Ein Stapel Akten liegt auf einem Tisch.

Ihre Meinung zu Vorstoß des Justizministers: Weniger Papierberge für deutsche Firmen

Justizminister Buschmann will Platz in den Regalen deutscher Firmen schaffen: Buchungsbelege sollen bald nur noch für sieben Jahre aufbewahrt werden müssen. Das sei Teil der Bemühungen, die Bürokratie abzubauen.

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126 Kommentare

Kommentare

Schirmherr

Ich glaube die Reform der Akteneinsparung für deutsche Firmen wird nach den Folgen aus anderen berühmt-berüchtigten Programmen dieser Regierung nicht mehr nötig sein, weil die Firmen sich dieser Aktenpflicht eh bald völlig entledigen, wenn sie, um ihr Überleben zu sichern eh bald alle in andere Länder vor diesem Regierungswahnsinn fliehen werden. Aber auch das wird für diese Regierung ein Erfolg sein, auf deren Zielweg zurück ins Archaikum.

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Anjinsan

Gottseidank!

Endlich mal was gegen die Regierung schreiben können und auch noch ein horribles Bild zeichnen.

Ach nein, machen Sie ja dauernd.

odiug

Die Firmen wandern ab, weil wir keine Fachkräfte haben und gute Arbeitskräfte nicht zuwandern, weil sich in unserem Land mehr und mehr eine Hassgesellschaft etabliert und das hauptsächlich im Osten, wo gerade die Arbeitskräfte gebraucht werden. 

EPN

Immerhin ein Anfang, wenn auch ein ganz kleiner. Alle anderen Politiker REDEN nur von Bürokratieabbau. Nötig wäre aber, dass für jede neue Regelung eine alte gestrichen wird, mindestens. 

Anjinsan

Der Deutsche liebt sein Papier!
Er liebt Akten, Formulare (in x-facher Ausfertigung) und Belege...
Ohne Brief bist du nichts in diesem Land.

Seit Jahren wenn nicht Jahrzehnten wird vom Papierlosen (oder wenigstens reduzierten) Büro geträumt und teils gefaselt - verändert hat sich nichts, zumindest nicht in den Köpfen. Wer kennt ihn nicht, den Kollegen, der seine Mails ausdruckt?

Die Reform die Buschmann hier anregt ist eigentlich doch keine - solange die aufzubewahrenden Papiere/Akten/Rechnungen etc. noch aus Papier bestehen müssen; die Dauer ändert da doch nichts.

PS: ich war zu faul zum Gendern

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wenigfahrer

" Wer kennt ihn nicht, den Kollegen, der seine Mails ausdruckt? "

Da ich alles per Mail mache, mache ich das bei wichtigen Dingen oder Rechnungen auch.

Hatten Sie schon mal eine Ausfall und die Festplatte sagt nichts mehr?.

Anjinsan

Hatten Sie schonmal ein Backup auf externen Speichermedien?

CommanderData

Das habe ich in der Tat. Und dann änderte ein großer Computerhersteller plötzlich den Speichervorgang mit irgendwelchen Hieroglyphen, so dass mein altes Backup nicht mehr auf dem Rechner lief, der Zugriff nicht möglich war (ohne externe Hilfe). Auch dass der Support für bestimmte Betriebssysteme nach gefühlrt 7 Jahren nicht mehr fortgeführt wird (obwohl ich der Umwelt zuliebe gerne weiter auf meinem alten sehr gut funktionierendem Rechner arbeiten würde) nervt... am Ende entsteht gefühlt alle 5 Jahre der Zwang einen neuen Rechner kaufen zu müssen, obwohl es der alte noch wunderbar tut. 

Anjinsan

Es tut mir leid - für mich sind das Ausflüchte

wenigfahrer

Für Bilder und Webseite sicher, bei allen anderen Vorgängen die wirklich wichtig sind reicht Papier bislang, muss das ja auch meist auf Papier vorgelegt werden.

gelassenbleiben

Hatten Sie schon mal eine Ausfall und die Festplatte sagt nichts mehr?.

dafür gibt es (automatische) backups

Traumfahrer

Tja, es fehlt halt an den Speichermöglichkeiten, die sicher sind, und trotzdem für die Behörden und Ämter ein zu sehen sind. Und es fehlt am Personal, das die Digitalisierung auch kann und versteht !

Buschmann hat nur studiert, aber was heißt dies schon ???

Anjinsan

Das mit den Medien liesse sich doch leicht regeln!

"Buschmann hat nur studiert, aber was heißt dies schon ???"
Verstehe ich jetzt nicht, was Sie sich bei dem Satz denken

harry_up

Hat wer nicht studiert ist's auch nie recht.

Möbius

Allerdings .. Standardformulierung: „Bitte dieses Schreiben zum Termin mitbringen“ …:-) 

Vector-cal.45

Bitte entschuldigen Sie sich keinesfalls dafür, nicht zu „gendern“.

In der deutschen Sprache ist das generische Maskulin dazu da, im allgemeinen Kontext alle gleichermaßen anzusprechen.

Sollte sich jemand da irgendwie ausgeschlossen oder diskriminiert fühlen, ist das allein das Problem der betreffenden Person.

Auch jede Frau (die irgendwie ansatzweise Selbstbewusstsein hat) hat sich dabei seit je her ebenfalls angesprochen gefühlt. Wenn in der Schule eine Durchsage kommt: Alle Schüler haben heute Hitzefrei, bleiben die Mädchen dann etwa sitzen?

Man verzeihe mir das Eingehen auf den Sprachgebrauch hier, aber man sollte m. E.  keinesfalls auch nur damit anfangen, solchen sprachlichen Irrsinn mitzumachen (zumal diesen ca. 90% der Leute ablehnen).

 

harry_up

"Der Deutsche liebt sein Papier!"

Ja, vor allem Papiergeld. Ich auch.  

hesta15

Der Zertifiezierungswahn hat uns diese Papierberge aufgetragen, zb. inder Pflege wo die Fachkraft mehr schreibt wie pflegt. Wie lange man die meist für ewig abgelegten Papiere verwahrt spielt beim Bürokratieabbau überhaupt keine Rolle.

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Klärungsbedarf

Das Entscheidende ist vielfach nicht die Frage ob Papier oder elektronisch, sondern die Dokumentationszeit selbst. Die dienst aber sehr häufig dem Dokumentierenden, um sich von späteren Ansprüchen zu schützen. Ein Weiteres sind die ganzen Zahlen, die erfasst werden, um daraus Statistiken zu erstellen. Wären die nicht da, würde auch wieder geschrien. 

Wanderfalke

Aus dem Artikel:

"Angesichts der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage sei für ihn klar, dass es in der zweiten Hälfte der Wahlperiode oberstes Ziel sein müsse, das Land wirtschaftlich zu stärken. Der Abbau bürokratischer Hemmnisse sei dabei ein wichtiger Faktor, sagte Buschmann."

In diesem Buschmann-Vorstoß lauert schon eine gewisse Ironie.

Wenn man den aktuellen Meldungen entnehmen darf, wie viel Personal durch Pension und Rente absehbar die Amtsstuben verlässt ohne das diese 1:1 ersetzt werden können, dann verlangt die Erledigung bürokratischer und gesetzlicher Aufgaben politisch ohnehin eine irgendwie geartete Lösung. Was nützt es, wenn der Staat auf diese Weise noch schlanker wird, die Bearbeitungsphasen sich wegen Personalmangel aber noch mehr verlängern als man es heute schon gewohnt ist?

Bei Lehrern und Erziehern rettet man sich bereits mit sogenannten Quereinsteigern. Inwieweit das bei hoheitlichen Aufgaben möglich ist, lass ich mal dahingestellt. 

Theo_Neandonly

Die Lernverweigerung nicht weniger Beschäftigter in - nicht nur öffentlichen  - Verwaltungen stellt meiner Meinung nach das größte Hindernis beim Bürokratieabbau dar.

Originalton eines beamteten Freundes: "Das können die machen, wenn ich pensioniert bin, da hab ich gar keinen Bock drauf, mir das jetzt alles noch draufschaffen zu müssen."

Ebenfalls Originalton des selben verbeamteten Freundes, als es ums "Arbeiten von zu Hause" während Corona ging: "Von zu Hause arbeiten dient in erster Linie der Gesunderhaltung der Beschäftigten. Da kann ja wohl nicht die Erwartung sein, dass ich jetzt jeden Tag 7,5 Stunden auf den Bildschirm starre." 

Ich denke, solange noch derartig denkende Menschen in verwaltenden und teilweise auch entscheidenden Positionen beschäftigt sind, treten wir weiter auf der Stelle.

Er ist übrigens trotzdem immer noch mein Freund. 

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harry_up

Derartige Aussagen trifft man meist aus irgendeiner Laune heraus; daher sollen Sie diese als unbedeutende Einzelmeinung verbuchen.

Theo_Neandonly

naja, insbesondere bzgl. der Umstellung auf eine bundeswiet einheitliche Softwarelosung wurden derartige Äusserungen auch von diversen Amtsleitern getätigt. Zumindest wurde dies in einem Bericht/einer Reportage, die vor ca. 2 Jahren, als es um die Überlastung der Gesundheitsamter ging, in ARD oder ZDF gesendet wurde, exakt so geschildert. Diverse Amtsleiter stellen sich der Änderung in den Weg, weil sie sich selber "wenige Jahre vor der Pensionierung nicht mehr mit diesem neumodischen Kram beschäftigen" wollen.

Mauersegler

Und Sie glauben, 

a) dass es solche Arbeitnehmer nur in der öffentlichen Verwaltung gibt?

b) dass die Arbeitshaltung Ihres Freundes typisch ist? 

Ich könnte mit genau der entgegengesetzten anekdotischen Evidenz antworten. Aufreiben bis zum Burnout. 

Theo_Neandonly

Nein, das glaube ich selbstverständlich nicht. Ich glaube aber, dass in Positionen, die eventuell sogar mit über Modernisierung/Digitalisierung entscheiden, Menschen mit derartiger Einstellung fehl am Platze sind.

Es ist europaweit überhaupt kein Problem, Modernisierung und Digitalisierung durchzusetzen und in der Bevölkerung zur Akzeptanz zu bringen, außer in Deutschland.

Hier fühlen sich immer alle "abgehängt" und "nicht mitgenommen", wenn man zu bequem ist, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. In anderen Ländern geht man dem Fortschritt eher entgegen, als ihm auszuweichen. 

Bin relativ häufig in skandinavischen Ländern unterwegs und habe noch  von niemandem dort gehört, dass es "viel zu kompliziert" sei, sich zum Beispiel ein digitales Busticket zu besorgen. Bei uns sind gerade ältere Mitbürger*innen oftmals schon am Fahrkartenautomaten überfordert und schimpfen auf "die Technik", dabei liegt es alleine an ihnen, wenn sie sich damit nicht beschäftigen.

Klärungsbedarf

Ich bin ja nicht sicher, ob nicht viele von denen, die hier dem Bürokratieabbau das Wort reden, gleichzeitig fordern, dass man - nur ein Beispiel - die Einhaltung des Mindestlohns besser kontrollieren müsse. Oder die mangelnde Lebensmittelkontrolle beklagen, wenn irgendwo verdorbene Ware auftaucht. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Dann wird von Staats- oder Behördenversagen geredet.

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Möbius

Das interessante ist das die Bürokratie sich größtenteils mit sich selbst beschäftigt. 

 

Viel Papier muss in Deutschland von Amt A zu Amt B getragen werden. Auch klitzekleinste Vorgänge werden in Papierform dokumentiert …. 

 

Das deutsche Steuer- und Melderecht gehören zu den kompliziertesten Gesetzeswerken weltweit. Und dann kocht auch noch jedes Bundesland sein eigenes Süppchen .. 

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Klärungsbedarf

Das Melderecht ist übrigens ein Beispiel dafür, dass man sich doch um Vereinfachungen bemüht. Seit 2015 ist es Bundesrecht, zuvor galt Länderrecht.

Möbius

Was genau meinen Sie damit ?

 

Jedes Bundesland hat eigene Regelungen was die Kriterien für den „Gewöhnlichen Aufenthalt“ betrifft. Das wirkt sich wiederum auf das Steuerrecht aus, denken Sie auch an die kleinteiligen Regelungen für Nebenwohnsitze .. richtig kompliziert wird das bei Eheleuten. 

Durch die Wiedereinführung der „Vermieterbescheinigung“ (tatsächlich bundesweit) wurde die Bürokratie im Melderecht noch einmal kräftig aufgebläht …

rolato

Ein von einem deutschem Amt ausgestellte beglaubigte Kopie z.B., ist schon ein durch und durch glaubhaftes gründliches Dokument, das man mit einem gewissen Stolz und einer Wertschätzung betrachten kann. Bei einem Wohsitzwechsel allerdings, hat dieses "glaubhafte" Dokument aber keinen Gültigkeit mehr. Anscheinend trauen sich deutsche Ämter untereinander eben nicht :-)

Traumfahrer

Es gibt ja auch in jedem Bundesland mindestens eine Person, die sich für so wichtig hält, und eh alles besser wissen will. Da scheint das Ei schlauer sein zu wollen, als das Huhn !   

Möbius

Nach der Wahl von Frau Faeser in Hessen wird das ja sicher mindestens dort bald alles der Vergangenheit angehören ..:-) 

Möbius

Wir haben immer mit Kollegen gewitzelt, dass das „papierlose Büro“ eine Fiktion ist und in Wirklichkeit nur bedeutet, dass das Papier im Drucker alle ist :-) 

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Theo_Neandonly

in der company, in der ich beschäftigt bin, wird ausser auf der Toilette kein Papier benutzt, seit endlich auch der Zahlungsverkehr zu 100% digitalisiert wurde (was übrigens gar nicht so einfach umzusetzen war). Es geht also durchaus, wenn man will.

Allerdings arbeiten bei uns soweit ich das beurteilen kann auch ausschließlich aufgeschlossene Menschen ohne "Das hab ich nie gebraucht, also brauche ich es auch jetzt nicht"-Mentalität.

Möbius

Ich wüsste garnicht wie man den Zahlungsverkehr überhaupt in Papierform abwickeln sollte …das ist ja vorsintflutlich. 

 

Die Hauptmenge an Papierbedarf entsteht garnicht durch gesetzlich vorgeschriebene Aufbewahrungsfristen sondern durch das Projektmanagement in den Firmen: keine Besprechung ohne „Handout“ und dazu hunderte „Pflichtdokumente“ in einem höchst arbeitsteiligen Prozess …

Sisyphos3

die 1. Frage wenn es um ein neues Computersystem ging

wie kann man es ausdrucken

wobei bin 10 Jahre aus dem Job vielleicht wurde es seither besser

und jeder kennt den Spruch der Computer/Drucker ist die schlimmste Erfindung sein der Erfindung der Axt für den Wald

Humanokrat

Papier 3 Jahre weniger aufbewahren als 'Bürokratieabbau' anpreisen? Besser könnte man die Inkompetenz des zuständigen Ministers und sein mangelndes Verständnis davon, worum es überhaupt geht, wohl kaum illustrieren. 

Die Deutsche Bürokratie ist zu einem überbordenden Verhinderungsmonster geworden, welches die Gesellschaft an den Rand der Handlungsunfähigkeit gebracht hat. Da spielt es bald keine Rolle mehr, wen wir wählen, es geht eh nichts voran, weil zu jedem innovativen Thema erst eine jahrelange Expedition durch den Paragraphen und Vorschriftendschungel gebildet werden muss. 

Habe letzthin ein kleines Beratungsunternehmen gegründet. Habe 5,5 Monate auf eine Steuernummer gewartet. Jetzt ersaufe ich in Verwaltungsarbeit wovon geschätzt 80% völlig überflüssig sein könnte. Gleichzeitig stöhnen die Sachbearbeiter, sie seien so überlastet. Ja, mit sinnlosen Vorgängen.

Aber jeder neue Gesetzeskompromiss kommt mit einem neuen Berg an Regeln daher. 

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artist22

"Aber jeder neue Gesetzeskompromiss kommt mit einem neuen Berg an Regeln daher. "

Und der kann ja auch per FAX digitalisiert werden. ;-)

Nichts gegen Regeln, aber doch gegen Regelungswut.

Bürokraten sollten kreativer werden, kann man auch bürgerfreundlicher nennen.

Affen_D

Laut Habeck sind deutsche Unternehmen einfach nur „untrainiert“! So werden Probleme in einem Wirtschaftsministerium vom Tisch gewischt, welches selber Digitalisierung und Glasfaserausbau total verschlafen hat! Ganz große Leistung, Baustellen in Deutschland mit holen Sprüchen zu überdecken!

Buschmann ist da schon pragmatischer, wenn auch mit diesem Vorstoß nicht wirklich Bürokratie abgebaut werden kann.

Wenn ich mir alleine nur die vierteljährlichen Aufforderungen der Landesämter für Statistik ansehe, welche man wenigstens radikal verschlanken könnte, dann zweifel ich jedoch an der Reformfähigkeit der Bundes- und Landesregierungen, die eh an ihren eigenen Ämtern scheitern. Sorry, aber ich traue es insbesondere den Tunnelblick-Beamten unserer öffentlichen Diensten nicht zu, wirklich etwa Sinnvolles beizutragen! Ich erlebe es selber immer wieder im Umgang mit Mitarbeitern dort, die einfach seit Jahren vor allem ihre lieb gewonnene Routine nicht aufgeben wollen!

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Mauersegler

Was hat Herr Habeck mit Digitalisierung und Glasfaserausbau zu tun? Solche Kenntnislosigkeit verschafft keine Überzeugungskraft.

harry_up

Mich beeindruckt der Glaube Buschmanns, dass durch das frühere Vernichten der Akten "Platz für neue Ideen" geschaffen würde.

Ich bin sicher, dadurch wird neuer Wohnraum geschaffen. 

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Theo_Neandonly

ja, da musste ich auch sehr lachen. Dass es an Ideen fehlt, weil es keinen Platz gibt, wo man sie abstellen kann, war mir bisher auch fremd.

Theo_Neandonly

Ich muss bei einigen Kommentaren, die ich hier lese,  daran denken, dass die gleichen Leute, die im Zusammenhang mit "den Coronageldern" nach einer unbürokratischen Lösung geschrieen haben, hinterher der Politik (bzw. den zuständigen Politikern) mangelnde Sorgfalt zur Verhinderung von Missbrauch vorgeworfen haben.

Man kann halt nicht alles haben. 

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odiug

Die bürokratischen Mühlen arbeiten nicht nur langsam, in den letzten Jahren auch nicht mehr gründlich. Und somit haben wir eigentlich nichts mehr, was wir mal deutsche Tugend nannten.

silgrueblerxyz

Eine bemerkenswerte Definition von „neuen Ideen“

Zitat://sagte Buschmann. "Berge von Papier könnten so aus den Lagern deutscher Unternehmen verschwinden und Platz für neue Ideen schaffen //

Es entsteht m.E. Zunächst mal leerer Raum und neue Ideen belegen in der Regel nicht leere Flächen. Zudem hat das Unternehmen Raumkosten, für die es zunächst mal eine sinnvolle Nutzung erfinden muss und wenn es sich von angemieteten Räumen und angemieteten Dokumentendiensten lösen will, wird es so schnell den geringeren Raumbedarf für Dokumentenlagerung nicht in betriebswirtschaftlichen Nutzen ummünzen können, weil die Veränderung der Dokumentenverwahrstrukturen neue Anpassungskosten erzeugt. Längerfristig könnte eine Verkürzung der Dokumentenlagervorschriften aber von Nutzen sein, wenn der Nutzen der längeren Dokumentenlagerung nicht zu erheblichen Nachteilen bei notwendigen Rückgriffen auf ältere Dokumente führt. 

Grossinquisitor

Fiskalischer Nebeneffekt wäre folgender: Alle bilanzierenden Unternehmen müssten ihre Aufbewahrungsrückstellungen reduzieren. Der daraus resultierende bilanzielle Ertrag dürfte zu einem dreistelligen Millionenbetrag an Mehrsteuern führen. 

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Sokrates

Jesus Maria und Josef, warum denkt man nur an "Weniger Papierberge für deutsche Firmen"?

Warum denkt man da nicht auch mal an die Allgemeinheit? Aber wir haben das doch schon immer so gehandhabt mit der Bürokratie. Schon vor der Gründung der EU war der Verwaltungsaufwand mit viel Papier zu Gange. Nach der Gründung der der EU wurde das nicht nicht besser, im Gegenteil, viel schlimmer mit vielen neuen zusätzlichen Bestimmungen. Also was wird da jetzt auf einmal rum gejammert an unseren hausgemachten Papierbergen! In Ämtern müssen auch erst mal die alten Verwaltungsstrukturen geändert werden, da ist in allen Bereichen doch mittlerweile schon ziemlich viel zu Tote verwaltet worden, wo kein Mensch mehr durchblickt und alles viel zu lange dauert bis manches bearbeitet werden kann. Und wer glaubt durch die Digitalisierung würde alles besser, haha, der ist naiv. Und der Fachkräftemangel trägt auch nichts zu Verbesserungen bei. Also geht der ewig alte Verwaltungstrott weiter!

silgrueblerxyz

Möglicher Nachteil der Dokumentenlagerzeitverkürzung

Zitat://"Gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister werbe ich dafür, dass wir beispielsweise handels- und steuerrechtliche Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege von zehn auf sieben Jahre verkürzen" //

Hat der Bundesfinanzminister dabei auch schon kalkuliert, ob die langen Erklärungsfristen für Steuererklärungen möglicherweise ebenfalls verkürzt werden müssen, wenn die Dokumenten-Aufbewahrungsfristen verringert werden, damit die Verfolgbarkeit von Steuervergehen nicht Schaden nimmt. Wie die Steuerverfahren cum ex und Steuerhinterziehung Schweiz und andere ergeben haben, helfen lange Aufbewahrungsfristen dabei, die Steuerhinterziehungen noch nachträglich zu Gunsten des Staates zu beweisen und einzutreiben. Der mögliche Verlust an beweisbaren Steuerbetrügereien sollte zumindest mal gegen die Kostenersparnis bei der verkürzten Aufbewahrungsfristenregelung gegengerechnet werden.

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