Eine Frau in einem Rollstuhl sitzt an einem Schreibtisch.

Ihre Meinung zu Gesetz soll mehr Inklusion am Arbeitsmarkt schaffen

Körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen bleiben auf dem Arbeitsmarkt häufig unberücksichtigt. Dabei wäre mehr Inklusion eine echte Chance gegen den Fachkräftemangel. Eine Gesetzesänderung soll Abhilfe schaffen. Von Carolin Hasenauer.

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129 Kommentare

Kommentare

Möbius

Es gibt halt keine Sanktionen gegen Betriebe die sich nicht an die „Empfehlungen“ halten …

Das ist übrigens bei der Altersdiskriminierung ganz ähnlich. Ein abgelehnter Bewerber müsste BEWEISEN das die Absage aufgrund seines Alters 45+ erfolgt ist. In der Praxis unmöglich… 

Gerade geistig beeinträchtigte Menschen landen in der Regel in den Behindertenwerkstätten der „Lebenshilfe“. 

Bereits in den Schulen findet eine Auslese statt, die dem System der Sonderpädagogik auffällige Schüler zuführt. Eine inklusive Beschulung findet nur in wenigen Bundesländern statt und auch dort weniger als in anderen Ländern wie zB Italien. 

Ausbildungsbetriebe lehnen in der Regel Bewerber die einen Abschluss der Förderschule haben ohne Nennung von Gründen ab. Undzwar ganz legal … :-(

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werner1955

Es gibt halt keine Sanktionen ?

Das sollte auch so bleiben. Niemand darf gezwungen werden diese hohe Verantwortung, massiven Kosten oder Baumaßnahmen bei der  Inklusion zu tragen. 

Immer mehr zwang und Bevormundung helfen hier nicht. 
 

Left420

"Immer mehr zwang und Bevormundung helfen hier nicht. " - Hier geht es um Gleichberechtigung. Wenn Sie aufgrund einer Behinderung benachteiligt werden verstehen Sie es vielleicht...

Ein Mensch mit Behinderung will genauso am Leben teilhaben können, wie ein "gesunder Mensch".

Möbius

Richtig. „Teilhabe“ ist der entscheidende Begriff. 

Übrigens wird das sogar in sog. „autokratischen“ Staaten praktiziert. 

Dann müsste die „liberale“ Bundesrepublik dies doch erst recht verwirklichen … 

Vector-cal.45

>>Ein Mensch mit Behinderung will genauso am Leben teilhaben können, wie ein "gesunder Mensch".<<

Wir reden hier vom Berufsleben. Landen da nicht die allermeisten eben da, wofür es reicht und, nun ja, wo sie eben zufällig landen?

Überspitztes Beispiel: Um Architektur zu studieren ist es zu spät und als Leiter eines „think tank“ will mich keiner. Aber was ist mit meiner freien Berufswahl und meiner „Teilhabe“?

Left420

"Um Architektur zu studieren ist es zu spät" - sagt wer? Sie haben die Möglichkeit.

"und als Leiter eines „think tank“ will mich keiner" - Ok? Kann Ihnen auch als studierter Architekt passieren.

"Aber was ist mit meiner freien Berufswahl und meiner „Teilhabe“?" - Ist Ihnen gegeben, Sie können studieren was Sie wollen und eine Ausbildung frei wählen. 

"Wir reden hier vom Berufsleben." - Dürfen Menschen mit Behinderungen nicht am Berufsleben Teilhaben?

Sie nehmen sich selbst als das Maß für Alles.

Möbius

Mhm. Finden Sie das nicht etwas inhuman ? 

werner1955

Nein.

Nicht jedem Arbeitgeber  kann man die Verantwortungen zwingen aufbürden. 

Möbius

Tatsächlich müsste der Staat die Aufwendungen der Betriebe übernehmen. 

Aber einfacher - und billiger - ist es natürlich, die Leute in Behindertenwerkstätten zu stecken… 

Jimi58

Die Betriebe, welche Schwerbehinderte einstellen, bekommen Zuschüsse. Man muß sich nur dafür interesieren und einsetzen, aber da hapert es bei den Meisten.

Jimi58

Beten sie zu Gott das sie mal nicht in die Mühlen kommen, wo sie auf Hilfe angewiesen sind. Aber sie sind ja bestimmt Rentner.

hausbesetzer

Zwang ? Bevormundung ? 

Und ja, Ihr Steuergeld......  

Menschen mit  Beeinträchtigung  sind Teil unserer Gesellschaft und gehören dazu. Wenn Ihnen das zu teuer oder zu viel Verantwortung bedeutet dann grenzen Sie ganz bewusst diese Menschen von Teilhabe aus. Es gibt nun mal Menschen ,die es selber nicht so schaffen wie die Mehrheitsbevölkerung weil Ihre Möglichkeiten einfach anderer Natur sind.

Und ja, es kostet Geld. Und wenn Sie mal ganz alt sind, ja dann kosten Sie auch Geld und werden ganz viele Beeinträchtigungen erleben.........

 

werner1955

kosten Sie auch Geld und werden ganz viele Beeinträchtigungen erleben.........

Ja. das erlebe ich auch.

Jimi58

Massive Kosten? Viele firmen wissen garnicht, welche Vorteile sie haben wenn sie Behinderte einstellen, sage ich aus Erfahrung der mit Behinderten in einer Firma gearbeitet hat.

werner1955

Ich weiß das wir teuer und massiv Sozialräume , Treppen, Aufzüge und Fahrzeuge anpassen mussten. Un dnach 1 Jahr wurde die Erkrankung viel schlimmer und hat gekündigt. 

Nirwana1962

>>Un dnach 1 Jahr wurde die Erkrankung viel schlimmer und hat gekündigt. >>

Da scheint mir doch Hörensagen durchzuklingen. Bei Krankheit selbst kündigen? 

Jimi58

Wer hat denn die sozialräume bezahlt? Sozialräume für Schwerbehinderte wird dann geschaffen, wenn eine bestimmte Anzahl an Schwerbehinderte in der Firma sind und einen Schwerbehindertenobmann vorhanden ist, wird ein Sozialraume geschaffen und keine Räume. Es reicht schon aus, wenn an bestimmten Zeiten ein Raum zur verfügung gestellt wird, damit eine Besprechung stattfinden kann. Ich weiß nicht wo sie gearbeitet haben mit Schwerbehinderten. Aber viel Unkenntnis dabei.

werner1955

die sozialräume bezahlt?

Es gabe zuschüsse aber der größte Teil kam vom Unternehmer. 

schabernack

➢ Es gabe zuschüsse aber der größte Teil kam vom Unternehmer. 

Das soll ja auch so sein. Ansonsten lamentieren Sie ständig ohne Ende gegen Subventionen, aber hier auf einmal sollen die Anständigen alles subventionieren. Planlos.

NieWiederAfd

Sie sprechen von Erfahrungen, scheinen aber die Fakten nicht zu kennen:

- Die Ausbildung eines behinderten Menschen wird i.d.R. mit 60%, für schwerbehinderte Auszubildende sogar 80% gefördert. In manchen Fällen gibt es sogar die 100%ige Übernahme für das letzte Ausbildungsjahr.

- Darüber hinaus kann ein Eingliederungszuschuss zum Arbeitsentgelt (inkl. des Arbeitgeberanteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag) bis zu 70 % gewährt werden.

- Arbeitgeber bekommen zudem eine Förderung, wenn sie neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerbehinderung schaffen.

Wissen bzw. wussten Sie und Ihr Arbeitgeber das alles nicht? Oder sind Ihre Aussagen letztlich ungedeckt?

werner1955

Im Handwerk brauch man kein Besprechungszimmert. Es mussten viel Maßnahmen wie geschrieben umgesetzt.

schabernack

➢ Ich weiß das wir teuer und massiv Sozialräume, Treppen, Aufzüge und Fahrzeuge anpassen mussten. Und nach 1 Jahr wurde die Erkrankung viel schlimmer und hat gekündigt.

Ja und. Da waren die Anpassungen und Investitionen getätigt, und der Bewerberkreis für die Neubesetzung der Stelle umfasste auch Menschen mit Behinderung.

Außerdem kündigt man nicht seine Arbeitsstelle, wenn man krank ist. Noch so'ne Anekdote aus der Halbwissenarbeitsmärchenwelt ohne jede Art von Phantasie und Weitblick.

NieWiederAfd

Leider ist es hier wie so oft: Die Kommentare mit Sachinformationen und Hintergrundwissen kommen nicht an. Stattdessen wird weiter behauptet, man könne die Kosten den Betrieben nicht zwangsweise aufbürden.

Danke für Ihren Beitrag.

Jimi58

Ja sie haben Recht, das Ärgert mich immer wieder. Da ich selbst als Schwerbehinderter in einer Firma gearbeitet habe, habe ich mich mit Gesetzen usw. auseianander gesetzt. Da Gute war, der Personalchef war selbs Schwerbehindert und die firma lief bestens.

NieWiederAfd

Sie scheinen sich in der Materie nicht auszukennen. 

werner1955

Doch. Ich kenne die Regeln als Meister perfekt.

Sisyphos3

Die Beschäftigungsquote liege bei 4,5 Prozent, also unter den geforderten fünf Prozent.

 

also so weit scheint mir das ja vom Ziel nicht weg zu sein

oder wie sieht die Frauenquote in Führungsetagen aus ?

ein nächstes vielleicht stört sich der eine oder andere beim Einstellen auch dadurch, dass er im Fall der Fälle (auch bei diesem Teil der Menschen wirds solche und andere geben) kaum die Möglichkeit der Kündigung hat

Also das gleich Problem wie bei Vermietungen und ähnlichem

der vermeintliche soziale Schutz stellt sich als Hemmnis dar

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hausbesetzer

Was hat die Frauenquote in Führungsetagen mit dem Artikel zu tun ?

Kritikunerwünscht

Deutschland wundert sich, weshalb die Unternehmen vor Bürokratie nicht weiter wissen. Also schaffen wir neue oder verschärfen die bestehenden. Potentielle ausländische Investoren oder Unternehmen, die sich in Deutschland ansiedeln wollen, werden sich freuen. Wenn man Politik nur durch Verbote und Gebote regeln will, ist die Freude bei der AfD riesig.

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werner1955

Genau so ist es. 
Gerade bei klein und Mittelständlern kann kaum jemand die große verantwortung und die massiven Kosten übernehmen. 

melancholeriker

Hier geht's nicht mehr um "Aktion Sorgenkind" und vielleicht fehlt es dem Artikel etwas an der Perspektive, die die Inklusion als "Bittstellerei" souverän umdreht in ein Selbstverständnis der Augenhöhementalität, die bei einigen Leuten wohl nicht angekommen ist. 

Da ist der betriebswirtschaftiche Nachteil der Hauptgrund, um sich überhaupt erstmal mit den Möglichkeiten nicht zu beschäftigen. Das gute alte "Warum ich?" der Wohlanständigen ist der Grabgesang für Inklusion. 

morgentau19

Genau ihre Gedanken hatte ich beim Lesen des Beitrags.  Danke, sie waren schneller. 

 

PS. Seit vielen Jahren wird auf politischer Ebene von Bürokratieabbau gesprochen. Das Gegenteil wird umgesetzt. Vielleicht braucht es ein Bürokratieabbaugesetz......

Kritikunerwünscht

Bürokratieabbaugesetz ist gut. Dazu schaffen wir aber vorher eine Behörde, die den Bürokratieabbau organsiert. Bürokratieabbaugesetz klingt aber noch nicht positiv genug, besser wäre es Gutes Bürokratieabbaugesetz.

werner1955

Bürokratieabbaugesetz......

Das würde es nur noch sehr viel schlimmer machen. Wir brauche ein bessere regierung. 

Carlos12

In Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit war der Weg um Schwerbehinderte Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt anzusiedeln, die Ausgleichsabgabe und der Appell an die soziale Verantwortung. Mit dem Fachkräftemangel wird es leichter werden.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es ein Teil der Schwerbehinderten nicht auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen wird, weil der Aufwand für die Inklusion zu hoch, sprich zu teuer ist.

Abgesehen davon gilt es weiter Werbung bei den Arbeitgeber zu machen, Schwerbehinderten Menschen ein Chance zu geben.

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Sisyphos3

Schwerbehinderte Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt anzusiedeln,  Appell an die soziale Verantwortung.

 

Scherbehinderte => leistungsgewandelte besserer Begriff

und warum soll ein Unternehmer mehr soziale Verantwortung zeigen als der Verbraucher dem es ja auch egal ist wer seine Socken wo näht, hauptsache billig

Jimi58

Dann lieber die socken in Bangladesh herstellen lassen, gell?

werner1955

eine echte Chance gegen den Fachkräftemangel.

Bei Pflegkräften. Lok oder Busfahren ?

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Alter Brummbär

Für sie sollten alle Papiertüten falten??

Vector-cal.45

Davon auszugehen, dass wirklich jeder wirklich alles machen und sein kann, ist absolutes Wunschdenken.

Carlos12

Es kann nicht jeder alles machen, insbesondere eine Kombination von geistiger und körperlicher Beeinträchtigung macht es sehr schwer. Aber es gibt genug Bereiche, wo Schwerbehinderte sehr gut eingesetzt werden können.

In der IT sind körperlich beeinträchtigte Menschen häufig. In Großküchen findet man häufig geistig beeinträchtigte Menschen.

 

Jimi58

Danke, sie haben vollkommen Recht. Ich kenne behinderte Ärzte, Büroangestellt, ind er Produktion sogar Blinde Mitmenschen. Man muß nur wollen. Die Maschienen, Stühle usw, wurden auf Antrag beschaffen, Der Arbeitgeber braucht so gut wie nichts zu zahlen.

CoronaWegMachen

Es gibt auch noch andere berufliche Bereiche.

AbseitsDesMainstreams

Die Arbeitswelt ist kein Ponyhof. Da herrscht Zeitdruck und das Leistungsprinzip. Schon für Praktikanten hat keiner mehr Zeit. Das Work-Life-Balance-Geschwafel vernebelt die Sinne für die Realität. Und jetzt soll sich noch jemand um einen behinderten Mensch kümmern und ständig Rücksicht nehmen. Realitätsfern. Dafür gibt es doch Behindertenwerkstätten, die den Menschen und deren Familien das Gefühl geben, nützlich zu sein.

Die heutigen 4,5 % Mitarbeiter mit einem Behinderungsgrad sind in der Regel Bestandsmitarbeiter, deren Gesundheit sich verschlechtert hat.

Kristallin

>>>Behindertenwerkstätten, die den Menschen und deren Familien das Gefühl geben, nützlich zu sein.>>>

Sie scheinen bei Menschen mit Beeinträchtigungen, anscheinend großflächig geistige Beeinträchtigungen zu sehen? 

Welche ganz schnell "zufrieden" sind, wenn sie in solchen Werkstätten "abgestellt" werden........ 

 

Jimi58

Sie wissen doch bestimmt, das manche Pflegekraft eine Behinderung hat, was sie garnicht wissen. Aber Hauptsache, sie haben wieder was raus gehauen.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Der Grundgedanke ist wirklich gut: 

Wer das Thema völlig ignoriert, zahlt einen höheren Beitrag.

Denn genau darum handelt es sich auch bei dieser Abgabe -  um einen Beitrag zur Finanzierung der Integration Schwerbehinderter in eine Arbeitswelt, die auch sie braucht.

Unternehmen, in denen wenigstens eine Schwerbehinderte arbeitet, sammeln Erfahrungen, was die Hürde für weiterere Beschäftigungsverhältnisse senkt.

Auch weil der Arbeitgeber lernt, dass er mit dem Thema nicht völlig alleine umgehen muss, sondern dass ihm umfangreiche Hilfen zur Verfügung stehen - sei es beratend oder bei der Übernahme zusätzlicher Kosten für Hilfsmittel.

Ob der Verweis auf den Starrsinn mancher Unternehmen wirklich ein gutes Gegenargument ist, wage ich zu bezweifeln...

Left420

Die Gesellschaft macht Menschen zur "Behinderten"

Ein behinderter Mensch ist dauerhaft Benachteiligungen ausgeliefert. Vielen ist dies einfach nicht bewusst, da diese Hürden einem selbst unsichtbar sind. Es ist richtig das der Staat nach Werkzeugen sucht, wie Sie diese Menschen in die Arbeitswelt integrieren können.

Hier geht es um mehere fundamentale Grundrecht: Diskriminierungsverbot, Gleichberechtigung und nicht zuletzt die Würde eines Jeden  Einzelnen.

Das man genau aufgrund einer Behinderung auch noch im 21. Jhd benachteiligt (diskriminiert) wird ist traurig. Ob in der Arbeitswelt oder im Freizeitbereich.

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Vector-cal.45

Für mich ist das fast schon ein Klischee.

Die böse Gesellschaft, die Behinderte diskriminiert und andauernd benachteiligt.

Könnten Sie das mit ganz konkreten Beispielen aus der Behindertenarbeit verdeutlichen?

Ich bin beruflich häufig in Kontakt mit behinderten Menschen und was viele Nicht-Behinderte anscheinend nicht wahrhaben wollen: Häufig bedeutet dies massive Einschränkungen, diverse Krankheiten oder Anfälligkeiten etc.

Grundsätzlich sind die Betroffenen viel eher dankbar für die Arbeitsmöglichkeit, z. B. in den Werkstätten, für die damit einhergehenden Fahrdienste, die technische Ausstattung z. B. mit elektrischen Rollstühlen usw. usw.

Left420

"Für mich ist das fast schon ein Klischee.

Die böse Gesellschaft, die Behinderte diskriminiert und andauernd benachteiligt."

-> Was macht eine Behinderung zur einer Behinderung? Ein Mensch im Rollstuhl welcher aufgrund einer Treppe kein Zugang zum Gebäuder erhält wird von der Mehtheitsgesellschaft diskriminiert. Das ist eine einfache Rechnung. 

Bei mir arbeiten Menschen mit verschiedensten Behinderungen geistlich, sowie körperlich und es funktioniert. Man muss nur wollen.

Vector-cal.45

Also weil nicht sämtliche Gebäude grundsätzlich 100%ig behindertengerecht ausgestattet sind (was bei vielen Gebäuden baulich übrigens gar nicht möglich ist) ist das laut Ihnen eine „Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft“.

Das ist wirklich eine „einfache Rechnung“ und zwar eine äußerst vereinfachte.

Das ist wirklich Ihr Punkt, um den extrem harten Vorwurf einer  gesellschaftlichen Diskriminierung (!)  zu untermauern?

Haben Sie auch etwas Handfestes?

Nettie

"Dabei wäre mehr Inklusion eine echte Chance gegen den Fachkräftemangel"

Ganz sicher. Mit gesetzlichen Vorschriften ihn abzulegen wird dem Unwillen nicht beizukommen sein.

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Nettie

Ergänzung (fett):

(...) wird dem Unwillen aber nicht beizukommen sein

Advocatus Diaboli 0815

Ich habe den Eindruck dass der Fachkräftemangel bei vielen Arbeitgebern irgendwie geistig noch nicht angekommen ist - oder  nach der Kopf-in-den-Sand-Methode ignoriert wird. Anders kann ich mir mancherorts den Umgang mit den Beschäftigten sowie die mangelhafte Wertschätzung nicht erklären. Das betrifft nicht nur ältere Arbeitnehmer.
Was Menschen mit Handicap betrifft so sollte man für Betriebe die sich weigern finanziell viel stärker belasten als man es derzeit tut. Nur über Geld kapieren es die Arbeitgeber!

Nettie

"Nur über Geld kapieren es die Arbeitgeber!"

Glauben Sie das wirklich? Ich meinerseits glaube, dass es den Widerstand derer, die nicht einsehen wollen, warum sie sich von irgendjemandem zu irgendetwas zwingen lassen sollten - zum Beispiel dazu, irgendetwas zu 'kapieren' - noch stärken dürfte. Und zwar zu recht. Denn Freiheit darf grundsätzlich nicht (länger) eine Frage des 'Vermögens' bzw. des Geldes sein.

Glasbürger

Eine tolle Idee! Doch ich habe Zweifel, daß sie sich umsetzen läßt. Vor allem anderen steht nun mal in unserer Wirtschaft Geschwindigkeit und maximale Effizienz bei niedrigsten Kosten. Die Belegschaften, insbesondere solche, die mehr Aufwand erfordern, wie es bei Behinderten ja nun mal der Fall ist, kommen da erst ganz hinten dran.

wenigfahrer

Ein schwieriges Feld, und Fachkräftemangel dadurch zu mildern ist wohl eher nicht möglich, wo fehlen die Fachkräfte und was ist möglich bei Körperlich oder Geistigen Einschränkungen, die meisten Arbeitsplätze fallen ja schon raus, und dann gibt bei der Einstellung auch noch bestimmte Auflagen und Regeln.

Die Behinderten Werkstätten sollten deswegen auch viel mehr in den Fokus treten und ausgebaut werden, und auch neue zusätzlich aufgebaut oder eingerichtet werden.

 

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Left420

"Die Behinderten Werkstätten sollten deswegen auch viel mehr in den Fokus treten und ausgebaut werden, und auch neue zusätzlich aufgebaut oder eingerichtet werden." - Diese Werkstätten sind das größte Übel was wir errichtet haben. Die Menschen haben kein Streikrecht, keinen Mindestlohn, sie haben keine Arbeitnehmer-Rechte und werden aus den Blickfeld der Gesellschaft gezogen. Rund 200 Euro verdienen die Beschäftigten monatlich.

Es ist nichts anderes als eine "zweite Klasse" der Arbeitnehmer. 

wenigfahrer

Das ist ihre Sicht der Dinge, Menschen mit Rollstuhl die ich kenne sehen das anders, die werden geholt und auch wieder nach Hause gebracht, und haben soziale Kontakte, das mit den 200 Euro kann ich nicht bestätigen.

Die Gruppe kann eben nicht aufs Dach oder beim Kunden etwas installieren oder Menschen pflegen, und die meisten Amtsstuben haben Treppen und was alles noch so bei bestimmten Behinderungen entgegen steht, so einfach wie Sie es darstellen ist nicht.

Sind jetzt nur Beispiele.

Left420

"haben Treppen und was alles noch so bei bestimmten Behinderungen entgegen steht" - das was den Behinderungen entgegensteht sind Sachen, die wir "gesunden" Menschen zu verantworten haben, da wir die Norm stellen...

Ein Mensch der kein Mindestlohn hat, keine Arbeitnehmerrechte o.Ä. ist nichts anderes als ein Sklave

Sozialen Kontakt können die Menschen auch im "normalen" Arbeitsleben haben, wieso werden diese ausgegrenzt?

"Die Gruppe kann eben nicht aufs Dach oder beim Kunden etwas installieren" - Kann ich auch nicht, habe 2 Linke Hände und nun? Jeder hat sein Paar Schuhe die einem gut passen. 

Vector-cal.45

Sie können aber schlicht nicht für jeden einzelnen Behinderten einen Job nach Maß, genau passend für dessen nun einfach mal vorhandenen Einschränkungen, zusammen basteln oder aus dem Nichts herbei zaubern.

Left420

Arbeiten Sie nicht auch einen Beruf, welchen Ihren persönlichen Bedürfnissen zugeschnitten ist? Es gibt unzählige Berufsfelder, wo Menschen mit verschiedensten Beeinträchtigunen arbeiten können. 

Wer Menschen jedoch aufgrund seiner Behinderung kategorisiert sollte sich nochmal mit unseren Grundrechten auseinandersetzen.

Gleichberechtigung, die Würde und das Recht seine Arbeit frei zu wählen. Anscheinend haben einige mit diesen Grundrechten Ihre Probleme, wenn Sie eine Gruppe von Minderheiten betrifft.

Vector-cal.45

>>Arbeiten Sie nicht auch einen Beruf, welchen Ihren persönlichen Bedürfnissen zugeschnitten ist?<<

Nein, ich arbeite in einem Beruf, zu dessen Anforderungen meine Qualifikationen und Erfahrungen passen. Persönlich auf mich zugeschnitten wurde da (leider) nichts.

Gleichberechtigung heißt nicht Gleichschaltung. Ein Recht, die Arbeit frei zu wählen, hat man. Aber wird in der Realität wird der Erfolg der Arbeitssuche nun mal von den eigenen Fähigkeiten begrenzt.

Wie Sie mir hier gleich ein „Problem mit Grundrechten“ andichten wollen, ist mir völlig Suspekt. Haben Sie denn das „Grundrecht“ beispielsweise zu sagen: Ich bin jetzt Pilot, auch wenn Sie gelernter Bankkaufmann sind?

Advocatus Diaboli 0815

Menschen mit Rollstuhl sind ja deswegen nicht zwangsläufig so betreuungsbedürftig dass sie nicht auch höherwertige Arbeiten ausführen könnten. Behindertenwerkstätten kommen m.E. höchstens für Menschen in Betracht die geistig so stark beeinträchtigt sind dass sie umfassende Betreuung benötigen. In meinem Bekanntenkreis ist auch jemand aufgrund seiner Behinderung in einer Behindertenwerkstatt - und obwohl er eigentlich einen wirklich guten Job macht, der mittlerweile in seinem Fach-Bereich vergleichbar mit einer gelernten Fachkraft ist, wird er mit einem Taschengeld (das weit unterhalb des Mindestlohnes liegt) abgespeist. Übrigens auch wenn man Unterkunft und Essen berücksichtigt! Das finde ich nicht in Ordnung! Insofern kann ich den Thread von Left 420 durchaus nachvollziehen!

Jimi58

Dann hätte ja auch Herr Schäuble nicht im Bundestag gepasst, wegen Rollstuhl. Man könnte so viele Behinderte in Betriebe intgrieren, wenn teilw. die Vorurteile nicht wären.

AbseitsDesMainstreams

Aber eine volle Sozialversicherung inkl. auskömmlicher Rente im Alter.

Nettie

"Der Druck auf die Regierung Netanyahu nimmt zu"

Die Bevölkerungen - die Israels wie ihre Nachbarn auf palästinenschem Gebiet - brauchen keine 'Pause' vom Terror, sondern endlich nachhaltig Ruhe vor dem sie von Terroristen an der Macht auf sie ausgeübten Druck.

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Sisyphos3

in der Zeile verrutscht ?

Coachcoach

D ist finsterstes Land, was den Umgang mit nicht 'normgerechten' Menschen angeht.

Vielleicht ist dies Gesetz ein winziger Schritt zu mehr Anstand.

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Kritikunerwünscht

Was möchten Sie? Noch mehr Bürokratie? Wenn das Land weiter wirtschaftlich eine Rolle in der Welt spielen soll, muss die Wirtschaft agieren können, nicht nur darauf achten müssen, welchen neue Vorschriften es gerade gibt, die die Wirtschaft in den Ruin treiben könnte. Wenn es so weitergeht mit neuen Vorschriften und der Beeinflussung der Wirtschaft sei es durch die deutsche Regierung oder durch oftmals unsinnige Gesetze der EU (wie groß darf ein Schnitzel sein....), spielt Europa bald keine Rolle mehr in der Weltwirtschaft. Und damit fallen dann auch die Möglichkeiten der Bekämpfung des Klimawandels, des Kampfes für mehr Gerechtigkeit in der Welt.

hausbesetzer

Ihre Antwort ist an den User ist beschämend. Ihre Vergleich mit dem Klimawandel verstörend und unmenschlich.

 

Vector-cal.45

Können Sie ein Land nennen, in dem mehr für Behinderte getan wird?

Falls ja, wäre ich noch über ein konkretes Beispiel dankbar, das wirklich etwas her macht.

asimo

z.B. Schweden. Skandinavien allgemein. Italien ist auch weiter.

asimo

Nachtrag Italien: In I ist nicht alles tutte bene, das funktiiniert gut in den Schulen. Die Hoffnung war, dass über die schulische Inklusion diese auch auf den Arbeitsmarkt ausstrahlt. Da hakt‘s aber noch. Dennoch das Fundament in Italien ist gut.

Kristallin

2015 gelang es Schweden besser als zB Deutschland. 

Wie es in Schweden aktuell läuft, ist natürlich die Frage.