Familie Weiser vor dem Wohnhaus, das sie verlassen müssen.

Ihre Meinung zu Eigenbedarfskündigung: "Die Hilflosigkeit ist ein Albtraum"

Die Zahl der Eigenbedarfskündigungen in Deutschland steigt. Das berichten Anwälte und Mietervereine. Vor Gericht haben betroffene Mieterinnen und Mieter offenbar kaum Chancen. Von Annette Zinkant und Susanna Zdrzalek.

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178 Kommentare

Kommentare

mic

Ich verstehe den Grundgedanken des Berichtes nicht. War schlägt man vor? Eigenbedarf zu verbieten? Die Eigentümer, die ihre Wohnung/Haus einmal vermietet haben, gesetzlich zu verpflichten diese für immer zu vermieten oder wie?

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Klärungsbedarf

Der Bericht spricht es nicht so klar wie nötig aus: Das Instrument der Eigenbedarfskündigung wird verstärkt und in erheblichem Maße mißbraucht. Würde man den Mißbrauch eliminieren, so könnte man mit echtem Eigenbedarf - vielleicht auf einen engeren Familienkreis - durchaus leben. Der Wohnungsmarkt ist eben alles andere als ein Markt, wie ihn die neoliberalen Marktwirtschaftsanhänger gerne behaupten. Es fehlt u.a. an Transparenz und an Angebot und Nachfrage auf Augenhöhe.

mic

Ja, die soziale Marktwirtschaft wird immer sozialer. Irgendwann wird das Quantitative ins Qualitative übergehen und nur das Wort "soziale" bleiben wird. Wird unser Leben dadurch besser?

PeterK

"Elf Millionen Haushalte in Deutschland haben Anspruch auf eine Sozialwohnung, zeigen Zahlen des Deutschen Mieterbundes. Dagegen stehen nur noch rund eine Million Wohnungen mit sozialer Bindung. "

Ich kann hier nicht viel "sozial" erkennen. Und auslaufende Sozialwohnungen als Renditeobjekt. Im Wohnungs"markt" ist von sozialer Marktwirtschaft doch fast nur noch der "Markt" übrig. 

Auch an dieser Stelle mal wieder ein Hoch auf den Kapitalismus.

Kaneel

Von mir werden Sie kein unkritisches Hoch auf den Kapitalismus lesen. Ich sehe es äußerst kritisch, dass viele Städte und Kommunen Anfang der 2000er Jahre aufgrund knapper Kassen kommunalen Wohnungsbestand veräußert haben. Gerade bin ich allerdings auf einen Artikel des mdr gestoßen, der aufzeigt, dass die Bereitstellung von Wohnraum zwar eine wichtige soziale Komponente erfüllt, aber die wirtschaftliche Situation einer Kommune eben auch nicht außen vor gelassen werden kann, um die Wohnungen sanieren und erhalten zu können. Hat offensichtlich etwas mit der regionalen Situation in Sachsen-Anhalt zu tun, wo es anscheinend sehr viel Leerstand gibt. 

 https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/salzland/wohnun…

Vector-cal.45

Ich verstehe das auch nicht.

Was ist denn die Essenz? Eigentum ist voll rechtsextrem?

Mit den wirklichen Ursachen der eklatanten Wohnungsnot hat der Bericht nichts zu tun.

fathaland slim

Was ist denn die Essenz? Eigentum ist voll rechtsextrem?

Nein. Eigenbedarf wird mißbräuchlich behauptet, um teurer neu zu vermieten. Das Wort „rechtsextrem“ taucht nicht ein einziges Mal im Artikel auf. Auch keinerlei Andeutungen in diese Richtung.

Mit den wirklichen Ursachen der eklatanten Wohnungsnot hat der Bericht nichts zu tun.

Was sind denn Ihrer Ansicht nach diese wirklichen Ursachen?

Neutrale Stimme

Das der Staat nicht in der lage ist die benoetigten Sozial Wohnungen zu bauen, wie schon seit Jahren versprochen. 

und-nachts-da-ruft

Wie wäre es damit, Eigenbedarf stärker zu prüfen und zum Beispiel Strafen zu verhängen, wenn der Eigenbedarf nur vorgetäuscht wurde.

mic

Leider habe ich immer noch altertümliche "kapitalistische" Vorstellungen. Mit meinem Eigentum möchte ich das machen können/dürfen, was ist will und nicht das, war jemand über mich entscheidet. Es ist nicht zeitgemäß, ich weiß...

schabernack

➢ War schlägt man vor? Eigenbedarf zu verbieten?

Selbstverständlich nicht verbieten, aber Missbrauch minimieren. Bei weitem nicht immer wird nach einer Kündigung wegen Eigenbedarf der Wohnraum auch tatsächlich als Eigenbedarf genutzt.

hallo1

was hat man denn als Vermieter für einen Chance einem Mieter zu kündigen ?

Ein Mieter hat die Chance "grundlos" zu kündigen, wenn die Miete zu hoch ist .... bis dass ihm die Nase des Vermieters nicht passt

schon allein die Begrifflichkeit "Miete" sagt doch aus dass es kein "Kaufen" ist also de zeitlich begrenzte Sache, ein Auto eigentlich alles kann ich kaufen oder leasen/mieten warum da nicht ?

Möbius

Als Mieter muss man immer damit rechnen das ein PRIVATER Vermieter aus Eigenbedarf kündigt. 

Als Lösung schlage ich vor: 


Private Vermieter dürfen nur noch BEFRISTETE Verträge anbieten. Für die Dauer der Frist wird die Eigenbedarfskündigung gesetzlich ausgeschlossen. 


Wenn der Vermieter den Vertrag einvernehmlich verlängert um einen weiteren begrenzten Zeitraum ist erneut eine Eigenbedarfskündigung ausgeschlossen. Effektiv würde das Instrument der Eigenbedarfskündigung damit also abgeschafft …der Vermieter muss im voraus planen… 

Umgekehrt  läge es dann im Ermessen des Mieters ob er lieber befristet von privat oder unbefristet von gewerblich anmieten. So wären böse Überraschungen und gerichtliche Auseinandersetzungen überflüssig … 

Humanokrat

Es muss ein Grundrecht auf Wohnen geben, sonst werden viele Leute kein Dach über dem Kopf haben. Siehe steigende Obdachlosigkeit. Das finanzielle Interesse eines Investors muss demgegenüber als Grundrecht geringer eingestuft werden. Das schließt echten Eigenbedarf nicht aus, denn auch der Inhaber hat das Recht auf Wohnen. Aber nicht unbedingt das Recht, sich zum schweren Nachteil anderer zu bereichern. 

Millionen Menschen können sich keinen Wohnraum kaufen, erst recht nicht, wenn die anderen ihn Richtung teuer hochspekulieren. Die Gesellschaft muss dafür sorgen, dass diese Menschen bezahlbaren Wohnraum haben. Bzgl. funktionierender Modelle siehe z.B. Wien. 

Ihre Argumentation ist mal wieder schwarz/weiß, als gäbe es nur das Eine oder das Andere. Niemand hat was gegen wirklichen Eigenbedarf. 

RoyalTramp

Nein, den Eigenbedarf verbieten sollte man nicht. Aber der Staat muss dem Vermieter dringend mehr auf die Finger gucken, ob da, wo "Eigenbedarf" draufsteht schlussendlich auch "Eigenbedarf" drin ist. Gerne mit spontanen Visitationen seitens der Ämter. Und das sage ich, obwohl ich selbst Eigentümer bin.

Der Wohnungsmarkt sollte niemals marktwirtschaftlichen Prinzipien unterworfen werden können, denn Wohnungen dienen in erster Linie der Grundversorgung der Bevölkerung. Das gleiche gilt übrigens für die Energie- und Wasserversorgung.

werner1955

steigt.

Logisch. Immer mehr menschn brauche Ihren persönlichen Wohnraum den Sie finazieret un dangeschafft haben. 
Warum? 
Weil keiner merh in der lage oder willes ist privat zu bauen. Jetzt müssen die Mieter überlegen wie Sie selber verantwortung übernehmemen. Zb. Bauvereine oder genossenschaften gründen und Beitreten. 

Auf die 400.000 Wohnung der Ampel zu hoffen wird nicht bringen. 

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Alter Brummbär

Die Ampel, hat in den letzten 50 Jahren, Wohnungsgesellschaften und Sozialwohnungen privatisiert, sondern Kommunen.

Also braucht auch keiner zu jammern.

Klärungsbedarf

Ich denke mal, Sie haben das Grundproblem nicht verstanden. Die Ampel hatte als Ziel, dass 400T Wohnungen gebaut werden. Sie hatte nicht die Absicht, als Staat diese Wohnungen zu bauen. Insofern würden auch Wohnungen von Bauvereinen, Genossenschaften etc. zu den angestrebten 400.000 Wohnungen gehören.

werner1955

nicht verstanden?

Ich habe noch nie daran geglaubt das durch überzogen Vorschriften, Kappungsgrenzen oder Mieterschutz mehr wohnungen gebaut werden. 
Das war noch bei jeder GROKO oder Ampel so. Vermutlich wird es erst mit alternativ Partein besser werden. 
 

 

 

und-nachts-da-ruft

Das war noch bei jeder GROKO oder Ampel so. Vermutlich wird es erst mit alternativ Partein besser werden. 

Welche "alternativ" Parteien sollen das sein? Bündnis Sahra Wagenknecht? Sonst fällt mir nur die Linke ein, die wird aber von Ihnen nicht als Alternative gesehen.

Klärungsbedarf

Sie wissen aber schon, wieviel Wohnraum in der NS-Zeit vernichtet worden ist ? Und die alternative Partei, die Sie hier immer empfehlen, ist ja teilweise als gesichert rechtsextrem eingestuft. Insofern muss man Ihre Aussage zum "besser werden" wohl sehr kritisch sehen.

rolato

Jetzt müssen die Mieter überlegen wie Sie selber verantwortung übernehmemen. Zb. Bauvereine oder genossenschaften gründen und Beitreten. 

Wo sollen denn die Genossenschaften den Wohnraum hernehmen wenn schon die Politik nicht in der Lage ist mehr Wohnraum zu erzeugen? 

werner1955

Wohnraum hernehmen?

Nicht Wohnraum hernehmen sonder selber aktiv als bauher auftreten. So enteht neuer preiswerter Wohnraum.
Nicht andern abkaufen.

rolato

Nicht Wohnraum hernehmen sonder selber aktiv als bauher auftreten. So enteht neuer preiswerter Wohnraum.
Nicht andern abkaufen.

Viele Mieter sind in einem Alter oder in Einkommensbereichen wo der Erwerb von Eigentum nicht finanzierbar ist. Preiswerter Wohraum ensteht wie und wo? Wer es sich leisten kann kauft natürlich vorhandenen Wohnraum oder baut.

Huhn

@rolato - Sie haben absolut Recht. In unserer Gegend gab es vor zwei, drei Jahren noch die Möglichkeit, ansatzweise bezahlbaren Wohnraum zu kaufen, allerdings JWD ohne öffentliche Verkehrsmittel, teilweise ohne Bäcker oder Supermarkt im Ort - dafür in einer Gegend, wo man durchaus noch mit ordentlich Schnee im Winter rechnen muss, sprich, nicht die besten Voraussetzungen hat um zur Arbeit zu kommen.

Huhn

Neuer, preiswerter Wohnraum? Dort, wo ich wohne, zahlen Sie für einen Quadratmeter Grundstück inzwischen über 1.000 Euro - mitten im Ort (Städtchen) sogar 1.400. Nun dürfen Sie sich ausrechnen, wieviele Jahre Sie bei einem mittleren Einkommen dafür abzahlen. 

RoyalTramp

Funktioniert aber nicht, weil uns die Ingenieure und Handwerker zum Bauen fehlen.

fathaland slim

Es ist nicht Aufgabe der Politik, Wohnraum zu erzeugen. Eine Regierung ist kein Wohnungsbauunternehmen.

rolato

Wieso, es gibt doch ein Bauministerium mit dem Bereich Wohnungsbau oder?

rolato

Wohnraum zu schaffen ist Sozialpolitik, also eine Aufgabe der Politik!

Neutrale Stimme

Ist mir neu. Warum wird dann gross ueber die 400,000 diskutiert wenn der Staat nicht damit zu tun hat.

RoyalTramp

Der Staat tritt hier aber nicht als Bauunternehmer in Erscheinung, sondern setzt lediglich die Rahmenbedingungen, dass 400.000 Wohnungen entstehen können. Allenfalls können die Kommunen als Bauunternehmer agieren, aber die Kommunen sind pleite. Zumal: leider hat die Regierung versäumt, die Rahmenbedingungen so zu ändern, dass auch mehr Private in die Lage versetzt werden, zu bauen. Im Gegenteil: Die Regierung hat ihr eigenes Ziel konterkariert, indem mehr Auflagen (z.B. Umweltauflagen) gemacht werden. 

Lichtinsdunkle

"Wohnungspolitik (auch Wohnungsbaupolitik) ist im engeren Sinne die öffentliche Politik, die sich auf das Wohnungswesen richtet. Der Begriff Politik bezeichnet hierbei zum einen das konkrete eingreifende Handeln, zum anderen die Zielvorstellungen, an denen sich dieses Handeln orientiert. "

"Wohnungspolitik äußert sich im regulierenden Eingreifen der öffentlichen Hand in den Wohnungsmarkt und planerisch auch durch die Stadtplanung und den öffentlichen bzw. staatlich geförderten Wohnungsbau."

Wikipedia 

hallo1

ich bin erstaunt !

 

wird nicht permanent hier geschrieben das Recht auf ne Wohnung  wäre ein Menschenrecht

CoronaWegMachen

Welche Bauvereine oder Genossenschaften wollen denn jetzt schnell 100000de Wohnungen bauen und wann sollen die Wohnungen fertig sein? 

werner1955

jetzt schnell?

Wird garnicht mehr. Die unsinnigen neuen Vorschriften werdne aufg Jahre keien wonraun schaffen, Wer presiwert wohne will mus jetzt  weit weg von den zentren auf s Land ziehen. 

rolato

Wer presiwert wohne will mus jetzt  weit weg von den zentren auf s Land ziehen. 

Aha und dort gibt es dann genügend Wohnraum. In München arbeiten und vom Allgäu zur Arbeit pendeln-:)

Klärungsbedarf

Wir reden hier ja nicht von angemieteten Häusern, sondern von Wohnungen. Der relative Dämmaufwand ist in Mehrfamilienhäusern i.d.R. deutlich geringer, weil die Wohnungen weniger Außenwände haben. Die Beheizung dürfte vielfach über Fernwärme erfolgen. Jedenfalls wird nicht jede Wohnung eine Wärmepumpe bekommen. Aufs Land zu ziehen ist da keine Alternative, wenn der Arbeitsplatz in der Stadt ist.

Huhn

@Werner - Und dann jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fahren? 

MargaretaK.

Ja, wenn man einen kleinen, sauberen und anständigen Diesel hat. ;)

gelassenbleiben

wer erbt hat gut reden

Es geht im Artikel auch um den vorgeschobenen Eigenbedarf

Lichtinsdunkle

Schön, dass wir das alle zu lesen bekommen. Gibt noch viel zu tun im reichen Europa, im reichen Deutschland. 

Dennoch scheinen in der öffentlichen Wahrnehmung andere Dinge größere Wichtigkeit zu haben. Dass dieses und vergleichbare soziale Probleme, ungesehen oder ignoriert von der Politik vielleicht auch zu einem Erstarken von extremen Ansichten führt scheint für so manche über Köpfe hinwegzugehen. Auch hier im Forum bezeichnen einige das größte Problem in unserer Zeit den Rechtsextremismus, ohne dabei auch nur einmal zu schauen, wo das denn herkommt. Für viele ist die Rechnung einfach: Deutsche + Migration = Hass und Rechtsextremismus. Wie bei so vielen Themen ist alles einfach, der Feind benannt und es wird sich im "virtue signaling" ergossen.

Wenn das Schicksal dieser betroffenen Leute in deren Wahrnehmung durch agendagesteuerte Politik nicht gesehen wird, an wen wenden die sich dann? Die lautesten Schreihälse. 

pieckser

Es ist doch richtig, dass der Hausbesitzer bei Eigenbedarfsanmeldung ein Vorrecht auf Nutzung der Wohnung hat. Wäre ja noch lustiger, wenn man sein Eigentum nicht nutzen dürfte.

Man könnte aber auch im Umkehrschluss den Artikel 14 Grundgesetz beachten und Besitzern nur dann den Eigenbedarf zusprechen, wenn der Nachmieter keinen weiteren Wohnsitz hat.

Es gibt noch eine Idee. Die ist aber schon fast sozialistisch und würde zu sehr dem Sozialgedanken des Grundgesetzes entsprechen: Die Kommune oder die Gemeinde könnte selbst Wohnungen unterhalten und sie ausgewählt an Bedürftige (aber natürlich auch andere) vermieten. Natürlich dürfte diese Konstellation dann nicht privatisiert werden, weil die jeweilige Bürgermeisterin davon profitiert. Und sei es nur aufgrund einer gut dotierten Anschlussverwertung im Aufsichtsrat eines davon profitierender Unternehmen.

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Alter Brummbär

Die Kommunen haben selbst jahrelang Wohnungen unterhalten und für kleines Geld an Spekulanten verkauft.

und-nachts-da-ruft

Es ist doch richtig, dass der Hausbesitzer bei Eigenbedarfsanmeldung ein Vorrecht auf Nutzung der Wohnung hat. Wäre ja noch lustiger, wenn man sein Eigentum nicht nutzen dürfte.

Das Problem ist wohl, dass der Eigenbedarf zwar gerne angemeldet, aber deutlich seltener auch genutzt wird. Der Sinn der Eigenbedarfskündigung ist, dass der Besitzer oder nahe Verwandte ein Vorrecht haben, die Wohnung selbst zu nutzen und nicht, die derzeitigen Mieter loszuwerden.

Frau Hambach

Wie der Alte Brummbär finde ich Ihre Idee so abwegig nicht. Große Wohnungskonzerne wie die Deutsche Wohnen verdanken ihren Wohnungsbestand ja der Privatisierung einst gesellschaftlichen Eigentums (sei es der Kommunen, Gewerkschaften, Genossenschaften) seit den 1980er Jahren. Leider fließt der Gewinn aus der Wohnraumbewirtschaftung in Privatbesitz kaum in die Schaffung neuen Wohnraums zurück. So weist die DW bei einem Bestand von über 140.000 Einheiten im Wert von ca. EUR 26 Mrd. für 2022 den Neubau von 319 Wohnungen aus. In diesem Bereich regelt der Markt nichts zum Guten. "Eigentum verpflichtet" - das ist sicher zu wenig umgesetzt...

pieckser

Deutschland hat im europäischen Vergleich die wohl zweitniedrigste Eigenheimquote. Warum ist das so?

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Klärungsbedarf

Vielleicht weil es die Möglichkeit der Teilung erst durch das WEG von 1951 gibt ? Ein weiterer Punkt wäre dazu die starke Industrialisierung. 

werner1955

Weil viel keine Verantwortung für die schaffung von persönlichem Wohnraum machen wollten. Der Stern vor der Tür, viel Urlaube auf Malle oder neuste Technik waren intressanter.

Huhn

@ Werner: Belege?

schabernack

➢ Weil viel keine Verantwortung für die schaffung von persönlichem Wohnraum machen wollten. Der Stern vor der Tür, viel Urlaube auf Malle oder neuste Technik waren intressanter.

So was Tolles wissen natürlich nur Sie, weil Sie alle Wohnungs- und Hausbau-Interessenten in ganz Deutschland persönlich kennen. Bis auf mich als einzige Ausnahme.

Ich war nicht auf Malle in Urlaub vor dem Wohnungskauf, sondern auf Japan. Dann sind wir nach Deutschland zurückgekehrt, und wir haben uns eine Eigentumswohnung gekauft.

neuer_name

Weil unter anderem die Steuerlast hier so hoch ist und die Ampel den Eigentumerwerb zu einem unerreichbaren Traum für viele werden gelassen hat. Wegfall von Förderungen für Familien, hohe energetische Auflagen die die Bauerei abnorm teuer gemacht haben.

Klärungsbedarf

Tauchen Sie doch zwischendurch mal aus Ihren völlig irrationalen Argumenten auf. Die Steuerlast war insbesondere bei denjenigen, wo der Spitzensteuersatz Anwendung findet, viel höher. Und bei Neubauten sind auch die energetischen Auflagen sehr überschaubar. Dafür kann man ja ein Passivhaus bauen. Da braucht es dann nicht einmal mehr eine Wärmepumpe.

neuer_name

Und warum hat dann die Baubranche einen eklatanten Auftragseinbruch trotz Ihrer „Passivhäuser“?

Klärungsbedarf

Rückgänge bei Aufträgen betreffen nicht die ganze Baubranche, die ja teilweise sogar Personalprobleme hat. Ich habe selbst mit einem Projekt zu tun, in dem mal eben Bauleistungen um mehrere Monate verschoben wurden wegen fehlender Kapazitäten. Ein wirklich relevanter Punkt war aber die Entwicklung der Bauzinsen. Aber das wird jetzt wieder eingefangen. Mit der Ampel hat das Nullkommanichts zu tun.

redfan96

Es herrscht z.Zt. Eine große Unsicherheit bei den Zinsen. Potentielle Investoren warten lieber ab, um zu sehen, ob sie nicht bald wieder fallen werden. Und die meisten haben sich zu sehr an das „süße“Gift der Niedrigzinsen gewöhnt, Da sind auch die Anstiege der letzten Jahre (obwohl sie im Vergleich der 80er Jahre moderat sind) ein Schock. Erst recht, wenn die Durchschnittslöhne der letzten 20 Jahre mit Reallohnerhöhung ziemlich wenig zu tun hatten. 

 

Humanokrat

Wegen der gestiegenen Materialkosten, hauptsächlich verursacht durch den völkerrechtswidrigen Ukraine Krieg, der von einem Autokraten begonnen wurde, mit dem die AFD und andere Rechtsradikale in D sympathisieren. 

Worüber möchten Sie sich beschweren? 

redfan96

Es ist wirklich lächerlich, die niedrige Eigentumsquote in D der Ampel anzulasten, D war schon immer ein Land der Mieter, mindestens seit ich auf dieser Welt bin (1965).Aber mal wieder der Ampel einen rein wischen wollen. Die „Bauerei“ war in den 80er Jahren auch teuer. (Die Zinsen waren auch viel höher), wer ein EH wollte, hat damals gespart und auf fast alles verzichtet, was nicht grundnotwendig war. Das sehen die Leute nun etwas anders, s. Beitrag von werner1955. Außerdem sind in D die Banken sehr streng mit der Kreditvergabe, sie setzten hohe Anforderungen an potentielle Kreditnehmer, was dann auch für viele ein unüberwindliches Hindernis darstellt. Damit hat auch die Ampel nichts zu tun und bei der Lehman-Pleite waren die Folgen in D nicht so verheerend, wie z.B. in USA oder in ESP, wo viele Kreditnehmer (die eigentlich nie einen Kredit hätten bekommen dürfen) ihr EH verloren hatten.

werner1955

Da sist das problem. RU hat mehr als 90%
Aber bei uns wollten nie viele eigen wohnraum schaffen. Miete zahlen und jeder verantwortung damit abgeben. War leider wie man heute sieht der falsche weg, 

Die Menschen die mit harter arbeit jahre langem Verzicht für sich persönlich Wohnraum angeschaft haben hatten gehoft so abgesicher zu sein.  Das hat die Ampel aber duch hohe Energiepreise mit CO2 Steuern und mit massiven Vorschriften für Heizungen bei sehr vielen Menschn zu großen Sorgen geführt.

Klärungsbedarf

Wenn Sie wüßten, in welchen Wohnverhältnissen viele Russen trotz Eigentum leben, dann hätten Sie das jetzt wohl nicht so erwähnt. 

schabernack

➢ Wenn Sie wüßten, in welchen Wohnverhältnissen viele Russen trotz Eigentum leben, dann hätten Sie das jetzt wohl nicht so erwähnt.

Der Wohnungsbauexperte hat nicht Russland gemeint, sondern Rumänien, aber er war zu faul, um den Landesnamen auszuschreiben. Ändert aber gar nix daran, dass auch in Rumänien die Quote an Wohneigentum zwar hoch, aber Häuser und Wohnungen in der großen Zahl miserabel sind.

Der Wohnungsbauexperte würde dort nicht Gast sein wollen nur für die kurze Zeit als Besucher für Kaffee und Kuchen.

In AL ist das genau so. In Albanien.

Möbius

Ich habe bereits mehrfach in besagten Eigentumswohnungen in Russland als Besuch übernachtet - u.a. in  Moskau, bzw. im Urlaub zB in Südrussland oder in Kaliningrad wochenweise gewohnt - ich habe da nichts an Komfort vermisst. 

Huhn

@ Werner  

Ich stamme ursprünglich aus einer Gegend mit vielen kleinen Dörfern, wo quasi jeder baut. Das ist immer noch so, aber abgesehen vom täglichen Gebrauch bekommen Sie dort nichts, auch so gut wie keine Arbeit. 

Zum Zweiten arbeiten meine Tochter und ich in der Logistik, wo ich z.B. mitbekomme, dass durchaus noch (um-)gebaut wird während meine Tochter erzählt, dass ihre Firma mit Lieferungen nicht nachkommt aufgrund nicht ausreichender Herstellung ihrer Produkte, weil Material fehlt. 

Es gibt viele Gründe, nicht zu bauen. Nicht zuletzt der, dass Familien mit Mindest- oder niedrigem Lohn schlichtweg das Geld fehlt. Und das hat nichts mit harter Arbeit und Verzicht zu tun. Auch nicht mit "massiven Vorschriften" der Ampel - wobei diese Aussage natürlich kommen musste.

Wohnraum war schon knapp vor der Ampel-Regierungen und Menschen, die an ihren Profit denken statt an die Situation ihrer Mieter, gibt es auch schon lange.

 

Kaneel

Vielleicht gehört zum eigenverantwortlichen Handeln sich gut zu überlegen und abzuschätzen, ob man langfristig das notwendige Kapital aufbringen kann, um sich Eigentum zu leisten. Mit dem Kauf allein ist es zudem nicht getan. Man muss sich immer wieder mit den Miteigentümern über Sanierungsmaßnahmen einig werden und abstimmen.

Möbius

Also bei Verwandten von uns haben deutsche Kriegsgefangene in Russland als Wiedergutmachung das Haus gebaut - und das heute noch gut in Schuss. Deutsche Wertarbeit eben …



 

Möbius

Wegen der beiden Weltkriege … 

bi-ro

Natürlich ist es für die Mieter schlimm wenn sie die Kündigung für "ihre" Wohnung bekommen. Aber die Eigentümer immer als gewissenlose Miethaie anzuprangern ist auch nicht gerecht oder zielführend. Hier hat wohl die Regierung, und zwar nicht die aktuelle , versagt. Weil sie versäumt hat für Nachschub an bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.

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werner1955

schlimm wenn sie die Kündigung für "ihre" Wohnung bekommen.

Wieso?
Sie wissen doch das Sie niemals ein persönliche Recht an diesem Wohnraum haben. Gerade wer günstig privat gemietet hat muss doch imer mit anderer verwendung des Eigentümerns rechen. 


Bei Mitgliedern in Bauvereinen oder genossenschft sind Sie persönlich sicherer. 

fwq

Danke für die kurze Einschätzung aus den 80er Jahren der Republik. Günstig privat mieten ist seit mindestens 20 Jahren vorbei, Mr. Eigenheim 

wenigfahrer

Das Problem ist doch sehr einfach zu sehen und auch zu lösen, Sozialwohnungen müssen Sozialwohnungen bleiben, und nicht durch Tricks leer gemacht saniert und dann wie es neuster Trend ist, möbliert vermietet werden.  

Bei Wohnungen von Privatvermietern ist man nie sicher, die Gesetze sind einfach so.

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Grossinquisitor

Sehr einfach...

Welcher Investor sollte denn dann noch investieren? Den Kommunen fehlt es vielerorts nicht nur am nötigen Geld, den Verwaltungsresourcen, sondern auch am bebaubaren Grund und Boden. 

wenigfahrer

Um Investoren sollten sich die unteren 50 Prozent eigentlich keine Sorgen machen müssen, die haben bis jetzt immer ihren Schnitt gemacht und das eigene Bankkonto gefüllt.

Grund und Boden ist sicher in Städten ein Problem, besonders der Preis, aber es gibt wesentlich mehr als Stadt und so Arten von Genossenschaften gibt es noch, die relativ gut funktionieren, und wo Eigenbedarf keine Rolle spielt, man muss mache Dinge nur wollen und die Gesetze passend gestalten.

Aber wer will das schon ;-).

Möbius

Interessant wäre es doch ob der Missbrauch der Eigenbedarfskündigung aufgeklärt und sanktioniert wird. 

Das schlimmste was einem Vermieter aber nach jetzigem Recht passieren kann, ist das die Mieter drinbleiben und weiter Miete zahlen „dürfen“… eigentlich ist der Missbrauch des Instruments nämlich Betrug … 

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Egleichhmalf

Nein: das Schlimmste für den Vermieter ist, dass nach erfolgter Räumung der Wohnung aufgrund tatsächlich gar nicht vorhandenen Eigenbedarfs der Vermieter für alle daraus resultierenden Folgekosten (also Umzug, höhere Miete) aufkommen darf. Es ist halt nur schwierig, den Sachverhalt nachzuweisen, wenn der Vermieter einigermaßen schlau vorgeht.