Ein junger Mann sitzt über seinem Stimmzettel in einer Wahlkabine.

Ihre Meinung zu Junge Wähler: "Wahlen werden nicht durch TikTok-Videos gewonnen"

Soziale Medien sind bei der Information für junge Menschen wichtig, aber nicht wahlentscheidend, sagt Lehrer und TikToker Niko Kappe. AfD und Volt haben Gemeinsamkeiten, weil sie beide Angebote an junge Leute machen.

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Kommentare

HSchmidt

Jugendliche lassen sich offensichtlich nicht in dem Maße von den ÖR beeinflussen.

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artist22

Doch. Sie buchstabieren es nur anders: Östliches Russland

gelassenbleiben

natürlich nicht, schaut ja kaum ÖR, aber TikTok ist offensichtlich zur politischen Bildung ungeeignet

Seebaer1

Ja, da haben Sie einen, meiner Meinung nach, ungeheuer wichtigen Punkt angesprochen.

John Koenig

Da werden nun bestimmt weitere Maßnahmen ergriffen um den Erzieherischen Auftrag zu perfektionieren.

Da tut mir die junge Generation schon ein wenig leid.

Kritikunerwünscht

Mir fehlt bei diesem Thema der logische Ansatz. Die Jugendlichen sind so reif, dass sie mit 16 Jahren entscheiden können, was richtig ist, was gut für die Bevölkerung usw.. Wenn es nach einigen Politikern ginge, würden die Jugendlichen schon mit 14 Jahren wählen dürfen.

So weit, so gut. Gleichzeitig werden straffällig gewordene Erwachsene mit 18  bis 20 Jahren aber nach dem Jugendstrafrecht verurteilt, da ihre geistige Reife möglicherweise noch nicht so weit ist, sich der Schwere ihrer Taten bewusst zu sein.

Fazit: Ein Jugendlicher mit 16 ist reif genug, zu wählen, da er die politischen Zusammenhänge erkennen kann, er ist aber mit 20 Jahren nicht reif genug, dass er zwischen Recht und Unrecht komplett unterscheiden kann. Allerdings wird er mit 16 so reif sein, sich nicht von den sog. sozialen Medien beeinflussen zu lassen. OK, letztes trifft wohl auch auf sehr viele ältere Semester zu.

 

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falsa demonstratio

"er ist aber mit 20 Jahren nicht reif genug, dass er zwischen Recht und Unrecht komplett unterscheiden kann."

Beziehen Sie sich auf die Anwendung des Jugendstrafrechts auf Heranwachsende?

Da wird die Reife in jedem Einzelfall beurteilt.

Questia

@Kritik 13:14 - 

Der augenfälligste Unterschied für mich ist, dass bei der Straffälligkeit die individuelle Handlung zu individuell zu verantwortenden Folgen und Konsequenzen führt.

Dies ist bei der Wahl nicht so. Eine individuelle Entscheidung fließt ein in die der Anderen und bildet das Gesamtbild der Gesellschaft ab.

Questia

@Kritik 13:14 - 

Der augenfälligste Unterschied für mich ist, dass bei der Straffälligkeit die individuelle Handlung zu individuell zu verantwortenden Folgen und Konsequenzen führt.

Dies ist bei der Wahl nicht so. Eine individuelle Entscheidung fließt ein in die der Anderen und bildet das Gesamtbild der Gesellschaft ab.

Mendeleev

„Erst mit dem Internet fand extremistisches Gedankengut den Zugang zu Jugendlichen“


Diese These scheint selbst-evident zu sein - aber stimmt das überhaupt? 

Ich kann mich noch gut daran erinnern wie in den 1970ern und 1980ern gerade rechtsradikales Gedankengut auch unter jungen Menschen weite Verbreitung hatte, aber eben durch Printerzeugnisse („Landser“-Hefte u.ä.). Aber selbst damals fand die Radikalisierung eher VOR dem Konsum dieser Schriften statt. 


Das Internet hat eher zu einer Entwertung des Wertes einer Veröffentlichung im allgemeinen geführt (egal über welchen Kanal) und zu einer generellen Entwertung der Öffentlich Rechtlichen Medien. 

Ray

Wähler werden auch durch TikTok-Videos gewonnen oder verloren.

Aber letztendlich gleicht doch jeder eine These - egal über welches Medium sie kommt - mit der eigenen Situation und Wahrnehmung ab. 

Und junge Leute sehen doch in welchem Zustand sich teilweise ihre Schule, ihre Uni, der ÖPNV, die Freizeitangebote befinden. Sie sind evtl. Konflikten in ihrem Stadtteil, ihrer Klasse, ihrem Umfeld ausgesetzt. Sie spüren vielleicht eine angespannte finanzielle Lage in ihrer Familie. 

Und deshalb suchen sie Lösungen, die ihnen andere real oder vermeindlich bieten. Die Eltern kennen den Medienkonsum ihrer Kinder nicht immer und auch in der Wahlkabine stehen sie (glücklicherweise) nicht neben ihnen. Junge Menschen sind also mehr auf sich selbst gestellt und entscheiden nach ihren eigenen Kriterien freier - mit allen Konsequenzen. 

Puschel1

Ich stimme da zu, Wahlen werden vom Wähler gewonnen. Wie Wahlwerbung läuft ist heute eben mit den modernsten Mitteln möglich. Wahrheit und Unwahrheit zu Unterscheiden ist extrem schwierig geworden durch die technischen Möglichkeiten wie wir sie heute haben (DeepFake). Als der Buchdruck erfunden war, wurde das auch "verteufelt" und als gefährlich angesehen. Die Politiker müssen sich für die Menschen einsetzen, dann werden sie auch gewählt, könnte fast einfach sein. Welche (Werbe)Mittel dafür eingesetzt werden sollen bleibt da jedem überlassen. Nur sollten Wahlversprechen eingehalten und nicht während den laufenden Legislaturperioden gekippt werden. Dann klappt`s vielleicht auch mit den Wählern.

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Bahnfahrerin

>>Ich stimme da zu, Wahlen werden vom Wähler gewonnen. Wie Wahlwerbung läuft ist heute eben mit den modernsten Mitteln möglich.

Vielleicht haben die alten Wahlplakate auch teilweise ausgedient. Ich finde wie da teilweise alles zugepflastert wird kann auch als lästig empfunden werden. Und auf manchen Plakaten wurden Dinge versprochen, wo man schon beim Lesen weiß, dass das nichts wird. Und ob Plakate junge Wähler ansprechen …?

gelassenbleiben

Nur sollten Wahlversprechen eingehalten und nicht während den laufenden Legislaturperioden gekippt werden.

Das können Sie nur, wenn Sie absolute Mehrheiten erreichen und nicht, wenn Sie in eine Koalition müssen, schon garnicht in eine mit drei Partnern. Aber das sollte Ihnen doch eigentlich auch klar sein oder muss man Ihnen tatsächlich das 1x1 der parlamentarischen Demokratie erklären? 

Tante Tina

Wahlen werden zukünftig vermutlich nur noch durch TikTiko & Co. gewonnen, weil die nachwachsenden Generationen vermutlich längere und komplexere Medieninhalte überhaupt nicht mehr rezipieren können. Man braucht sich nur die Entwicklung der PISA-Ergebnisse über die letzten Jahre anschauen, dann weiß man, wo es mit der Lesekompetenz hingeht …

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fwq

Wenn man sich das Fernsehprogramm so anschaut dürfte das auch für ihre eigene Generation gelten gute Frau.

gelassenbleiben

Natascha Strobl: „Der entscheidende Faktor zum Wählen von Rechtsextremen ist weder politische Dummheit noch mangelnde Bildung, sondern eine negative Aussicht auf die Zukunft. Dabei kann der aktuelle Lebensstandard schon niedrig sein, er muss es aber nicht. Der Ausblick auf Abstieg reicht.“

Gewonnen hat die Angst vor der Veränderung. Dass diese paradoxerweise zu noch fundamentaleren Veränderungen führen wird, liegt scheinbar außerhalb des Denkspektrums vieler Wähler*innen. Tragisch.

Seebaer1

Gott sei Dank werden Wahlen nicht dadurch gewonnen sondern eher dadurch, was die jungen Leute selber schon erleben, aber besonders dadurch, was sie im Familien- und Freundeskreis so mitbekommen. Und das hat zur Zeit nun mal etwas Luft nach oben...

mispel

Ich halte es immer für bedenklich, von einem Wahlergebnis auf die dahinter stehende Motivation zu schließen. Das verführt nur dazu, sein eigenes Weltbild auf das Gegenüber zu projizieren. Am besten wäre es, die Jungwähler direkt zu fragen, warum sie sich für welche Partei entschieden haben. Vielleicht kommt da in Zukunft noch genaueres.

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Kristallin

Die sind Ups vielfältig! Also fragen Sie sich wocvenlang durch, nur zu! 

gelassenbleiben

"Populisten tun immer das Gleiche: Sie erfinden oder dramatisieren Probleme, bevorzugt solche, die mit Ressentiments zu tun haben. Und sie ignorieren oder negieren echte Probleme, torpedieren Lösungen und Schutzmechanismen, weil die Veränderungen erfordern, die manchen Leuten nicht passen." https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/hubert-aiwanger-und-die-flut… Leider verfängt das auch bei inserer Jugend. Eine Gefahr für uns und unsere Zukunft

Mendeleev

Das Internet hat was die Wirkung des Medienkonsums angeht eher einen nivellierenden bzw. egalisierenden Effekt und wirkt eher den Nihilismus fördernd. 


Vor 50 Jahren hatten ÖR und große Printmedien ein Meinungsmonopol. Entsprechend waren früher Denkweisen verbreitet die heute verpönt sind. Es wurde früher viel weniger hinterfragt. Was die Tagesschau sendete war die „Wahrheit“ - Punkt! Heute lehnen viele Menschen den Konsum dieser Medien ab oder sind ihnen gegenüber skeptisch eingestellt. 



Es gibt heute viele junge Menschen die noch nie eine Zeitung gelesen haben - nicht mal online … 

gelassenbleiben

Den Leuten wird gezeigt, dass die Partei, die sie wählen, Nazi-Dinge sagt und Nazi-Dinge tut - und es ist ihnen sch…egal.

Den Leuten wird gezeigt, dass diese Partei sie belügt und sie am Ende nur darunter leiden werden, wenn sie diese Partei wählen - und es ist ihnen sch…egal.

Den Leuten wird gezeigt, dass ihnen, während all das passiert, buchstäblich der Planet unter dem Hintern wegstirbt, und es ist ihnen sch…egal.

Ganz ehrlich: Wie soll man für diese Leute vernünftig Politik machen?!

Parsec

"Kappe: Grundsätzlich muss ich sagen: Wahlen werden nicht durch TikTok-Videos gewonnen. Das muss man glaube ich noch mal ganz klar sagen. Das wäre viel zu einfach."

Häufig ist es aber genau so einfach bei den Erstwählern. Gerade die Youngsters unter den Wählern klickern sich durch TikTok und yotube und verteilen Herzchenaugen oder wutschnaubende Smileys für kurze Clips von Politikern, je nach Gefallen der Aussage.

Und gerade TikTok ist das größte Rabbit Hole überhaupt: wer sich ständig süße Kätzchen ansieht, wird bald nur noch süße Kätzchen angeboten bekommen.

Und so kommt es dann, dass Scholz alles teurer macht, die Grünen das Autofahren verbieten wollen, ... das reicht schon und wird dann von diesen Social-Media-Plattformen in ähnlichen Videos wiederholend angeboten, bis durch ständige Wiederholung die Wahrheit endlich gefunden wurde.

Also wenn hier diese S-M-Plattformen keinen großen Einfluss bei den jungen Wähern hatten, fresse ich einem Besen.

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Janosch51

Ich kann es nicht mehr hören, wenn behauptet wird Populisten (wer ist damit gemeint?) haben einfache Antwortem auf komplexe Probleme, auf die es anscheind nur komplexe Antworten git. Mein Eindruck ist, dass aber, dass es von den etablierten Parteien gar keine Antworten auf die drängenden Probleme z.B. der Migration gibt, es gibt nur Ankündigungen ohne Handlungen. Mir sind einfache Antworten und daraus folgende Handlungen lieber, als gar keine Antworten.

Sokrates

Junge Wähler? Was versteht man unter jungen Wählern? 16, 17, 18 -25 Jahre alt? Ob Junge Leute überhaupt wissen was richtig ist und was sie wählen sollen? Junge leute sind oftmals noch recht grün hinter den Ohren und haben wenig Lebenserfahrung um zwischen den vielen Parteien zu entscheiden was richtig ist und was nicht! In einem sind sich aber viele Junge Wähler aus meiner Sicht einig, keine Kriege und Klimaschutz, aber welche Parteien sind dafür da um sie wählen zu können?

Kaneel

@Mauersegler, @rolato, @Wanderfalke:

Mittlerweile überlege ich schon zehnmal, ob und wie ich hier etwas schreibe, um nicht gleich wieder irgendwelche Anfeindungen, die sich anscheinend aus gesammeltem alten Ärger speisen, auf mich zu ziehen. Wenn mein Gegenüber sich über etwas Konkretes geärgert hat, wäre wünschenswert und fair das auch konkret und auf die Sache bezogen zu benennen, und nicht Monate später, indirekt, pauschalisierend, feindselig, abfällig und persönlich abwertend. Möglicherweise ist mir das bei @Wanderfalke selbst nicht immer ausreichend gelungen, aber bei den anderen beiden würde ich behaupten, dass ich diesen in der Vergangenheit nie auf persönlicher Ebene, sondern immer auf die Sache bezogen, widersprochen habe. @Mauersegler: Ihnen hatte ich im letzten Jahr sogar meine Wertschätzung dafür ausgesprochen, dass Sie meiner Wahrnehmung nach Widerspruch nicht übel nehmen. Weil ich diese Fähigkeit kostbar finde.

gelassenbleiben

Eine Analyse von Hofreiter zum Thema: "Angst führt häufig dazu, dass man erst mal nach rechts geht. Wir haben versucht, den Wählern deutlich zu machen, dass Veränderung am Ende die Resilienz unserer Gesellschaft erhöht. Ich glaube auch nach wie vor, dass das stimmt, aber wir haben es nicht ausreichend ausbuchstabiert." https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-06/anton-hofreiter-gruene-…

Kaneel

Am interessantesten erscheint mir das Ergebnis im Hamburger Stadtteil „Kleiner Grasbrook“: Die Linke 24,1, Volt: 14,7 und Die Partei 6,1. 

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