Carola Rackete (l) und Martin Schirdewan

Ihre Meinung zu Analyse zur Linken: Wie befreit, doch mit großem Risiko

Diszipliniert beschließt die Linke ihr Europawahlprogramm, die Einigkeit ist groß: Ohne das Wagenknecht-Lager wirkt die Linke wie befreit. Doch auch der Parteitag in Augsburg bleibt nicht ohne Aufreger. Von Moritz Rödle und Uli Hauck.

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145 Kommentare

Kommentare

Gassi

Das Schmierentheater um Wagenknecht ist endlich vorbei. Schade, dass dieser Zwist so träge vonstatten ging. Eine veritable linke Partei ist notwendig - vor allem weil alle diese Partei offenbar die SED-Vergangenheit überwunden hat. Lange habe ich dieser Partei nicht getraut. Besonders aber in der Wirtschaftskrise von 2008/09 war die Stimme der Linken wichtig - und tatsächlich hatten die brauchbare Vorschläge, wie dieser Moloch kontrollierbar sein könnte. Leider dann wieder nur soziales Geplänkel anstatt tatsächlich den harten, nackten Kapitalismus zu bekämpfen. 

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DerVaihinger

Also wenn ich Gesine Lötzsch, Ulla Jelpke u.a. höre, dann ist es mit er Überwindung der SED-Vergangenheit nicht so weit her.

Sokrates

Man kann jetzt für sich selber alles sehen und einschätzen wie man möchte über die Linken. War das jetzt ein Chance für die Linke mit dem Austritt von Wagenknecht oder nicht um wieder auf die Füße zu kommen? Es wird vielleicht alles anderst werden, oder auch nicht. Geht die Linke jetzt unter, oder auch nicht? Und wie wird sich die Kapitänin Rackete in die Linke einfügen können? Lassen wir uns alle mal überraschen!

frosthorn

Eine weitere typisch deutsche Partei

ist das, zu der sich die Linke zu wandeln scheint. Abweichler, und seien sie auch nur "Verdachtsfälle", werden unverzüglich in den Senkel gestellt und müssen sich entschuldigen. Die wichtigste Strategie ist die "Geschlossenheit", ei´n Wort, bei dem sich mir auch schon bei Sozialdemokraten und Grünen immer die Haare sträubten, ist doch damit gemeint, dass das einfache Mitglied gefälligst entweder zu schweigen oder das nachzuplappern hat, was die Parteiführung vorgibt. Für abweichende Meinungen gibt's mindestens einen Kinnhaken.

Und die Parteiführungen hoffen, dass man mit dieser "Geschlossenheit" Stimmen erhascht, fürchten im Gegenteil, dass Pluralismus beim Wahlvolk eher nicht goutiert wird. Und sie liegen auch nicht falsch damit, denn den Deutschen ist "Führung" enorm wichtig. "O Friedrich / Olaf / Christian / Martin, sprich zu uns, auf dass wir wissen, was wir wollen sollen!"

Lauft nur alle nach, ich warte hier inzwischen.

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NieWiederAfd

Sie vergessen offensichtlich: Wagenknecht ist ausgetreten - Ausschluss von Verdachtsfällen is nich in der Causa Sahra.

frosthorn

An Wagenknecht hatte ich in meinem Beitrag gar nicht gedacht. Und von Ausschluss habe ich in meinem Beitrag gar nichts geschrieben.

Bitte das hinterfragen, waas in meinem Post auch tatsächlich steht.

artist22

Er vergisst Einiges ;-) z.B: das radikales Geschwätz keinem hilft. Und das Optik oft nix mit Inhalten zu tun hat, sollte ein gestandener Anarchist schon wissen.

Wenn andere Tee trinken (abwarten), ziehe ich vor, was zu tun.

ich1961

Ich schließe mich beim Abwarten an.

Sokrates

Genau, etwas anderes wie abwarten macht auch keinen Sinn!

Silverfuxx

Ja, das fällt sofort unangenehm auf, wenn man das liest. Die Spitzenkandidatin muss sich für ihre Meinung entschuldigen... Und das auch noch bei einem völlig uninteressanten Thema.

Zu was diese 'Geschlossenheit' führt, kann man sehr gut an den Grünen sehen: Binnen kurzer Zeit Teil des Einheitsbreis geworden.

Früher waren deren Parteitage richtige Highlights :) Mit Freaks und Diskussionen. Heute wird die Basis ignoriert und kleingehalten.

Aber dass 'Streit' beim Wähler nicht gut ankommt, wird uns ja schon länger eingeredet. Seit der Ampel eigentlich ständig. Habe ich nie verstanden und ist vermutlich auch nur von der Konkurrenz gestreut.

Ich jedenfalls laufe auch keinem Führer hinterher.

Schiebaer

Ich jedenfalls laufe auch keinem Führer hinterher.

Ich auch nicht,egal von welcher Partei.

proehi

Geschätzter Frosthorn, hier wird von keinem xxx-Parteitag berichtet.

Über die Ziele und den richtigen Weg dorthin zu streiten, um den dann mehrheitlich beschlossenen Weg gemeinsam zu beschreiten, ist demokratische, parlamentarische Tradition und keinesfalls Teufelszeug. Was passiert, wenn einzelne zu einflussreiche Parteimitglieder ausschließlich ihren eigenen Interessen nachgehen, hat die Linke gerade erleben müssen.

… und wenn jeder Abgeordneter einer Partei ausschließlich seine eigenen Interessen vertreten würde, wird der Wähler ihm zeigen, dass das nicht der Sinn seiner Stimmabgabe war sondern, dass er durch die Stimme an eine Partei oder Kandidaten ganz besonders auch seine eigenen Interessen gewahrt wissen will und keine Soloshow erwartet.

… und wenn man Interessen bündelt, gibt man keineswegs seine Individualität auf, sondern erhöht die Chancen, gemeinsam erfolgreicher zusein. Gelebte Solidarität, aber das wissen Sie ja.

 

 

 

frosthorn

Finde ich etwas schräg:

sondern, dass er durch die Stimme an eine Partei oder Kandidaten ganz besonders auch seine eigenen Interessen gewahrt wissen will und keine Soloshow erwartet.

Wenn, was ich ja zugestehe, jeder Wähler seine eigenen Interessen hat, dann darf ja wohl auch jedes Parteimitglied seine eigenen Vorstellungen haben, wie man vorgehen sollte. Schon die Forderung, dass meine, @frosthorns, Wünsche individuelle sein dürfen, ich aber den Anspruch hätte, dass diese von der ganzen Partei geschlossen vertreten werden müssten, ist in meinen Augen etwas skurril.

 

und wenn man Interessen bündelt, gibt man keineswegs seine Individualität auf, sondern erhöht die Chancen, gemeinsam erfolgreicher zusein

 

Nicht automatisch. Aber wenn eine Parteispitze verlangt, dass ihre Standpunkte von allen Mitgliedern vorbehaltslos zu vertreten wäre und man folglich die eigenen, abweichenden, sogar zu bekämpfen habe, also wenn das "Chancen erhöhen" soll ... das ist Stroh zu Gold gesponnen.

schabernack

➢ Eine weitere typisch deutsche Partei ist das, zu der sich die Linke zu wandeln scheint. Abweichler, und seien sie auch nur "Verdachtsfälle", werden unverzüglich in den Senkel gestellt und müssen sich entschuldigen. Die wichtigste Strategie ist die "Geschlossenheit"…

Eine Partei mit Kakophonie der Führungspersonen ist genau so sinnlos oder der Verein der Loser wie der Fußballverein, bei dem sich die Spieler vom eigenen Team gegenseitig in die Hacken grätschen.

Wie der Held auf dem Parteitag, der erst die Partei beschimpft, dann aber der Kandidat der gerade eben für unfähig Erklärten sein will.

Irgendwie die Mehrheit der sich selbst als links Verstehenden in DEU fürchtet sich immer noch vor dem Buhmann Einigkeit der Bevormundung.

Wegen der endlosen Diskutiererei um den einzig wahren der 1.001 linken Wege, bekommt die Politische Linke in DEU nichts gebügelt. Aber Hauptsache Motto oder Mantra: «Geschlossenheit ist des  Teufels» bleiben erhalten.

PeterK

"Die neue linke Erzählung lautet, man sei die einzige Partei, die glaubhaft sozial und ökologisch sei. Damit will man enttäuschten Wählerinnen und Wähler von SPD und Grünen eine neue Heimat geben."

Ich befürchte, dass die Linke damit mehr ihres bisherigen Wählerpotentials verprellt, als sie von SPD und Grünen dazugewinnen kann. Bei Umfragewerten unter 5% bedeutet das zumindest im Bund nichts Gutes. Für Landtage hier in den östlichen Bundesländern mag es noch reichen.

Enttäuschte SPD Wähler hatte man doch schon beim Zusammenschluss von PDS und WASG angesprochen und sicher auch erreicht, diese mittlerweile aber wohl wieder, wohin auch immer, verloren.

 

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proehi

Warum so kompliziert?

Wem die Themen der Linken wichtig sind und wer sie durch diese Partei am besten vertreten sieht, sollte ihnen seine Stimme anvertrauen. Nicht mehr und nicht weniger.

Wolfes74

Da es für dt. Parteien (noch) keine Sperrklausel gibt, haben Schirdewan und Rackete gute Chancen, einen Versorgungsposten im Europaparlament zu ergattern. Aber das war es dann auch, bewirken können sie dort nichts. Aber vlt auch wie schon die Vertreter von"die Partei" den Herrschaften gelegentlich unangenehme Fragen stellen. 

 

Das die Linke sich hinter die rechte bis rechtsextreme Regierung Israels und deren Handeln stellt, beweist einmal mehr, das sie ihren polit. KKompass verloren hat und als linke Alternative zum rechten Einheitsbrei ungeeignet ist.

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falsa demonstratio

"Da es für dt. Parteien (noch) keine Sperrklausel gibt, haben Schirdewan und Rackete gute Chancen, einen Versorgungsposten im Europaparlament zu ergattern. Aber das war es dann auch, bewirken können sie dort nichts."

Herr Schirdewan ist Co-Vorsitzender der Fraktion der Vereinten Linken usw. im Europaparlament.

Barbarossa 2

Das die Linke sich hinter die rechte bis rechtsextreme Regierung Israels und deren Handeln stellt, beweist einmal mehr, das sie ihren polit. KKompass verloren hat und als linke Alternative zum rechten Einheitsbrei ungeeignet ist.

 

Genau so sieht's aus. Auch die Grünen haben ihre Ideale verloren. Solche Parteien, die sich für das Geschwätz von gestern nicht mehr interessieren, werden für ihre Kehrtwendungen gerade abgestraft. Und das ist gut so.

 

gelassenbleiben

Auch die Grünen…

Es geht in dem Artikel nicht um die Grünen, aber diese kümmern sich, wie sich das für erwachsene Politiker gehört, konstruktiv um die Zukunft Deutschlands in sehr schwierigen Zeiten in einer sehr schwierigen Koalition.

fathaland slim

Ja natürlich, die Hauptmotivation für linke Politiker ist natürlich der Versorgungsposten.

Alles klar.

harpdart

Die Linke stellt sich nicht hinter die rechtsextreme israelische Regierung, sie verurteilt den grausamen, menschenfeindlichen Terror der Hamas. Das erwarte ich von jedem, der sich als "links" bezeichnet.

Bernd Kevesligeti

Aber der Parteitag ist da doch eindeutig: An der Seite Israels (Lederer). Ist aber nicht links. Anträge, die da anders lauteten wurden abgeschmettert. Wenn man so will eine Regierungslinke. Nur was die Zukunft angeht und die Chancen betrifft ?

proehi

„…Das die Linke sich hinter die rechte bis rechtsextreme Regierung Israels und deren Handeln stellt, beweist einmal mehr, das sie ihren polit. KKompass verloren hat und als linke Alternative zum rechten Einheitsbrei ungeeignet ist.“

+

So ein Schmarrn. Zwar wurde die Haltung zum Nahostkonflikt kontrovers diskutiert und es wird auch weiterhin unterschiedliche Positionen geben. Nur die Position, dass sich jemand hinter die Politik der rechten israelischen Regierung  stellt, dürften Sie eher nicht finden, schon gar nicht mehrheitlich.

Schiebaer

Da es für dt. Parteien (noch) keine Sperrklausel gibt, haben Schirdewan und Rackete gute Chancen, einen Versorgungsposten im Europaparlament zu ergattern. Aber das war es dann auch, bewirken können sie dort nichts. Aber vlt auch wie schon die Vertreter von"die Partei" den Herrschaften gelegentlich unangenehme Fragen stellen. 

Genau so sehe ich es auch.Hauptsache man ist gut versorgt um nichts anderes geht es hier.

fathaland slim

Hauptsache man ist gut versorgt um nichts anderes geht es hier.

Ist das wirklich Ihr Ernst? Man engagiert sich bei der Linken, um gut versorgt zu sein? Das würde aber doch von ungeheurer Dummheit zeugen, oder nicht?

Wer gut versorgt sein will, dem würde zumindest ich niemals raten, zur Linken zu gehen. Dafür gibt es doch nun wirklich andere Parteien. Wenn man seine Versorgungswünsche schon unbedingt im Politikbetrieb realisieren möchte. Ich würde aber eher die freie Wirtschaft empfehlen.

proehi

„…Der nutzt seine Bewerbungsrede für eine Beschimpfung der Partei und eine Lobrede auf Wagenknecht. Zum Abschluss seiner Rede erklärt er seinen Austritt. …“

+

Wahnsinnsaufreger! Da kann man froh sein, dass die Delegierten die Nerven behalten haben und nicht während der Rede alle - bis auf 2% - geschlossen aufs Klo gegangen sind.

Allerdings verstehe ich das mit dem großen Risiko nicht. Die Partei hat schon verloren, jetzt kann sie nur noch gewinnen. Auch dass die Themen obsolet werden steht nicht zu befürchten. Solidarität auch mit Flüchtlingen will sonst noch wer? Umweltschutz first, Ausbruch sozialer Gerechtigkeit, Frieden zum Wohlfühlen sind Langzeitaufgaben, die erfüllen sich nicht ohne Die Linke.

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Sisyphos3

ihre aufgezählten Punkte .....

wer steht denn dahinter ? von den potentiellen LINKEN Wählern

Einer am unteren Rand der Einkommensliste, der mit Flüchtlingen am gleich großen sozialen Freßnapf sitzt, eben so am Wohnungsmarkt in Konkurenz mit eben dieser Klientel

und der Spruch "sozialer Gerechtigkeit" aus dem vorletzten Jahrhundert ist schon sehr abgedroschen

fathaland slim

Ja, die Fressnapfkonkurrenz.

Menschen essen aber nicht aus Fressnäpfen. Ihre Wortwahl ist unterirdisch.

Es ist allerdings immer das Bestreben rechter Kräfte gewesen, die Konkurrenz um die untersten beiden Stufen der sozialen Leiter nach Kräften zu befeuern. Dann sind die, die ganz unten sind, miteinander beschäftigt und diejenigen, die oben sind, können sich ganz entspannt zurücklehnen.

Und was genau ist jetzt an der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit abgedroschen und aus dem vorletzten Jahrhundert?

proehi

Unklar, was Sie mir übermitteln wollen. Was für Sie abgedroschen ist, ist für andere existentiell.

Wohlergehen

Es gibt Menschen, für die ist und war soziale Gerechtigkeit noch nie ein "Spruch". 

Diese Menschen sind solidarisch (manch eine*r weiß mit dem Wort offenbar nichts anzufangen), d.h. sie sitzen gerne mit Flüchtlingen zusammen und essen (fressen tun sie nicht) mit ihnen. Und sie spielen Arme niemals gegen Ärmste aus. 

Diese Menschen sagen ganz laut "Pfui" zu Fremdenfreindlichkeit und dummen verbalen Entgleisungen von einer bestimmten Klientel. 

Möbius

Die Linke ist für die Aufhebung der Schuldenbremse - wie Saskia Esken und die GRÜNEN.

 

Wofür die GRÜNEN das wollen, das dürfte ja wohl klar sein. Noch ist der Krieg im Osten ja nicht gewonnen. Außerdem möchte man noch mehr Geld von den Steuerzahlern zur Großindustrie schaufeln. 

 

Aber die Linke ? Was hat die davon ? Oder glaubt man bei denen dass Habeck die Sozialleistungen erhöhen will ? :-) 

 

 

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AuroRa

Dabei wäre die höhere Besteuerung von Superreichen und der Wegfall klimaschädlicher Subventionen (Dienstwagen, Diesel) viel sinnvoller als der Wegfall der Schuldenbremse. Aber die Reichen- und BrummBrumm-Lobby der Konservativen ist leider zu mächtig 

falsa demonstratio

"Die Linke ist für die Aufhebung der Schuldenbremse - wie Saskia Esken und die GRÜNEN."

Die Linke war schon 2009 gegen die Einführung der Schuldenbremse.

Sie sollten sich einmal mit der damaligen Diskussion beschäftigen.

Olivia59

Was mir völlig unverständlich ist. Wenn man Klimawende wegen Generationsgerechtigkeit ins Grundgesetz schreibt dann muss man die Schuldenbremse auch als Generationengerechtigkeit ansehen, weil man Staatsverschuldung noch nie zurückführen konnte sondern sie immer mit Wachstumszwang in Relation zum BIP hält.

Das ist linke Politik, die auf dem Kopf steht. Man muss das Haushaltsgeld von denen herbei besteuern, die genug und immer mehr davon haben. 

gelassenbleiben

„Die Linke ist für die Aufhebung der Schuldenbremse - wie Saskia Esken und die GRÜNEN.“

und die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer

Und warum all diese Parteien/ Personen dafür sind fragen Sie?, ganz einfach um die notwendigen Klimaschutzmassnahmen und die notwendige 
Energieunabhängigkeit (schneller) zu erreichen

Möbius

Nein, sondern weil man sich das Scheitern der Energiewende nicht eingestehen will. 

 

gelassenbleiben

Warum sollte die Energiewende gescheitert sein, wie kommen Sie darauf? Die Energiewende ist ein Auftrag des Bundesverfassungsgerichtes. Daher muss jetzt eine neue Finanzierung gefunden werden

Der Ball liegt nun im Feld der FDP. Einer ihrer Lieblingstabus wird fallen müssen. Offensichtlich hatte Lindner trotz Ankündigung doch keinen Plan B

Silverfuxx

Schade, das scheint nichts zu werden. Als 3%-Partei kurz vor dem Ende sollte man sich ausschließlich um eigene Inhalte kümmern. Da braucht es weder Debatten über Nahost noch beleidigte Reaktionen (oder überhaupt das Thema) auf Hinweise auf die SED-Vergangenheit. Und wenn, dann einfach machen. Da hat Rackete recht, einfach einen Satz formulieren, fertig. Das wäre übrigens der Job der Parteichefin, die leider nicht oft souverän wirkt.

Ein Ansatz kann ein wenig Selbstironie sein. 

die Linke sei die einzige Partei, für die man "gerade noch" antreten könne.

Das ist witzig und ja auch noch völlig zutreffend.

Aber die Linke bleibt offenbar so verbissen und humorlos. Und demontiert irgendwie gerade gleich die nächste Spitzenkandidatin.

Dann ist denen auch nicht mehr zu helfen und Deutschland wird dann leider einige Jahre keine soziale und grüne Partei mehr haben. Irgendwann wieder.

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PeterK

Momentan sehe ich die Linke als einzige Partei, die ich "gerade noch" wählen kann. 

Mal abwarten was "BSW" als Partei im Programm stehen haben wird.

Olivia59

"die Linke sei die einzige Partei, für die man "gerade noch" antreten könne.

Das ist witzig und ja auch noch völlig zutreffend."

 

Was ist denn daran zutreffend? Hätte "sie" gerade noch antreten können okey, aber die Verallgemeinerung zeigt nur den viel zu weit verbreiteten Narzissmus. Genauso ist sie ja auch unterwegs, wenn man schaut welche Themen sie in die Öffentlichkeit spielt, die mit Basis und Parteiprogramm so ziemlich nichts zu tun haben und ihr scheinbar on the run in den Sinn kommen..

Dabei war es Ziel den eigenen Kern wieder zu finden und das Profil zu schärfen.

wenigfahrer

Ich weiß nicht wo die Linken es noch schaffen werden einzuziehen, Bund eher fraglich wenn das mit den 3 Direkten nicht mehr geht, Länder wird mehr als schwierig selbst im Osten.

Und mit Rackete werden sie sich eher keinen Gefallen tun, aber vielleicht sehe ich das ja nur allein so, das Thema ist stark besetzt, und wird noch stärker werden vermute ich mal.

Aber bis zu Wahlen ist noch lange hin, und Glaskugel hab ich keine.

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Olivia59

"Und mit Rackete werden sie sich eher keinen Gefallen tun, aber vielleicht sehe ich das ja nur allein so, das Thema ist stark besetzt, und wird noch stärker werden vermute ich mal."

Ich vermute Sie meinen Migration. Im Jung und Naiv Interview hatte sie überhaupt keine Lust über ihre Zeit als Seenotretterin zu sprechen, weil das für sie nur ein kurzer Job gewesen sei und sie nicht bestimme. Das ihr noch immer nicht klar ist, das sie genau wegen dieser Profilierung als Spitzenkandidatin antreten soll ist an Naivität kaum noch zu überbieten.

Aufmerksamleser

Herzlichen Glückwunsch zum Neuanfang. Wir brauchen eine Partei des sozialen Gewissens, eine Partei die auch die Probleme der kleinen Leute versteht und publik macht. Man schaue sich die neuen Gesichter der Partei an, keine Aufschneider, keine Beamten, keine Profipolitiker, sondern Leute wie du und ich. Es lohnt sich, diese Partei zu wählen. Besonders im Osten, wir brauchen da die Nazis von der AfD nicht, wir brauchen da demokratische Parteien wie die Linke.

Bernd Kevesligeti

Und vermutlich einer der letzten Parteitage dieser Gruppierung. Aber mit neuen Logo, einem Keil als i über Linke. Dabei steigt der Keil von links unten nach rechts oben. 

Linke Anträge wurden mit großer Mehrheit abgelehnt, was auch nach den Austritten kein Wunder ist. Und von der "charmanten" Parteitagsregie (Katina Schubert) begleitet wurde. Die Kritik der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz am israelischen Vorgehen wurde kühl aufgenommen. Die Aussage des Delegierten Nick Papak Amoozegar über ethnische Säuberungen quittierten einige Delegierte mit Gebrüll. Der Ministerpräsident Ramelow hielt eine Rede ohne erkennbaren Bezug zum Gegenstand des Parteitages.

 

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artist22

"Linke Anträge wurden mit großer Mehrheit abgelehnt," Und was linke Anträge sind, bestimmen Sie? Mir sind schon immer derartige Leerformeln ein Greuel gewesen. Angefangen bei Jutta Ditfuhrt und nicht aufgehört bei Dieter Dehm.

Sie sollten mal wieder den alten Charly M. rauskramen und verstehen.  

Bernd Kevesligeti

Aber das ist doch in dem Zusammenhang klar. Da ging es um einen Antrag zu Wahlprogramm, Charakterisierung der EU, was nicht im Programm vorkommt. Auch die Sanktionen waren ein Thema. Der Antrag wurde natürlich von der PV-Mehrheit abgelehnt. Wie will man übrigens sozial sein, wenn die Energie weiter teuer sein soll ?

schabernack

➢ Linke Anträge wurden mit großer Mehrheit abgelehnt …

Ach was. Wer außer die Linke durfte auf dem Parteitag der Linken denn sonst noch Anträge stellen, die angenommen wurden …?

Keinen Millimeter nach links

Es steht der Linken selbstverständlich frei, Pläne für die eigene Zukunft zu schmieden.

Es wird Aufgabe der Wähler sein, diese Pläne zu durchkreuzen.

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gelassenbleiben

Es wird Aufgabe der Wähler sein, diese Pläne zu durchkreuzen.

ich sehe für mich den Wählerauftrag anders und konstruktiver als nur etwas zu durchkreuzen

harpdart

Ich sehe es positiv, dass mit Frau Rackete eine parteilose Kandidatin mit Schwerpunkt Flüchtlingshilfe und Klimaschutz nominiert wurde. Und ich finde gund, dass sie nicht zu 100% eine offizielle Parteilinie vertritt. 

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Wohlergehen

Ich stimme Ihnen zu, noch sympathischer ist mir Herr Trabert.

Olivia59

Ausserhalb der Partei und nicht auf Parteilinie? Da hätte doch glatt auch Frau Wagenknecht kandidieren können ;-)

Für mich ist es völlig unverständlich wie man mit diesem Rezept das Profil der Partei schärfen will.

Nettie

„Die Partei wirkt befreit an diesem Wochenende in Augsburg“

Ist sie ja auch: „Befreit von Sahra Wagenknecht“. Der Gegensatz zwischen ihr und Carola Rackete könnte kaum größer sein - quasi wie der zwischen Feuer und Wasser.

„Es ist ein Bild mit viel Symbolkraft für die künftige Ausrichtung der Linkspartei: Am Samstag verirrt sich ein Schmetterling auf die Bühne in der Messehalle Augsburg“

Manchmal möchte man nicht an Zufälle glauben. Muss man ja auch nicht.

Wäre jedenfalls wegen der neuen, wichtigen Impulse durch nicht nur für die Linke gut, wenn das ‚Fremdeln‘ mit der von ihre aufgestellten Parteilosen Carola Rackete schnell nachlassen würde.

ein Lebowski

Es stellt sich die Frage, wie die Linkspartei mit der westdeutschen Seenotretterin Rackete im Osten punkten will.

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Rhetorische Frage, natürlich überhaupt nicht, das grenzt an eine Show, auf die der Zuseher keine Lust hat.

jautaealis

Keine Alternative mehr, sofern nicht umgehend eine unumstößliche glasklare Solidarisierung sowohl mit Russland als auch gegen Israel erfolgt! Mit Stromlinienförmigkeit dagegen, die zudem das Völkerrecht und die Verfassung außer Kraft setzt, lassen sich keine enttäuschten Wähler oder gar Nichtwähler gewinnen...

joe70

Die Hälfte der  ihrer Wähler ...

wird jetzt Wagenknecht absaugen, zu Recht.

Schade ist, dass die Linken  in der Vergangenheit einfach die Gelegenheiten zu sozialistischen Themen nicht aufgegriffen haben, vor allem die verseumten der SPD. 

Das wars dann wohl, der politischen Vielfalt tut es nicht gut.

Anna-Elisabeth

>> Es ist ein Bild mit viel Symbolkraft für die künftige Ausrichtung der Linkspartei: Am Samstag verirrt sich ein Schmetterling auf die Bühne in der Messehalle Augsburg. Behutsam wird er von einem Mitglied des Parteitagspräsidiums in die Hand genommen und von der Bühne gebracht. Die Bewahrung der Schöpfung steht jetzt ganz oben auf der Agenda der Linkspartei.<<

Liest sich wie ein Text aus einer Kinderbibel. Ich habe auch noch kein Kind gesehen, das mit einem Schmetterling nicht behutsam umgegangen wäre.

hausbesetzer

Meinen Sie mit "Altparteien" auch die CDU ? Wenn ja, dann meinen Sie echt diese "Altpartei"sei nach "links" abgerutscht ? Es sei die Frage erlaubt wo denn dann "links" bei Ihnen aufhört....... und "rechts"anfängt.....

schnitzundschnitz

Ein letztes Hurra. Mit diesem Personal keine Rackete, sondern eher Rohrkrepierer. Die Linke macht schon längst keine linke Politik mehr, sondern läuft eher politischen Trends hinterher. Gelegentlich plärrt man soziale Forderungen in den politischen Raum, aber dies wirkt eher reflexartig, wie eine ferne Erinnerung, derer man sich plötzlich gewahr wird, letzete Zuckungen eines politischen Muskelgedächnisses.

Aber nicht, dass die Wagenknechtvereinigung etwas mit linker Politik zu tun hätte. Wäre absurd, wenn man auf einen solchen Gedanken käme. Da dreht sich mir der Magen um.

Olivier

Die Linke macht weiter mit Business as usual. Gibt es auch neue Impulse wie z.B. Entschuldung der Dritte-Welt-Staaten zugunsten des Klimas, Sozialstaat, Frieden, Bürgerfreiheit ? Ich bin berufstätig und muss mich um meine Familie kümmern. Ich habe nicht die Zeit, ewig vor dem Computer oder TV  zu sitzen. Ein paar markante Worte, die aufhorchen lassen, wären da ganz gut.

Carlos12

Soziale Themen werden ständig diskutiert, Kinderarmut, fehlende Sozialwohnungen, Inflation, usw.. Aber wenn man die Leute fragt, was das dringste Problem im Land ist, dann ist es die Immigration. 

Dazu kommt noch, dass die potentielle Wähler der Linken, die Armen und Abgehängten, weniger zu den Wahlen gehen.

Es sieht so aus, dass es für die Linke in Zukunft noch schwieriger wird die 5%-Hürde zu überwinden

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artist22

"Es sieht so aus, dass es für die Linke in Zukunft noch schwieriger wird die 5%-Hürde zu überwinden" Zunächst ja. Aber wenn der Hype der Knechte erstmal vorbei ist, und ich misch mich da ein, wird neu ausgezählt..

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Bernd Kevesligeti

Da wo sie (noch) mitregiert, herrscht der Opportunismus. Aber das ist dem Parteivorstand und dem Karl-Liebknecht-Haus wichtig, die Koalitionsfähigkeit. Aufgearbeitet wurden die Wahlniederlagen seit 2019 nicht. Jetzt haben die Lederers und Co. freie Bahn, eine linke Opposition gibt es in der Partei kaum noch. Selbst an frühere Positionen hält man sich nicht. Das konnte in Zusammenhang mit dem EU-Wahlprogramm gesehen werden. Es drückt sich in dem Text vor einer grundsätzlichen Einschätzung der EU. Ein Antrag dazu wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

Coachcoach

Ich wünsche viel Erfolg - und bessere Debatten, mehr zielführende Diskussionen und genügend modernen Materialismus um tiefer unter Oberflächen gucken zu können.

Was bin ich für ein Optimist in meinem hohen Alter!

Grossinquisitor

Vielleicht schwenkt das Pendel mal wieder nach links. Momentan bewegt  sich der Zeitgeist aber in die andere Richtung. Und ich sehe in den Beschlüssen der Linken auch nicht wirklich etwas, was diesen Trend kurzfristig ändern könnte. 

Eistüte

Die Linke ist kaum in der Lage mit der Realität umzugehen, ohne auf die Versatzstücke einer untergegangen politischen Vergangenheit zurückzugreifen.

Die hohe Zahl der Brecht-Zitate ist dafür das beste Beispiele.

Frau Racketes Nominierung soll das Retroperspektivische jetzt übertünchen. 

Kurios. 

 

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