Mitglieder einer irakischen schiitischen militanten Gruppe tragen den Sarg eines Kämpfers der Kataib-Hezbollah-Miliz, der bei einem US-Luftangriff in der Provinz Babil getötet wurde, während seiner Beerdigung in Bagdad, Irak. (Archivbild vom 26. Dezember 2024)

Ihre Meinung zu Hintergrund: Wie konnten die Milizen im Irak so stark werden?

Der Irak ist fest in der Hand von Milizen, die seit Monaten Stellungen des US-Militärs angreifen. Welche Rolle diese bewaffneten Gruppen im Nahost-Konflikt spielen und was sie antreibt, erklärt Tilo Spanhel.

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192 Kommentare

Kommentare

fathaland slim

Der Irak ist ein Failed State. Und das ist zu ganz wesentlichen Teilen auf George Bush des Zweiten Feldzug zurückzuführen, aber auch die Kolonialgeschichte des Landes, und da besonders die Rolle der Engländer, spielt eine große Rolle.

Saddam Husseins Unterdrückung der Schiiten, die im Artikel angesprochen wird, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, was die Entstehung und den Aufstieg der Milizen betrifft. Die große Mehrheit der Iraker sind ja Schiiten.

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hallo1

gewisse Vorteile hatte so ein Tyrann wie Saddam,

 es herrschte relative Sicherheit zumindest für einen großen Teil der Bevölkerung - ist ja auch was

und zur Erklärung von deren aktueller Probleme jetzt die Kolonialgeschichte der Briten zu bemühen ?

fathaland slim

gewisse Vorteile hatte so ein Tyrann wie Saddam,

es herrschte relative Sicherheit zumindest für einen großen Teil der Bevölkerung - ist ja auch was

Ja, ganz toll.

Immer wieder bin ich überrascht, wie wenig Demokratie und Rechtsstaat von einigen derjenigen geschätzt werden, die das Glück hatten, in ein freiheitliches Land hineingeboren zu sein.

und zur Erklärung von deren aktueller Probleme jetzt die Kolonialgeschichte der Briten zu bemühen ?

Sind Sie der Meinung, die Geschichte eines Landes hätte keinen Einfluss auf dessen Gegenwart, lieber Sisyphos?

hallo1

warum immer die Unterstellungen ?

ich schätze unsere Errungenschaften sehr, fielen diese vom Himmel ? (ok vielleicht bewirkten alliierte Bomben was) der Saddam ist fort - was haben die Menschen dort daraus gemacht ?

also ich weiß nicht wie ich mich als Iraker verhalten würde in so ne archaische Gesellschaft reingeboren !

die Zustände dort und die Mentalität der Menschen sind mit hiesigen kaum zu vergleichen, man wird wegen seiner Meinung nicht erschlagen -selbst ein AfD Wähler (noch) nicht

fathaland slim

Dafür, daß Sie so ein weitgereister Mensch sind, ist Ihre Sicht auf andere Länder und Regionen doch leider relativ überheblich und vorurteilsbehaftet.

Wer sich im Nahen und Mittleren Osten für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie engagiert, lebt meist nicht lange. Das bitte ich zu berücksichtigen, wenn man über die dort lebenden Menschen schon unbedingt ein gruppenbezogenes Urteil fällen möchte.

Alter Brummbär

Welche Vorteile?

Unterdrückung, Tod, Folter?

hallo1

>>Welche Vorteile?

Unterdrückung, Tod, Folter?<<

 

waren dort Massenerschießungen an der Tagesordnung ?

jeder konnte seiner Arbeit nachgehen - gefahrlos ! ok  jeder der aufmuckte wurde gemaßregelt egal aus welcher politischen und religiösen Ecke 

es herrschte Sicherheit klar nur wenn man sich unterordnete 

aber auch hierzulande muß man sich unterordnen, akzeptieren andersdenkende zu tolerieren

 

 

fathaland slim

waren dort Massenerschießungen an der Tagesordnung ?

Ja.

Und nicht nur das.

Haben Sie schon einmal von der Hinrichtungsmethode des Rückgratbrechens gehört?

Unter Saddam Hussein gern geübt.

Um nur mal ein Beispiel von vielen zu nennen.

Saddam Hussein war ein grausam-sadistischer Massenmörder.

Olivia59

"und zur Erklärung von deren aktueller Probleme jetzt die Kolonialgeschichte der Briten zu bemühen ?"

Noch offensichtlicher ist es doch im Iran. Erst Mosaddegh stürzen, dann den Shah als seriösen Diktator installieren und sich wundern das dort keine Demokratie ausbricht sondern die Ayatollahs regieren? Man kann halt nicht durch die Welt trampeln und dann so tun als hätte man mit den Dingen nichts zu tun.

ein Lebowski

Geh ich mit, unmittelbarer Auslöser aber war, dass die Regierung Bush mit erfundenen Fakten in den Krieg zog und ebenso wichtig, das irakische Militär auflöste und die sich fragten und was haben wir davon? 

artist22

"dass die Regierung Bush mit erfundenen Fakten in den Krieg zog" Ganz so erfunden waren sie nicht. Nur falsch zugeordnet, wenn man so will.  Sie waren nämlich längst in Syrien geparkt. Allerdings muss man Absicht unterstellen, die Öffentlichkeit und das eigene Parlament darüber getäuscht zu haben. 

ein Lebowski

Das der Irak diese Massenvernichtungswaffen in Syrien geparkt hat, wäre mir neu, woher kommt das?

Die Info über die Massenvernichtungswaffen, kommt von irgend einem Trottel aus dieser Region und nachdem der BND mit dem fertig war, wollten die Amis den, Codename Curveball und haben den Amis gesagt, der erzählt nur Müll, die haben ihn aber als Aufhänger benutzt, um ihre Ziele zu erreichen, nur hatte das nichts mit Massenvernichtungswaffen im Irak, noch in Syrien zutun.

fathaland slim

Es gab damals ein bitteres Bonmot:

„Natürlich wissen die Amis, wie viel Giftgas Saddam Hussein hat. Sie haben es ihm ja selbst geliefert.“

hallo1

es gab keine chemischen Waffen und die Brutkastenlüge ?

aber egal das Ziel erreicht, der Irak wurde erobert wer fragt da schon nach der Rechtfertigung

asimo

Das passt so. Nur: Was nun? Welche Implikationen ergeben sich daraus für unser (D, EU, „der Westen“) handeln? Ich weiß es leider nicht. Sich einfach raushalten ist es nicht, sich weiter einmischen bringt es wohl auch nicht. Es ist leider sehr verfahren und es droht eine lose-lose-Situation.

fathaland slim

Die Alternative „raushalten“ oder „einmischen“ ist keine. Beides passiert immer, überall, bei jedem und von jedem.

wie-

>> Saddam Husseins Unterdrückung der Schiiten, die im Artikel angesprochen wird, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, was die Entstehung und den Aufstieg der Milizen betrifft.

Das Machtzentrum der Baath-Partei war mit der US-Besatzung des Landes ausgeschaltet. Hätte denn das Land eine Zukunft in Frieden und Demokratie gehabt, wenn insbesondere der Iran nicht versucht hätte, Land und Gesellschaft zu spalten? Oder wenn es nicht so viele Förderer des sunnitischen Daesh gegeben hätte?

fathaland slim

Die Wurzel des Übels war Bushs Krieg, der mit der Entmachtung der Eliten des Landes einherging. Das hat ein Machtvakuum geschaffen.

wie-

>> Die Wurzel des Übels war Bushs Krieg, der mit der Entmachtung der Eliten des Landes einherging. Das hat ein Machtvakuum geschaffen.

Das Machtvakuum wurde geschaffen, da a) die Baath-Partei, Geheimdienst und Militärführung inkl. aller Kader entmachtet und b) keine Kräfte und kein Plan verfügbar waren, für eine Übergangszeit im Land für Frieden, Sicherheit, Stabilität zu sorgen sowie c) zuviele Kleinwaffen im Land kursierten. Die Hoffnung von Herrn Rumsfeld war, dass ich zeitnah genügend demokratische Kräfte im Land schon finden würden. Und diese Hoffnung war irrig.

Olivia59

"Die Wurzel des Übels war Bushs Krieg"

Ach nun verstehe ich endlich den feinen Unterschied zwischen Antiamerikanismus und Anti-Bushism ;-) Sehr amüsant. Gleich noch mit "Die Wurzel des Übels". Solche schwarz/weiss Schemata bedient ja noch nicht einmal der undifferenzierteste Antiamerikaner. 

fathaland slim

Antiamerikanismus ist das pauschale Verdammen von allem, was mit den USA zu tun hat.

Man kann aber auch die Regierung des Landes kritisieren, ohne gleich in nationenbezogene Denkmuster zu verfallen.

Daß der Irakkrieg Bushs die Büchse der Pandora geöffnet hat, ist nun wirklich eine anerkannte und auch unmittelbar einsichtige Tatsache. Das hat mit schwarz/weiss Schemata nicht die Bohne zu tun.

Olivia59

Die imperialistischen Kriegstätigkeiten ziehen sich durch die Geschichte und sind von Intellektuellen als Geopolitik der Vormachtsicherung ausformuliert worden. Und auch nur auf diese und die damit verbundenen Widersprüche zu unserem Wertesystem beziehen sich Antiamerikaner. Ein Teil meiner Familie ist übrigens amerikanisch und die haben mir so einen Quatsch nie vorgeworfen.
Das sie mit Universalismus nichts anfangen können obwohl sie bei den Freimaurern sind, wird mir immer mehr bewusst.

wie-

>> Der Irak ist ein Failed State. Und das ist zu ganz wesentlichen Teilen auf George Bush des Zweiten Feldzug zurückzuführen, aber auch die Kolonialgeschichte des Landes, und da besonders die Rolle der Engländer, spielt eine große Rolle.

Da fehlt jetzt eigentlich nur noch die Forderung, den Kurden und Jesiden endlich ihren eigenen Staat aus der Verfügungsmasse zu geben.

Alter Brummbär

Die Forderungen fehlen nicht und sind schon da und auch mit einiger Berechtigung.

fathaland slim

Auch die Kurdenproblematik ist mit der Geschichte der Region eng verbunden. Ich war immer Sympathisant der kurdischen Sache, hüte mich aber davor, in diesem Zusammenhang solcherart Forderungen aufzustellen. Dazu ist das Thema zu kompliziert und vielschichtig.

Jesiden sind unter Kurden wohl sicherer als unter allen anderen dort Beteiligten.

hallo1

Jesiden sind unter Kurden wohl sicherer als unter allen anderen dort Beteiligten.

 

das ist unbestritten !  keine Frage

nur sollte man auch da seine gefärbte Brille abnehmen

wenn ne Jesidin nen Moslem heiratet kann es auch ihr Leben kosten (bei den Kurden und sogar hierzulande) 

fathaland slim

nur sollte man auch da seine gefärbte Brille abnehmen

wenn ne Jesidin nen Moslem heiratet kann es auch ihr Leben kosten (bei den Kurden und sogar hierzulande) 

Ein guter Freund von mir, Stefan, ist mit einer Türkin namens Hülya verheiratet. Deutscher kann man kaum heißen, und türkischer auch nicht. Weder sein noch ihr Leben sind durch irgendwen mehr als meins bedroht. Die beiden fahren gern ab und zu in die Türkei, Familie besuchen. Und auch die Familie kommt öfters hier zu Besuch.

Das ist vielleicht etwas ab vom Thema, soll aber illustrieren, daß man mit manchen sehr beliebten Behauptungen doch etwas vorsichtig sein sollte.

Vector-cal.45

>Der Irak ist ein Failed State.<

Anders kann man das leider nicht ausdrücken. Ein gewisses Maß an Eigenverantwortung laste ich den Irakern aber im Gegensatz zu Ihnen auch an.

Der Irak-Krieg ist lange her. Wie andere streng islamistisch geprägte Staaten ist auch der Irak offenbar außerstande zu wirklich entscheidenden (und dringenden) Veränderungen.

Solche Staaten sind geprägt durch geradezu mittelalterlich anmutende Rückständigkeit, archaische, strikt patriarchale Strukturen, oft durch Recht- und Gesetzlosigkeit.

Auch ohne Bush und Co. war die Lage dort eher prekär. Und der Kolonialzeit können auch andere Länder mindestens ebenso viel nachtragen, z. B. Indien. Warum ist Indien dennoch weitaus erfolgreicher, friedlicher und zivilisierter als der Irak? Wenn Sie mit der Kolonialzeit anfangen, können Sie gleich immer weiter in der Geschichte zurück gehen.

Es ist m. E. falsch so zu tun, als wären nur andere Schuld und der Irak als Nation ein unmündiges Opfer.

wie-

>> Wie andere streng islamistisch geprägte Staaten ist auch der Irak offenbar außerstande zu wirklich entscheidenden (und dringenden) Veränderungen.

Was hier leider nicht stimmt, ist, dass weder Gesellschaft noch Staatswesen im Irak islamistisch geprägt sind.

fathaland slim

Sie wollen jetzt doch nicht im Ernst den traditionsreichen Milliardenstaat Indien mit dem künstlichen Gebilde Irak, das 44 Millionen Einwohner hat, vergleichen.

Mir fällt an Ihrem Kommentar auf, wie genau Sie Bescheid wissen, ohne aber wirklich informiert zu sein. Mit der antiislamischen Schablone versteht man jedenfalls eher wenig, wenn es um die tatsächlichen Probleme des Landes und der Region geht.

derkleineBürger

"Mir fällt an Ihrem Kommentar auf, wie genau Sie Bescheid wissen, ohne aber wirklich informiert zu sein."

->

Wo bleibt eigentlich die Schallplatte mit den "iranischen Marionetten" ohne eigenen Willen,die man sonst so von Ihnen hört ?

Passt gerade nicht ,weil der im Artikel zitierte Experte mit seinen Aussagen diametral widerspricht ?

Olivia59

Ein Artikel der sich mit Aggressionen aus dem Irak gegen US-Truppen beschäftigt und ohne die Erwähnung der zweifachen Invasion auskommt. Wenigstens bringen sie es an. Ob Hussein, IS oder Milizen – es war und wird immer nur eine Wahl zwischen Pest oder Cholera sein – nur das es eben nicht unsere Wahl oder die der USA ist, weshalb ein Rückzug des Militärs aus der Region angebracht wäre anstatt nun wieder jedem zu zeigen wer die grössten Waffen hat. 

wie-

>> weshalb ein Rückzug des Militärs aus der Region angebracht wäre anstatt nun wieder jedem zu zeigen wer die grössten Waffen hat.

Und Sie meinen ernsthaft, dass automatisch Frieden und Frohsinn in der Region wäre, wenn sich die US-Truppen rausziehen würden? Ein wenig komplexer, siehe die Erläuterungen im Artikel, ist die Gemengelage schon.

Olivia59

"Und Sie meinen ernsthaft, dass automatisch Frieden und Frohsinn in der Region wäre, wenn sich die US-Truppen rausziehen würden? Ein wenig komplexer, siehe die Erläuterungen im Artikel, ist die Gemengelage schon."

Die anderen zetteln wenigstens keine Megaeskalation an wenn mal 3 Leute sterben. Aber wir wissen ja wie in der Region US Soldaten auf der einen Seite und Zivilisten auf der anderen Seite gewichtet und betrauert werden.

wie-

>> Die anderen zetteln wenigstens keine Megaeskalation an wenn mal 3 Leute sterben.

Also ich rekapituliere: Tote durch US-Drohnen: böse, schlecht, zu verurteilen. Tote durch selbsternannte Milizen: ist ok, darf schon einmal vorkommen, wenn's der Sache dient und die bösen US-Truppen raushält?

MargaretaK.

Hat sie ja auch nicht geschrieben. Aber die USA müssten sich nicht auf fremden Territorium verteidigen.

proehi

Ein Abzug der US-Truppen würde dort nichts befrieden, aber ihr Anwesenheit auch nicht. Mir scheint, es ist vordringlich die Nähe zum Iran die sie dort weiterhin rummachen lässt.

Aus innenpolitischen Gründen musste Biden letzte Nacht den Angriff auf und den Tod seiner Soldaten in Jordanien mit einer Vielzahl der eigenen Opfer im Irak und in Syrien „vergelten“. Gleichzeitig mahnt er, den Konflikt in Nahost nicht ausufern zu lassen und gleichzeitig auf ein stillschweigendes Verständnis des Iran hoffen.

So wird man die Fehler der Vergangenheit nicht heilen können.

fathaland slim

Ich bin froh, daß ich Ihren antiamerikanischen Reflex bedienen konnte. Gern geschehen.

Olivia59

"Ich bin froh, daß ich Ihren antiamerikanischen Reflex bedienen konnte. Gern geschehen."

Jaja, Fakten über Regimechanges, völkerrechtswidrige Kriege sowie Kriegsverbrechen zu benennen werden gern von interessierter Seite als antiamerikanisch geframed. In Wirklichkeit sind das ja Petitessen wenn nicht gar humanitäre Unterfangen.

Hanns Guck In Die Luft

Daß ich das noch erlebe: Zumindest hier scheinen wir uns einig zu sein:
Der ARD-Reporter ist "nicht ganz im Bilde". Scholl-Latour klärte - seit den 60er Jahren - eindeutig auf: Es war nicht Hussein, der das Land stabilisierte, es waren nicht die Schiiten: Diejenigen, die destabilisierten, das waren die USA unter Bush.

Parsec

"Saddam Husseins Unterdrückung der Schiiten, die im Artikel angesprochen wird, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor"

So wie ich das aus dem Text herauslese, hat Saddam massiv Schuld daran, dass Milizen im Irak so "populär" sind.

Wie auch immer die Zeichen stehen azf Sturm. Und das bedeutet nichts Gutes.

erstaunter bürger

 Den Hauptunruhestifer  im Nahen Osten, den Iran zur Räson zu bringen traut sich niemand. Es traut sich auch niemand auszusprechen: Islamisten=Faschisten=Antisemiten. Gegen deren Söldner und Vasallen vorzugehen ist scheinbar in den Augen der Politik u. Militärs mit einem geringen Risiko verbunden.

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hallo1

denke sie haben es verstanden !

im Fall von Taiwan ist das Verhalten von Europa auch anders als bei der Ukraine .... vermute ich

RoyalTramp

Der Hauptunruhestifter sind eher die USA. Hätten die sich dort nicht überall eingemischt, wäre die Region nicht derart destabilisiert worden. Die USA ernten hier lediglich ihre Früchte, die sie selbst mit dem Sturz des Schah-Regimes angepflanzt haben. 

Zum Leidwesen Israels im Übrigen, dass zunehmend als Statthalter US-amerikanischer Interessen im Nahen Osten wahrgenommen folglich zunehmend ins Visier der dortigen Regime gerät. Selbst einst freundlich gesinnte regionale Regierungen kippen mittlerweile, weil sie schlicht die Nase voll davon haben, dass sich die USA in deren Ländern aufführen, als würden sie die Länder dort "ownen". Die Logik dabei: Die USA kann man aus der riesigen Entfernung mit konventionellen (militärischen) Konzepten nicht erreichen, aber Israel ist in Schlagweite...

Auf diese Weise war es gerade das US-amerikanische Agieren der letzten Jahre in der dortigen Region, das Israel in zunehmend größere Gefahr gebracht hat...

hallo1

das Israel in zunehmend größere Gefahr gebracht hat...

 

denke dazu brauchen die Israelis die USA nicht, das kriegen die auch selber gut hin, mit sich Feinde schaffen

derkleineBürger

Jup. Wer fremdes Staatsgebiet besetzt und immer wieder auf fremden Staatsgebiet rumbombt oder Staatsterrorismus betreibt, muss sich nicht wundern, dass die Betroffenen nicht  in Jubel und Freude ausbrechen.

asimo

US-Bashing ist zu einfach. Der Irakkrieg 1990 hatte schon einen gewissen Sinn(Der Irak hatte Kuweit überfallen, das geht nicht!).Der Fehler war, dass das Hussein-Regime zwar an der Macht gelassen wurde, aber geächtet. Das war eine halbe Sache. Der zweite Irakkrieg war indessen gewiss sehr falsch! Ist aber alles vergossene Milch, wichti ist, ob uns etwas einfällt, das die Situation im Irak für die dortigen Bewohner verbessert und gleichzeitig unseren Interessen nicht besonders zuwider läuft. Mir fällt leider da nur sehr wenig ein.

RoyalTramp

Sie unterliegen dem Denkfehler, dass der Irakkrieg (wie auch andere Kriege) in der dortigen Region seitens der USA beendet worden wäre. Dem ist nicht so: Drohnenangriffe, Willkür durch Büttel, die für die Amis dort die Drecksarbeit machen, sind fast so alltäglich, wie eh und je! Alleine im Jahre 2022 sind laut Statista infolge fortgesetzter militärischer Aktionen im Irak 740 Menschen ums Leben gekommen.

Die Menschen leben dort in Angst, weil es jeden jederzeit und überall treffen kann! Nur weil das in unseren Medien nicht präsent ist, heißt das nicht, dass all diese Dinge nicht passieren! Und dass deshalb diese Menschen wohl kaum die USA dafür feiern sondern stattdessen nach Rache und Vergeltung schreien werden und sich zu dortigen Milizen zusammenschließen, erscheint da mehr als logisch. 

...der durchschnittlich im Mittleren Osten bewanderte Europäer wundert sich indes, wieso da überall die Milizen so erstarken. Ach so! Kann ja nur am Islam liegen, nicht an den USA... (Ironie!).

Alter Brummbär

Die USA haben das Schah-Regime gestürzt?

Wohl kaum.

asimo

Ein bißchen zu einfach: Ersetzen sie mal die Gleichheitszeichen mit „häufig und großteils ähnlich/deckungsgleich“. Dann passt es. Und wichtig herauszustellen ist, dass Islamisten nicht alle sind, die an die Lehren Mohamets glauben, sondern eine fehlgeleitete Gruppe, die diese Schriften für ihren *ismus missbrauchen. 

Und wenn der Iran seine „Theokratie“ hinter sich ließe, wäre das gewiss ein globaler Gewinn. Nur: von außen kann das kaum bewerkstelligt werden. Und nach innen ist das Terrorregime noch ziemlich stabil („dank“ des Terrors und der rüden Gewalt).

pasmal

Wie konnten die Milizen im Irak so stark werden?
Natürlich weil sie alle nur  und nicht weniger als Milizen zur Erfüllung von  Allahs  Wille geboren sind,, der ihnen alleine von den allwissenden Mullas aus Persien überbracht wird. Ich armer Irrer dachte immer, dass Gott die Menschen liebt. Aber vielleicht züchtigt er, wen er liebt. Dann verstehe ich  natürlich, wie groß die Liebe Allahs in der arabischen Welt sein muss. Ich schütze mich derweil davor ,diese Liebe hier mitgeliefert zu bekommen.  Da muss die Überlegung erlaubt sein, ob ich, um nicht auch all zu sehr geliebt werden, besser zu den Agnostikern fliehe, die uns vor dieser Liebe samt ihrer Überbringer schützen wollen.

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RoyalTramp

Dass die USA durch ihr rücksichtsloses militärisches Agieren in der dortigen Region zum Erstarken der Milizen als Hauptgrund mit beigetragen hat, ist natürlich komplett irrelevant. 

Wie einfach doch Ihre Weltsicht erscheint, denn offensichtlich leben Sie nach der Vorstellung: was bei uns in den Medien nicht vorkommt, kann demnach auch nicht sein! Vielleicht sollten Sie auch mal "Feindsender" wie Al Djazeera schauen, um ein realistischeres Bild zu bekommen und um zu verstehen, warum die dortige Bevölkerung zunehmend aggressiv auf die Anwesenheit von US-Militärpersonal reagiert. Drohnenmorde sind dort nicht die Ausnahme, sondern fast schon Alltag. US-Unterstützung korruptester Potentaten auf allen Ebenen der Bürokratie, in der Folge dann auch willkürliche Verhaftungen, Entführungen und Verschleppungen sind gelebte Normalität!

Kurz gesagt: die Menschen in der dortigen Region leben in Angst vor den USA und ihren Lakaien. Aber klar: Der Islam ist natürlich an Allem Schuld. Noch Fragen?

MargaretaK.

Fazit: Schuld ist der Islam.

Entschuldigung, aber Ihre Sicht ist sehr getrübt. 

RoyalTramp

Ehrlich gesagt: Ich habe Verständnis für die irakische Miliz.

Die US-Streitkräfte vermeinen seit fast 30 Jahren im Mittleren Osten alles und jeden mit ihrem militärischen Agieren angreifen zu dürfen, der ihnen nicht in den Kram passt. Drohnenangriffe und -attentate aus dem Nichts haben die ganze Spirale im Mittleren Osten in den letzten 15 Jahren noch zusätzlich befeuert und die aggressive Anti-US-Stimmung in der gesamten Region angeheizt. Denn getroffen werden bei solchen Attentaten (leider) nicht nur ranghohe Militärs oder Politiker. Dass US-Soldaten daher als Reaktion angegriffen werden, und das mit wachsender Unterstützung durch die dortige Bevölkerung, ist die logische Konsequenz!

Man kann den USA nur nahelegen, ihre Streitkräfte endlich abzuziehen. Erst dann wird dort wieder so etwas wie Ruhe einkehren können. Denn solange die USA dort tatkräftig und oftmals blutig mitmischen, wird der Mittlere Osten insb. zum Leidwesen der ansässigen Bevölkerung immer ein Pulverfass bleiben.

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Egleichhmalf

„Ehrlich gesagt: Ich habe Verständnis für die irakische Miliz.“

Ehrlich gesagt (übrigens eine irgendwie sinnlose Redensart, weil ja niemand zugibt, wenn er lügt): Ich habe Verständnis für die Reaktion der Amerikaner. Stellt sich die Frage, welche Seite dabei den größeren Schaden davonträgt.

RoyalTramp

Die "Reaktion" der USA? Alleine im Irak sind infolge von direkten und indirekten US-amerikanischen Aktionen im Jahre 2022 schätzungsweise immer noch an die 700 Zivilisten als Kollateralschaden ums Leben gekommen. Quelle? Statista (!!!) Und nicht etwa ein iranhöriger Fernsehkanal. Ich habe daher größtes Verständnis für die "Reaktion" der Bevölkerung vor Ort auf die Anwesenheit von US-amerikanischen Militärpersonal in der Region!

Der Punkt ist nämlich: Der Irakkrieg ist für die Bevölkerung dort nie zu Ende gegangen. Die USA haben den Krieg nie wirklich beendet! Jederzeit kann man überall im Irak von us-amerikanischen Drohnen zerfetzt oder durch von den USA protegierte, meist korrupte Machthaber entführt, eingesperrt oder gefoltert werden. Die Menschen dort leben in Angst! Es ist daher nur logisch, wenn sie sich zu Milizen zusammenschließen, um die Präsenz us-amerikanischer Militärs sowie deren Büttel ein für allemal zu beenden!

MargaretaK.

"Ich habe Verständnis für die Reaktion der Amerikaner."

Mehrfach wurden die USA aufgefordert endlich den Irak zu verlassen. Was also tun sie noch dort?

Desgleichen Syrien. Niemand will sie dort. 

Wenn dieses "nicht eskalieren wollen" so weiter geht, wird über kurz oder lang Jordanien das auch sagen. Die sitzen nämlich mittendrin.

Nein, ich habe keinerlei Verständnis für die Reaktionen der USA.

Opa Klaus

Da gehe ich mit. Niemand hinterfragt, woher der Hass im Iran und Irak auf die USA kommt. Und nein, das ist kein USA-Bashing. Die Welt braucht keine USA als "Friedensstifter". Als Vergeltungsmaßnahme hat Biden jetzt 85 Ziele in Syrien und im Irak bombardieren lassen. Und angemerkt, das wäre erst der Anfang. Warum? Warum? Isreal will Raffah angreifen. Verd... t nochmal, wann werden endlich sämtliche Waffen weltweit eingeschmolzen? Mich ko..t es an. Da reden die Menschen von Klimaschutz und gleichzeitig wird goutiert, dass täglich MioTonnen durch Militärs in die Luft geblasen werden. Wo ist der Menschenschutz? 

Sorry Admins, aber das musste jetzt mal raus.. 

Tremiro

>>Und nein, das ist kein USA-Bashing.<<

USA-Bashing von Ihnen? natürlich nicht! Wer sollte das nur vermuten? 

CoronaWegMachen

Seit wann sorgt die USA-Administration dafür das USA-Streitkräfte da zurück gezogen werden oder wurden, wo es fette Öl- / Gasvorkommen gibt. 

wie-

>> Seit wann sorgt die USA-Administration dafür das USA-Streitkräfte da zurück gezogen werden oder wurden, wo es fette Öl- / Gasvorkommen gibt. 

Nun, die Weltgemeinschaft war schon durchaus erleichtert, als der Massenmörder Saddam Hussein dank der US-Intervention nicht mehr Diktar des Irak war. Leider nur, dass insbesondere Herr Rumsfeld 2002 nicht über die rein militärischen Aktionen, die demonstrativ personalschwach sein sollten, hinausdachte und plante.

hallo1

ja die Weltpolitik !

so lange der Saddam mit den Iranern Krieg führte war er den Amis recht als er den saublöden Vorschlag macht Öl in Euro zu bezahlen war es sein Todesurteil es wurde nur noch ein "Grund" gesucht und wie immer auch gefunden

Wie sich die Sicherheit des "kleinen Mannes" verbessert hat, ich weiß es nicht,  religiöse Konflikte und die von Minderheiten wurden im Keim erstickt, heute wirft halt jeder Unzufriedene ne Bombe .....

Alter Brummbär

Selbst wenn sich die USA raushalten und endlich abziehen, ist die ganze Region ein Pulverfass, mit Massen von Freischärlern, selbsternannten Religionführern usw usw

In allen sind sich die Gruppen einig, sie sind vollkommen uneinig.

RoyalTramp

An dieser Stelle gebe ich Ihnen leider Recht. Ich sehe die Zukunft der Region ähnlich pessimistisch wie Sie. Der Drops ist sozusagen gelutscht. Indes: würden die USA abziehen, würde die Bevölkerung wenigstens einen Teil ihres verlorengegangenen Sicherheitsgefühls wiedererlangen können. Das wäre besser als nichts.

Wie es in der dortigen Region danach weitergeht, liegt dann nicht mehr in unserer Hand. Das muss dann die Bevölkerung vor Ort selbst regeln. Und mehr wollen die Menschen dort auch nicht: Sie wollen ihre Angelegenheiten endlich wieder selbst in die Hand nehmen dürfen, auch wenn es dabei oftmals rustikal zu geht. Aber den Menschen dort erscheint alles besser als unter der eisernen Knute US-amerikanischer Interessen leben zu müssen!

Alter Brummbär

Es gäbe nach dem Abzug überhaupt kein Sicherheitsgefühl, weill alle verschieden Gruppen, die Macht für sich beanspruchen.

Hanns Guck In Die Luft

Korrekt. Die Außenpolitik der USA müßte sich ändern. Und das heißt: Die Politik der Hintergrund-Lobbyisten des Washingtoner Establishments müßte sich ändern. Und wenn dieses einer jetzt kann, dann wäre es Trump, nicht aber Biden oder ein anderer. Und das ist das eigentliche Menetekel: Ohne Trump geht's nicht, mit Trump wird's gefährlich unberechenbar! 

wie-

>> Die Politik der Hintergrund-Lobbyisten des Washingtoner Establishments müßte sich ändern.

"Die Hintergrund-Lobbyisten des Washingtoner Establishments", also sozusagen die Verschwörung böser Eliten der Verschwörung böser Eliten. Warum habe ich eine gewisse Vorstellung, dass dieser Ihr Verschwörerkreis eine Religion hat, die schon immer für alle die Schuld an allem Übel der Welt trägt?

>> Und wenn dieses einer jetzt kann, dann wäre es Trump

Meine Ahnung stimmt: ein rechtsgerichteter Vertreter der Eliten im Land mit autokratischen Bestrebungen soll den Kreis der Verschwörung böser Eliten zerschlagen. QAnon lässt hier sicherlich grüßen.

frosthorn

@fathaland slim

Der Irak ist ein Failed State. Und das ist zu ganz wesentlichen Teilen auf George Bush des Zweiten Feldzug zurückzuführen

Wir wollen mal nicht vergessen, dass George Bush diesen Feldzug nicht allein durchgeführt hat. Eine breite "Koalition der Willigen" stand ihm zur Seite.

Einer der wenigen Pluspunkte, die Gerhard Schröder bei mir gesammelt hat, als Deutschland sich dieser Koalition nicht anschloss. Einer der krassesten Aussetzer von Angela Merkel, die sich dafür bei den Amerikanern entschuldigte.

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ein Lebowski

Aussetzer, keine Ahnung. Merkel war da in der Opposition. Um sich den Amis anzudienen, redete sie da irgendwas, ob sie das dann als Kanzlerin auch gemacht hätte, kein Plan, mit Afghanistan hatte sie weniger Probleme als mit dem Irak.

fathaland slim

Angela Merkel befand sich nicht nur in der Opposition, sondern auch im Wahlkampf. Ihre Reise zu Bush empfand ich als zynisches Wahlkampfmanöver. Zum Glück ging das nach hinten los.

artist22

"Einer der wenigen Pluspunkte, die Gerhard Schröder bei mir gesammelt hat," Das ist aber auch alles. Das Problem ist und war damals viel vielschichtiger. 

Wer sich auch nur ansatzweise mit der Historie der Gehend beschäftigt hat, weiss das die Herren Hussein und Assad (Vater & Sohn) schon immer bekannte Schlächter waren. Hussein hat sogar Katar überfallen, das wird immer schön ausgeblendet von gewissen AntiUSA Fans. 

Daher hat Assad auch gern das Giftgas versteckt für den Herrn aus dem Irak. Wir wollen doch hier nicht PippiLangstrumpf  spielen (widdewitt) ;-)

frosthorn

O nein, sie wollen jetzt doch nicht im Ernst mit den Massenvernichtungswaffen kommen, die man im Irak gefunden habe? Mit der Region, die man vor dem kriegslüsternen Diktator schützten musste? Am Ende gar mit dem Argument, man habe das irakische Volk von einem Diktator befreien und ihm die Demokratie bringen wollen?

Wanderfalke

"Hussein hat sogar Katar überfallen, das wird immer schön ausgeblendet von gewissen AntiUSA Fans."

Für Freunde der amerikanischen Außenpolitik bleibt der Irak Krieg II des George W. Bush bis heute gerechtfertigt. Wer da noch auf fehlendes UN-Mandat und Verstoß gegen das Völkerrecht abhebt fängt sich dann mal eben den Titel "Anti-USA-Fan" ein. 

Vector-cal.45

Ich stimme Ihnen hier absolut zu.

werner1955

so stark werden?

Weil die USA in denIrak einmaschiert sind. Das hätte niemals passiern dürfen. Auch die Bbefreiung von KUueit währe nicht aufgabe de rUSA gewesen.