Ihre Meinung zu Ex-Bundesinnenminister Baum warnt vor Verharmlosung der AfD
Ex-Innenminister Baum sieht durch die AfD die Demokratie in Gefahr und warnt vor Verharmlosung. Kanzler Scholz müsse sich deutlich positionieren - und nicht nur er: Alle Demokraten seien gefordert, die freiheitliche Ordnung zu verteidigen.
Ich finde es falsch bei dieser Diskussion den Fokus nur auf die AfD zu richten. Viel mehr Angst habe ich vor den Wählern der AfD. Denn ich bin übezeugt, dass sie die AfD nicht trotz ihrer Demokratiefeindlichkeit, sondern genau deswegen wählen. Ein Volk mit 30% Faschisten, hatten wir das nicht schon mal?
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"sondern genau deswegen wählen. Ein Volk mit 30% Faschisten, hatten wir das nicht schon mal?"
Ja, hatten wir. Aber ihr Schluss ist (noch) ein Kurzschluss.
Erstens haben wir noch nicht die Verhältnisse von SpätWeimar - mit Strassenschlachten KPD vs NSDAP
Zweitens sind unsere Wirtschaftsverhätnisse trotz aller Probleme momentan nicht vergleichbar und
Drittens: 'Geschichte wiederholt sich nicht' sagte jedenfalls Charly M. Und wenn, dann das zweite Mal nicht als Farce sondern eher als Fanal.
Noch sehe ich keins..
Da stimme ich Ihnen ein Stück weit zu, wobei "Angst" nicht der richtige Ausdruck ist. Ich würde es (noch) als diffuses Unwohlsein beschreiben, wenn ich darüber nachdenke, dass die AfD in Umfragen (noch sind es keine Wähler, sondern "nur" Befragte) so erfolgreich ist. Sorgen machen mir Gespräche und Diskussionen im Bekannten-, Freundes-, Kollegenkreis, in denen ich immer mehr "Verständnis" für Tendenzen heraushöre, die man durchaus als nationalistisch, fremdenfeindlich, demokratiefeindlich, zusammengefasst als faschistisch bezeichnen kann. Als Grund höre ich heraus, dass die mit denen ich diskutiere (und die eigentlich von konservativ bis grün und links zu verorten sind/waren) das Gefühl haben ihre "politische Heimat" verloren zu haben. So fühle ich mich als ehemals links/grün, dann "nur noch" links auch, aber deswegen Faschisten wählen, niemals! Nur wo mach ich das Kreuz, wenn es das nächste Mal an eine Wahlurne geht? Faschisten nicht, versprochen!
Ja - es geht mir ähnlich. Es sind sicher nicht alle Wähler der AFD Nazis, aber alle Wähler der AFD wählen Nazis. Ich denke schon, dass ein sehr großer Teil der Wählerschaft hinter den braunen Äußerungen von Höcke steht. Und genau das besorgt mich auch sehr. Zumal ich auch immer offener entsprechende Äußerungen hören. Allerdings: es machen mich Auswüchse, wie im Bahnhofsviertel Frankfurt, wo offen Drogen gedealt werden und gespritzt wird genau so besorgt. Die dortige "Klientel" ist zu 95% nicht europäischer Herkunft - die Ängeste der Bevölkerung kann ich da schon verstehen. Da sind aber "einfache und schnell" Lösungen einfach nicht da - es sei denn, man geht mit Hitler- oder Mussolini-Maßnahmen vor und lässt den Rechtsstaat komplett außen vor. Anhand der Wahlergebnisse sieht man aber auch, dass die BEvölkerung insgesamt sich nicht einig ist, wie man vorgehen soll.
///Anhand der Wahlergebnisse sieht man aber auch, dass die BEvölkerung insgesamt sich nicht einig ist, wie man vorgehen soll. ///.
Abbildung von politischer Vielfalt bei Wahlen ist gut. Es zwingt zu Koalitionen/Kompromissen, die eine breite Bevölkerungs-Mehrheit repräsentieren.
Ja, da erinnern sich aber zu viele nicht mehr dran.
Ich teile Ihre Überzeugung nicht. Diese ist in meinen Augen bloß eine Ausflucht, um die eigenen Standpunkte nicht hinterfragen zu müssen.