Ihre Meinung zu Frühjahrsgutachten sieht für Wirtschaft nur minimales Wachstum
Es wirkt ein wenig kurios: Der DAX eilt von Rekord zu Rekord, doch die deutsche Wirtschaft kann sich nur langsam erholen. Schuld sind aus Sicht von Experten auch zu wenige Impulse aus der Politik. Von Hans-Joachim Vieweger.
Ich verstehe das nicht. Wieso ist Wachstum so wichtig? Der aktuelle Status Quo reicht nicht? Wieso nicht. Weil 15 Prozent in Armut leben? Daran ändert ein mehr an Wachstum auch nichts. Wachstum nützt vorrangig jene, die eh schon viel haben.
Zu sehen aktuell an den Aktienkursen. Die CDU wettert gegen das Bürgergeld, zugleich wächst der Wohlstand bei den oberen 5 bis 2 Prozent immer schneller.
Früher war das mal Thema. Heute nicht mehr.
Wohlstand ist in Deutschland so ungleich verteilt, wie in kaum einem anderen Industriestaat. Für die drittgrößte Volkswirtschaft einfach peinlich. Stichwort: Soziale Marktwirtschaft. Ein Witz!
Wachstum bringt also immer weniger, daher ist es für immer mehr Menschen schlicht auch egal, ob es nun 1 Prozent, 5 oder -0,3 Prozent sind.
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Da verkennen Sie die Zusammenhänge. Negatives Wachstum bedeutet gesunkene Produktivität, bezogen auf den gesamten Wirtschaftsraum D. Wenn nun die Löhne, wie aktuell der Fall, stark steigen, entsteht ein Ungleichgewicht zwischen der Menge der produzierten Güter/Dienstleistungen und der Summe der dafür von den Arbeitgebern an die Arbeitnehmer bezahlten Löhne/Gehälter. Dh der Wert unseres Geldes pro Einheit sinkt. So entsteht Inflation. Um das zu verhindern, dürften die Löhne/Gehälter also immer nur im Maße der Produktivitätssteigerung erhöht werden. Leute wie H. Wiselsky verhindern das aber.
Wachstumszahlen sind nur ein Parameter von vielen. Viele werden auch gar nicht richtig erfasst (Wie lässt sich notwendige Kreativität messen?). Unwichtig sind sie aber nicht.
Wie die Armutsquote aussieht definiert sich danach wieviel andere in der Gesellschaft verdienen. Wenn also bei den von Ihnen genannten 5 bis 2 Prozent der Wohlstand immer schneller wächst, dann erhöht sich die Armutsquote, aber nicht weil die am unteren Ende weniger verdienen, sondern nur weil sich der Basiswert für die Definition, wer arm ist, erhöht.
Und der Wohlstand derjenigen am oberen Ende wächst primär aus dem Grund, weil sie, im Gegensatz zu den anderen, weniger von dem zur Verfügung stehenden Geld für ihren Lebensunterhalt und sonstige erforderliche Ausgaben ausgeben müssen.
Das Wachstum ist für keinen Wirtschaftsbeteiligten egal, denn auch die unteren Einkommen werden sich gegenüber früherer Zeit mehr leisten können. Ob ihr Einkommen jedoch in gleicher Höhe steigt, wie das der anderen oder wie die eigenen Ansprüche, ist eine andere Frage.