Bundeskanzler Olaf Scholz

Ihre Meinung zu Scholz bekräftigt Forderung nach Aufschlag bei Mindestlohn

Bundeskanzler Scholz hat erneut einen Aufschlag beim Mindestlohn gefordert: Er hält eine schrittweise Steigerung auf 15 Euro für nötig, erklärte er in einem Interview. SPD-Chefin Esken forderte die Arbeitgeber zum Einlenken auf.

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143 Kommentare

Kommentare

ich1961

Ich habe letztens schon mal geschrieben, das diese "Kommission"  den Namen nicht verdient hat.

Und die Erhöhung hat eindeutig Vorteile. Wenn nicht so viele "aufstocken" müssen, wird Geld gespart. Aber Herr Scholz hat recht, wenn er sagt " das ist nicht die Welt". 

Und das die FDP dagegen ist, wundert mich nicht - da gehen der angestammten Klientel ja "Gewinne" verloren. Und das geht nicht.

 

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Tino Winkler

Immerhin können ohne Gewinne keine Aufstockungen gezahlt werden, denn alles was gezahlt wird muß auch verdient werden.

ich1961

Ist mir bekannt.

Bahnfahrerin

Sie sind doch sonst immer auf der Seite der Gewerkschaften? Genau diese untergräbt die SPD mit einer Forderung nach einem höheren Mindestlohn aber immer mehr. 
Die Augsburger Allgemeine hat das gestern schon auf den Punkt gebracht:

„Wenn der Staat den Mindestlohn regelmäßig überproportional erhöht und Gewerkschaften in Tarifverhandlungen für die unteren Lohngruppen nicht signifikant mehr als diese 14 oder 15 Euro herausverhandeln, dann schwächt das auf Dauer auch die Gewerkschaften.“

ich1961

Die "Mindestlohn Kommission" soll das ja angeblich regen, da haben aber die AG sich - wie und warum auch immer - durchgesetzt.

Und letztendlich hat Herr Scholz recht, wenn er sagt, das ist nur wenig. Es reicht vorne und hinten nicht - und dennoch bin ich dafür.

Bei 170 Std. sind das gerade mal 2550 € brutto.

Wie soll man davon eine Familie ernähren?

 

John Koenig

Dieselben die jetzt einen höheren Mindestlohn fordern beschweren sich dann wenn Lebensmittel teurer werden , wenn der Haarschnitt teurer wird , wenn die Gastronomischen Produkte teurer werden usw .

Dies rührt daher dass in sozialdemokratischen , linken und grünen Kreisen der Begriff Lohn Preis Spirale nicht begriffen wird.

Deutschland hat kein Problem mit zu niedrigen Einkommen sondern mit zu hohen Abgaben .

Es bleibt netto zu wenig übrig weil die Abgabenlast im europäischen Vergleich viel zu hoch ist .

 

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rolato

Dieselben die jetzt einen höheren Mindestlohn fordern beschweren sich dann wenn Lebensmittel teurer werden , wenn der Haarschnitt teurer wird , wenn die Gastronomischen Produkte teurer werden usw .

Nein, weil die Mindestlöhner mit Steuergeld aufgestockt werden müssen.

NieWiederAfd

Das ist das alte verstaubte neoliberale Geschwätz, dass steigende Löhne durch steigende Preise die Menschen letztlich ärmer machen. 
Übrigens sind hohe Abgaben lediglich ein Thema für die, die hohe Einkommen und Verdienste haben.

Und der Begriff "Kaufkraft" scheint für bestimmte Leute auch immer noch entweder ein Fremdwort oder ein Tabuwort zu sein. 
 

wenigfahrer

Ja das Problem sind wirklich die Kosten und Abgaben, hohe Mieten und hohe Preise für alle Energieformen sowie Wasserpreise und Müll, um nur mal ein paar zu nennen. Wie sich weiter entwickelt und für die Zeit nach dem Arbeitsleben darstellt hab ich ja geschrieben, es wird ohne Änderungen und viel höherem Lohn leider nicht mehr gehen.

MRomTRom

++ Eine zu plakative Darstellung ++

Wenn Sie sich den europäischen Vergleich anschauen, dann ergibt sich, dass die Abgabenlast für Familien mit 2 Kindern in Deutschland im oberen Mittelfeld liegt.

++

Deutschland lag 2022 bei 32,9) %.

Belgien, Italien, Finnland, Schweden, Spanien lagen drüber, viele andere Länder in der numerischen Nachbarschaft zu dem Wert.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/185987/umfrage/steuer-un…

++

Was den Mindestlohn betrifft folgender Vergleich.

‚In Europa hat Luxemburg den höchsten Mindestlohn. Dort beträgt der Mindestlohn 13,8 Euro. Gefolgt wird diese Position von Deutschland mit 12 Euro pro Stunde auf Platz zwei. Belgien (11,85 Euro), Niederlande (11,75 Euro) Irland (11,3 Euro) und Frankreich (11,27 Euro) folgen laut Statista auf den weiteren Plätzen.‘

https://www.swp.de/panorama/mindestlohn-gesetzlich-hoehe-europa-verglei…

Mindestlöhne sind ein sensibles Instrument, kein sozialpolitisches Allheilmittel.

leider geil

Dies rührt daher dass in sozialdemokratischen , linken und grünen Kreisen der Begriff Lohn Preis Spirale nicht begriffen wird. Deutschland hat kein Problem mit zu niedrigen Einkommen sondern mit zu hohen Abgaben .Es bleibt netto zu wenig übrig weil die Abgabenlast im europäischen Vergleich viel zu hoch ist .

Dies rührt daher, dass konservative, rechte und liberale Kreise das in ihrer Regierungszeit so hoch gedreht haben. Da wurde nämlich gar nix begriffen.

Lucinda_in_tenebris

Sie meinen, es wäre dann besser, wenn nur die Lebensmittelpreise  und anderer Konsumgüter steigen und sich Mindestlohnarbeiter und Tagelöhner wieder die Nasen an den Scheiben der Kaufhäuser platt drücken?

saschamaus75

>> Dies rührt daher dass in sozialdemokratischen , linken und grünen Kreisen der Begriff Lohn Preis

>> Spirale nicht begriffen wird.

 

Ähh, der wird schon begriffen.

Das Problem ist nur, daß z.B. Spekulation und Derivatenhandel einen wesentlich größeren Einfluß auf die Preise haben als auch nur ansatzweise der Mindestlohn. -.-

 

CommanderData

Über solche Kommentare freuen sich die Anzugträger-Parteien. Denn das zeigt, dass ihre Blendpolitik aufgeht. 

Dem Volk nur oft genug erzählen "Wer soll das bezahlen / alles wird dann noch teurer / Arbeitsplätze-Abbau" und schwupp werden die Ausgebeuteten zu willfährigen Helfern und Verstärkern ihrer Ausbeuter. Die Ausgebeuteten machen die Arbeit ihrer Ausbeuter - reden sich selbst klein und arm - aus freien Stücken und halten sich dann auch noch für besonders gebildet und schlau. 

Die Ausbeuter hocken im Dunkeln und lachen sich tot, über das "dumme" Volk da unten.   
Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man dieser unfassbar wirksamen Strategie tatsächlich Applaus zollen... 

ich1961

Und schon wieder eine Neiddebatte.

Die PolitikerInnen arbeiten schon für Ihr Gehalt.

Die meisten könnten in der "freien Wirtschaft" mehr verdienen.

 

rolato

Kein Neid, nur eine Feststellung. Die Mindestlohempfänger arbeiten auch nur für viel weniger. Also was unterstellen Sie mir?

rolato

Die PolitikerInnen arbeiten schon für Ihr Gehalt.

Die meisten könnten in der "freien Wirtschaft" mehr verdienen.

Die meißten Mindestlohnempfänger könnten auch mehr verdienen, haben aber keine Lobby.

Und schon wieder eine Neiddebatte.

Billiges Argument, wo bleibt Ihre Begründung? Ich habe keinen Neid, sondern bin für gerechte Entlohnung!

John Koenig

Meine Aussage dass viele die Lohn Preis Spirale nicht begreifen bestätigt sich in den meisten Antworten auf meinen Kommentar.

Lohn Preis Spirale bedeutet:

Lohnerhöhung —steigende Lohnkosten werden durch die Unternehmen an die Konsumenten weitergegeben — Löhne müssen steigen um Lebenshaltungskosten zu decken usw usw 

ich1961

Dann hätte es ja nie Lohnerhöhungen geben dürfen?

Aber die Gewinne der Firmen stiegen ins unermessliche?

Danke - aber nein danke!

 

rolato

Lohnerhöhung —steigende Lohnkosten werden durch die Unternehmen an die Konsumenten weitergegeben — Löhne müssen steigen um Lebenshaltungskosten zu decken usw usw 

Dann senkt man die Löhne und Gehälter aller um Wohlstand zu erhalten und Gewinne weiterhin zu steigern?

Bernd Kevesligeti

Die Forderung ist natürlich richtig. Inwieweit sie den kommenden Wahlen geschuldet ist, ist die Frage.

Natürlich müssen diejenigen, die hart arbeiten und wenig verdienen, bessere Löhne haben. Aber warum muss man die Lage so einschätzen, wie kommt es zu der Situation ? Ist nicht die zurückhaltende Tarifpolitik der Gewerkschaften zu einem Teil dafür verantwortlich ? Da gab es in den vergangenen Jahren Abschlüsse nahe Null Prozent (IG-Metall Nordrhein-Westfalen 2020) oder auch Abschlüsse über mehr als 24 Monate, mit 16 Nullmonaten (verdi-DHL).

Dann die geringe Tarifbindung. 41 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Firmen, die nicht dem Flächentarifvertrag angehören.

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leider geil

Die Forderung ist natürlich richtig. Inwieweit sie den kommenden Wahlen geschuldet ist, ist die Frage.

Nö, bestimmt nicht. Denn so lange wir bei der Demokratie bleiben wird es immer kommende Wahlen geben. Nach der Wahl ist vor der Wahl (frei nach Sepp Herberger).

Bernd Kevesligeti

Da kann man aber auch daran erinnern, dass die SPD diese Forderung vorher nicht erhoben hat. Und vor 20 Jahren, da war man dabei, bei der Agenda-Politik, die die Rolle von Lohnabhängigen geschwächt hat.

leider geil

Ist nicht die zurückhaltende Tarifpolitik der Gewerkschaften zu einem Teil dafür verantwortlich ?

Sie haben vermutlich noch nie Tarifverhandlungen geführt. Am Ende kann man nur durchsetzen, was durchsetzbar ist. Am Ende entsteht immer ein Kompromiss, ein Konsens, bei dem beide Seiten zu und abgeben müssen. Die mantraartige Forderung, es war zu zurückhaltend, hat mit der Realität nichts zu tun.

Bernd Kevesligeti

Aber was für ein Kompromiss ? Ein wirtschaftlich und finanziell gesundes Unternehmen wie die DHL/Post. Mit einem Tarifabschluss der etwa 1 Milliarde Euro p.a. kostet. Bei mehr als 6 Milliarden Euro Gewinn/Profit.

leider geil

Dann die geringe Tarifbindung. 41 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Firmen, die nicht dem Flächentarifvertrag angehören.

Gratuliere, Sie haben das Problem erkannt. Setzen Sie doch mal da an, statt die Gewerkschaften schlecht zu reden.

Bernd Kevesligeti

Das Problem ist sogar noch größer: In Betrieben bis 20 Beschäftigten beträgt die Tarifbindung 31 Prozent. In Westdeutschland arbeiteten 2019 46 Prozent der Beschäftigten in Firmen mit Tarifbindung in Ostdeutschland 34 Prozent.

pieckser

ICh muss mittlerweile zugeben, dass auch wenn Scholzs' Forderung nach "viel" klingt, ist sie gar nicht so unrealistisch. Die Umsätze der Firmen erlauben solche Gehälter. 

Wenn ich sehe, dass im Handwerk (Bäcker, Friseur, Reinigung) ich als Kunde häufig das x-fache zahle, was der MA in der Stunde erhält und mir im Kopf die Kosten für Strom, Wasser, Heizung, Miete, Steuern, Zwangsabgaben und den Wasserkopf hochrechne und dann noch den Audi R8 vom Chef sehe, den er alle 2 Jahre wechselt, dann ja. Dann haben diese Unternehmen den Lohn für die MA.

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TeddyWestside

Vorneweg: ich bin absolut für höhere (nicht nur Mindest-)Löhne, vor allem für Politik, die die berühmt-berüchtigte Schere beisammen hält. Ob Scholz der richtige Ansprechpartner dafür ist, sei mal dahin gestellt, aber wer weiß? Vielleicht führt sein Wählerfang ja zu unerwarteten Ergebnissen....

Aber warum muss die Debatte immer so hass- und neiderfüllt geführt werden?

"häufig das x-fache zahle, was der MA in der Stunde erhält" 

Das x-fache von was? Wenn ich ein Brot kaufe, zahl ich nicht das x-fache vom Stundenlohn, wenn ich zum Friseur gehe, zahle ich vielleicht in etwa den Stundenlohn. Sie können halt nicht Brötchen mit Semmeln vergleichen. 

Was die Geldsorgen in Ihrem Kopf angeht, denken Sie die Kassiererin im Supermarkt hätte die nicht? 

Was den R8 von Ihrem Chef angeht: keine Ahnung, wie die Umstände sind. Verschiedene Leute legen auf unterschiedliche Sachen wert. Vielleicht hat er geerbt? Wahrscheinlich least er und zahlt monatlich mehr als ich z.B Miete. 

Vector-cal.45

Scholz sieht Felle und Amt davonschwimmen. Die nächste BT-Wahl rückt näher.

Davor versucht man (wie immer) große Geschenke an möglichst breite Wählerschichten zu verteilen.

Plötzlich entdeckt man die Rolle als vermeintliche Arbeiterpartei wieder. Das ist dann auch gleich mal ca. 600€ höhere Diäten wert. Die 3000€ „Inflationsausgleich“ sind ja immerhin längst aufgebraucht. 

Wie wäre es mal mit einem schlankeren Staat? Und warum ist der Bundestag das zweitgrößte Parlament hinter dem Indiens, muss das sein?

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PeterK

"Davor versucht man (wie immer) große Geschenke an möglichst breite Wählerschichten zu verteilen."

Ein auskömmlicher Mindestlohn ist kein "Geschenk", das sollte eine Selbsverständlichkeit sein. und wenn es Arbeitgeber gibt, die das nicht akzeptieren, müssen diese entweder dazu gezwungen werden, oder ihr Geschäftsmodell überdenken.

Der derzeitige Mindestlohn ist eher ein Geschenk an Geschäftsmodelle, die ihre Gewinne auf Kosten von Leistungen der Steuerzahler generieren. 

Vector-cal.45

Bitte nicht falsch verstehen.

Ich bin durchaus ein Befürworter von Mindestlöhnen. (Aber auch vom Bürokratieabbau und schlankerem Staat.)

Und ich gehe davon aus, dass auch dieses Versprechen (wie immer?) bis nach der nächsten Wahl derart durch-kompromittiert und verwässert ist, dass nicht mehr viel davon übrig bleibt bzw. die Inflation die Lohnsteigerung quasi zunichte macht.

MRomTRom

++ Das übliche populistische Sammelsurium ++ 

Die Erhöhung von Diäten lässt sich am Stammtisch gut verblöken, unabhängig wie der Vergleich zu den Erhöhungen bei anderen Einkommensbeziehern aussieht. 

++

Der Bundestag wird gerade kräftig verkleinert, nur regt sich dagegen massiver Widerstand bei politischen Klägern anderer Parteien.

Mit dem Mindestlohn hat das nichts zu tun.

++

'Wie wäre es mal mit einem schlankeren Staat?'

++

Mindestlöhne haben nichts mit dem 'schlanken Staat' zu tun, sie werden von den Unternehmen bezahlt. Aber Wirtschaftsthemen gehen bei Ihnen ;-) regelmäßig daneben.

++

 

Wolf1905

Ich habe jetzt nicht gelesen, in welchen Zeitraum Scholz diese Anhebungen des Mindestlohns auf 14 / 15 Euro sich vorstellt - aber prinzipiell bin ich auch dafür und die Arbeitgeber, die Mindestlohnempfänger angestellt haben (dürfte i. d. R. Dienstleistungen sein, wie Lieferservice, Friseur etc.), sollen halt die Preise für ihre Leistungen entsprechend anheben (wie es z. B. die Bahn, die Post etc.) auch tun - habe ich kein Problem damit.

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Bahnfahrerin

Genau das ist in meinen Augen aber durchaus das Problem der Lohn-Preis-Spirale. Wenn die betreffenden Betriebe dann alle direkt wieder die Preise anheben kommt dann auch direkt wieder die Forderung nach höheren (Mindest-)Lohn. Der Mindestlohn ist in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als die Löhne anderer (oft auch niedrigerer) Lohngruppen. Da gab es evtl. auch Nachholbedarf aber irgendwann geht das dann halt nicht mehr, ohne dass man eben alle Löhne vergleichbar anpassen muss. Denn als plattes Beispiel: der gelernte sollte in meinen Augen dann doch immer noch mehr bekommen als der ungelernte.

ich1961

Wie sind wir bloß all die Jahre mit den Lohnerhöhungen - teilweise ganz ansehnlich! - klar gekommen?

Breitenfels

Der Bundeskanzler sollte das den Tarifparteien überlassen. Die Tarifautonomie hat den Vorrang vor der Einmischung aus der Politik.

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Lucinda_in_tenebris

Mindestlohn bedeutet, dass ein Überleben mit einem solchem Lohn möglich ist und steht daher auf gleicher Stufe mit Unfall, Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Alles soziale Errungenschaften, die nur staatlich eingeführt werden konnten.  Der Staat stellt ja andererseits auch die Infrastruktur für Unternehmen, die ihre Transportwege und Energiezulieferungen ja nicht selbst bauen müssen.

Dass ein Staat Rahmen vorgibt ist vernünftig, ansonsten wäre im freidrehenden Liberalismus eine staatliche Organisation sinnlos und könnte schlicht abgeschafft werden. Wie diese Rahmen gestaltet und finanziert werden können, darüber lässt sich natürlich trefflich diskutieren.

AbseitsDesMainstreams

Ich sehe vor allem das Problem, dass die Mindestlöhner meist bislang erst wenig in ihrem Leben geleistet haben. Man muss sich eben auch tüchtig sein und sich hoch arbeiten in einem Unternehmen.

Wenn wir jetzt laufen den Mindestlohn anheben, von 8,50 Euro auf demnächst 15,00 Euro (Scholz), dann entspricht der Mindestlohn dem Stundensatz vieler Menschen, die hart dafür gearbeitet haben, 14,- oder auch 17,- in der Stunde zu verdienen.

Das ist eine der (vielen) Ursachen, warum die Menschen in diesem Land einfach keinen Bock mehr haben zu arbeiten. Leistung lohnt sich nicht mehr. Wir habe es verstanden!

Nettie

Das ‚Zulassen‘ von mehr Transparenz und uneingeschränktem ‚Datendurchlauf‘ in der Arbeitswelt und der Wirtschaft generell und damit die Ermöglichung weniger Belastung durch unnötige Bürokratie wären hilfreicher als mehr Forderungen nach Selbstverständlichkeiten wie diese:

"Natürlich müssen diejenigen, die hart arbeiten und wenig verdienen, bessere Löhne haben." Er [Scholz] finde, "dass jemand, der sich anstrengt, ordentlich behandelt werden muss - und ein ordentlicher Lohn gehört dazu"

Schon weil dann sofort erkennbar ist, wie es um die tatsächliche finanzielle Leistungsfähigkeit von Arbeitgebern bestellt ist. Die meisten dürften nicht nur aus menschlichem Anstand, sondern allein schon aus der für das wirtschaftliche Überleben ihres Betriebs bzw. ihres Unternehmens elementaren Notwendigkeit heraus, dafür gute und motivierte Mitarbeiter gewinnen und halten zu können - also auch im eigenen Interesse - bereit sein, diese wertschätzend zu behandeln. Und Wertschätzung drückt sich in Geld aus.

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Nettie

Nachtrag zu „Wertschätzung drückt sich in Geld aus“:

In der Wirtschaft natürlich, nicht im Privatleben.

Und da Wirtschaft per definitionem immer öffentlich ist (weil sie auf Interaktionen - zum Beispiel Geldtransfers - beruht, die alle Marktteilnehmer bzw. die gesamte Öffentlichkeit betreffen), hat ‚Datenschutz‘ da grundsätzlich nichts zu suchen.

Sparer

Wertschätzung drückt sich natürlich nicht nur in Geld aus. Eine Firma, die sich keine hohen Löhne leisten kann, kann durchaus z.B. mittels gutem Betriebsklima, flexiblen Arbeitszeiten und großzügigen Urlaubsregelungen den Mitarbeitern ihre Wertschätzung vermitteln. Das ist mE sogar menschlicher, als Mitarbeiter wegen einer Gehaltshöhe, die sich die Firma eigentlich gar nicht leisten kann, zu immer höheren Leistungen anstacheln zu müssen. 

gman

Scholz, Klingbeil und Esken sollten trotz der Wahlzeiten die damit verbundenen Reflexe unterdrücken und den durchschaubaren Stimmenfang-Opportunismus sein lassen. 

Die Aktivitäten sind erkennbar dem Wahlkampf geschuldet.
Der Mindestlohn ist aus gutem Grund dem politischen Einfluss entzogen und das ist gut so. Daran zu rütteln ist nur schädlich. 

"Für die Entscheidung über die Anpassung des Mindestlohns prüft die Mindestlohnkommission in einer Gesamtabwägung, welche Höhe des Mindestlohns geeignet ist, zu einem angemessenen Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beizutragen, faire und funktionierende Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen und Beschäftigung nicht zu gefährden. Bei ihrer Empfehlung für eine Mindestlohnhöhe orientiert sich die Mindestlohnkommission nachlaufend an der Tarifentwicklung (§ 9 Abs. 2 MiLoG)."

w.k.e.

Der Mindestlohn darf kein Spielball der Politik sein. Lohnfindung ist in Deutschland Sache der Tarifparteien.

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rolato

Da gehe ich nicht mit, denn die  Politik, also der Staat, stockt ja mit Steuergeldern die Mindestlohnempfänger auf! Da sollten die Tarifparteien so verhandeln das Löhne zum Leben reichen.

Der Lenz

Die Tarifpartner SIND Elemente der Politik

Und deer Mindestlohn ist KEINE Tariffrrage, weil es eben die betrifft die sich Unterhalb des Tarifnivaus bewegen

ich1961

Ein "Spielball" sollte der Mindestlohn tatsächlich nicht sein - aber auch kein "All you can eat Buffet" für AG!

leider geil

Nein. Sie verstehen den Unterschied nur nicht. Tarif = Lohn für eine Branche. Mindestlohn gilt aber für alle und hat nichts mit Tarifverhandlungen zu tun.

H. Hummel

Ich gönne jeden höhere Einkommen, aber Scholz macht wieder einmal das, was er als SPD´ler am besten kann: das Geld anderer ausgeben. Statt Milliardengräber wie Bürokratie oder Energiepreise anzugehen, wird dem betroffenen Wähler das Geld anderer angetragen. Bald sind Wahlen … seht her.

Wichtiger wäre es, sich um die Menschen bei den Tafeln zu kümmern … dauerhaft; oder um die Alten die demnächst in ein Heim wechseln müssen aber nicht wissen wo und wer die Kosten trägt. Nach einem Leben in Arbeit Bittsteller … in einem angeblich unendlich reichen Land … Scholz müsste bei seinem Ansinnen einen hochroten Kopf bekommen … 

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ich1961

Was glauben Sie denn, wie die Zukunft für Bürgergeld - oder Mindestlohnempfänger aussieht?

Das sind die Tafelbesucher der Zukunft - und es werden immer mehr, wenn nicht gegengesteuert wird!

Nehmen Sie die Rosa Brille ab.

 

Account gelöscht

Anstatt den Mindestlohn zu erhöhen, sollte man viell. die Steuern für gering Verdienende reduzieren bzw. erst ab 18.000.- € Steuern erheben, davon hätten alle was!!

leider geil

Ich gönne jeden höhere Einkommen, aber Scholz macht wieder einmal das, was er als SPD´ler am besten kann: das Geld anderer ausgeben.

Sie müssen zugeben, dass es einseitig ist, nur die Ausgabenseite zu betrachten. Das Geld verschwindet ja nicht in einem schwarzen Loch, es wird auch eingenommen, das sehen Sie ja eigentlich selbst. Und zwar von Menschen, die es durchaus verdient haben.

Der Lenz

Natürlich wäre eine Inflationsanpassung an den einfachen Warenkorb notwendig.

Gerade Nahrungsmittel  sind massiv gestiegen.

Alle anderen weniger stark gestiegenen Preise die die Inflation eher dämpfen im vergleich sind im untersten Lohnbereich weniger wirksam.

Und um die Preissteigerung bei Nahrung auszugleichen reicht die Steigerung auf 15% nicht einmal

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leider geil

Gerade Nahrungsmittel  sind massiv gestiegen. Alle anderen weniger stark gestiegenen Preise die die Inflation eher dämpfen im vergleich sind im untersten Lohnbereich weniger wirksam.

Z.B. Elektronik oder Energie. Das braucht der Geringverdiener ja bekanntlich nicht.

Gorilla

Hier geht es um Wahlkampftaktik und dem Fang nach Wählerstimmen. Wer glaubt, von dieser Klientel noch etwas holen zu können, der irrt. Denn diese haben ihre Stimme schon längst einer anderen Farbe verschrieben.

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Lucinda_in_tenebris

Was sie sagen stimmt nicht. Die SPD verfolgt seit ihrer Gründung den beharrlichen Kurs einer Verbesserung der sozialen Situation der Gesellschaft (Einführung der Unfall- und Arbeitslosenversicherung, 35 Stunden Woche, Vollbeschäftigung).

Die Idee des Mindestlohns schließt sich an dieser Kette an und es ist durchaus respektabel, dass die SPD an dieser Strategie festhält, auch wenn es ihnen tatsächlich momentan keinen taktischen Vorteil bringt. Aber gerade wenn es stürmt, muss der Kurs gehalten werden,

Grossinquisitor

Das wird von den Wählern lt. Umfragen aber nicht honoriert. Die Wahrnehmung ist eher die, dass die SPD nicht mehr Anwalt der Malocher ist, sondern sich vorrangig um die Interessen derjenigen kümmert, die nicht arbeiten können oder wollen. Finanziert wird das vorrangig von denjenigen, die sich den Steuerforderungen nicht entziehen können. Das sind insbesondere Arbeitnehmer. Absurd wird es, wenn es sogar Mindestlohnempfänger trifft, für deren Interessen sich die SPD angeblich einsetzen will. 

Pax Domino

Zu 100 %  Zustimmung ! Mit Gruß Nie wieder Pax Domino 

Grossinquisitor

Einem in Vollzeit arbeitenden Mindestlohnempfänger, ledig ohne Kinder (Steuerklasse I), wird bereits ein relativ hoher Prozentsatz an Lohnsteuer abgezogen.

Bei 15 Euro würden ihm de lege lata, nach Abzug von Lohnsteuer und Sozialversicherung nur rund 70% verbleiben. Wenn es Scholz und der SPD wirklich ernst wären, müssten sie eigentlich eine Steuersenkung für Geringverdiener fordern. 

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leider geil

Wenn es Scholz und der SPD wirklich ernst wären, müssten sie eigentlich eine Steuersenkung für Geringverdiener fordern. 

Tun sie doch. Die Forderung nach Anhebung des Grundfreibetrages steht.

Grossinquisitor

Ja, weil das absolute Existenzminimum nicht besteuert werden darf. Eigentlich sollte die Grenze beim jährlichen Mindestlohn liegen, wenn es der SPD ernst wäre. 

odiug

Das war doch bei SPD regierten Zeiten immer schon so, dass die Firmen Deutschland den Rücken kehrten, weil in anderen Ländern billiger produziert wurde und wird. Und die Deutschen haben sich nach billigen Produkten umgeschaut, völlig egal wo und wie sie produziert werden. Am Ende steigt die Zahl der Arbeitslosen und die Steuer. Gewinner gibt es dann keine, es wird nur alles teurer und das muss kann man dann auch mit 15 Euro nicht bezahlen.

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Lucinda_in_tenebris

Das war in CDU geführten Zeiten ebenso. Es macht überhaupt keinen Sinn ,mit Billiglohnländern konkurieren zu wollen. Gegen ein Volk mit Milliarden Einwohnern können sie soviele unbezahlte Überstunden schieben, wie sie wollen.

Die Antwort, die sowohl CDU als auch SPD immer beherzigt haben, ist: Wir müssen auf Bildung und Hochtechnologie setzen. Wir müssen den Fortschritt vorantreiben, um Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und das heißt auch den Fortschritt auf dem sozialen Gebiet voranbringen'!

odiug

Sie sagen also, wir brauchen keine Geringverdiener. Nun, das glaube ich nicht.

Lucinda_in_tenebris

Geringverdiener sind ein Teil unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Ich denke gerade die SPD stand immer für einen Reformkurs,d.h. Veränderungen können eben oft nur durch allmähliche Verbesserungen erreicht werden. Letztendlich braucht es immer eine gesunde Wirtschaft, die Reformen erst ermöglicht.

Also: Geringverdiener brauchen wir nicht, denke ich. Um so mehr Kaufkraft, umso besser. Was wir allerdings brauchen sind Fachkräfte, die entsprechende Arbeit erledigen können und eine Arbeitsmarktpolitik, der es gelingt Ressourcen und Aufgaben zusammenzubringen. Aber die Idee aus dem 19 Jahrhundert, ich glaube von Herbert Spencer etc, dass es ein Bodensatz von Tagelöhnern bedarf, die dann unliebsame Arbeiten zu geringen Kosten erledigt. Das führt zurück zum Kastenwesen und zur Feudalgesellschaft. Wollen sie das?

rakart63

Ich frage mich, wo soll das noch hinführen? Mit solchen Maßnahmen wird die sowieso schon hohe Kostenstruktur noch weiter erhöht. Ich sehe hier in der Gegend die Preise für Erdbeeren und Spargel schon in Bereiche steigen, dass man sich überlegt, überhaupt noch sowas zu kaufen. Pflege wird noch teurer, auch da haben wir eine Situation, die mit den Babyboomern eskalieren wird. 

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ich1961

Sie plädieren also dafür, das die Menschen (die schon nur den Mindestlohn bekommen) sich das nicht mehr leisten können?

Hauptsache Sie sind nicht betroffen?

Und schon mal drüber nachgedacht, das mit dem steigenden Mindestlohn auch die "Aufstockung" entfallen bzw. niedriger ausfallen - und da dann gespart werden kann?

 

Pagliaccio

Endlich werde ich durch das Kassieren bei Rewe reich!

Gerald68

Politischer Mindestlohn 

Jetzt passiert also genau das, vor dem bei der Einführung gewarnt worden ist. Der Mindestlohn wird für Wahlkampfzwecke missbraucht. 

Ja, ich bin auch dafür, dass jeder von seinem Verdienst gut und sorgenfrei leben können muss. Eine Aufstockung mit Steuergeldern darf nicht nötig sein. 
Für die Lohnfindung sind jedoch die Tarifparteien zuständig. Dass bei der letzten Erhöhung die Arbeitgebervertreter die Gewerkschaften überstimmen konnten, scheint mir ein Konstruktionsfehler bei der Einführung zu sein. Die Mindestlohnkommission ist dann wohl nicht paritätisch besetzt und das gehört geändert. 

Einen Überbietungswettbewerb im Wahlkampf brauchen wir nicht. 

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Bahnfahrerin

Die Kommission ist paritätisch besetzt. + eine neutrale Stimme, die bei Uneinigkeit dann eben den ausschlagt gibt… 

HSchmidt

Er finde, "dass jemand, der sich anstrengt, ordentlich behandelt werden muss - und ein ordentlicher Lohn gehört dazu", sagte Scholz.

Es ist doch schon seltsam, dass immer gerade vor irgendwelchen Wahlen so etwas thematisiert wird. Für mich ist das gespielte Empathie und ein verzweifelter Versuch, ein desaströses Europawahlergebnis für die SPD zu verhindern.

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ich1961

Es ist immer vor irgendwelchen Wahlen.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Ich halte die Erhöhung des Mindeslohns auf 15€ in wenigen Schritten für richtig und wichtig!

Gegenwärtig läuft eine Kampagne von CDU/CSU, FDP und afd - um bei Arbeitnehmern den Neid auf Transferleistungsempfänger zu schüren und damit davon abzulenken, dass die Arbeitnehmer hauptsächliche die steigenden Gewinne der Reichen finanzieren und nebenher noch deren Steuervermeidung mitbezahlen.

Wenn wir solchen Kampagnen den Wind aus den Segeln nehmen wollen, müssen wir die Mindestlöhne erhöhen - statt Menschen, die arbeiten mit dem Existenzminimum abzupeisen und die, die nicht arbeiten können weit darunter zu drücken.