Ihre Meinung zu "One in, one out"-Regel: Warum der Bürokratieabbau schwerfällt
Über zu viel Bürokratie klagen eigentlich alle. Doch warum ist es so schwer, sie zu begrenzen? Das zeigt das Beispiel der "One in, one out"-Regel, die als Bürokratiebremse gedacht ist. Von Hans-Joachim Vieweger.
"Die Regel sieht vor, dass jede gesetzliche Maßnahme, die die Wirtschaft belastet, an anderer Stelle ausgeglichen werden muss."
Diese Regel und auch die überbordende Bürokratie mit Klein-Klein an allen Enden wäre überhaupt nicht notwendig, wenn die "Wirtschaft" nicht so überbordend egoman orientiert wäre, wo ständig und andauernd aus Gesetzestexten winzige Lücken und Schlupflöcher herausgesucht werden, um diese zum eigenen Vorteil auszunutzen. Die Wirtschaft kennt kein "Alle für einen, einer für alle", es gibt nur "ICH-ICH-ICH!" Und deshalb wird das auch nichts mit Bürokratieabbau, es sei denn der Staat würde sich abschaffen wollen.
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Da mag ja was dran sein, trotzdem ist Ihre Betrachtungsweise recht einseitig.
Die Ursache für überbordende Bürokratie liegt ganz gewiss auch bei der Politik, ich erinnere nur an das leidige Fotovoltaikanlagen Genehmigungsgewürge, das ausgesprochen viele Leute von der Installation einer solchen Anlage abgehalten hat; unter anderen auch mich.
Bis heute gibt es da ja die kuriosesten Vorschriften.
Ich stimme dem zu, was Sie geschrieben haben, kann ich bestätigen. Mein Kommentar bezog sich jedoch auf die im Artikel angesproche Wirtschaft und nicht auf Bürokratieprobleme von Privatpersonen. Wenn man im wirtschaftlichen Bereich Bürokratie herunterfahren würde, nutzen insbesondere die Großunternehmen das weitreichend zum eigenen Vorteil aus. Deswegen ist die Bürokratie ja auch viel zu umfänglich, weil Schlupflöcher vermieden werden müssen. Die Wirtschaftsbosse wühlen dennoch ganze Wälzer um, wie Wildschweine auf der Suche nach Trüffeln ;-)
Zustimmung.
"... wenn die "Wirtschaft" nicht ... aus Gesetzestexten winzige Lücken und Schlupflöcher herausgesucht ..."
Ist das wirklich der Grund für überührenden Bürokratismus?
Nein, das ist sicher nicht der Grund. Genehmigungsverfahren für Windräder sind sicherlich ein gutes Beispiel dafür. Erprobte Technik, klare Vorgaben, trotzdem jahrelange Genehmigungsverfahren.
Das ist einfach lächerlich.
Windräder sind ein schönes Beispiel, woher Bürokratie kommt.
- Sind Anwohner durch Schlagschatten betroffen -> Prüfen
- Macht das Windrad zu viel Lärm -> Prüfen
- Ist durch den Bau eine bedrohte Tier- oder Pflanzenart gefährdet -> Prüfen
- Fliegen Hubschrauber oder Flugzeuge in der Nähe -> Prüfen
- Handelt es sich um ein Gewässerschutzgebiet -> Prüfen
- Ist der Antragsteller berechtigt -> Prüfen
- Gibt es berechtigte Einwände -> Prüfen
- Kollidiert die Baumaßnahme mit anderen Planungen -> Prüfen
- Ist die Zufahrt der Weg für Strom-und Wasserleistugen gewährleistet -> Prüfen
Und so weiter...