Die Ansprache des französischen Prösidenten, Emmanuel Macron, ist auf einer Leinwand in der Parteizentrale des Rassemblement National zu sehen.

Ihre Meinung zu Kommentar: Macrons gefährliche Selbstüberschätzung

Dass Frankreichs Präsident Macron das Parlament auflöst und Neuwahlen ausruft, zeugt von Realitätsverlust, meint Julia Borutta. Dass er offenbar glaubt, die Verhältnisse könnten sich plötzlich ändern, ist gefährlich für das ganze Land.

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166 Kommentare

Kommentare

Bender Rodriguez

Die Überschrift zeugt von Realitätsverlust der Autorin.

Macron hat keine Angst vor Machtverlust. Er weis, dass er momentan schlecht dasteht und limitiert ist. Da Wahlen vorzuziehen, ist der einzig richtige, reelle weg.

Der Realtätsverlust ist ganz wo anders, zu verorten.

 

unbutu77

Erschreckend !

Macons offensive, kann wie wir aus der eigenen Geschichte wissen nach hinten losgehen. Was ist nur los in Europa bekommen wir die "Geister die wir riefen" nicht mehr in die Flasche zurück? 

Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen, der Rechtsruck in Europa bestärkt Putin, dass sollte allen Wählerinnen bewusst sein, in seinem imperialistisch Autokratischen Weg.  Mit weniger Klimapolitik werden die Zahlen der Flüchtenden noch zunehmen, die Naturkatastrophen lassen sich nicht einfach ausblenden. Es wirkt wie ein Trotz gegen die "Böse Welt" da draußen, die wir allerdings erst zu dieser gemacht haben. 

Wupeifu

Interessante Einschätzung des Autors: Demokratische Wahlen sind gefährlich für das ganze Land.

Was sagt das über das Demokratieverständnis des Autors?

Der neue Goldstandard

Zitat: "Dass Frankreichs Präsident Macron das Parlament auflöst und Neuwahlen ausruft, zeugt von Realitätsverlust. Dass er offenbar glaube, die Verhältnisse könnten sich plötzlich ändern, sei gefährlich für das ganze Land."

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Wieso "gefährlich für das ganze Land"?

Offensichtlich hat Macron nicht mehr die nötige Unterstützung durch den französischen Wähler, sodass Neuwahl als gerechtfertigt erscheinen. In diesen Neuwahl wird Macron eben dann bestätigt oder es kommt ein neuer oder eine neue Präsidentin in den Elysée-Palast.

Das nennt sich DEMOKRATIE!

Nichts "gefährlich" daran.

Immer diese Verschwörungstheoretiker!

Der neue Goldstandard

Zitat: "Dieses extrem rechte Regierungsbündnis würde dann französisches Recht über EU-Recht stellen, Sozialleistungen nur für französische Familien beschließen, den Schengenraum mit einseitigen Kontrollen ad absurdum führen, aus dem Migrationspakt austreten, die EU-weite Strommarktregelung aufkündigen oder öffentliche Aufträge vorzugsweise an französische Unternehmen vergeben."

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Ad 1: welche "EU-Recht"? Daran hält sich die EU seit Jahren doch nicht!

Ad 2: Sozialleistungen sind an diejenigen auszuzahlen, die entweder Staatsbürger sind oder als Ausländer lange Jahre eingezahlt haben. So wird ein Schuh daraus!

Ad 3: Sehr gut! Aus dem Migrationspakt austreten!

 

Madame Le Pen sollte ein wenig von den vernünftigen Positionen der AfD lernen, anstatt vor der Europawahl irgendwelche machttaktischen Spielchen mit der AfD zu spielen!

John Koenig

Vielleicht wird Macron für seine mutige Entscheidung belohnt .

Ich wünsche es ihm vor Allem auch um dann die richtigen Weichen mit der richtigen Regierung für Frankreich zu stellen .

Denn mit solchen desaströsen Verhältnissen kann es in Frankreich nicht weitergehen .

HSchmidt

Wenn Regierende gegen das Volk regieren, dann kommt eben so etwas dabei heraus. Und solange die Regierenden nur mit dem Fegefeuer drohen - wird sich daran auch nichts ändern. Bin schon gespannt auf die Landtagswahlen.

nie wieder spd

Interessant zu erfahren wäre, wie sich die französischen Wähler mit afrikanischem Hintergrund entschieden haben. Haben die auch die genannten rechten Parteien gewählt? Und wie haben sich die jüngeren Wähler in Frankreich entschieden? 

serpentes

Ich denke, Macron hat strategisch richtig reagiert. Er signalisiert zunächst einmal den Franzosen, das er ihr Votum respektiert. Um wieder mittelfristig an eigener Stärke zu gewinnen, kann er aus der "Opposition" heraus gut argumentieren, welche Fehler und Zumutungen den Franzosen und auch den Europäern durch eine Marine Le Pen aufgebürdet werden. Der Brexit sollte eigentlich allen Europäern Warnung genug gewesen sein, mit welchen Nachteilen es verbunden ist, wenn man den Populisten auf den Leim geht. 

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Barbarossa 2

Über den Begriff Demografie wurde hier schon sehr oft diskutiert. Nun fragt sich der eine oder andere Bürger, wie man die unbeliebte Regierung los wird. Hier scheint die Demografie zu versagen, obwohl der Wähler seine Meinung klar und deutlich kundgetan hat.

Politikinteressierter2

Viele Menschen kritisieren schon lange die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Umstände, viele sind aber nicht bereit sich selbst und/oder Ihre Lebensweise nicht ändern. Dann macht an es sich natürlich einfach ein Klientel zu wählen, das einfache Antworten verspricht....Gratuliere!

Ich weiß nicht was beängstigender ist, das Wahlverhalten der rechtspopulistischen Brandstifter und Scharlatane oder die mangelnde Fähigkeit der gemäßigten und etablierten Parteien viele Menschen nicht zu erreichen. Und wenn man ehrlich ist, gibt es auch bei den letzteren Parteien jede Menge Scharlatane (bspw. Herr Scheuer und Konsorten) 

Die Entwicklung rechtsextrem zu wählen zeigt sich in nahezu allen europäischen Staaten....traurig und beängstigend....

Ich denke die einzige Chance ist es, den Menschen die Wahrheit zu sagen und eine klare Agenda und Strategie anzubieten, um den Herausforderungen zu begegnen.  Wir werden uns ändern müssen oder werden verändert.....so einfach ist das.

 

nie wieder spd

„Denn nach dieser Nacht ist nicht mehr Macron das Bollwerk gegen die extrem Rechten, wie er es stets dargestellt hat, …“

Macron ist konservativ und rechts. Aber ganz bestimmt kein Bollwerk gegen Rechts. Eher der Wolf im Schafspelz, der den Rechtsradikalen die richtigen Vorraussetzungen schafft. Und darin unterscheidet er sich nicht von deutschen Regierungspolitikern der letzten 30 Jahre. 

Wanderfalke

Deutschland und Frankreich hatten sich bisher stets als Motor der EU verstanden - und jetzt...? Die Ampel fährt Tiefschlagwerte ein und Macron geht ins Neuwahlrisiko zur denkbar ungünstigsten Zeit. 

Der Jubel bei der EVP / Union, sich nun als Bollwerk gegen Rechts zu verstehen hinterlässt die Frage, warum erst jetzt? Gab es denn nicht schon genügend Warnzeichen auf die man im demokratischen Lager hätte reagieren müssen? Die jetzigen Ergebnisse enttarnen das ewige Gerede von der Brandmauer doch als ziemlich wirkungslos. 

Und nun, bei den sich abzeichnenden Verhältnissen, mit denen Kompromisse schließen zu müssen und gleichzeitig noch Brandmauer-Rhetorik zu bemühen - das wird ein politischer Drahtseilakt mit ganz ungewissen Folgen für Europa.

Rachel05

Ein sehr guter Artikel. Die ganze Situation in Europa macht mir angst.   überall, wo Menschen mit der Politik, teils auch zu Recht, unzufrieden sind, wird aus Trotz Rechts gewählt. Ich möchte gar nicht wissen, wo das endet. Menschen, das kann doch keine Alternative sein! 

Aber leider leben wir in einer Welt der Extreme. Entweder extrem rechts, extrem links, extre er Konsum, extrem essen, extrem nichts essen. Extreme wohin man schaut. Und wer nicht so ist, dem wird das unterstellt. Man ist dann entweder extrem für Russland, oder extrem gegen Russland, extrem für Israel, extrem gegen Israel, extrem für Krieg, extrem dagegen.

Sowohl in unserem Verhalten, als auch in unserer Kommunikation gibt es nur noch Extreme. 

Hartmut der Lästige

Bei Macron ist es wie fast immer. Lieber Taktieren als sein eigenes bisheriges Handeln zu hinterfragen. Vielleicht wollen die meisten Franzosen - genauso wie die Deutschen übrigens - einfach keine weitere Eskalation im Ukraine Krieg.