Blick in das leere Wartezimmer einer Arztpraxis (Archivbild)

Ihre Meinung zu Viele Arztpraxen sollen aus Protest geschlossen bleiben

Wer krank ist, könnte es heute schwer haben, einen Arzt zu finden: Viele Praxen machen ohnehin Urlaub - außerdem wird von heute an bis zum Jahreswechsel gestreikt. Der Protest richtet sich gegen Überlastung und bürokratische Hürden.

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111 Kommentare

Kommentare

zomil

Immer mehr neue Erlaße  und deren Kontrolle sind halt zu der  Daseinsberechtigung für Beamte und Politiker geworden. 

 

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Jimi58

Welcher Erlaß? Was meinen Sie?

fwq

Keine Sorge liebe Hausärzte die Kollegen im Krankenhaus halten gerne für euch den Kopf hin. Viel Spaß im Skiurlaub.

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Stein des Anstosses

Gut geätzt ist halb gewonnen, oder wie?

Die niedergelassenen Ärzte haben Vertretungen untereinander organisiert.

schlork

Als ärztlicher Kollege, der zur Zeit in der Notaufnahme arbeitet und aufgrund der steigenden Patientenzahlen und dünnen Personaldecke, aggraviert durch Krankheitsausfälle, sang- und klanglos untergeht: Ich wünsche den Kolleg:innen viel Erfolg! Und das ohne Zynismus. Kann die Aktion verstehen und stehen hinter den Kolleg:innen. 

proehi

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Situation in den Notaufnahmen auch gerade durch die Arbeitsniederlegungen Ihrer ärztlichen Kollegen aggraviert. Die streiken nobel für mehr Lohn ihrer Angestellten und gegen zu viel Bürokratie in ihrem Beruf im Allgemeinen. 

Etwas verdreht vielleicht, denn Angestellte müssten doch eigentlich für mehr Lohn gegen ihre Arbeitgeber streiken und es ist „der Bürokratie“ völlig egal, ob sie jemand überbordend findet. Da müsste man schon konkrete Forderungen an Ministerien formulieren, damit man das Übel auch anpacken kann. Da wird es aber bekanntlich schwer, sehr schwer.

Ich denke, im neuen Jahr wird sich die Lage bei Ihnen entspannen, wenn die Kollegen gut erholt wieder zur Verfügung stehen und Sie sich gemeinsam der unveränderten Situation annehmen können.

Gregory Bodendorfer

Aus meiner Sicht ein überflüssigerubd völlig sinnfreier Beitrag - intellektuell völlig substanzlos.

Den Menschen, die in den Arzt Praxen tagtäglich arbeiten, wünsche ich viel Erfolg mit bzw durch deren Aktion!

nie wieder spd

Wenn die Hausärzte so ohne weiteres bundesweit streiken können, verstehe ich gar nicht, warum nicht endlich auch das Pflegepersonal bundesweit gleichzeitig streikt. Auch mehr als ein paar Stunden. Oder auch das Personal in Ärztepraxen, dass ja auch nicht gerade fürstlich bezahlt wird und ebenfalls ständig hoch belastet ist.

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Stein des Anstosses

Sicher ein wichtiges Thema, das Sie ansprechen: während die Kompensation der Inflation durch signifikante Gehaltsanstiege beim Klinikpersonal ähnlich wie in vielen anderen Branchen längst bewilligt ist (gut, Ausnahme ist Herr Wesselsky, der der Bahn die Verhandlungstür zupfeffert, ohne das Angebot von 11% in Betracht zu ziehen), gabs für die Praxen 2023 keine und für 2024 eine unzureichende Erhöhung des Honorars (die 3,85% gelten nicht für alle GLV-Leistungen).

Viele Praxen müssen die Abwanderung qualifizierter Kräfte in die Kliniken befürchten, wenn diese Kompensation in den Praxen nicht auch erfolgt.

nie wieder spd

Eben. Auch andere Werktätige sollten das Glück haben, einer Gewerkschaft beitreten zu können, in der jemand wie Herr Weselsky Chef und Verhandlungsführer ist. Dann hätte sich wahrscheinlich auch im medizinischen Bereich schon einiges verbessert.

schlork

Wenn Sie wüssten, wie sehr ich mir einen Herrn Weselsky als Vorsitzender des Marburger Bundes wünsche.. Da waäre mit Sicherheit auch zuerst das Geschrei groß (wie man jetzt ja schon in den Kommentaren lesen kann), aber langfristig würden sich die Arbeitsbedingungen verbessern - und das zum Wohle der Patient:innen.

proehi

Den Glauben an einen starken Mann, der alles zum Besseren wenden kann, finde ich sehr bedenklich.

Die Bahner haben im Gegensatz zu den Ärzten konkret umsetzbare Forderungen an ihren Arbeitgeber und streiken jetzt nicht speziell zwischen zwei langen Wochenenden. Vielleicht liegt darin das Geheimnis.

nie wieder spd

Naja. In meiner Wahrnehmung hat sich  der Marburger Bund in den vergangenen Jahren hauptsächlich darum gekümmert, dass angestellte Ärzte ein bisschen besser bezahlt werden. Die Arbeitsbedingungen waren immer zweitrangig. Und eine Solidarität zum Pflegepersonal konnte ich auch nur seltenst erkennen.

Tremiro

Was sollte sich durch Wesselsky bessern.

Schade dass viele Menschen die Personen bewundern, die am lautesten das "Maul aufreißen", wie man bei uns sagt. 

rolato

Wenn die Hausärzte so ohne weiteres bundesweit streiken können,....

Will ein Arzt an einem Streik teilnehmen, geht dies nur über vorübergehende Praxisschließungen. Er ist verpflichtet in diesem Fall auf einen Vertreter hinzuweisen.

Für Chefärzte oder angestellte Ärzte mit Friedenspflicht besteht Streikverbot

ich1961

Ich wünsche allen Kranken, das sie einen Arzt finden.

Leider ist das auf Grund der Krankenstände ein nicht so optimaler Zeitpunkt - aber gibt es den überhaupt?

Letztlich geht es den Krankenhäusern nicht besser und die bekommen jetzt auch noch die "schniefenden Nasen" zu ihrem Alltag. Finde ich auch nicht unbedingt fair.

 

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Jimi58

Genau so ist es. Bei Corona wurde geklascht aber was kam danach? Versprechungen wurden zu Versprecher und da ist noch nicht viel passiert. Ich denke mir immer, wenn mal alle ehrenamtliche samt Tafeln streiken würde, was wäre dann los?

rainer4528

Unfair ist es, mit einer schniefenden Nase überhaupt ins Krankenhaus zu gehen. Wer macht denn so was?

Ritchi

Viele . das weiß ich aus direkter Quelle aus der Notaufnahme. Nicht selten muss die Polizei gerufen werden, um vermeintliche Patienten des Hauses zu verweisen.

rolato

Leider ist das auf Grund der Krankenstände ein nicht so optimaler Zeitpunkt - aber gibt es den überhaupt?

Nein den darf es auch nicht geben. Stellen Sie sich einen Streik vor der Wirkungen erzielen soll wenn man ihn nach dem Belieben der Betroffenen ausführen würde. Ein Streik soll weh tun sonst braucht man keinen.

Wir alle wollen bessere Bedingungen und Löhne, stöhnen aber wenn Bahn, Arztpraxen, Müllabfuhr, Pflegepersonal und usw. streiken.

rado53

Das passiert, wenn Menschen sich aus finanziellen Gründen für diesen Beruf interessieren, ohne die erforderliche Berufsleidenschaft zu besitzen. Menschen verkommen zur Ware, Patienten zur Kundschaft. 
Ich habe zwar Verständnis für die Not in der Praxis - und die ist nicht von Lauterbach verirsacht - aber die Not der (ernsthaft) Kranken geht in meinem Verständnis vor. 

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schlork

Kommentare wie der Ihrige zeigen leider, dass doch so viele die grundlegende Problematik nicht verstanden haben: Es geht für den überwiegenden Anteil nicht um "finanzielle Gründe", sondern darum, dass aufgrund der überbordenden Bürokratie keine Zeit für die "richtige Medizin"  bleibt, geschweige denn eine adäquate medizinische Versorgung. Wenn Sie wüssten, wie oft ich den Satz höre (und selbst schon ausgestoßen habe): "Und dafür habe ich Medizin studiert?!". Und wenn die "Not der Kranken" immer vorgeht, haben wir als Ärztinnen und Ärzte nie das Recht für bessere Bedingungen zu kämpfen? Etwas, das letztlich allen zu Gute kommen würde? 

Zufriedener Optimist

Aus finanziellen Gründen wird niemand Arzt. Sie „leben“ vor 30-40 Jahren…

Jimi58

"Der Protest richtet sich gegen Überlastung und bürokratische Hürden." Und was sollen die Lokführer sagen, da wettert man wegen den Streik wegen "Unrechtmäßig". Die bürokratischen Hürden sind überall, auch bei den PflegerInnen usw.. 

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Zufriedener Optimist

Sie haben keinen Arzt in Ihrer Familie oder im näheren Bekanntenkreis… und äußern sich trotzdem zu einer Materie, die Sie offensichtlich nicht kennen? 

Jimi58

Falsch, ich war im Altersheim tätig und sehe, was bei unserem Hausarzt los ist. Jeden Fall kann ich nicht immer Urlaub machen, wenn die Kinder Ferien haben.

nie wieder spd

Haben die Hausärzte auch schon mal gefordert, dass die Anzahl der Studienplätze erhöht wird? Die hohe Belastung nicht nur von Hausärzten ist doch auch dem Umstand geschuldet, dass nicht genug Ärzte ausgebildet werden. Und das passiert eben auch seit Jahren nicht. Oder ist das ein Ewigkeitsproblem, wie all die anderen, seit Jahrzehnten bestehenden Probleme, die von der Politik kontinuierlich ignoriert wurden und werden?

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Stein des Anstosses

Alle Ärzte fordern eine Erhöhung der Studienplätze. Klinikärzte, Hausärzte, Fachärzte sitzen im selben Boot des fehlenden Nachwuchses.

Die Gesellschaft sitzt in diesem Boot mit drin.

nie wieder spd

Das Ärzte für diese Forderung besonders vehement eintreten, ist mir in den letzten Jahrzehnten anscheinend entgangen. Gestreikt haben sie dafür nicht.

gelassenbleiben

Streiks bei der Bahn, öffentlicher Dienst, Transport, etc vollstes Verständnis, aber dss Arztpraxen jetzt, wo eine Krankheitswelle ist, streiken geht garnicht. 

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Mischa007

Warum nicht? Wenn die Bahn streikt kommen auch Leute nicht zur Arbeit? Warum sollen die Ärzte die Fehler der Politik ausbaden? Duch die Kriesen Weltweit fliegt uns das gerade um die Ohren, was man in der Politik vernachlässigt hat. Und wenn es nich jetzt repariert wird, wann dann? Alleine die Stunden die draufgehen nur für Bürokratie, könnten Ärzte auch in die Behandlung von Pazienten nutzen.

Ich bin kein Arzt, eher ein Betroffener, und kann nur sagen das man eventuell einmal ein ernstes Wort mit der Politik reden sollte. In Berlin sollte endlich mal wieder Politik gemacht werden, Ideologie und Lobbyismus waren noch nie gut für die Menschen.

gelassenbleiben

Sorry, aber es ist schon ein Unterschied, ob man nicht mit der Bahn zur Arbeit kommt, oder keinen Arzt findet, wenn eh viele Praxen Urlaub machen und gerade mehrere Infektionswellen unteerwegs sind. Letzteres kann Leben kosten!

Viele meiner Ärzte arbeiten teilzeit. Ich kann nicht sehen, dass die vor Arbeitsbelastung nicht mehr ein oder aus wissen, oder dass sie zuwenig verdienen (—> weil Teilzeit)

Klaartext

In den letzten Jahren ist die Zahl der weiblichen Absolventen der medizinischen Fakultäten massiv angestiegen, so dass jetzt die Nehrheit der neuen Ärzte weiblich ist. Sie wollen - was auch völlig ok ist - oftmals Teilzeit arbeiten. Somit benötigt man bei vielen Stellenbesetzungen 2 Personen.

 

schlork

Selbstverständlich geht das - ist richtig und wichtig. Als ärztlicher Kollege, der zur Zeit in eienr Notaufnahme arbeitet, die logischerweise durch Bagatellen mehrbelastet (und selbst durch Krankheitsausfälle betroffen ist) stehe ich voll hinter der Aktiond er Kolleg:innen. Ein Streik/Protest muss weh tun. Oder sollte nur gestreikt werden, wenn Sommerferien sind? WIe viele nicht verstehen, dass eine Verbesserung der Bedingungen langfistig Patient:innen zu Gute kommt - auch wenn sie akut vielleicht weh tut. 

gelassenbleiben

Viele meiner Ärzte arbeiten Teilzeit, das sieht für mich nicht nach Überbelastung oder Unterbezahlung aus. Sorry! Es geht auch um Menschenleben.

nie wieder spd

Die arbeiten vernünftigerweise Teilzeit, weil sie der Überbelastung so entkommen können. Und natürlich auch, weil ein Arzt auch mit einem halben Gehalt ganz gut über die Runden kommen kann. Und weil es um Menschenleben geht, ist ein ausgeruhter und ausgeglichener Arzt wichtiger, als ein überlasteter.

gelassenbleiben

Genau, das kann ich alles einsehen, aber warum dann noch streiken?

ich1961

Ihre Ärzte arbeiten "Teilzeit"?

Das dürfte aber ein Trugschluss sein.

 

Zufriedener Optimist

Manche Menschen meinen Ihr Hausarzt geht nach Hause wenn die Öffnungszeiten der Praxis vorbei sind - dann fängt die Bürokratie an… ich verstehe, dass es in D immer weniger Hausarztpraxen gibt - gerade bei solchen Kommentaren wie von „gelassenbleiben“ - so gelassen ist er/sie gar nicht.

gelassenbleiben

Nein ich meine, das mein Hausarzt sich die Räume mit einem anderen Hausarzt teilt, jeder ist zweieinhalb Tage die Woche in der Praxis

ich1961

Selbst dann ist die Arbeit nicht einfach "nicht da oder gemacht".

Unser Hausarzt arbeitet allein in der Praxis, macht Haus/Heimbesuche - was glauben Sie, was der erzählt?

Fragen Sie Ihre Ärzte mal, die machen ja auch noch Fortbildungen und was weiß ich.

Ich finde Ihre Unterstellungen schon merkwürdig bis verantwortungslos.

 

gelassenbleiben

Jetzt bin ich daran schuld, dass es zuwenig Hausarztpraxen gibt? Nur weil ich hier feststelle, dass mein Hausarzt sich seine Praxisräume teilt und 2 +1/2 Tage die Woche arbeitet?

Vielleicht schauen Sie sich mal Ihre Kommentare genauer an, bevor Sie diese abschicken

 

gelassenbleiben

Nein, mein Zahnarzt und auch der Hausarzt teilen sich jeweils  die Praxis mit je einem weierrn Arzt, alle arbeiten nur zweieinhalb Tage die Woche. Ist völlig ok, solange sie nicht streiken

schlork

Richtige Analyse. "Es geht um Menschenleben." Wie @nie wieder spd treffend kommentiert hat: Bedingungen verbessern, damit mit einem ausgeruhten, erholten, nicht unter andauerndem Zeitdruck stehenden, ärztlichen Personal eine adäquate medizinsche Versorgung gewährleistet ist. Und damit durch die Politik die Bedingungen verbessert wird, sind eben solche Maßnahmen wir ein Strei notwendig. 

rolato

aber dss Arztpraxen jetzt, wo eine Krankheitswelle ist, streiken geht garnicht. 

Aha, als die Bahn streikte hatten Sie dazu die gleiche Ansicht!

gelassenbleiben

Aha, als die Bahn streikte hatten Sie dazu die gleiche Ansicht!

Nein, hatte ich nicht

Ritchi

Ich finde es immer wieder interessant zu sehen, wie Menschen, die vorgeben, sozial und human zu sein, mit schon absolutistischen Zügen anderen Menschen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Thorsten Jantschek trifft mit seinem Kommentar im Deutschlandfunk den Nagel voll auf den Kopf.

Natürlich ist dieser Streik problematisch, so wie viele andere Streiks auch. Eventuell hilft es sich bei den Streikenden zu erkundigen, warum sie dies tun. Aber wer geht schon so eine Diskussion ein, wenn er seine Meinung hat.

Mischa007

Ich finde das OK! Warum sollen die Ärzte nicht streiken? Seit Jahren kommen immer die gleichen Parolen aus Berlin. Bürokkratieabbau wird seit Jahren von der Politik plakatiert. Und wass ist in Sachen Bürokratieabbau passiert? Ich will mich nicht zuweit aus dem Fenster lehnen, würde aber sagen eher nichts.

Dazu kommt dann auch noch das immer mehr Arztpraxen zu irgendwelchen Ketten von Konzernen gehören und schon lange nicht mehr eigenständig Arbeiten. Auch hier pennt unsere Regierung seit Jahren. Krankheit und das Krankensystem ist mittlerweile zum reinen Geschäft verkommen, mit dem Wissen der Politik.

Die Gesellschaft wird immer älter und damit der Bedarf an Ärzten und deren Praxen immer höher, aber aus Berlin kommt nur eines nämlich Sparen und das erfordert jede Menge an Bürokratie.

In D sind nicht nur die Leute Krank, sondern das ganze medizinische System. Darüber sollte man endlich mal nachdenken.

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Zufriedener Optimist

Das Erlös orientierte Gesundheitswesen ist nicht „mit Wissen der Politik“ entstanden sondern auf deren Betreiben! Wer hat doch gleich die DRG Fallpauschalen in Kliniken eingeführt? Ach ja - unser verständnisloser Minister Lauterbach als Staatssekretär…

SirTaki

Bürokratie ist kein Hauptproblem der Arztpraxen, sondern der Rückzug von alten Ärzten, die keine Nachfolger finden.

Dass Nachwuchs fehlt, hat viele Gründe. Lange Studienzeit, hohe Kosten, fehlende Motivation, Selbstständigkeit und Risiken zu Schultern, Work-Life-Balance.

Was als Servicezeiten erwartet wurde, will die junge Generation anders. Freizeit ist wichtiger.

Mitarbeiter in den Praxen fehlen ebenso. Fehlendes Interesse, Überlastung, Personalmangel. Das sind wohl eher die Ursachen.

Zudem ist Digitalisierung in etlichen Praxen ein Stiefkind, bindet viel Zeit und Aufwand, die Leute zu schulen.

Und mit Zuzug von Leuten und Alterung kommt mehr Patientenbedarf auf, den das alte System kaum wuppen kann.

Wenn man das alles mal nüchtern sieht, kommen Antworten auf die Gründe von selbst 

Die medizinische Überversorgung ist Geschichte. Bedarf und Service sind in Schieflage. Anspruch und Notwendigkeit sind auch im Ungleichgewicht .

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Mischa007

Ich bleibe bei der Schuldzuweisung immer noch bei der Politik. Ich habe einen guten Freund der eine allg. Praxis betreibt. Und bei ihm kann ich sehen wieviel Zeit er damit verbringt die Bürokratie zu bewältigen. 

Meine Regierung ist z.B. heute nicht in der Lage zu sagen, wie viele Schulplätze man in 5 oder 6 Jahren braucht. Warum nicht? Man weiß doch wie viele Kinder je Jahr geboren werden. Unsere Regierung weiß seit Jahrzehnten das die Gesellschaft immer älter wird. Hat man dementsprechend gehandelt? Nein! Und der Spruch von der Privatisierung und "der Markt wird es schon richten", greift auch nicht. 

Dazu kommt noch das Krankenhaussterben in D. Denn die Leute kommen nun auch vermehrt in die Praxen.

Ich bin zum Glück kein Arzt und würde es nach meinen Erfahrungen auch nie sein wollen. Und das hat nichts mit Motivation zu tun. Ich denke wer Medizin studiert ist motiviert, wacht aber sehr schnell auf wenn die alltägliche Realität zu schlägt.

schlork

"Ich denke wer Medizin studiert ist motiviert, wacht aber sehr schnell auf wenn die alltägliche Realität zu schlägt." Sehr wahre Worte.. Es könnte der schönste Beruf der Welt sein - aber die Realität ist ernüchternd. Sätze wie "Und dafür habe ich Medizin studiert?!" bis hin zu "Hätte ich doch bloß etwas anderes studiert" fallen bei mir und meinem Umfeld häufiger.

ich1961

Ich kann Ihren Kommentaren nur zustimmen.

Ich wäre gerne Altenpflegerin geworden, habe 2 Monate Praktikum gemacht und dann dankend abgelehnt. Die Realität isst nicht das, was manch einer denkt.

 

proehi

Wenn jede Berufsgruppe, die zwischen den Jahren berechtigt über zu viel Bürokratie streiken würde, ginge nicht mehr viel. Und wenn zudem noch die Selbstständigen und Unternehmer zur selben Zeit streiken würden, die einsehen, dass sie ihr Personal unterbezahlen und dafür nicht sich selbst sondern ihre zahlende Kundschaft verantwortlich machen, wären sämtliche Restaurants, Hotels und Dienstleister in der Touristik dicht und alle Streikenden säßen vor dem Fernseher zu Hause, wenn die Anstalten nicht auch gegen zu viel Bürokratie streiken würden

Ich bezweifle nicht grundsätzlich das Anliegen der Ärzte, aber wo gibt es keine Missstände die es zu beseitigen gälte. Mich stört an diesem Protest allerdings der fragwürdige Zeitraum des Streiks, die unglaubwürdige Behauptung, für mehr Geld für ihre Angestellten zu streiken und die unkonkrete Forderung „gegen Bürokratie“ kämpfen zu wollen. 

Kaneel

Ich habe vor Jahren die Erfahrung gemacht, wie doof es sein kann, zwischen den Feiertagen, wenn die eigene Hausartzpraxis, so wie sehr viele andere Praxen auch, dicht ist, auf die Vertretung angewiesen zu sein. Von daher stimmen wir hinsichtlich des Zeitraumes überein.

Darüber hinaus nehme ich weiterhin für mich in Anspruch auch auf den Stress hinzuweisen, den Lokführerstreiks für Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind, bedeuten können. Es gibt z.B. Menschen, die mit der Bahn zur nächstgelegenen Klinik in die Nachbarstadt fahren.

Zudem kritisiere ich Ihre Kritik an der Kritik seitens eines Users, der die Frage aufwarf, ob eine Reduktion der Wochenarbeitszeit gleichzeitig mit einer Lohnerhöhung einhergehen muss und dass Sie ihm daraus Dinge unterstellten, die er so nicht schrieb und ganz sicher nicht meinte. 

harpdart

Eine Frage an Sie: wieviel "Bürokratie" muss Ihr befreundeter Arzt persönlich erledigen? Trifft diese nicht vor allem die Medizinischen Assistenten/innen, früher Arzthelferin oder Sprechstundenhilfe genannt?

ich1961

Das kommt sicher auf den Arzt an. 

Unser Hausarzt macht noch Hausbesuche (auch in Altenpflegeheimen), da ist eine Menge an Bürokratie zu erledigen.

Und nicht nur da. Letztendlich trägt der Arzt/ die Ärztin die Verantwortung für die Richtigkeit  - nicht die Angestellten.

 

Zufriedener Optimist

Schlicht nein! Reden Sie mit dem Arzt Ihres Vertrauens… das hilft!

harpdart

Bevor Sie mich falsch verstehen: ich wende mich nicht gegen die Ärzte und den Streik.

Im Artikel ist doch auch die Rede davon, dass die Arztpraxen überlastet sind. Die ganze Praxiorganisation leidet unter der Bürokratie, also auch die Assistenten.

ich1961

////Bürokratie ist kein Hauptproblem der Arztpraxen,////

Vielleicht sollten Sie mal mit Ihrem Hausarzt sprechen, der wird Ihnen die Gründe nennen können. Ihr Bauchgefühl ist da nicht maßgeblich.

 

FakeNews-Checker

Das gesamte Gesundheitssystem  bedarf einer grundsätzlichen Reformierung.   Gesundheitskunde-Unterricht gehört in die Schulen zur Prophylaxe und Therapie von Zivilisationskrankheiten in  Selbsthilfe.  Das  würde Arztpraxen ,  Kliniken und GKV  ganz  wesentlich  entlasten.   Mit  eigener  medizinisch-pharmazeutischer  Bildung  hab ich schon Jahrzehnte keine Arztpraxis mehr besucht,  und das mit  einem  ganzen  Sammelsurium  von  chron. Erkrankungen belastet,  aber in Selbsthilfe im grünen  Bereich gehalten.   Die  alle  schulmedizinisch  zu  behandeln,  dafür würde nicht mal eine ganze Klinik ausreichen.

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nie wieder spd

Gesundheitskunde gehört in die Schulen. Ja, Pflegekunde auch. Angesichts des aktuellen  Pflegenotstands, der sich ja in den nächsten Jahren noch verstärken wird, sollte eigentlich jeder Schüler, bevor er die Schule erfolgreich beenden darf, eine Ausbildung zur Pflegekraft absolviert haben. Schon aus Eigennutz ist das sinnvoll und wird in Zukunft sicher auch zur Pflege der eigenen Verwandten hilfreich sein. Vor allem das Management zwischen der Pflege, die zu Hause zu leisten ist und einem nötigen Job sollte da ein Schwerpunkt sein.

Zufriedener Optimist

Vielleicht hätten Sie sich durch einen Besuch beim Fachmann die ein oder andere chron. Krankheit erspart?! 

rolato

Vielleicht haben Sie durch Ihr eigenes Handeln sich mehr geschadet als genützt?

Duzfreund

"Viele Arztpraxen sollen..." sollen sie wirklich?? Wehrt sich die bürgerliche Gesellschaft in Form ihrer Landwirte und Ärzte gegen den lästigen Staat, oder gegen die lästige Alterspyramide?? Brauchen Ärzte bessere Einkommensstrukturen, um mehr Nachwuchs zu bekommen?

Benötigen wir wirklich mehr Ärzte oder endlich ein bessere Gesundheit, sollte wir vielleicht die Praxisgebühr wieder einführen

 

Esche999

Ärzte-Streik-Recht ? Wenn man vom hippokratischen Eid her urteilt könnte es auf einen Widerspruch hinauslaufen. Dieser Eid hatte eine Grundlage, die SO gar nicht mehr gegeben ist : eine ausschließliche und ganz persönliche Beziehung zu einem Patienten. 
Das gibt es das im Prinzip noch - und ein ganz persönlich angeprochener Arzt wird  nicht sagen "heute nicht". Jetzt geht es aber um ein SYSTEM der Gesundheitsversorgung, welches zwischen dem einzelnen Arzt und dem Patienten etabliert worden ist. Aus guten Gründen um da kein Mißverständnis aufkommen zu lassen. Dieses System wird angepaßt - vor allem aus wissenschafrlichen und technischen Gründen - ebenfalls richtig. ABER : es klappt nicht. Beispiel : elektronische Patienten-Akte : guter Vorsatz aber offenbar miserable Funktion.
UND : Personalverfügbarkeit - und das führt auf das grundsätzliche Problem der Finanzierung, also ein gesellschaftliches Problem - und DA ist das Streikrecht unbedingt berechtigt.

 

FakeNews-Checker

Die Arztpraxen sind doch selber schuld,  überschulden sich mit einem teuren Medizingerätepark,  der  dann  von den Patienten abgestottert werden muß.  Und so wurden aus einem Patienten-Wartezimmer  drei  mit  100 %  Infektionsrisiko   gemacht,  um  möglichst  viele  Patienten  am  Tag  in  3  Minuten-Arztgesprächen  abwickeln  zu  können.  So  eine  "Medizin"  nützt  den  Patienten  nichts  und  dient  nur  der  Finanzierung  von  Arztpraxis  und  deren  Verteuerung  durch  immer  mehr aufgenommene  Medizingeräte,  weil  die  Geräte-Hersteller  nach  Schuldenberg-Abtragung  Mega-Profite  versprechen.

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schlork

Bei so einem Namen hätte ich etwas mehr Substanz in Ihrem Beitrag erwartet. Selber schuld, weil Kredite aufgenommen werden, für Geräte, die für Diagnostik gebraucht werden? Selber schuld, dass aufgrund steigender Patientenzahlen, unzureichender Fallpauschalen und überbordender Bürokratie keine Zeit mehr für den Patienten bleibt? Verquere Logik.

FakeNews-Checker

Ja  ja,  wer  im  Hamsterrad  sitzt,  der  sieht  den  Wald  vor  lauter  Bäumen  nicht  mehr.   Natürlich  haben  sich  das  alles  die  Ärzte  selber  eingebrockt,  weil  die  Medizingeräte-Hersteller,  die  ihnen  das  alles  aufgeschwatzt  haben,  den  Ärzten  hohe  Profite  versprochen  haben  nach  Abtragung  der  Schuldenberge.  Aber  das  wird  wohl  nun  nichts  mehr  aufgrund  von  allerlei  Widrigkeiten,  die  man  sich  hätte  leicht  vorher  ausrechnen  können,  anstatt  nun  in  der  Schuldenfalle   herum  zu  jammern.  Aber  keine  Sorge,  ein  SUV  ist  bei  jedem  Arzt  drin.

schlork

Hiermit muss ich Ihnen nun leider attestieren, dass Sie wohl - entschuldigen Sie die harsche Formulierung - keine Ahnung von dieser Thematik haben. Ich hoffe, Sie verschonen Ihren Hausarzt vor zu häufiegn Besuchen - auch wenn dieser eigentlich gerne seinen 3. Porsche mit ihrem Langzeit-EKG abbezahlen möchte (nachdem er den Schuldberg abgeschafft hat, der durch die Anschaffung seines Medizingerätefuhrparks enstand).. Oh weh.

Kaneel

Welche medizinischen Geräte halten Sie für entbehrlich? Vermutlich diagnostizieren Sie einen Lungeninfarkt oder Tumor durch Antlitzdiagnose?

Stein des Anstosses

Entschuldigung, wenn ich als Arzt den Anspruch habe, moderne Medizin anzubieten- und sogar regelmäßig Kongresse besuche, um auf dem aktuellen Stand des Wissens bleiben (klar sehe ich mich damit Ihrem Vorwurf ausgesetzt, selbst schuld zu sein, keine freie Zeit mehr zu haben, wenn ich sie dieser Art „vergeude“).

Ich fürchte, Sie werfen drei Vorurteile in einem Topf, geben noch etwas persönliche Bitterkeit hinzu und denken, ausgerechnet Sie könnten damit hier gegen fakenews etwas beitragen.

Weit, weit gefehlt wäre meine Diagnose, falls Sie mich danach fragen.

FakeNews-Checker

Warum  benennen  die  Streike-Ärzte  nicht  ihr  eigentliches  Problem ?:   Praxis-Überschuldung  durch  einen  teuren  Medizingerätepark  ?   Und  wenn  es  dann  der  GKV  zu  teuer  wird  und  da  Finanzierungskürzungen  anstehen,  dann  kracht  der  ganze  Finanzierungsplan  für  den  Medizingerätepark  auf  Pump   in  solchen  Arztpraxen  zusammen.   Ältere  Arztpraxen,  die  auf  so  einen  Medizingerätepark  verzichten,  haben  solche  Probleme nicht und brauchen somit auch nicht immer  mehr  Patienten  in  immer  mehr  infektiöse  Klein-    und  Kleinst-Wartezimmer  in  ihre  Praxis  hineinstopfen.

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Zufriedener Optimist

Weil Ihre These jenseits jeglicher Realität ist! Wie Sie oben zugeben waren Sie schon „Jahrzehntelang“ nicht in einer Praxis - warum kommentieren Sie etwas, das Sie nicht kennen?!

FakeNews-Checker

Überlastete  Arztpraxen  ?   Da  sollte  man  zu  aller  erst  einmal  die  Schuld  beim  Arzt  suchen.   Denn  ein   Arzt,  der  nicht  aus  Profitgründen  Krankheiten  chronifiziert,  verlagert  und  vervielfacht,  sondern  heilt,  der  hat  keine  überlastete  Arztpraxis.   Und  wenn  es  Ärzten  möglich  ist,  aus  Akut-Patienten  jahrzehntelange  chronische  Patienten  zu  machen,  dann  sollte  man  auch  mal  die  moderne  Medizin  und  Pharmazie  hinterfragen,  die  zu  so  einem  Patienten-Anstieg  Beihilfe  leisten.