Eine Frau und ein Mann blicken in die Ferne.

Ihre Meinung zu Ist das Ehegattensplitting noch gerecht? 

Wer heiratet, kann mit dem Ehegattensplitting ordentlich Steuern sparen. Unverheiratete Familien finden das ungerecht, Alleinerziehende auch. Über eine Reform wird erbittert gestritten. Passt das Modell noch in unsere Zeit? Von Rebecca Kirkland.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
173 Kommentare

Kommentare

D. Moormann

Ich kann nichts Ungerechtes am Ehegattensplitting erkennen. Warum soll ein Paar mit 60.000,- € und 20.000,- € Einkommen mehr zahlen als ein Paar bei dem beide Partner 40.000,- € verdienen?
Paare können auch immer die Steuerklassen IV/IV wählen. Das Lohnsteuerargument, die nur eine Vorauszahlung auf die Einkommenssteuer ist, zieht daher nicht.
Wenn Unverheiratete das ungerecht empfinden, sollten sie sich fragen, warum sie nicht einfach heiraten? Das hat rein standesamtlich nauch nichts mit Romantik zu tun, sondern es wird damit nur ein anderer Status begründet. 
Mit der Heirat gehen aber auch Pflichten einher, bspw. für seinen Partner aufzukommen, bevor der Staat zu Hilfe gerufen werden kann. Entweder will man mit seinem Partner dauerhaft zusammenleben oder eben nicht. Wer das will, für genau die Paare ist die Ehe gedacht. Der Staat darf doch keine Lebensmodell fördern, bei denen niemand eine Verpflichtung eingehen will, aber jede Förderung mitnehmen will.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
CoronaWegMachen

"... Ich kann nichts Ungerechtes am Ehegattensplitting erkennen ... Paare können auch immer die Steuerklassen IV/IV wählen ... "

Das ist ja ein Argument das das Ehegattensplitting aus den 1950er Jahren dringend reformbedürftig ist.

Es können nicht alle Betroffene  die Steuerklassen wählen , damit Steuern gespart werden können.

Die Besteuerungssatz muss für alle gleich sein. Auch die Abgaben für Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, umfasst das Ehegattensplitting aus den 1950er Jahren derzeit nicht.

wenigfahrer

Ob gerecht oder nicht, Heiraten ist nun mal das normale Modell gewesen, wenn die Jungen das heute nicht mehr gut finden ist das ein Sache, Fakt ist das Familien durch die Abschaffung weniger Geld im Familieneinkommen hätten, treffen würde es eher die schon weniger haben und jetzt nichts zahlen müssen.

Und wenn die Jungen das jetzt möchten, dann ab Gesetzesänderung, die das schon immer haben bleiben aber im Bestand, das ist einfach eine Steuererhöhung und alle regen sich auf weil in Deutschland so viele Abgaben sind, und jetzt sind alle dafür, das ist paradox.

Viele Familien haben auch 4-4 gemacht, weil bei ihren Einkommen besser war, das Modell  haben die genommen die nicht viel hatten, und Kindergeld gab nicht zu allen Zeiten solche Summen wie jetzt, das vergessen hier einige geflissentlich.

passdscho

Aus der Überschrift sollte das Fragezeichen raus. Die Einseitigkeit dieses Berichts zeigt, dass es hier nicht um einen Diskurs geht, sondern um eine einseitige Stellungnahme zum Thema. Wo sind die Argumente der Befürworter des Ehegattensplittings? 

unbutu77

Artikel 6 GG " Ehe und Familie stehen unter besonderem Schutz des Staates "

...es müsste viel mehr staatliche Hilfen für Menschen mit Kindern geben. 

dr.bashir

Wenn man das in Zukunft als "gerecht" empfindet, dann zahlen Verheiratete, je nach Einkommenssituation, eben mehr Steuern. Wer das möchte, kann dafür kämpfen.

Dann noch die kostenlose Mitversicherung in der Krankenkasse abschaffen und die Hinterbliebenen(Witwen-)Rente. Das ist alles genauso gerecht.

Dann kann beim besten Willen nur noch bei reichen Erben und absoluten Topverdienern ein Elternteil bei den Kindern bleiben. Anders geht das dann nicht mehr. 

Aber für die Haushaltsprobleme wär es super, für den Fachkräftemangen erst mal auch. Es gäbe dann halt weniger Kinder, weil sich das nur noch wenige leisten wollten, bei fehlender oder teurer Betreuung.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
w120

Warum die kostenlose Mitversicherung abschaffen?

 

Man kann auch alle in die gesetzliche KV einzahlen lassen uind wer möchte, der kann sich das Einzelzimmer mit Chefarztbehandlung versichern lassen.

 

Es geht um Korrekturen.

Es gibt genügend andere Möglichkeiten, Kinder zu fördern und die Familie mit Kindern zu entlasten.

 

Im übrigen bin ich dafür, dass jedes Kind bis zum 18 Lebensjahr kostenlos eigenständig in der KV und in der RV versichert ist, wenn es kein versicherungspflichtges Einkommen hat.

gman

Der SPD-Bundesvorsitzende Klingbeil wollte das Ehegattensplitting ja schon wiederholt abschaffen.
So einfach geht das nicht.

Es werden jährlich rund 400000 Ehen in Deutschland geschlossen. 
Hier bilden sich Ehepaare mit Rechten und Pflichten.
Beide sind z.B. gegenseitig zum Unterhalt verpflichtet. Es gibt Rentensplitting, die gesetzliche Zugewinngemeinschaft etc.…… Die §§ 1297 bis 1588 im BGB und mehr.

Politiker wie Klingbeil sprechen gerne von der Quersubvention in der Ehe, die sie für andere Zwecke abschaffen möchten. 
Selbst ist die Quersubvention im Steuerstaat aber weit verbreitet. Im steuerliche Querverbund wird durch die Verrechnung von defizitären und gewinnbringenden Tätigkeiten gewaltige Summen "eingespart".

Was da so alles quersubventioniert wird, geht nicht auf die berühmte Kuhhaut. Z.B. aus der Quelle höchster und ständig steigender Strom- und Gaspreise. Da gäbe es noch viel "abzuschaffen", bevor man auf diese Weise die Ehe in Frage stellt.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Forengeschwätz

Der SPD-Bundesvorsitzende Klingbeil wollte das Ehegattensplitting ja schon wiederholt abschaffen.

Wo er recht hat, hat er recht.

So einfach geht das nicht.

Da haben Sie leider auch recht.

wassolldas

Ist schon einigermaßen vermessen das „ungerechte“ Ehegattensplitting zu verteufeln. Schon mal drüber nachgedacht, dass die Ehepartner auch im Notfall welcher Art auch immer füreinander einstehen müssen. Alleinstehende nehmen im Zweifel den Staat in Anspruch. Aber ja da fehlen ja die 20 Milliarden. Haben die alleinstehenden und nicht  verheirateten darauf vielleicht Anspruch?

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Forengeschwätz

Ist schon einigermaßen vermessen das „ungerechte“ Ehegattensplitting zu verteufeln. Schon mal drüber nachgedacht, dass die Ehepartner auch im Notfall welcher Art auch immer füreinander einstehen müssen.

Ja. Aber was hat das damit zu tun?

asimo

BGE einführen, alle Einkommen (ab dem 1. EUR und egal welchen Ursprungs) besteuern (progressiv: Eingangssteuersatz 25%, (hohe) Spitze 75%). Dann benötigt man kein Ehegattensplitting, keine Kinderfreibeträge und insgesamt weniger Verwaltungsaufwand. Niemand muss um die Existenz bangen, aber Arbeit lohnt sich immer (weil von jedem verdienten EUR was bleibt!). Armut wird verhindert, hoher Reichtum gebremst, die Mittelschicht gestärkt.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
'Pegasus7000

BGE wäre geschenktes Geld für null Gegenleistung auf Kosten der dann noch arbeitenden Bevölkerung. Diese Forderung ist unsinnig. Im übrigen kommt das Bürgergeld einem BGE ohnehin schon sehr nahe.

albexpress

Ehegattensplittung erst wenn Kinder da sind und bei unverheiraten solange für die Kinder Unterhalt gezahlt werden muss. Bei Eheppaaren auch wenn nach der Kindererziehung ein Partner weiterhin nicht Arbeitet.

Advocatus Diaboli 0815

Als Begründung anzuführen dass die Frauen aufgrund des ehegattensplittings vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden ist scheinheilig wenn man auf der anderen Seite von ihr erwartet dass sie Kinder kriegen und diese hauptsächlich groß ziehen soll. Ansonsten möglichst schnell die Kinder in die Kita abschieben. Nur dass funktioniert auch nicht weil es nicht genug kita Plätze gibt. Warum werden dann Frauen bei uns immer noch finanziell viel schlechter gestellt als Männer? Warum werden berufe in denen mehrheitlich Frauen arbeiten (Pflege, Erzieher...) schlechter bezahlt als in der freien Wirtschaft obwohl sie genauso wichtig sind? 

Ach ja. Ist man verheiratet dann ist man eine einstandgemeinschaft wo ggf ein Partner den anderen unterstützen muss! Unverheiratete können sich dagegen im bedarfsfall einfach vom Acker machen! 

derkleineBürger

"Sick betont, dass es aber nur für den Teil des Gehaltes gilt, der die Bemessungsgrenze nicht übersteigt - und eben nur für die Dauer der Ehe."

->

Warum gibt es die Bemessungsgrenze überhaupt und wieso sollte der Anspruch über die Zeit der Ehe hinaus sein ?

HSchmidt

Die Einkommens- bzw. Lohnsteuer sollte ganz abgeschafft werden. Das würde vieles einfacher machen. Man kann dann ja die Mwst auf 25% anheben.

inconvenient truth

Die negativen Kommentare sind nicht nachzuvollziehen. Das Ehegattensplitting war/ist durchaus sinnvoll. Es zwingt niemanden weniger zu arbeiten aber es hilft in den vielen Fällen in denen ein Partner nicht oder nur teilweise arbeiten kann um sich um die Familie zu kümmern. Es wäre geradezu eine Bestrafung dieser Ehen wenn das Splitting abgeschafft würde. Solange der Staat nicht für jedes Kind einen Ganztag Kita Platz anbieten kann und zwar in ausreichender Qualität (auch der Mahlzeiten) kann das Splitting nicht abgeschafft werden. Außerdem würde es viele Rentnerehepaare quasi zu Sozialfällen machen wenn die Rente eines Partners wie ein Single besteuert würde, wobei er aber seine(n) Partner(in) ohne Rente mit finanziert. Gleiches gilt wenn ein Partner z.B. aus gesundheitlichen Gründen gar nicht arbeiten kann oder keine Arbeit findet. Das Thema ist sehr komplex und wer mit der Abschaffung Wahlkampf betreiben wollte, der hätte die Wahl bereits verloren. Geld woanders sinnvoll einsparen!

Charles v. Rinnbach

Natürlich ist das Ehegattensplitting gerecht. Durch die Ehe ensteht eine wirtschaftliche Einheit. MIt Rechten und natürlich auch Pflichten. Innerhalb der Ehe, meist Familie mit Kindern, fallen auch gemeinsame Kosten an. Es gibt keinen, wirklich keinen Grund das Familieneinkommen derer, die unterschiedlich hohe Verdienst haben stärker zu belasten, als andere. Wenn sich nur noch Menschen mit gleichem Einkommen, Bildungsstand?, ehelichen sollen, ist das die Definition von Standesdünkel. Gott sei Dank sind wir hier doch (noch) fortschrittlicher.

LiebeLotte

Die Abschaffung des Ehegattensplittings bedeutet dem Ehepaar die Wahlmöglichkeit zu nehmen, ob ein Elternteil länger für die Kinder da sein will oder nicht. Offensichtlich trauen viele diese Entscheidung dem Ehepaar (oft der Frau) nicht mehr zu. Das ist armselig und hat mit Selbstbestimmtheit wenig zu tun.

morph63

Die Abschaffung des Ehegattensplittings würde ältere Ehepaare, die nicht mehr auf die Änderung reagieren können (z.B. Rentner), erheblich unter finanziellen Druck setzen. Der Gang zum Sozialamt wäre dann unvermeidlich und würde den Bürokratieaufwand weiter erhöhen. Will man das wirklich?

Bender Rodriguez

Heute noch gerecht? Das war noch nie gerecht. Es war immer schon unsinnig, Ehepaare zu fördern. Familien fördern, ob mit oder ohne Trauschein, wäre deutlich sinnvoller.  Aber eben FAMILIE. Ehe ist nicht förderwürdig. 2 Erwachsene zusammen? Da sehe ich gar keinen grund.

FakeNews-Checker

Das  Ehegattensplitting  war  noch  nie  gerecht  geschweige  denn  grundgesetzkonform,  sondern  ist  ein   Werk  von  Religion  und  Kirchenstaat  unter  CDU  und  CSU,  das  Millionen  andere  Menschen  diskriminiert  und  steuerlich  extrem  benachteiligt.