Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG).

Ihre Meinung zu Energiesicherheit im Winter: Bund reaktiviert Reserve von Kohlekraftwerken

Um die Energieversorgung zu sichern, hatte die Bundesregierung im vergangenen Winter Braunkohlekraftwerke reaktiviert. Obwohl in diesem Jahr eine bessere Versorgungslage erwartet wird, gab das Kabinett die Reserve nun erneut frei.

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131 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Bis zum Sommer 2024 will die Regierung daher Vorschläge machen, wie der erhöhte Ausstoß von Klimagasen wieder ausgeglichen werden kann"

Bis zum nächsten (wahrscheinlich wieder 'rekordbrechenden') Sommer? Warum nicht gleich?

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Lichtinsdunkle

Ja, wer weiß wie das nächste Jahr aussieht. Vielleicht bricht der Tambora aus und wir haben keinen Sommer? Spekulationen. 

Parsec

"... wer weiß wie das nächste Jahr aussieht. Vielleicht ... keinen Sommer? Spekulationen. "

Oder vielleicht fällt sogar dieser Winter aus? Dann werden unsere Gasspeicher nur wenig belastet werden.

 Auch hier der Apell an unsere Regierung: für gefüllte Gasspeicher hat sie schneller als erwartet gesorgt. Das haben viele Miesepeter schon wieder vergessen. Ergo: tue Gutes und Rede drüber.

Jetzt vor dem Winter den Bürgern und der Industrie nochmal fürs vorangegangene Energiesparen danken, was die rasche Auffüllung unserer Gasspeicher unterstützt hat.

Olivia59

Weil man sich halt erstmal überlegen muss wie man das kommunikativ am besten verpackt. Es kann ja nur darauf hinauslaufen, das man Massnahmen, die sowieso für die künftige CO2 Reduktion ergriffen werden müssten irgendwie geschickt als "Ausgleich" framed. 

saschamaus75

>> Warum nicht gleich?

 

Weil sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spätestens(!) im Winter 2023 leider niemand mehr daran erinnern wird, daß die Regierung irgendwie mal irgendwelche Vorschläge zum Thema 'Ausstoß von Klimagasen' beabsichtigt hat, machen zu wollen. -.-

 

heribix

Schon erstaunlich, gestern gerade einen Bericht über die Zuckerrüben Ernte gesehen. Da haben sich die Bauern zur Ernte so geäußert, die Rüben sind zu klein weil das Frühjahr zu kalt war und der Zuckergehalt ist auch geringer als üblich wegen des vielen Regen im Sommer. Ein echter Rekordsommer.

rolato

Es gibt immer auch regionale Unterschiede. Sie können das Zuviel oder Zuwenig an Niederschlägen nicht willkürlich verteilen. Wenn Sie eine Hand in kochendes Wasser tauchen und die andere Hand in Eis, dan haben Sie beide Hände verbrannt aber durchschnittlich warme Hände-:)

Orfee

Na toll. Kernkraftwerke abschalten dafür Kohlekraftwerke reaktivieren und auch noch Braunkohle.
Ist das die Politik für die CO2 Reduktion?

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Hrvat

Atomkraftwerke wären hierfür wirklich gänzlich ungeeignet, da sie nicht Kaltstartfähig sind. 

Anna-Elisabeth

"Atomkraftwerke wären hierfür wirklich gänzlich ungeeignet, da sie nicht Kaltstartfähig sind." 

Dafür waren sie auch nie gedacht. Hätte man die AKW weiterlaufen lassen, müsste man weniger Kohle verbrennen. Das können Sie drehen und wenden, wie Sie wollen. Aber Deutschland verlässt sich hinsichtlich der Energieversorgung lieber auf teuer eingekaufte Energie aus dem Ausland.

Tada

Hätte - hätte...

Uran wächst  nicht auf Bäumen. Die Brennstäbe müssen gelegentlich erneuert werden - oder woher glauben Sie kommt der ganze radioaktive Abfall? 

Etliche Länder bauen neue AKWs, darunter China, und das erhöht die Nachfrage. Es macht die Sache nicht billiger oder einfacher.

Anna-Elisabeth

"Uran wächst  nicht auf Bäumen. Die Brennstäbe müssen gelegentlich erneuert werden - oder woher glauben Sie kommt der ganze radioaktive Abfall?" 

Was Sie alles wissen. Ich bin beeindruckt. Kennen Sie auch den Unterschwied zwischen Übergangslösung und Dauerlösung?

Humanokrat

Zum ich-weiß-nicht-wievielten Mal: Die abgeschalteten AKWs waren im Streckbetrieb, das heißt, wichtige Wartungsintervalle waren bereits teils 3 Jahre überzogen. Hätte man sie weiterlassen wollen, dann hätte man sie erst einmal abschalten müssen, generalüberholen (ca. 2-3 Jahre) und dann mit neuen Brennstäben wieder in Betrieb genommen. Es gab technisch keine Option, diese AKWs weiterlaufen zu lassen. Diese Einschätzung stammt von den Betreibern!

Ich kann dieses Phantomargument aus der planlosen AKW Befürworterecke einfach nicht mehr hören. Bitte informieren Sie sich. 

Noch schlimmer, wenn ansonsten vernünftige Leute auf den Mumpitz - sprich Fake - hereinfallen. 

Anna-Elisabeth

"Zum ich-weiß-nicht-wievielten Mal: Die abgeschalteten AKWs waren im Streckbetrieb, das heißt, wichtige Wartungsintervalle waren bereits teils 3 Jahre überzogen. Hätte man sie weiterlassen wollen, dann hätte man sie erst einmal abschalten müssen, generalüberholen (ca. 2-3 Jahre) und dann mit neuen Brennstäben wieder in Betrieb genommen."

Zum ich-weiß-nicht-wievielten Mal: Ist mir alles bekannt. Der Fehler war ein zu füher Ausstieg, einen Zeitpunkt habe ich nicht genannt.

"Ich kann dieses Phantomargument aus der planlosen AKW Befürworterecke einfach nicht mehr hören. Bitte informieren Sie sich. 

Noch schlimmer, wenn ansonsten vernünftige Leute auf den Mumpitz - sprich Fake - hereinfallen."

Sie vergreifen sich im Ton. Besonders umfassend informiert sind auch Sie nicht, sonst wüssten Sie um die Fortschritte bei der AKW-Technik. 

saschamaus75

>> Ich kann dieses Phantomargument aus der planlosen AKW Befürworterecke

>> einfach nicht mehr hören.

 

Sie schreiben mir aus dem Herzen.

 

Mass Effect

Mit der Wahrheit haben sie es ja nicht so. Ihre Aussage das die große Revision 2-§ Jahre dauern würde haben sie erfunden. Das sich die Betreiber dagegen ausgesprochen haben liegt daran das man der wankelmütigen Politik nicht trauen konnte das man Milliardeninvestitionen wieder in den Sand setzt.

Parsec

"Aber Deutschland verlässt sich hinsichtlich der Energieversorgung lieber auf teuer eingekaufte Energie aus dem Ausland"

Wie viele Atommeiler hätten Sie denn noch laufen lassen wollen? Zuletzt waren es noch 3 Stück. Und die mussten in ihrem Betrieb schon gestreckt werden. 

rolato

Atomenergie ist und war immer teuer. Wo möchten Sie bitte den Atommüll entsorgen?

Anna-Elisabeth

"Atomenergie ist und war immer teuer. Wo möchten Sie bitte den Atommüll entsorgen?"

Es wird an Reaktoren geforscht, die mit Atommüll betrieben werden können.

>>Die vorläufigen Einsatzkosten für Redispatchmaßnahmen mit Marktkraft- werken und für Countertradingmaßnahmen lagen im ersten Quartal 2022 bei 782,6 Mio. Euro und somit deutlich über dem Vorjahresniveau (Q1 2021: 120,6 Mio. Euro).<<

Tendenz steigend. Finden Sie das billig?

rolato

Die Forschung konzentriert sich auf  Kernfusion statt Kernspaltung!

rolato

Frage nochmal: Wohin bringen Sie den Müll?

Wolf1905

Wie teuer die sind zeugt ja der Strompreis in Frankreich im Vergleich zu Deutschland. Natürlich ist der Preis in Frankreich stark subventioniert, aber in Deutschland doch auch.

rolato

Sie lassen die Folgekosten leider außer acht. Frankreich kann nur einen Teil seiner Kraftwerke laufen lassen. Der Rest marode oder Wartung!

Wolf1905

Die Folgekosten zu berechnen ist unmöglich! Wir setzen Sie die Folgekosten für die Kohlekraftwerke an? Ist eine hypothetische Frage, ich glaube das ist nicht bezifferbar. 

rolato

3% Prozent Anteil an Atomenergie finden Sie gerechtfertigt?

Anna-Elisabeth

"3% Prozent Anteil an Atomenergie finden Sie gerechtfertigt?"

6 Prozent.

 

rolato

6% 2022, 3% dieses Jahr! Ist auch unerheblich, den Anteil brauchen wir Gott sei Dank nicht mehr!

Wolf1905

Ich bin Ihrer Meinung. Die AKWs waren für die Grundlast gedacht, natürlich nie für an- und abschalten und wieder hochfahren. Aber dieses Thema ist (leider erstmal) gegessen.

eine_anmerkung. .

Genau. Wir haben seit Abschalten der Kernkraftwerke eine Unterdeckung und der benötigte Strom wird von den Kernkraftwerken in Belgien und Frankreich zugekauft. Eine eigenartige Logik die scheinbar nur die Grünen verstehen.

spax-plywood

Kohlekraftwerke sind aber auch nicht kaltstartfähig. Das sind allein Erdgaskraftwerke ohne großes "Gedöhns" drum herum. Im GRunde müsste jede TWh aUS Sonne und Wind damit abgesichert sein um "Dunkelflaute" zu vermeiden, ich weiss kein schönes WOrt.....

Linkseinbiegen-Statt-Rückwärtsfahren

Der Ausstieg aus der Atomkraft durch Merkel war deren einzigster Verdienst. Leider wurde er nicht mit dem Einstieg in die erneuerbaren Energien fortgesetzt. Dieses Versäumnis müssen wir derzeit "ausbaden". 

Dazu kann die aktuelle Regierung nichts. Die muss nur den Schaden begrenzen und für die Zukunft das tun, was schon überfällig ist.

Olivia59

Unter Merkel wurden die Erneuerbaren doch bereits ordentlich ausgebaut, der Anteil ist hoch. Niemand plante jetzt schon auf fossile Energie verzichten zu können. Allerdings fehlt das Gas und die aktuelle Regierung hat sich bewusst dagegen entscheiden die Atomkraftwerke angesichts der veränderten Situation weiterlaufen zu lassen. Dafür muss sie natürlich in Hinblick auf mehr Kohle die Verantwortung übernehmen. What about Merkel zieht hier nicht.

Wolf1905

Sie haben recht, aber es ist bei den jetzigen Regierungsparteien und deren Befürworter einfach Usus zu behaupten, unter der Regierung von Frau Merkel sei nichts geschehen. Ich kann solche Kommentare nicht mehr für ernst nehmen.

Parsec

"Na toll. Kernkraftwerke abschalten...?

Verstehe ich nicht!?

Der Atomausstieg mit unseren verbleibenden 3 in Reservebetrieb gehaltenen Atomkraftwerken ist doch beschlossen gewesen. 

Oder haben Sie rechtzeitig für neue Kernbrennstäbe gesorgt? Lieferzeit 18 Monate? Für weitere 4 oder 5 Jahre?

Und die Endlagerfrage ist auch schon geklärt? Und wie wir den inzwischen marode zwischengelagerten Atommüll wieder ausbuddeln und Umlagen? 

tagesschlau2012

Braunkohle mit Schiffe um die halbe Welt schicken um Kohlekraftwerke in DE zu betreiben.

Noch Klimaneutraler geht nicht.

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perchta

>[..]Noch Klimaneutraler geht nicht.<

Doch, das geht durchaus und das wird auch gemacht - gefracktes LNG aus den USA - siehe https://tinyurl.com/2n4db47r

 

 

FraFraFrankenstein

Viel besser ist natürlich im Winter so sparsam wie möglich mit Energie umzugehen. Viele Menschen könnten bei sich zuhause noch viele nutzlose Verbraucher vom Stromnetz trennen. Das würde bei vielen Menschen helfen den Stromverbrauch signifikant zu senken. Standby stoppen! Probieren Sie einen Wattmeter aus. 

totgelacht

Es wird keine Braunkohle importiert, hierbei geht es wenn, um Steinkohle. Macht es jetzt nicht besser, aber irgendwoher muß Stromsicherheit garantiert werden. Hätten seinerzeit die regierenden Parteien nicht im Tiefschlaf gelegen, hätte man alles in Ruhe regeln können, ganz ohne Hektik.

fathaland slim

Braunkohle wird nicht importiert, sondern nach wie vor in Deutschland in mehr als ausreichender Menge gefördert.

Tremiro

Imer wieder faszinierend dass Foristen auf den CO²2 Ausstoß von Braunkohlekrsftwerken hinweisen, die beim Thema Klima behaupten, es gibt keinen von Menschen verursachten Klimawandel.  

Lichtinsdunkle

Unsere Energiepolitik hat wirklich was von Realsatire. Amüsant für unabhängige Menschen, schmerzhafter für die meisten Mitbürger. 

"CO2 Ausstoß ausgleichen.." derart weltfremde Aussagen können nur aus dem Munde eines Menschen im öffentlichen Amte stammen. 

Herrlich! 👍

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fathaland slim

Wie würden Sie denn die Energiesicherheit garantieren?

Advocatus Diaboli 0815

Ich würde mal über energiesparen nachdenken anstatt alles auf Teufel komm raus auf Strom umzustellen. 

Schneeflocke ❄️

Energie einsparen sollte jeder Bürger soweit es irgendwie geht. Vor allen Dingen natürlich keine E-Autos aufladen und keinen spottbilligen Strompreisdeckel für die Wirtschaft verballern. Den verbilligten Strompreis sollte es auch nur für zwingend erforderliche Produkte geben und nicht für jeden unnützen Kram, der sich aber so schön verkaufen lässt. CO2 einsparen könnte man auch über ein mehrjähriges Flugverbot für unnötige Urlaubsreisen. Ich bin aber wirklich mal gespannt, ob die Politiker auch einen Beitrag beim Sparen leisten.

Nachfragerin

Sie haben ja verrückte Ideen. :)

Es ist wie beim Auto: Je effizienter die Motoren wurde, desto größer wurden die Autos. Energie sparen ist einfach nicht drin.

Lichtinsdunkle

Die Antwort darauf ist leider vielschichtiger, als es hier auszudrücken möglich ist.

Daher eine reduzierte Fassung:

Ich würde kurzfristig pragmatisch benutzen, was da ist und mich nicht durch Ideologie in die Bredouille bringen. Mittelfristig würde ich den gesamtgesellschaftlichen Energiehunger hinterfragen und sehen, was tatsächlich benötigt wird und langfristig die Energieversorgung dezentralisieren. 

Energiesicherheit als Begriff beinhaltet immer jemanden, der diese Sicherheit gewährleisten muss. Das sollte im Idealfall die Familie/Gemeinde/Stadt/Provinz selbst gewährleisten können. Keine Anbieter im heutigen Sinne. Aber wie schon gesagt, das ist stark vereinfacht und ist mit 1000 nur bedingt darstellbar. 

Es bleibt nur zu anzumerken, dass die sog. "Energiesicherheit" durch eigenes Wirken gefährdet wurde, weshalb ich das hin- und hergerudere amüsant finde. 

 

rolato

Als Bürger hatten Sie sicher im letzen Jahr auch Sicherheit bezüglich Heizen erwartet, oder vielleicht sogar gedacht das die Politik es nicht schafft, wie so viele, und nur gewettert haben. Nichts davon ist eingetreten. Gegen eine Reserve ist doch nichts einzuwenden oder?

Lichtinsdunkle

Was? Ich weiß nicht ganz, ob ich Sie richtig verstehe. 

Ich erwarte von niemandem irgendetwas. 

Nur ich selbst kann mir Sicherheit gewährleisten. Sicherheitsversprechen von offizieller Seite haben für mich keinen Wert.

Zundelheiner

wenn man Versorgungssicherheit im Energiesektor verspricht muss man das Versprechen auch einhalten….auch wenn das fuer die Klimaziele kontraproduktiv ist !

perchta

>[..]"Bis zum Sommer 2024 will die Regierung daher Vorschläge machen, wie der erhöhte Ausstoß von Klimagasen wieder ausgeglichen werden kann"[..]< 

Ich fürchte, das wird für "den Bürger" teuer werden und irgendwelchen Firmen, Aktionäre, ..  viel Geld in die Kasse spülen.

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Vector-cal.45

Davon ist wohl leider auszugehen.

Ishihori

Viel Geld? Sprechen Sie weiter, Sie haben meine volle Aufmerksamkeit.

Questia

Betriebsbereit - 

bedeutet was genau? Wird für diese Bereitschaft schon Kohle verbrannt? Das konnte ich aus dem Artikel nicht entnehmen und oute mich mit dieser Frage als Laiin (aber immerhin interessierte) in dieser Technik.

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Nachfragerin

"Braunkohlekraftwerke benötigen für einen Kaltstart 9 bis 15 Stunden und sind deutlich schlechter regelbar." (Wikipedia/Kohlekraftwerk).

Die Kraftwerke werden den Winter durchlaufen, weil die Kohle eh da ist. Unsere Regierung hat neue Lieferverträge mit Australien abgeschlossen. Klimaschutz ist Nebensache.

Questia

@Nachfragerin•19:14 Uhr |Plan |

| "Braunkohlekraftwerke benötigen für einen Kaltstart 9 bis 15 Stunden...Die Kraftwerke werden den Winter durchlaufen." |

Den Rückschluss von Ihnen kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird ein Einsatz nur dann notwendig, wenn absehbar ist, dass die Gasreserven nicht ausreichen werden.

Die Gasreserven werden permanent beobachtet, sodass ein Kaltstart planbar wäre.

Nachfragerin

In den letzten drei Jahren ist die Kohleverstromung von 135 auf 183 TWh gestiegen. Der Anteil der Braunkohle lag unverändert bei 2/3.

Ich wüsste keinen Grund, warum sich dieser Trend schlagartig umkehren sollte.

Humanokrat

Zitat: "Die Kraftwerke werden den Winter durchlaufen, weil die Kohle eh da ist."

 

Das ist ihre reine negative Spekulation. 

Parsec

"Die Kraftwerke werden den Winter durchlaufen..."

Haben Sie da auch eine Quelle zu? Oder vermuten Sie das nur.

Allein, dass "... Braunkohlekraftwerke benötigen für einen Kaltstart 9 bis 15 Stunden..." ist kein Grund. Einen sog. Kaltstart mit der genannten Vorlaufzeit kann man prima vorausplanen.

FraFraFrankenstein

Sicher ist Sicher. Besser man hat die Kraftwerke einsatzbereit! Wir werden sie aber wahrscheinlich nicht brauchen.

Charles v. Rinnbach

"Bis zum Sommer 2024 will die Regierung daher Vorschläge machen, wie der erhöhte Ausstoß von Klimagasen wieder ausgeglichen werden kann."

Soll das ein Jux sein? Wenn das CO2 erstmal in der Luft ist, ist da nix mehr mit ausgleichen.

Nur zum Vergleich zu den jetzt bewilligten 1,9GW aus Braunkohle ("Wird zum Beispiel Braunkohle aus der Lausitz in einem Kraftwerk mit einem Wirkungsgrad von 35 % verfeuert, entstehen pro Kilowattstunde elektrischer Energie (kWhel) dann 1,14 kg Kohlendioxid)- die letzten 3 Akws hatten eine Leistung von 4,055 GW 

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Charles v. Rinnbach

Pflanzen können das übrigens auch, nicht nur in Island. Man nennt das Photosynthese.

Man beachte allerdings den Aufwand der von Nöten ist, das CO2 wieder zu binden. Das gar nicht erst Freisetzen erscheint mir da schlauer.

Nachfragerin

Dieser "Ausgleich" ist populistisches Greenwashing. Wir müssen den CO2-Gehalt der Atmosphäre senken. Das erreicht man nicht, indem man sich seinen Ausstoß mit irgendwelchen Zertifikaten schönrechnet. Der Kohlenstoffkreislauf funktioniert nämlich auch ohne unser zusätzliches(!) CO2.

Und was die Anlage der Isländer betrifft: Die filtert 4000 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft. Das Kohlekraftwerk Jänschwalde stößt im selben Zeitraum 15,2 Mio. Tonnen aus.

Herr Habeck müsste also 3800 dieser Anlagen in Island bauen(!), um einen realen Ausgleich für das eine Kraftwerk zu schaffen. Für ganz Deutschland bräuchten wir 160.000 dieser CO2-Filter. 

Humanokrat

Die letzten 3 AKWs haben 6% der Stromversorgung (nicht der Energieversorgung ab gedeckt) und hätten - wenn man sie denn hätte weiterbetrieben wollen - aufwendig gewartet werden müssen und zwar mehrere Jahre. Es gab technisch keine Option die einfach weiterzubetreiben, auch wenn das noch so oft behauptet wird. 

Die Regierung löst Probleme, auch wenn das mit unangenehmen Entscheidungen verbunden ist. Ich bin froh, dass die ihren Job machen. 

Charles v. Rinnbach

Sie verwechseln da etwas.

Ich mache nicht die jetzige Regierung für das Abschalten der AKWs verantwortlich. Da waren alle Parteien des demokratischen Spektrums mit dabei. Das die letzten 3 AKWs 6% der Stromversorgung abgedeckt haben ist hinlänglich bekannt. Allerdings kennen Sie einen Arbeitnehmer der zu seinem Chef sagt: "Mir reicht das Geld nicht, ich hätte gerne 6% weniger Gehalt"? wohl kaum. Tatsache ist, dass deutsche Firmen momentan lieber im Ausland investieren als hier. Mit ein Punkt dabei sind die sehr hohen Stromkosten bei uns. Seit über einem Jahr wird Schrott von Süddeutschland in die Türkei gebracht und Stahlerzeugnisse von dort wieder importiert. Beim CO2 muß man nun wirklich global denken.

Humanokrat

Nochmal: Man hätte diese AKWs nicht weiter betreiben können. Nur nach jahrelanger Wartung. Was braucht es, damit diese simple technische Tatsache Beachtung findet? Da können Sie so viele Metaphern wie sie wollen aufmachen, es nützt nichts. 

Also?

Charles v. Rinnbach

Ich habe nicht gefordert, daß die verblieben 3 AKWs ohne weiteres hätten am Netz bleiben sollen.

Bitte genauer lesen!

Nachfragerin

Wenn man ein 50 Jahre altes Kohlekraftwerk am Netz halten kann, gelingt das auch mit anderen Kraftwerken. Aber der Atomausstieg wurde irgendwann beschlossen und nun durchgezogen. Was fehlt, sind nicht die Kernkraftwerke, sondern das Gesamtkonzept zur Energiewende. Was nicht fehlt, aber trotzdem da ist, ist der politische Aktionismus.

Buerger1001

Wie so oft ein Zielkonflikt. E-Autos, Wärmepumpen, E-Heizungen, Smart-Home, Digitalsierung, Licht, etc. wird auch im Winter benötigt. Leider scheint die Sonne im Winterhalbjahr deutlich weniger und Wind geht auch nicht immer. Mir erscheint ein Mix aus den unterschiedlichen Energieträgern am sinnvollsten.  Oder die Erstellung eines für alle Bürger einheitlichen Planes zur abgestuften Einschränkung der Energieverbraucher nach Zeit und Nutzung. Auf die nächste Bundestagswahl bin ich dann sehr gespannt 

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Schiebaer

Auf die nächste BT Wahl bin auch ich gespannt.

Buerger1001

Ich hoffe, dass die Träume des sog, Smart Grid s bis 2065 technisch und politisch abgestimmt eingeführt werden können. Dies soll die Verbraucher planbarer steuern können. Bis dahin werden nach meiner Überzeugung weiterhin fossile Energieträger genutzt werden müssen. Sowohl in der Grundlast,- als auch in der Spitzenlasterzeugung des Stromes. Evtl. Zusätzlich Wasserstoff und Kernfusion, oder wieder Atomenergie. 

dr.bashir

Nachdem der Verkehrssektor sich dank Wissing nicht um das Klima kümmern muss und der Gebäudesektor dank der FDP um Jahre verschoben wurde, wollen wir jetzt nicht plötzlich bei den Kraftwerken mit dem Klimaschutz anfangen. Ausgleichen? Wie denn? Beschließen wir jetzt, Kohlekraftwerke "H2-ready" zu bauen, wie die Heizungen, für die es absehbar nie grünen Wasserstoff geben wird.

Unsere Regierung sollte sich ehrlich machen und zugeben, dass sie alle Klimaziele aufgeben hat und das ganze Gefasel von "Technologieoffenheit" nur dazu dient, Subventionen an die betuchte Klientel zu verteilen.

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HB-Männchen

Unsere Regierung sollte sich ehrlich machen und zugeben, dass sie alle Klimaziele aufgeben hat und das ganze Gefasel von "Technologieoffenheit" nur dazu dient, Subventionen an die betuchte Klientel zu verteilen.

Vorsicht! Die letzten, die der Regierung vorgeworfen haben, sie habe die Klimaziele aufgegeben, wurden umgehend zur kriminellen Vereinigung erklärt und "mit der ganzen Härte des Gesetzes" verfolgt.