Hochofen bei Thyssenkrupp Steel in Duisburg

Ihre Meinung zu Grüner Stahl: EU genehmigt Milliarden-Beihilfe für Thyssenkrupp

Für den Bau einer Anlage zur grünen Stahlproduktion soll Thyssenkrupp bis zu zwei Milliarden Euro erhalten. Nun hat auch die EU-Kommission die Hilfen genehmigt. Mit dem Projekt könnten fast 60 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

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127 Kommentare

Kommentare

Sisyphos3

tolle Sache 

Deutschland produziert aktuell 43 Mill Tonnen / Jahr

China produziert aktuell 832 Mill Tonnen / Jahr

das heißt 20 mal so viel

wir retten die Welt !

(bemühen uns zumindest)

aber ! 

Kleinvieh mach ja bekanntlich auch Mist

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Tino Winkler

Bei den Chinesen liegt immer mehr Verantwortung für Umweltschutz, die Kommunistische Partei Chinas ist da ja auch führend (von hinten).

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Wie genau sehen denn die tollen Konzepte ihrer afd aus?

wie-

>> Wie genau sehen denn die tollen Konzepte ihrer afd aus?

Klimawandel leugnen, die Migranten und die "Eliten" sind immer schuld, Putin ist gut, ansonsten auf jeden Fall dagegen sein.

schabernack

➢ Deutschland produziert aktuell 43 Mill Tonnen / Jahr. China produziert aktuell 832 Mill Tonnen / Jahr. das heißt 20 mal so viel.

Und die Bevölkerung von China ist 16,67 mal so viel. China produziert geringfügig mehr Stahl als Deutschland.

harpdart

Herrlich, dass es dieses China gibt, das bevölkerungsreichste Land des Planeten. Damit kann man sich so schön vergleichen, wenn man Gründe für sein Nichtstun sucht.

Wissen Sie denn, wie die Chinesen ihren Stahl in Zukunft herstellen wollen? Bestimmt sind die auch schon dabei, neue Technologien dafür zu entwickeln. 

Möbius

Die Welt-Stahlproduktion beträgt 2.000 Millionen Tonnen pro Jahr. 

 

Nur um allein die chemische Reduktion des Eisenoxides zu bewerkstelligen, braucht man 108 Mio Tonnen H2. Natürlich viel viel mehr - denn man braucht Prozesswärme um den Vorgang des Stahlkochens überhaupt durchführen zu können ..

 

Die Weltjahresproduktion von Wasserstoff liegt derzeit bei 117 Mio t. Ich vermute das man diesen Wert noch mindestens verdreifachen muss um allein die Produktion „Grünen“ Stahls zu ermöglichen 

HB-Männchen

So viel zum so oft bejammerten "unternehmerischen Risiko", das die armen Firmen immer eingehen müssen und mit dem sie ihre ausufernden Gewinne rechtfertigen.

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Tino Winkler

Thyssen-Krupp ist eine AG, alle relevanten Zahlen finden Sie in den Veröffentlichungen. Da können Sie auch entnehmen wie viele Menschen in Lohn und Brot stehen, welche Steuern die Zahlen und welche Gewinne erwirtschaftet werden.

Können Sie sich denn unternehmerisches Risiko vorstellen?

odiug

Wahrscheinlich waren oder sind Sie Angestellter immer gewesen, ansonsten würden Sie wissen, was unternehmerisches Risiko bedeutet. Mal eben was in den Raum zu brüllen, hat noch nie für Fortschritt gesorgt.

HB-Männchen

Ich war viele Jahre selbständig (Entwicklungsingenieur) und kann mir unternehmerisches Risiko durchaus vorstellen. Zu meinen Projekten hat mir niemand eben mal ein paar Milliarden Zuschuss gezahlt, und was in die Hose ging, dafür habe ich, auch wenn ich nicht daran schuld war, ganz alleine grade gestanden.

Zweispruch

Ich habe große Zweifel, ob die dafür notwendigen Mengen von H2 aus erneuerbaren Quellen bis 2037 verfügbar sein werden und dann noch zu dem kalkulierten Preis. Vor allem ohne gigantische Mengen an Süßwasser bei der Produktion zu verschlingen. 

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fathaland slim

Sie trauen der Elektrolyse nicht? Warum nicht? Sind Sie Bedenkenträger um des Bedenkentragens willen?

Wenn Wasserstoff verbrannt wird, dann entsteht genau die Menge Wasser, die bei seiner elektrolytischen Herstellung verbraucht wurde.

Hanns Guck In Die Luft

Es ist richtig, dass Wasser entsteht. Aber dieses wird - Stand der Planung - nicht in den Motoren gesammelt, sondern in die Luft geblasen. Zur H2-Gewinnung muß es also irgendwoher genommen werden. Wenn Sie bedenken, dass in den Arabischen Ländern Atom-Kraftwerke für die Wasser-Gewinnung aus Meerwasser im Baus sind, dann hat @Zweispruch garnicht so Unrecht.

wie-

>> Ich habe große Zweifel, ob die dafür notwendigen Mengen von H2 aus erneuerbaren Quellen bis 2037 verfügbar sein werden und dann noch zu dem kalkulierten Preis. 

Ihre Zweifel begründen Sie wie und auf Basis welcher Fakten?

Zweispruch

Die Standorte, wie z.B. Marokko, die sich gut für Photovoltaik und Elektrolyseure eignen würden verfügen über so wenig Süßwasser, das es der Bevölkerung nicht weggenommen werden darf. Meerwasserentsalzungsanlagen sind problematisch in der Entsorgung des Salzes, was im Meer entsorgt zu massiver ökologischer Verödung führt. Der Transport von H2 über Schiffe ist ineffizient. 

Ich würde mich freuen wenn das anders kommt, aber ich sehe nicht wie die gigantischen Mengen, die eine grüne Stahlproduktion bräuchte hergestellt werden kann ohne die ökologischen Probleme nicht einfach nur zu verschieben.

Möbius

Steht doch im Artikel: „blauer“ Wasserstoff aus Methan.. 

 

Die Frage ist nur was mit den gigantischen Mengen CO2 gemacht wird, die dabei entstehen … 

Tino Winkler

Vermutlich konnten Sie sich vor 20 Jahren auch nicht vorstellen was ein Handy mal leisten kann.

spax-plywood

Bei der einzusparenden CO2Menge von 60 Mio. t wären etwa 3,7 Mio. t H2 nötig um die gleiche Reduktionsrate wie C an einem Erz der Formel Fe3O4 zu bewirken. Zur Herstellung des H2 via Elektrolyse sind 202 TWh nötig. Rund 32 Mio. t Wasser (32 Mio. m³) würden benötigt. Das ganze über etwa 25 Jahre verteilt. Eisen mit grünem H2 zählt noch zu den "leichteren Übungen".  

Zweispruch

Wo wollen Sie diese Menge Wasser an Standorten hernehmen, die bis jetzt angedacht sind für die Elektrolyseure?

Möbius

Die ganze Weltproduktion an Wasserstoff würde nicht ausreichen dafür. Dabei wird der Wasserstoff zB für die Ammoniakherstellung gebraucht. 

 

Die Elektrolyse ist wegen der Überspannung des Wasserstoffs an der Kathode energetisch ineffizient. 

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Umkehrosmoseanlagen sind in der Lage dieses Wasser mit einem gewissen Energieaufwand auch aus Meerwasser zu erzeugen.

Allerdings haben sie teilweise recht - auch das wird die Produktion verteuern und den Wirkungsgrad verringern.

Account gelöscht

Das ist eine Subventionierung für ein großes Unternehmen. Natürlich aus den Mitteln der Steuerbürger. 

Die Dividendenrendite von Thyssen beträgt 2,04 Prozent. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro zu. Das Ebit,  Gewinn (Profit)  stieg von 800 Millionen Euro auf 2,1 Milliarden Euro. Warum dann noch Staatssubventionen ? 

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wie-

>> Warum dann noch Staatssubventionen ? 

Um die Finanzierung des Projekts zu sichern und um an den Ergebnissen zu profitieren. Die Beihilfe ist von der EU abgesegnet. Und das Unternehmen beteiligt sich mit mindestens einem Drittel der Kosten. Steht aber alles im Artikel.

Account gelöscht

Aber das Unternehmen macht 2,1 Milliarden Euro Profit. Warum kann es die Investitionen nicht selber bezahlen ? Wo doch ständig von der Marktwirtschaft die Rede. Und wo es doch immer heißt, der Staat soll sich "heraus halten".

Tino Winkler

Zum Glück dürfen Sie das nicht entscheiden, nur fragen warum.

Account gelöscht

Ach ja, im welchen Interesse entschieden wird, dass ist ja jetzt auch klar.

werner1955

Richtig.
Maximal diese Subventionen als zinsloser Kredit mit 10% per Ano Rückzahlung. 

Account gelöscht

Aber besser gar nichts für Thyssen-Krupp. Die beschäftigten auch Leiharbeiter. 

Neutrale Stimme

Das frage ich mich auch. Unternehmen die gesund wirtschaften und solche Umstellungen selbst stemmen koennen, sollten nicht noch mit Steuermitteln beglueckt werden. Dann lieber das Geld in gute Startups investieren die Umweltfreundliche technologien oder Produkte entwickeln.

Tino Winkler

Startups verbrennen Geld ohne Ende, gute gibt es kaum.

falsa demonstratio

"Die Dividendenrendite von Thyssen beträgt 2,04 Prozent. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro zu. Das Ebit,  Gewinn (Profit)  stieg von 800 Millionen Euro auf 2,1 Milliarden Euro. Warum dann noch Staatssubventionen ?"

Weil die Aktionäre keine Lust auf Schmälerung ihrer Dividende haben, die Umstellung aber dennoch sinnvoll und wünschenswert ist.

Account gelöscht

Welche Umstellung ? Es geht um Subventionierung aus Steuermitteln. Und wieso äußern Sie sich aus Sicht der Aktionäre ? Weil Aktionäre keine Lust auf Schmälerung ihrer Dividende haben, müssen die Steuerbürger leisten ?

werner1955

Warum bekommt ein Unternehemen Steuergelder wenn es  mit zweistelligem Wachstum gegenüber dem Vorjahr und einem auf 2,1 Mrd € seine Geweinn gegeüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht hat. 

Bezahlt und finaziert mit Steuern die Mindestlöhner, Niedrieglöhner und Renter bezahlen? 

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Zweispruch

Weil eine klimafreundliche Stahlproduktion eine der größten Herausforderungen ist und die Subvention auf europäischer Ebene vergleichsweise gering ist.

falsa demonstratio

"Bezahlt und finaziert mit Steuern die Mindestlöhner, Niedrieglöhner und Renter bezahlen?" 

Wieviele Steuern bezahlt denn so ein Mindestlöhner mit Steuerklasse III`?

MargaretaK.

Mein Sohn und meine Schwiegertochter verdienen beide sehr gut. Was passiert eigentlich mit deren Steuern? Laut Ihrem Kommentar werden diese für die Förderung der heimischen Wirtschaft ja nicht gebraucht. 

Denn laut Ihnen: "Bezahlt und finaziert mit Steuern die Mindestlöhner, Niedrieglöhner und Renter bezahlen?"

NieWiederAfd

Minister Habeck bringt es auf den Punkt: "Es ist ein richtig guter Tag, der zeigt, dass das Industrieland Deutschland eine grüne Zukunft hat... Es beweist auch die Standorttreue der energieintensiven Industrien, die sagen, wir wollen in Deutschland bleiben, wir wollen hier transformieren."

Dem ist nichts hinzuzufügen. Es unterstreicht, wie sinnvoll es ist, Ökonomie und Ökologie zusammenzudenken, wie es deutlich sichtbar auch im Namen "Wirtschafts- und Klimaschutzministerium" zum Ausdruck kommt.

Aber die Meckerer und Schlechtredner werden sich schon was aus den Fingern saugen...

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Hanns Guck In Die Luft

Eine preiswertere Zukunft bei Erd-Erwärmungsneutralität (Konstanz der Erdwärme) wäre mir viel lieber.

werner1955

Es beweist auch die Standorttreue ?

Bei einem Gewinn von 2 Mrd. nochmal 2 Mrd vom Steuerzahler das ergibt gute "Standorttreue".  Bei ca 56.000 Mitarbeitenden in Deutschland macht das fast 35.000€ por Person. 

werner1955

chon was aus den Fingern saugen?

Also bei 2Mrd. Gewinn und 2 Mrd vom Staat müssen wir nicht lange "saugen". 

HB-Männchen

Dann bin ich eben einer von den "Schlechtrednern". Aber das das Überschütten von Großunternehmen mit Kapital aus Steuermitteln eigentlich beste alte Unions- und FDP-Politik ist, sauge ich mir nicht aus den Fingern, oder?

CorDuPostillon

Was wird dem Medienkonsumenten denn hier zugemutet?

Wo sollen denn die industriellen Mengen des sogenannten "grünen" Wasserstoffs herkommen, die nur für die Stahlproduktion notwendig wären?

Norwegen wird da ja immer gern und schnell genannt. 

Jeder, der sich einmal genauer die physikalisch-chemischen (und ingenieurtechnischen) Voraussetzungen und quantitativen geologischen Verhältnisse vor Ort angesehen hat, kann ob solcher Meldungen nur die Stirn runzeln. Von einer ernst zu nehmenden Ökobilanzierung, die den Namen auch verdient ganz zu schweigen.

"Hope over experience" kann ich da nur sagen. 

Ach ja, ich vergaß: Für ein PR-Projekt braucht's schon hin und wieder etwas Lametta und ein (!) Vorzeige-Stahlwerk würde dann natürlich etwas Glanz mitbringen.

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Möbius

Man braucht 108 Mio t H2 nur für die Reduktion - dann ist der „Stahl“ aber immer noch kalt … 

Die Weltproduktion liegt bei 117 Mio t. 

 

Allerdings geht das meiste derzeit davon drauf für die Herstellung von Ammoniak, Hydrierung von Ölen etc. 

heribix

Hat eigentlich jemand eine Vorstellung wieviel Strom gerbracht wird umaausreichendWasserstoff zu produzieren. Wo soll der denn herkommen? Wir kaufen jetzt schon jeden Abend Strom aus dem Ausland dazu. 

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Tino Winkler

Wir kaufen immer weniger Strom aus dem Ausland zu, da wir immer mehr grünen Strom selbst produzieren.

spax-plywood

Durchaus. Ca. 200 TWh um die Menge H2 zu produzieren die sonst als CO2 berzogen auf die gLeiche Menge Eisenerz bei der Reduktion zu Eisen freigesetzt werden. Also 60 Mio. t CO2 gegenüber 3,7 Mio. t H2 

Schirmherr

Wie hoch sind noch mal die Eigenanteile, also von Deutschland selbst bei Projekt-Zahlungen von der Eu? Ein Viertel, 50% oder doch 100% ?

Möbius

Bei einem rein auf Wasserstoff basierenden Prozess stellt sich die Frage woher der Kohlenstoff kommen soll - Stahl ist nämlich eine Legierung von Eisen mit bis zu 5% Kohlenstoff … 

 

Präferiert wird derzeit vom Wirtschaftsministerium übrigens  „blauer“ Wasserstoff, der aus Erdgas mittels der Wassergas-Shift Reaktion gebildet wird. 

Das Nebenprodukt CO2 wird als Carbonat gebunden (meist durch Ammoniak). Die Carbonate sind mehr oder weniger Abraum und können industriell nicht verwendet werden. 

 

Effektiver wäre es deshalb, Methan stattdessen in seine Elemente zu zerlegen: beim „türkisen“ Wasserstoff nutzt man dafür die (nichtkatalytische) Pyrolyse, meist in 1000 Grad heißen Zinnbädern.. 

 

es ist Moment Gegenstand der Forschung, genau diesselbe Zersetzung bei Raumtemperatur zu erreichen, was etwa 40 mal (!) weniger Energie bräuchte als die Erzeugung „Grünen“ Wasserstoffs durch Wasserelektrolyse … 

Nettie

Entweder alles zur Sicherung der gemeinsamen Zukunft unabdingbar Nötige ist auch ohne ‚Genehmigungen‘ und ‚Finanzierungen‘ möglich, oder wir haben keine. So ‚einfach‘ ist das m.E. tatsächlich.

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