Zahlreiche Menschen gehen durch eine Fußgängerzone in Heilbronn.

Ihre Meinung zu ARD-DeutschlandTrend extra: Wie rechts denkt Deutschland?

Bundesweit scheint die AfD derzeit im Aufwind. Dabei haben laut DeutschlandTrend extra ausgeprägt rechte oder rechtsextreme Einstellungen seit 2016 nicht zugenommen. Der Grund für die Stärke der AfD liegt woanders. Von Jörg Schönenborn.

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170 Kommentare

Kommentare

Mauersegler

Am Deutschlandtrend erkennt man sehr schön, wie sehr das, was die Menschen gerade für das wichtigste Thema halten, von kurzfristigen Ereignissen und der Berichterstattung dazu geprägt ist. 

Gibt es viele Brände und Überschwemmungen, steht an Nummer eins das Klima. 

Gibt es eine verhaltene Wirtschaftsprognose, avanciert die Wirtschaft zum Topthema.

Hauen die Kommunen auf den Putz, dass sie mehr Geld zur Flüchtlingsbetreuung brauchen, sind es die Flüchtlinge. 

Im Übrigen kann man die gestellten Fragen zum Umgang mit Flüchtlingen (gelingen Unterbringung, Integration, Abschiebung) auch dann alle negativ beantworten, wenn man mit der Aufnahme von Flüchtlingen einverstanden ist. Denn was kritikwürdig ist, ist das Wie, nicht das Was.  Man sollte aus den Prozentzahlen also keine falschen Schlüsse ziehen. 

 

odiug

Extreme gibt es immer schon links und rechts. Der momentane Eindruck, dass wir nach rechts alle abdriften ist doch den kapitalen Schwächen unserer Politiker geschuldet, die nahezu alle zur Zeit höchstens mit Sprüchen glänzen und ansonsten den Eindruck hinterlassen, kein Konzept und keinen Plan zu haben. Übrigens hat die AfD nie den Anspruch erhoben, einen politischen Plan zu haben, so gesehen sind die wenigstens ehrlich.

nie wieder spd

„Das entscheidende Motiv der AfD-Wählerinnen und Wähler ist Sorge und Unzufriedenheit mit zentralen gesellschaftlichen Entwicklungen, vor allem der gestiegenen Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Hier überwiegt auch eine kritische Grundhaltung in der Gesamtbevölkerung, in der AfD-Anhängerschaft ist sie aber als zentrales politisches Motiv besonders ausgeprägt.“

Wenn es um die Unzufriedenheit mit der Migrationspolik geht, wäre es ja für alle Medien Zeit darauf hinzuweisen, dass die kompletten Gesamtausgaben für Migranten sich auf ca 50 Milliarden Euro pro Jahr beziffern, wie H-W Sinn, ehemaliger Präsident des ifo Institut für Wirtschaftsforschung, schon in 2016 prophezeit hat. Und diese 50 Milliarden Euro pro Jahr müßten dann mal ins Verhältnis gesetzt werden zu der Summe von 150 Milliarden Euro, die uns von Steuerverbrechern in Form von Steuerhinterziehungen jedes Jahr gestohlen werden. Und zwar ohne das unsere Regierungen Zielführend etwas dagegen unternehmen. 

Account gelöscht

27% der Anhängerschaft sind Rechtsextreme, 25% "nur"ausgesprochen rechts, macht zusammen 52 %.  Jetzt aber zu folgern, sie hätte ihren Zenit erreicht und könnte keine weiteren Wähler gewinnen, wäre fahrlässig. Sie wird in die nächsten Bundestagswahlen mit einem Programm gehen, das sie als Rettungsring für Deutschland verkaufen wird. Dieses Programm wird sehr große soziale Versprechen enthalten, wohlgemerkt nur für Deutsche. Auch die Wagenknecht Partei wird das bis zu einem gewissen Grad machen. Höcke, Weidel und Co. wollen nicht  einfach nur dumpfe völkische Sprüche machen, sie wollen dieses Land beherrschen.  Da steckt ein extremer, brauner Machtwille dahinter, und der ist bei Höcke schon vom Selbstverständnis her ein unbedingter. Die Ampel muss den Menschen deshalb Sicherheit vermitteln und sei es auch nur ein Gefühl der Sicherheit.  Merz verbreitet Unsicherheit und zahlt aufs AFD-Konto ein.

eine_anmerkung .

>>"Wie rechts denkt Deutschland?"<<

Für meine Begriffe nicht rechts genug (oder vielleicht noch nicht?).

NWDM

Verfolgt man diese Kommentare, fällt auf wie, "Links" geballt aufheult! Ertappt, die Erzählung vom Rechtsruck in Deutschland ist als fiktiv entlarvt! Wie heißt es, der getroffene Hund bellt! Bellt ruhig weiter, der Bürger hat euch gerade deswegen durchschaut, So redet man Deutschland schlecht! Das Erwachen wird bitter, besonders für "Links"!

Thomas Wohlzufrieden

Ich sehe die Stärke der AfD in der Schwäche der Ampel. Gefühlt beschäftigt sich die Regierung nur mit sich selbst, und noch schlimmer, sie ist auch gleichzeitig ihre eigene Opposition. Und Herr Merz vergisst, das am Anfang der fehlgeschlagenen Flüchtlingspolitik Merkel stand mit ihrem "Wir schaffen das" Slogan. Die AfD kann sich zurücklehnen, und braucht garnichts zu machen, weil sich Regierung und Opposition selbst zerstören. Und durch diese Selbstzerstörung ist die Bundesrepublik zu einer einzigen Baustelle geworden, deren Baustellenampel stetig auf rot steht.

rainer4528

Genial von der ts. Es werden die Zahlen der AfD in den Mittelpunkt gerückt. Dann klingen die anderen Zahlen nicht mehr so schlimm. Besonders den letzten Absatz des Artikels sollten alle genau lesen.

pieckser

Die Extreme sind gefährlich. Sowohl Rechts- wie auch Linksradikal. 

Rechts per se ist nicht gefährlich, steht es eigentlich nur für konservativ. Wie links, was eher für progressiv steht. 

Erschreckend ist es für mich, dass diese Überschrift "ARD-DeutschlandTrend extra: Wie rechts denkt Deutschland?" schon so geschrieben ist, dass dem Leser das Gefühl vermittelt wird, es sei schlecht. Auch der Artikel hat immer wieder den Bezug zu Rechts=radikal/schlecht. Sowas ist tendenzöse Berichterstattung. 

Und genau sowas ist der Grund, dass eine Partei, wie die AfD so viel Zulauf hat. Genau sowas ist der Grund, dass Bürger immer mehr von Lügenpresse sprechen. Es wird sich noch immer (!) nicht objektiv mit den Problemen auseinandergesetzt. 

AfD Wähler sind nicht dumm, rechtsradikal oder Nazi. Sie sind schlicht überdrüssig ob der politischen Lage und der tendenziösen Berichterstattung mit Pauschalisierungen. Das Monster habt ihr erschaffen.

Aufmerksamleser

Wie bescheuert müssen die Menschen sein, die an die nationalsozialistischen Thesen der AfD glauben. Das hat nichts mehr mit Protest zu tun, das ist der Wunsch nach Rückkehr zu den Strukturen des Dritten Reiches. 

IlPadrino

Ich denke langfristig wird sich dieser Trend, zumindest wenn sämtliche Politiker inklusive der blau-braunen so weiter machen, nur verstärken.

Als reiches, westliches Industrieland werden wir durch die Globalisierung gezwungenermaßen einen Teil unseres auf Kosten der übrigen Welt erwirtschafteten Wohlstandes verlieren. Das schaff Verlustängste und daraus Hass. 

Ziel eine zukunftsorientierten Politik müsste es sein einen Ausgleich zu schaffen (beispielweise in dem man endlich das Auseinanderklaffend er sozialen Schere vernüftig bekämpft) stattdessen machen nahezu alle Parteien (von den mit sich selbst beschäftigten roten ggf. abgesehen) Politik für die reichsten 10% in diesem Land. Auf kosten der Mehrheit, auf Kosten der Umwelt, auf kosten der dritten Welt. Da Politiker auch nur Menschen sind, noch dazu in der Regel egoistische sonst hätten sie es nicht auf die Bundesebene geschafft, wird sich daran allerdings absehbar nichts ändern. 

Ich sehe braun/schwarz....

Schaefer

Jahrelang reichte es aus, den politischen Gegner als rechts zu beschimpfen.  Wenn die Argumente fehlten, die Einordung funktionierte immer.  Momentan leben wir in einer Zeit, wo der Bürger erkennt, vieles klappt einfach nicht.  Merz ist nicht das Problem, er ist nur Platzhalter, bis ein Kanzlerkandidat benannt ist.  Scholz ist das Problem. Er zeigt keine Führungsqualitäten und die leeren Worthülsen und sein Schweigen treibt die Menschen zu denen, die klare Worte finden. Unabhängig ob diese richtig oder falsch sind. Auch Aufrufe von Herrn Steinmeier, der Bürger müsse die Demokratie beschützen, sind kontraproduktiv.  Es ist Aufgabe des Politikers die Demokratie zu schützen und sich für die Rechte des Einzelnen einzusetzen. 

Theodor Storm

"Die Befragung macht deutlich, dass sich die deutsche Gesellschaft im Zustand großer Sorge befindet."

Ich glaube, eines der Probleme des Rechtsrucks in Deutschland ist der Kleinbürger. Der Kleinbürger erträgt nur Zustände, der Wechsel ist ihm verhasst, schrieb der große Dramaturg Heiner Müller und verweist dabei auf einen Text, veröffentlicht 1933 in der Zeitschrift DIE UMSCHAU, wo der Schlusssatz lautet: "Der Kleinbürger wird uns in diesem Jahrhundert noch viel zu schaffen machen". Nicht nur im 20. Jahrhundert hat er uns zu schaffen gemacht, es betrifft auch das 21. Jhnd.

Die Sorgen der deutschen Gesellschaft betreffen die nicht gelösten Probleme, wie Energiewende, Migration und Klimawandel u.a., die große Umstellungen, also Wechsel erfordern und den Bürgern ein hohes Maß an Flexibilität abfordern. Damit ist der Kleinbürger überfordert, weil er sein warmes Sofa nicht verlassen will und außerdem kein Vertrauen mehr in die etablierte Politik hat.

Möbius

Die Gesellschaft hat sich seit meiner Jugendzeit und dann nochmal in den letzten 20 Jahren massiv geändert. 

 

Heute fühle ich mich mehr eingeengt in Deutschland - und weniger frei und unbeschwert als früher. Überall lauern „Blockwarte“ die über die Einhaltung der „neuen Regeln“ wachen - auch in den Medien. 

 

 

Da kann ich schon verstehen das viele Leute eingeschüchtert sind von einer lautstarken und durchsetzungsfähigen Minderheit die aber inzwischen alle Schaltstellen im Staat besetzt zu haben scheint. Ich bin ja froh das zB noch immer Leute wie Dieter Nuhr im TV den Mund aufmachen dürfen … noch … 

Robert Wypchlo

Das Prinzip ist ganz einfach. Die Geldleistungen für Flüchtlinge sollten durch Sachleistungen ersetzt werden. Hinzu kommt, dass Personen aus sicheren Drittstaaten wieder zurückgeschickt werden sollten. Diese Dinge sollten grundsätzlich gelten und auch nicht wegen Wahlterminen in Bayern und Hessen zur Seite geschoben werden, weil im Gegensatz zu zentralen Staaten in Deutschland ständig irgendwo eine Wahl ansteht.

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MitteStattExtreme

Ich war mal sehr links in meiner politischen Einstellung. Doch die letzten 10 Jahre haben mich schon sehr geprägt. Im ÖPNV habe ich regelmäßig Probleme mit Migranten. Laute Handys, lautes Telefonieren und brüllende Gespräche. Und wenn man diese Personen darauf anspricht, kann man froh sein, wenn die einen nur ignorieren. in 2 von 5 Fällen machen die es aus, in 2 von 5 Fällen wird man ignoriert und in einem Fall darf man sich auf eine Konfrontation einstellen. Ich musste erst vor Kurzem die Polizei rufen, weil ein schwarzer Mitbürger nicht eingesehen hat, warum meine Frau neben ihn sitzen sollte. "Wer sei sie, dass sie das dürfe?". Als ich aber darauf bestanden habe, drohte er mir, dass wir doch vor die Tür gehen sollten.

Von den Innenstädten ganz zu schweigen. Die Silvesternacht, aggressive ausl. Jugendgruppen in Schwimmbädern, die Silvesternacht, die Eritreaauschreitungen, Clankriminalität insb. im Rheinland, Frauenrechte werden der Religionsfreiheit (Islam) untergeordnet etc.

morgentau19

Wie rechts Deutschland denkt, kann ich nicht sagen. 

Unter Franz-Josef-Strauß war die csu eine rechte Partei. Das war bisher kein Problem. Deutschland ist dadurch nicht untergegangen.

Heute wird Rechts als Schande bezeichnet. Medien tragen ihren Teil zu bei.

 

In Deutschland gibt es linke Parteien- also sollte es auch rechte Parteien geben. 

Nennt sich Pluralismus, Vielfalt, politische Buntheit. 

Oder soll Deutschland in Richtung Einfalt im Gleichschritt marschieren?

 

 

baumgart67

Keine Partei passt 100%ig zu dem, was sich einige Wähler wünschen und das schafft auch einen gewissen Frust: Eigentlich wäre ich grün, bin sehr für das schnelle Erreichen der Klimaziele, hätte aber um dieses Ziel zu erreichen auch die Laufzeit der Atomkraftwerke verlängert, gleichzeitig auch für ein Tempolimit gestimmt. Beide Maßnahmen hatten in Umfragen die breite Mehrheit der Bürger, aus Ideologie wurde aber beides von der Ampel nicht umgesetzt und somit erzeugen wir ca. 10% mehr CO2 als es nötig wäre. Ebenso gibt es keine Partei, die auf nachhaltigen Klimaschutz setzt aber gleichzeitig auch wirklich wirkungsvolle Maßnahmen zur Zuwanderung vorschlägt und anbietet, sowas gibt es dann nur bei den dänischen Sozialdemokraten. Aus Frust gehen viele nicht mehr wählen oder treffen die Abwägung, die AFD zu wählen, die zwar eigentlich nur das Thema illegale Zuwanderung bedient, was aber offensichtlich immer mehr Wählern wichtig ist. 

Zwicke

Die dargestellte Verfestigung des Stammwählerpotenzials der AfD gehört zum politologischen Grundwissen. Das gilt allerdings auch für die Gründe, aufgrund derer sich noch unentschlossene Sympathiesanten letztlich der AfD zuwenden. Hier sollten m.E. die ARD (auch Herr Schönenborn) bei der Themenfindung politischer Publikumssendungen näher und neutraler "bei den Bürgern" sein.