Ihre Meinung zu Sommerblues für den Kanzler
So mancher hofft heute auf viele Tore für die deutsche Nationalmannschaft. Der Kanzler womöglich auch. Das könnte die schlechte Stimmung im Land etwas drehen, löst aber nicht seine vielen Probleme. Von Nicole Kohnert.
Die Probleme in unserem Land sind zu großen Teilen schon älter, aber gerade für die SPD und vor allem Scholz ist das kein Freibrief, denn die waren auch vorher in der Regierung und haben einige Probleme mit zu verantworten. Die Stimmung in unserem Land ist daher hausgemacht.
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Stimmt, die Stimmung ist immer „hausgemacht“! Die hierbei spannende Frage ist allerdings, wer in diesem „Hause“ diese Stimmung gemacht hat.
Und vor allem dies ausdauernd weiter macht. Und dies tatsächlich mit dem „Argument“, die Stimmung sei „hausgemacht“.
Ganz im Ernst: Die Frage ist doch, ob wir aus einer positiven Stimmung Kraft für eine kritische und -dann eben - konstruktive Gestaltung unserer Gesellschaft schöpfen können.
Solange aber starke politische Kräfte ihre Zukunft im Schlechtreden statt in konstruktiver Zusammenarbeit sehen wollen, müssen wir durch dieses völlig überflüssige und destruktive Stimmungstal durchwaten.
Konkretes Beispiel: Scholz war nicht auf Tiktok - Scholz ist altmodisch. Scholz geht auf TikTok - Scholz will seine schlechte Politik übertünchen.
Beides Handeln kann und muss man kritisch hinterfragen - aber das ist von der Idee her schon destruktiv. Man will eben gar nichts Positives sehen. Nur ein Beispiel…
Was ist den Positives gemacht worden?
Genau diese Frage ist es, die man sich ergebnisoffen permanent selber stellen muss.
Was ist denn (außer der mangelnden Kommunikation, und darüber lässt sich auch streiten) so schlecht gemacht worden?
Und bitte mit Beispielen, nicht einfach nur pauschal .
Das liegt ausschließlich im Auge des Betrachters und auf diese Frage gibt es und kann es keine objektive Antwort geben. Deshalb haben wir ja unsere pluralistische Demokratie. Weil jeder Mensch eine eigene Betroffenheit und Wahrnehmung und damit eben eine „eigene Meinung“ hat.
Nur: Wenn jemand „nichts Positives“ sieht, dann ist es ein sicheres Indiz dafür, dass er oder sie beide Augen fest geschlossen hält. Wohl gemerkt „beide“ Augen!
Vielen Dank für ihren Kommentar, der eine gute Beschreibung bietet.
Hinzufügen möchte ich vielleicht, dass Karl Poppers "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" das Buch der Stunde ist. Denn es ist genau dieser Angriff aus scheinbar unterschiedlichen politischen Richtungen gegen demokratische Institutionen, den wir heute erleben. Eine ganze Armee von dubiosen Youtubern und Tik-Tokern hacken täglich mit auffallend ähnlichen Parolen auf die Regierung.
In den 16 Jahren der Merkelregierung sind sicher aussenpolitische und innenpolitische Fehler gemacht worden, aber das Schlechtreden hat dennoch eine andere Dimension als eine legitime oppossitionele Arbeit.
Leider sehen das nicht genug Menschen so.
Daher danke für Ihren Kommentar.
„Solange aber starke politische Kräfte ihre Zukunft im Schlechtreden statt in konstruktiver Zusammenarbeit sehen wollen, müssen wir durch dieses völlig überflüssige und destruktive Stimmungstal durchwaten.“
Mit Betonung auf „völlig überflüssig und destruktiv“. Dass wir das (vermeintlich) ‚müssen‘ liegt daran, dass die wegen der politischen Regularien unverhältnismäßigen - also weit übermäßigen - Einfluss auf die allgemeine ‚Stimmung‘ haben können. Hier gilt es also anzusetzen, um die Probleme auf demokratische Weise lösen zu können.
Die Vorgängerregierung hat sicherlich auch Fehler gemacht, keine Frage. Aber ich vermisse die gesellschaftliche Geschlossenheit, die Verlässlichkeit, die außenpolitische Akzeptanz, insbesondere von Kanzlerin Merkel u.a. der vergangenen Jahre. Es wäre völlig undenkbar gewesen, dass man Faschisten hofiert, für einen russischen Aggressor und gegen die angegriffene Ukraine votiert hätte.
sie erinnern sich !
auch die erste zaghafte Hilfe für die angegriffene Ukraine begann mit guten Wünschen erst dann mit Stahlhelmen
Ach ja, Sie wussten natürlich sofort, was zu tu n ist?
Sie hatten sicher schon im Vorfeld alle Möglichkeiten geprüft, sich mit den Partnern abgestimmt usw.?
All das ging erst nach dem Angriff Russlands.
Haben sie den Kommentar von Adeo gelesen? Es wird hier von dem Gefühle fehlender gesellschaftlicher Geschlossenheit und Akzeptanz gesprochen. Damals waren die Faschisten ja noch nicht salonfähig, teilweise nicht mal in den Parlamenten eingesickert. Undenkbar deshalb, und hier führe ich ein eigenes Beispiel an, dass eine Delegation von Afdlern nach Moskau reist, um dem Diktator einen Persilschein für seine Wahlmanipulation auszustellen. Undenkbar, dass Europawahlkandidaten einer rechten Partei Gelder von Putin erhalten und dennoch Zustimmungen in der Bevölkerung erhalten, selbst wenn die Afd offen von einer Allianz mit Russland, Nordkorea und Iran träumen.
Die SPD und Kanzler Scholz waren auch vorher in der Regierung ............ ich Bitte Sie das hat der Bundeskanzler sicher schon vergessen.
Gez. Nie wieder Pax Domino
Hausgemacht als Gemeinschaftswerk von der Regierung (auch als Erbschaftsverwaltung der Ära Merkel und vor allem durch die atemberaubende Egozentrik des Kleinstkoalitionärs FDP), vom medialen "Apocalypse sells" und von der schier endlosen Larmoyanz eines Großteils der Bürger, die seit 1990 nur noch Ansprüche an Staat, Gesellschaft und Steuerzahler zu haben scheinen.