Blick in das leere Wartezimmer einer Arztpraxis (Archivbild)

Ihre Meinung zu Viele Arztpraxen sollen aus Protest geschlossen bleiben

Wer krank ist, könnte es heute schwer haben, einen Arzt zu finden: Viele Praxen machen ohnehin Urlaub - außerdem wird von heute an bis zum Jahreswechsel gestreikt. Der Protest richtet sich gegen Überlastung und bürokratische Hürden.

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96 Kommentare

Kommentare

zomil

Immer mehr neue Erlaße  und deren Kontrolle sind halt zu der  Daseinsberechtigung für Beamte und Politiker geworden. 

 

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Jimi58

Welcher Erlaß? Was meinen Sie?

fwq

Keine Sorge liebe Hausärzte die Kollegen im Krankenhaus halten gerne für euch den Kopf hin. Viel Spaß im Skiurlaub.

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Stein des Anstosses

Gut geätzt ist halb gewonnen, oder wie?

Die niedergelassenen Ärzte haben Vertretungen untereinander organisiert.

schlork

Als ärztlicher Kollege, der zur Zeit in der Notaufnahme arbeitet und aufgrund der steigenden Patientenzahlen und dünnen Personaldecke, aggraviert durch Krankheitsausfälle, sang- und klanglos untergeht: Ich wünsche den Kolleg:innen viel Erfolg! Und das ohne Zynismus. Kann die Aktion verstehen und stehen hinter den Kolleg:innen. 

proehi

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Situation in den Notaufnahmen auch gerade durch die Arbeitsniederlegungen Ihrer ärztlichen Kollegen aggraviert. Die streiken nobel für mehr Lohn ihrer Angestellten und gegen zu viel Bürokratie in ihrem Beruf im Allgemeinen. 

Etwas verdreht vielleicht, denn Angestellte müssten doch eigentlich für mehr Lohn gegen ihre Arbeitgeber streiken und es ist „der Bürokratie“ völlig egal, ob sie jemand überbordend findet. Da müsste man schon konkrete Forderungen an Ministerien formulieren, damit man das Übel auch anpacken kann. Da wird es aber bekanntlich schwer, sehr schwer.

Ich denke, im neuen Jahr wird sich die Lage bei Ihnen entspannen, wenn die Kollegen gut erholt wieder zur Verfügung stehen und Sie sich gemeinsam der unveränderten Situation annehmen können.

nie wieder spd

Wenn die Hausärzte so ohne weiteres bundesweit streiken können, verstehe ich gar nicht, warum nicht endlich auch das Pflegepersonal bundesweit gleichzeitig streikt. Auch mehr als ein paar Stunden. Oder auch das Personal in Ärztepraxen, dass ja auch nicht gerade fürstlich bezahlt wird und ebenfalls ständig hoch belastet ist.

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Stein des Anstosses

Sicher ein wichtiges Thema, das Sie ansprechen: während die Kompensation der Inflation durch signifikante Gehaltsanstiege beim Klinikpersonal ähnlich wie in vielen anderen Branchen längst bewilligt ist (gut, Ausnahme ist Herr Wesselsky, der der Bahn die Verhandlungstür zupfeffert, ohne das Angebot von 11% in Betracht zu ziehen), gabs für die Praxen 2023 keine und für 2024 eine unzureichende Erhöhung des Honorars (die 3,85% gelten nicht für alle GLV-Leistungen).

Viele Praxen müssen die Abwanderung qualifizierter Kräfte in die Kliniken befürchten, wenn diese Kompensation in den Praxen nicht auch erfolgt.

nie wieder spd

Eben. Auch andere Werktätige sollten das Glück haben, einer Gewerkschaft beitreten zu können, in der jemand wie Herr Weselsky Chef und Verhandlungsführer ist. Dann hätte sich wahrscheinlich auch im medizinischen Bereich schon einiges verbessert.

schlork

Wenn Sie wüssten, wie sehr ich mir einen Herrn Weselsky als Vorsitzender des Marburger Bundes wünsche.. Da waäre mit Sicherheit auch zuerst das Geschrei groß (wie man jetzt ja schon in den Kommentaren lesen kann), aber langfristig würden sich die Arbeitsbedingungen verbessern - und das zum Wohle der Patient:innen.

proehi

Den Glauben an einen starken Mann, der alles zum Besseren wenden kann, finde ich sehr bedenklich.

Die Bahner haben im Gegensatz zu den Ärzten konkret umsetzbare Forderungen an ihren Arbeitgeber und streiken jetzt nicht speziell zwischen zwei langen Wochenenden. Vielleicht liegt darin das Geheimnis.

nie wieder spd

Naja. In meiner Wahrnehmung hat sich  der Marburger Bund in den vergangenen Jahren hauptsächlich darum gekümmert, dass angestellte Ärzte ein bisschen besser bezahlt werden. Die Arbeitsbedingungen waren immer zweitrangig. Und eine Solidarität zum Pflegepersonal konnte ich auch nur seltenst erkennen.

Tremiro

Was sollte sich durch Wesselsky bessern.

Schade dass viele Menschen die Personen bewundern, die am lautesten das "Maul aufreißen", wie man bei uns sagt. 

rolato

Wenn die Hausärzte so ohne weiteres bundesweit streiken können,....

Will ein Arzt an einem Streik teilnehmen, geht dies nur über vorübergehende Praxisschließungen. Er ist verpflichtet in diesem Fall auf einen Vertreter hinzuweisen.

Für Chefärzte oder angestellte Ärzte mit Friedenspflicht besteht Streikverbot

ich1961

Ich wünsche allen Kranken, das sie einen Arzt finden.

Leider ist das auf Grund der Krankenstände ein nicht so optimaler Zeitpunkt - aber gibt es den überhaupt?

Letztlich geht es den Krankenhäusern nicht besser und die bekommen jetzt auch noch die "schniefenden Nasen" zu ihrem Alltag. Finde ich auch nicht unbedingt fair.

 

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Jimi58

Genau so ist es. Bei Corona wurde geklascht aber was kam danach? Versprechungen wurden zu Versprecher und da ist noch nicht viel passiert. Ich denke mir immer, wenn mal alle ehrenamtliche samt Tafeln streiken würde, was wäre dann los?

rainer4528

Unfair ist es, mit einer schniefenden Nase überhaupt ins Krankenhaus zu gehen. Wer macht denn so was?

Ritchi

Viele . das weiß ich aus direkter Quelle aus der Notaufnahme. Nicht selten muss die Polizei gerufen werden, um vermeintliche Patienten des Hauses zu verweisen.

rolato

Leider ist das auf Grund der Krankenstände ein nicht so optimaler Zeitpunkt - aber gibt es den überhaupt?

Nein den darf es auch nicht geben. Stellen Sie sich einen Streik vor der Wirkungen erzielen soll wenn man ihn nach dem Belieben der Betroffenen ausführen würde. Ein Streik soll weh tun sonst braucht man keinen.

Wir alle wollen bessere Bedingungen und Löhne, stöhnen aber wenn Bahn, Arztpraxen, Müllabfuhr, Pflegepersonal und usw. streiken.

rado53

Das passiert, wenn Menschen sich aus finanziellen Gründen für diesen Beruf interessieren, ohne die erforderliche Berufsleidenschaft zu besitzen. Menschen verkommen zur Ware, Patienten zur Kundschaft. 
Ich habe zwar Verständnis für die Not in der Praxis - und die ist nicht von Lauterbach verirsacht - aber die Not der (ernsthaft) Kranken geht in meinem Verständnis vor. 

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schlork

Kommentare wie der Ihrige zeigen leider, dass doch so viele die grundlegende Problematik nicht verstanden haben: Es geht für den überwiegenden Anteil nicht um "finanzielle Gründe", sondern darum, dass aufgrund der überbordenden Bürokratie keine Zeit für die "richtige Medizin"  bleibt, geschweige denn eine adäquate medizinische Versorgung. Wenn Sie wüssten, wie oft ich den Satz höre (und selbst schon ausgestoßen habe): "Und dafür habe ich Medizin studiert?!". Und wenn die "Not der Kranken" immer vorgeht, haben wir als Ärztinnen und Ärzte nie das Recht für bessere Bedingungen zu kämpfen? Etwas, das letztlich allen zu Gute kommen würde? 

Zufriedener Optimist

Aus finanziellen Gründen wird niemand Arzt. Sie „leben“ vor 30-40 Jahren…

Jimi58

"Der Protest richtet sich gegen Überlastung und bürokratische Hürden." Und was sollen die Lokführer sagen, da wettert man wegen den Streik wegen "Unrechtmäßig". Die bürokratischen Hürden sind überall, auch bei den PflegerInnen usw.. 

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Zufriedener Optimist

Sie haben keinen Arzt in Ihrer Familie oder im näheren Bekanntenkreis… und äußern sich trotzdem zu einer Materie, die Sie offensichtlich nicht kennen? 

Jimi58

Falsch, ich war im Altersheim tätig und sehe, was bei unserem Hausarzt los ist. Jeden Fall kann ich nicht immer Urlaub machen, wenn die Kinder Ferien haben.

nie wieder spd

Haben die Hausärzte auch schon mal gefordert, dass die Anzahl der Studienplätze erhöht wird? Die hohe Belastung nicht nur von Hausärzten ist doch auch dem Umstand geschuldet, dass nicht genug Ärzte ausgebildet werden. Und das passiert eben auch seit Jahren nicht. Oder ist das ein Ewigkeitsproblem, wie all die anderen, seit Jahrzehnten bestehenden Probleme, die von der Politik kontinuierlich ignoriert wurden und werden?

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Stein des Anstosses

Alle Ärzte fordern eine Erhöhung der Studienplätze. Klinikärzte, Hausärzte, Fachärzte sitzen im selben Boot des fehlenden Nachwuchses.

Die Gesellschaft sitzt in diesem Boot mit drin.

nie wieder spd

Das Ärzte für diese Forderung besonders vehement eintreten, ist mir in den letzten Jahrzehnten anscheinend entgangen. Gestreikt haben sie dafür nicht.

gelassenbleiben

Streiks bei der Bahn, öffentlicher Dienst, Transport, etc vollstes Verständnis, aber dss Arztpraxen jetzt, wo eine Krankheitswelle ist, streiken geht garnicht. 

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schlork

Selbstverständlich geht das - ist richtig und wichtig. Als ärztlicher Kollege, der zur Zeit in eienr Notaufnahme arbeitet, die logischerweise durch Bagatellen mehrbelastet (und selbst durch Krankheitsausfälle betroffen ist) stehe ich voll hinter der Aktiond er Kolleg:innen. Ein Streik/Protest muss weh tun. Oder sollte nur gestreikt werden, wenn Sommerferien sind? WIe viele nicht verstehen, dass eine Verbesserung der Bedingungen langfistig Patient:innen zu Gute kommt - auch wenn sie akut vielleicht weh tut. 

gelassenbleiben

Viele meiner Ärzte arbeiten Teilzeit, das sieht für mich nicht nach Überbelastung oder Unterbezahlung aus. Sorry! Es geht auch um Menschenleben.

nie wieder spd

Die arbeiten vernünftigerweise Teilzeit, weil sie der Überbelastung so entkommen können. Und natürlich auch, weil ein Arzt auch mit einem halben Gehalt ganz gut über die Runden kommen kann. Und weil es um Menschenleben geht, ist ein ausgeruhter und ausgeglichener Arzt wichtiger, als ein überlasteter.

gelassenbleiben

Genau, das kann ich alles einsehen, aber warum dann noch streiken?

ich1961

Ihre Ärzte arbeiten "Teilzeit"?

Das dürfte aber ein Trugschluss sein.

 

Zufriedener Optimist

Manche Menschen meinen Ihr Hausarzt geht nach Hause wenn die Öffnungszeiten der Praxis vorbei sind - dann fängt die Bürokratie an… ich verstehe, dass es in D immer weniger Hausarztpraxen gibt - gerade bei solchen Kommentaren wie von „gelassenbleiben“ - so gelassen ist er/sie gar nicht.

gelassenbleiben

Nein ich meine, das mein Hausarzt sich die Räume mit einem anderen Hausarzt teilt, jeder ist zweieinhalb Tage die Woche in der Praxis

ich1961

Selbst dann ist die Arbeit nicht einfach "nicht da oder gemacht".

Unser Hausarzt arbeitet allein in der Praxis, macht Haus/Heimbesuche - was glauben Sie, was der erzählt?

Fragen Sie Ihre Ärzte mal, die machen ja auch noch Fortbildungen und was weiß ich.

Ich finde Ihre Unterstellungen schon merkwürdig bis verantwortungslos.

 

gelassenbleiben

Jetzt bin ich daran schuld, dass es zuwenig Hausarztpraxen gibt? Nur weil ich hier feststelle, dass mein Hausarzt sich seine Praxisräume teilt und 2 +1/2 Tage die Woche arbeitet?

Vielleicht schauen Sie sich mal Ihre Kommentare genauer an, bevor Sie diese abschicken

 

gelassenbleiben

Nein, mein Zahnarzt und auch der Hausarzt teilen sich jeweils  die Praxis mit je einem weierrn Arzt, alle arbeiten nur zweieinhalb Tage die Woche. Ist völlig ok, solange sie nicht streiken

schlork

Richtige Analyse. "Es geht um Menschenleben." Wie @nie wieder spd treffend kommentiert hat: Bedingungen verbessern, damit mit einem ausgeruhten, erholten, nicht unter andauerndem Zeitdruck stehenden, ärztlichen Personal eine adäquate medizinsche Versorgung gewährleistet ist. Und damit durch die Politik die Bedingungen verbessert wird, sind eben solche Maßnahmen wir ein Strei notwendig. 

rolato

aber dss Arztpraxen jetzt, wo eine Krankheitswelle ist, streiken geht garnicht. 

Aha, als die Bahn streikte hatten Sie dazu die gleiche Ansicht!

gelassenbleiben

Aha, als die Bahn streikte hatten Sie dazu die gleiche Ansicht!

Nein, hatte ich nicht

Ritchi

Ich finde es immer wieder interessant zu sehen, wie Menschen, die vorgeben, sozial und human zu sein, mit schon absolutistischen Zügen anderen Menschen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Thorsten Jantschek trifft mit seinem Kommentar im Deutschlandfunk den Nagel voll auf den Kopf.

Natürlich ist dieser Streik problematisch, so wie viele andere Streiks auch. Eventuell hilft es sich bei den Streikenden zu erkundigen, warum sie dies tun. Aber wer geht schon so eine Diskussion ein, wenn er seine Meinung hat.

SirTaki

Bürokratie ist kein Hauptproblem der Arztpraxen, sondern der Rückzug von alten Ärzten, die keine Nachfolger finden.

Dass Nachwuchs fehlt, hat viele Gründe. Lange Studienzeit, hohe Kosten, fehlende Motivation, Selbstständigkeit und Risiken zu Schultern, Work-Life-Balance.

Was als Servicezeiten erwartet wurde, will die junge Generation anders. Freizeit ist wichtiger.

Mitarbeiter in den Praxen fehlen ebenso. Fehlendes Interesse, Überlastung, Personalmangel. Das sind wohl eher die Ursachen.

Zudem ist Digitalisierung in etlichen Praxen ein Stiefkind, bindet viel Zeit und Aufwand, die Leute zu schulen.

Und mit Zuzug von Leuten und Alterung kommt mehr Patientenbedarf auf, den das alte System kaum wuppen kann.

Wenn man das alles mal nüchtern sieht, kommen Antworten auf die Gründe von selbst 

Die medizinische Überversorgung ist Geschichte. Bedarf und Service sind in Schieflage. Anspruch und Notwendigkeit sind auch im Ungleichgewicht .

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ich1961

////Bürokratie ist kein Hauptproblem der Arztpraxen,////

Vielleicht sollten Sie mal mit Ihrem Hausarzt sprechen, der wird Ihnen die Gründe nennen können. Ihr Bauchgefühl ist da nicht maßgeblich.

 

FakeNews-Checker

Das gesamte Gesundheitssystem  bedarf einer grundsätzlichen Reformierung.   Gesundheitskunde-Unterricht gehört in die Schulen zur Prophylaxe und Therapie von Zivilisationskrankheiten in  Selbsthilfe.  Das  würde Arztpraxen ,  Kliniken und GKV  ganz  wesentlich  entlasten.   Mit  eigener  medizinisch-pharmazeutischer  Bildung  hab ich schon Jahrzehnte keine Arztpraxis mehr besucht,  und das mit  einem  ganzen  Sammelsurium  von  chron. Erkrankungen belastet,  aber in Selbsthilfe im grünen  Bereich gehalten.   Die  alle  schulmedizinisch  zu  behandeln,  dafür würde nicht mal eine ganze Klinik ausreichen.

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nie wieder spd

Gesundheitskunde gehört in die Schulen. Ja, Pflegekunde auch. Angesichts des aktuellen  Pflegenotstands, der sich ja in den nächsten Jahren noch verstärken wird, sollte eigentlich jeder Schüler, bevor er die Schule erfolgreich beenden darf, eine Ausbildung zur Pflegekraft absolviert haben. Schon aus Eigennutz ist das sinnvoll und wird in Zukunft sicher auch zur Pflege der eigenen Verwandten hilfreich sein. Vor allem das Management zwischen der Pflege, die zu Hause zu leisten ist und einem nötigen Job sollte da ein Schwerpunkt sein.

Zufriedener Optimist

Vielleicht hätten Sie sich durch einen Besuch beim Fachmann die ein oder andere chron. Krankheit erspart?! 

rolato

Vielleicht haben Sie durch Ihr eigenes Handeln sich mehr geschadet als genützt?

Duzfreund

"Viele Arztpraxen sollen..." sollen sie wirklich?? Wehrt sich die bürgerliche Gesellschaft in Form ihrer Landwirte und Ärzte gegen den lästigen Staat, oder gegen die lästige Alterspyramide?? Brauchen Ärzte bessere Einkommensstrukturen, um mehr Nachwuchs zu bekommen?

Benötigen wir wirklich mehr Ärzte oder endlich ein bessere Gesundheit, sollte wir vielleicht die Praxisgebühr wieder einführen

 

Esche999

Ärzte-Streik-Recht ? Wenn man vom hippokratischen Eid her urteilt könnte es auf einen Widerspruch hinauslaufen. Dieser Eid hatte eine Grundlage, die SO gar nicht mehr gegeben ist : eine ausschließliche und ganz persönliche Beziehung zu einem Patienten. 
Das gibt es das im Prinzip noch - und ein ganz persönlich angeprochener Arzt wird  nicht sagen "heute nicht". Jetzt geht es aber um ein SYSTEM der Gesundheitsversorgung, welches zwischen dem einzelnen Arzt und dem Patienten etabliert worden ist. Aus guten Gründen um da kein Mißverständnis aufkommen zu lassen. Dieses System wird angepaßt - vor allem aus wissenschafrlichen und technischen Gründen - ebenfalls richtig. ABER : es klappt nicht. Beispiel : elektronische Patienten-Akte : guter Vorsatz aber offenbar miserable Funktion.
UND : Personalverfügbarkeit - und das führt auf das grundsätzliche Problem der Finanzierung, also ein gesellschaftliches Problem - und DA ist das Streikrecht unbedingt berechtigt.

 

FakeNews-Checker

Die Arztpraxen sind doch selber schuld,  überschulden sich mit einem teuren Medizingerätepark,  der  dann  von den Patienten abgestottert werden muß.  Und so wurden aus einem Patienten-Wartezimmer  drei  mit  100 %  Infektionsrisiko   gemacht,  um  möglichst  viele  Patienten  am  Tag  in  3  Minuten-Arztgesprächen  abwickeln  zu  können.  So  eine  "Medizin"  nützt  den  Patienten  nichts  und  dient  nur  der  Finanzierung  von  Arztpraxis  und  deren  Verteuerung  durch  immer  mehr aufgenommene  Medizingeräte,  weil  die  Geräte-Hersteller  nach  Schuldenberg-Abtragung  Mega-Profite  versprechen.

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schlork

Bei so einem Namen hätte ich etwas mehr Substanz in Ihrem Beitrag erwartet. Selber schuld, weil Kredite aufgenommen werden, für Geräte, die für Diagnostik gebraucht werden? Selber schuld, dass aufgrund steigender Patientenzahlen, unzureichender Fallpauschalen und überbordender Bürokratie keine Zeit mehr für den Patienten bleibt? Verquere Logik.

FakeNews-Checker

Ja  ja,  wer  im  Hamsterrad  sitzt,  der  sieht  den  Wald  vor  lauter  Bäumen  nicht  mehr.   Natürlich  haben  sich  das  alles  die  Ärzte  selber  eingebrockt,  weil  die  Medizingeräte-Hersteller,  die  ihnen  das  alles  aufgeschwatzt  haben,  den  Ärzten  hohe  Profite  versprochen  haben  nach  Abtragung  der  Schuldenberge.  Aber  das  wird  wohl  nun  nichts  mehr  aufgrund  von  allerlei  Widrigkeiten,  die  man  sich  hätte  leicht  vorher  ausrechnen  können,  anstatt  nun  in  der  Schuldenfalle   herum  zu  jammern.  Aber  keine  Sorge,  ein  SUV  ist  bei  jedem  Arzt  drin.

schlork

Hiermit muss ich Ihnen nun leider attestieren, dass Sie wohl - entschuldigen Sie die harsche Formulierung - keine Ahnung von dieser Thematik haben. Ich hoffe, Sie verschonen Ihren Hausarzt vor zu häufiegn Besuchen - auch wenn dieser eigentlich gerne seinen 3. Porsche mit ihrem Langzeit-EKG abbezahlen möchte (nachdem er den Schuldberg abgeschafft hat, der durch die Anschaffung seines Medizingerätefuhrparks enstand).. Oh weh.

Kaneel

Welche medizinischen Geräte halten Sie für entbehrlich? Vermutlich diagnostizieren Sie einen Lungeninfarkt oder Tumor durch Antlitzdiagnose?

Stein des Anstosses

Entschuldigung, wenn ich als Arzt den Anspruch habe, moderne Medizin anzubieten- und sogar regelmäßig Kongresse besuche, um auf dem aktuellen Stand des Wissens bleiben (klar sehe ich mich damit Ihrem Vorwurf ausgesetzt, selbst schuld zu sein, keine freie Zeit mehr zu haben, wenn ich sie dieser Art „vergeude“).

Ich fürchte, Sie werfen drei Vorurteile in einem Topf, geben noch etwas persönliche Bitterkeit hinzu und denken, ausgerechnet Sie könnten damit hier gegen fakenews etwas beitragen.

Weit, weit gefehlt wäre meine Diagnose, falls Sie mich danach fragen.

FakeNews-Checker

Warum  benennen  die  Streike-Ärzte  nicht  ihr  eigentliches  Problem ?:   Praxis-Überschuldung  durch  einen  teuren  Medizingerätepark  ?   Und  wenn  es  dann  der  GKV  zu  teuer  wird  und  da  Finanzierungskürzungen  anstehen,  dann  kracht  der  ganze  Finanzierungsplan  für  den  Medizingerätepark  auf  Pump   in  solchen  Arztpraxen  zusammen.   Ältere  Arztpraxen,  die  auf  so  einen  Medizingerätepark  verzichten,  haben  solche  Probleme nicht und brauchen somit auch nicht immer  mehr  Patienten  in  immer  mehr  infektiöse  Klein-    und  Kleinst-Wartezimmer  in  ihre  Praxis  hineinstopfen.

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Zufriedener Optimist

Weil Ihre These jenseits jeglicher Realität ist! Wie Sie oben zugeben waren Sie schon „Jahrzehntelang“ nicht in einer Praxis - warum kommentieren Sie etwas, das Sie nicht kennen?!

FakeNews-Checker

Überlastete  Arztpraxen  ?   Da  sollte  man  zu  aller  erst  einmal  die  Schuld  beim  Arzt  suchen.   Denn  ein   Arzt,  der  nicht  aus  Profitgründen  Krankheiten  chronifiziert,  verlagert  und  vervielfacht,  sondern  heilt,  der  hat  keine  überlastete  Arztpraxis.   Und  wenn  es  Ärzten  möglich  ist,  aus  Akut-Patienten  jahrzehntelange  chronische  Patienten  zu  machen,  dann  sollte  man  auch  mal  die  moderne  Medizin  und  Pharmazie  hinterfragen,  die  zu  so  einem  Patienten-Anstieg  Beihilfe  leisten. 

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schlork

Das ist natürlich ein äußerst zutreffende Anayse. Für die zunehmende Überalterung der Gesellschaft und damit des Patientengutes mit chronischen Erkrankungen einerseits und dem zunehmenden Ärztemangel andererseits sind natürlich die Ärzte selbst schuld. *Sarkasmus off

ich1961

Versuchen Sie, das zu ignorieren. Der Username ist nicht zutreffend - im Gegenteil.

Schrägdenker

Sie können Ihre recht schweren Anschuldigungen in Richtung der Ärzteschaft (ich bin keiner) sicher mit Fakten belegen?

Ihre Äußerungen sind - mit Verlaub - purer Blödsinn.

ich1961

Zustimmung.

Tada

Vergessen Die mal nicht, dass heutzutage vieles behandelt werden kann, was noch vor einige Jahren ein Todesurteil gewesen ist.

(Das war auch das Dilemma bei Hebammen und der Versicherung: Die Versicherung für Hebammen wurde teurer, weil die Behandlung für ein krankes / behindertes Kind teurer ist, als eine Beerdigung.)

FakeNews-Checker

Nicht  der  Arztberuf  selbst  ist  ruinös,  sondern  wie  heutzutage  Arztpraxen  mit  teurer  Medizingerätetechnik  auf  Pump  vollgepackt  werden.  Und  das  mit  weit  geringeren  Heilerfolgen  als  in  älteren  Arztpraxen  ohne  all  diesen Technik-Aufwand.    Aber  da  ist  stattdessen  ärztliche  Kompetenz  vorhanden  statt  blindem  Technik-Vertrauen.    Ganz  egal,  ob  Strom  teurer  wird  oder  ganz  ausfällt:  Solche  technisch  aufgemotzten  Arztpraxen  können  einpacken  und  sollten  nicht  mehr  länger  die  GKV  mit  hohen  Kosten  belasten.

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ich1961

Sie sollten froh sein, wenn Sie doch mal einen Arzt brauchen sollten, das er die entsprechende Technik  besitzt - sonst sehen Sie vielleicht "alt" aus.

 

TapferSchneiderlein

Hoffentlich bringt der Streik etwas in Bewegung - allein mir fehlt der Glaube!

Die aberwitzige Konstruktion unseres "Gesundheitswesens" hat sich bisher fast jeglicher Neuerung gegenüber als  resistent gezeigt. Flexibel wie ein Bergepanzer. Dazulernen, umlernen, Jobs wechseln, wohlgeschützte Pfründe aufgeben - das ist leichter gefordert als getan. 

Bestes Beispiel: Unser Gesundheitsminister wird schon für kleinste Reformen massivst kritisiert und angegriffen. Zweitbestes: Brauchen Sie nicht eine eigene Krankenkasse? Und, und, es fallen sicher auch Ihnen schnell noch weitere ein.

FakeNews-Checker

Die  bürokratischen  Hürden  haben  die  Ärzte  selbst  verursacht.  Denn   dadurch  will  die  GKV  eine  Kostenbremse  erreichen,  damit  die  Kostenexplosion  in  den  Arztpraxen  ein  Ende  findet.   Denn  wer  als  Arzt  Krankheiten  nur  verlagert,  chronifiziert  und  vervielfacht  statt  heilt,  der  gebraucht  Patienten  nur  als  Mittel  zum  Zweck  einer  Maximalprofiterzielung.  Klar,  daß  dazu  auch  eine  chronische  Arztpraxis-Überlastung  regelrecht  als  Geschäftsmodell  dazugehört.    

Tada

Irgendwie fehlen zur Zeit überall Fachkräfte.

Bildet man an der Realität vorbei aus?

Haben sich die Berufe so verändert, dass keiner sie machen will?

Oder sind die Arbeitsbedingungen unzumutbar geworden?

 

Die Menschen haben sich evolutiv nicht verändert und die Arbeit wurde früher auch getan. Was ist da eigentlich los?

 

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nie wieder spd

Wenn es dabei um medizinische Versorgung geht, sind die Menschen früher viel häufiger gestorben.

Ritchi

"Bildet man an der Realität vorbei aus?

Haben sich die Berufe so verändert, dass keiner sie machen will?

Oder sind die Arbeitsbedingungen unzumutbar geworden?"


Weder noch. Die Zahl der Menschen, die für diese Berufe ausgebildet werden werden können, hat abgenommen. Gegenläufig hierzu, hat die Zahl der Menschen, die nicht für diese Berufe ausgebildet werden können, zugenommen.

Wolf1905

Ich wünsche den Ärzten/innen viel Erfolg bei ihrem Streik und die Durchsetzung etwas höherer Honorare und auch anderen Bedingungen (z. B. Bürokratieabbau).

Klar ist für mich, dass höhere Honorare auf Kosten der Versicherten gehen (durch Anpassung der Sätze oder durch Streichung von bisher bezahlten Leistungen). Aber dass höhere Löhne, wie z. B. auch für die Bahnbediensteten, auch von den Nutzern der Bahn zu bezahlen sind (höhere Ticketpreise) ist ja auch klar.

Also wird im Prinzip vieles teurer, und dann hofft man halt, dass die eigene Gehalts- oder Rentenerhöhung diese Verteuerungen auffängt.

Mega

Der Aufschrei in der Bevölkerung ist gar nicht so groß, wenn die Arztpraxis nicht offen sind.  Streiken die Lokführer, geht in Deutschland die Welt unter, obwohl es auch hier Alternativen zum Reiseverkehr gibt. Wenn die GDL so entlohnt wird wie die Ärzteschaft und die Schichtarbeiter kürzer arbeiten, dann wird auch nicht mehr gestreikt.    

FakeNews-Checker

Warum  streiken ?  Die Ärzte haben es selbst in der Hand:  Krankheiten kompetent, effizient  und  rezidivfrei  heilen  und  schon  kann  die  GKV   die  Bürokratiehürden  als  Kostenbremse  wieder  abbauen.    Und  wenn  die  Ärzte  meinen,  daß  Effizienz  und  Heilung  in  der  modernen  Medizin  nicht  mehr  möglich  sind,   dann  müssen  sich  die  Ärzte  halt  mal  auf  die  90er  Jahre  rückbesinnen,  wo  das  alles  noch  möglich  war  und  kein  Patient  monatelang  auf  einen  Arzttermin  warten mußte.  Fortschritt ist nun mal nicht  immer  das  Beste,  nur  weil es als Fortschritt angepriesen wird.