Ihre Meinung zu Wüst stärkt Merz vor CDU-Parteitag den Rücken
Nach dem Desaster bei der Bundestagswahl will die CDU Kurs aufs Kanzleramt nehmen. Doch Parteichef Merz gilt nicht allen als idealer Steuermann. Kurz vor dem Bundesparteitag hat ihm NRW-Ministerpräsident Wüst nun den Rücken gestärkt.
Warum auch nicht ? Dem symphatischen BlackRocker und früheren Aufsichtsratskönig den Rücken stärken. Wobei der Herr Merz schon seit langem keine Symphatien für ärmere Bevölkerungsschichten hat (siehe Die Welt vom 12.9. 2008).
Unverständlich ist, dass diese Partei in Meinungsumfragen bei um die 30 Prozent liegt.
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Unverständlich ist, dass diese Partei in Meinungsumfragen bei um die 30 Prozent liegt.
Böse Zungen nennen die Union die Staatspartei der Bundesrepublik. Kaum eine Regierung gab es ohne sie in der Geschichte des Landes, und an der nächsten wird sie wohl auch wieder beteiligt sein.
Ich habe es mir abgewöhnt, das verstehen zu wollen.
Da sagen Sie was. In früheren Jahrzehnten-na ja, da hätte man den wirtschaftlichen Aufstieg der Bundesrepublik (durch Marschallplan und Londoner Schuldenabkommen), ab Anfang der 1950er Jahre populistisch der CDU zuschreiben können. Dazu noch die Rentenerhöhungen von 1957 (um bis zu 60 %).
Aber warum heute so eine Popularität für inhaltlich nichts ?
Weil die andern vermutlich noch schlechter sind als nivht konservative.
Man sagt ja oft, die Bürger wünschen sich mehrheitlich eine unionsgeführte Bundesregierung, die sozialdemokratische Politik macht. Ob allerdings Merz dafür der geeignete Kandidat wäre, werden wahrscheinlich viele bezweifeln.
Die Überlegung war doch, das Merkel soweit nach links gegangen ist und die SPD ausgesaugt hat, das rechts zur AfD abgedriftet wurde. Merz konnte diese Wähler mit seinem "zurück zur alten CDU-Kurs" allerdings nicht zurückgewinnen, weshalb dieses Konzept gescheitert ist. Immerhin hat er das selbst erkannt, indem er sich nun gegen die Werteunion positioniert soweit ich das mitverfolgt und verstanden habe.
Fragt sich wofür er nun genau steht oder ob er da flexibel opportunistisch bleibt.
Sie sind doch sonst gut informiert. Benötigen hier aber offensichtlich Nachhilfe. 1969 - 1981 Brandt und Schmidt. 1997 - 2005 schröder. 2021 - Scholz. Waren alle ohne Unionsbeteiligung Waren darüberhinaus aber auch an Regierungen der Union beteiligt.
Sorry, aber da ich mir vor kurzem die Bundestagsdebatte angesehen habe, die dem Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt voranging, - muss ich Sie korrigieren - die sozial-liberale Regierung endete am 01.10.1982.
Böse Zungen nennen die Union die Staatspartei der Bundesrepublik. Kaum eine Regierung gab es ohne sie in der Geschichte des Landes, und an der nächsten wird sie wohl auch wieder beteiligt sein.
Es mag daran liegen,das viele Bürger lieber eine Politik ohne viel Änderungen möchten. Nicht wie einmal Brandt sagte: Mehr Demokratie wagen !
"Es mag daran liegen,das viele Bürger lieber eine Politik ohne viel Änderungen möchten. Nicht wie einmal Brandt sagte: Mehr Demokratie wagen !"
Jedenfalls wollen viele keine Regierung, die per gezielter Verteilung von Geldern ihre eigene Lobby unterstützt.
Wenn es um direkte Demokratie geht wird dann wiederum so getan als wolle das unmündige Volk ja sowieso nur wieder die Todesstrafe oder ähnliches einführen.
Demokratie mit von der Regierung gesetzten Leitplanken ist jedenfalls tendenziell eine Gefahr für die Demokratie. Das konnte man schon bei Brandts Politik erkennen, denn welcher Partei kam z.B. die Herabsetzung des Wahlalters zu Gute – was sie in der Sache nicht falsch macht.
OK.
Ist aber auch nicht wichtig was sie wollen. Wichtig sind die Mehrheiten die anständige demokratische Wähler ermöglichen.
Welche Partei sollte denn Ihrer Meinung nach derzeit 30% der Wählerstimmen bekommen?
Das ist natürlich eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist.
Eine Partei, die nicht neoliberal ist und nicht Rheinmetall noch reicher macht, um mal zwei Mindestkriterien zu nennen.
➢ Eine Partei, die nicht neoliberal ist und nicht Rheinmetall noch reicher macht, um mal zwei Mindestkriterien zu nennen.
Eine Partei, die Rheinmetall nicht reicher macht, muss in Russland gewählt werden, aber in Russland gibt es keine Parteien, die Russen wählen können.
Die Frage war aber, wer hier gewählt werden soll. Und da gibt es leider nicht viele Parteien, die Rheinmetall nicht reicher machen wollen.
Das ist ganz und garnicht unverständlich.
Die Menschen haben genug von progressiven Experimenten und Planlosigkeit .
Sie sehnen sich nach Verlässlichkeit die sich nur mit einer konservativen Politik der klaren Linien und Standpunkten verwirklichen lässt .
Und nicht mit Worthülsen und realitätsferner Ideologie .
Wo gibt es denn in diesem Land "progressive" Experimente oder eine entsprechende Politik ?
Und im Allgemeinen polemisierte Merz gegen staatliche Subventionen, insbesondere bei den Sozialversicherungen, etwa bei der Rente. Gegen Subventionen für marode Banken und staatliche Bankenrettung hat er aber nichts einzuwenden. So bekam die insolvente Commerzbank-Beiratsmitglied Friedrich Merz-18,2 Milliarden Euro Staatshilfe, die Manager bekamen 120 Millionen an Boni ausgezahlt.
Das Geld für die Bankenrettung der Commerzbank kam vom Staat; profitiert davon haben v. a. die vielen Kunden der Bank, und jetzt auch der Staat, wenn der Aktienkurs wieder steigt. Was hat Herr Merz davon?
Der saß, wie oben schon erwähnt im Beirat der Pleitebank. Wie übrigens in etwa 17 Aufsichtsräten.
Wenn er nicht gerade für 7000 Euro Vorträge hielt (bei KPMG, Markant AG, Zehnder International).
Die Geschäfte in einer Firma wie der Commerzbank führt der Vorstand, und nicht der Aufsichtsrat.
Wenn man den Menschen das über Jahrzehnte ständig erzählt, glauben die das am Ende auch fast - und das reicht für die CDU.
Unverständlich ist, dass diese Partei in Meinungsumfragen bei um die 30 Prozent liegt.
Die CDU ist wahrscheinlich für viele momentan einfach die am wenigsten schlechte Wahl. Mehr darf man ja heutzutage auch nicht mehr erwarten.
Das zeigt leider nur, wie dumm der deutsche Michel (oder die deutsche Micheline) ist. Schon vergessen, dass wir den ganzen Schlamassel just der CDU und 40 Jahre Spar- und Nach-oben-Umverteilungspolitik zu verdanken haben.
Und Sie gehören zu den „nicht dummen deutschen Micheln“?
Das war nicht dumm, sondern zeitgemäß! Mit allen gut auskommen zu wollen, als Exportnation, zeugt erstmal von gesundem Menschenverstand, zumal seinerzeit dieser Weg noch möglich erschien. Die Politik von Frau Merkel war seinerzeit, als zeitgemäß nicht zu beanstanden.
Die Polarisierung im Verhältnis zu Russland durch die Biden Administration zwingt den Westen nunmehr eine sicherheitbasierte Politik zu betreiben, was natürlich extrem viel Geld kostet.
Ob der deutsche Michel wirklich so dumm ist, sei mal dahingestellt. Fest steht, dass die CDU momentan fast genauso viele potentielle Wähler hat wie SPD/Grüne/FDP zusammen. Letztere haben also kein wirklich gutes Standing bei den Wählern. Wahrscheinlich hätte die Union auch die letzte BTW gewonnen, wenn sie nicht Laschet zum Kanzlerkandidaten gemacht hätte.
Die Philsophie der CDU ist doch: Nur so viel Sozialpolitik wie unbedingt nötig, sonst schadet es der Wirtschaft. Das leuchtet natürlich vielen ein, die in Jobs oder Rente, wo noch genug Einkommen rumkommt um transferunabhängig zu leben. Und eine kleine Steuersenkung wird natürlich auch gern noch mitgenommen.
Die Luft für die CDU ist genau deshalb so dünn geworden, weil diese klassische 2/3-Gesellschaft nicht mehr funktioniert. Hat sich auch bei Thatcher gerecht. Das untere Drittel wird völlig vernachlässigt und dient nur als Sündenbock, dass mittlere Drittel wählt dich aus Angst, in das letzte Drittel abzurutschen und das obere Drittel puscht dich und macht mit seinen finanziellen und Presseorganen Werbung und bekommt dafür von dir den Hintern gepudert.
Wenn das untere Drittel plötzlich mehr als 33% ausmacht (also kein Drittel mehr ist), kippt die Nummer.
Gute Analyse. Ich sehe allerdings nicht das andere Parteien rationale Vorschläge hätten, denn einfach Sozialleistungen auf Schuldenbasis zu gewähren ist tatsächlich nicht nachhaltig und an die Spitzenverdiener, die selbst in Krisen Gewinne abschöpfen geht man doch nur in Sonntagsreden ran.
„… keine Symphatien für ärmere Bevölkerungsschichten …“ ist das Markenzeichen der Unionsparteien. Herr Merz ist an der Spitze dieser Partei genau richtig. Für anständige Politik sind natürlich beide nicht zu gebrauchen.