Die Ansprache des französischen Prösidenten, Emmanuel Macron, ist auf einer Leinwand in der Parteizentrale des Rassemblement National zu sehen.

Ihre Meinung zu Kommentar: Macrons gefährliche Selbstüberschätzung

Dass Frankreichs Präsident Macron das Parlament auflöst und Neuwahlen ausruft, zeugt von Realitätsverlust, meint Julia Borutta. Dass er offenbar glaubt, die Verhältnisse könnten sich plötzlich ändern, ist gefährlich für das ganze Land.

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168 Kommentare

Kommentare

Bernd Kevesligeti

Ja, wer hätte dass gedacht ? Die Masse der Medien jedenfalls nicht. Sie haben etwas anders gewollt.

Nur noch 15 Prozent für die extrem wirtschaftsliberale Partei, mit dem merkwürdigen Namen Renaissance, die vielen einen sinkenden Lebensstandard und auch noch ein höheres Renteneintrittsalter gebracht hat. 

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KowaIski

Nur noch 15 Prozent für die extrem wirtschaftsliberale Partei, ... 

Extrem ist Macron sicher nicht. Höchstens ein wenig elitär. Extrem sind aber viele andere. 

... mit dem merkwürdigen Namen Renaissance, die vielen einen sinkenden Lebensstandard und auch noch ein höheres Renteneintrittsalter gebracht hat.

Ihre Rechtspopulisten werden das aber noch deutlich verschärfen. 

Bernd Kevesligeti

Wieso meine Rechtspopulisten ? Während Sie doch einen unsozialen Kurs rechtfertigen.

fathaland slim

Wieso meine Rechtspopulisten ?

Weil Sie de facto immer für sie Partei ergreifen.

pasmal

Wieso, ist doch eine Erneuerung, nur halt in die andere Richtung. Macron wollte halt erreichen, dass die Franzosen endlich mal wenigstens einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten selber tragen. Dazu war es halt nicht mehr möglich weiterhin mit Mitte oder Ende fünfzig in Rente zu gehen. Also stellen die Volkswirtschaftlichen Zwänge eine Forderung dar, die entweder, wie in den letzten 300 Jahren durch Übernahme nachbarländischer Kassen, in neuerer Zeit EU-Kassen zu  finanzieren, oder eben selbst zu schuften. Wie man bei den aktuellen Wahlentscheidungen sieht, hat sich das französische Volk (erwartbar) gegen die letzt genannte Lösung entschieden.

Bernd Kevesligeti

Ja, eine Erneuerung. Und eine Umverteilung von unten nach oben. Zugunsten von Bernard Arnault und Total Energies. Deren Dividenden sprudeln. "Und die Franzosen sollen ihre Lebenshaltungskosten selbst tragen" ? Dafür tritt ein ehemaliger Banker ein ? Und zwar so, dass ärmere weniger haben. Und seine Klientel noch mehr bekommt.

fathaland slim

Das Erstarken der Rechten in Frankreich macht Ihnen gar keine Sorgen? Sind die nicht wirtschaftsliberal?

Orfee

Wenn die EU fällt und das wird früher oder später sowieso passieren, dann spielt es auch keine Rolle mehr ob die Ampel regiert oder die AFD die Regierung stellen kann. Dann ist alles vorbei und Putin hat gewonnen. Eigentlich hat auch Putin jetzt schon gewonnen. Hat sogar eine Bezeichnung bekommen - 4D Schach.
wirtschaftlich, finanziell, militärisch und geopolitisch ist Putin der Sieger. 

Dann wird dieses Jahr noch Trump zum Präsidenten gewählt und in Herbst sind die Wahlen im Osten. 
Bedeutet die EU-Bürokraten können ihre Koffer jetzt schon packen und auf Jobsuche gehen. Das gilt auch für die Leute, die für dieses System gearbeitet haben.

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Alter Brummbär

Da die die Wirtschaft dann den Bach runtergeht, müssen sie sich vieleicht auch einen neuen Job suchen.

AuroRa

Das Land der rechtsextremen AfD überlassen, der Partei der Faschos und Landesverräter? Mit Sicherheit nicht. 

Opa Klaus

Haben Sie sich mal die Mühe gemacht, die Hintergründe des AfD-Erfolges vom Sonntag zu verifizieren? Es gibt schon ausreichend Analysen hierzu. Der Erfolg der AfD wird u.a. auch mit den Hass und Hetze- Aktionen durch Politik und Medien begründet. Sie kennen das "jetzt erst recht" Verhalten? Wenn ich Ihren Kommentar lese, dann können Sie es offensichtlich gar nicht erwarten, bis die AfD bei 30% liegt. 

artist22

Da gibt es anschauliche Hintergründe. Die Denkzettelanalyse der ARD. https://is.gd/XedMk3

Was sehen Sie an den beiden ersten Balken? Querfront pur. 

ich1961

Ich glaube, Sie verwechseln da was: die AfD ist die Hass und Hetze Partei!

Aber ist schon klar, die berüchtigte Opferrolle. Ohne die geht es ja bei der Partei nicht.

 

fathaland slim

Sie verharmlosen den grassierenden Rechtsextremismus. Wieder mal. Und reden von Hass und Hetze. Ausgerechnet.

gelassenbleiben

Der Erfolg der AfD wird u.a. auch mit den Hass und Hetze- Aktionen durch Politik und Medien begründet.

Täter-Opfer Umkehr

gelassenbleiben

Sie haben ja hier schonmal gewünscht, dass Putin such über Deutschland regierdn sollte. Ihre AFD will Deutschland ha ab Putin ider dem sonst meistbietenden ausliefern. 

 „Dann wird dieses Jahr noch Trump zum Präsidenten gewählt und in Herbst sind die Wahlen im Osten. 
Bedeutet die EU-Bürokraten können ihre Koffer jetzt schon packen und auf Jobsuche gehen. Das gilt auch für die Leute, die für dieses System gearbeitet haben.“

Das sehe ich mal als unverholene Drohung mit der Deportation von Anhängern der Demokratie

harry_up

Und - haben Sie die Konsequenzen für sIch selbst auch einmal durchdacht?

Ich habe selten einen derart schockierenden Artikel bei TS gelesen, und Sie scheinen sich auf Verhältnisse zu freuen, die anderen nur Gänsehaut bereiten.

ich1961

Noch ist es eine Minderheit (Definition sollte bekannt sein), die meint, weil sie lauter schreien, jammern usw., wäre sie die Mehrheit.

Und das wird auch so bleiben - sonst haben wir hier Verhältnisse wie in Russland - allerdings nicht Ihre eingefärbte Version.

 

AuroRa

Zustimmung. Nicht mal 1/5 der Wähler:innen haben Rechtsextreme gewählt. Mehr wird es sowieso nicht werden. 

artist22

"Wenn die EU fällt und das wird früher oder später sowieso passieren," Nichts muss, aber alles kann. Das weiss doch selbst ein Grundschüler.

Im Totreden der Demokratie hatten wir schon mal jemand vor 92 Jahren, aber auch der hatte nie über 40% Wählerzustimmung. Ich kenne allerdings die unselige deutsche Seele etwas, und bereite mich bereits vor, bevor es 'Dann wieder' mal mit Erich Fried heissen könnte:

Was keiner geglaubt haben wird
was keiner gewusst haben konnte
was keiner geahnt haben durfte
das wird dann wieder das gewesen sein
was keiner gewollt haben wollte

Macron musste doch diese Notbremse ziehen, bevor er völlig unglaubwürdig wird. Zeit, die Wölfe im Schafspelz der grande nation rechtzeitig zu enttarnen. 

Carlos12

Das klingt nach Wunschdenken. Die Mehrheit der Europäer und alle Staaten wollen die EU aufrecht erhalten. Selbst bei den meisten rechtsextremen Parteien ist das der Fall. Sie wollen nur eine reformierte EU mit mehr nationalstaatlicher Verantwortung, eher eine Wirtschaftsunion.

Was Russland betrifft. Zur Erinnerung, nach dem Afghanistan-Krieg war die Sowjet-Union pleite. 

Kriege sind teuer und Russland investiert derzeit massiv in eine Kriegswirtschaft. Woher kommen die Einnahmen für Importe. Nur aus dem Verkauf von Rohstoffen. Die nehmen langfristig eher ab. China will nur Dumpingpreise für Gas bezahlen. Indien und China kaufen auch gerne das Öl, solange es unter den Weltmarktpreisen liegt. Die Militärgüter, die Russland ansonsten auf dem Weltmarkt verkauft hat, benötigt es selber.

Internationale Investitionen in Russland. Davon liest man nichts, oder? China investiert lieber in Europa.

artist22

"Internationale Investitionen in Russland. Davon liest man nichts, oder? China investiert lieber in Europa." Sie haben die Achillesferse der Ultrakapitalisten erkannt: Wo sollen sie ihren Reichtum denn zeigen/ausleben.

Sicher nicht in Schlössern in Russland oder Budapest oder gar Istanbul, und das auch noch versteckt vor dem eigenen Volk.

 Merke: Ohne London & andere Immobilienperlen in der Welt wird kein Kapital lange bleiben wollen.. 

Opa Klaus

Ich weiß ja nicht in welchen Medien Sie sich informieren. Kleiner Tipp: Googeln Sie "Witschaftsforum St. Petersburg 2024". Über 130 Länder haben teilgenommen und durchaus gute Kontakte vertieft. 

pieckser

Dieser Putin muss ja omnipräsent sein. 

Die EU fällt nicht. Warum sollte sie auch? Die EU ist durch und durch rein auf Wirtschaft und Beseitigung von Hürden für die Wirtschaft ausgerichtet. Es ist egal, ob rechte, linke, grüne oder soziale Parteien ins EU Parlament gewählt werden. Mit der Demokratie hat das ab dann nämlich kaum was zu tun. Abstimmungen geschehen im Sekundentakt (!). Gerne zu dem Thema "die Anstalt" oder "Martin Sonneborn" konsultieren ;-)

Parsec

" ... EU-Bürokraten ... "

Sowas verfängt leider bei denen, die in ihrem eindimensionalen Denken Bürokratie als Problem auffassen und übersehen, dass es keine zufriedenstellenden Lösungen geben kann ohne Regelungen und Bürokratie als Schimpfwort interpretieren.

Es ist unübersehbar, dass es eine "Markt" für Populusmus gibt. Weltweit. Aber das muss der Wähler enrscheiden, dem aber die Signalwirkung in Richtung Putin völlig entgeht.

Seebaer1

Nichts für ungut, aber das grenzt doch wirklich schon an Putin-Paranoia.

Die Russen haben ihren Plan, die Amis ihren, die Ukrainer ihren und die EU Staaten, besser gesagt deren Bevölkerung, haben wiederum ihren. Vielleicht sollte man nicht zu viele Dinge in einen Topf werfen, auch wenn es, zugegebener Maßen natürlich Wechselwirkungen gibt.

 

artist22

"zugegebener Maßen natürlich Wechselwirkungen gibt." Ja durchaus: gewisse Brieftaschenwechselwirkungen. Ich sollte darüber mal mehr ins Netz stellen ;-)

saschamaus75

>> ...und in Herbst sind die Wahlen im Osten. 

 

Denken Sie auch, daß dann Baseballschläger-Jahre Teil II kommt? ;(

 

gelassenbleiben

Danke, dass Sie uns an Ihren Telegram-janalwissen teilhaben lassen und die Intentionen der AFD hier so schön klar enthüllen

Gassi

Es ist wie bei Sunak: Sie glauben, durch die Überraschung die momentane Situation zu konservieren. Falsch: Wahrscheinlich schlägt das Pendel eher entgegengesetzt aus. Und so dürfte Frankreich ein Rechtsruck bevorstehen, denn Le Pen hat genügend Kreide gefressen - ähnlich wie Melonie. Nur die dt. Rechten pöbeln immer heftiger und glauben, damit die Wähler zu beeindrucken. Hat wohl auch besonders im Osten funktioniert, jedoch wiegt die Spionage und die Ru-Finanzierung schwer: Gekaufte Demokraten? Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing? Nicht umsonst distanziert sich die IR von der dt. Rechten! Sollte Le Pen an die Regierung kommen, dann müssen sie erstmals auch LIEFERN. Ob die die Probleme zB Zuwanderung in den Griff bekommen, glaube ich gelinde gesagt nicht! Es sei denn, sie lavieren (ähnlich wie Meloni) weiter in die Mitte, also genau die andere Richtung wie die AfD. Aber gelöst ist damit längst noch nichts, nur der Rückhalt in der Bev. ist etwas breiter.

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PeterK

Dem RN hat es augenscheinlich auf Dauer nicht geschadet, dass er sich mit einem Kredit aus Russland über Wasser gehalten hat. 

Frau Meloni als Mussolini Fan und Üostfaschistin wird neuerdings von der CDU umworben.

Dem geneigten AfD Wähler ist es egal, dass er eine Partei wählt, die Faschisten und SS Verharmloser in ihren Reihen duldet.

Ich befürchte, Frau Le Pen und Frau Meloni werden die Kreide auch wieder ausspucken und von der CDU Brandmauer wird in D genauso wenig übrig bleiben, wie in Europa.

artist22

"Dem RN hat es augenscheinlich auf Dauer nicht geschadet, dass er sich mit einem Kredit aus Russland über Wasser gehalten hat. "

Aber auch nur solange nicht alles raus kam. Nun kommt zwangsweise alles raus. Da kann sich Marine oder Bardella nicht mal mehr bei der französischen Marine verstecken ;-)

terri

Meloni laviert sich in die Mitte? Sie kommt ihren demokratischen Aufgaben nach indem sie nicht nur Politik für ihre Wähler, sondern für alle Bürger Italiens macht. Dazu muss sich jeder Politiker der Mitte zuwenden. Fragen sie dazu mal die Grünen, genau dafür straft sie momentan ihre eigene Wählerschaft ab und wählt stattdessen Volt. Die radikal Grünen Positionen sind in einer Koalition einfach nicht umsetzbar. 

Auch die AfD müsste sich deutlich gemäßigter geben wenn sie eine Koalition eingehen möchte. Solange die Brandmauer besteht kann sie sich natürlich weiter radikalisieren. Meiner Meinung nach wäre es deutlich konstruktiver wenn die CDU sagen würde „wie koalieren mit der AfD, aber nur extreme Personen wie Höcke abtreten.“ Das könnte die gesellschaftliche Spaltung stoppen. Der derzeitige Kindergarten, „mit dem will ich nicht spielen“, spaltet die Gesellschaft nur immer weiter.

gelassenbleiben

Sunak muss eh bis zum Januar Wahlen durchführen, er darf nur wählen wanngenau

HSchmidt

Wie kommt Macron darauf, dass diejenigen, die ihn bei der EU-Wahl abgestraft haben, bereit wären, seiner Partei bei Neuwahlen eine satte Parlamentsmehrheit zu verschaffen? Das zeugt von Selbstüberschätzung und Realitätsverlust.

Das ist wohl so. Aber solche Symptome weisen ja viele Regierungschefs auf. Und mittlerweile hoffe ich, dass Macron sich verzockt hat. 

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werner1955

Das zeugt von Selbstüberschätzung und Realitätsverlust?

Wen Regierungen abe reinfach glauben so weiter zu machen ist die Selbstüberschätzung und Realitätsverlust noch viel schlimmer.

ich1961

Der "Realitätsverlust" scheint mir eher auf der Seite der Wähler/Anhängsel solcher Parteien wie der AfD; RN usw. ".

Adeo60

Eine mutige Entscheidung von Macron, wie ich finde. Nun müssen die Franzosen deutlich machen, ob sie für ein Leben in Demokratie und Freiheit, für europäische Werte und die Sicherheitsstruktur der NATO einstehen wollen oder für Nationalstaatlichkeit, eine Zuwendung zu Autokratien, Verzicht auf EU und NATO sowie für    ein  Klima von Hass und Gewalt plädieren. 

Marine le PEN hat sich eine bürgerlich-rechtsnationale Tarnkappe aufgesetzt und sich deutlich von der rechtsextremistischen AfD distanziert, die nun völlig isoliert dasteht. Damit hat sie letztlich punkten können. 

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pieckser

Große Worte. Viel von diesen großen Worten wurde den Wählern aberkannt, als sie mit ihren Probleme an die Öffentlichkeit kamen. Sie seien undemokratisch, rechts und manchmal auch radikal.

Die Quintessenz daraus ist, dass sich der mündige Wähler letztendlich dadurch gehört verschafft hat, in dem er Parteien gewählt hat, die seine Probleme ansprechen und Lösungen offerieren. Ein ganz einfacher Vorgang.

Aber natürlich ist es leicht, alle anderen, als sich selbst die Schuld zu geben.

ich1961

////Aber natürlich ist es leicht, alle anderen, als sich selbst die Schuld zu geben.////

Die angesprochenen Wähler tun doch nichts anderes!

Niemand von denen übernimmt die Verantwortung für sein Handeln. Denken Sie an die Jahre ab ca. 1920 in D.!

 

Seebaer1

Na, hoffentlich ist den Franzosen das auch so bewusst. Aber auch wenn die trotzdem Le Pen wählen, immerhin ist die AfD doch "isoliert". Ist doch auch ein Trost...

John Koenig

Frankreich ist schon lange keine typisch französische Gesellschaft mehr die mit Leichtigkeit , Lebensfreude und Genuss immer verbunden wurde .

In Frankreich regiert eine zutiefst gespaltene , gewaltbereite und durch Paralellgesellschaften zerklüftete Gesellschaftsform die wahrscheinlich der Beschreibung von Herrn Cohn - Bendit am nächsten kommt .

Von diesen Auswüchsen haben die Franzosen nun genug .

Macron wollte da schon seit geraumer Zeit dagegenlenken , was ihm auch teilweise gelang , was aber dem Wähler zu wenig war .

Man kann nur hoffen dass er mit der richtien Regierung die Verhältnisse wieder ins Lot bringt .

franxinatra

Leider ist der Begriff der 'Eliten' schon zu sehr Populisten vereinnahmt als dass er noch wertfrei verwendet werden kann; gleichwohl lebt die französiche Oberschicht in sich so abgeschottet, dass dieser Realitätsverlust macrons durchaus als Berufskrankheit betrachtet werden kann.

Und leider erlebe ich, gerade bei Merz mit seinen aktuellen Äußerungen, eine vergleichbare Beobachtung. 

Und der Untergang der SPD? Nicht minder der selbstgerechten Art Scholz geschuldet. Kein Wunder, wenn (Rechts)Extreme daran wachsen.

Dabei übrigens: Dank an die TS zur sehr differenzierten Aufschlüsslung der Wahlmotivation von AfD-Sympathisanten: sie trifft den Kern in meinem Arbeitsumfeld mit überwiegender Anhhängerschaft ebenda; ein sehr einsames Wirken...

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bolligru

Ihre Beschreibung der Eliten trifft weltweit zu, also auch bei uns.

Ach ja, Merz war immerhin "blackrocker", und Macron?

Der Spiegel schrieb 2017, vor der damaligen Wahl, am 04.05.2017:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/emmanuel-macron-schadet-ihm-…

"Ein "kaltherziger Banker" sei er, ein "Handlanger der Eliten", schimpfte die rechte Präsidentschaftskandidatin am Mittwochabend im Fernsehduell. "Sie liegen auf dem Bauch vor den Banken, Sie sind der Kandidat der Unterwerfung."- so Marine Le Pen.

"Von ganz links setzt es ähnliche Angriffe: Jean-Luc Mélenchon, Führer der Bewegung "Frankreich der Aufsässigen", verweist gern auf die "Macht des Geldes", die hinter Macron stehe - eine Anspielung auf die vermögenden Sponsoren seines Wahlkampfs."

Einmal Banker, immer Banker?

TeddyWestside

Die Kritik ist berechtigt. Elitär ist er zweifellos und auch nicht zimperlich, wenn es um Streiks oder Demos geht. Es gehört allerdings auch zur Wahrheit, dass er andernfalls eben nicht Präsident geworden wär. Und unabhängig von Herkunft usw geht es hier jetzt nur um die gestrige Entscheidung, und die hat meiner Meinung nach Respekt verdient.

pieckser

Der "Untergang" der sPD ist doch nicht Herrn Scholz geschuldet. Der Abstieg begann ja schon vor Jahren. Denn gefühlt ewig hatte die sPD kein eigenes Profil. Zwar wurde im Namen der sPD viel schwadroniert, aber kaum an einer Regierungskoalition beteiligt, wurden alle Wahlversprechen mehr oder minder vergessen und oft genug genau das Gegenteil gemacht. Und im Gegensatz zu Herrn Scholz erinnert sich der Wähler durchaus, wer ihm mal wieder in die Taschen gegriffen hat.

Robert Wypchlo

Macron kommt langfristig nicht mehr daran vorbei, mit Le Pen zusammenarbeiten müssen zu wollen. Es ist ja nur noch für drei Amtsjahre bei Macron. Ist ja nicht sonderlich lang.

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TeddyWestside

"Es ist ja nur noch für drei Amtsjahre bei Macron. Ist ja nicht sonderlich lang."

Das klingt bei Ihnen wie die Beschreibung eines städtischen Abteilungsleiters, der noch die Zeit bis zur vollen Rente halbärschig absitzen muss. 

Wenn das Ihre Vorstellung von Spitzenpolitikern ist, wundert mich das ständige Rumgemecker kaum noch. Wenn Sie denken, Habeck verbringt seine Zeit mit Papierflugzeugen und Sektfrühstück, müssen Sie ja eine Abneigung entwickeln....

Nettie

"Dass Frankreichs Präsident Macron das Parlament auflöst und Neuwahlen ausruft, zeugt von Realitätsverlust."

Völligem.

"Dass er offenbar glaube, die Verhältnisse könnten sich plötzlich ändern, sei gefährlich für das ganze Land."

Für Europa. Und damit auch die Demokratie überall anderswo.

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R A D I O

Sicher, die Franzosen werden in den wenigen Tagen bis zu den Parlamentswahlen mehrheitlich nicht zu Wohlstand und bezahlbaren Häuschen kommen oder in Paris zu einer günstigen 3-Zi-Wohnung. Bleibt ihnen nur das Argument, wenn wir schon arm bleiben und lange dafür arbeiten müssen, dann wollen wir jetzt wenigstens mit den Linken die Demokratie, die EU und unsere Reichen retten.

derkleineBürger

Ja, Kapital-Extremisten waren schon immer eine Gefahr für die Demokratie Europa und anderswo.

Aber wer dies erwähnte,als ein "neuer Stern am politischen Firmament" (damaliger Regierungssprecher über die 1. Wahl Macrons) aufstieg, wurde ja nur verächtlich gemacht.

 

 

 

Unwaehlbar

Realitätsverlust hin oder her, er hat festgestellt dass seine Partei aktuell keinen Rückhalt in der Bevölkerung hat.  Ich nenne das Konsequent. Wenn das französische Volk Le Pens Partei wählt ist es eben so. Das ist Demokratie. 

Wie ist es denn hierzulande? Da fehlt in der Bundesregierung jegliche Selbstrektion. Dem Bürger wird sogar die Fähigkeit abgesprochen richtig zu wählen. Es wird ihm gar vorgeworfen er sei zu dumm das zu verstehen. Wenn unsere politische Führung sich so sicher wäre das sie das alles so toll machen würde der Kanzler die Vertrauensfrage stellen und weiter regieren. Oder es gäbe Neuwahlen und die ach so  beliebte Regierung  würde wieder die Mehrheit holen. Es geht nicht um Das Volk,. es geht auch nicht um das was das Volk will. Es geht lediglich um Macht und die Angst diese zu verlieren.  

Deswegen Hut ab vor Macron. 

pieckser

Europa hat demokratisch gewählt und links- und grüngerichtete Parteien abgestraft. Es ist also gefährlich den Wählern jetzt Demoratiefeindlichkeit oder -Gefahr vorzuwerfen.

ich1961

Ob er sich das gut überlegt hat?

Ich denke nein.

Aber auch die Wähler überlegen nicht "über den Tellerrand" hinaus. Auch hier in D. nicht.

Und das nach den Feierlichkeiten zum D Day - weiß eigentlich noch jemand was das war?

Oder es wird einfach in Kauf genommen, das die Demokratie wieder ( darauf sollte man vielleicht in der Schule wieder Wert legen!) auf unbestimmte Zeit verschwindet. 

Ich bin dafür, das da nachgedacht wird! Hier und auch in Frankreich.

 

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/landespolitik/afd-parteit…

https://www.afd.de/grundsatzprogramm/

 

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harry_up

Mir geht es genauso wie Ihnen.

Aus "Frack" eine Partei zu wählen, die voraussehbar und voraussagbar überhaupt keines der vorhandenen Probleme gelöst bekommen wird, ist sowas von kurzsichtig und gefährlich. 

ich1961

Warum kapieren dass so viele nicht?

Ich kann es mir nicht erklären.

Da ist eine Partei mit übermäßig vielen verurteilten Straftätern, rechtsextremistisch usw. und die werden gewählt?

Und das es internationale und auch nationale Gesetze gibt, die nicht eben mal geändert werden können - scheinen die auch noch nicht gehört/gelesen/ verstanden (obwohl ich mehrfach darauf hingewiesen habe) zu haben.

 

AuroRa

Aus Unzufriedenheit heraus Nazis zu wählen war noch nie eine Lösung. 

bolligru

"Aber auch die Wähler überlegen nicht "über den Tellerrand" hinaus."

Wenn auf diesem Teller immer weniger liegt, dann ist diese Denkweise nachvollziehbar.

ich1961

Nein!

Wenn die "Rechten" regieren, wird es eher noch schlimmer!

Da sollten sich alle bewusst drüber sein.

 

bolligru

"...wird es eher noch schlimmer!"- noch schlimmer

Manch Einer denkt vielleicht: "Noch schlimmer geht nicht!"

Parsec

" >> ...nicht "über den Tellerrand" hinaus.<<

Wenn auf diesem Teller immer weniger liegt, dann ist diese Denkweise nachvollziehbar."

Ganz und gar nicht.

Wenn weniger auf dem Teller liegt, sollte der Wähler nach der Ursache fragen. Wenn er das nicht tut, ist auch Ihr Spruch nur einfacher Populismus. 

Unwaehlbar

Eins vorweg: Ich habe die AFD nicht gewählt und werde es auch nicht tun.

 

ABER: Auf welchem hohen Ross sitzen Sie eigentlich mit Ihrer Überzeugung Ihr Weg wäre der einzig richtige?  

Ihrer Meinung nach ist jeder der sich für die AFD entscheidet ein Nazi, zu dumm das große Ganze zu erkennen oder auch ein Feind der Demokratie.

Sie haben ein Problem damit das Ihre Mitbürger ihre Meinung nicht teilen. Und wenn die Mehrheit der Bevölkerung sich für CDU /CSU und AFD entscheidet dann müssen Sie damit leben, und sich dem unterordnen genau wie sich alle anderen dem unterordnen müssen wenn Ihre Lieblinge gewinnen. 

Die Europawahl hat klar gezeigt das ein großer Teil der Bevölkerung diesen Weg der ja scheinbar auch Ihrer ist so nicht weiter gehen will. Das nennt sich Demokratie.  Und von einem ach so Lupenreinen Demokraten wie Ihnen erwarte ich das sie das akzeptieren.

 

1970JohnDoe

Ein ganz großes Dankeschön an Sie. Das haben Sie wunderbar geschrieben. Ich stehe hinter jedem einzelnen Wort von Ihnen. 

ich1961

Sie wissen schon, wie sich Demokratie definiert?

Demokratie heißt nicht, die lautesten Jammerei, Schreier o. ä. haben recht!

Und ich sitze auf dem Ross, das sich WK 2 nennt und die Folgen davon!

Die scheinen manche nicht zu kennen.

Und die Europawahl hat für Deutschland keine gesonderte Bedeutung - hier finden im nächsten Jahr Wahlen statt.

Und nein, ich werde nie akzeptieren, das sich Nazis, Rechtsextremisten usw. hier in Deutschland breit machen - weil ich eine lupenreine Demokratin bin.

 

Parsec

"Aber auch die Wähler überlegen nicht "über den Tellerrand" hinaus. Auch hier in D. nicht."

Exakt das ist das Problem

Viele Wähler - nehmen wir den Osten Deutschlands beispielhaft - erkennen die Tragweite ihres Handelns beim Kreuzchenmachen in der Wahlkabine nicht, sehen nur, dass alles teurer wird, das Klima bedrohlicher und die weltweite Sicherheitslage maßgeblich durch Russland, China, Nordkorea und dem Iran chaotischer wird.

Der Wähler sucht einen Schuldigen, auf dem man - salopp gesagt - mal draufkloppen kann. Die Folgen aber können fatal werden; Stichwort Tragweite.

Dabei muss der Weg genau anders sein: aktuelle demokratische Regierungen, die an einem starken Europa gemeinsam arbeiten, müssen zwingend gestärkt werden, damit sie die Zeit bekommen, die Scheierigkeiten zu lösen.

Die kognitive Dissonanz des Wählers jedoch verleitet zu schädlichem Handeln. Es müssen nunmal unbequeme Entscheidungen in unbequemen Zeiten getroffen werden.

artist22

"Es müssen nunmal unbequeme Entscheidungen in unbequemen Zeiten getroffen werden." Und zwar bevor es dann wieder zu spät ist ;-)

Seebaer1

Tolle Analyse der Wahlergebnisse. Und dabei wird immer behauptet, die AfD hätte einfache Antworten auf komplexe Zusammenhänge...

Aber ehrlich: Stichwort Tragweite- das hat schon was...

mispel

Es müssen nunmal unbequeme Entscheidungen in unbequemen Zeiten getroffen werden.

Vielleicht müssen wir den Wählern einfach einen Helfer mit in die Wahlkabine schicken. Oder warum überhaupt noch wählen? Die Entscheidungen müssen ja eh getroffen werden.

ich1961

Ja, das ist leider so.

Seebaer1

Es ist zum Verzweifeln. Anscheinend überlegt niemand mehr so richtig, außer Ihnen natürlich...

ich1961

Es gibt schon noch genügend von den Denkern (bei den Dichtern bin ich mir nicht so sicher)!

Die Mehrheit will diesen rechten Mist - zumindest in D. -  nicht!

 

Parsec

"Ich bin dafür, das da nachgedacht wird! Hier und auch in Frankreich."

Das ist für einen Teil der Wähler zu unbequem und entscheidet sich für die Hingabe zum Populismus.

Die politischen Rechtsüberholer werden keines der aktuellen Probleme lösen können, da sie letztendlich wohlwissend ihrer Kurzsichtigkeit ausschließlich nach Macht streben.

werner1955

Ich denke nein?

ich denke er hat klar erkannt das er keinen Rückhalt mehr bei den demokratischen anständiegn Wählern hat. Er hat erkannt das man nicht gegen die demokratische Meherheit regieren sollte. 

ich1961

Das war aber keine Wahl, die Frankreich direkt betrifft!

Es war eine Europawahl.