Ihre Meinung zu Steuerskandal Cum-Ex: Chefermittlerin kündigt und übt Kritik
Ihre Ermittlungen führten zu ersten Urteilen im Steuerskandal Cum-Ex und brachten Kanzler Scholz in Erklärungsnot: Anne Brorhilker verlässt nach WDR-Informationen die Justiz, um an anderer Stelle gegen Finanzkriminalität zu kämpfen.
Zitat:
"Nicht nur intern, auch extern gab es auch immer wieder Kritik am Vorgehen der Kölner Staatsanwältin. Etwa, dass Brorhilker viel zu schnell Ermittlungen eingeleitet habe, viel zu breit ermittele und sich dabei verzettele."
Ja, den Eindruck hatte ich auch.
Ich denke aber, in ihrem neuen Tätigkeitsfeld kann Frau Brorhilker Modelle entwickeln und vertreten, wie die Staatsgewalt besser gegen Finanzkriminalität aufgestellt werden kann.
Fragt sich nur, ob die Politik dann auch mitmachen würde. Und da liegt der Hase im Pfeffer: das Ausmaß der Erinnerungsdefizite, die Olaf Scholz bei der Aufarbeitung der Warburg-Affäre offenbarte, macht nicht eben Mut. Wenn die Politik den Kampf gegen Finanzkriminalität genauso wichtig nähme, wie die Abwehr von Terror, wäre also viel gewonnen.
Wie gesagt: wenn sie dies täte...
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Das müssen sie Hernn Buschman und Lindner fragen, warum sie nichts tun.
Die beiden Herren von der FDP haben einen klaren nachvollziehbaren Standpunkt und ein gutes Erinnerungsvermögen, Herr Scholz und andere von der SPD nicht, die haben halt weniger Karrieremöglichkeiten und Freunde in der Wirtschaft, da nimmt man die Kontakte, die man kriegt und raucht, wenn gewünscht, eine Zigarre mit denen.
Hahaha … schauen Sie mal nach, wer unter der Regierung Finanz- und Justizminister waren … SPD geführt!
Aber schon gut, wenn man die FDP bashen kann, die in dem Bericht gar nicht genannt werden (lesen Sie mal den Bericht, da erscheinen andere Namen!).
… unter der Regierung Merkel meinte ich natürlich …
"Nicht nur intern, auch extern gab es auch immer wieder Kritik am Vorgehen der Kölner Staatsanwältin. Etwa, dass Brorhilker viel zu schnell Ermittlungen eingeleitet habe, viel zu breit ermittele und sich dabei verzettele."
"Ja, den Eindruck hatte ich auch."
Wie kommen Sie zu dem Eindruck? Den kann man nur erhalten, wenn man mit ihr zusammenarbeitet. Alles andere scheint mir eher ahnungslose Besserwisserei zu sein.
Da gebe ich Ihnen recht: man muss schon Insiderwissen haben, um beurteilen zu können, ob Frau Brorhilker zu schnell Ermittlungen eingeleitet hätte - oder man muss vom Fach sein und dies genau verfolgt zu haben, um es beurteilen zu können. Ich möchte Forist @Eistüte dies gar nicht in Abrede stellen, weil ich nicht weiß, wie genau er oder sie sich darin auskennt.
Dass die betroffenen Netzwerke sich über allzu zielstrebige Ermittlungen aufregen, ist ja eine wirklich überraschende Nachricht.
Nein, wie uninteressiert der Staat daran ist, die Gelder von den wirklichen Kriminellen einzutreiben und stattdessen lieber betrügerische Bürgergeldempfänger in großer Zahl zu erfinden, ist allgemein bekannt.
"Nein, wie uninteressiert der Staat daran ist, die Gelder von den wirklichen Kriminellen einzutreiben und stattdessen lieber betrügerische Bürgergeldempfänger in großer Zahl zu erfinden, ist allgemein bekannt."
Allgemein bekannt eher nicht, aber offensichtlich.
"Wenn die Politik den Kampf gegen Finanzkriminalität genauso wichtig nähme, wie die Abwehr von Terror, wäre also viel gewonnen."
Bei Finanzkriminalität geht es darum, an Geld zu kommen, weil Geld Macht 'sichert'. Und bei Terror geht es 'nur' um Macht.