Ihre Meinung zu BAföG-Reform: Warten auf den großen Wurf
Das BAföG soll reformiert werden. Heute befasst sich der Bundesrat damit. Betroffene, Studierendenvertreter und Wissenschaftler sehen in dem Vorhaben gute Ansätze, haben aber auch einige Kritikpunkte. Von Christian Kretschmer.
Bloß nicht den Sozialstaat weiter aufblasen auf Kosten der jungen Generation mit Startgeld etc.
Ein faires BAFöG sollte für jeden Studenten ausgezahlt werden und zwar komplett auf Kreditbasis.
Ich sehe vor allem das Problem, dass Eltern und Großeltern für das Kind für die Ausbildung gespart haben und dann vom BAFöG ausgenommen werden. Zwar wurde das EIgenvermögen des Kindes von 7.500 auf 15.000 Euro (Auto etc. eingeschlossen) angehoben, aber der Sozialstaat bestraft an dieser Stelle ein weiteres Mal die Eigenvorsorge der Bürger und belohnt wieder die Menschen, die den Staat mit maximaler Anspruchhaltung nutzen.
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und zwar komplett auf Kreditbasis
Das würde viele aus ärmeren Verhältnissen von einen Studium abschrecken. Wer aus armen Verhältnissen kommt kann sich schwer vorstellen mit 40000€ Schulden nach dem Studium dazustehen
Also Mangel an Phantasie. Da sollte man das Studieren ganz klar lassen.
Sie finden es Mangel an Fantasie, wenn es belastend ist mit hohen Schulden ins Berufsleben zu starten, nur weil man aus dem falschen Elternhaus kommt? Bafög Empfänger arbeiten in der Regel eh noch nebenbei, dass ist schon eine zusätzliche Belastung. Ich möchte keine amerikanische Verhältnisse.
Ich unterstelle mal, Sie möchten lediglich, dass Ihre abgesicherten Kinder weniger Konkurrenz erhalten.
"... 40000€ Schulden nach dem Studium dazustehen ..."
Eben!
Und die gesparte Kohle vor dem Studium ist u.U. schon für's Studium drauf gegangen, wenn man seine vom Staat zugesprochenen Schäfchen nicht bei Oma, Opa oder den Eltern geparkt hat.
So fängt man erstmal mit einem fetten Minus an, auf das noch die Erstausstattung am neuen Wohnort plus Mietkaution plus natürlich die Anschaffung eines zuverlässigen fahrbaren Untersatzes kommt.
So kann man den Start in die finanzielle Unabhängigkeit natürlich auch hinauszögern.
Wieso?
Es wird am Bedarf vorbei studiert.
Warum haben wir sonst einen Fachkräftemangel, der nicht vom Studium abhängt.
Wir haben auch einen Fachkräftemangel in den Berufen, die ein Studium benötigen. Lehrer, Ärzte, Berufe im MINT Bereich.
Warum haben wir sonst einen Fachkräftemangel, der nicht vom Studium abhängt.
Uns fehlen auch Ingenieure und Techniker. Die Arbeitslosenquote ist bei Studierten am geringste. Der Bedarf an Studienabgänger ist da
Wir sollten stolz auf unseren Sozialstaat sein und ihn nicht zerstören..
Das stimmt, aber der Sozialstaat sollte nicht noch weiter aufgebläht werden.
Was hat Studiumfinanzierung mit Sozialstaat zu tun?
Es zu unterlassen heisst die Klassengesellschaft in die nächsten Generationen zu vererben. Genau das Gegenteil von Marktwirtschaft. Der Markt von gut ausgebildeten Menschen soll künstlich klein gehalten werden, un die Gehälter der studierdnden Kinder der Wohlhabenden zukünftig künstlich zu erhöhen
Absolut! Ich bin auch Befürworter der sozialen Marktwirtschaft. Aber in diesem Konzept steckt nicht nur Mitnahme von Steuergeldern anderer Arbeitnehmer, sondern Eigenverantwortung und Anstrengung.
Wenn ich nach dem Studium (fast) auf dem Lohnniveau meiner Eltern einsteige, dann sollte es mir gelingen, das zinslose(!) BAFöG-Darlehen schnell zurück zu bezahlen.
Bin völlig Ihrer Meinung!
Die Rechtsextremen finden sich malwieder zusammen
Unmöglicher Kommentar! In Ihren Augen ist man rechtsextrem, wenn man eine andere Meinung zu BAföG hat als Sie? Aber mit solchen beleidigenden Äußerungen wie von Ihnen kann ich leben, weil die unterirdisch sind!
„und belohnt wieder die Menschen, die den Staat mit maximaler Anspruchhaltung nutzen.“
Ausnutzen - geht’s noch? Manche Menschen haben kein Geld und können sich ohne Bafög kein Studium leisten! Hier geht es nicht um die bösartige Ausnutzung des Staates sondern um Bildung für alle - also auch für arme Menschen. Ich war einer dieser Menschen. Ohne Bafög hätte ich nicht studieren können. Heute zahle ich jeden Monat einen Sack Geld in den Sozialstaat ein. Warum? Weil sich das Studium gelohnt hat und mir den Zugang zum gutbezahlten Jobmarkt geöffnet hat.
Fazit: In Bildung zu investieren, zahlt sich auch für den Sozialstaat aus.
In Eigenverantwortung ansparen? Durch Eltern, Großeltern oder auch selber? EInfach mal antregen und fleißig sein und nicht immer nur von anderen bzw. dem Staat fordern.
Übrigens, aktuell bräuchten wir mehr Friseure, Installateure, Soldaten und Busfahrer statt halbstudierte Bachelors.
Ihre überhebliche Antwort verursacht mir Übelkeit. Sie bewegen sich fernab der Realität! Armen Menschen Faulheit zu unterstellen ist eine bodenlose Unverschämtheit! Sie sollten sich für diese Äußerung in Grund und Boden schämen.
Arme Nenschen haben arme Eltern und Großeltern. Da IST KEIN GELD! Und ja, trotz Bafög müssen Studis im Normalfall nebenher arbeiten.
Abseits des Mainstreams möchte die Klassenunterschiede vererben. Wahrscheinlich fürchtet er, sein Nachwuchs wäre einer Konkurrenz von gebildeten Kindern ärmerer Familien nicht gewachsen
Ansparen als Schüler, wenn man aus einem Elternhaus kommt, in dem Geld knapp ist oder gerade zum Leben reicht? Manche hier können sich nicht vorstellen was das wirklich heißt.
Wenn Mama und Papa (wenig erfolgreich) arbeiten und daher nur den Mindestlohn beziehen, so sind das 4.313,72 Euro im Monat. Davon kann man nicht für die Zukunft der Kinder jeden Monat etwas sparen? Wieder nur nach dem Staat und dem Geld anderer rufen?
Eventuell gibt es noch Geschwister, Kinderbetreuung gehört bezahlt. Ihre Berechnung stimmt auch nicht, zudem handelt es sich da ja wohl auch um den Bruttovetdienst. Die Studierenden werden sowieso neben ihrem Studium arbeiten. Ich glaube trotzdem, dass Sie keine Ahnung wie das ist kein Geld zu haben und wie sich das auf die Kinder und deren Möglichkeiten auswirkt
Sie plädieren stark dafür, dass mehr Kinder geboren werden, während die Mütter zu hause bleiben und diese betreuen. Sie sprechen sich dagegen aus jedem Arbeitenden einen adäquaten Lohn zu bezahlen und gleichzeitig gegen Unterstützungsleistungen. Wie passt das alles zusammen?
"EInfach mal antregen und fleißig sein und nicht immer nur von anderen bzw. dem Staat fordern."
Wen Sie da meinen, ist unklar.
Jeder Student, der es zu einem Erfolgreichen Studiensbschluss gebracht hat, erfüllt ihre Forderung.
„Ein faires BAFöG sollte für jeden Studenten ausgezahlt werden und zwar komplett auf Kreditbasis.“
Da bin ich Ihrer Meinung und habe dabei meine persönlichen Erfahrungen hierzu: Während meines Studiums von 1977-1982 habe ich Bafög erhalten (den Höchstsatz, weil ich anspruchsberechtigt war; mein Vater war technischer Zeichner, meine Mutter Hausfrau, vier Kinder) und nach Abschluss des Studiums (wo ich nicht mehr zu Hause gewohnt habe, sondern in einer WG / kein Auto) ca. 18.000 DM Schulden (Bafög war auf Kreditbasis). Erst ab 1983 bin ich dann berufstätig geworden und habe nach drei Jahren Berufstätigkeit begonnen, den Kredit in monatlichen Raten zurückzuzahlen. Das geht und ist auch ok, weil ich der Meinung bin, dass dieses zurückgezahlte Geld für weiteres Bafög an anspruchsberechtigte Studierende genutzt werden soll.
Dieses Gequatsche, dass nur Kinder aus wohlhabenderen Familien sich ein Studium leisten können, ist unerträglich: nur erhalten wollen, nichts zurückgeben - nein!
Das BAföG ist immer noch auf Kreditbasis, wenn auch nicht das gesamte. Mit 18000 DM können Sie heute kein Studium mehr finanzieren, abgesehen von der falschen Währung. Studierende mit BAföG arbeiten in der Regel eh noch nebenbei.
"Dieses Gequatsche, dass nur Kinder aus wohlhabenderen Familien sich ein Studium leisten können, ist unerträglich: nur erhalten wollen, nichts zurückgeben ..."
Stimmt nur zum Teil.
Keiner der Studenten erwartet einen Kredit, der nicht zurückgezahlt zu werden braucht. Jeder sieht ein, dass Schulden zu tilgen sind.
Nicht einzusehen ist allerdings, wenn gerade mal popelige 15.000€ Selbserspartes das Maximum sein sollen, dass nicht aufs BaföG angerechnet wird, um den Start in die dann endlich wohlverdiente finanzielle Unabhöngigkeit zu erschweren:
Neuer Job, neuer Wohnort, neue Möbel, neues Auto, ... kostet alles Geld nebst Zurückzahlung der BaföG-Schulden.
Man muss keine reichen Eltern haben, um studieren zu können. In der Regel reicht das BaföG sowieso nicht, da geht es meist nicht ohne Nebenjob, der natürlich Lernzeit frißt. Es ist halt Glpck, wenn man aus dem Elternhaus Unterstützung erhält.
„Dieses Gequatsche, dass nur Kinder aus wohlhabenderen Familien sich ein Studium leisten können, ist unerträglich: nur erhalten wollen, nichts zurückgeben - nein!“
Wenn Ihr Vater technischer Zeichner war, waren Sie privilegiert , glauben Sie mir, das Mindset, dass Sie es schaffen werden, die aufgehäuften Schulden abzuzahlen war da und hat Ihnen eine Grundzuversicht gegeben. Dieses Mindset ist in Familien wo die Eltern ungelernte Hilfskräfte sind, nicht vorhanden. Glauben Sie mir, ich weiss wovon ich rede. Meine Eltern haben mich nach der Grundschule trotz Empfehlung nicht auf das Gymnasium geschickt, weil wir nicht zu denen dazu gehörten. Der Zweifel es schaffen zu können, kann einem als Bürde mitgegeben werden, da hilft es nicht, wenn auch noch Schulden in Aussicht stehen.
"... EIgenvermögen des Kindes ... 15.000 Euro (Auto etc. eingeschlossen) ..."
Das ist natürlich eine Unverschämtheit.
Da sorgt man für einen guten Start bei Berufsanfang mit erster Wohnungsausstattung, 3facher Kaution für die Miete und einem Auto, weil man nach dem erfolgreichen Studium in aller Regel nicht vom Bett in den Bürostuhl fällt sondern dutzende Kilometer zu fahren hat und der Staat bedient sich bei den Studenten, die meist exirbitant hohe Wuchermieten für Studentenbruchbuden abdocken müssen.
Also: das gesparte bei Eltern oder Oma und Opa schön parken.
Na ja, wer das nicht macht, sollte seine Studierfähigkeit nochmal überdenken.
Genau, nach dieser Logik müssten Eltern und Großeltern in den Tag hinein leben und keine Vorsorge für die Zukunft und Ausbildung ihrer (Enkel-)Kinder treffen. Das belohnt der Staat mit BAFöG.
Die vielen Familien aber, die von ihren "normalen" Gehältern Vorsorge betreiben, gucken in die Röhre und bekommen kein BAFöG. So darf ein Sozialstaat nicht funktionieren! Aber so läuft es in Deutschland!
PS: Für Kinder kann mann eine Nichtveranlageungsbescheinigung beantragen, denn dann bleiben die Zinsen oder Dividenden auf das Sparguthaben der Kinder steuerfrei. Oma und Opa haben nur je einen Grundfreibetrag von ca. 11.000 Euro im Jahr und da ist dann meist bereits die Rente zu versteuern.
Schwachsinn! Armen Menschen Faulheit zu unterstellen ist eine bodenlose Unverschämtheit! Sie sollten sich für diese Äußerung in Grund und Boden schämen.
Mit Ihrer aggressiven Wortwahl macht mit die Diskussion keinen Spaß:
"Ihre überhebliche Antwort verursacht mir Übelkeit." "Schwachsinn". "Unverschämtheit". "Sie sollten sich für diese Äußerung in Grund und Boden schämen."
Wie kann man in nur zwei kurzen Kommentaren soviel Boshaftigkeit versprühen?
"Genau, nach dieser Logik müssten Eltern und Großeltern in den Tag hinein leben und keine Vorsorge für die Zukunft und Ausbildung ihrer (Enkel-)Kinder treffen. Das belohnt der Staat mit BAFöG."
Das tun aber in aller Regel verantwortungsvolle Eltern und Großeltern nicht. Wäre ja auch doof, wenn dann das Studium nach 2 oder 3 Jahren in die Binsen geht.
Wer klar bei Verstand ist, sorgt als Eltern selbstvetständlich für die Vorsorge des Sprosses, wenn sie es denn finanziell können.
"Die vielen Familien aber, die von ihren "normalen" Gehältern Vorsorge betreiben, gucken in die Röhre und bekommen kein BAFöG"
-> "Vermögen des etwaigen Ehegatten bzw. eingetragenen Lebenspartners oder der Eltern der Auszubildenden werden nicht auf den Bedarf angerechnet, wohl aber das Einkommen, das diese Personen aus ihrem Vermögen erzielen. Grundlagen für die Anrechnung von Vermögen sind §§ 26-30 BAföG."
"Wer klar bei Verstand ist, sorgt als Eltern selbstvetständlich für die Vorsorge des Sprosses, wenn sie es denn finanziell können."
Dann besteht natürlich auch die Überlegung, die Kosten des Studiums überschaubar zu halten. Muss man unbedingt in München oder Köln studieren (klar, da tobt das Leben) oder kann man auch von zu Hause aus das Studium betreiben. In fast jeder Stadt gibt es inzwischen private oder staatliche Hochschulen, in denen man Jura, IT, BWL, Sozialpädagogik usw. studieren kann. Nur für exotische Fächer (Getränketechnologie gibt es nur in Geisenheim!) muss man umziehen und eine teuere Studentenbude bezahlen.
Genügsamkeit gehört womöglich auch zum Studium bevor man mehr BAFöG fordert.
Oma und Opa haben nur je einen Grundfreibetrag von ca. 11.000 Euro im Jahr und da ist dann meist bereits die Rente zu versteuern.
Wer 11000€ Zinseinnahmen hat braucht evtl. auch kein Bafög, richtig
Der Grundfreibetrag gilt für alle(!) Einnahmen, also Rente, Riester, betriebliche Altersvorsorge, Vermietung, Zinsen usw. Deswegen müssen die meisten Rentner auch ihre Einkünfte versteuern. 11.000 Euro/Jahr Freibetrag bedeutet, dass monatlich etwa nur 900,00 Euro Einkommen der Rentner steuerfrei sind.