Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

Ihre Meinung zu Urteil des Bundesverwaltungsgerichts: Kein Anspruch auf ein Suizid-Medikament

Unheilbar Kranke haben keinen Anspruch auf ein tödliches Medikament vom Staat. Inzwischen gebe es andere "zumutbare Möglichkeiten", sich legal beim Suizid helfen zu lassen, urteilte das Bundesverwaltungsgericht. Von Kolja Schwartz.

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118 Kommentare

Kommentare

Nettie

Dass der Staat die Erlaubnis zum Erwerb eines tödlichen Medikaments erteilt hat bedeutet eben nicht, dass er verpflichtet ist, dieses selbst zur zu Verfügung stellen.

FakeNews-Checker

Unfaßbar  und  verfassungswidrig  so  ein  Urteil.  Wozu  gibt  es  dann  solche  Medikamente,  wenn  es  angeblich  "andere  zumutbare  Suizid-Möglichkeiten"  gibt ?   Und wie schaun diese Möglichkeiten aus  ?  Finger  in  die  Steckdose  ?  Opa  vom  Balkon  stürzen  oder  auf  die  Bahngleise  setzen  ?  Rohrreiniger  trinken ?    Oder  wie  oder  was ?

Oder  sind  diese  Medikamente  nur  für  Reiche  da ?    Dann  wärs  erst  recht  ein   GG  Verstoß  gegen Gleichbehandlung  und  wegen  Diskriminierung   Mittelloser.

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ich1961

Steht alles im Artikel, also hilft nur lesen.

Und nicht immer diese Fakes verbreiten - bitte.

 

MargaretaK.

Welche Fakes verbreitet er denn? All die Möglichkeiten können ohne Probleme angewandt werden. 

Es gab vor 6 Jahren eine Reportage. Eine todkranke Ärztin (nicht einmal die hatte die Möglichkeit an dieses Medikament zu kommen) sagte, dass sie 1l Unkrautvernichter trinken dürfe um unter qualvollen Schmerzen zu krepieren. Pentobarbital, das sie friedlich einschlafen ließe, das wird verwehrt.

ich1961

****Und wie schaun diese Möglichkeiten aus  ?  Finger  in  die  Steckdose  ?  Opa  vom  Balkon  stürzen  oder  auf  die  Bahngleise  setzen  ?  Rohrreiniger  trinken ?    Oder  wie  oder  was ?////

Tut mir ja leid, aber dass ist für mich der reine Scha......., Populismus, Fakes oder so was.

Sonnenblume

Es ist eben nicht verfassungswidrig. Richter urteilen im Rahmen der bestehenden Gesetze. Da ist unser Bundestag gefragt. Da soll endlich ein Gesetz gemacht werden unbeeinflusst von "der Herr hats gegeben" oder der Erinnerung an die abscheuliche "Euthanasie". Es gilt unheilbar Erkrankten im letzten Stadium  einen menschenwürdigen Abschied zu ermöglichen. 

rolato

Sie kommen aber auf die abstrusenden Ideen für Suizid. Welche Gedanken verleiten Sie dazu? Wer würde denn Rohrreiniger als Suizidmittel wählen, das bis zum Tode noch übelst quählende Schmerzen bereiten würde.

ich1961

Das ist alles ziemlich aufwendig. Ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt und finde die Möglichkeiten sehr beschränkt und kompliziert.

Was ist denn so schlimm daran, wenn Menschen unheilbar krank sind, jeden Lebenswillen verloren, heftigste Schmerzen usw. haben, für dich entscheiden nicht mehr leben zu wollen/können.

Und nein, für mich ist "die Angst mancher vor Fremdeinwirkung" kein Grund, das nicht zu beschließen. Dem kann man mit Beratung entgegen wirken.

Es wäre gut, wenn es ein eindeutiges Gesetz gäbe - scheint aber utopisch, da die christlichen Parteien sich dagegen entscheiden würden.

https://www.bundestag.de/resource/blob/956994/6fdc8737a8d4c140927976806…

 

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Anna-Elisabeth

"Was ist denn so schlimm daran, wenn Menschen unheilbar krank sind, jeden Lebenswillen verloren, heftigste Schmerzen usw. haben, für dich entscheiden nicht mehr leben zu wollen/können."

Und wieder einmal teile ich Ihre Ansicht. Meine größte Sorge ist, dass ich in einen Zustand gerate, in dem ich mir nicht mehr mit einem solchen Medikament selbst helfen kann. Hätte ich eine solche Option, könnte ich schon jetzt wesentlich entspannter leben. Ich möchte nicht, dass meine Nichte, die meine Patientenverfügung kennt, mit solchen Entscheidungen belastet wird.

Mein Schwager (der Vater dieser Nichte) ist vor gut zwei Wochen gestorben. Sie hatte ihn schwer atmend und kaum ansprechbar vorgefunden. Im Krankenhaus hatte man eine doppeseitige Lungenembolie, einen wohl schon länger bestehenden Perikarderguss und einen Nebennierenrindentumor festgestellt. Mein Schwager war 87 Jahre, dennoch hat die Polizei ermittelt. Ich bin immer noch fassungslos.

ich1961

Danke. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.

Ich musste mich wegen der Bitte meiner Mutter darum kümmern als sie im Krankenhaus lag und nicht mehr weiter wusste. Das war schon echt grenzwertig.

 

Anna-Elisabeth

"Danke. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute."

Auch an Sie ein herzliches Dankeschön.

"Ich musste mich wegen der Bitte meiner Mutter darum kümmern als sie im Krankenhaus lag und nicht mehr weiter wusste. Das war schon echt grenzwertig."

Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich habe all die Gruselgeschichten, die ich als noch junge Krankenschwester erlebt habe, bis heute nicht vergessen. Damals hatte man auch noch mit Opiaten sehr gegeizt - könnte ja süchtig machen. Der glatte Wahnsinn.

falsa demonstratio

"Mein Schwager war 87 Jahre, dennoch hat die Polizei ermittelt. Ich bin immer noch fassungslos."

Ich bin begeistert, dass die Polizei nicht gesagt hat: "Ach Gott, der war ja schon 87 --- was soll's"

Schneeflocke ❄️

"Ich bin begeistert, dass die Polizei nicht gesagt hat: "Ach Gott, der war ja schon 87 --- was soll's"

 

So ist das auch bestimmt nicht zu verstehen. Aber den Angehörigen gegenüber sollte sich die Polizei schon etwas einfühlsamer verhalten, weil diese Menschen unter Schock und Trauer stehen und selbst psychisch verwundbar sind. Das Krankenhaus hat doch die Todesursache festgestellt. In diesen Fällen reicht es aus, wenn der Arzt befragt wird. Und sollten Zweifel bestehen, sollten sich die Befragungen in erster Linie an die Klinik wenden. Und wenn dann noch Zweifel bestehen sollten, gibt es auch die Möglichkeit zu einem gerichtsmedizinischen Gutachten.

Schneeflocke ❄️

"Mein Schwager (der Vater dieser Nichte) ist vor gut zwei Wochen gestorben."

 

Ihnen und Ihrer Familie mein aufrichtiges Beileid zum Tod Ihres Schwagers. Das ist sehr schlimm, was Sie und Ihre Nichte in dieser Situation noch zusätzlich durchmachen müssen (Polizeiermittlungen). Für Ihre eigene Gesundheit wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute!! Bitte fühlen Sie sich in den Arm genommen zum Trost... auch wenn es die Situation nicht verbessern kann.

falsa demonstratio

"Das ist sehr schlimm, was Sie und Ihre Nichte in dieser Situation noch zusätzlich durchmachen müssen (Polizeiermittlungen)."

Wissen Sie, welche Ermittlungen die Polizei angestellt hat?

MargaretaK.

Vor allem muss man sich "professionelle" Sterbehilfe leisten können. Ich weiß, wovon ich spreche. Und einen Arzt zu finden, der einem hilft, ist die die berühmte "Stecknadel im Heuhaufen". 

Mein Mann ist gezwungenermaßen verhungert/verdurstet. Wenigstens bekam er von seiner (sehr guten) palliativmedizinischen Betreuung Morphium um die sehr schmerzhaften Spastiken seines kompletten Körpers auszuhalten. Er und ich, und alle Familienmitglieder und Freunde hätten ihm, das von ihm erhoffte, Sterben dürfen gewünscht. 

Andere haben beschlossen, dass menschenwürdiges Sterben unmöglich ist. Dabei bleibt es wohl, außer siehe "gut gefüllter Geldbeutel".

ich1961

Oh je, das ist beim Lesen schon furchtbar, ich hoffe, das mir die Erfahrung erspart bleibt.

Aber es ist doch so, das es da ein Gesetz geben muss? 3 Abstimmungen gab es doch schon - wurden aber alle abgelehnt. Warten wir ab.

https://www.bundestag.de/resource/blob/956994/6fdc8737a8d4c140927976806…

Ihnen kann ich nur meinen Respekt zollen, das Sie das überstanden haben.

 

MargaretaK.

Dass es bis heute kein "passendes" Gesetz gibt, ist Herrn Gröhe und Herrn Spahn (CDU) und ihren mehrheitlich "christlichen" Kollegen zu verdanken. Personen, die die finanziellen Möglichkeiten für alles mögliche (und unmögliche) haben. Das werde ich denen nie vergessen.

Schneeflocke ❄️

"Das werde ich denen nie vergessen."

 

Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Das ist so traurig. Mein aufrichtiges Mitgefühl für Sie. 

Anna-Elisabeth

//Andere haben beschlossen, dass menschenwürdiges Sterben unmöglich ist. Dabei bleibt es wohl, außer siehe "gut gefüllter Geldbeutel".//

Weit mehr als ein gefüllter Geldbeutel macht mich bei manchen Zeitgenossen deren Gefühl der moralischen Überlegenheit zornig.

Ich kenne noch das Gefühl, das ich als Krankenschwester oft hatte, wenn ich gezwungen war, Patienten am Sterben zu hindern.

Meine Nichte wurde übrigens noch von der Polizei gefragt, ob Sie Vorwürfe gegen das Krankenhaus erhebt. Warum hätte Sie dies angesichts des Zustands, in dem sich ihr Vater befand tun sollen? Man hatte uns ja schon gesagt, dass die Prognose schlecht ist.

MargaretaK.

 >>>...macht mich bei manchen Zeitgenossen deren Gefühl der moralischen Überlegenheit zornig.<<<

 

Da haben Sie wohl recht. Manche versuchen sich wenigstens noch in einer Begründung, und sei es die deutsche Geschichte. Aber einer sticht besonders hervor, da braucht's noch nicht mal eine Begründung. Richtig diktatorisch sagt er "nein".

werner1955

scheint aber utopisch.

Nein. Es gut und richtig so wie es ist. Wir dürfen keine Gesetzte machen die das "töten" noch einfacher und unkontrolierbar machen. Schon heute werden kranke sehr oft als "Kostenfaktor" bei Erben und familein gesehen. 

ich1961

////Schon heute werden kranke sehr oft als "Kostenfaktor" bei Erben und familein gesehen. ////

Quatsch, das sind doch nur Vororteile. Beweisen können Sie das jedenfalls nicht - oder?

 

MargaretaK.

Das mag es gelegentlich geben. Die Mehrheit ist das sicher nicht.

Ich frage mich immer wieder, ob es in Ihrem Leben jemals etwas Schönes gegeben hat. Ob Sie gelacht und geweint haben. Ob Sie jemals Mitgefühl hatten. Ob Sie überhaupt etwas außer Ihrem Horizont wahrgenommen haben, das nicht negativ war.

Obwohl ich schon oft schwere Zeiten durchgemacht habe, freue ich mich über jeden Tag, versuche das Beste aus den Gegebenheiten zu machen und bin glücklich. Ich lebe damit sehr gut.😀

Anna-Elisabeth

"Obwohl ich schon oft schwere Zeiten durchgemacht habe, freue ich mich über jeden Tag, versuche das Beste aus den Gegebenheiten zu machen und bin glücklich. Ich lebe damit sehr gut.😀"

Ich bemühe mich auch, jeden Tag, den ich mich noch selbst versorgen kann, als Geschenk zu betrachten. Und wer sich über Geschenke nicht freuen kann, ist ohnehin ein armer Tropf.

werner1955

Ich auch. Resilenz ist mein lebens Motto.

Anna-Elisabeth

"Schon heute werden kranke sehr oft als "Kostenfaktor" bei Erben und familein gesehen." 

Und ich möchte unter gar keinen Umständen solch ein Kostenfaktor sein. Nicht zuletzt deshalb habe ich meine eigene Beisetzung schon geplant und bezahlt. Unabhängig vom Geld möchte ich für meine verbliebenen Verwandten auch keine psychische und physische Belastung sein. Viele Patienten leiden auch unter solchen Gedanken. Jeder hat das Recht, für sich selbst zu entscheiden. Das sieht ja auch das Bundesverfassungsgericht inzwischen so. Unerträglich, dass Politiker und Richter den Betroffenen trotzdem Knüppel zwischen die Beine werfen.

werner1955

Richter entscheind frei nach Gesetzten. Hier und bei vielen ander Urteilen auch. Und auch bin nur selten mit den Urteilen zufrieden.

Schneeflocke ❄️

Ich kann Ihre Sorgen gut nachvollziehen. Aber man könnte es ja auch so regeln, dass der Todkranke einen Rechtsanspruch auf einen Hausbesuch von einem Arzt hat, der die Erlösung dann in ruhiger, häuslicher Umgebung schmerzfrei durchführt. Mit frei ausgehändigten Medikamenten könnte natürlich Missbrauch betrieben werden, z.B. auch bei Diebstahl.

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Stimmt:  Dass Kranke als Kostenfaktor angesehen werden und es daher Kranke gibt, die in einer Art "vorauseilendem Gehorsam" sterben wollen, ist eine schlimme Realität.  

Oftmals sind diese Kranken infolge der Krankheit maßlos depressiv, was dann den Wunsch nach einem Suizid erst forciert. 

Ich weiß, weil ich das bei Angehörigen schon erlebt habe, dass man Schwerkranken den Wunsch sterben zu wollen, auch mal "in den Mund legt". Genau das ist nämlich bei einem Schwerkranken meiner Familie passiert. Ich will. nicht ins Detail gehen. Aber der Betroffene hatte keinen Sterbewunsch trotzdem es ihm sogar vom Pflegepersonal des Krankenhaues unterstellt wurde. 

Ich bin gegen Sterbehilfe in jeder Form. 

 

Feo

Kein Anspruch auf Suicid Medikamente durch Vergabe des Staates?

Ich finde das ist eine gute Entscheidung!

Der Staat soll das Leben der Menschen fördern und nicht das Leben von Menschen beenden. 

Vor dem Hintergrund deutscher Geschichte ist die Förderung menschlichen Lebens die Richtung, die der Staat einnehmen soll!

Natürlich, ließe sich der Staat auf die Vergabe von Medikamenten zur suicidalen Tötung ein, wäre natürlich ein Missbrauch denkbar.

Der Staat sollte aber in solche Umständen auch nicht verwickelt werden.

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R A D I O

Das Bundesverfassungsgericht hat 2020 geurteilt, dass das im Grundgesetz verankerte Persönlichkeitsrecht auf ein selbstbestimmtes Leben auch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben einschließt. Niemand sonst als der Staat, seine Institutionen und sein Gesundheitssystem wäre für die praktische Realisierung besser geeignet. Hier muss praktisch rechtlich und organisatorisch nachgebessert werden.

Anna-Elisabeth

"Der Staat soll das Leben der Menschen fördern und nicht das Leben von Menschen beenden." 

Das Leben würde nicht der Staat beenden, sondern der Mensch, der dieses Medikament nimmt. Der Staat soll auch nicht ein Leben fördern, welches für den Betroffenen Menschen unerträglich geworden ist.

"Der Staat sollte aber in solche Umständen auch nicht verwickelt werden."

Dann soll er sich gefälligst ganz heraushalten und den Ärzten freie Hand geben.

ich1961

Ich befürchte, das das niemand verstehen wird, der nicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

falsa demonstratio

"@Anna-Elisabeth: Ich befürchte, das das niemand verstehen wird, der nicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat."

Ich befürchte, das wird niemand verstehen, der das Urteil gelesen hat. Es gibt allerdings bislang nur die Pressemitteilung des BVerfG. Das Urteil selbst ist noch nicht veröffentlicht.

Es geht in dem Urteil um die Erlaubnis, ein bestimmtes Medikament erwerben zu dürfen, das leicht handhabbar ist.

Eine Alternative wäre ja gerade, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im bestimmten Rahmen haben die Ärzte dann "freie Hand" zur Sterbehilfe. 

sebo5000

Warum?

MargaretaK.

>>>Der Staat soll das Leben der Menschen fördern und nicht das Leben von Menschen beenden. <<<

Wie wird das Leben von todkranken Menschen gefördert? Deren Leben nur noch schmerzliche Qual ist. Die Tod durch Verhungern, Verdursten und/oder Ersticken täglich vor Augen haben. Sogar finanziell, physisch und psychisch wird man bei häuslicher Pflege allein gelassen. Ich weiß übrigens wovon ich hier schreibe. Wir hatten wenigstens etwas privat für's Alter vorgesorgt um meinem Mann manches zu erleichtern. Das ist komplett weg. Was ist mit denen, die nicht die Möglichkeit hatten?

Sie, davon gehe ich aus, waren noch nie wirklich nahe dran, an einem totkranken Lebensmüden, der nur noch menschenwürdig Gehen möchte.

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Es muss kein Mensch Schmerzen aushalten, wenn er schwer krank ist. 

Ein Suizid wegen Schmerzen ist nicht nötig.

 

MargaretaK.

Es muss nichts drinnen bleiben, wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, dass was "rein kommt". 

Der Schluckvorgang setzt sich aus vielen Muskeln zusammen. Wenn die, wie bei ALS, zerstört sind, dann ... Die "Lösung" wäre künstliche Ernährung. Das bedeutet dann ein bewegungsunfähiges Leben, Mahlzeiten - wenn man das so nennen möchte - wie eine Gans die gestopft wird, warten auf den Tod in wieviel Jahren.

Ich habe kein Problem mit künstlicher Ernährung. Wo sie einen Übergang bietet zu einem späteren "normalen Leben. Oder wenn Menschen sich explizit dafür entscheiden.

MargaretaK.

Sie verhungern, Verdursten und/oder ersticken lieber? Machen Sie einfach kundig über Erkrankungen wie ALS.

proehi

Ggf. ist bei einer Schmerzbehandlung eine andauernde „Weggetretenheit“ nicht zu vermeiden. Und Weggetretenheit ist nicht vereinbar mit einem selbstbestimmten Leben.

Anna-Elisabeth

"Ggf. ist bei einer Schmerzbehandlung eine andauernde „Weggetretenheit“ nicht zu vermeiden. Und Weggetretenheit ist nicht vereinbar mit einem selbstbestimmten Leben."

Danke für den Hinweis.

 

Anna-Elisabeth

"Ein Suizid wegen Schmerzen ist nicht nötig."

Sie haben nicht die geringste Ahnung, wovon Sie reden. Auch Nebenwirkungen von Opiaten können das Leben zur Hölle machen.

Finden Sie es besser, wenn Patienten sich aus Verzweiflung aus dem Fenster stürzen? Es war nicht gerade an der Tagesordnung, kam aber in dem Krankenhaus, in dem ich 40 Jahre gearbeitet habe, durchaus vor.

melancholeriker

"...Vor dem Hintergrund deutscher Geschichte ist die Förderung menschlichen Lebens die Richtung, die der Staat einnehmen soll..."

Sie meinen, wegen der systematischen Krankenmorde während der NS - Zeit müssen sich in der Gegenwart kranke Menschen mit furchtbaren Schmerzen und progredienten Qualen sich solche anmassenden, dahergeschwurbelten ethischen Gebrauchsanweisungen von Geschichtsflüchtigen anhören, denen noch nie Schimmeres als vergehende Zahnschmerzen passiert ist? 

Sogar der Tod wird denen geneidet, die im Frieden mit sich und Gott die Hilfe benötigen, welche die "Förderer" des Lebens schon fremden Hilfesuchenden schon nicht gönnen, wenn sie arm und verfolgt die Heimat verlassen müssen. 

Die Entscheidung zum Freitod, sehr oft im Einverständnis von Familie, nahen Bekannten und Freunden, verlangt viel Mut und Selbstreflexion in Einheit mit Hingabe und Weisheit. Was geht zum Beispiel Sie das an, wenn ein Mensch sich eine solche Entscheidung abringt? 

 

Feo

„Was geht zum Beispiel Sie das an, wenn ein Mensch sich eine solche Entscheidung abringt?“

Wenn Sie einen Antrag stellen dürfen, müssen natürlich auch die angegebenen Voraussetzungen geprüft werden. Es müsste z.B. geprüft werden, ob tatsächlich der Sterbewunsch vorliegt. Allein dieser Vorgang würde einen Amtsträger überfordern. Natürlich würde eine solche Überprüfung für die Angehörigen ein belastender Vorgang sein. Dieses zu Überprüfung wäre eine Hürde die man vermeiden will. Allerdings kann man auch nicht das Tötungsmittel nicht ungeprüft herausgeben.

MargaretaK.

Es war auch jetzt schon so, dass das besagte Medikament beantragt werden könnte. Unser Palliativarzt hat von dieser Prozedur abgeraten. Atteste noch und nöcher - Ärzte, Psychologen, Psychiater ... Alles auf eig ne Kosten. Gut und gerne vergehen 1 1/2 Jahre. Und noch NIE würde einem Antrag stattgegeben.

Allerdings kann man in der Schweiz, wenn man sich das leisten kann, genau mit diesem Medikament und einer Organisation sein Leben in Würde und im Kreise der Angehörigen beenden.

MargaretaK.

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Dankeschön.

Täglich denke ich an meinen Mann, seit fast sechs Jahren. Und jeden Tag bin ich dankbar, dass seine Qual zu Ende ist und es ihm - wo immer er ist - besser geht. Er ist immer bei uns. Sogar meine zweijährige Enkeltochter erzählt dem Opa (Foto ;)) das Neueste aus der Kita.

Eine kleine private Geschichte: die Brille meines Mannes liegt noch auf der Zwischenablage meines Couchtisches. Mäuschen meinte, die bringt sie jetzt Opa. Wir also zum Friedhof. Sie steht da und ruft "Ooopaaa". Dann "der Opa soll da raus kommen. Er braucht die Brille, dass er mich besser sehen kann". Die Antwort, dass Opa sie sehr gut sieht von seinem Platz, hat sie akzeptiert und die Brille wieder zurück gebracht.

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Ich finde auch, dass der Staat alles tun sollte, um das Leben eines Menschen zu verlängern. Dazu gehört m. E. auch, dass Hilfen im sozialen Bereich großzügig gewährt werden und die Einstellung der Mitarbeiter bei den entsprechenden Behörden eine andere wird.

Diese sollten fragen, wie sie dem Antragsteller am besten helfen können und nicht darauf gedrimmt werden, so viele Anträge wie nur möglich abzulehnen. 

Das würde schon sehr vieles bessern. Denn suizidgefährdet wird man, wenn man im Alltag ständig überfordert ist und mögliche Hilfen nicht bekommt. Das können Hilfsmittel sein oder auch eine stundenweise Haushaltshilfe. 

Wer solche Leistungen schon einmal beantragen musste, weiß, dass man sehr viel Ausdauer haben muss, um diesen Kampf mit den Behörden durchzustehen.

MargaretaK.

Sie haben schon mitbekommen, dass es hier nicht um Menschen mit Depression geht? Es geht um Menschen, die den Tod vor Augen haben - qualvoll oder befreit.

Mein Mann sagte einmal, dass er sein ganzes (Erwachsen)Leben selbst entscheiden durfte, ja sogar musste. Jetzt aber entscheiden andere, dass er nicht in Ruhe und Frieden - würdig - sich aus dem  für ihn nicht mehr lebenswerten Leben verabschieden darf. Sie massen sich die Entscheidung über sein Leben und seinen Tod an.

FakeNews-Checker

Das  ist  eine  Schande  für  Deutschland.  Da  werden  Medikamente  fürs  humane  Sterben  entwickelt  und  dann  bekommen  Mittellose  diese  nicht  mal  finanziert.  Aber  tausende  Euros  für  allerlei  zweifelhafte  Therapien  und  Medikamente,   teils  mit  gesundheitsschädigenden  Spätfolgen   (Stichwort:  Ciprofloxacin  &  Co.),   damit  hat  die  GKV  offenbar  keine  Probleme.  Viele  Patienten  würden  nicht  mal  Suizid  begehen  wollen,   wenn  sie  gescheite  Hilfe  bekämen,   mit  der  sie  aus  der  Pflegebedürftigkeit  heraus   kämen  oder  da  nicht  immer  tiefer  hinein  geraten  würden.

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werner1955

 fürs  humane  Sterben ?
Und weil es gute sinnvolle und kontrollierbare bessere ander Maßnahmen gibt brauchen wir "einfaches" töten nicht. 
Wer hat diese Medikamnete finaziert?  Der will jetzt nicht humanes  Sterben  die möchten Gewinn und kasse machen. 

MargaretaK.

>>>Und weil es gute sinnvolle und kontrollierbare bessere ander Maßnahmen gibt...<<<

Beispiele? Sie kennen sich da offensichtlich sehr gut aus. 

Anna-Elisabeth

//@werner1955

>>>Und weil es gute sinnvolle und kontrollierbare bessere ander Maßnahmen gibt...<<<

Beispiele? Sie kennen sich da offensichtlich sehr gut aus. //

Bin auch höchst interessiert. Lerne immer gerne dazu.

 

MargaretaK.

Man kann das in Deutschland entwickelte Medikament in der Schweiz über eine Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Auch als Deutscher (etwas schwieriger). Allerdings muss ein gutgefüllter Geldbeutel vorhanden sein.

Coachcoach

Furchtbare Juristen - Erbsenzählermentalität bei tödlichen Notwendigkeiten. Da kann man nur gesund bleiben.

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werner1955

Da kann man nur gesund bleiben.?

Richtig. Die Richter haben für die lebenden enschieden und nicht für einen Konzeren de rmit dem Tod noch gewinne machen möchte. Schon jetzte sind Kranke und alte oft nur eine Belastung und kosten sollten so schnell wie möglich verringert werden. 

Anna-Elisabeth

"Richtig. Die Richter haben für die lebenden enschieden und nicht für einen Konzeren de rmit dem Tod noch gewinne machen möchte. Schon jetzte sind Kranke und alte oft nur eine Belastung und kosten sollten so schnell wie möglich verringert werden." 

Sie haben offensichtlich keine Vorstellung davon, wieviel man mit Alten und Kranken "verdienen" kann.

werner1955

Kein Anspruch auf ein Suizid-Medikament.

Danke. Gute Entscheidung. 

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sebo5000

Warum?

werner1955

Weil wie die Richter festgestellt haben es gute ander möglichkeiet gibt. Hier wille ien Parmakonzern mit dem Tod nioch Gewinn machen. Deshalb wurde das Medikament ja entwickelt. 
Auch wird der Druck der gesellschaft und Erben auf Oma/Op und alte noch mehr zu nehemen. Nur einPille und "Du" und wir haben keien Sorgen mehr. 

falsa demonstratio

"Weil wie die Richter festgestellt haben es gute ander möglichkeiet gibt. Hier wille ien Parmakonzern mit dem Tod nioch Gewinn machen. Deshalb wurde das Medikament ja entwickelt." 

"Deshalb wurde das Medikament ja entwickelt":  Das Patent wurde   1915 angemeldet.    Es wurde in der Humanmedizin als Schlafmittel verwendet und  in der Tiermedizin zum Einschläfern eingesetzt.

werner1955

Und jetzt will man gute wirtschaftlichen Gewinne machen

FakeNews-Checker

Als  Betroffener  würden  Sie  nicht  so  einen  Kommentar  schreiben.     Das  Urteil  schaut  nach  Kirchenreligion  aus,  aber  nicht  nach  Grundgesetz.   

werner1955

  Das  Urteil?

Wurde wie alle andern Richtersprüche auch von unabhänigen Richter geprochen. Oder darf ich jetzt persönliche auch bei einigen Urteiel sagen: links/grüne nicht  nach  Grundgesetz? 

MargaretaK.

Dann wünsche ich Ihnen, dass Sie in Ihrer Selbstgerechtigkeit, nie in diese Situation kommen mögen. Sie können und wollen sich nicht ansatzweise nur vorstellen wie es ist, wenn das "Leben" zur täglichen Qual wird. Um am Ende jämmerlich zu Verdursten/Verhungern oder zu Ersticken. Wenn Sie bewegungsunfähig im Bett liegen und sich von Frau oder sogar Kindern den A... abwischen zu lassen. Drastische Worte, alles eigene Erfahrung und ständig die Trauer und den Schmerz vor Augen, dem geliebten Mann/Vater/Freund nicht helfen zu dürfen.

werner1955

nie in diese Situation kommen mögenß

Das wünsche ich mir auch. Und wie die Richter klar und guten Entschieden haben gibt es gute besser und einfache Lösungen. Ein medikamnet um die Gewinne eien paramkonzeren zu steigern brauche ich bestimmt nicht. 

falsa demonstratio

"Ein medikamnet um die Gewinne eien paramkonzeren zu steigern brauche ich bestimmt nicht."

Wenn ich es richtig vertstanden habe, handelt es sich um ein Medikament, das in der Veterinärmedizin zu Einschläfern von Tieren verwandt wird.

Glauben Sie allen Ernstes , dass es bei zusätzlicher Anwendung in der Humanmedizin zu Umsatzsprüngen bei dem Hersteller kommen wird?

MargaretaK.

Und ich warte immer noch auf Ihre Antwort, was diese besseren und einfacheren Lösungen sein sollen. Derzeit werden Lösungen angeboten, die sehr viel Geld kosten. Oder glauben Sie, dass Sterbehilfe Organisationen für "Gottes Lohn" arbeiten?

Mauersegler

"gibt es gute besser und einfache Lösungen"

Erzählen Sie. Wie machen sie das schmerzlos, wenn Sie unfähig, noch einen Muskel zu bewegen, im Bett liegen?

melancholeriker

Richtig, ein anständiger Mensch sollte nicht so einfach von hinnen scheiden dürfen ohne sichtbaren Nachweis von Eigenverantwortlichkeit und beeideter Leistungsbereitschaft, das Sterben zu verhindern, damit nicht am Ende der Steuerzahler noch herhalten muß. Wo kommen wir denn da hin?! 

Die Grausamkeit, Menschen leiden zu lassen mit der Ausrede, man würde so im Sinne der Schöpfung das Leben als gottgegebene Pflicht unterstützen, ist mit das empathieloseste, verlogenste und menschenfernste, was ich hier im friedbeschenkten Deutschland erlebe. 

Bleiben Sie gesund. Das ist mehr eine Empfehlung. 

 

werner1955

Menschen leiden zu lassen?

Niemand mus bei uns Leiden. Es gibt genug einfach sinnvolle maßnahmen. Aber schon heute ist der Gesellschftliche Druck auf Alte und Kranke groß.

Wollen Sie es jetzt einfach machen und erlauben: "Nehm doch endlich die Pille? "

Mauersegler

"Nehm doch endlich die Pille? "

Ich kann Sie nur bedauern für die Umgebung, in der Sie offenbar leben. 

falsa demonstratio

"Kein Anspruch auf ein Suizid-Medikament. ---Danke. Gute Entscheidung." 

Es geht bei der Entscheidung des BVerwG nicht um einen Anspruch auf ein Suizidmedikament.

Es geht lediglich um die Erlaubnis, ein bestimmtes Medikament, nämlich Natrium-Pentobarbital, erwerben zu dürfen. Diese hat das Gericht abgelehnt.

Alle anderen Alternativen bleiben eröffnet.