Ihre Meinung zu Frankreich will die Sterbehilfe neu regeln
Anderthalb Jahre lang haben sich etwa 200 Französinnen und Franzosen mit dem Thema befasst: Nun soll die Sterbehilfe reformiert werden. Heute trifft sich Präsident Macron mit beteiligten Bürgern. Von Stefanie Markert.
Solche aus per Los ausgewählten Bürgern zusammengesetzten Bürgerkonvente sind per se ein sinnvolles Instrument der Demokratie. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn sie vornehmlich bei der Entscheidungsfindung zu weniger schweren und dafür mehr alltäglichen Themen eingesetzt würden.
"Das alles muss vorher durch ein medizinisches Team genehmigt werden. Davon sind Minderjährige und ausschließlich psychisch Erkrankte ausgeschlossen". Die Betroffenen sollen sich bei vollem Bewusstsein entscheiden, was etwa auch Alzheimer-Patienten ausschließt"
Das sollte eigentlich zu selbstverständlich sein als dass es 'beschlossen' werden müsste. Erst recht vor diesem Hintergrund: "Zahlen aus Belgien oder der Schweiz belegten, 50 Prozent der Patienten entschieden sich wieder um"
Macron: "Unser System der Begleitung am Lebensende ist schlecht an die modernen Erfordernisse angepasst"
Sterben (lassen), weil die Zahl der Palliativbetten "zu langsam aufgestockt" wird ist da wohl kaum eine ernsthafte Alternative.
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>>Solche aus per Los ausgewählten Bürgern zusammengesetzten Bürgerkonvente sind per se ein sinnvolles Instrument der Demokratie. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn sie vornehmlich bei der Entscheidungsfindung zu weniger schweren und dafür mehr alltäglichen Themen eingesetzt würden.<<
Wieso?
Trauen Sie den betroffenen Bürgern keine fundierte Meinungsbildung -auch bei schwierigen Themen- zu?
Trauen Sie den betroffenen Bürgern keine fundierte Meinungsbildung -auch bei schwierigen Themen- zu?
Wie kommen Sie denn da drauf?
Na deswegen:
>>Es wäre allerdings wünschenswert, wenn sie vornehmlich bei der Entscheidungsfindung zu weniger schweren und dafür mehr alltäglichen Themen eingesetzt würden.<<
Es sei denn, Sie begründen das irgendwie anders.
Wenn ich meine Mitarbeiter durch Losentscheid auswählen würde, könnte ich mein Institut schließen.
Ich weiß nicht, was Sie für ein Institut haben.
Aber wenn ich 150 Bestatter auswähle, dann dürfte eine andere Meinung vorhanden sein, als wenn ich 150 Palliativkräfte auswähle.
Hier geht es um eine gesellschaftliche Debatte und nicht um ein Institut oder Betrieb.
Von gut gebildeten Akademikern hätte ich mehr Differenzierung- und Denkvermögen erwartet. Vielleicht hätte man z.B. in Bezug auf die Pandemiemaßnahmen nicht ausschließlich auf Expertenmeinungen hören, sondern auch ganz normale Menschen zu Wort kommen lassen sollen, die z.B. deutlich gemacht hätten, dass diese nicht gleichzeitig arbeiten, die Kinder betreuen und die Großeltern außen vor lassen konnten. Himmelherrgott. Es geht um ein Thema, das alle Menschen angeht, wirklich jeden Menschen, nicht nur Fachkräfte. Bei Konzepten wie der Bürgerräte wird eine halbwegs repräsentative Stichprobe von Menschen (Alter, Geschlecht, Wohnort, sozialer Status usw.) generiert, die Informationen durch Fachleute erhalten, sich vertieft in ein Thema einarbeiten, darüber diskutieren und der Regierung daraus erarbeitete Handlungsvorschläge unterbreiten.