Herbstlandschaft mit Bauernhof

Ihre Meinung zu Habeck: Bauern sollen mehr Einfluss auf Preise bekommen

Das Verhältnis der Grünen zur Landwirtschaft ist angespannt. Wirtschaftsminister Habeck will den Bauern mehr Einfluss bei der Preisgestaltung geben. Doch beim geplanten Verbot der Anbindehaltung von Rindern verschärft sich der Ton.

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126 Kommentare

Kommentare

tettigonia

Hier sieht man den Unterschied. Der CDU (und dem von CDU Funktionären durchsetzten DBV) geht es um mehr Wertschätzung für Agrardiesel. Den Grünen geht es um mehr Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Landwirte, transparentere Preisgestaltung, und darum das ein verantwortungsvolles wirtschaften mit unserem Grund und Boden belohnt wird. Für die strukturellen Probleme und der kritischen Finanzlage einzelner Betriebe ist vor allem die Dekaden von CDU Landwirtschaftministerinnen die lieber mit Agrarversicherern und Nestle klüngelten und die Produkte unser Landwirte verramschen. Die angeblich große Solidarität der Bürger mit den BauernProtesten lässt sich leicht vom Früchtücktisch bekunden während man das 20 Cent Ei konsumiert.

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Olivia59

Die eigentliche Solidarität mit den Bauern kommt von den Grünen... es handelt sich lediglich um ein Kommunikationsproblem? Das Grüne das strukturelle Preisproblem mal eben so lösen halten die Bauern vermutlich auch nur für Populismus. Ein solches Gesetzt wir sehr wahrscheinlich nicht EU-konform sein. Eingriffe in Preisgestaltung sind in der Rege tabu. Der Konzern, für den ich arbeitete wurde mit Millionen betraft, weil er Mindestendverbraucherpreise setzen wollte, um seinen Händlern ordentliche Margen zu garantieren.

Odi.14

Wo werden die Lebensmittelkonzerne im freien europäischen Markt wohl einkaufen, wenn die deutschen Produkte ihnen zu teuer sind? 

Aufmerksamleser

Genau richtig. Nicht die jetzige Regierung ist für die Misere verantwortlich, sondern die CDU mit ihren vorherigen Landwirtschaftsministern. Man schaue sich nur Frau Klöckner an, der Landwirtschaft eigentlich egal war, naja ob man als ehemalige Weinkönigin auch gleich die richtige Affinität zur Landwirtschaft hatte, sei mal dahingestellt. Dafür war die Nähe zu Nestle und Co. umso  größer. 

wenigfahrer

Da hat der Herr wohl die Verbraucher vergessen, ich weiß nicht wie viele Verbraucher sich höhere Preise leisten können, den laut Artikeln sind durch die Inflation ja die Dinge um etwa 30 Prozent teurer als vorher, bei Käse zum Beispiel das so, kann es aber nicht für alle Lebensmittel aus dem Kopf heraus sagen.

Die Verbraucher weichen dann aus, so das sich nur noch eine bestimmte Klientel Lebensmittel aus der Region leisten kann, ob er sich damit einen Gefallen tut wird man dann nächstes Jahr sehen.

 

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Alter Brummbär

Klar Hauptsache die Kartoffeln kommen aus Ägypten und sind so schön billig.

werner1955

Nein.

hauptsache währe man würde den Arbeitnehmern und rentnern nicht massiv immer mehr Geld wegnehmen und Ihnen andere persönliche lebensweise erschweren. 

Klärungsbedarf

Sie müssen differenzieren. Versorgung mit Lebensmitteln aus der Region geht schon lange nicht mehr in ganz Deutschland. Ich verfolge in der letzten Zeit gezielt die Angebote im Handel. Bis auf seltene Ausnahmen kommt aktuell kein Gemüse aus Deutschland ins Angebot, dafür sind aber alle Kontinente vertreten. Wir leben nun mal in einer keinesweg freien, sondern ungleichgewichteten Marktwirtschaft, in der der Marktmächtige die anderen Marktteilnehmer nach besten Kräften aussaugt. In diesem Fall sind es die Handelsoligopolisten, 

werner1955

nun mal in einer keinesweg freien,

Wie kommen Sie daruf? 

Sie müssen dann Ihre persönlichen Wünsche so einrichten das Sie mit "deutschen" Produkten klar kommen. Haben unsere Eltern und Großeltern früher ja auch so gemacht.

Account gelöscht

Ich weiß ja nicht wo Sie einkaufen.... aber 30 % ?? Und was soll das mit dem bestimmten Klientel ? Bei mir im Supermarkt merke ich nicht, dass sich nur ein "Bestimmtes Klientel" die wohl von Ihnen gemeinten Bauernprodukte leisten kann.

Im übrigen ist die Inflation ein Weltweites Problem. Bedanken Sie sich beim Kreml, die haben Dank Ihres Angriffes auf die Ukraine mit dafür gesorgt.

StepHerm

Gerade bei den Lebensmitteln hat es in den letzten 2 Jahren nassive Preissteigerungen gegeben, vor allem bei den sogenannten Eigenmarken.

Kosteten 400g Butterkäse bislang 1,99€, so wurde beim Lidl dieser auf satte 2,99€ angehoben, letzte Woche wurde der Preis auf 2,79 gesenkt. Vor der dauerhaften Erhöhung gab es ein Angebot: „statt 3,29€ nur 2,99€“.

Solche Scheinangebote mit anschliessend höheren Preisen gibt es immer wieder.

Ob die Bauern auch 50% mehr für die Milch bekommen haben? Vermutlich nicht.

werner1955

Vermutlich nicht?
Un darum ist das so? Weil Bauern an den Handel billig verkaufen und mit Subventionen der Steuerzahler das gut ausgleichen können. 

 

Klaartext

Und die CO2 bepreisung und die erhöhte Maut hat auch Putin gemacht ? 

fathaland slim

den laut Artikeln sind durch die Inflation ja die Dinge um etwa 30 Prozent teurer als vorher, bei Käse zum Beispiel das so

Käse ist dreißig Prozent teurer? Welches Jahr nehmen Sie denn da als Vergleichsmaßstab?

MargaretaK.

Vor einiger Zeit sah ich im Fernsehen eine Umfrage vor einem Discounter. Viele der Einkäufer kamen mit Mittelklasse Autos, auch gehobee Preisklassen. Ein kleiner Teil (in der Zeit der Umfrage) kam zu Fuß oder dem Fahrrad.

Ich gehe jetzt nur auf die Autofahrer ein. Vor dem Discounter waren nahezu alle für Umweltschutz und Tierwohl. Selbstverständlich wäre man bereit, dafür auch wenig mehr zu bezahlen. 

Was glauben Sie, wer das günstige Fleisch (nein, nicht BIO) am Ende im Einkaufswagen hatte?

Ich esse so gut wie kein Fleisch. Nicht (nur) aus Kostengründen. Gelegentlich hab ich aber doch Gelüste nach einem "Fleischpflanzerl" oder einer Fleischsuppe. Dann bin ich gezwungen (tatsächlich aus Kostengründen) das beim Discounter zu kaufen. Aber immer die BIO-Variante. 

Egleichhmalf

„Was glauben Sie, wer das günstige Fleisch (nein, nicht BIO) am Ende im Einkaufswagen hatte?“

Die Personen mit den Autos der gehobenen Mittelklasse? Glauben Sie das nur, oder ging das aus der Reportage hervor?

werner1955

am Ende im Einkaufswagen hatte?

Die Bürger die teurere Produkte kaufenn wollen oder können. 

Ich bin bei Umfragen auch für vieles, kann und will mir aber wegen meiner persönlichen Ziele nicht alles so leisten. 

gelassenbleiben

„Wirtschaftsminister Habeck will den Bauern mehr Einfluss bei der Preisgestaltung geben.“

Das ist der richtige Ansatz, wird aber den Bauernpräsidenten nicht gefallen, der in Aufsichtsräten von Lebensmittelkonzernen sitzt

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rolato

Da stimme ich zu. Der Verbraucher darf sich aber auch nicht über die Teuerungen beschweren und dann den billigen Ramsch kaufen, und über den Bedarf hinaus konsumieren auch nicht! Auch Bürger mit weniger Einkommen sollten nicht an den Lebensmitteln sparen, denn dass muss ja an anderen Stellen dafür möglich sein.

Nettie

"Wirtschaftsminister Habeck will den Bauern mehr Einfluss bei der Preisgestaltung geben. Doch beim geplanten Verbot der Anbindehaltung von Rindern verschärft sich der Ton"

Das Problem ist, dass Herr Habeck allen helfen will - den Bauern und ihren Rindern, also wahrscheinlich tatsächlich guten Willens ist. Und dass er unter den gegebenen politischen Umständen zwangsläufig hoffnungslos überfordert ist.

Es wäre hilfreich, wenn die Bauern dies erkennen würden und ihrerseits bei der Suche nach einer Lösung mithelfen würden. Mit gegenseitigen 'Blockaden' ist jedenfalls niemandem geholfen.

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Ralfi1970b

Keine Nachrichten gesehen? Die Vorschläge und Lösungen der Bauern (Borchert-Kommission) liegen doch seit Jahren auf dem Tisch. 

Bernd Kevesligeti

"Nennt aber bisher keine Einzelheiten". Es ist so, dass die Aufkäufer der landwirtschaftlichen Produkte nun aber eine Monopolstellung(Aldi, Lidl, Rewe etc.) gegenüber den Bauern haben. Die können es sich nicht erlauben den Handel abzulehnen. Dann würden sie auf ihren Produkten sitzen bleiben. 

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Left420

"Die können es sich nicht erlauben den Handel abzulehnen. Dann würden sie auf ihren Produkten sitzen bleiben. " - Sind Bauern verpflichtet den Handel einzugehen? Nein. Sie können auch lokal selbst als Verkäufer auftreten, Hofladen etc.

Die Bauern sind Grundbesitzer und haben vollkommen freien Handlungsspielraum. Das diese sich in die Abhängigkeit der Aufkäufer gegeben haben, war auch deren Entscheidung.

Und die Monopolstellung liegt auch beim Bauernverband: Keine Herstellung = Nichts zu verkaufen für Aldi & Co.

Bernd Kevesligeti

Die Position der Freien Bauern (FB) ist, dass es keine Monopole im Handel und der Lebensmittelindustrie geben soll". Seite der FB (mehr dazu im Artikel "Machtdemo der Bauern", von Oliver Rast, junge welt).

Left420

Ah die Freien Bauern haben total tolle Forderungen u.a.:

- Tierwohl bleibt in bäuerlicher Verantwortung - Tierrechtler, Technokraten und Kontrolleure runter vom Hof

- Ruhe am Weidezaun - Wölfe schießen statt Herden schützen

- Weg mit dem Agrarpaket, keine Bewirtschaftungsauflagen, Klartext gegen die Insektenlüge der NGOs

- Landwirtschaft hat Vorfahrt, Schluss mit [...] Naturschutz

Da freut sich das Herz

Bernd Kevesligeti

Ja, bei den Monopolen freut sich das Herz. Faktisch haben Bauern keine andere Wahl als an die vorhandenen Schlachtereien, Molkereien und Discounter zu deren Preisen zu verkaufen. Wie sollte denn ein Landwirt seine Milchproduktion privat verkaufen (Hofladen) ? Das ist doch illusorisch und wird mit der Betonung von freiem Handlungsspielraum doch nicht besser. Richtig liegen in dem Fall die Freien Bauern mit ihrer antimonopolitischen Haltung und Forderung. 

RoyalTramp

Sehr löblich! Dann sind aber die Grünen die falschen Ansprechpartner dafür. Dann sollten die Bauern vielleicht mal mit ihrem Verbandspräsidenten sprechen. Immerhin besteht fast der gesamte Vorstand aus Akteuren der Lebensmittelindustrie. Ein Schelm wer Böses dabei denkt...

Bernd Kevesligeti

Aber selbst hier in dem Tagesschau-Artikel wird doch davon ausgegangen, dass der Minister Habeck etwas zu der Problematik tun will. Wenn auch unklar ist was. 

Und der Bauernverband wird sicher auch von Großgrundbesitzern geprägt, was aber erst einmal nicht viel mit den Lebensmittelmonopolen zu tun hat.

Marmarole

Aldi und Co. können in Polen, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine, in Spanien, in Italien, in Ägypten, in Marokko, in Chile, in Argentinien, iden USA, in Kanada, in Neuseeland, in Australien, in China, in Vietnam, in Indien, in Indonesien, praktisch überall.einkaufen.

Lichtinsdunkle

"Sind Bauern verpflichtet den Handel einzugehen? Nein. Sie können auch lokal selbst als Verkäufer auftreten, Hofladen etc."

Haben Sie Sich auch überlegt, wie das in der Realität umsetzbar sein soll?

"Die Bauern sind Grundbesitzer und haben vollkommen freien Handlungsspielraum. Das diese sich in die Abhängigkeit der Aufkäufer gegeben haben, war auch deren Entscheidung."

Nein und nein. Sie verweigern Sich leider vor Lebensrealitäten, Abhängigkeiten, Vorschriften, etc pp. 

Ist wie der Frau in einer gewalttätigen Beziehung zu sagen, sie hätte theoretisch jederzeit die Möglichkeit sich zu entscheiden zu gehen. Funktioniert nur wenn man die menschliche Realität komplett auszublenden vermag.

RoyalTramp

Ja und nein. Da ist schon was Wahres dran. Im Prinzip sind die Bauern Opfer der freien Marktwirtschaft geworden, indem sie sich den Marktregeln unterworfen, und ihre Produkte nicht mehr wie früher auf dem lokalen Markt selbst, sondern an Zwischenhändler aber dafür in ganz Deutschland oder gar weltweit verkauft haben. Im Gegenzug haben ihnen diese Zwischenhändler die Preise diktiert: entweder ihr verkauft uns eure Produkte zu unseren Preisen, oder wir nehmen eure Sachen nicht mehr in unser Sortiment auf. 

Die Bauern hätten dabei einen anderen Weg gehen können: als Verband hätten die Bauern doch z.B. selbst Vertriebsstrukturen aufbauen können, um ihre Produkte direkt an den Kunden absetzen zu können, statt hierfür solche Zwischenhändler einzuschalten. Der Verband hätte z.B. genügend finanzielle Power eine Art Filialkette "Bauernmarkt" aufzuziehen, sodass die Bauern nicht mehr auf ALDI und Co. angewiesen wären, um ihre Produkte abzusetzen. Problem gelöst.

Left420

"Haben Sie Sich auch überlegt, wie das in der Realität umsetzbar sein soll?" - Ja, ich sehe das in meiner Umgebung (Brandenburg) wo soetwas gemacht wird. Auch das man bspw. 1 Rind "kauft" (=man bezahlt im Voraus die Kosten der Aufwendungen) und erhält dann die Teile.

Der Vergleich mit einer toxischen Beziehung ist für mich nicht ersichtlich, dass hat psychische Hintergründe. Wir sind hier in der Wirtschaft.

Welche Vorschriften etc.pp. nehmen den Bauern den einen freien Handlungsspielraum?

ich1961

////Haben Sie Sich auch überlegt, wie das in der Realität umsetzbar sein soll?////

Sie scheinen noch keinen Hofladen gesehen/betreten zu haben?

Es gibt sie oft und manchmal hilft es, aus dem Wohnzimmer mal in die Umgebung zu fahren. Da kann man wunderbar einkaufen. Und zu Preisen, die den Bauern entgegen kommen.

 

Klaartext

Klar. Aus Hamburg Eppendorf mit dem Auto 30 km auf das Land und retour. Und dann rufen doch gerade sie, dies wäre oekologisch nicht vertretbar 

werner1955

Dann würden sie auf ihren Produkten sitzen bleiben. 

Nicht wenn man langfristig eigen Vermarktungen ausfgebaut hätte als gegengewicht zum handel. Aber sicher mit dem handel un dhohen Subventionen gehst ja einfacher.  

Bernd Kevesligeti

Aber welcher Landwirt soll das denn machen ? Neben seiner normalen Arbeit auf dem Feld, dem Hof und der Bürokratie.

perchta

Wenn ich so sehe, wie manche Bauern hier mit ihren Fleischfabriken (=Rindern, Schweinen, Hühnern, Puten, ..) umgehen dann kann ich das nur als tierschutzrelevant bezeichnen und bestärkt mich darin, nur noch Fleisch aus bekannter, viel besserer Haltung  bei der obendrein der Züchter Einfluß auf die Preisgestaltung hat (local, mit kurzen Wegen), zu kaufen. Ja, das ist teuerer aber ich muss keine Fleischberge verschlingen.

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harry_up

Das ist ja sehr löblich, doch damit ist den Bauern, die für das Gros des täglichen Bedarfs in Deutschland (!) sorgen, leider nicht geholfen. 

Klärungsbedarf

Wer ist schon täglich Zuckerrüber und Mais ?

harry_up

Ja, ich z. B. war noch nie Zuckerrübe oder Mais.

Aber auch mit dem 2. "s" würde ich aus Ihrem Kommentar auch nicht schlau. 

Klärungsbedarf

ja, das "s" wurde wegrationalisiert. Ich versuche es mal auszuformulieren: Während viele, auch die Landwirte selbst, die großen Volksernährer sehen, ist es mit gesunder Lebensmittelversorgung tatsächlich weniger gut bestellt. Ein Fünftel der Anbaufläxchen sind Mais. Tierfutter und Gasproduktion. Zucker produzieren wir weit über Bedarf - die angesprochene Zuckerrübe, wobei "Bedarf" schon kritisch gesehen werden muss. Die Hälfte täte es sicher auch und die Bevölkerung wäre gesünder. Apropos gesünder: man werfe einen Blick auf die Versorgung mit Gemüse. Da bekommen wir eine 100%-Versorgung  gerade mal beim Kohl hin. Tomaten, Spinat, Erbsend usw alles unterversorgt und auf Importe angewiesen. Meine Großmutter hatte einen Schrebergarten. Da ging das alles. Und im Winter gab es Äpfel vom kühlen dachboden und nicht aus Neuseeland. So, das war jetzt die etwas längere Version.

Olivia59

Da kann man gespannt sein wie man Eingriffe in die Preisgestaltung am Markt gesetzlich durchbringen will. Man sollte lieber das Kartellrecht nutzen und die grossen Ketten, die sich auch noch in wenigen gigantischen Holdings bündeln, zerschlagen – damit der Markt von selbst funktioniert.
Die Zwischenproduzenten wie Molkereien und Fleischverarbeitung stehen ja unter dem selben Preisdiktat.

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Klärungsbedarf

Sie scheinen sich mit dem Kartellrecht nicht besonders gut auszukennen. Selbiges ist ja tendenziell dafür geschaffen, Kartelle und marktbeherrschende Konstellationen zu verhindern. Deshalb sind Zusammenschlüsse, die die Marktmacht befördern sollen, etwa durch Preisabsprachen, grundsätzlich verboten. Das träfe hier auf die Landwirte zu, wenn sie sich zu gemeinsamer Vermarktung zusammenschließen würden.

Olivia59

Das war doch überhaupt nicht mein Punkt, das sich Bauern zusammenschliessen. Die treten nach wie vor einzeln oder als Genossenschaften auf. Deren gegenpart, der lebensmittelvertrieb ist im Grunde auf 3-5 Holdings (METRO, etc.) begrenzt. Sollten die sich nicht direkt absprechen ist es jedenfalls leicht für sie einvernehmlich zu Handeln um die Preise zu bestimmen.

Klärungsbedarf

Reden Sie jetzt von Einkaufs- oder Verkaufspreisen des Handels ?

Olivia59

Einkaufspreise innerhalb dieses Kontextes. Verbraucherpreise aber im weiteren, denn wo sollen die Menschen sonst einkaufen wenn nicht beim "Kartell". Es gab ja erst kürzlich einen Bericht, das der Lebensmittelhandel als Gewinner aus der Krise ging und die Rohstoffe am Weltmarkt längst wieder das Preisniveau vor Beginn des "Krieges gegen die Ukraine" erreicht haben.

Juwa

Wenn sich einzelne Landwirte zusammenschließen, wird das den Wettbewerb nicht einschränken, da es so viele Landwirte gibt.

Klärungsbedarf

Die Frage war ja, was das Kartellrecht zulässt. Das ist alles hochkomplex. Allein schon die Zusammensetzung der Bauernschaft. Vom Nebenerwerb bis zum großen Unternehmen mit vielen Mitarbeitern. Teilweise reduzierte Maschinenparks und stattdessen Anmieten von Großmaschinen (Ernte) samt Personal. Vom Gurkenanbau bis zur Zuckerrübenkampagne. Treffsichere Regelungen für alles zugleich zu finden, dürfte eher unmöglich sein.

werner1955

mehr Einfluss auf Preise bekommen?

Hätten Sei doch seit 70 jahren schon machen können. Demos konnten Sie in ganz DE in ein paar Std. planen un durchführen. Aber eigene Vermarktungen mit Ihren Verbänden aufzubaunen aufzubauen war nicht möglich? 

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tettigonia

Hätte Herr Habeck und die Grünen leider nicht seit 70 Jahren. Seit 70 Jahren hätte das die CDU / CSU und FDP machen können (und einige AfD Altpolitiker die seit Dekaden in der CDU waren). Und ja der Bauernverband auch, den Interessiert das aber nicht solange man Landwirten überteuerte Melkmaschienen, Versicherungen usw andrehen kann. Einige der Pleiten im Lande gehen auf die Fehlberatung des DBV zurück, nicht auf die Grünen.

werner1955

zurück, nicht auf die Grünen?
Habe ich doch auch nicht geschrieben. 

Ich halte nur die Verbände, den Handel und alle Bauern verantwortlich. 
Wenig Eigenverantwortung aber hohe Subventionen waren und sind für die Einfacher. Immer noch. 

Ich bin dafür das viel Subventionen nicht nur bei AGRA gestrichen werden und das Geld direkt den Arbeitnehmern und Rentnern zugeteilt wird.

Langfristig müssen alle "Subventionen" nur noch als Krediete gezahlt werden. Bei einigen auch zinnslos und mit Vergünstigungen bei schnell Rückzahlung . 

harry_up

"...Aber eigene Vermarktungen mit Ihren Verbänden aufzubaunen aufzubauen war nicht möglich?"

Offensichtlich nicht, aus welchen Gründen auch immer. Bequemlichkeit wird es sicherlich nicht gewesen sein, denke ich. 

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Es gibt die Milchgenossenschaften der Landwirte, die von den Landwirten die Milch täglich abholen. Doch denen sind bei den Milchpreisen auch die Hände gebunden. Denn wenn die hohe Preise fordern, holen die Supermarktketten die Milch dort, wo sie sie billiger bekommen.  

Die Supermarktketten bestimmen doch die Preise! Ebenso haben die Verbraucher einen großen Einfluss. Denn sobald die Preise in die Höhe gehen, wie im letzten Jahr, kaufen die Verbraucher weniger Milchprodukte. Ein befreundeter Landwirt klagte mir damals, dass es große Absatzprobleme gibt wegen der Preise. 

Und in Dörfern mit 1400 Einwohnern (wie bei uns) gibt es mind. 5 Landwirte, die Milch produzieren. Die würden, wenn sie die MIlch in eigenen Hofläden anbieten würden, nur einen winzigen Bruchteil ihrer Milch verkaufen können. So ein Hofladen wäre also ein Verlustgeschäft.  

Die meisten Verbraucher kaufen ihre Milchprodukte im Handel, so dass mehrere Hofläden in kleineren Dörfern sich nicht lohnen.

Left420

Die Bauern haben oft Grundbesitz, sind Freiberuflich und erhalten dazu noch Subventionen.

Soetwas gibt es sonst in keiner anderen Berufsgruppe. Für mich heulen auf hohem Niveau. Ja die Preise werden von oben gedrückt. Da nun aber Bauern bereit sind, für diesen Preis Ihr Fleisch/Milch etc. zu verkaufen ist dies deren Ding.

Aber ist klar die Grünen sind schuld, dass der Bauer, der seit Jahren Subventionen erhält, nicht über die Runden kommt.

Im Grunde läuft es doch im Kapitalismus so: Wer nicht wirtschaftlich arbeitet, fliegt aus der Wertschöpfungskette. 

Nun die Frage arbeiten die Bauern einfach nicht wirtschaftlich genug? 

Oder soll nunmehr ein Preis festgesetzt werden wie in der DDR?

Wieso werfen wir weiterhin übermäßig Lebensmittel weg? Wieso exportieren wir nach Afrika und können dabei sogar noch die Preise der lokalen Bauern vor Ort unterbieten? Fragen über Fragen, kein Bauer kann Sie mir beantworten.

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werner1955

Wer nicht wirtschaftlich arbeitet, fliegt aus der Wertschöpfungskette.
Gut so. 

>>>Nun die Frage arbeiten die Bauern einfach nicht wirtschaftlich genug? 
Jein, Sie haben es in 70 Jahren nicht geschafft oder gewollt mit Ihren verbänden eigene vermarktungen aufzubauen. 
Hohe Subventionen und sicher Verträge mit dem Handel waren einfacher.  

Ralfi1970b

Vermarktung aus einer Hand? Das würde sich dann erst recht Monopol oder sogar Kartell nennen. 

Nur das es dann der Buhmann nicht mehr der Einzelhandel ist, sondern die Bauern(verbände). 

Tino Winkler

Was exportieren wir denn für Lebensmittel nach Afrika, etwa Erdnüsse?

Klärungsbedarf

Die Tierteile, die in Deutschland keiner verwerten will.

Left420

Fleisch, bspw. Hühnerfleisch - damit wird die lokale Wirtschaft von uns kaputt gemacht

"Tatsächlich kostet das ghanaische Huhn bis zu 15 Cedis pro Kilo, das sind rund 2,70 Euro, während das importierte für fünf bis sechs Cedis zu haben ist, also für knapp einen Euro pro Kilo: unter den derzeitigen Umständen konkurrenzlos."

Tino Winkler

Die Afrikaner können doch Hühner selbst halten, dann brauchen die keine zu kaufen.

 

werner1955

Wieso werfen wir weiterhin übermäßig Lebensmittel weg?
Wer ist "wir" 

Wir in unserer familie werfen keine Lebensmittel die noch gut sind weg. 

Left420

"Wer ist "wir" Wir in unserer familie werfen keine Lebensmittel die noch gut sind weg. " - Die Gesellschaft im allgemeinen meinte ich damit. Bestimmt gibt es Individuen welche sich bewusster verhalten.

Aber wenn man sich die Müllcontainer von Restaurants, Supermärkten, Messen, Veranstaltungen etc. anschaut kann einen einfach nur Schlecht werden.

Klärungsbedarf

Was einmal auf dem Tisch war, darf nicht mehr verwertet werden. Ehrlich gesagt würde ich das nicht wollen, wenn es nicht meine eigene Küche ist.

Juwa

"Im Grunde läuft es doch im Kapitalismus so: Wer nicht wirtschaftlich arbeitet, fliegt aus der Wertschöpfungskette. "

Außer man subventioniert. Ist aber nicht nachhaltig und genau davor stehen wir gerade. Durch die Subventionen wurden Fehlanreize geschaffen und der notwendige Transvormationsprozess blockiert.

Bernd Kevesligeti

Warum verteidigen und beschönigen Sie die Verhältnisse ? Das viele Landwirte aufgeben mussten, ist doch nicht zu bestreiten. Subventionen aus der GAP, der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU bekommen aber vor allem und überproportional die großen Landbesitzer. Das sind zum Teil auch keine Landwirte, sondern auch RWE, mit 23.000 Hektar Besitz oder Aldi Nord in Thüringen.

Bahnfahrerin

„Künftig sollten die Landwirte stärker mitbestimmen, wie viel Fleisch, Milch und Käse kosten. Aktuell sei der Markt nicht fair, betonte Habeck. Die Preise würden bisher von den Abnehmern und der Zwischenverarbeitung bestimmt, also den Schlachtereien, Molkereien und großen Discountern. Der Wirtschaftsminister stellt nun eine Reform in Aussicht, nennt bisher aber keine Einzelheiten, wie diese Reform aussehen könnte.“

Das liest sich wie eine Nebelkerze oder eine Beruhigungspille. Wäre spannend, wie er sich das vorstellt. Mir fehlt da aktuell die Phantasie…

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Klärungsbedarf

... zumal Landwirte i.d.R. gerade die von Ihnen genannte Produkte nicht verkaufsbereit produzieren. Mir ist schon klar, dass man in dem einen oder anderen Hofladen auch Käse kaufen kann. Das wird niemals (mehr) ein Modell werden, mit dem man eine Industriegesellschaft versorgen kann. Auch nicht postindustriell.

NieWiederAfd

Sehen Sie: Ihnen fehlt die Phantasie. Wirtschaftsminister Habeck ist da anders aufgestellt; und da, wo er nicht sämtliche Fachkompetenzen selbst hat, organisiert er dieses Wissen durch Fachberatung. Und dann handelt er.

Populistische Töne leisten sich manche in der Opposition und in der Fundamentalopposition; Minister Habeck setzt Konzepte in Gang und handelt.

Zweispruch

Die Anbindehaltung ist schlicht Tierquälerei und nur der finanzstarken Argrarlobby und ihren CDU/CSU Verflechtungen ist es zu verdanken dass sie bis jetzt nicht verboten wurde.

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Giselbert

Mit der Kombihaltung hat man doch eine sinnvolle Möglichkeit gefunden, um den Übergang zu gestalten. Dies bedeutet 120 Tage im Jahre haben die Kühe eine Auslaufmöglichkeit. Dies ermöglicht einen abwechselnden Auslauf, auch auf begrenzten örtlichen Gegebenheiten und gibt dem Bauern die Möglichkeit - ohne sich finanziell zu übernehmen - dies zu verbessern.

Die Sofortforderung auf 100% Laufstall umzustellen, würde für viele Bauern in den Ruin treiben. Dies kann doch nicht gewollt sein! 

Zweispruch

Die Gesetzesinitiative der Grünen sieht vor kleinen Betrieben mit weniger als 50 Tieren eine Kombihaltung zu gestatten, begründen Sie doch bitte weshalb eine Ausnahme darüber hinaus nötig sein sollte. Die Diskussion geht schon ewig (und das auf dem Rücken des Tierwohls) und der Bauernverband macht nur die Zugeständnisse, die sich nicht vermeiden lassen.

Die Sofortforderung auf 100% Laufstall umzustellen, würde für viele Bauern in den Ruin treiben. Dies kann doch nicht gewollt sein! 

Haben Sie auch nur eine einzige Veränderung in der Agrarwirtschaft festgestellt bei der nicht sofort alle Bauern in den Ruin getrieben werden? Davon mal ab weigere ich mich Agrargroßbetriebe mit tausenden Tieren als Bauern zu bezeichnen, das ist schlicht Tierindustrie. Wieso ist eigentlich die Umstellung auf Laufställe in Norddeutschland gelungen und in Bayern nicht?
 

gelassenbleiben

Tierwohl und auch Naturschutz  scheint für viele Bauern uninteressant zu sein

Giselbert

Oje, mehr kann man in der Landwirtschaftspolitik eigentlich nicht falsch machen, als dies derzeit geschieht. Ich habe größtes Verständnis für die Belange der Bauern und dass sie weiterhin dafür eintreten und die Demonstrationen fortführen.  

Mir scheint, man sucht nach einer Beruhigungspille für die Bauern, um von den ursächlichen Problemen  abzulenken. Bevor man die nächsten Punkte angeht, ist es zunächst bitter notwendig, eine Einigung zu den für die Bauern wichtigsten Themen zu finden, um somit eine Basis für die weitere Zusammenarbeit zu finden. 

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Klärungsbedarf

Können Sie aus Ihren wolkigen Ausführungen mal ein paar konkrete Aussagen schöpfen. Zum Beispiel durch Nennung von drei Punkten, was in der Landwirtschaftspolitik gerade so sehr falsch gemacht wird.