Darm-Leben und Nieren
Ich kenne persönlich einen tragischen Fall - die potentielle Spenderin stand vor ihrer "Transition" offiziell im Knochenmark-Spenden-Register ... Jahre nach dem "Wechsel" (eigentlich eine "Anpassung") brauchte ein junges Mädchen zum Überleben so eine Spende - sie war der einzige kompatible Spender ... wurde aber ausgeschlossen wegen der oben genannten Diagnose ... das Kind ... r.i.p.
Die Bezeichnung war mir nicht geläufig, aber wenn bei dir die Leber/ Lunge etc. anders aussieht als bei mir, fress ich nen Besen. Wenn du von vornherein nicht zugelassen bist, kanns ja nicht so wichtig mit der Organspende sein.
Ich begreife diesen Ausschluss nicht. Ich habe noch keine medizinische Begründung dafür gelesen, die mich überzeugt. Und ich als homosexueller Mann bin auch betroffen. Nicht einmal Blut spenden dürfte ich, wenn ich die Frage nach meiner sexuellen Orientierung wahrheitsgemäß beantworten würde.
Der Staat sollte erst einmal solche Absurditäten klären, ehe er sich erdreistet, grundsätzlich in das selbstverständliche Recht des Bürgers über seinen Körper, eingreifen zu wollen.
Eine ganz "wunderbare" Diskussionskultur. Der Gegner, der Feind, der Nichtversteher. Genauso läuft es seit Jahren. Fürchterlich diese Art und Weise.
Schlecht geschlafen?
Sachlichkeit geht ihnen völlig abhanden.
Halten Sie Ihren Kommentar, auf den ich ursprünglich antwortete, für sachlich?
Sollte das der Fall sein, dann hängen wir Beiden völlig unterschiedlichen Definitionen von Sachlichkeit an.
Es gibt doch nur 2 Antwortmöglichkeiten: ja oder nein.
Da ist nicht viel Luft für "nicht verstehen" und schon gar nicht für Gegner oder Feind.
Manche Menschen sehen überall Gegner und Feinde. Für eine demokratische Streitkultur sind die leider verloren. Denn Widerspruch wird prinzipiell als persönlicher Angriff ausgelegt.
Ich habe nirgends etwas von "Feinden" geschrieben und ich sehe da auch keinen Feind. Geschrieben habe ich von Gegnern der Widerspruchslösung. Und wie, bitte schön, soll ich Gegner der Widerspruchslösung denn sonst nennen?
Es gibt Menschen, die betrachten den Begriff „Gegner“ schon als persönlichen Angriff. Menschen, die keinen Widerspruch vertragen.
Völlig verzerrte Darstellung von seiten der Gegner. Es soll ja gar niemand gezwungen werden, Organspender zu werden.
Nichts ist verzerrt außer man bildet es sich ein. Von Zwang redet niemand, sondern von dem Recht das jeder medizinische Eingriff ohne Zustimmung des Betroffenen eine Körperverletzung darstellt, und warum Sie von Gegnern schreiben verstehe ich nicht.
Nur soll eben jeder diese Entscheidung treffen und das dann auch kommunizieren, und das ist ja wohl wirklich nicht zuviel verlangt.
Nicht zustimmen bedeutet doch kommunizieren, auch schweigend oder?
Richtig.
Nicht zuzustimmen ist ganz oft einfach nur Desinteresse und Nachlässigkeit. Wenn es jemandem wirklich wichtig ist, keine Organe zu spenden, dann sollte er oder sie doch bitte die kleine Mühe des Widerspruchs auf sich nehmen. Ich sehe das Problem nicht.
ebenso könnte man aber auch argumentieren, wenn einer wirklich von der Wichtigkeit überzeugt ist ein Organ zu spenden, kann er sich nen Organspendeausweis besorgen - gibts bei der Krankenkasse - oder wenn das zu viel Aufwand bedeutet in jeder Apotheke, denke die nehmen das auch gleich unterschrieben an
wie gesagt, auch ich sehe kein Problem !
Ich schrieb es hier im Thread schon einmal:
Wenn einem das Thema nicht wichtig ist, und man besorgt sich ausschließlich aus diesem Grunde keinen Organspenderausweis, so betrifft das Menschen, die vielleicht auf ein Spenderorgan angewiesen sind. Aus Nachlässigkeit und Desinteresse den Tod von Mitmenschen in Kauf zu nehmen halte ich für fragwürdig.
Wer hingegen kein Organ spenden möchte, was zu akzeptieren ist, dem ist das Thema wichtig. Und dann ist die kleine Mühe des Widerspruchs wohl nicht zu viel verlangt.
Nicht zuzustimmen ist ganz oft einfach nur Desinteresse und Nachlässigkeit.
Das sehe ich nicht so. Wollen Sie von einem jungen Menschen erwarten das er sich schon entscheidet? Dinge ändern sich im Lauf der Zeit und man möchte sich es offen halten. Man kann sich doch auch später entscheiden ohne die Vorschrift des Widerspruches.
Ja, von einem volljährigen Menschen erwarte ich hier eine Entscheidung. Es ist ja keine unumkehrbare Entscheidung.
Desinteresse und Nachlässigkeit mag häufig aber nicht immer vorliegen. Da mein Körper mir gehört, sollte aber auch jede Nachlässigkeit erlaubt sein. Da eine Antwort zu verlangen, steht niemandem zu.
Ich finde, der Gesetzgeber sollte erst einmal seine Hausaufgaben bezüglich Strukturen, Organisation und rechtmäßigen Ablauf bei Spenden machen, ehe er sich anmaßt, über meinen Körper zu bestimmen, sollte ich nicht widersprechen.
Freiwilligkeit sollte aktives Handeln bedürfen und nicht die Verhinderung eines Eingriffs in meine selbstverständlichen Rechte.
Da es hier um Menschenleben geht, sehe ich die Sache ein klein wenig anders. Um meiner eigenen postmortalen Unversehrtheit willen den Tod von Mitmenschen in Kauf zu nehmen mag sich ja vielleicht mit dem Recht am eigenen Körper begründen lassen, aber dann sollte man sich schon die kleine Mühe machen, diese postmortale Unversehrtheit auch ausdrücklich einzufordern.
Es handelt sich hier ja nicht um irgendwelche Larifari-Ethik, sondern um eine Frage von Leben und Tod anderer Menschen. Da hat das Recht auf Bequemlichkeit dann doch irgendwann Grenzen.
Dürfte ich mir ihr Ohr leihen? Ich gebe ihnen recht, dass es vielen einfach zu anstrengend ist, sich aktiv zu kümmern und die wären teilweise sogar dankbar, dass sie so unkompliziert helfen können. Allerdings ist der menschliche Körper auch nach seinem Tod nie ein reiner Gegenstand. Meiner Ansicht nach gäbe es gute und gangbare digitale Lösungen, z.B bei Beantragung eines Digipass könnte direkt ein Zustimmungshäkchen vorgelegt werden, dass meinetwegen aktiv rausgenommen werden kann, um nicht zuzustimmen. Leider ist aber die Digitalisierung so langsam in Deutschland, dass es eben nicht bzw noch nicht geht. Demgegenüber dann eine schnelle Lösung zu wählen, finde ich schon bedenklich und nicht unbedingt der Würde des Menschen gerecht. Ich sage das nicht eilfertig. Ich habe persönlich eine Familie gekannt, die eine Nierenspende für ein Kind benötigte. Letztlich hat sich der Vater entschlossen eine eigene an sein Kind abzugeben, was in diesem glücklich ausgegangenen Fall möglich war.
Es gibt diese tolle Internetseite:
https://organspende-register.de/erklaerendenportal/
Komisch, bei jeder Operation oder Medikation wird eine Unterschrift verlangt, warum nicht bei Organspende? Immerhin ist es mein Körper und ich kann selbst entscheiden was gemacht werden soll und nicht einfach machen.
Sie können es doch selbst entscheiden! Sie werden nur gebeten, diese Entscheidung zu treffen, solange Sie sich noch artikulieren können, ihren hirntoten Körper kann man nun mal nicht mehr fragen.
Sie werden nur gebeten, diese Entscheidung zu treffen
und wenn sich einer über die Endlichkeit seines Daseins keine Gedanken machen will, was dann ?
und gebeten ? er wird gezwungen !
Das wäre in Ordnung, stimmt nur nicht ganz. Ich werde nicht gefragt, sondern meine Zustimmung soll vorausgesetzt werden, sollte ich nicht widersprechen. Das ist übergriffig, übergriffig in mein selbstverständliches Recht über meinen Körper bestimmen zu können.
auch ein interessanter Gesichtspunkt !!
vor jeder OP wird man informiert und muß seine Zustimmung geben
warum nicht auch hierbei ?