Eine Frau sitzt zu Hause auf dem Sofa und zieht ein Papiertuch aus einer Schachtel.

Ihre Meinung zu Warum sich junge Menschen öfter krankmelden

Eine Studie zeigt: Altersgruppen gehen mit Krankmeldungen unterschiedlich um. Das Thema mentale Gesundheit spielt dabei eine große Rolle. Vorurteile gegenüber Generation Z bestätigt das aber nur bedingt. Von P. Wundersee.

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164 Kommentare

Kommentare

saegezauberer

Fragen über Fragen:

1. Da Menschen über 50 vermehrt auch mal größere und schlimmere "Baustellen" haben, leuchtet mir die größere Gesamtzahl an Tagen pro Jahr ein. Fragt sich nur, ob solche Dinge in der Statistik berücksichtig wurden.

2. Was wird hier denn unter "Krankmeldung" verstanden? Ich kann z.B. bis zu drei Tage ohne irgendeine ärztliche Bescheinigung "krank" sein. 

3. Hat denn mal jemand geprüft, wegen was die Leute denn krankgeschrieben waren? Irgendwelche vortäuschbaren Erkältungen oder waren die tatsächlich krank und haben die Ärzte da auch wirklich genau hingeschaut (soweit das möglich war)?

4. Wurde die Anzahl der sozialen Kontakte und ähnliches berücksichtigt? In den heutige (Corona-) Zeiten macht dies sicherlich einiges aus.

Viele Grüße aus der Selbst-Isolation mit Corona ( erste Infektion)...seit Montag nicht gearbeitet und seit gestern offiziell "krankgeschrieben" (ohne dass mich ein Arzt gesehen hat)...mit 49 Jahren.

mic

Ach, manchmal erinnere ich mich an meine älteren Patienten aus den Neunzigern, die um 1920 geboren wurden. Wie nett und geduldig sie damals waren, die Menschen, die als junge Leute ich weiß nicht was erlebt haben und im schlimmsten Fall ich weiß nicht was getan haben.  Schon 20 Jahre später hat sich alles so-o-o geändert. Jede nächste Generation wird anspruchsvoller.... Irgendwas geht doch schief in unserer Bundesrepublik.... 

mic

Mentale Gesundheit und neue Generationen? Es gibt immer mehr psychisch kranke. Als Arzt kann ich es  bestätigen. Deutschland dreht durch... kranke Gesellschaft. Krank und sehr, sehr selbstgefällig.

Sokrates

Und eines muß auch mal gesagt werden, wenn wir älteren nicht immer an den Jüngeren ständig und viel rumkritisieren würden, dann hätten die auch viel weniger Null Bock und würden viel weniger zum Arzt gehen! Und die Jüngeren sollten sich auch mal mehr trauen und den Älteren sagen, "He wenn ihr schon immer am Stänkern seid, könnt ihr uns das genauso gut zeigen wie es besser geht, dann braucht ihr nicht mehr stänkern! Ich stehe kurz vor dem Ruhestand und hatte mal einen schlechten Tag wo ich gestänkert hatte und mir ein Jüngerer die Leviten gelesen hatte, ich habe mich entschuldigt bei ihm und zum Mittagessen eingeladen und dann meine Tricks gezeigt wie es besser geht. So könnte es doch auch gehen die Jüngeren zu unterstützen!

odiug

Es ist doch heute auch sehr einfach, krankgeschrieben zu werden. Ein Anruf reicht. Und dann noch weniger Wochenstunden bei höheren Löhnen fordern, das ist doch wie im Paradies. 

Parsec

"... mentale Balance ... Erwartungen wie eine gute Work-Life-Balance ..."

Nun, wenn man sowas Jahre lang predigt, dann kommt das letztendlich auch an. Meinem Dafürhalten haben aber Krankmeldungen nicht direkt etwas mit Work-Life-Balance zu tun. Wenn ich krank bin und mich arbeitsunfähig fühle, dann bin ich halt krank und gehe zum Arzt. Wenn ich aber gestresst bin und häufig am Anschlag arbeite, dann stimmt meine WLB nicht, aber ich bin deshalb noch lange nicht krank, könnte es aber werden. Dann meldet man sich aber nicht krank, sondern spricht mal mit seinem Chef.

"... junge Menschen in 2022 im Schnitt dreimal krankgemeldet für einige Tage, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 50 nur 1,57-mal."

Grob und kurz gesagt: doppelt so viele jüngere wie ältere melden sich krank. Das ist signifikant und liegt eher nicht an einer mangelnden WLB, vielleicht aber an einem falschen Verständnis dazu.

harry_up

"Es ist erkennbar, dass sich die junge Generation durch ein sensibleres Frühwarnsystem für die eigenen Bedürfnisse auszeichnet",...

Das ist hervorragend formuliert.  

Foren User

Menschen im Niedriglohnbereich sind heute selbstbewusster und melden sich auch wirklich krank, wenn es ihnen nicht gut geht. Diese Entwicklung begrüße ich.

JM

Kenne einen Rentner der mit 68 Jahren noch auf dem "Bock" sitzt. Wenn ein junger LKW Fahrer mal wieder sich "KRANKMELDET".  Der Boss bezahlt ihm alle erforderlichen Untersuchungen damit er weiter fahren kann. Letzten Monat ist er kurzfristig eingesprungen um nach Kenia zu fahren. Den eigentlichen Fahrer (33 Jahre) traf ich 2 Tage später in einer Kneipe. Hatte kein Lust auf die 3 Wochen Tour. Mein Freund fuhr, auch wenn er genau weiss was im bei der Rückkehr "blüht". Seine Frau hatte keine Ahnung von dem Auftrag.

Ich musste es ihr beibringen. 

Ist vielleicht wie Motoradfahren, einmal auf der Strasse immer auf der Strasse. Strassenhunde für immer.

Wo gibt es das noch bei jungen Menschen!

Advocatus Diaboli 0815

Früher lebten die Leute um zu arbeiten - was aber insofern kein Wunder war als dass die ältere Generation dieses Land nach dem Krieg erst wieder aufbauen musste und mehr oder minder alle (ob arm oder reich) an einem Strang ziehen mussten. Die fianziellen Unterschiede waren damals noch nicht so groß.

Heute arbeiten die Leute um zu leben weil sie sehen dass heutzutage das soziale Ungleichgewicht so groß ist dass sich viel arbeiten (im Gegensatz zu früher) nicht mehr für sie lohnt. Das Geld wird heutzutage oft nicht mehr durch ehrliche Arbeit sondern durch Raffgier "verdient", z.B. an den Börsen der Welt. Die Wertschätzung der Arbeitgeber ist auch nicht mehr so wie früher - der Mensch zählt nur noch als lästiger Kostenfaktor. Insofern ist es verständlich dass die heutige Generation Arbeit und Karriere anders bewertet als früher - sie sind deswegen nicht dümmer oder fauler

Advocatus Diaboli 0815

Die Grenzen des Wachstums in der westlichen Welt dürften so langsam erreicht sein auch wenn unsere Wirtschaft und unsere Politiker meinen dass Wirtschaftswachstum ewig so weitergeht. Nichts wächst ewig - und vor allem haben die meisten arbeitenden Menschen nichts von dem Wirtschaftswachstum weil das meiste Geld in die Taschen einer superreichen "Elite" verschwindet. Warum sollen dann die Menschen nur noch für ein paar Krümel sich kaputtarbeiten? Außerdem sinkt doch die Wertschätzung der Arbeitgeber gegenüber ihren Beschäftigten die doch zunehmend nur noch als Kostenfaktor gesehen werden.
Immer mehr Arbeitsplätze sollen zB durch die künstliche Intelligenz ersetzt werden - kauft die KI ein? Konsumiert KI etwas? Zahlt KI Steuern?

franxinatra

Zu spät haben meine Frau und ich gemerkt, wie toxisch unser Job auf uns gewirkt hat; unsere Tochter hat um so deutlicher begriffen was es dann bedeuten kann, 50 bzw 80 % Schwerbehinderung in Kauf zu nehmen. Sie holt sich zeitiger ärztlichen Rat ein, und darin können wir sie nur bestätigen.

Insbesondere, wenn die junge Generation die Perspektive hat, noch bis 70 arbeiten zu 'dürfen'...

Kritikunerwünscht

Selbstfürsorge? Wenn ich da in meinen gesamten Bekanntenkreis schaue, sehe ich was anderes. Es stimmt, dass sich viele junge Leute bewusster ernähren als die älteren, weniger Fleisch, teils auch weniger Alkohol, dafür mehr Gemüse und Obst. Andererseits herrscht in Deutschland aber auch eine Vollkaskomentalität. Ich habe einen kleinen Husten oder ein kleines bisschen Schnupfen - schon ist der Arzt angesagt und dazu jede Menge Chemie in Form von Pillen, Säften usw., die auch ständig stark beworben werden in den Medien. In Ländern ohne solch Gesundheitssystem wie Deutschland nehmen die Menschen Naturmedizin, inhalieren Kräuteraufgüsse und sind nach einigen Tagen wieder fit. Dort achtet man auch stärker auf seine Gesundheit, da ein Arztbesuch teuer ist, ebenso wie die Medizin, die dann verschrieben wird. Da macht es Sinn, stärker auf sich acht zu geben und bewusster zu leben. Und das - das kann ich bei der Generation Z nun wirklich nicht sagen.

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