Eine Frau in einem Rollstuhl sitzt an einem Schreibtisch.

Ihre Meinung zu Gesetz soll mehr Inklusion am Arbeitsmarkt schaffen

Körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen bleiben auf dem Arbeitsmarkt häufig unberücksichtigt. Dabei wäre mehr Inklusion eine echte Chance gegen den Fachkräftemangel. Eine Gesetzesänderung soll Abhilfe schaffen. Von Carolin Hasenauer.

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129 Kommentare

Kommentare

nie wieder spd

Warum gibt es zu diesem Thema keine Interviews mit den Beschäftigten von Werkstätten für behinderte Menschen? 
Ein großes Problem ist auch, dass in diesen Werkstätten Löhne gezahlt werden, die weit unter dem Mindestlohn liegen und das ganze Arbeitsverhältnis eher einer Lohnsklaverei gleicht. Ein Leiter einer solche Werkstatt dagegen kann auch 100.000 Euro/Jahr und mehr bekommen, wie auch aus der Berichterstattung der letzten Jahre hervorgegangen ist. Das ist sogar mit einem Tarifvertrag kaum zu erklären. Und in der freien Wirtschaft werden die behinderten Arbeitnehmer, um die es hier geht ebenso allenfalls mit dem Mindestlohn abgefunden, haben aber mit ihrem früheren sozialen Umfeld nichts mehr zu tun, weil sie dann auch woanders wohnen und dort schnell vereinsamen können. Der eventuelle gelegentliche Besuch des zuständigen Betreuers hilf da nur sehr wenig.

dr.bashir

 "Behinderung" ist ein weiter Begriff. Es gibt Menschen, die haben einen Behindertenausweis aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen, nicht auffallen. Andere haben körperliche Einschränkungen, z.B. Rollstuhlfahrer. Das sind die wenigsten. Aber wenn jemand im Rollstuhl sitzt, geistig aber voll leistungsfähig ist, ist es "nur" ein technisches/organisatorisches Problem, diesen Menschen in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren. Sicher geht nicht jeder Job, aber ganz viele.

Und dann gibt es die geistig Eingeschränkten. Auch dort gibt es eine weite Spanne. Ich empfehle jedem, der hier komplette Inklusion fordert, einmal eine sog. Behinderteneinrichtung zu besuchen und die Menschen dort kennenzulernen. Und dann aber auch ehrlich zu sein und zu sagen, auf welchen Job sie selbst jemanden einstellen würden, der evtl. nicht sprechen, lesen, schreiben, rechnen kann. Und welche Dienstleistung sie als Kunde bei ihm beauftragen würden.  

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asimo

Genau. Es gibt keine „one fits all“-Lösung. Allerdings sollte das Gesellschaftsziel klar sein: Alle sollten sich so entfalten können, wie es für sie am besten ist. Gleichzeitig ist auch klar, dass nicht alles, was man sich wünscht, möglich ist. Bin ich etwa erblindet, kann ich kaum am Mikroskop arbeiten, auch wenn ich das möchte.

Insgesamt macht man es sich oft zu einfach. Fordende Situationen werden schnell weggeschoben. Label drauf, Verfahren nach Schema F.

 

Vector-cal.45

>>Behinderung" ist ein weiter Begriff<<
 



Danke. Das ist eigentlich das, worauf man den ganzen Brei herunter kochen kann.

Eine Hörschwäche oder leichte Gangstörung z. B. schränkt im Vergleich zur schweren körperlichen und/oder geistigen Behinderung nun mal kaum bei der Arbeit ein.

Ich habe oft mit derart schweren Fällen zu tun, bei denen man sich nicht mal ansatzweise vorstellen kann, was das in der Realität für die Betroffenen bedeutet.

 

AbseitsDesMainstreams

Ich habe einen Kollegen, der hatte mal ein Motorrad. Das ist jetzt kaputt und er hat nur noch ein Bein. Er ist jetzt ein Schwerbehinderter mit GdB von 80 %. Dank der Prothese merkt man heute fast nichts. Für ihn können wir jetzt 19 nicht-behinderte Mitarbeiter einstellen und erfüllen weiterhin die Quote der Schwerbehindertenabgabe.

Vector-cal.45

>>Nur etwa ein Drittel der schwerbehinderten Menschen im erwerbsfähigen Alter ist bei einem Unternehmen beschäftigt, also rund 1,1 Millionen.<<



Man könnte statt „nur“ auch „immerhin“ sagen. Ansichtssache. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir im Vergleich da so schlecht dastehen. Auch dahingehend, was grundsätzlich hier zu Behinderte geleistet wird.

 

>>Neu ist seit Januar dieses Jahres: Wer überhaupt niemanden mit einer Schwerbehinderung angestellt hat, zahlt ab sofort doppelt so viel Ausgleichsabgabe, nämlich 720 Euro.<<


Das ist also mal wieder die Lösung. Den Leuten (hier: den Unternehmen) einfach per Zwangsabgabe völlig ohne Gegenwert -sozusagen eine Strafgebühr- einfach mal das Geld aus der Tasche zu ziehen …

… und sich dabei wohl noch einbilden, man würde damit irgendwie moralisch besser dastehen. 

 

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nie wieder spd

Die „Strafgebühr“ gibt es dafür, dass das betroffene Unternehmen keinerlei sozialen „Gegenwert“ schafft. Und damit moralisch natürlich gegen den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft arbeitet, von  der es andererseits aber profitiert.

Vector-cal.45

Das halte ich, mit Verlaub, für moralinsaures Geschwurbel.

Ein Unternehmen ist dem sozialen Umgang mit seinen Arbeitgebern verpflichtet, nicht aber eine caritative Hilfsorganisation.

Wenn ein Arbeitgeber einfach keine behinderten Angestellten findet, die den betrieblichen Anforderungen gewachsen sind, muss er eben zahlen.

Und das bedeutet dann „mehr Inklusion“. Alles klar.

tagonist

Du willst also keinen Lohn mehr entrichten?

Sklavenarbeit?

Moralisch sicherlich idiotisch aber auch rein wirtschaftswissenschaftlich fragwürdig.

Vector-cal.45

>>Du willst also keinen Lohn mehr entrichten?

Sklavenarbeit?<<



Ich habe wirklich selten erlebt, wie Geschriebenes von der daraus folgenden Interpretation so dermaßen stark abweicht.

Könnten Sie bitte aufhören, mir irgendwelche Dinge anzudichten?

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

"… und sich dabei wohl noch einbilden, man würde damit irgendwie moralisch besser dastehen. "

Einbildung soll ja auch eine Art der Bildung sein.

Ihr Beitrag sagt m.E. in dieser Hinsicht allerdings viel mehr aus über ihren eigenen Bildungsstand, als über den der Menschen, die sie hier kritisieren wollen.

Vector-cal.45

Wen kritisiere ich denn? Niemanden.

Ein Gesetz ist kein Mensch. Nachvollziehbar?

Vielleicht sollten Sie sich allein aus Höflichkeit mal etwas zurückhalten mit Bemerkungen über den vermeintlichen Bildungsstand anderer. 

Account gelöscht

Niemand bildet sich irgendetwas ein. Sie kritisieren unsachgemäss und rechnen Geld gegen Menschen.

Vector-cal.45

>>Sie kritisieren unsachgemäss und rechnen Geld gegen Menschen.<<

Spoiler: Unternehmen sind gewinnorientiert. Das habe nicht ich mir so ausgedacht.

Und: Wer die Arbeitgeber mit einer Art „Strafzoll“ belegt, rechnet hier nicht Geld gegen Menschen?

Sorry, aber ich bin kein Freund von sowas.

Kritikunerwünscht

Die Schulen in Deutschland zeigen gerade, dass es nicht so einfach ist, einfach Inklusion anzuordnen. Es gehört wirklich mehr dazu, diese benachteiligten Menschen ins volle Erwerbsleben einzugliedern. Und wie soll dies dann konkret aussehen? Bekommt er/sie weniger Geld, weil er/sie beim Job X  objektiv eine geringere Arbeitsleistung erbringen kann (ist jetzt nur auf einem speziellen Fall X zugeschnitten, keine Verallgemeinerung). Das wäre Diskriminierung. Bekommt der/die Schwerbehinderter in diesem Job X das gleiche Gehalt bei verminderter Arbeitsleistung, ist das eine Diskriminierung der anderen. Gibt es staatliche Zuschüsse, Ausgleichszahlungen usw. Es wäre schön, wenn in solchem Artikel das ganze Thema angerissen wird. Vielleicht gibt es dies ja alles und die Diskussion geht deswegen fehl? Bitte besser recherchieren und umfassender berichten.

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nie wieder spd

Grundsätzlich sollte eigentlich sein, dass jemand, der für seine eigene Behinderung nicht verantwortlich ist, keine Nachteile haben dürfte, egal ob er einen Schulabschluss erreicht, eine Berufsausbildung abschließt oder überhaupt arbeitet. Das hieße dann, dass einem behinderten Menschen unabhängig von allen finanziellen, medizinischen und pädagogischen Hilfen mindestens ein Durchschnittsgehalt zusteht, dass er sich völlig frei einteilen können muß. 
Nach langjährigen Erfahrung im Pflegebereich kann ich feststellen, daß mit wesentlich höheren Kapazitäten bei der Pflege & der Betreuung auch wesentlich bessere Erfolge für jeden einzelnen Betroffenen in jedem Bereich erzielt werden könnten. Das ist von Anfang an nie beabsichtigt gewesen & auch heutzutage , mit allen Inklusionsrechten & diesen zum Trotz nicht beabsichtigt. 
Behinderte Menschen werden in gleichem Maße vernachlässigt, wie ein großer Teil unserer Kinder, die allesamt Nobelpreisträger werden könnten. 

falsa demonstratio

"Es gehört wirklich mehr dazu, diese benachteiligten Menschen ins volle Erwerbsleben einzugliedern. Und wie soll dies dann konkret aussehen."

Ein Beispiel ist in dem Artikel, den Sie Kommentieren erwähnt, ein anderes im TS-Bericht vom 31.08.2023.

In dem letzterwähnten Artikel findet sich auch noch Folgendes: "Im Jahresdurchschnitt 2022 hatten von den schwerbehinderten Arbeitslosen 54 Prozent einen Berufs- oder Hochschulabschluss. Bei den Arbeitslosen ohne Behinderung waren es nach Angaben des Ministeriums 43 Prozent."

 

CoronaWegMachen

Aus dem Bericht :
"... Körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen bleiben auf dem Arbeitsmarkt häufig unberücksichtigt. Dabei wäre mehr Inklusion eine echte Chance gegen den Fachkräftemangel. Eine Gesetzesänderung soll Abhilfe schaffen ... "

Was das Allgemeine Gleichstellungsgesetz im Öffentlichen Dienst zur Linderung des Fachkräftemangels nur bedingt erbracht hat, soll nun auf einmal ein zusätzliches Gesetz in allen Branchen erbringen.

Hier muss von den Verantwortlichen für dieses neue Gesetz ganz genau und ganz exakt erklärt werden wie das denn nun auf einmal - praktisch - funktionieren soll.

zöpfchen

Uns als Arbeitgeber hält der völlig unverhältnismässige Kündigungsschutz davon ab, Menschen mit Behinderung einzustellen. Möchte keiner hören und wird hier im Forum gleich einen heftigen Shitstorm auslösen. Mehrheitlich von Menschen, die in ihrem Leben vermutlich keine Einstellungs- oder Entlassungsentscheidung fällen mussten.

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Carlos12

Menschen mit Behinderung können genauso entlassen werden, wie andere. Es muss nur das Integrationsamt mit eingeschaltet werden. Und je nach Region kann das Integrationsamt sehr arbeitgeberfreundlich sein.

franxinatra

Der Ansatz muss ein anderer sein: die bisweilen erheblichen Ausfallzeiten, die auftreten können,  sollten nicht in der üblichen Form den Arbeitgebern aufgelastet werden. 

Für Arbeitgeber wie für Führungskräfte sollte es eine Praktikumswoche in Behindertenwerkstäten geben. das ist zwar verdammt kurz, aber die Erweiterung des Horizontes: ein Quantensprung!

NieWiederAfd

Es wirft in der Tat ein bezeichnendes Licht auf Sie, wenn Sie unseren Kündigungsschutz als unverhältnismäßig bezeichnen. Diese Kritik müssen Sie sich gefallen lassen: Hat mit Shitstorm nichts zu tun.

Sagen Sie doch konkret, welche Verschärfung Sie wollen.

zöpfchen

Sehen Sie. Ihr absichtliches Missverständnis, das den allgemeinen Kündigungsschutz (der meist fair ist) mit dem speziellen für Behinderte verwechselt. und dass Sie Verschärfungen (!) fordern, zeigt mir, dass man als Unternehmer in diesem Forum nix zu suchen hat. 

Abgabe zahlen und Schnauze halten ist allemal besser. 

artist22

"Abgabe zahlen und Schnauze halten ist allemal besser. " Um ihre menschenfroindlichen Worte entsprechend zu würdigen: Abgabe massiv erhöhen, vielleicht setzt ja dann auch wirtschaftlich ein Umdenken ein.

Ich hatte selbst früher in meiner Firma auf die Abgabe verzichtet, und lieber einen Behinderten eingestellt. Der konnte sogar damals schon im HomeOffice = Zuhause arbeiten. Man kannte das Wort noch garnicht. Ich hatte nichts an seiner Arbeit auszusetzen.

NieWiederAfd

Ich habe mich schlicht auf das bezogen, was Sie geschrieben haben, und ich habe Sie gebeten, mal konkret zu werden. Kein Grund, gleich die große Opferkeule zu schwingen. Einfach konkret werden. Danke.

Account gelöscht

Selbstverständlich können Menschen mit Behinderung / Beeinträchtigung gekündigt werden.

CoronaWegMachen

"... >> ... "Ein großer Anteil der Arbeitgeber ist skeptisch oder vorsichtig. Oder hat sich noch nicht näher mit der Option befasst, Menschen mit Behinderung anzustellen", sagt Susanne Niederhammer. Sie leitet den Integrationsfachdienst (ifd) ... << ... "

Nee.

In der Regel stellen Arbeitgeber lieber junge und gesunde Leute ein.

Es gibt berufliche Bereiche, da werden vorzugsweise über die Frauenbeauftrage (o.ä. Abteilung) in aller Regel nur Frauen eingestellt.

Und wer aus Sicht der Arbeitgeber / Personalabteilung zu oft arbeitslos wurde oder gar langzeitarbeislos wurde, ist in der Regel aus Sicht der Arbeitgeber / Personalabteilungen für den 1.Arbeitsmarkt untauglich.

Und dann hilft auch kein neues Gesetz.

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Das schreiben Sie doch mal was hilft. Haben Sie eine Idee ?? Nee........

dr.bashir

Es sei allen deutlich gemacht, dass "Inklusion" nicht nur eine Aufgabe des Staates oder der Arbeitgeber ist. Inklusion an Schulen setzt auch voraus, dass sich die Eltern der "Regelschüler" dann nicht darüber sorgen, dass ihr Kind Nachteile hat, weil es mit "Behinderten" in der Klasse langsamer voran gehen könnte. Solche Diskussionen gibt es. Dann ist Mobbing ein großes Thema unter den Schülern. Nicht überall natürlich, kommt aber vor in einer Gesellschaft, in der das falsche Handy schon ein Makel sein kann.

Und in der Arbeitswelt muss auch jede(r) bereit sein, behinderte Menschen als KollegInnen zu akzeptieren. Vielleicht sind die langsamer, brauchen Unterstützung und bei einem Sozialplan sind sie noch im Vorteil. 

Ich habe das alles schon erlebt und behinderte Menschen, die in einer Einrichtung für behinderte Menschen total glücklich sind, weil sie außerhalb keine guten Erfahrungen machen.    

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asimo

Ich halte die Wekstätten für notwendig und gut. Wichtig wäre mehr Durchlässigkeit zu schaffen und weniger Schubladen.

Auch mehr Kooperation von Werkstätten mit anderen Firmen. Manche Menschen benötigen den sehr geschützen und vertrauten Raum der Werkstätten, andere sehen diesen als Beschränkung und wollen nur raus. und dann gibt es ein breites Spektrum dazwischen - und denen sollte man mehr Möglichkeiten geben. Was ja auch teilweise gemacht wird, aber es sollte noch deutlich mehr sein.

CoronaWegMachen

Wenn Körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen in den 1. Arbeitsmarkt eingegliedert werden sollen um so gegen den Fachkräftemangel was tun, dann müssen Arbeitgeber IHK-Ausabildungstellen oder innerbetriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten bereitstellen.

Diese Möglichkeiten müssen auch bei der Bundesagentur für Arbeit und bei den Job-Centern angeboten werden.

Der Bundeasarbeitsminister stellt per gesetzlicher Regelung klar, dass wenn die Betroffenen eine IHK-Ausabildungstelle oder eine innerbetriebliche Weiterbildungsmöglichkeit in Anspruch nehmen, dass dann z.B. das Bürgergeld nicht gestrichen oder reduziert wird.
Und das Allgemeine Gleichstellungsgesetz findet endlich mal wirkliche vollumfängliche Anwendung bei den Arbeitgebern.

 Dann hätte Inklusion eine echte Chance.

Account gelöscht

Ich habe selber lange mit Menschen gearbeitet die in vielerlei Hinsicht mit Beeinträchtigungen leben müssen. Bin Arbeitserzieher. Ein Teil meiner Familie hat selbst Beeinträchtigungen und so sind mir viele Dinge über diese Personen bekannt und auch über die Schwierigkeiten im Alltag und mit  den so genannten "Normalen"

Was ich hier  zum Teil lese macht mich betroffen und zeigt mir wieder einmal mehr, das sMenschlichkeit, Würde und Respekt von Normalen leider nicht Normal ist. 

franxinatra

Bis dahin unbeleckt im Kontakt mit Menschen mit Beeinträchtigungen habe ich vor 40 Jahren, im Alter von 23, an einer kirchlichen 'Sommerfreizeit junger Behinderter und Nichtbehinderter'; ich wurde tief bewegt über diesen Quantensprung an Lebenserfahrung!

Schon damals war mir unbegreiflich, dass so lebensmotivierte Menschen keine andere Beschäftigung als in den Werkstätten erhalten sollten; von einer damals 16jährigen weiß ich aber noch, dass sie trotz der Hürden zur Hochschulreife auch noch erfolgreich als Schwerstbehinderte ein Jurastudium abschloss.

Die Nichterfüllung der Quote zur Beschäftigung Behinderter sollte auf jeden Fall für größere Unternehmen höher sein; und die die ermutigenden Beispiele erfolgreicher Beschäftigung Trisomiebetroffener sollten da im Mittelpunkt stehen.

Aber für einen Bewustseinswandel ist es wohl ein langer Weg vom Denken des tausendjährigen Reiches zur Gegenwart...

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Ich danke Ihnen für diesen Beitrag !!

Jimi58

Ich danke ihnen für ihre Erfahrung und Sicht. Mehr davon, und Behinderte hätten es leichter.

falsa demonstratio

"Schon damals war mir unbegreiflich, dass so lebensmotivierte Menschen keine andere Beschäftigung als in den Werkstätten erhalten sollten; von einer damals 16jährigen weiß ich aber noch, dass sie trotz der Hürden zur Hochschulreife auch noch erfolgreich als Schwerstbehinderte ein Jurastudium abschloss."

Ich hatte eine Kommilitonin die blind war und ihr Studium erfolgreich abgeschlossen hat.

Was sie danach beruflich gemacht hat, weiß ich nicht, aber ich bin später einmal auf einen blinden Familienrichter gestoßen. 

pasmal

Also für mich bleibt diese Inklusion was sie schon immer zeigte, ein hohles Traumprojekt von Träumern, die uns hier mit ihren Phantasievorstellungen mehr und mehr in Chaos bringen werden. Die Krux an der Sache ist eben auch, so hört man immer wieder von Seiten der Betriebe, dass es unter den zur Inklusion geplanten “Fachkräften“ , nach den bisherigen Erfahrungen, zu wenige Fachkräfte gibt, die dann auch wirklich “brauchbar“ in den Arbeitsmarkt zu inkludieren sind. Aber die restlichen 90% dieser bestens ausgebildeten Facharbeiter, auf die wir es uns ja nicht leisten können sie zu verlieren, werden uns ja durch Bürgergeld etc.  erhalten, so dass wir?/die? eines Tages ja dann so richtig zuschlagen können, um bis dahin dann de geschätzten 20%Rest unserer Wirtschaft “ab zu sichern“und die Welt wird dann wieder vor dem deutschen Modell zittern( vor lachen)

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....... ihr Post ist unsäglich und voller menschenverachtender Polemik. Und wer ist wir ? 

Kristallin

Sie finden keine nicht eingeschränkten Facharbeiter/Innen unter den Bürgergeldempfänger/Innen! 

Es sei den zB ein Dachdecker mit doppelten Bandscheibenvorfall mehrfach operiert...... Ist für Sie eine "arbeitsscheue Fachkraft". 

 

NieWiederAfd

Die konkreten Beispiele und die Stellungnahmen der verschiedenen Vetbände zeigen: Dieses Gesetz ist überfällig. 

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Vector-cal.45

Haben Sie den Artikel gelesen?


Der Absatz „Fachleute kritisieren das Gesetz“. Gerade das, was die ifd-Chefin Frau Niederhammer sagt.

Account gelöscht

Stimmt. Nur heißt kritisieren aber auch nicht gänzlich verkehrt. 

NieWiederAfd

Zitat: "die "Aktion Mensch" sieht Nachbesserungsbedarf und schreibt im aktuellen Inklusionsbarometer: "Jedes vierte Unternehmen, das eigentlich müsste, beschäftigt gar keinen Menschen mit Behinderung, sondern zahlt lieber die Ausgleichsabgabe." Die Beschäftigungsquote liege bei 4,5 Prozent, also unter den geforderten fünf Prozent."

Es ist primär eine Kritik an den Unternehmen, weniger an dem Gesetz. 

42Lem

Es ist manchmal schwierig für behinderte Menschen mit gesunden Menschen am Arbeitsplatz mitzuhalen, den Anforderungen des Arbeitsplatzes gleichermassen gerecht zu werden. Ich glaube, dass in den ersten zwei Jahren das Arbeitsamt einen Teil des Gehaltes übernimmt, danach wird es schwierig. Denn es besteht häufig tarifverträglich der Anspruch auf das gleiche Gehalt, was auch gut ist.

Es ist aber leider so, dass es sich für den einen oder anderen Arbeitgeber mehr lohnt, eine Stelle unbesetzt zu lassen, als diese mit einem Schwerbehinderten zu besetzen- glauben zumindest manche Arbeitgeber.  Da müsste man Regelungen schaffen, dass der Gesetzgeber über längere Zeiträume hinweg die Arbeitgeber finanziell unterstützt, langfristig zum Gehalt etwas zuzahlt. Vielleicht aus dem Topf das Geld verteilt wird, in welches die unwilligen Firmen ihr Geld einzahlen müssen.

MrEnigma

Vielfalt bedeutet eben mehr als nur die Herkunft in den Fokus zu nehmen. Viele Unternehmen kaufen sich frei. Wir reden immer von Toleranz und Teilhabe - schließen aber konsequent alle aus, die nicht als Arbeitskraft optimal funktionieren. 

Deutschland - Land der Arbeitssklaven. 

Account gelöscht

Ich frage mich ernsthaft, was abgesehen von det Erhöhung der Ausgleichsabgabe neu sein soll. Viele Wort um nichts. 

Diejenigen User, die hier im Chat vollmundig von "überfällig" etc. schreiben, zeigen eigentlich nur, wie wenig Kenntnis sie in diesem Beteich haben. 

Auch scheinen die allermeisten überhauot nicht zu wissen, wann eine Schwerbehinderung anerkannt wird und dass man 80-90% der (schwer)behinderten Menschen die Behinderung gar nicht anmerkt, geschweigedenn die Behinderung sieht. 

Völlig unbekannt scheinr auch zu sein, dass ein Großteil der (schwer)behinderten Menschen die SB-Eigenschaft erst im Laufe des Berufslebens "erwirbt".

Und wer glaubt, dass bislang nichts oder wenig unternommen wird, um sbM in den allgem. AM zu integrieren, sollte sich mal mit dem SBG III, VI und IX und den Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben befassen.

SirTaki

Welche Zielgruppe ist gemeint? Die Bandbreite der Leute mit Inklusionsbedarf ist groß. Pauschal von Ersatz des Fachkräftemangels zu reden, halte ich für eine Illusion.

Warum haben Leute Einschränkungen und welche sind es? Davon hängen Chancen am Arbeitsmarkt ab.

Man kann politische Anreize setzen und Fördergelder anbieten. Aber man sollte auch davon ausgehen, dass Betriebe selbst entscheiden müssen und werden, ob es integrierbar ist oder nicht.

Daher sollte man die Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

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Kristallin

Ich gebe Ihnen gerne ein Beispiel eine Person mit einer körperlichen Behinderung (Gesicht) wurde von einem Betrieb mit Gastronomie nur deswegen nach einem Probetag nicht genommen (obwohl die Person fleißig, freundlich war u vorallem nichts falsch gemacht hat!) Weil sie "optisch" den Gastronomie Gästen "nicht zuzumuten" seie. 

Die Gäste allerdings hatten sich gar nicht dahingehend geäußert, sondern  die Person als positiv empfunden. 

Klaartext

Ich leite eine Firma mit 16 VZ Angestellten. Eigentlich sind wir von der Vorgabe befreit, haben aber trotzdem eine schwerbehinderte Person eingestellt. Entscheidend war der Grund der Schwervehinderung. Bei einem kleinen Unternehmen muss die Chemie stimmen und die Person muss den Anforderungen auch wirklich gerecht werden, falls nicht, geht es zu Lasten der Kollegen.

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Kristallin

Ja natürlich muss die beeinträchtigte Person gewissen Anforderungen entsprechen! 

Und das können diverse beeinträchtigte Menschen auch wenn man sie denn lässt. 

Was geistige Beeinträchtigungen betrifft ist es sicherlich nicht so einfach, aber nicht unmöglich! 

Nettie

In der Regel können es sich gerade die Unternehmen, die ob ihrer 'Größe' bzw. Marktmacht über die nötige 'Finanzkraft' verfügen locker 'leisten', auf die Mitarbeit auf irgendeine Weise gehandicapter bzw. für sie vermeintlich minder 'verwertbarer' Menschen zu verzichten. Die 'Ausgleichszahlungen' sind für die jedenfalls 'Peanuts'.

Hanns Guck In Die Luft

Mit einem ewigen Mehr an Bürokratie und Sozialismus wird das Problem fixiert, anstatt es zu lösen.

Wolfes74

"Dabei wäre mehr Inklusion eine echte Chance gegen den Fachkräftemangel"

Wo herrscht denn Fachkräftemangel und sind "Behinderte" überhaupt geeignet, diese Lücken zu füllen? In den meisten Fällen dürfte das gar nicht der Fall sein. Daher ist die o.g. Aussage für mich bestenfalls eine populist. Phrase.

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