Hubert Aiwanger

Ihre Meinung zu Bundesregierung fordert Aufklärung im Fall Aiwanger

Die Bundesregierung hat sich im Fall Aiwanger entsetzt gezeigt. Es dürfte nichts vertuscht werden, machte Kanzler Scholz deutlich. Aiwanger selbst versicherte vor Journalisten, er sei "kein Antisemit" und "kein Extremist".

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Kommentare

rolato

CSU und die Freien Wähler haben ihm eine Liste mit 25 Fragen übergeben. Wäre interessant den Inhalt der Fragen zu wissen. Ob er sie beantwortet? Vielleicht kann er sich dann an nichts erinnern.

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Anna-Elisabeth

"CSU und die Freien Wähler haben ihm eine Liste mit 25 Fragen übergeben. Wäre interessant den Inhalt der Fragen zu wissen. Ob er sie beantwortet? Vielleicht kann er sich dann an nichts erinnern."

Erinnerungen können trügen, auch nach viel weniger vergangener Zeit. Obwohl man mir ein "unverschämt gutes Gedächntnis" nachsagt, hätte ich große Mühe, mich an meine 30 Jahre zurückliegenden Schandtaten zu erinnern. Das vertrackte am Gedächtnis: Das menschliche Gehirn (auch Ihres) neigt dazu, aus Erinnerungsbruchstücken vollständige Geschichten zu machen, die dann nur leider so nicht mehr stimmen.

rolato

Das menschliche Gehirn (auch Ihres) neigt dazu, aus Erinnerungsbruchstücken vollständige Geschichten zu machen, die dann nur leider so nicht mehr stimmen.

Mag sein, aber zu Papier gebrachtes kann man nicht verleugnen.

gelassenbleiben

ich könnte mich auch nach 40 Jahren noch daran erinnern was ich gemacht und nicht gemacht habe, wenn ich fast von der Schule geflogen wäre

Es ging nicht um eines von vielen Jahmarktbesuchen. An meine Fahrprüfung kann ich mich auch noch erinnern, als ob es gestern wäre

SirTaki

Was Aiwanger im Hier und Jetzt als Politiker treibt und betreibt, sollte unter die Lupe genommen werden, wenn es einer Wahrheitsfindung dient, die antisemitische Äußerungen oder fragwürdige Weltbilder betrifft. Die CSU hat hier schon Interesse zu haben, mit wem sie koaliert.

Was Aiwanger als Pennäler oder sein Bruder getan haben, immerhin Minderjährige und damit auch im Schutz der Schule und ihres Umfeldes stehend, ist eine andere geschichtliche Schiene. Und hier nun Vorfälle aus Schulzeit vor 35 Jahren hervorzuzerren, grenzt an Irrsinn einer verbissenen Bulldogge, die Beute machen will- weil es ihr Instinkt verlangt.

Politiker und Reporter, Parteien und Medien aber haben den Auftrag, sachlich, fundiert zu begutachten, was als Vorwurf oder aktuelle Tatsache im Raum steht. Die Schule hat abgestraft und gehandelt, wie es damals ihre Pflicht war. Heute ist Aiwanger nicht mehr der Schüler. Und hier als Nach-Richter aufzutreten, ist von Politik wie Medien eine Anmaßung.

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gelassenbleiben

Meine Schule hätte solch einen Schüler wohl von der Schule geworfen (kirchliche Schule, die musste nicht jeden aufnehmen)

wie-

>> immerhin Minderjährige 

Angehende Abiturienten werden "gesietzt". Eine Attestierung von "Minderjährigkeit" stellt eine Verharmlosung da, in diesem Fall von offensichtlichen "Wiederholungstätern". Immerhin ist das Abitur das "Zeugnis der Reife".

>> Und hier als Nach-Richter aufzutreten, ist von Politik wie Medien eine Anmaßung.

Och, immer diese Opfer-Mythen.

Carlos12

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der andere Artikel mit den Aussagen der Mitschülern. Hubert Aiwanger zeigte in der Jugend eine rechtsextreme Gesinnung, währen dies von seinem Bruder Helmut nicht berichtet wird. Auch während der Schulzeit wurde Hubert als Verfasser des Pamphlets benannt. Das Ganze bekräftigt den Verdacht, dass Helmut Aiwanger nur seinen Bruder decken will, weil bei ihm keine politische Karriere auf dem Spiel steht.

Wie ich schon schrieb, Hubert Aiwanger macht keine gute Figur. Anstatt zu bekennen und Reue zu zeigen, nimmt er das Opfer seines Bruder an.

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Wolf1905

Und Sie glauben dann den Mitschülern von früher? Das, was Sie wollen, ist doch eindeutig: Aiwanger soll zurücktreten, egal ob er nun der Verfasser ist oder nicht.

Im Prinzip ist es jetzt ja schon so weit, dass viele Politiker und die Medien darauf warten, dass Aiwanger den Rücktritt einreicht. Ich meine, er sollte dem Druck standhalten, denn Taten von vor 37 Jahren und dann als 17-Jähriger schmiere ich ihm nicht mehr aufs Butterbrot - aber die Politik tickt da anders, schon klar.

SirTaki

Was in Deutschland abläuft, wenn es um die Causa Aiwanger geht, erinnert an die Causa Wulff und manch andere Leute, die unter die Räder einer sich selbst inszenierenden Truppe Laienrichter gerät.

Selbstverständlich muss "braunes" Gedankengut beobachtet und untersucht werden. Aber in Bayern hat es offensichtlich gereicht, um mit Aiwanger zu kooperieren. Weil Söder keinen anderen fand und selbst auch seinen Posten nicht schwächen wollte? 

Und dann tritt der gleiche Söder auf, wie Medien berichten, und äfft Hilterrede und Stimme nach? Ist Karneval oder politisches Tollhaus jetzt der erbärmliche Ersatz einer sauberen Wahlkampfarbeit? 

Richtig: Berlin hakt nach. Und dem Ganzen ein Ende bereitet, bevor hier Schülervergehen bei den nächsten unbeliebten Leuten als Rechtfertigung für Angriff und Behauptungen missbraucht werden.

Was kommt als nächstes? Hat der politische und gesellschaftliche Intrigantenstadel nicht genug angerichtet, dass Wähler den Kopf schütteln und Politik ablehnen?

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aus dem Rhein Main Gebiet

Einfach nur mal ein Dankeschön, Sie sprechen mir aus der Seele

nie wieder spd

Der Unterschied zwischen CSU undcanderen rechten Parteien ist so groß nicht. Und sollte es auch nie sein, wenn man den Worten des ehemaligen CSU - Vorsitzenden Franz Josef Strauß trauen durfte. „Rechts von uns ist nur noch die Wand“ osä.

Mauersegler

Und dann tritt der gleiche Söder auf, wie Medien berichten, und äfft Hilterrede und Stimme nach?

Ich habe einen Ausschnitt davon im Radio gehört. Das war allerunterste Schublade, widerlich. Und dann klopft der dem Hubert im Kabinett wieder leutselig und herablassend auf die Schulter?

Mit so einem Menschen würde ich keine fünf Minuten zusammenarbeiten. Und wählen würde ich ihn natürlich erst recht nicht.

Klärungsbedarf

Es ist geradezu amüsant, wie viele von denen, die seinerzeit Frau Baerbock (und andere) wegen Nichts niedergemacht haben, sich jetzt schützend vor Aiwanger schmeißen.

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Anderes1961

Amüsant und erwartbar zugleich. Braun scheint in Deutschland immer noch eine sehr beliebte Farbe zu sein. 

Humanokrat

Sehr guter Hinweis! Wenn man diese Relation mal betrachtet sieht die Debatte allerdings sehr eindeutig aus und entlarvt die Relativierer von Hetzschriften mit ihren Intentionen. 

AuroRa

Rechtsextremismus und Frauenhass haben nunmal Tradition bei den “Konservativen” 

gelassenbleiben

nicht zu vergessen die Vehemenz mit der Klimaschützer angegriffen werden

Affen_D

Im Wahlkampf muss sowas ja zeitlich passend kommen. Also grundsätzlich ist das ganze Zeug natürlich abartig! Dieser Zettel ist schon echt unter aller S..! Auch die nun neu aufflammenden Vorwürfe sind natürlich mehr als unschön! Aber dennoch muss man sich hier auch fragen, ob nach so vielen Jahren auch solche "Jugendsünden" mal mit der Zeit nicht verblasst sind? Auch bei einem Politiker in hohem Amt! 

Mein Großvater saß in Gestapohaft. Wenn auch nicht für Jahre hat er diese damals wenigen Wochen immer als eine fürchterliche Zeit bezeichnet. Verständlich! Dennoch hat er mich als Jugendlichen immer gerne geärgert und aus einem dummen Spass heraus den rechten Arm zum Gruß erhoben! Nein, er war defintiv kein Sympahtisant dieser braunen Mörder. Aber er wusste, dass er mich damit ärgern konnte und das hat ihm ab und an scheinbar Spass gemacht! Nun sind laut Aussagen von Mitschülern Aiwangers Auftritte auch mehr als pupertäres Gehabe zu verstehen als eine echte Gesinnung eines Gestrigen!

werner1955

Bundesregierung fordert Aufklärung?
Nach über sovielen Jahren? 
Sonnenberg hat gezeigt wie demokratische Wähler auf solche "Informationen" von Parteien und Medien mit Ihrem wahlverhalten entscheiden. 

 

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rolato

Wenn ich Sie richtig verstehe meinen Sie, das man so tun soll als wäre nichts geschehen und somit die Aufklärung einer AFD sachdiehnlich wäre?

gelassenbleiben

was hat Sonnenberg mit Aiwanger zu tun?

Anderes1961

Is klar. Sind ja immer irgendwie Wahlen. War logisch, daß das zur Entschuldigung Aiwangers hier zu lesen ist.

Zur Erinnerung: Es geht nicht um irgendeine Petitesse, es geht um ein unfassbar ekelhaftes antisemitisches Pamphlet. Und es geht um die Lügen von Aiwanger.

Entweder, er hat damals gelogen, in der Schule, als er zugegeben hatte, der Verfasser zu sein, oder er lügt jetzt. Und es geht darum, was Aiwanger für eine Einstellung hat. Wenn man nämlich dieses Pamphlet von damals hernimmt und liest das, was er in der letzten Zeit so von sich gegeben hat, dann muß man feststellen, an seiner leicht bräunlichen Einfärbung hat sich offensichtlich nichts geändert.

Und Söder wäre gut beraten, wenn er Aiwanger dahin schicken würde, wo er hingehört. In die Wüste.

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ich1961

Tja, aber das Relativieren, Verharmlosen usw. ist ja in vollem Gange.

Anderes1961

Ja, ich sehe es. Und wenn ich den ein oder anderen Post hier lese, da fällt mir sofort Max Liebermann ein: "Ich kann gar nicht soviel essen wie...."

Charles v. Rinnbach

Das stimmt, irgendwo gibt es immer Wahlen. Der bayrische Landtag, und um den geht es hier, wird allerdings nur alle 5 Jahre gewählt.

Übrigens, dass der Inhaltes des Phamlet ekelhaft ist, ist unbestritten. 

w120

Wenn man nämlich dieses Pamphlet von damals hernimmt und liest das, was er in der letzten Zeit so von sich gegeben hat, dann muß man feststellen, an seiner leicht bräunlichen Einfärbung hat sich offensichtlich nichts geändert.

Ich habe mich mit dem Herrn nicht befasst, aber das wäre ein entscheidenes Kriterium, wenn er sich nicht davon distanziert.

 

Ansonsten bei Jugendsünden wäre ich etwas toleranter.

Anderes1961

Bei Jugendsünden bin ich auch tolerant. Nur: Das Pamphlet, um das es geht, ist keine Jugendsünde, sondern ein abstoßender, ekelhafter rassistischer und antisemitischer Text, der zu dem den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Das kann man auch als 17jähriger wissen. Ich wußte sowas jedenfalls als 17jähriger.

Ich schätze Ihre Meinung, auch wenn Sie nicht immer meiner entspricht und ich diskutiere wirklich gerne mit Ihnen. Aber bitte, tun Sie mir einen Gefallen: Tappen Sie bitte nicht in die Falle und lassen Sie sich nicht von den unsäglichen Verharmlosungen eines solch unfassbar ekelhaften Textes einlullen. Es ist keine Jugendsünde. Es ist eine Straftat. 

w120

Ich habe den Text gelesen.

Sie haben recht, dass das unerträglich ist.

Man sollte es als 17-jähriger Abituranwärter wisen, aber was waren die damaligen Umstände.

 

Wenn es zur damaligen Zeit ein Straftatbestand war, dann ist er aber nicht entsprechend verfolgt worden.

Dazu kommen berechtigte Zweifel an der Urheberschaft.

 

Ich bin da etwas pedantisch, für mich gilt immer die Unschuldsvermutung.

Das ist kein Verharmlosen.

Ich darf an die Wilderer oder auch an Ramstein erinnern. 

Anderes1961

Die Unschuldsvermutung gilt nur vor Gericht. Als Privatperson dürfen Sie durchaus die Schuldvermutung haben und das auch so äußern.

Es ging aber nicht um die Frage von Schuld oder Unschuld, sondern darum, wie das zu bewerten ist, ich meine den betreffenden Text. Und da sind wir uns beide ja einig, daß sowas keine Jugendsünde sondern unerträgliche Volksverhetzung ist. Strafbar war das in den 80er Jahren übrigens auch schon.

Worum es nun geht, ist nicht das Flugblatt selbst, sondern um das Verhalten dieses Mannes. Er hat schon des öfteren Reden gehalten, die mindestens - bei gutem Willen - leicht braun verfärbt waren. Das Bekanntwerden dieser Flugblatt-Geschichte lassen seine Reden und seine politische Haltung nochmal in einem neuen Licht erscheinen. Das ist der eigentliche Knackpunkt. Für Söder ist Aiwanger untragbar geworden. Ein braun Angehauchter hat in der bayrischen Regierung nichts zu suchen. Punkt. 

Sisyphos3

abgesehen dass das schon ein Hammer war, was da geschrieben wurde - sollte es vom Aiwanger sein

 

auf jeden Fall ein "rechter Zufall" ausgerechnet zur Wahl wird das bekannt,

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Anderes1961

Zufall, oder nicht Zufall. Das spielt keine Rolle. Selbst wenn es Absicht war, finden Sie nicht, daß Wähler ein Recht darauf haben, was das für Menschen sind, für die sie ihr Kreuzchen machen sollen. Und zwar bevor sie ihr Kreuzchen machen. Denn hinterher ist es zu spät. 

Sisyphos3

natürlich muß darüber berichtet werden

wer stellt das in Frage ?

lediglich der Zeitpunkt, Jahrzehnte danach , ist etwas merkwürdig

da bleibt eigentlich nur ein Vorwurf aber keine Zeit diesen zu Bestätigen oder zu Widerlegen

Anderes1961

Wenn Sie die ganze Geschichte kennen, wüßten Sie, daß es keineswegs so merkwürdig ist, sondern ganz im Gegenteil, eine logische Folge. Denn ein ehemaliger Lehrer Aiwangers hat sich an die Geschichte dadurch erinnert, daß er Aiwanger vor kurzem hat reden hören, als er in die rechtspopulistische Spruchkiste in einer Wahlkampfrede griff und dieser ehemalige Lehrer hat das Ganze ins Rollen gebracht. Also weder anonym, wie hier schon mehrfach behauptet wurde (nicht von Ihnen), sondern mit Namen und Adresse und weder merkwürdig sondern folgerichtig. 

MargaretaK.

Nix ist merkwürdig. Geben Sie nur "Aiwanger 2008" in die Suchmaschine Ihrer Wahl ein, 

Sokrates

Und sie wußten von allen die Sie vielleicht mal gewählt haben die Lebensgeschichte vom Kleinkind an bis zur Wahl? Das ist schon ziemlich naiv, finden sie nicht? Hinterher läßt sich leicht über etwas reden, was man selber auch nur jetzt aus Medien liest oder hört, aber selber nicht mit erlebt hat, oder kennen sie die Aiwangers persönlich so gut?

Anderes1961

Ach kommen Sie, ich hätte Sie wirklich für intelligenter gehalten, als so einen billigen rhetorischen Trick zu benutzen und meine Aussage aufzugreifen um sie dann ins Absurde zu übersteigern.

Nein, natürlich weiß ich nicht alle Geschichten vom Kleinkind bis zur Wahl von den Menschen, die gewählt werden können. Das ist auch gar nicht notwendig und das wissen Sie auch. Ich bin durchaus ein Freund guter Polemik, auch wenn sie gegen mich gerichtet ist, aber das was Sie hier schreiben, ist billige Polemik.

Ich habe heutzutage die Möglichkeit zur Kenntnis zu nehmen, wenn von einem der Wählbaren etwas bekannt wird, durch das man auf seine politische Haltung schließen kann. Und wenn es sein muß, dann eben auch kurz vor der Wahl. Dafür sollte man dankbar sein und sich nicht darüber echauffieren. 

D. Hume

Hubert Aiwanger hat zu Schulzeiten die Täterschaft übernommen. Sie sollten wenigstens die Grundfakten des Falls kennen.

falsa demonstratio

"auf jeden Fall ein "rechter Zufall" ausgerechnet zur Wahl wird das bekannt,"

Nein, das ist kein Zufall. Derjenige, der die Umstände aufs Tapet gebracht hat, soll ein ehemaliger Lehrer sein, dem jetzt ob der Aiwangerschen Wahlkampfrede  in Erding die Hutschnur geplatzt ist. 

Sisyphos3

erinnert mich stark an die Sache mit dem Brüderle das die Betreffenden erst nach nem Jahr so unangenehm fand es zu publizieren

gelassenbleiben

wieso, der Lehrer wurde durch die Hetzrede von Aiwanger getriggert und fühlte sich genötigt mitzuteilen welches Geistes Kind dieser Herr schon früher war, um vor diesen ihm zu warnen

Für mich auch absolut nachvollziehbar.

falsa demonstratio

"erinnert mich stark an die Sache mit dem Brüderle das die Betreffenden erst nach nem Jahr so unangenehm fand es zu publizieren"

Das ist das bekannte Narrativ der Rechten in Sexismusdebatten: Die frau muss Angriffe sofort offenbaren oder für immer Schwiegen. 

Im Übrigen hatte auch Herr Brüderle ein ganz fürchterliches Krisenmanagement. 

Sokrates

So was könnte natürlich der Grund gewesen sein, daß man Hubert Aiwanger fertig machn möchte? Aber woher hat dann der ehemalige Lehrer das Schriftstück? Hatte er das zum Andenken an damals aufbewahrt?

artist22

"daß man Hubert Aiwanger fertig machn möchte?"

Solche Populisten machen sich in der Regel selbst fertig. Dazu braucht es keine Verschwörungstheorien. Schlimm wird es erst, wenn die Gesellschaft das einfach so wegdefinieren will, wie Sie.

D. Hume

Das Hier und Jetzt kann man durchaus mit der Geschichte vergleichen und in Relation setzen.

Wenn man das macht, kann man den heutigen Aiwanger mit dem Schüler Aiwanger erklären. 

Die Nummer 2 in Bayern zeigt immer mehr ihr antisemitisches und undemokratisches Denken. Sein politisches Treiben von heute ist ebenfalls aufschlussreich, da haben Sie recht.

Die Bundespolitik kann er vergessen. Nun haben die Bayern im Oktober die Möglichkeit ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. 

Paco

Ich bin ja gespannt ob es den Freien Wählern bei der Wahl schadet, mit oder ohne Aiwanger. Ich glaube das nicht, Bayern ist anders, mir san mir.

Trollfynder_truth

Angenommen, der Vorfall kostet Aiwanger sein politisches Amt. Die ganzen "freien Wähler" sehen die Misere und wählen alle endlich "demokratisch", z.B. grün, oder? Andererseits könnte es natürlich sein, dass viele sich sagen: "Jetzt erst recht." Wie soll das "aufgeklärt" werden, gibt es doch nur mündliche Aussagen, was sich wie in dieser Zeit zugetragen hat. Wer ist verlässlich, wer nicht? Übrigens: auch zu meiner Schulzeit kursierten entsprechende Witze. Wer von den Foristen hat diese nie damals gehört? 

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Anderes1961

Da hätte ich mal eine Frage: Haben Sie sich bei solchen Witzen auch auf die Schenkel geklopft, oder haben Sie dem Spaßmacher klargemacht, daß solche "Witze" ganz und gar nicht witzig sind sondern strafbare Volksverhetzung?

Auch als Jugendlicher sollte man genug Verstand haben, solche "Witze" als das zu erkennen, was sie sind: Ekelhaft.

Wenn ich mir die Posts hier im Forum so durchlese, so könnte ich auf die Idee kommen, daß hier einige darunter sind, die sich damals auf die Schenkel geklopft haben, so wie die jetzt dieses eklige Hetzpamphlet um das es geht als "Jugendsünde" verharmlosen. Wie gesagt, könnte, und ich neige dazu es zu tun. 

Trollfynder_truth

Sie hatten als Jugendlicher also,den Durchblick, was richtig und falsch ist, egal worum es ging? Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen, ich musste das erst durch Erfahrung lernen und erkennen.

gelassenbleiben

ja das war als Jugendlicher schon eindeutig klar

Anderes1961

Um das Pamphlet, um das es geht, ekelhaft zu finden, muß man nicht mal ansatzweise Durchblick und Ahnung haben.

Und was Rassismus und Antisemitismus angeht: Ich hatte das Glück in einer Schule sozialisiert zu werden, die Geschwister-Scholl-Realschule hieß. Und Sie hieß nicht nur so, sondern die Schulleitung nahm die Verpflichtung, die mit einem solchen Namen verbunden ist, absolut ernst. Das schlug sich auch im Lehrplan nieder. Wir haben den Nationalsozialismus im Unterricht nicht erst in den letzten zwei Geschichtsstunden der letzten Klasse behandelt. Sondern wir hatten von der siebten Klasse an in den unterschiedlichsten Fächern immer wieder Berührungspunkte mit dem Thema, sei es in Chemie, wo wir etwas über Nazi-Chemiker und deren Erfindungen erfuhren, sei es in Sozialkunde, was die NS-Zeit mit den Menschen machte. Und dafür bin ich meiner Schule bis heute dankbar.

Und ja, ich habe schon als 13jähriger gewußt, daß so ein Text, um den es geht, ekelhaft ist. 

Anderes1961

Na prima, das freut mich wirklich aufrichtig, daß Sie durch Erfahrung lernen und erkennen. Dann wissen Sie ja wenigstens heutzutage als Erwachsener, daß der Text keineswegs nur eine geschmacklose Jugendsünde ist über die man großzügig hinwegsehen kann, sondern Antisemitismus der ekelhaftesten Art und können das dann sicherlich auch heutigen Jugendlichen so erklären, falls notwendig. 

Sisyphos3

der Begriff "Jugendsünde" wird eben unterschiedlich benutzt

Sisyphos3

gelegentlich wird das gern vergessen !

und wie gesagt der Wähler hat es ja im Griff

Trollfynder_truth

Ich rede explizit NICHT von dem Pamphlet, sondern den zu dieser zeit kursierenden Witzen - verschonen Sie micht mit dem Link, den habe ich mir schon beim ersten Mal angeschaut, und durch das mehrfache Posten wird er auch nicht zu etwas anderem, als das was diese Seite, ähnlich dem "correctiv", häufig machen.

ich1961

Ja nee, ist klar.

Warum sich auch mit Fakten rumschlagen, wenn´s doch einfacher geht.

Noch eins: in diesem Thread geht es um dieses Dokument - nicht um Witze!

 

Anderes1961

Was machen diese Seite und ähnlich dem "correctiv" denn so häufig? Irgendwelche konkreten Anschuldigungen mit belegbaren Fakten? Oder einfach jetzt wieder nebulöses Geraune aus der rechten Ecke?

BuriedBumper

Ich beurteile Herr Aiwanger zunächst einmal nach dem was er sagt und da bedient er sich klar einer AfD Sprache, also einer die staatlichen Institutionen diskreditierenden Artikulation, etwa wenn er von einer Formaldemokratie in Deutschland spricht. Sollte sich nun herausstellen, dass Herr Aiwanger der Verfasser dieses Pamphlet war oder geholfen hat es zu verteilen zeigt dies nur, dass dieser Mann schon in sehr jungen Jahren gefestigt Antidemokratisch eingestellt war

Dariusz

Der Gründer der AfD, Bernd Lucke, war übrigens bis 2013 Mitglied der Freien Wähler unter Hubert Aiwanger. Nach inhaltlichen Differenzen mit Aiwanger hat er die Partei verlassen müssen. Was jetzt nicht gerade gegen Aiwangers aktueller (und nicht der als Jugendlicher) Gesinnung spricht. Mir ist generell keine antisemitische oder rechtsextreme Äusserung Aiwangers in den letzten Jahren bekannt. (Ansonsten her damit) Darauf kommt es zumindest mir an. Nicht was man als Pubertierender alles veranstaltet hat.

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Account gelöscht

Das sehe ich genau so. Auf seine Positionen jetzt und in den letzten Jahren kommt es an, das ist entscheidend.

Kaneel

Wenn Hubert Aiwanger aktuell behauptet nicht in einer Demokratie zu leben und dies vielleicht sogar genauso meint, würden Sie diese Haltung wie beschreiben?

w120

Meinen Sie das?

Bei einer Kundgebung gegen das Heizungsgesetz der Bundesregierung hatte er vor 13.000 Menschen gesagt: "Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss

"Selbst wenn die Ampel demokratisch gewählt ist, ist das kein Beweis dafür, dass alles, was sie beschließt, auch demokratisch im Sinne der Mehrheit der Bevölkerung ist." Eine Regierung müsse sich immer rückversichern, ob sie Politik für die Bevölkerungsmehrheit mache, "und das ist beim Heizungsgesetz eben nicht der Fall."

Der Freie-Wähler-Chef sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München: "Ich stehe zu diesem Satz. Die breite Bevölkerung muss sich schlichtweg wieder Gehör verschaffen, wenn sie anders nicht ernst genommen wird."

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/hubert-aiwanger-kritik-populismu…

 

Kaneel

Genau. Nur wäre anstatt des Postens des Zitats Ihre Haltung dazu interessant gewesen. Diese Formulierung und die offensichtlich dahinterstehende Haltung empfinde ich als ein absolutes Nogo. Plus das jetzt bekannt gewordene Flugblatt und die ausbleibende glaubwürdige Distanzierung macht Herrn Aiwanger untragbar. 

Autograf

Äußern sich die Grünen, die Linken oder gar die Letzte Generaion nicht ähnlich? Sind solche Sätze undemokratisch oder gar verfassungsfeindlich? Solange man nicht die durch die repräsentative Demokratie getroffen Entscheidungen missachtet, darf man doch im Rahmen der politischen Meinungsbildung auch durchaus auf Meinungsumfragen usw. beziehen. Von solchen Vorgehensweisen der politischen Meinungsbildung zu dem Vorwurf des Antisemitismus, wie er in unsäglichster Form aus dem Flugblatt spricht, ist kein direkter Weg zu erkennen. Aber seien wir doch realistisch: Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass sehr häßliche Juden-"Witze" in meiner Schulzeit häufiger erzählt wurden und von Protesten habe ich nichts gehört, auch nicht von sonst eher links eingestellten Mitschülern. Das soll auch heute noch, wie mir Leute entsprechenden Alters versicherten, der Fall sein. Oder "Witze" gegenüber anderen Minderheiten oder Kranken oder Behinderten. Jugendliche sind grausam.

w120

Ich muss gestehen, dass ich mir erst mal die Zusammenhänge erlesen müßte.

 

Was bedeutet "Demokratie zurückholen"?

"Gehör verschaffen", wie, durch welche Handlungen? 

 

Deshalb würde ich es begrüßen, wenn öfters ein Link zu der Aussage eingestellt wird.

Kaneel

"Oder "Witze" gegenüber anderen Minderheiten oder Kranken oder Behinderten. Jugendliche sind grausam."

Jugendliche können grausam sein, sind es aber nicht zwangsläufig. Sie schrieben in einem früheren Post, dass Sie sich das für sich selbst anders gewünscht hätten. Von daher verstehe Ihre aktuelle Relativierung nicht.

"Solange man nicht die durch die repräsentative Demokratie getroffen Entscheidungen missachtet, darf man doch im Rahmen der politischen Meinungsbildung auch durchaus auf Meinungsumfragen usw. beziehen."

Ich weiß nicht welche Art von Politik und Gesellschaft Sie sich wünschen bzw. tolerieren - ich finde es unglaublich wichtig die Demokratie als solche nicht anzuweifeln oder gar mit den Füßen zu treten. Und mit genau solchen Formulierungen (s.o.) tut Herr Aiwanger dies. Gerade in der heutigen Zeit sind Politiker dazu angehalten andere Wege der Äußerung von Kritik zu finden als die Demokratie in Frage zu stellen.

mito11

Bleibt zu hoffen, dass der "25 Fragen Katalog" und die Antworten des Herrn Aiwanger zur maximalen Aufklärung in dieser Sache beitragen. Ich habe da meine Zweifel. Hinzu kommt, dass das Ganze vor 36 Jahren geschehen ist. Wer da was und wann im Schulranzen aufbewahrt hat, wird sich kaum mehrlich gesichert nachweisen lassen.

FritzF

Neben dem Wahlkampfgetöse und der eigentlichen Thematik dahinter, fragt man sich schon, wie ein Abiturient mit einer Kostprobe seines damaligen Niveveaus eine solche Entwicklung in kürzester Zeit bis auf Führungsebene durchlaufen kann. Vermutlich waren die späteren Anforderungen und Herausforderungen ähnlich unterirdisch.

MargaretaK.

Bei dem, was jetzt so alles ans Licht kommt, würde es mich nicht wundern, wenn Herrn Aiwanger's Bruder - ihm und seiner politischen Stellung zu liebe - den Kopf hingehalten hat.

Garfield215

Ich darf hier nochmals auf den Bildartikel vom deutsch-jüdischen Historiker Wolffsohn verweisen, der den in Rede stehenden Artikel interessanterweise "nicht" als antisemitsch wertet. Geschmacklos, aber explizit nicht antisemitisch.

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rolato

Was macht die Bemerkung des Historikers an Aiwangers Verhalten und Aktionen harmloser?

goe101

Und ich verweise hier nochmals auf das Statement von Charlotte Knobloch.

falsa demonstratio

"Ich darf hier nochmals auf den Bildartikel vom deutsch-jüdischen Historiker Wolffsohn verweisen, der den in Rede stehenden Artikel interessanterweise "nicht" als antisemitsch wertet."

Michael Wolfsohn ist ein Wissenschafler, der wegen verquerer Positionen immer wieder heftig in der Kritik steht.

Er eignet sich kaum  als Entlastungexperte für Aiwanger, schon gar nicht, wenn er in der Bildzeitung schreibt.