Ein Arzt bereitet eine Injektion vor.

Ihre Meinung zu Frankreich will die Sterbehilfe neu regeln

Anderthalb Jahre lang haben sich etwa 200 Französinnen und Franzosen mit dem Thema befasst: Nun soll die Sterbehilfe reformiert werden. Heute trifft sich Präsident Macron mit beteiligten Bürgern. Von Stefanie Markert.

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96 Kommentare

Kommentare

wenigfahrer

Wird Zeit das sich Deutschland auch mal bewegt und dann auch noch gleich den 218 mit entfallen lässt, ein Leben im Bett und krank ist für niemand ein Leben in Würde, ich persönlich würde ein Ende dann auch bevorzugen.

Es gibt einige Dinge wo sich andere Länder bewegen, bei uns rennt man da gegen Mauern, das ist doch eine persönliche Entscheidung wo es an Respekt fehlt.

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w120

Lagen Sie schon mal so im Bett?

 

Was ist ein Leben in Würde?

Gesund und vital?

wenigfahrer

Da ich Mitte 70 bin habe ich in der Familie schon einiges erlebt, und wenn andere ihnen den ...... abwischen müssen ist das schon ein Problem auch von Würde, ich hab also schon einiges gesehen was Sie sich vielleicht nicht vorstellen können, das bringt das Alter so mit sich wenn man langsam der Letzte ist.

w120

Sicherlich nicht angenehm, aber das ist doch nicht Würde.

 

Ich wische seit 46 jahren ab, mein Sohn hat Würde und ein tolles Lächeln.

 

Aber darum geht es ja hier nicht.

Das Leiden der Menschen ist ein ganz anderes.

Wenn ich an Symtome des Erstickens denke, man nur noch beatmet im Bett liegt, weil das bereits Sauerstoffnot hervorruft (z.B. Endstadium COPD).

Ich kenne so einiges. 

 

melancholeriker

Ein Leben in Würde ist mindestens mal eins in Selbstbestimmung und dem Respekt vor einer vernunftgeleiteten Entscheidung. 

Wie kann ein anderer Mensch sich anmaßen, mein Leiden beurteilen zu können, umso mehr wenn er gesund ist und ich nach allem was die Wissenschaft erkennt und anerkennt, extreme Schmerzen habe und dahinvegetiere zwischen den Routineanstrengungen von Menschen, die nach Dienstschluß nachhause gehen?

Ich möchte niemals ein Komplize sein für diese Versündigung im Namen einer vorgeschützten christlichen Ethik, die aus Unbedarftheit und Mangel an Empathie Menschen die Erlösung nicht gönnen mag, weil sie selbst Angst vorm Tod hat und denen den Mut neidet, die nach reiflicher Überlegung (i. d. R. mit Angehörigen) den Schritt in die Ewigkeit ersehnen.

w120

Ein Leben in Würde ist mindestens mal eins in Selbstbestimmung und dem Respekt vor einer vernunftgeleiteten Entscheidung. 

Mein Sohn hat nach Ihrer Definition keine Selbstbestimmung.

Aber er kann kommunizieren, er kann Liebe zeigen usw..

Er hat Würde.

Es mag sein, dass ich Sie falsch verstehe und ich gebe zu, das ich bei dem Thema nicht ganz emotionslos bleiben kann.

 

Sie können doch Ihrem Leben ein Ende setzen.

Können sie aber von einem Arzt verlangen, dass er ihnen dabei hilft oder ihnen sogar helfen muss.

 

Ich habe Respekt vor dem Wunsch eines Menschen sterben zu wollen und er hat auch das Recht dazu.

 

Kristallin

>>>Ich möchte niemals ein Komplize sein für diese Versündigung im Namen einer vorgeschützten christlichen Ethik, die aus Unbedarftheit und Mangel an Empathie Menschen die Erlösung nicht gönnen mag, weil sie selbst Angst vorm Tod hat und denen den Mut neidet, die nach reiflicher Überlegung (i. d. R. mit Angehörigen) den Schritt in die Ewigkeit ersehnen.>>>

Dem kann ich mich nur anschließen! 

Sie haben das sehr gut beschrieben. Danke! 

Juwa

Der Wille des Patienten muss immer an erster Stelle stehen. Dann muss also auch Sterbehilfe möglich sein.

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NieWiederAfd

Dass der Wille des Menschen an erster Stelle steht, ist unstrittig; die Beteiligung anderer ist zu regeln. Aktive Sterbehilfe ist Tötung auf Verlangen und wird strafrechtlich verfolgt. Auch ein Geschäftsmodell mit der Sterbehilfe ist genau zu definieren. 
Alle, die mit Schwerkranken zu tun haben, machen die Erfahrung, dass Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen immer wieder Todeswünsche äußern. Sie drücken dadurch aus, dass sie ihr Leben so als nicht mehr lebenswert empfinden und  Angst vor
einem leidvollen Sterben haben,  dem sie mit dem Wunsch nach einer Art "Sicherheitsversprechen" im Sinne einer „Suizidoption“ Ausdruck verleihen. Eine gute Palliativmedizin und -versorgung nimmt das ernst und begleitet diese Menschen ohne aktive Sterbehilfe bestens.

Ein Schutzkonzept der Freiverantwortlichkeit braucht innere Festigkeit, eine gewisse Dauerhaftigkeit und den Ausschluss einer akuten psychischen Störung oder Lebenskrise, die den freien Willen beeinträchtigt.

franxinatra

War das Thema bei uns nicht bereits durch ein Bundesurteil richtungsweisend formuliert, aber am Widerstand eines strammen Katholiken (Spahn) ausgesetzt?

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NieWiederAfd

Nein, bei uns diskutiert(e) sehr ernsthaft der Bundestag fraktionsübergreifend über das Thema des assistierten Suizids.

Kristallin

Stimmt! 

Zwei Gesetzes­vorschläge für ein Suizid­hilfegesetz fanden übrigens im Sommer 2023 im Bundes­tag keine Mehr­heit.

NeNeNe

Die Natur eröffnet uns den Weg, friedlich aus dem Leben zu scheiden. Da benötige ich keine Gesetze und Vorschriften, um mein Leben zu beenden. Das hat mit Selbstbestimmung nichts zu tun, wenn der Staat über mein freiwilligen Tod entscheidet.  

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NieWiederAfd

Niemand kann Sie daran hindern, wenn Sie freiwillig aus dem Leben scheiden. Eventuell sollten Sie einbeziehen, was Ihr Suizid anderen bedeutet, denn von einem Suizid sind immer auch Angehörige, Freundeskreis, ArbeitskollegInnen und Nachbarschaft mit betroffen.

Was es zu regeln gilt, ist die Beteiligung anderer an einem Suizid; und das ist ethisch wie  juristisch ein schwieriges Unterfangen.

NieWiederAfd

Allen, die ernsthaft über die komplexe Materie des assistierten Suizides diskutieren möchten, empfehle ich als sehr ausgewogen und differenziert argumentierend die Stellungnahme des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zu den Gesetzesentwürfen zum Themen-
komplex der Suizidassistenz und der Suizidprävention bezogen auf Menschen in palliativen Erkrankungssituationen
Stand: 23.11.2022. Findet man im www.

Anna-Elisabeth

Ich erwähnte bereits in einem anderen Kommentar einen Bericht in der aktuellen Ausgabe der Zeitung des SOVD.

Hier ein Ausschnitt: >>Vor vier Jahren deckte eine Pflegefachkraft unfassbare Zustände in einem Seniorenheim auf. Im oberbayerischen Schliersee hatte das gesamte Personal über gravierende Missstände geschwiegen und sie dadurch mitgetragen. Bis heute ermittelt die Staatsanwaltschaft in 17 Todesfällen und 88 Fällen von Körperverletzung. Seither steht dieses Heim für einen Pflegeskandal. Ein Einzelfall ist es nicht...<<

Der Lebenswille eines Menschen ist eng an die Umstände geknüpft, in denen er alt und/oder krank wird. DAS wird bei der Diskussion gerne vergessen und die durchaus bekannten Misstände werden weiter ignoriert.

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Juwa

„Der Lebenswille eines Menschen ist eng an die Umstände geknüpft,“

Klingt so als gäbe es keinen freien Willen. Wenn man es genau nimmt, dann sind alle Entscheidungen, die wir treffen das Resultat äußerer Einflüsse. Es gibt auch viele Studien, die genau das bestätigen.

Aber deswegen Sterbehilfe verbieten? Wenn wir keinen freien Willen haben, dann können wir all unsere Entscheidungsfreiheit abgeben? Oder meint der „freie Wille“ doch etwas anderes? 

Also der „freie Wille“ meint eher, dass Einflüsse wie psychische Störungen und Einwirkung von Dritten, die Entscheidung nicht maßgeblich beeinflusst haben.

NieWiederAfd

Ob in Frankreich oder bei uns: über Suizidassiszenz kann man erst dann verantwortlich reden, wenn vorher vier Grundbedingungen gegeben sind:

1. aktive Unterstützung in der Bewältigung von Lebenskrisen jeglicher Art.

2. Aufklärung über Palliativmedizin, um sachlich falsche Ängste über Sterbeprozess und Schmerzen zu minimieren.

3. Ausschluss von Einschränkungen des freien Willens durch psychische Belastungen/Erkrankungen.

4. Ausschluss von steuernden Interessen Dritter.

Juwa

Bei der Debatte um die Sterbefälle geht es nur um die Fälle in denen die Betroffenen nicht selbst in der Lage sind sich das Leben zu nehmen. Alle Anderen, auch viele junge Erwachsene, die eigentlich noch ein langes Leben vor sich haben, nehmen sich ohne Hilfe das Leben. Dabei ist es vor allem bei denen so, dass die Entscheidung nicht frei ist (wegen psychischer Störungen, Überschuldung, erhebliche Zukunftsängste, …) Es sollte daher unbedingt dort mit Suizidprävention entgegengewirkt werden, damit dort die Suizidraten deutlich gesenkt werden. Leider werden diese Suizide in unserer Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes „totgeschwiegen“.

Kurz gesagt:

Nur der freie Wille sich das Leben zu nehmen, sollte unterstützt werden und die Fälle in denen der Wille nicht frei ist, sollten verhindert werden.

Juwa

Es ist sehr schwer so eine Entscheidung zu treffen. Die ganzen Folgen, die so eine Entscheidung mit sich bringt, kann ein gesunder und durchschnittlich intelligenter Mensch kaum begreifen.

Andererseits ist ein Verbot kontraproduktiv, denn es ist unser gutes Recht über unser Leben selbst zu entscheiden.

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