Eine in eine Abaya gekleidete junge Frau in Nantes.

Ihre Meinung zu Abaya-Verbot in Frankreich: "In der Schule keinen Platz"

Heute beginnt in Frankreich das neue Schuljahr. Wer eine Abaya trägt, darf nun nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Doch der Streit um die religiöse Bedeutung des langen Gewandes geht weiter. Von C. Dylla.

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156 Kommentare

Kommentare

werner1955

Verbot in Frankreich:
Jedes Land hat das Recht und noch die möglichkeit in der EU einige eigene Werte festzulegen.  Gut so. 
Wir schaffen AkWs ab und Frankreich Abaya. 
 

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falsa demonstratio

"Verbot in Frankreich: Jedes Land hat das Recht und noch die möglichkeit in der EU einige eigene Werte festzulegen.  Gut so."

Sind Sie nicht sonst gegen Verbote und Bevormundungen und möchten nur das machen, was Sie wollen?

fathaland slim

Man muss da schon Unterschiede machen. Was ich mir herausnehme, das dürfen andere noch lange nicht…

fathaland slim

Was ein gutes und was ein schlechtes Verbot ist, das liegt allein im Auge des Betrachters.

Ich persönlich bin generell für so wenige Verbote wie nur irgend möglich.

Neutrale Stimme

Aber auch nur wenn es in Ihr Weltbild passt, wie man an ihren Beitraegen im Forum Sieht. Das ist natuerlich nicht nur ein Merkmahl fuer Sie, sondern trifft auf uns alle zu. 

werner1955

Ich auch. Aber für jugendschutz zwingend notwendig.

Wir sehn ja was Kontrollverlust für Folgen hat.

falsa demonstratio

"Das sind ja gute Verbote."

Was gute Verbote sind oder schlechte entscheiden Sie für sich nach Gutdünken?

werner1955

Gute. Drogenverbote. Also auch Taback rasen  usw

Schlechte. verbrenner, heizungshsmmer, 

falsa demonstratio

"Gute. Drogenverbote. Also auch Taback rasen  usw

Schlechte. verbrenner, heizungshsmmer,"

Unsere Auffassungen decken sich nicht - und jetzt -wer bestimt, was gut oder schlecht ist?

Mass Effect

Sie doch auch. Für sie ist es weil es nicht in ihr Weltbild passt schlecht. Also worüber beschweren sie sich?

Sisyphos3

mir scheint die Franzosen sind uns in vielerlei Hinsicht voraus

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falsa demonstratio

"mir scheint die Franzosen sind uns in vielerlei Hinsicht voraus"

Wo Ihre Kreise doch sonst den Grünen eihre angebliche Verbotspolitik vorwerfen.

fathaland slim

Das überrascht mich auch immer wieder. Es scheint wohl solche und solche Verbote zu geben. Gute und schlechte…

Heidemarie Bayer

So sehe ich dies auch und ich würde es sehr begrüßen, wenn dies in D auch einführt würde und zwar möglichst umgehend. 

Vor kurzem kam in der Presse, daß im CUSANUS-GYMNASIUM in Bonn-Bad Godesberg musl.  Jungen die Mädchen, vermutlich aus musl. Familien angemacht haben, daß sie kein Kopftuch in der Schule tragen würden, so daß sich sogar eine übergeordnete Behörde damit beschäftigen mußte.   

fathaland slim

Gutes Beispiel. Da wird nämlich Religion benutzt, um männliches Herrschaftsdenken zu legitimieren. Die Schule ist genau der Ort, um so etwas zu problematisieren. Aber dazu bräuchte es couragierte Lehrer. Von denen gibt es aber viel zu wenige. Das merkt man immer wieder, bei den unterschiedlichsten Themen.

Alter Brummbär

Das muß zu Hause oder in der Moschee getan wrden.

Die Schule soll die Kinder ausbilden und nicht die Defizite, bei den Eltern lösen.

Vector-cal.45

„Männliches Herrschaftsdenken“ ist im Islam nun mal nach wie vor fest verwurzelt und solcherlei Bekleidung auch ein Ausdruck dessen.

Ich finde, daran gibt es nichts herumzudeuten. 

Natürlich hat jeder grundsätzlich erst mal die Freiheit so rumzulaufen, wie man will. (Mit den üblichen Grenzen, wie verbotene Symbole, oder die Grenzen des anstößigen Überschreitendes etc.)

Dies gilt aber nun mal nicht für den offiziellen Raum. Ich sehe keinen Grund, warum sich nicht wirklich ausnahmslos alle dem unterordnen sollten. 

Neutrale Stimme

Es ist nicht nur "maennliches Herrschaftsdenken" sondern auch die Religion welches dieses foerdert. 

Beispiele aus dem Koran:

Surah Al-Ahzab (Kapitel 33), Vers 59: Dieser Vers raet den Frauen des Propheten Muhammad und damit auch glaeubigen Frauen, aeußere Kleidung (jilbabs) zu tragen, wenn sie nach draußen gehen, um nicht erkannt und belaestigt zu werden.

Surah An-Nur (Kapitel 24), Vers 31: Dieser Vers wird oft als "Vers des Hijab" bezeichnet und raet sowohl Maennern als auch Frauen, ihren Blick zu senken und ihre Bescheidenheit zu wahren. Er fordert Frauen auf, ihre Schleier ueber ihre Brueste zu ziehen und ihre Schoenheit nicht zu zeigen, außer vor bestimmten Personen (z. B. engen Familienmitgliedern).

asimo

Das liegt weniger an der Courage, davon habe ich viel, als an der Zeit. Wenigstens 50% der Unterrichtszeit möchte ich für fachliches nutzen, es gibt hier *jeden* einzelnen Tag diese Diskussionen. 

Ich wäre für eine Schuluniform.

Schneeflocke ❄️

Schuluniformen würden diese Probleme beseitigen. Auch der Zwang teure Markenklamotten tragen zu müssen, um nicht gemobbt zu werden. Schuluniformen müssen ja nicht wer weiß wie potthässlich sein. 3 Modelle nach der aktuellen Mode bei den jungen Leuten. Dann hätten die Kinder auch noch ein bisschen Freiheit, morgens zu entscheiden worauf sie Lust haben.

fathaland slim

Ja toll. Im Iran herrscht der Zwang, sich zu verschleiern, in Frankreich der Zwang, sich nicht zu verschleiern.

Ich erkenne da vom Ansatz her keinen Unterschied.

Anna-Elisabeth

//Ja toll. Im Iran herrscht der Zwang, sich zu verschleiern, in Frankreich der Zwang, sich nicht zu verschleiern.

Ich erkenne da vom Ansatz her keinen Unterschied.//

Ich schon. Man sollte nicht nur Gesetze sondern auch Sitten und Gebräuche des Landes respektieren, in dem man leben möchte. Wenn mir das zuwider ist, muss ich mir eben ein anderes Land suchen. So käme ich z.B. niemals auf die Idee, in ein Land zu reisen, in dem ich mich - mit was auch immer - verhüllen müsste bzw. in dem die Frauenrechte mit Füßen getreten werden. Nur ein offizielles Verbot kann verhindern, dass Frauen gezwungen werden, Kleidervorschriften aus anderen Kulturkreisen zu befolgen. Es ist schon übel genug, was Lehrer und Schüler an Erfahrungen mit männlichen muslimischen Schülern berichten. Immer wieder beeindruckend, wie hier in Deutschland Toleranz gegenüber Intoleranz geübt wird. Aber eben nur, wenn es um männliche, muslimische Interessen geht.

fathaland slim

Nur ein offizielles Verbot kann verhindern, dass Frauen gezwungen werden, Kleidervorschriften aus anderen Kulturkreisen zu befolgen.

Ach so.

Sie sind doch sonst eigentlich auch jemand, der den angeblichen Verbotswahn der Grünen beklagt. Aber hier ist auf einmal ein Verbot die Ultima Ratio?

Es bewirkt, wie solche Verbote immer, das genaue Gegenteil. Es erzeugt nämlich Trotz. Im Iran tragen die Frauen das Kopftuch auf dem Hinterkopf, und in Frankreich werden sich Frauen Möglichkeiten ausdenken, wie sie das Abbaya-Verbot kreativ umgehen zu können.

Ich kenne keine Kopftuchträgerin in Deutschland, die das Tuch trägt, weil sie männlicherseits dazu gezwungen wäre.

Und was Sie zu den Anpassungen an Gepflogenheiten schreiben:

Eine der wichtigsten Gepflogenheiten in einer freiheitlichen Gesellschaft ist für mich, daß jeder und jede nach seiner und ihrer Façon selig werden können.

Wenn Sie das anders sehen, dann haben wir beide fundamental unterschiedliche Vorstellungen über Freiheitlichkeit.

Vector-cal.45

>>Ich kenne keine Kopftuchträgerin in Deutschland, die das Tuch trägt, weil sie männlicherseits dazu gezwungen wäre.<<

 

Steile These. Ich hoffe sehr, Sie sprechen hier ausschließlich von Ihrer rein subjektiven Wahrnehmung Ihres persönlichen Umfeldes. Daraus eine grundsätzliche Freiwilligkeit und Zustimmung der muslimischen Frauen abzuleiten, wäre äußerst romantisierend und absolut realitätsfern.

 

Ich glaube kaum, dass man Sie an Frauen-Proteste wie kürzlich im Iran erst erinnern muss. Zu behaupten, man könne die (konservative) islamische Religion von der freien Entfaltung der Frauen strikt trennen, hielte ich für vollkommen naiv. Das hängt nun mal zusammen, manche wollen es eben nicht wahrhaben.

 

Im übrigen steht hinter der „Freiwilligkeit“ m. E. doch in Wahrheit lediglich die erfolgreiche Indoktrination der Mädchen von Kindesbeinen an durch das Patriarchat.

Mass Effect

Wahre Worte. Dem kann ich nur zustimmen.

Neutrale Stimme

"Ich kenne keine Kopftuchträgerin in Deutschland, die das Tuch trägt, weil sie männlicherseits dazu gezwungen wäre."

"Ausnahmen bestaetigen nicht die Regel. Ich kenne viele Frauen, die sich gezwungen fuehlen, ein Kopftuch zu tragen.

Wir sprechen hier von der Schulzeit und nicht vom restlichen oeffentlichen Leben.

Einige Schulen haben sogar eine Schuluniform. Wie stehen Sie dazu? Wenn es fuer muslimische Schueler Einschraenkungen gibt, wird dies zu einem oeffentlichen Anliegen, waehrend alle anderen sich anpassen muessen."

Anna-Elisabeth

"Ich kenne keine Kopftuchträgerin in Deutschland, die das Tuch trägt, weil sie männlicherseits dazu gezwungen wäre."

Ich habe umso mehr davon während meiner beruflichen Tätigkeit im Krankenhaus kennengelernt. Auch die Weigerung, für eine EEG-Untersuchung das Kopftuch abzunehmen, war keine Seltenheit. Manchmal war es schlicht Angst, der Ehemann könne sehen, dass das Kopftuch abgenommen wurde. Vielleicht denken Sie wenigstens hin- und wieder mal daran, dass Ihre Welt nicht die Welt ist.

"Eine der wichtigsten Gepflogenheiten in einer freiheitlichen Gesellschaft ist für mich, daß jeder und jede nach seiner und ihrer Façon selig werden können."

Und genau das können viele muslimische Frauen auch in Europa nicht. Ich kann nicht glauben, dass Sie so schlecht informiert sind.

Mass Effect

Stimme ihnen zu 100% zu. Kenne da auch etliche Frauen denen es ebenso geht. 

Mass Effect

Sie haben damit sowas von recht.

Schneeflocke ❄️

Bei aller Liebe zur Toleranz in den westlichen Ländern den Muslimen gegenüber, es ist meiner Meinung nach auch die Frage, wo will ich eine Grenze ziehen? Kleidung ist das eine Thema. Aber wie ist es z.B. weitergehend mit den Zwangsbeschneidungen junger Mädchen in einigen muslimischen Ländern. Soll man das dann auch erlauben oder am Ende sogar auch noch mit übernehmen? Mich sträubt es bei dem Gedanken. 

gelassenbleiben

Zwangsbeschneidungen junger Mädchen

geht natürlich garnicht ist aber auch nicht Thema des Artikels, Ihr Hinweis ist daher fehl am Platze

mispel

Im Iran herrscht der Zwang, sich zu verschleiern, in Frankreich der Zwang, sich nicht zu verschleiern.

Im Iran herrscht der Zwang sich zu verschleiern, in Frankreich der Zwang gegen den Zwang sich zu verschleiern. Denn Verschleierung an sich ist schon Zwang. Das ist der Unterschied. Hier prallen eben verschiedene Kulturen aufeinander. Wobei man die Ursache der Verschleierung durch Zwang freilich nicht lösen wird. Dazu bedarf es der Aufklärung.

fathaland slim

Im Iran herrscht der Zwang sich zu verschleiern, in Frankreich der Zwang gegen den Zwang sich zu verschleiern. 

Das ist dann so wie minus mal minus, was dann plus ergibt?

Denn Verschleierung an sich ist schon Zwang. Das ist der Unterschied. 

Da sind die selbstbewusst verschleierten Frauen, die ich kenne, ganz anderer Ansicht.

Hier prallen eben verschiedene Kulturen aufeinander. 

Ja, Kulturkampf ist, wie ich schon schrieb, wohl gerade modern.

Wobei man die Ursache der Verschleierung durch Zwang freilich nicht lösen wird. Dazu bedarf es der Aufklärung.

Der alte Fritz als aufgeklärter Herrscher sagte ja schon, daß jeder in seinem Staate nach seiner eigenen Fasson selig werden solle. DAS ist Aufklärung.

mispel

Das ist dann so wie minus mal minus, was dann plus ergibt?

Da Sie für Freiheit sind, müssten Sie doch eigentlich gegen das Aufzwingen einer Religion sein, oder?

Da sind die selbstbewusst verschleierten Frauen, die ich kenne, ganz anderer Ansicht.

Selbstverständlich sind sie das. Jeder Ideologie verteidigt seine Ideologie.

Der alte Fritz als aufgeklärter Herrscher sagte ja schon, daß jeder in seinem Staate nach seiner eigenen Fasson selig werden solle. DAS ist Aufklärung.

Warum durfte ich dann nicht frei von Religion aufwachsen? Der Leitspruch der Aufklärung ist "sapere aude". Und diese Aussage steht diametral zu einer Religion, die auf blindem Glauben beruht.

Mass Effect

Bezeichnend ist das sie ja nur  selbstbewusst verschleierten Frauen kennen. Offensichtlich keine die das aber ebenso gerne ablegen würden aber dazu gezwungen würden es zu tragen. Das im Iran die meisten Frauen gerne darauf verzichten würde passt da mal nicht in ihr Weltbild.

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Kann es sein, dass sie hier ihre persönliche Sichtweise verallgemeinern?

Ich hasse es ja, irgend eine Religion verteidigen zu müssen - aber hier liegen sie gründlich falsch.

Die strikte Einhaltung echter oder auch nur angenommener religiöser Kleidungsgebote ist in allen Religionen bei einem Teil der Gläubigen vertreten und kommt in jeder Religion aus beiden Gründen vor.

Sowohl teils mehr oder minder erzwungen, als auch aus eigenem Wunsch heraus, die eigene religiöse Identität zu mitzuteilen.

mispel

Die strikte Einhaltung echter oder auch nur angenommener religiöser Kleidungsgebote ist in allen Religionen bei einem Teil der Gläubigen vertreten und kommt in jeder Religion aus beiden Gründen vor.

Ich habe ja keine Religion ausgenommen. Ich finde jede Religion gleich schlecht ;)

Sowohl teils mehr oder minder erzwungen, als auch aus eigenem Wunsch heraus, die eigene religiöse Identität zu mitzuteilen.

Aber die wenigsten Menschen hatten die Wahl bezüglich einer Religion. Oder eben keiner. Das ist ja gerade der springende Punkt.

falsa demonstratio

"Im Iran herrscht der Zwang sich zu verschleiern, in Frankreich der Zwang gegen den Zwang sich zu verschleiern."

Das ist nicht ganz richtig: 

Zum einen geht es bei der Abaya nicht um Verschleierung.

Zum anderen geht es nicht ausgesprochen darum, das zwangsweise Tragen der Abaya zu verbieten. Solche Nötigung dürfte in Frankreichg schon immer verboten gewesen sein.  Es geht vielmehr darum das das Tragen der Abaya generell zu verbieten, ohne Rücksicht auf die Motivation, also auch das freiwillige.

 

Mass Effect

Das stimmt nicht. Verbreitebn sie bitte keine Lügen. Es gibt kein, wie von ihnen unterstellt ,Verbot des Tragens der Abaya. Dieses Vebot gilt ausschließlich fr die Schule und nicht im  öffentlichen Umfeld.

'Pegasus7000

Frankreich ist im Gegensatz zum Iran ein offenes und demokratisches Land, in dem man sich nicht verschleiern muss. Und ein nach Iran eingereister Franzose muss sich den dortigen Kleidervorschriften ebenso anpassen.

 

 

 

falsa demonstratio

"Und ein nach Iran eingereister Franzose muss sich den dortigen Kleidervorschriften ebenso anpassen."

Ich habe immer Schwierigkeiten mit diesem Argument, denn ich sehe große Unterschiede zwischen unserer liberalen Gesellschaftsordnung und der des Iran und anderer repressiver Staaten. 

"Frankreich ist im Gegensatz zum Iran ein offenes und demokratisches Land, in dem man sich nicht verschleiern muss."

Es geht bei der Abaya nicht im Verschleierung.

 

Neutrale Stimme

Wirklich jetzt? 

Diese gilt nur in der Schule in Frankreich. Im Iran muss das ganze Leben danach gerichtet werden. Ich sehe da sehr wohl einen Unterschied. 

 

asimo

Der Unterschied ist, dass es im Iran eine geschlechtsspezifische Unterdrückung ist: Frauen müssen sich verschleiern. In Frankreich darf sich niemand (m,w,d) verschleiern. Wenn im Iran sich alle verschleiern müssten - wäre warm und nicht meine Tasse Tee, aber es wäre okay. Ist aber nicht so, es gilt nur für Frauen und Mädchen. Und warum: um sie zu unterdrücken!

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

"mir scheint die Franzosen sind uns in vielerlei Hinsicht voraus"

Wieso - tragen sie noch eine Abaya?

werner1955

Richtig.

Alter Brummbär

Das wird den Extremismus in keiner Weise bekämpfen, ganz im Gegenteil.

quas

Mein Großmutter, mittlerweile 90 Jahre alt und gut katholisch, geht auch heute nicht ohne Kopftuch aus dem Haus. Ihrer Meinung nach gehört sich das nicht. Und jetzt?

zerocool76

Warum haben andere Religionen, wie das Judentum (Kippa) oder Christentum (Kreuze) scheinbar weniger Probleme damit auf Symbole zu verzichten? Jedenfalls lese ich da nichts von Protesten. Möglicherweise wären wirklich wieder Schuluniformen die Lösung?!

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Sisyphos3

Möglicherweise wären wirklich wieder Schuluniformen die Lösung?!

 

 

.... wenn die akzeptiert werden !

SusiLangnase

Schuluniform wäre in vieler Hinsicht ein Lösung.

Nicht nur Religionen, sondern auch Drangsalierung wegen Modetrends und -marken wären dann vom Tisch. Alle gleich angezogen, keiner sieht, ob reich oder arm.

fathaland slim

Nicht Religionen, sondern Gläubige. Je gläubiger man ist, desto enger sieht man das mit Bekleidung u.ä.. Religionsübergreifend. 

Ich bin der Meinung, daß die Leute doch bitte anziehen sollen, was sie wollen. Aber Kulturkampf ist wohl gerade modern.

Sisyphos3

und wenn sie nichts anziehen ?

und Zwang ausüben, wäre auch wenn jemand gezwungen wird, so ein Ding zu tragen weil er sonst Gefahr läuft unmoralisch zu sein 

fathaland slim

und wenn sie nichts anziehen ?

Dann hätte ich damit kein Problem. Der überwiegende Teil meiner mitteleuropäischen Mitmenschen aber wohl schon. Die fänden das wohl unmoralisch.

und Zwang ausüben, wäre auch wenn jemand gezwungen wird, so ein Ding zu tragen weil er sonst Gefahr läuft unmoralisch zu sein 

Weswegen ich ja schrieb:

„Ich bin der Meinung, daß die Leute doch bitte anziehen sollen, was sie wollen.“

Und dieses Recht sollte durchaus in ein Gesetz gegossen werden, so daß niemand, weder Staat noch privat, Leuten vorschreiben kann, was sie anzuziehen oder auszuziehen haben.

NeNeNe

"Und dieses Recht sollte durchaus in ein Gesetz gegossen werden, so dass niemand, weder Staat noch privat, Leuten vorschreiben kann, was sie anzuziehen oder auszuziehen haben."

Das wäre eine Katastrophe, wenn Ihre Idee in irgendeinem Staat gesetzlich festgelegt würde. 

 

fathaland slim

Verstehe ich Sie richtig, wenn Sie meinen, daß es eine Katastrophe wäre, wenn gesetzlich festgelegt würde, daß niemand gezwungen werden kann, sich auf eine bestimmte Weise zu kleiden?

Oder meinen Sie, daß es nur deswegen eine Katastrophe wäre, weil ich so etwas vorschlage?

Klärungsbedarf

ich glaube, das ist bei uns nicht einmal verboten. Das gibt Menschen, die übe das Nachtwandern aus. Gab es mal im TV einen Bericht drüber. Ist ja auch ganz natürlich :-)

 

Mass Effect

Nachtwanderungen waren noch nie verboten.

w120

Der Tatbestand des § 183a Erregung öffentlichen Ärgernisses setzt sexuelle Handlungen voraus.

Also wenn sie von der Person angefallen werden.

Es handelt sich also um entschleunigte Flitzer.

 

Es kann aber eine Ordnungswidrigkeit sein (§ 118 OWIG).

 

 

zerocool76

Im ersten Absatz stimme ich komplett zu.

Beim zweiten Absatz nur eingeschränkt. Das hat auch nichts mit Kulturkampf zu tun, viel mehr mit Anpassung und Respekt gegenüber dem Kulturkreis in dem ich mich bewege, denn auch davon lebt ein Miteinander.

fathaland slim

Kulturkreis? Bin ich auch Teil von diesem Kulturkreis, oder ist Ihrer ein anderer?

Mein Kulturkreis zeichnet nämlich eine große Freiheitlichkeit aus. Wofür ich, was Haartracht und Kleidung angeht, mein Leben lang gekämpft habe. Was wurde ich früher wegen meiner Haare und meiner Klamotten angefeindet, was musste ich mir da alles anhören. Aber da bin ich offensichtlich wohl Ihrem Kulturkreis begegnet…

zerocool76

Ok, wenn Sie für sich nicht unterschiedliche Kulturkreise und deren Lebensbräuche unterscheiden können, dann ist es schwierig. Ich persönlich halte es so, dass ich mich dem jeweiligen Kreise anpasse ohne mich selbst zu verleugnen, sei es in einem Verein oder anderem Land. Völlig überraschend fahre ich äußerst gut damit und werde von Anfeindungen weitestgehend verschont.

 

Wir entfernen uns aber vom eigentlichen Thema und um dahin zurückzukehren, begrüße ich die vorerst grundsätzliche Entscheidung der Franzosen, auch wenn diese relativ spät kommt.

fathaland slim

Es ist natürlich etwas anderes, ob ich in einem Land lebe, oder dort zu Besuch bin.

Hier in Deutschland, meinem Heimatland, lasse ich mir jedenfalls von niemandem mit Hinweis auf irgendwelche Kulturkreise, -ellipsen, -rechtecke oder -quadrate vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe.

zerocool76

Die Einstellung finde ich sehr problematisch, denn durch Regeln funktionieren Gesellschaften und Demokratien, auch wenn es mal nicht der eigenen Vorstellung entspricht. Bei Ihnen ört sich das eher anarchistisch an und darauf verzichte ich gerne, auch wenn ich dadurch selbst mal zurückstecken muss.

harpdart

Oh ja, so gIng es mir auch. Und das hat bei mir ebenfalls dazu geführt, dass ich keinerlei Vorschriften bzgl. Kleidung und sonstigem äußerem Erscheinungsbild akzeptiere. Auch die jährlich neu verordnete Mode ist für mich nichts anderes als Unterdrückung individueller Freiheit.

Was islamische Kleidungsvorschriften angeht, geht es mir genauso, ich kann jedoch nicht unbedingt erkennen, ob ein Mädchen Kopftücher aus Zwang trägt oder freiwillig. Wir hatten eine Auszubildende in der Firma, bei der letzteres zutraf. Wer aber von Kopftuchmädchen redet, der gibt lediglich vor, sich für Frauen einzusetzen, denn seiner Meinung nach gehören Frauen in die Küche. Nichts als islam- und fremdenfeindliches Gerede.

w120

In Deutschland gibt (sollte) es aber eine Haltung geben, die sich nicht an solchen Nebensächlichkeiten entzündet.

Tada

Ich sehe das anders. Hier darf man auch nicht einen Hackenkreuz tragen, weil man den nett findet. Für ein Verbot muss es aber gute Gründe geben.

Was Kleidung angeht: Je gläubiger man ist, desto eher begreift man, dass der Glaube von innen kommt und nicht durch Kleidung.

Es sind eher die nicht (besonders) Gläubigen, die durch Klamotten den inneren Mangel des Gpaubens kompensieren wollen.

Soweit nicht z.B. beruflich erforderlich (ob beim Gebet in einem Gebetshaus aller Art oder bei der Feuerwehr ),  ist die besondere /  extreme Art sich zu kleiden ein Statement, eine Abgrenzung zu Andersgedenken und ein Signal an die Gleichdenkenden.

asimo

Grundsätzlich bin ich ebenfalls dieser Meinung. Allerdings ist die Schule kein luftleerer Freiraum, hier soll v.a. Unterricht gestaltet werden und dazu bedarf es eines hilfreichen und konstruktiven Lernklimas. Besondere Kleidung (sei sie nun religiös, einfach nur grell oder extrem knapp) stören das Lernklima. Von daher stünde ich einer Schuluniform durchaus positiv gegenüber. In der Abwägung das kleinere Übel.

 In der Schule muss Egalite vor Liberte kommen, alle sollen die gleichen Chancen haben!

nie wieder spd

Juden in Deutschland verzichten oft auf die Kippa, weil sie ansonsten mit unangenehmen Ereignissen rechnen müssen. Entweder ausgelöst durch rechtsradikale Deutsche oder durch rechtsreligiöse Menschen mit Migrationshintergrund. Darüber wurde oft genug in TV und anderen Medien berichtet. 

zerocool76

Es geht in dem Artikel und in meinem Beitrag dazu aber nicht um Deutschland, sondern unser Nachbarland Frankreich oder reisen da die rechtsradikalen Deutschen hin um nach Kippas Ausschau zu halten?

nie wieder spd

Nein, dass müssen sie gar nicht. Auch in Frankreich gibt es von solchen Ereignissen mehr als genug.

Klärungsbedarf

Was denken Sie denn, womit eine Frau im Minikleid rechnen muss, wenn sie sich in einem orthodoxen Viertel von Jerusalem aufhält.

In meine Kindheit trugen Frauen Hüte oder Kopftücher, Männer Mützen oder Hüte. Eine Freiheit, sich kleiden zu dürfen, wie man es will, bedeutet am Ende nur, durch gesellschaftliche Konventionen gezwungen zu werden. Und wer auf Sitten und Gebräuche abzielt: Die gibt es in festgelegter Form in vielen Staaten nicht. Auch bei uns nicht. Ich würde niemals im Trachtenanzug durch die Gegend laufen.

 

rimitino

Frankreich entscheidet für Frankreich, damit ist alles gesagt!