Ihre Meinung zu So klappt die Vier-Tage-Woche in den Unternehmen
Seit diesem Jahr testen 45 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen in ganz Deutschland die Vier-Tage-Woche. Zwischen Euphorie und Überstunden: Wie klappt es inzwischen? Ein Unternehmen berichtet. Von Katharina Spreier.
Chance im Kampf gegen Fachkräftemangel
Klingt logisch. Weniger arbeiten lockt hoch qualifizierte "Fachkräfte" in die Erwerbsarbeit. Mehr Stellen können mit weniger Fachräften besetzt werden. Schade, dass man nicht schon früher darauf gekommen ist.
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Warum die Anführungszeichen?
Sie sind manchmal einfach kleinlich.
Nein.
Fachkräfte, in Anführungszeichen gesetzt, heißt angebliche Fachkräfte.
Servicekräfte in der Gastronomie gelten heute in Deutschland als Fachkräfte. Dienstleistungsgesellschaft usw.
Die Entwicklung inovativer Produkte haben wir wegen dem ganzen Stress mit der Rohstoffbeschaffung weitgehend ausgelagert. Hohe Energiepreise entfalten zusätzlich die gewünschte Lenkungswirkung.
Die "gewünschte" Lenkungswirkung wäre welche, und welche "Fachkräfte" sind am Lenker? Ich finde, Sie langweilen.
Servicekräfte in der Gastronomie gelten heute in Deutschland als Fachkräfte.
Wirklich?
Das ist mir neu.
Aha. Und die Fachkräfte kommen woher? Aus der Arbeitslosigkeit? Oder doch eher von anderen Unternehmen?
Also verliert höchstwahrscheinlich ein Unternehmen die Arbeitsleistung von 5 Tagen und ein anderes Unternehmen gewinnt die Arbeitsleistung von 4 Tagen. Ich hab das extra nochmal mit Stift und Papier nachgerechnet, komme aber immer noch bei einem Minus heraus.
Bleibt im Grunde nur die Hoffnung, dass die Leute motivierter sind und deshalb die Arbeit von 5 Tagen auch an 4 Tagen erledigen. Ich bin mir recht sicher, dass das am Anfang auch gelingt. Den Effekt kennt man bereits sehr gut von Lohnerhöhungen. Die wirken einen kurzen Zeitraum motivierend; sobald sich aber eine Gewöhnung eingestellt hat, ist die Produktivität wieder wie vor der Lohnerhöhung.
Sie müssten noch die Fahrzeit von einem Unternehmen zum anderen berücksichtigen der Rest stimmt. Wie wichtig es doch ist analytisch denken zu können.
Woher die Fachkräfte kommen?
Da es an Nachwuchs keinen Mangel gibt, wie die Bevölkerungszahlenn jahr um jahr beweisen, werden die den Unitäten fern gehalten und vorher 'abgeworben'.
4Tagewoche, top Gehalt, Aufstiegmöglichkeiten muss das Handwerk schon bieten.
Sonst rennen die Kinder weiter alle in die Unis.
Nicht das man das nicht auch bräuchte, aber eben nicht zu 100% der Abiturienten.
Oder wir machen die Schule wieder schwerer. Dann wird sich das Handwerk seine Bewerber wieder aussuchen können.
Und warum um 4Tagewoche so geredet wird, versteht niemand.
Es steht doch jeder Firma frei, das selbst, zu regeln. 4x10 stunden, 5x8, 6x 6 2/3 ? Warum denn nicht?
Ich gebe zu, dass ich die 4-Tage Woche schon schön fände. Bei vollem Lohnausgleich wird diese aber nur funktionieren, wenn die Mitarbeiter dauerhaft den einen Tag durch Produktivitätssteigerung herausholen. Was in vielen Branchen heute schon nicht geht.
Und die bessere Fachkräftegewinnung klappt in meinen Augen nur solange bis viele Unternehmen auf den Zug aufgesprungen sind und der Vorteil weg ist. Das Ergebnis ist dann, dass alle weniger arbeiten und an manchen Stellen noch mehr Mangel herrscht. Diejenigen, die arbeiten können, es aber heute nicht tun, muss man anders hinterm Ofen hervorlocken - ich denke, die lassen sich auch von einer 4-Tage Woche nicht locken.
Kopfkino. Die Lokführer der DB donnern mit ihren Zügen jetzt viel schneller, damit sie einen Tag einarbeiten. Oder soll die Bahn auch 20% mehr Lokführer einstellen, die es nicht gibt. Jaja, ist alles nicht so einfach wenn man es doppelt nimmt :-)
Kopfkino. Die Lokführer der DB donnern mit ihren Zügen jetzt viel schneller, damit sie einen Tag einarbeiten.
Schönes Beispiel, nur leider geht das aus bekannten Gründen nicht. Um bei dem Beispiel zu bleiben, Produktivität kann man nicht nur durch Tempo erreichen, denn es kommen noch andere Parameter dazu. Kosten des schnelleren Zuges, der Infrastruktur und Wartungen, Personal. All das muss sich rechnen.
Oder er fährt einen moment länger. Was kein Problem sein sollte. Flugzeugführer können über die kurzen Einsatzzeiten der Lokführer nur schmunzeln.
Für Piloten gilt folgende Regelung: Im tatsächlichen Flugbetrieb max. 9 Std/ Tag. Inklusive Arbeitszeit am Boden (briefing / Flugzeugcheck) 11 Stunden. Danach muss es zwei Tage Ruhezeit geben. Deswegen wechseln sich auf long terms Pilot und Copilot ab. Dazu gibt's ja auch Schlafkojen.
Bei vollem Lohnausgleich wird diese aber nur funktionieren, wenn die Mitarbeiter dauerhaft den einen Tag durch Produktivitätssteigerung herausholen
Das ist eben die Vorraussetzung, und mehr Freizeit will auch finanziert werden.
Im Umkehrschluss könnte msn bei riner 70h Woche sogar weniger bezshlen? Weil man keine Freizeit mehr finanzieren müsste? Ein gewagtes Konzept.
Über Voraussetzungen und Bedingungen entscheiden die Unternehmenseigner und der Markt und Wettbewerb. Das sind die entscheidenden Größen über die Arbeitstage und Arbeitsstunden.
Allein durch den Wegfall eines Tages. spare ich ja eine hin und eine Rückfahrt zu/ von der Arbeit.
Das wären bei mir satte 6Minuten. Bei anderen ist das noch dramatischer. Da können auch mal 4h gespart werden.
Allein das steigert doch schon die Motivation. Einen Tag weniger im Stau.
Das sehe ich durchaus auch so. Letztlich stellt sich aber die Frage, ob nicht doch irgendwann ein „Gewohnheitseffekt“ einsetzt und man das nicht mehr so zu schätzen weiß.
An die 5 Tage hat man auch doch auch gewöhnen müssen. Das war ja früher mal das 24/7/52, also das 8760h Jahr. Was sollte also passieren, wenn ein Gewöhnungseffekt an 4tage eintreten sollte?
Mehr Stellen X weniger Fachkräfte = was? Damit nähern Sie sich der "optimalen" Lösung: alle Stellen X 1 Fachkraft.
Frau Prof. Dr. Julia Backmann, Uni Münster, kann ihr Projekt einstellen. Die Unternehmen benötigen nicht mal eine Personalabteilung wegen der einen Fachkraft, die übernimmt auch diese Arbeit. Nächster Schritt: alle Unternehmen teilen sich eine einzige Fachkraft. Die restlichen BürgerInnen gehen in die Politik, in die Kunst oder machen nix.
Mein Vorschlag: Würden Unternehmer endlich auf 5 % ihrer obszönen Gewinnen verzichten, würden "Fachkräfte" ordentlich bezahlt und die Diskussion wäre obsoloet.
Ich bin für ein BGE: 1200 Euro, alles was darüber ist wird ordentlich versteuert. Das senkt die Lohnkosten, die Kosten für Krankheit, Kriminalität und Armut.
Arbeitnehmer und Politik wären nicht mehr erpressbar. Am Ende aller Krisen, schreit sowieso jeder nach dem Staat. Also wieso überhaupt die Verantwortung an Unternehmen abgeben, die nur den größtmöglichen Gewinn für sich selbst einfahren wollen und vor Steuern alles dumpen, was nur geht.