Ein Mann geht über eine überschwemmte Straße in Passau.

Ihre Meinung zu Extremwetter: Soll die Elementarversicherung verpflichtend werden?

Zwei Milliarden Euro Schaden verzeichnetet die Versicherungswirtschaft durch die jüngsten Unwetter in Süddeutschland. Viele befürworten eine verpflichtende Elementarschaden-Versicherung. Doch diese birgt auch Tücken. Von Lukas Graw.

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171 Kommentare

Kommentare

Left420

"Bundeskanzler Scholz und die anderen Politiker aus Bund und Ländern haben ihre Besuche in der Hochwasserregion beendet." - Ja zum Glück, mehr als ein Fototermin und besorgt aussehen tun die auch nicht, das wichtigste NICHT lachen.

"Doch die FDP und auch die Versicherer selbst sind gegen dieses Modell." - Wundert mich nicht, dass die dagegen sind und im Zweifel gibt es wieder paar Schlupflöcher damit die Versicherung am Ende doch nicht zahlen muss...

"[...] sich manch einer in falscher Sicherheit wiegt und wichtige Präventionsmaßnahmen durch Hauseigentümer oder auch Staat und Kommunen unterbleiben. [...] wenn die Versicherung für alle Schäden aufkommt"

Hmm also jetzt ist es schon so, dass wenn man fahrlässiges Verhalten (bspw. Haustür nicht abschließen) die Versicherung bei einem Einbruch nicht zahlt, sollte doch hier sich ähnlich verhalten.

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Bahnfahrerin

Nicht ganz. Wenn der Staat zB den Dammbau verschiebt kann die Versicherung das ja nicht dem Versicherten in die Schuhe schieben und nicht zahlen. 
Anders - und da gebe ich Ihnen recht - sieht es aus, wenn es um sinnvolle Sicherungsmaßnahmen am Haus geht. Ob da allerdings wasserdichte Kellerfenster bei Hochwasser viel bringen wage ich wiederum zu bezweifeln (ist aktuell aber bspw. eine Vorgabe dass die zahlen). 

dr.bashir

Wenn es keine Pflicht ist und immer Steuermittel fließen ist jeder blöd, der eine Versicherung abschließt. Und die Kosten? Die können für die Vollkasko des familiären Premium-Kombis oder SUVs, der der Tür steht deutlich höher sein. Das geht ja auch 

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werner1955

die Vollkasko 

ist aber freiwillig. Die Haftpflicht ist für die Unschuldigen Opfer der raser und Unfallverursacher. 

dr.bashir

Von mir aus. Aber dann wie beim Auto auch "selber schuld" wer keine Versicherung hat.

Mir ging es nur um den Vergleich der angeblich untragbaren Kosten. Jeder der ein Auto finanziert braucht eine Vollkasko und die kann, abhängig von Modell und Freiheitsrabatt schon ziemlich teuer sein. Dafür ist aber häufig Geld da

PeterK

Eine Versicherungspflicht für Elementarschäden befürworte ich. Wir selber haben auch eine. Die Prämie hält sich in Grenzen, das Risiko für den Versicherer aber auch.

Wenn ich dann das im Artikel lese: "Gerade für geplante Neubauten in gefährdeten Regionen müsse die Prämie deutlich höher sein als anderswo.", frage ich mich, warum muss in gefährdeten Regionen (Bereichen) neu gebaut werden? In dem Fall hält sich mein Mitleid für eine hohe Prämie dann auch in Grenzen.

Ansonsten wie bei der KFZ Haftpflicht, hohes Risiko, hohe Prämie. Wo ist das Problem?

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ich1961

Warum unbedingt in Risikogebieten neu gebaut werden muss, kann ich auch nicht nachvollziehen. Für mich entbehrt das jeder Logik.

Das Problem wird die Prämie sein. Die wird in den Risikogebieten sehr hoch sein und nicht jeder wird sich das leisten können.

Wir haben auch eine und leben in einem Gebiet mit eher niedrigem Risiko. Aber ausschließen kann das niemand (mehr).

 

Sisyphos3

Das Problem wird die Prämie sein. Die wird in den Risikogebieten sehr hoch sein und nicht jeder wird sich das leisten können.

 

sie meinen ohne Versicherung nen Totalschaden am Haus kann man sich eher leisten ??

ich1961

Nein, aber die Vollkaskoversicherung Staat" springt ja ein.

TeddyWestside

"Die wird in den Risikogebieten sehr hoch sein und nicht jeder wird sich das leisten können."

Eben. Wie bereits gesagt wurde, analog zum KFZ. Es kann sich ja auch nicht jeder die Versicherung für einen Brabus 930 leisten, ich muss auch ohne auskommen

NieWiederAfd

Sie werden sich vielleicht noch wundern, in wieviel bisher kaum gefährdeten Regionen Elementarschäden durch Extremwetter entstehen werden.

Pflichtversicherung reicht nicht, auch wenn Deutschland Versicherungsweltmeister ist: Es braucht engagierten Hochwasserschutz und insgesamt eine nachhaltige engagierte Klimapolitik.

ich1961

Ja, aber das Eine sollte das Andere nicht ausschließen.

Kaneel

"Pflichtversicherung reicht nicht, auch wenn Deutschland Versicherungsweltmeister ist: Es braucht engagierten Hochwasserschutz und insgesamt eine nachhaltige engagierte Klimapolitik."

Das ist richtig. Ich bin überzeugt, dass PeterK das mit seinem Beitrag überhaupt nicht ausschließen wollte.

"Sie werden sich vielleicht noch wundern, in wieviel bisher kaum gefährdeten Regionen Elementarschäden durch Extremwetter entstehen werden."

Trotzdem ist ein Neubau direkt oder nah am Wasser m.E. mit wesentlich höheren Hochwasserrisiken behaftet als ein Neubau fernab von einem Gewässer.

PeterK

Richtig, ausschließen wollte ich nichts.

Alter Brummbär

Wenn die Wanne voll läuft, bringt der beste Hochwasserschutz, auch nichts.

Mendeleev

Ich bin für eine Pflichtversicherung. Analog der Pflichtversicherung der Krankenkassen (seit 2007, glaube ich, gilt das). 


Wir haben eine Elementarschadenversicherung und sonderlich teuer ist sie auch nicht. Das liegt daran das unser Haus in einer Hanglage liegt und der nächste Bach ca. 50 m darunter. Da müsste schon eine urzeitliche Sintflut passieren damit es zu Hochwasser kommt. 


Unsere Versicherung gilt auch für Vulkanausbrüche und Meteoriteneinschläge … wenn schon, denn schon. :-) 


Problematischer ist Stauwasser. Dies kann sich vor dem Haus stauen theoretisch (den Hang herunterfliessend). Da wir aber über eine Drainage verfügen und das meiste eh über Kanalisation/Straße abfließen würde und wir noch eine Einfassungsmauer haben, bekommen wir da voraussichtlich auch kein echtes Problem. 
 


 

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ich1961

Hanglage?

Haben Sie die Bilder der Burg gesehen? Die ist langsam den Hang runtergerutscht. 

Ich wünschen Ihnen, das Sie nicht in so eine Situation kommen.

 

rolato

So einfach ist das wohl nicht:

Mit einbezogen wird auch, ob im näheren Umkreis des Gebäudes ein Bach liegt. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) liegen 1,7 Prozent der Gebäude in den beiden Zonen mit hohem Risiko. Sind Sie Eigentümer eines Hauses in Gefährdungsklasse 4, haben Sie nur eine Chance auf Elementarschutz, wenn Sie dafür extrem hohe Versicherungsbeiträge zahlen.

Ob ein Versicherer den Antrag auf Elementarschadenversicherung als zusätzlichem Versicherungsschutz zur Gebäude- und / oder Hausratversicherung annimmt, entscheidet er nach dem Schadensverlauf der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte. Viele Versicherer beurteilen die Versicherbarkeit einzelner Gebäude dabei nach Gefährdungsklassen, die nach der statistischen Hochwasser-Häufigkeit gegliedert sind.

TeddyWestside

"[...] entscheidet er nach dem Schadensverlauf der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte. "

 

Das ist dann ja noch ein weitaus überzeugenderer Grund. Das bedeutet ja, dass es Leute gibt, die sich für Versicherungen entschieden haben,aber im Ernstfall doch auf dem ganzen Schaden sitzenbleiben, weil ein Versicherer sie ablehnt. Das sollte mMn nicht sein

Kaneel

"Sind Sie Eigentümer eines Hauses in Gefährdungsklasse 4, haben Sie nur eine Chance auf Elementarschutz, wenn Sie dafür extrem hohe Versicherungsbeiträge zahlen."

Können Sie in etwa beziffern in welcher Höhe die Versicherungsprämie für ein extrem hohes Risiko liegt?

nie wieder spd

„Nach dem Motto: Warum teure Pumpen einbauen, wenn die Versicherung für alle Schäden aufkommt?“

Das kann doch durch entsprechende Klauseln in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen werden. 
Versicherungen sind doch auch sonst um keine Regelung verlegen, wenn es darum geht, Zahlungen unter bestimmten Bedingungen auszuschließen. 

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TeddyWestside

„Nach dem Motto: Warum teure Pumpen einbauen, wenn die Versicherung für alle Schäden aufkommt?“

Das ist ein Scheinargument. Sie fahren doch auch nicht so lange mit kaputten Rücklichtern herum, bis Ihnen jemand drauf fährt

Affen_D

Sie haben Recht! Natürlich hat auch ein Versicherter dafür zu sorgen, dass Schäden möglichst abgewendet oder wenigstens gemindert werden! Ich halte das Argument eh für ziemlich "dämlich"! Wer will denn trotz Versicherung seinen Keller absaufen lassen? Das Geld mag zwar entschädigen. Die dennoch verbundenen Arbeiten, das Chaos anschließend wieder aufzuräumen, macht es kaum besser! Ich habe keine Lust darauf, dass mein Eigentum in Wasser unc Schlamm versinkt!

Bender Rodriguez

Wozu soll das gut sein? Welcher Politiker will da wieder einen Spezl  protegieren?

Wenn ALLE einzahlen, wird es billiger? Wohl kaum. Wie könnte das billuger sein, als wenn alle STEUERZAHLER, einzahlen und der Schaden OHNE zwischengeschaltete VERSICHERUNG,  die ja auch Geld verdienen will, vom Staat beglichen wird?

Einmal kurz denken entlarvt die Grüngelbrote Absicht dahinter. Der Staat will nicht mehr helfen. Die Bürger sollen sich selbst hrlfen.

So geht Solidargemeinschaft aber nicht. 

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ich1961

Lesen Sie doch bitte den Artikel erst.

Bender Rodriguez

Hab ich.was verstehst du nicht? 

ich1961

Wenn Sie (oder jeder andere) sich entscheiden, ein Haus zu bauen, soll der Staat genau warum die Schäden an Ihrem Haus zahlen?

Das ist schon das Privatvergnügen jedes Häuslebauers.

 

TeddyWestside

"Welcher Politiker will da wieder einen Spezl  protegieren?"

 

In diesem Fall will die FDP die Versicherungen schützen, die im Normalfall Geld aus nichts zaubern, aber bei voraussichtlich raueren Wetterkapriolen doch zur Kasse müssten

Bender Rodriguez

Es ist doch viel einfacher,als den menschen zu sagen, es gibt nichts mehr. Ne, die verkaufrn dir das auch noch als tolle Solidaraktion.

Ich brauche keine solche Versicherung. Dafur zahle ich auch mehr Grundsteuer und Anliegergebühren. Wer will noch alles von meinem Geld finanziert werden? 

El

 

Carlos12

Wie jeder vernünftiger Immobilieneigentümer haben Sie sicherlich Rücklagen für Reparaturen und Sanierungen. Und wenn in einem Katastrophenfall die Schäden Ihre Rücklagen übersteigen werden Sie wohl nicht damit rechnen, dass der Staat ihnen beim Erhalt oder Neubau hilft und sich von Ihrer Immobilie verabschieden.

Naturfreund 064

Ihr Auto, wenn sie eines haben sollten, müssen Sie doch auch selbst versichern. Haftpflicht ist wie der Name schon sagt Pflicht. Teil oder Vollkasko ist dann Ihre eigene Entscheidung, oder ihr eibenes Risiko wenn sie es nicht machen. Auch der Staat ist keine Vollkaskoversicherung. Auch wenn manche das vielleicht glauben.

Bender Rodriguez

Hä?  Was soll so ein vergleich?.

Auto ja oder nein, kann man sich aussuchen. Wohnen nicht. Und jetzt soll jeder, der wohnt, was zahken. Also slle Steuerzahler. Die sind aber schon alle zusammen in einer Solidargemeinschaft. 

TeddyWestside

"Auto ja oder nein, kann man sich aussuchen. Wohnen nicht. "

Das ist doch absurd. Wenn Sie in Burladingen Gauselfingen abseits der Hauptstraße wohnen, kommen Sie ohne Auto nicht allzu weit. Oder in MV oder Brandenburg außerhalb einer Handvoll Städte. Also eins von beiden werden Sie wohl ändern, ggfs auch den Wohnsitz. Worauf ich hinaus will: beides kann man sich aussuchen, manchmal ist das eine schwieriger, manchmal das andere. Aber ist auch egal, der Vergleich mit dem Kfz war nicht das problem, sondern eine gewisse Sturheit...

ich1961

Wohnen nicht - da haben Sie recht.

Aber wo Sie wohnen wollen - das können Sie sehr wohl aussuchen. Genau so, ob Sie selber bauen oder mieten wollen.

 

werner1955

Haftpflicht ist wie der Name schon sagt

Ist für die unschuldigen Opfer der Verursacher Schäden. Und so wie hier anständige, Vorrausschuende Rücksichtsvolle un defensive   Autofahrer die jahrelang vernünftig und ufallfrei fahren mit niedriegen beiträgen belohn werden.  

Left420

Ja die Idee die Versicherungen zu übergehen und ein Bundesversicherungsverwaltung aufbauen. Könnte klappen, aber wir haben ja kein Geld laut unseren Finanzminister (FDP) müssen wir sparen. Wird also wohl nichts mit Schuldenbremse.

 

Und da Sie in anderen Beiträgen hier immer wieder die Steuern als Mittel nutzen wollen, will ich Sie an die Abgabenordnung erinnern: Jeder Steuer-Euro fließt unabhängig von der Steuerart in die Gesamtmasse des Haushalts, aus dem wiederum alle Ausgaben finanziert werden.

Hier ist keine Zweckbindung vorgesehen, wäre auch ziemlich doof, da die Einnahmen immer wieder variieren und man so im Zweifel woanders noch verstärken kann.

Bender Rodriguez

Und? Was spricht dann gegen den Staat, bei solchen  Ereignissen?

 

Left420

Sie haben meinen Beitrag nicht gelesen? Wir haben lt. Finanzminister kein Geld und halten an der Schuldenbremse.

Also weiter in die Private Hand der Versicherer.

Bender Rodriguez

Nochmal: Und?.

Glaubst du, was der Lindner sagt?

Geld ist im Überfluss vorhanden.

Man muss es nur richtig einsetzen.

 

Left420

"Glaubst du, was der Lindner sagt?" - Es geht nicht um Glauben, ich bin hier nicht in der Kirche.

Es ist erst einmal so und damit faktisch. Wie Geld da ist und nicht und wo es am sinnvollsten verwendet werden sollte ist glaube immer ein bisschen subjektiv betrachtet.

TeddyWestside

"Man muss es nur richtig einsetzen."

Genau dabei könnte eine Pflichtversicherung sehr hilfreich sein.... ;-) schönen Tag

proehi

Eine Pflichtversicherung wäre ein Beitrag zur Solidargemeinschaft. Einheitliche Policen ohne verschlüsselte Leistungsausschlüsse, ein niedriger Beitrag und die Versicherungspflicht auch gefährdeter Gebäude durch die Versicherung würden das lukrative Geschäft der Versicherungswirtschaft verhageln und in ein „nur normales“Geschäft umwandeln.

Da steht die FDP vor. Sie müssen sich also keine Sorgen machen. Die Versicherungswirtschaft steht unter dem Schutz der FDP, der Steuerzahler soll weiterhin für die Schäden aufkommen. Hier ist klar, welche Politiker welche Spezl…

Adeo60

Der Staat - und das sind wir alle - kann nicht alle Unwägbarkeiten des Lebens absichern. Ob Gesundheit, Beruf, Schutz von Eigentum oder Alter  - jeder muss sich letztlich überlegen, in welchen Lebenssituationen letztlich individuelle Vorsorge  zu treffen ist. 

Wer z.B. massiv  raucht und Alkohol konsumiert sollte auch nicht darauf vertrauen dürfen, dass die Versuchertengemeunschaft für seine Exzesse mit erhöhten Beiträgen bestraft wird. Leider ist dies aber in der Regel der Fall.

Carlos12

Bedeutet für Sie  Solidargemeinschaft , dass die weniger betuchten Mieter mit die Schäden bei den vermögenden Immobilienbesitzer ausgleichen? Derzeit zahlt der Staat formal erst mal Nichts für die privaten Schäden. Um bei der Bevölkerung einen guten Eindruck als fürsorglicher Staat zu hinterlassen, gibt es aber meistens dann doch irgendwelche Hilfsprogramme.

Auch eine Versicherung beruht auf einem solidarischen Prinzip. Nur wird hier das Risiko zwischen Denjenigen verteilt, dies es haben.

Im Übrigen habe ich für mich den Grundsatz, dass ich vorzugsweise die Risiken versichere, die für mich existenziell sind. Auch ich habe eine Elementarschadenversicherung.

Bender Rodriguez

Das bedeutet, dass bei komplett unvorhersehbaren Ereignissen der Staat bezahlen soll. Wer freiwillug im Flutgebiet baut, braucht auch kein Geld von mir.  So einfach ist das. 

TeddyWestside

"Wer freiwillug im Flutgebiet baut, braucht auch kein Geld von mir.  So einfach ist das. "

Das verlangt doch auch niemand von Ihnen. Das ist im übrigen auch plötzlich ein völlig anderes Argument. Wie schon mehrere erwähnt haben, ist es natürlich riskant bis wahnsinnig, in besonders gefährdeten Gebieten zu bauen. Dementsprechend wären dort die Beiträge exorbitant höher. Im übrigen soll eben nicht der Staat zahlen, sondern Versicherer, deren Geschäftsmodell kongruent mit Lotto und Casinos ist. 

Wolf1905

Ich bin dagegen, dass ALLE Steuerzahler eine Elementarschadenverrung abzuschließen haben! Warum ALLE? Wenn ich Mieter bin, wird der Eigentümer diese Kosten in der Nebenkostenabrechnung - wenn möglich - mit berücksichtigen. Da muss man m. E. nicht auf der „Solidargemeinschaft“ rumreiten.

TeddyWestside

Und was, wenn der Eigentümer sich sagt "och, das Geld spar ich mir, hier regnet es doch eh nur alle 30 Jahre" und dann der Vorgarten weggespült wird? Da haben Sie als Mieter dann halt Pech gehabt? 

Was wenn Sie der Vermieter sind, Versicherer Ihnen aber Schutz verweigern, weil sich das nicht lohnt? 

Etc etc

Wolf1905

Wenn ich Mieter bin und der Vorgarten weggespült wird, hat der Eigentümer ein Problem! Als Mieter könnte ich die Miete kürzen, weil ich dafür ja auch Miete bezahle. Als Mieter kann ich eine Hausratversicherung abschließen, dann ist mein Hausrat abgesichert.

Wenn ich Vermieter bin: genau darum geht es ja - es muss eine Elementarschutzversicherung her, und das wird Pflicht sein. Ich denke, es wird mehrere Versicherungsunternehmen geben, die sowas anbieten. Die Regierung bzw. der Gesetzgeber sollte flankierend mitwirken, damit die Policen kein Abzockmodell werden können - das sollte doch machbar sein, oder?

TeddyWestside

Okay, das hatte ich falsch verstanden. Ja, das ergibt Sinn

Nettie

“Extremwetter: Soll die Elementarversicherung verpflichtend werden?“

… wie sie es in unserem Nachbarland längst ist, wie dem Beitrag ab der 8. Sendungsminute dieser Sendung zu entnehmen: zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-vom-7-juni-2024-100.html

Vernünftig sind die Gründe, die dagegen sprechen jedenfalls offensichtlich nicht. Anständig auch nicht.

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Bender Rodriguez

Meinen Beitrag oben drüber lesen.

Diese Versicherung IST unnötig und teuer. Es gibt keine Grund dafür. 

TeddyWestside

100% ausschließen können Sie überhaupt nichts, nicht einmal falls Sie in einem Bunker in der Zugspitze leben. 

Wenn bei Ihnen das Risiko jedoch sehr gering ist, würden natürlich auch die Beiträge entsprechend gering ausfallen bzw es gäbe sicher auch die Möglichkeit, sich in Einzelfällen von der Pflicht befreien zu lassen. Die allermeisten Menschen in dieser Solidargemeinschaft haben jedoch nicht das Glück, gegen Unglück immun zu sein.... 

Peter P1960

Wenn diese Versicerung unnötig ist, warum dann überhaut etwas versichern. Bei einem Schaden an Ihrem Auto (Vollkasko) könnte sich ja dann auch die Allgemeinheit beteiligen. Oder man spart sich die Krankenkassen und der Staat zahlt die Krankenkosten. Wie sagten Sie oben: "so geht Solidargemeinschaft aber nicht", wenn Steuerschlupflöcher, - vermeidung und -himterziehung zum Abschied aus derselben führen.

 

Baroso1

Ich wohne in Belgien nahe der deutschen Grenze.

Hier ist die Elementarversicherung  seit Jahren Pflicht. Und da es natürlich auch unterschiedliche Tarife je nach Gefährdungslage gibt, wird die Solidarität aller auch nicht über die Maßen beansprucht.

Ist wohl eher ein FDP/Versicherungslobbyproblem.

Nettie

„Diese Versicherung IST unnötig und teuer.“

‚Teuer‘ ist gar nichts (und erst recht nicht unnötig), das effektiv hilft, vermeidbare Schäden (und unnötiges Leid) zu vermeiden. Und noch dazu ganz nebenbei- sozusagen als Nebeneffekt - die Wirtschaft durch das Setzen von Anreizen zu wirtschaftlichem Handeln an den richtigen Stellen - also ökonomische Effizienz - impulsioniert (antreibt).

Sisyphos3

… wie sie es in unserem Nachbarland längst ist,

....

 

und  in BW schon Jahrhundertelang   immer so war

aber man muß wohl nicht alles verstehen !

bewährtes wird abgeschafft und bei der Wiedereinführung tut man sich schwer

TeddyWestside

Doch die FDP und auch die Versicherer selbst sind gegen dieses Modell.

 

Zuerst war ich skeptisch, aber diese beiden Argumente haben mich überzeugt. 

saschamaus75

Aus dem Artikel:

 

> Das [Elementarschaden-Pflichtversicherung Frankreich] könnte ein Vorbild sein, sagen SPD und Grüne.

Hört sich erstmal von der Grundidee her gut an. =)

 

Aber gleich im nächsten Satz:

> Versicherungsbranche hat Zweifel

Ich wette, ich weiß, welche Partei auch diese gute Idee wieder sabotieren wird. -.-

 

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Bender Rodriguez

Hoffentlich alle. Die Idee ist mies.

 

Wolf1905

An der FDP wird eine Regelung zum Zwang für eine Elementarschadenversicherung nicht scheitern. Warum auch - die Versicherungsbranche hätte da ein weiteres Feld, um Geld zu verdienen. Die Frage ist doch, wie hoch eine Police kalkuliert wird - einheitlich hoch kann sie jedenfalls m. E. nicht sein, weil die Risiken, in solch eine Situation mit Hochwasser, Erdbeben etc. zu kommen, unterschiedlich sind. Wer in risikoreicheren Regionen eine Immobilie kauft oder baut, hat ein höheres Risiko zu tragen, was sich dann in der Höhe der Police bemerkbar macht.

Mendeleev

Eigentlich geht es garnicht um „Extremwetter“ als solchem. 

Hochwasser- oder Stauwasserschäden sind alltäglich in vielen Städten und Gemeinden. Das eigentliche Problem sind die Kommunen die Bauvorhaben in gefährdeten Zonen erlauben oder gar fördern. 


Eine Pflichtversicherung wäre ein teurer Spaß (im Moment zahlen wir noch wenig und eigentlich brauchen wir die Versicherung eher für die reale Gefahr von Hagel und Sturm und nicht für die imaginäre Hochwassergefahr) und vermutlich auch teurer als die ebenfalls verpflichtende Brandschutzpolice (jedenfalls wenn man sein Haus mit Kredit gekauft hat). 


 

TeddyWestside

"Doch die FDP und auch die Versicherer selbst sind gegen dieses Modell."

Ich bin mir nicht sicher, ob man Versicherer überhaupt nach ihrer Meinung fragen sollte. Dass sie sich dagegen aussprechen, sollte einem allerdings zu denken geben. Würde z.B Mercedes einem staatlichen Großauftrag grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen?

Der Hinweis darauf, dass das französische System defizitär ist, klingt für mich auch nach einer klassischen Nebelkerze. 1. bedeutet das nämlich, dass es 30 Jahre lang nicht defizitär war, 2. dient eine Pflichtversicherung nicht der Gewinnmaximierung der Versicherer und 3. würde man eh nicht das französische 1:1 übernehmen. 

Mein erster Gedanke war: unwahrscheinlich, dass ich so etwas brauche. Aber an den meisten Orten ist das anders. Daher wäre auf jeden Fall der Rat des Münchener Forschers zu berücksichtigen und Beiträge nach Regionen usw zu staffeln.

Icke 1

In Frankreich ist diese Versicherung Pflicht. Kostet 26 Euro im Jahr. In Deutschland ist da bekanntlich bei den Versicherungsgesellschaften viel, sehr viel Luft nach oben.

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Bender Rodriguez

Wozu eine Versicherung, wenn man das ganz einfach über Steuern regfln kann?  Wer Grundsteuer zahlt, darf ja wohl auch was dafür erwarten.

Der Staat will sich hier rausmogeln und Verantwortung abdrücken.  

 

TeddyWestside

"Wer Grundsteuer zahlt, darf ja wohl auch was dafür erwarten."

Ja, den Boden. Aber keinen Ersatz für Dinge, die man auf den Boden gestellt hat, die aber dann weggespült wurden.

Heute sind wir aber ganz schön trollig...

Peter P1960

Sie haben recht, wenn ich Steuern zahle, erwarte ich, dass sich der Staat um alle meine Belange kümmert. Mit meiner Zahlung übergebe ich die Verantwortung für mein Leben ab. Ist das Ihre Intention?

Nettie

Der Ökonom vom ifo-Institut hat m.E. Recht mit seiner Einschätzung,, dass eine sonausgestaltete Versicherungspflicht quasi im Nebeneffekt auch zu wirtschaftlich vernünftigerem Handeln führen würde: 

Eine Versicherungspflicht sei generell zu empfehlen. Allerdings nicht durch pauschale Beträge, die für jeden gleich sind.

Prämien hingegen, die steigen, je höher das Schadensrisiko ist, würden sich nach seiner Einschätzung gesamtwirtschaftlich lohnen. Gerade für geplante Neubauten in gefährdeten Regionen müsse die Prämie deutlich höher sein als anderswo“.

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Mendeleev

Ich fürchte, vielen Kommunen wäre das garnicht recht da sie dann auf ihren ausgewiesenen Gewerbeflächen und Bauland sitzen bleiben würden …


Die Stadtkämmerer freuen sich doch wenn sie ohne eigene Verantwortung willige Käufer finden. Wenn das 30 Jahre später was passiert, sind die Bauherren halt selber schuld (siehe: Enteignungsdebatte - freilich sollten nur Privatleute enteignet werden, nicht Kommunen …) :-) 

ich1961

Ich wäre für eine individuelle Pflichtversicherung weil ich mir nicht vorstellen kann, das das französische Modell funktioniert.

Es kommt halt auf die Versicherungsbedingungen an. Wenn die ok sind, könnte ich mir auch das französische Modell vorstellen - da sind die Kosten überschaubar.

 

 

harry_up

Der Ärger und die Sauerei, die ein Hochwasser in und an einem Haus hinterlässt, steht doch in keinem Verhältnis zu dem was man einspart, wenn man sich als Hausbauer oder -besitzer in einem hochwassergefährdeten Gebiet den privaten Einbau einer Pumpe oder andere Schutzmaßnahmen schenken würde - weil die Elementarversicherung ja eh alles bezahlen würde.  

Insofern ist die Argumentation der FDP und der Versicherer aus meiner Sicht unrealistisch.

Ich befürworte daher die Verpflichtung zum Abschluss dieser  Versicherung.

Feo

Soll Elementarversicherung verpflichtend werden?

Natürlich nicht! Die Vertragsfreiheit, damit verbunden die wirtschaftliche Freiheit ist ein besonderes Rechtsgut, das es nach dem Grundgesetz zu schützen gilt. Die Freiheit wirtschaftlichen Handels, ist die Speerspitze in einer gut funktionierenden Demokratie. Falls es zu Katastrophen kommen sollte, sollte der Staat unbürokratisch Nothilfe leisten. Denn wofür bezahlen die Menschen in Deutschland sonst deren Steuer?

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ich1961

Ach ja, die Freiheit?

Aber im Schadenfall nach dem Staat schreien? Dann bitte auch selber für die Schäden gerade stehen.

 

Sisyphos3

also in BW war das bis 1976 verpflichtend

trotz des Grundgesetzes

von daher verstehe ich ihre Argumente überhaupt nicht

Affen_D

Schreien Sie bei der verpflichtenden KFZ-Haftpflicht denn auch nach "Vertragsfreiheit"? Übrigens bedeutet Vertragsfreiheit nicht, dass man frei ist, den Vertrag abzuschließen, sondern dass der Vertrag, solange im Einklang mit BGB etc. in seiner Gestaltung frei abgeschlossen werden kann.