Ihre Meinung zu Staatsanwaltschaften: Zahl unerledigter Verfahren steigt weiter
Bundesweit türmen sich offene Verfahren bei den Staatsanwaltschaften - mehr als 900.000 sind es vergangenes Jahr gewesen. Der Deutsche Richterbund sieht die Gründe unter anderem beim Personalmangel in der Justiz.
naja, wenn ich sehe, wie am Gericht gearbeitet wird, wundert mich nichts mehr. Digitalisierung ist ein Fremdwort, es werden weiter Berge an Akten gewälzt. Und die Belastung durch viele sinnlose Fälle, die in Revision gehen und von Kammer zu Kammer gereicht werden. Ein Streit über 1000 € beschäftigt somit wochen- oder monatelang Gerichte. Es ist höchste Zeit, unser Rechtssystem zu modernisieren.
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Ich bin mit einem Fall befasst, der nach 8 Jahren noch beim Landgericht in der Entscheidung der 2. Instanz liegt. Im Grundsatz gebe ich Ihnen recht.
Zitat"naja, wenn ich sehe, wie am Gericht gearbeitet wird, wundert mich nichts mehr."
Meine Frage nun an Sie, woher kennen Sie die internen Abläufe an deutschen Gerichten?
Zitat" Und die Belastung durch viele sinnlose Fälle, die in Revision gehen und von Kammer zu Kammer gereicht werden."
Frage an Sie, wie kommen Sie zu der Einschätzung, dass diese Fälle sinnlos wären? Kennen Sie alle Fälle? Ich denke nein.
Zitat" Es ist höchste Zeit, unser Rechtssystem zu modernisieren."
Wäre denkbar, aber haben Sie auch konkrete Vorschläge hierzu anzubieten?
Eine Freundin ist Staatsanwältin in Köln und daher habe ich quasi Insiderwissen, natürlich ohne exakte Fälle zu kennen. Aber durch die allgemeinen Beschreibungen lassen sich schon Vermutungen ableiten, freundlich ausgedrückt. Natürlich kenne ich nicht alle Fälle - das kann niemand von sich behaupten und dies als Grund anzuführen, weshalb man keine Kritik äußern darf, ist mehr als unsinnig.
Natürlich habe ich auch Vorschläge, wie die Arbeit dort effektiver gestaltet werden kann, habe nicht umsonst jahrelang ein Unternehmen erfolgreich geführt. Aber ich bezweifle, dass Sie der richtige Ansprechpartner sind.
Nur mal ein Hinweis: wer Kritik verbietet und jede kritische Äußerung anzweifelt und nicht anerkennt, ist in einer Diktatur viel besser aufgehoben.
Wie kommen Sie darauf, dass ich Kritik verbieten würde? Das steht mir gar nicht zu. Allerdings bin ich für konstruktive Kritik. Diese beinhaltet auch konsequenterweise konstruktive Verbesserungsvorschläge. Zwar habe ich kein Unternehmen geleitet, war jedoch von meinen 47 Berufsjahren immerhin 33 Jahre in Führungspositionen tätig. Hätte ich meinem Geschäftsführer oder Vorstand nur gesagt, wir müssen da was ändern, ohne konkrete Vorschläge anzubieten, hätte ich ein Problem gehabt. Wollte Ihnen da auch nicht zu nahe treten. Verzeihung.
@Opa Klaus
Nur mal ein Hinweis: wer Kritik verbietet und jede kritische Äußerung anzweifelt und nicht anerkennt, ist in einer Diktatur viel besser aufgehoben.
1. Da machen Sie Ihrem Nick ja alle Ehren.
2. Sie verbieten dem Forist ja jegliche Kritik, und das Anzweifeln kritischer Äußerungen ist zulässig.
Warum immer so unsachlich und polternd? Bitte lesen Sie meinen Kommentar hierzu nochmals. Geht es Ihnen wirklich um eine sachliche Diskussion oder nur darum einen Foristen verbal zu attackieren?
Der User verteidigt Sie und Sie gehen Ihn an?
Haben Sie denn nicht gemerkt das ich Sie nicht meinte?
➢ 2. Sie verbieten dem Forist ja jegliche Kritik, und das Anzweifeln kritischer Äußerungen ist zulässig.
Er hat keine Kritik verboten, er hat Fragen gestellt.
Wissen Sie überhaupt wen ich meinte?
Zitat: "Natürlich habe ich auch Vorschläge, wie die Arbeit dort effektiver gestaltet werden kann, habe nicht umsonst jahrelang ein Unternehmen erfolgreich geführt. Aber ich bezweifle, dass Sie der richtige Ansprechpartner sind." Eine merkwürdig arrogante Haltung für jemanden, der in einem Diskussionsforum postet.
➢ Natürlich habe ich auch Vorschläge, wie die Arbeit dort effektiver gestaltet werden kann, habe nicht umsonst jahrelang ein Unternehmen erfolgreich geführt.
Die Justiz ist kein Unternehmen, und Ihre angeblich erfolgreiche Unternehmensführung war eine Luftnummer, wenn Sie nur auf Kritik der von Ihnen auserwählten Gottgleichen überhaupt was Sinnvolles geantwortet haben.
Das Zauberwort "Digitalisierung" wird die Probleme der Justiz nicht lösen können. Die Möglichkeiten einer Effizienzsteigerung sind weitgehend ausgeschöpft. Das was Sie beschreiben, trifft nach meiner Erfahrung so nicht zu. In der Strafjustiz werden Bagatellfälle, bei denen es um einen Schaden von nur 1.000 € geht, regelmäßig eingestellt (§153 StPO) bzw. erst gar kein Strafverfahren eingeleitet. Auch in Zivilangelegenheiten wird kaum ein Richter ein Urteil zu einem Streitwert von 1.000€ schreiben.
Ernsthaft nicht? Wenn ich also z.B. im Internet um 1000 € betrogen werde, brauche ich gar nicht mehr vor Gericht zu gehen, weil das weder straf- und nicht einmal zivilrechtlich verfolgt wird? Ich muss das dann einfach so hinnehmen, bis zum nächsten Mal? Das glauben Sie doch hoffentlich selbst nicht.
Bei der Cyber-Kriminalität kann von der Polizei häufig nicht einmal ein Täter ermittelt werden, so dass diese Fälle garnicht erst die Justiz erreichen. Häufig geht es in diesen Fällen aber um größere Beträge, so dass eine Einstellung wegen Geringfugigkeit - sollte man den oder die Täter ermittelt haben - ausscheidet. Als Opfer bekommt man sein Geld aber selten zurück , da die Täter es meist verbraucht oder beiseite geschafft haben. Bis es zu einem Prozess kommt, vergehen ohnehin Jahre.
Machen Sie sich bitte nicht an die 1000€ fest - dies ist doch nur eine Zahl als Beispiel. Vielleicht sind es auch 2000€ oder 3000€. Aber was ist der Unterschied vor Gericht? Nach wie vor werden Gerichte jahrelang mit Bagatellfällen blockiert. Dass die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung weitgehend ausgeschöpft sind, kann ich aus meinen Erfahrungen nicht bestätigen. Da ist sehr viel Luft nach Oben.
Ein Streit über 1000 € beschäftigt somit wochen- oder monatelang Gerichte
Da geht es doch um einen Zivilstreit oder? Im Leitartikel geht es aber um die Staatsanwaltschaft. Hauptaufgabe der Staatsanwaltschaft ist die Aufklärung und Verfolgung von Straftaten.
Wie kann Ihrer Meinung nach an einem Beispiel, Digitalisierung die Staatsanwaltschaft entlasten?
Gebe ich ihnen recht. Wir dürfen nur nicht den Fehler machen, dass es die Schuld des Personal ist (das führt nur zu mehr Burn outs). Es ist eben die Struktur. Aber sie deuten auf Digitalisierung, daher nehme ich an, sie haben ähnliche Vorstellungen