Ihre Meinung zu Altkleider in Ostafrika: Second-Hand-Mode ist Fluch und Segen
In Kenia kommen große Mengen Altkleider aus aller Welt an - auch aus Deutschland. Für die Umwelt und die kenianische Textilindustrie sind sie ein Problem. Aber sie bieten auch Chancen. Von Karin Bensch.
Einfach pragmatisch sehen!
Altkleider, möglicherweise auch Rücksendungen, werden weiter genutzt. Der Bedarf ist gegeben. Sollen alternativ Textilien in Afrika neu produziert werden?
Die erste Frage wäre: Wo soll die Baumwolle herkommen, wo die Kunstfasern?
Anbaufläche hierfür ist in Afrika sicher gut anders nutzbar, nämlich zum Nahrungsmittelanbau und Baumwolle braucht viel Bewässerung. Also wird diese aus anderen Gegenden der Erde antransportiert werden müssen. Für die Weiterverarbeitung bräuchte man Fabriken und solche stehen bereits beispielsweise in Indien. Also käme nur die Weiterverarbeitung in Frage und Kleidung wird bereits sehr billig in anderen Ländern hergestellt. Somit entfällt weitgehend auch dieser Bereich.
Es bleibt also die Frage: Entweder Belieferung mit neuer Ware (wer solls bezahlen?) oder Lieferung von preiswerter Gebrauchtkleidung. Vieles spricht für Letzteres und so läuft es ja auch gerade.
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Genau, so wird ein Schuh draus! Mit den Lieferungen tun wir was Gutes, dass die ihre Abfallwirtschaft nicht im Griff haben und der Restmüll im Fluss landet, dafür sind wir bestimmt nicht verantwortlich!
In Afrika landen nicht nur nicht weiter tragbare Kleidungsstücke in Flüssen oder der Landschaft.
Hier geht es um ein grundsätzliches Problem der Müllentsorgung und nicht immer geling die Herstellung eines Zusammenhangs, der letztendlich uns verantwortlich machen soll.