Das Parlamentsgebäude in Stormont, Belfast (Nordirland)

Ihre Meinung zu Regierungskrise in Nordirland soll nach zwei Jahren enden

Zwei Jahre lang boykottierte die wichtigste protestantische Partei die Regierungsbildung in Nordirland. Nun gibt sie ihr Veto auf. An die Macht kommen dürfte damit Sinn Fein, die die Vereinigung mit Irland anstrebt. Von Christoph Prössl.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
151 Kommentare

Kommentare

NieWiederAfd

Die DUP ist nicht nur durch ihr Festhalten an Brexit-GB auf dem absteigenden Ast; wer mit Poots 2021 einen sog. Kreationisten als Parteichef hatte, der behauptet, Gott habe die Erde vor 6.000 Jahren geschaffen, hat den Kontakt zur Realität auch auf anderen Ebenen verloren.

Der Brexit rächt sich auch aufgrund der dadurch bedingten katastrophalen wirtschaftlichen Situation im gesamten Königreich: Der Brexit-Vertrag besagt u.a., dass Nordirland Teil des EU-Binnenmarkts ist und sich deshalb an die Zollregeln der EU halten muss, was de facto eine Grenze zwischen Nordirland und Großbritannien bedeutet. Dass aus diesen Gründen die Bewegung eines geeinten Irlands, das Teil der EU ist, wächst und wächst und wächst, erstaunt politische Beobachter kaum. Der alte konfessionelle Konflikt interessiert zunehmend weniger und mutiert längst zu einer Pro-Contra-Brexit-Auseinandersetzung. Das wird sich unter der neuen Regierung fortsetzen.

Eistüte

Ich bin diesem Thema, also der Verbindung des grundsätzlichen Konflikts in Nordirland mit den dortigen Handelskalamitäten im Zuge des Brexits nicht gewachsen und steige leider komplett nicht mehr durch. 

Ausserdem: Wenn es keine Regierung gab, hat dann auch niemand etwas entschieden?  Oder gab es eine Art Notregierung? Im Artikel steht, es gab keine Regierung, aber im Ernst: das kann man sich als Deutscher gar nicht vorstellen, dass es keine Regierung gab, irgendeiner muss doch die Geschäfte führen.  Wir haben in Deutschland ja schon mit Regierung dauernd Probleme, aber ganz ohne? Oh je. 

Und zwei Jahre lang keine Lohnerhöhung für Staatsbedienstete, das war  ja bei der hohen Inflation extrem schlimm.  

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
realitychecker

Der Zustand, dass es "keine Regierung" gab, ist leider für Nordirland keine Neuigkeit gewesen. Ein Blick in die Geschichte hilft immer.

Immer, wenn sich die Streithähne innereinander verhakt hatten (oder wie zu Zeiten der brutalen sektiererischen "Troubles" der späten 1960er bis '90er ais eine korrupte protestantisch dominierte Regionaladministration mit undemokratischen Gesetzen zb das  Prinzip "One-Man-One-Vote" verhinderte, tritt regelmäßig die Zentralregierung in London als Verwalterin und Stellvertreterregierung für NI ein. 

Dort gibt es eine Person mit Titel "Nordirlandminister/-in", die dann praktische Fragen regelt aber im Grunde nichts voranbringt. Eine Art "geschäftsführende Leitung".

Stillstand auf allen Ebenen. 

Das soll jetzt wieder auf die Füße gestellt  werden in dem die Partei den vorgesehenen Posten "First Minister" einnimmt, die bei der letzten Nordirlandwahl stärkste Partei geworden war. Historisch erstmals eine Person von Sinn Fein.   

Coachcoach

Die Vereinigung Irlands wäre ein Ende des jahrhundertelangen Kolonialismus - man könnte auch Besatzung der Briten - also angesagt. Das UK ist in vielerlei Hinsicht überholt.

Irland hat durch die EU und die englische Sprache glänzende Perspektiven. Also los!

"...Shawn O'Farrel, tell me why you hurry so?.."

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
PeterK

Ich hoffe, dass es die Iren/Nordiren nicht so verklausulieren, wie im Song "The rising of the moon" 

Hunderte Jahre Besatzung durch die Briten, die in einem Teil des Landes bis heute anhält, dazu fällt mir eher "Go on home british soldier, go on home" ein.

Coachcoach

;)

hallo1

hier im Artikel werden Zahlen genannt

30 % für eine Vereinigung 51 % dagegen

 

Coachcoach

Noch.

Miauzi

Wichtig in diesem Zusammenhang:

Aktuell ist erstmalig die Bevölkerungsmehrheit bei den katholoischen Iren - die Protestanten sind in der Minderheit.

Es wird noch einige Jahre dauern bis diese neugeborenen so alt sind das sie ihr Wahlrecht ausüben können - aber tendenziel werden die Katholoiken in NR immer stärker - diese sind in der Regel für die Vereinigung mit ihrem "Mutterland" -> Irland

Vor 100 Jahren mussten die irischen Freiheitskämpfer im Unabhängigkeitsvertrag eine "bittere Pille schlucken" -> die Abtrennung des Gebietes welches wir heute als Nord-Irland kennen.

So einiges aus dem damaligen Friedensvertrag hat sich inzwischen "aufgelöst" - so verschwand auch der Eid aller Iren auf die Britische Krone.

Interessant dazu -> eine mehrteilige Doku auf ARTE über den Befreiungskampf der Iren Anfang des 20. Jahrhunderts!

FakeNews-Checker

Vereinigung  mit  Irland  ?   Da  kennt  Sinn  Fein  die  Religionen  nicht.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Foren User

@ FakeNews-...

Da  kennt  Sinn  Fein  die  Religionen  nicht.

Die anglikanische Kirche hat sich vor einigen Jahrhunderten zwar von der katholischen Kirche getrennt. Das hatte aber keine theologischen Gründe. Religiöse Unterschiede gab und gibt es keine. Sie sind also hier auf dem Holzweg.

Miauzi

vom "Glauben" her vielleicht nicht - jedoch ist "Religion" in der Regel ein -> Obrigkeits-System ... die OBEN in der Hierarchie stehen haben das Sagen

Nun - in der "anglikanischen" Kirche ist der englische König das Oberhaupt - Staat und Kirche sind faktisch direkt miteinander verbunden in einer Person.

Dagegen ist das Oberhaupt der katholischen Kirche der Papst - der keine weltliche Macht auf der irischen Insel ausüben kann.

Der Graben zwischen beiden Kirchen könnte letztlich nicht größer sein - auch wenn die Rituale in den Kirchen beim Gottesdienst sehr ähnlich sind.

Warum wohl war die Klausel (im Unabhängigkeits-Vertrag) mit dem Schwur auf das englische Königshaus eine "Kröte" die für die Iren so schwer zu schlucken war? -> weil sie eine fundamentale Frage ihrer katholischen Religion berührt!

wenigfahrer

Hoffentlich klappt das alles so wie die Menschen es sich dort vorstellen, und die Religion macht am Ende einen Strich durch die Rechnung, in paar Wochen oder Monaten werden wir es sicher erfahren.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Foren User

Hoffentlich klappt das alles so wie die Menschen es sich dort vorstellen, und die Religion macht am Ende einen Strich durch die Rechnung

Die Religion? Können Sie die faktischen theologischen Unterschiede mal erläutern? Da ich das natürlich auch nicht kann, würde ich mal festhalten, dass die Religion hier wirklich keine Rolle spielt. Die Bevölkerungsgruppen spielen eine Rolle.

realitychecker

Die aktuelle Situation ist eine direkte Konsequenz der Arroganz u. schieren Inkompetenz der rechtspopulistischen (Tory- & UKIP-) Brexiteers, die während der Kampagne zum Austritt) die diffizile Statik der nordir. Gesellschaft u. das Karfreitagsabk. v. 1998 schlichtweg ignoriert hatten.

 Es war einfach nicht im Fokus der hysterischen "Leave"-Kampagne.  Schließlich ist es einfacher das rechtsdrehende Publikum, dass komplexe Zusammenhänge sowieso nicht versteht, mit billigen Lügen zum Nat. Health Service ("BoJo & Farage aif dem Brexit-Bus ais Erinnerung) in Wallung zu bringen. So funktioniert Rechtsaußenpropaganda u. Hirnwäsche ja nicht nur in UK ;-)

Die vielen Detailregelungen mussten dann von den Nachfolgern der Brexit-Chaoten mit den EU-Verantwortlichen abgearbeitet werden. Sachthemen waren noch nie eine Stärke von Rechtsnationalen.

So unterminiert, delegitimiert Rechtsaußen demokratische Prozesse. Auf allen Ebenen, in vielen liberalen Demokratien. 

Also: #noDexit

13 Antworten einblenden 13 Antworten ausblenden
Foren User

Wow, guter Beitrag.

werner1955

Arroganz u. schieren Inkompetenz?
Also die Mehreheit der Wähler die für den Brexit mehrmals gestimmt meinen Sie? 

dap

In Nordirland hat die Mehrheit gegen den Brexit gestimmt.

hallo1

blöd gelaufen

wenn sich das übrige Königreich mehrheitlich dagegen entschied

werner1955

So funktioniert Rechtsaußenpropaganda u. Hirnwäsche ja nicht nur in UK ;-)

Also ich glaube das die Bürge rin GB Mehrmals demokratisch und gut für Ihr land sich entschieden haben. Was Sie klar nicht wollten war immer weiter Bevormundung und Ausbeutung durch dei EU. Lieber arm und frei, jeder kann jetzt wieder durch eigenverantwortung und selbstbestimmten leben für sich selbst entscheiden. 

dap

Ja genau, exakt so geht ideologiegesteuerte Politik. Bloss keine Kompromisse. Bloss nicht das Wohl aller im Auge haben. Hauptsache man hat eine (knappe) Mehrheit. Der Rest ist dann ja egal.

werner1955

Was schlagen Sie denn vor wie Entscheidungen frei und demokratisch gefällt werden.? 
Alle Enstcheidungen vom mündigen Mehrheiten der anständigen Bürger die einer Minderheit oder Splittergruppe nicht passen aussetzen ?

dap

Nein. Aber Volksabstimmungen bei sehr komplexen Themen durchfuehren zu lassen ist politisch unklug ... und leicht manipulierbar (vor allem, wenn vorher gesagt wird, dass die Abstimmung eh nicht bindend ist und deshalb viele gar nicht erst mitstimmen).

werner1955

ist politisch unklug?

Warum? Die Schweiz zeigt mit starken guten enstscheiden das seit merh al 70 jahren un ddirekter demokratie. Schade das wir bei wichtigen Themen wie Euro, Wierdervereinigung , Banken ode rPleiterettungennicht gefragt wurden.

Foren User

Gemeint ist einfach folgendes: Der Brexit war natürlich keine kluge Idee, hat aber eine hauchdünne Mehrheit bekommen, weil die Rechtspopulisten wie verrückt getrommelt haben, die bürgerliche Mitte aber nicht so richtig den Hintern hoch gekriegt hat.

werner1955

Also auch knappe demokratisch Mehheit müssen doch so entschieden werden oder was währe ihnen Lieber? 
Nicht demokratische Mehrheiten wie in der DDR , Russland oder andern linke Ländern ?

Foren User

Was Sie klar nicht wollten war immer weiter Bevormundung und Ausbeutung durch dei EU.

Naja, eine rechtspopulistische Politik ist zwar gegen die EU und den Einigungsgedanken schlecht hin gerichtet, aber nie gegen Bevormundung und Ausbeutung. Im Gegenteil.

Foren User

Lieber arm und frei, jeder kann jetzt wieder durch eigenverantwortung und selbstbestimmten leben für sich selbst entscheiden. 

Dank Brexit? Ich hab das Gefühl, Sie nehmen uns hier auf den Arm.

hallo1

Gott habe die Erde vor 6.000 Jahren geschaffen,

 

so nen Quatsch glauben auch viele in den USA (64 % wollen das gar an Schulen gelehrt wissen) ansonsten spricht man dort von 40 % Kreatonisten

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
asimo

die Bewegung der Kreationisten ist recht geschickt. Es gibt in den USA ein kreationistisches-paläontologisches Schöpfungsmuseum. Das ist sehr aufwändig und schön gemacht. Im Museumsshop gibt es die entsprechende Literatur. Pseudowissenschaft at its best!
Äußerst gefährlich. Und auch hier erlebe ich immer wieder, dass es vielen schwer fällt Glauben und evidenzbasiertes Wissen zu unterscheiden. Alternstive facts haben Konjunktur. 

Zu Irland: Ohne Brexit würde das nicht so hochkochen, die Grenze wäre primär eine formale Verwaltungsgrenze. So kocht das wieder hoch. Hauptsache es bleibt friedlich. Mir wäre es am liebsten, wenn GB wieder Kurs auf die EU nehmen würde und dieses Mal ohne Sonderfunktion einfach bei diesem Projekt mitmachte. Dann könnte Nordirland auch weiter zu GB gehören. Ohne EU sehe ich diese Möglichkeit langfristig kaum.

 

Wanderfalke

Mein Eindruck ist, dass die Brexiteers bei ihrer zurückliegenden Propagandaschlacht das Nordirland-Problem gar nicht auf dem Zettel hatten und - wie so vieles - sich erst danach mit den realen Folgen befassen mussten.

asimo

Mir drängt sich der Eindruck auf, dass die Brexiteers gar nicht besonders auf die post-Brexit-Zeit geschaut haben. Das war eine stumpfe Populismusaktion um der Aktion willen. Hauptsache dagegen.

Ein Lehrstück des Populismus. Man sollte meinen, aus Schaden würde man schlau. Aber leider lernen auch die Opportunisten aus dem Brexit, wie es geht seine verquere Agenda durchzuziehen und nur zum eigenen Nutzen ein Land zu manipulieren und vor die Wand zu fahren!

hallo1

Kreatonismus

wie gesagt (wie bei allen Themen) man muß nicht alles verstehen

und Irland / Nordirland teilweise kann ich deren Probleme verstehen aber irgendwann sollte doch mal Schluß sein aber aktuell sind ja noch andere Konflikte die noch viel länger bestehen die sich aus Sturheit nicht lösen lassen

Bernd Kevesligeti

Nun gibt es aber keinen Anhaltspunkt dafür, dass es den nordirischen Lohnabhängigen bei einem EU-Beitritt besser gehen sollte. Im Moment wehren sich die Autoritäten in London und Belfast gegen Tarifverhandlungen und Forderungen. Aber das gleiche deutet auch Keir Starmer, Labour-Vorsitzender vom eher rechten Flügel an. In Wales regieren die schon und verhalten sich ähnlich wie die Tory´ s.

Foren User

Die Zukunft Nordirlands liegt nicht in der Abgrenzung zu Irland oder der Abgrenzung zu Großbritannien. Sie liegt in einem größeren und vereinigten Europa. Diese willkürlichen nationalen Grenzen sind doch nicht zukunftsfähig.

24 Antworten einblenden 24 Antworten ausblenden
werner1955

willkürlichen nationalen Grenzen?

Also ich glaube das gute nationale Staaten mehr und bessere Politik für Ihre bürger nachen. 

dap

Also ich als Bayer haette es schon lieber wenn ich nicht nach den Gesetzen von denen da in Berlin leben muesste. Der gute alte Nationalstaat Bayern mit seiner 1000 jaehrigen Geschichte, das war noch was. Oder vielleicht ist eine oberbayrische Nation doch noch besser?

Spass bei Seite: Nationalstaaten haben 200 Jahre lang die europaeische Geschichte gepraegt. Erst ueberwigend mit Vorteilen (Vereinheitlichung aller Regeln ueber den ganzen Staat hinweg, mit Schulwesen, Gesundheitswesen, einheitlicher Polizei und Militaer, sowie Durchbruch der Demokratie) ... dann im 20. Jhr. zunehmend mit Nachteilen (Weltkriege, Jugoslawienkrieg, Ukraine-Krieg). 

So wie nach den napoleonischen Kriegen die Zeit der Kleinstaaterei in Deutschland und Italien vorbei war, ist spaetestens seit 1990 (aber im Prinzip schon seit 1945) die Bluete-Zeit der Kleinstaaterei in Europa abgelaufen, in der multi-polaren Welt in der wir heute leben. -- Da haben die alten (meist zufaelligen) Grenzen in der EU ausgedient.

werner1955

Grenzen in der EU ausgedient.

Sehe ich nicht so. Gerade die Gesellschaftliche, Kulturelle und politische vielfalt habe nach dem WK2 Europa stark gemacht und gute nationale entscheidungen gefördert. 
 

Der Kulturellen, wirtschaftliche und politische "einheits Brei"  der EU hat uns Gerad in diese Lage gebracht. 

Möchten Sie Steuern, System , oder AKw so wie IN Dänemark, Frankreich oder Ungarn für alle ?
 

dap

Ich finde es zB gut, dass die EU einheitlich Roaming-Gebuehren in der EU durchgestzt hat ... und noch vieles andere mehr. Und ja, ein einheitliches Steuersystem waere auch toll. Verstehe nicht, warum mir die EU das Steuersystem von zB Ungarn aufs Auge druecken soll. Das ist es ja gerade nicht, was eine starke EU machen wuerde. Sie wuerde die Steuer und Finanz-Systeme anpassen. So wie es das Deutsche Reich 1871 (und dann 1878 - generelle Einfuehurung der Reichsmark ua auch in Bayern; und endglueltig 1920 - Post und Militaer) in Deutschland gemacht hat. Warm soll das nicht in der EU klappen? Ja, stimmt, wir Bayern haben uns mit dem Zwangsanschluss an das Reich schwer getan - aber seit dem Ende der Bayernpartei will eigentlich auch in Bayern niemand mehr ernsthaft einen eigenen Nationalstaat. Fazit: Geht doch, wenn man will. Und hat viele Vorteile.

dap

Ja, stimmt. Der kulturelle Einheitsbrei in Deutschland ist fuer uns Bayern in der Tat schwer zu ertragen. :-)

Foren User

Der Kulturellen, wirtschaftliche und politische "einheits Brei"  der EU hat uns Gerad in diese Lage gebracht. 

Papperlapapp, reine EU-Bashing Rhetorik. Der Kulturellen, wirtschaftliche und politische "einheits Brei" der Bundesrepublik ist doch um keinen Deut anders. Wobei ich mich in der Sache gar nicht mit der rechten Rhetorik von "Einheitsbrei" usw. gemein machen will. Mir gehts nur darum anzumahnen, dass die nationalen Grenzen willkürlich sind.

Coachcoach

Leider nicht ausgedient - sie dienen nach wie vor nationalistischem und ethnischem Schwachsinn - und das im durchgemendelten Europa.

Foren User

... und das im durchgemendelten Europa.

Oah. Bissl hart, finden Sie nicht?

schabernack

➢ Also ich glaube das gute nationale Staaten mehr und bessere Politik für Ihre bürger nachen. 

Die Grenze auf der einen Insel Irland zwischen Republik und Nordirland ist willkürlich, und hat dreimal gar nichts von einer «natürlichen» Grenze zwischen Nationalstaaten. Es gibt nur wenige Inseln auf der Welt, auf denen das Territorium von zwei Staaten liegt.

Die Insel Hispaniola mit Haiti + Dominikanische Republik. Die Insel Neuguinea mit Indonesien + Papua-Neuguinea. Mehr nicht, und nur auf der Insel Irland ist eine Grenze als Relikt aus  der Kolonialzeit British Empire.

werner1955

ist willkürlich?
Und solange demokratische mehrheiten das so wollen muss es auch so bleiben. Oder wollen Sie die demokratie abschaffen ?
 

dap

Sie wissen ja: Demokratie ist nicht gleich Demokratie. Wenn eine regionale Mehrheit etwas will aber eine ueberregionale nicht - wer von beiden ist dann der undemokratische?

Es gibt gute Gruende, die fuer indirekte Demokratie (= parlamentarische Demokratie) sprechen. Man hofft, dass die Personen die ihren ganzen Arbeitstag mit Politik zubringen, die Zeit und das Koennen haben, tragfaehige politische Loesungen zu entwickeln und (im Parlament) durchzusetzen. Insbesondere bei komplexen Fragen wie den Brexit (oder - zum Vergleich mal was ganz anderes - die Todesstrafe). Obwohl - das Brexit-Votum war ja formal nicht einmal bindend. Aber gut, eine inkompetente Regierung nimmt dann halt ein einzelnes Abstimmungsegebnis einer Volksabstimmung zum Anlass, die Auswirkungen eines solchen Schrittes (Brexit) nicht mehr vollstaendig in all seinen Konsequenzen fuer einzelne Landesteile durchdenken zu muessen.

werner1955

aber eine ueberregionale nicht?

Versteh nicht was Sie meinen. Denken Sie jetzt an Putin dem ueberregionale nicht die frei Politik der Ukraine gepast hat ? 
 

Miauzi

Fragen sie mal die Bevölkerung der Republik Irland was sie von dieser Grenze im Norden ihrer Insel halten ... dort ist eine klare Mehrheit der Bevölkerung für den Anschluß dieses immer noch von den britischen Kolonialisten okkupierten Gebietes!

werner1955

Aber in Irland selbe rwollen Mehrheiten da snochnicht. Das sit doch Ihr egutes Recht diese abzulehnen ?

schabernack

➢ ist willkürlich?

Selbstverständlich ist die Grenze Republik Irland - Nordirland willkürlich. Was denn wohl sonst.

Niemand hat jemals demokratisch die Iren gefragt, ob sie vom British Empire kolonialisiert werden wollten - oder besser nicht.

Aus der Republik Irland sind die Briten wieder verschwunden, aus Nordirland nicht. Erst gab es Jahrzehnte lang andauernd Bürgerkrieg um Nordirland, auch wegen der Konfessionen Katholisch - Protestantisch. Das wurde befriedet nach vielen Jahren. Diese grauenhaft unfähigen Brexiteers haben das Feuer von Zwietracht wieder entzündet.

Planlose Demokratieverächter und Demokratiefeinde sind die Brexiteers, die Nordirland gegen fast die Zweidrittelmehrheit der Nordiren aus der EU hinaus gezwungen, und den Mehrheitswillen mundtot gemacht haben.

Nicht ich will die Demokratie abschaffen,
sondern die Brexiteers haben das getan in Verblendung.

Miauzi

Danke für diese klare Statment!

Die vielen Tagesschau-Berichte aus den 1970er und 1980er Jahren - sowie viele Reportagen z.B. im "Weltspiegel" haben mich in meiner Jugend und Jung-Erwachsenen-Zeit geprägt.

Erst viele Jahre nach der dt. Wiedervereinigung hatte ich die Zeit mich mit den Hintergründen der irischen Kolonisation durch die Engländer näher zu beschäftigen - insbesondere die Rolle des Krieges zw. dem König und seinem Parlament und der Straf-Expedition unter Cromwell. In dessen Folge faktisch alle Iren ihren Grundbesitz verloren und auf ihrer eigenen Insel zu landlosen Ausgetoßenen wurden!

Der Nord-Irland-Konflikt entstammt aus den ungelösten Fragen der irischen Unabhängigkeit Anfang der 1920er Jahren.

hallo1

Es gibt nur wenige Inseln auf der Welt, auf denen das Territorium von zwei Staaten liegt.

 

mal von Borneo  gehört ?

Teil zu Malaysia, Teil von Indonesien und dann noch Brunei

schabernack

➢ Teil zu Malaysia, Teil von Indonesien und dann noch Brunei.

Ja … habe ich schon mal was gehört vom Absolutistischen Erbsultan von Brunei, der seinen Zwergstaat (doppelt so groß wie das Saarland) unterjocht, und wo sowieso niemand hin will - nach Brunei.

Zum Operettenkasper Sultan.

Foren User

Also ich glaube das gute nationale Staaten mehr und bessere Politik für Ihre bürger nachen. 

Welche Nationalstaaten sind bei Ihnen "die Guten"?

Mir ging es darum, dass das Konzept Nationalstaat an sich ein Auslaufmodell ist. Ich hab gar keine Gut-Böse-Bewertung vorgenommen.

werner1955

"die Guten"?
Wir, die USA oder besonders die Schweiz mit Ihre direkten demokratie für mehr Bürgerbeteiligung. 

schabernack

➢ "die Guten"? 
Wir, die USA oder besonders die Schweiz mit Ihre direkten demokratie für mehr Bürgerbeteiligung.

Die Schweiz ist ein absoluter Sonderfall in der Demokratieentwicklung unter allen Ländern der Welt. Nicht ein einziges anderes Land existiert, dem man überstülpen könnte … sei nun wie die Schweiz.

Die USA sind eine unvollständige oder defekte Demokratie mit einer Failed Verfassung, in der man darüber diskutieren muss, ob sich der Präsident, wegen Verbrechen verurteilt - im Knast sitzend, selbst begnadigen könnte oder kann.

In diesen Aspekt die am meisten miserable Verfassung aller Staaten auf Planet Erde, die man grundsätzlich demokratisch nennen kann.

werner1955

Nicht ein einziges anderes Land existiert?

Un dwarum ? Weil die Regierunegn Angst vor der direkten gute nd emokratischen Mitwirkung der anständigen fleisigen Bürger haben. 

werner1955

dass das Konzept Nationalstaat?

Sehe ich asl Erfolgsmodel. Obder welches System ist besser, demokratische rund Erfolgreicher? Die kommunistischen oder linken Versuche besonders der UDSSR. Kuba oder der DDR sind ja alle gescheitern. 

Bernd Kevesligeti

Und wenn sie erst in der EU sind, was wird es denen dann gut gehen. Vielleicht so wie den Griechen ?

Vaddern

Ich habe immer die Irish Rugby Football Union bewundert. Die haben sich einfach über die Trennung hinweggesetzt. Es gab immer nur eine Rugby-Union-Nationalmannschaft, ganz unpolitisch, rein sportlich, unkonfessionell. 

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
werner1955

Seh ich auch so. ,mann sollte die politischen Eliten links liegen lassen. 

dap

Ich denke das war sogar sehr politisch. :-) So wie die selbstverstaendlich in Canada nicht nach Hautfarbe ("Rasse") diskriminierenden Basketball und Baseball Mannchaften, die dann in den USA bei Liga-Spielen Probleme bekamen, weil die sowas ihren "reinrassig" weissen Mannschaften und selbigem Publikum nicht "zumuten" wollten. In den USA waren die Ligen fein saeuberlich nach Hautfarbe getrennt, bis in die spaeten 50er Jahre.

Miauzi

sehe ich genau so wie Sie ... insbesondere wenn man die Geschichte des irischen Befreiungskampfes bedenkt - der vor ca. 100 Jahren zumindeste eine teilweise Unabhängigkeit erkämpfen konnte

Foren User

Liebe über konfessionelle und soziale Grenzen hinweg. Erinnert uns ja schon fast an Romeo und Julia.

werner1955

die die Vereinigung mit Irland anstrebt.

Wenn das die Merheit der Bürger wollen eien gute Entscheidung. 

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
schabernack

➢ Seh ich auch so. mann sollte die politischen Eliten links liegen lassen. 

Und in die Wüste schicken sollte man die rechten politischen Eliten.

Wie die Bande der unfähigen Brexiteers. Die haben wegen Planlosigkeit und Ignoranz die Misere in Nordirland nach dem Brexit erst verursacht, und dann noch zusätzlich das Feuer von Zwietracht entzündet.

hallo1

wie man sich bettet so liegt man

keiner wurde bei der Wahl zu irgendwas gezwungen

gut ich hätte jetzt nicht für den Brexit gestimmt aber die Befürworter werden sich doch ihre Entscheidung auch überlegt haben, zumindest gehe ich davon aus

dap

In Nordirland (wie in Schottland) hat die grosse Mehrheit gegen den Brexit gestimmt. Die Mehreheit der Befuerworter lebten hauptsaechlich in der Englischen und Wallisischen Provinz.

hallo1

das ist eben das Problem in einem gemeinsamen Staat zu wohnen

die unterschiedlichen Auffassungen

kennen wir ja aus unserer Heimat, da gibts (lt Prognosen) auch unterschiede beim Wahlverhalten von 12 % bis  34% bei einzelnen Parteien

nur gut dass es bei uns da ne recht tolerante Einstellung  gibt und das akzeptiert wird (?)

werner1955

Und in die Wüste schicken sollte man die rechten politischen Eliten.

Dan ahben die Büregr ja Ihr Ziel erreicht alle extrmisten Weg zu haben und können dann in Frieden zusammen über die Vereinigung persönlich enstcheiden-So geht Bürgerwille und gute demokratie. 

Bernd Kevesligeti

Und schon im letzten Jahr schwappte die Streikwelle aus England über die irische See. Der öffentliche Nahverkehr. Und auch 4 Lehrergewerkschaften waren dabei. Sie stehen seit einem Jahr in Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaften GMB, Unite und SIPTU sprachen sich für Kampfmaßnahmen aus, da die Regierung in London Verhandlungen verweigert. 

Die soziale Lage in Nordirland sieht noch schlechter wie in England aus.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Foren User

Und schon im letzten Jahr schwappte die Streikwelle aus England über ...

Mag sein. Es ist Ihr Lieblingsthema, aber es hat doch mit dem Thema hier doch nichts zu tun.

Bernd Kevesligeti

Was hat denn hier zu tun ? Nicht die Lage der Menschen, sondern Nebensächlichkeiten ? Es ist doch fast egal, welche Partei dort dominiert.

Foren User

@rjbhome

Auch Irland wird noch in diesem Jahrhundert befreit sein 

Ein großer und militärisch überlegener Nachbar versucht auf ein kleineres Land durch einen Krieg Einfluss zu nehmen und Teile zu erobern, das kommt uns doch irgendwie bekannt vor.

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Sehr geehrte User,

wir werden die Kommentarfunktion um 15:15 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation