Eine Gruppe von Menschen mit einem Schild mit der Aufschrift "Kein Hass in der Schule".

Ihre Meinung zu Rechte Straftaten Minderjähriger: Hitlergruß und Hakenkreuz in der Schule

Nach rechtsextremen Fällen an Schulen in Brandenburg gibt es ein erstes bundesweites Bild: Ein Drittel solcher Taten von Minderjährigen findet nach Kontraste-Informationen im Kontext Schule statt. Von Lisa Wandt und Silvio Duwe.

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169 Kommentare

Kommentare

D. Hume

Sie halten es für banal, unser Rechtsstaat für Straftaten. 

Sie nehmen mal wieder die am stärksten polarisierendste Position ein. Sie wollen nur provozieren. 

Möbius

Ich habe selbst erst vor garnicht so langer Zeit mitbekommen das an einer bayerischen Schule ein Mitschüler meines Sohnes provokant einen Lehrer mit Hitlergruss im UNTERRICHT begrüßt hat! So etwas gab es bei uns früher nicht! 

 

Wurde der Schüler angezeigt ? Mitnichten! Er hat nicht mal einen Verweis erhalten. Die Lehrerin beschränkte sich darauf, den Schüler zu ermahnen das er dieses Verhalten zu unterlassen habe. 

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NieWiederAfd

Was hat Sie gehindert, Ihrerseits dem aktiv nachzugehen, die Schulleitung zu konfrontieren und ggf. Strafanzeige zu stellen?

Möbius

Erstens: warum sollte ich mich in die Arbeit einer Behörde einmischen, wenn diese selbst nicht tätig wird ?

Zweitens: ich bin kein Denunziant, obwohl das Denunzieren - wie man hört - inzwischen so eine Art Volkssport geworden zu sein scheint.

Drittens: die Beweislage. Der einzige vorstellbare Beweis wäre, wenn mein Sohn geistesgegenwärtig und hellsichtig ein Handyvideo von dem Vorfall aufgenommen hätte. 

Viertens: was hindert die Schule den Vorfall abzustreiten und umgekehrt den „Überbringer schlechter Nachrichten“ zu Maßregeln ? 

NieWiederAfd

Sie halten die Nachverfolgung von Straftaten mit Nazi-Symbolen und Sprüchen für denunziant ? Da haben wir in der Tat deutlich unterschiedliche Haltungen.

Ein Engagement in diesem Sinne als Einmischung in die Arbeit einer Behörde zu bezeichnen, ist für mich eher bedenkliches Untertantum. Mag aber für Sie als Kreml-Fan konsequent sein.

maskerade

Vor ein paar Jahren habe ich jemanden wegen eines Hitlergrußes angezeigt (kam in die Kneipe mit dem Hitlergruß und "Heil ihr Idioten"). Von mir zur Rede gestellt wurde alles verharmlost. Als ich publik machte, dass ich ihn angezeigt habe, sagte der Wirt der Kneipe zu mir "Wenn du den wegen so einer Kleinigkeit anzeigst, brauchst du nicht wiederkommen". Habe ich auch so gehalten. 3x darf man raten, welche Partei er (und andere Gäste) in der Gaststätte lauthals unterstützen. Es ist nicht die NPD. Von solchen Eltern kann ich nicht erwarten, dass zu Hause im humanistischen Sinne erzogen wird. 

Möbius

Sie haben ein reichlich naives Verständnis der Machtverhältnisse in Deutschland gerade was die Beziehung Eltern - Schule anbelangt. 

Adeo60

Das sollten Sie bitte etwas näher erläutern. Ich mag keine einfachen Floskeln ohne inhaltliche Aussagekraft.

falsa demonstratio

"Zweitens: ich bin kein Denunziant, obwohl das Denunzieren - wie man hört - inzwischen so eine Art Volkssport geworden zu sein scheint."

Ich halte das für Zivilcourage.

"Drittens: die Beweislage. Der einzige vorstellbare Beweis wäre, wenn mein Sohn geistesgegenwärtig und hellsichtig ein Handyvideo von dem Vorfall aufgenommen hätte.

Es wäre mir neu, dass die Strafprozessordnung bzw. in diesem Fall eher das Schulgesetz nur noch den Videobeweis kennt.

Möbius

Das sich Denunzianten in Deutschland (ich nenne sie eher „Blockwarte“..) für „couragiert“ halten, das ist mir schon klar .. 

 

Und die allgegenwärtige Verfügbarkeit der Mobiltelefonie hat das noch einmal verschärft. 

 

Mir selber schon passiert: 3 m hinter dem Verbotsschild 250 auf dem Waldweg geparkt … innerhalb weniger Minuten von einem Sonntagsausflügler auf dem Fahrrad (natürlich zünftig mit Helm ..) angezeigt: Verwarnung durch die Streife … 

falsa demonstratio

"Mir selber schon passiert: 3 m hinter dem Verbotsschild 250 auf dem Waldweg geparkt … innerhalb weniger Minuten von einem Sonntagsausflügler auf dem Fahrrad (natürlich zünftig mit Helm ..) angezeigt: Verwarnung durch die Streife"

Was hätten Sie erwartet - eine Belobigung?

Hoffentlich war die Verwarnung, die ich für eine zu geringe Maßnahme halte, wenigstens gebührenpflichtig.

Möbius

„Es wäre mir neu, dass die Strafprozessordnung bzw. in diesem Fall eher das Schulgesetz nur noch den Videobeweis kennt.“

 

Kommen Sie, das ist doch naiv. Zum Beispiel ist Mobbing sehr verbreitet an Schulen in Deutschland (undzwar durch Mitschüler, aber auch durch Lehrkräfte). Aber versuchen Sie mal sich  mit dieser Beschuldigung gegen eine Schulleitung durchzusetzen .. Bonne Chance ! 

Adeo60

Man sollte im Leben Rückgrat zeigen. Nicht ständig fragen, ob man für etwas zuständig ist, sondern anpacken. 

Es hat auch nichts mit Denunzieren zu tun, wenn man Missstände benennt und sensibilisiert. Ich habe den Eindruck, dass Sie -emotional -  noch sehr vom System der DDR geprägt sein könnten. Intellektuell gehören Sie dagegen zu denjenigen, die sich durchaus kritisch zu den Fragen des Lebens austauschen könnten. Versuchen Sie es doch einfach.

Möbius

Ich bin im Westen aufgewachsen .. 

Francis Fortune

Dafür müsste man den Begriff Zivilcourage kennen und verstehen. Ignorieren und Verharmlosen ist aber sehr viel leichter...

Möbius

Ich habe auf den Originalkommentar in meinem Post um 09:15 Uhr bereits ausführlich geantwortet. 

 

 

Sisyphos3

in meiner Jugend haben sich viele die Haare lang wachsen lassen

Standpunkte vertreten welche im Widerspruch zum "Althergebrachten" waren

man betrachte nur mal die 68er Generation

"... Mief aus tausend Jahren"

Möbius

Und ich bin in mehreren Bundesländern zur Schule gegangen. In Bayern hatten wir Echtholzpulte … und was glauben Sie wie viele Hakenkreuze da reingeritzt oder draufgemalt waren ?

 

In Baden-Württemberg gab es die mit abwaschbarem Kunststoff überzogenen Tische, da ging sowas nicht oder wäre nicht lange zu sehen gewesen. 

 

Natürlich habe ich selbst so etwas nicht gemacht - aber nicht weil es verboten ist, sondern weil ich es blöd und albern gefunden hätte (ich war ein Streber und kein Revoluzzer …) :-) 

Sisyphos3

man betrachte nur mal die Klo ´s in früheren Zeiten (oder entsprechenden Gegenden)

was da für Bilder und Sprüche waren, unterstes Niveau

NieWiederAfd

Ach so: weil es auch früher schon unterstes Niveau gab, soll man das auch heute einfach durchwinken? Sorry, nicht meine Vorstellung von Logik.

NieWiederAfd

Sie wollen die Wurschtigkeit, die es in Ihrer Schulzeit in Bayern gab, als 'Argument' hernehmen, auch heute wurschtig die Dinge laufen zu lassen? Na dann... 

Sokrates

Aber auch in Kunststoff beschichtete Schulmöbel sind alle Arten von Symbolen einrizzbar! Beim letzten Tag der offenen Tür meiner Schule, die kurz vor dem Abriß stand hat sich meine Schulklasse noch einmal in unserem ehemaligen Klassenzimmer getroffen, um anschließend dem Beginn des Abrisses beiwohnen zu dürfen, nebst unserem ehemaligen Klassenlehrer. Und glauben sie mir, die kunststoff beschichteten Klassenmöbel haben so allerlei Symbole eingerizzt gehabt. Nazisymbole oder Abfällige Zitate konnte ich aber nicht auffinden!

falsa demonstratio

"in meiner Jugend haben sich viele die Haare lang wachsen lassen"

Halten Sie das für vergleichbar mit "Hitlergruß und Hakenkreuz in der Schule"?

NieWiederAfd

Der Bericht verweist darauf, dass besonders oft Abbilder und Nachrichten über Messenger-Dienste verschickt worden sind: Die Präsenz rechtsradikaler und nationalsozialistischer Netzwerke, Parolen, Bilder und Symbole im Netz ist eine besorgniserregende Entwicklung seit Jahren. Und wenn in Thüringen tatsächlich mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen bei einer Landratswahl auf den Kandidaten einer laut Verfassungsschutz gesichert rechtsextremen Partei entfallen, verwundert mich nicht, dass auch in der Schülerschaft Hemmschwellen sinken. 

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maskerade

Da gebe ich Ihnen Recht - die (Schein)anonymität im Internet und das leichte Verschicken über irgendwelche Messenger und auch das schnelle Posten rechtsradikalen Mülls ohne Konsequenzen führt da zur Verrohung.  

Mass Effect

Die Präsenz rechtsradikaler und nationalsozialistischer Netzwerke, Parolen, Bilder und Symbole im Netz ist eine besorgniserregende Entwicklung seit Jahren.

Ist es das? Bis auf die Netzwerke können sie alles in Dokus auch des ÖR sich Massenhaft anschauen. Wenn jemand meint er will das Horst-Wessel-Lied hören wird er in den Mediatheken auch leicht fündig.

Möbius

Sie sollten meinen nick verwenden mit einem Klammeraffen davor, wenn Sie sich auf MEINEN Post beziehen ..

 

Ich Banalisiere garnichts, ich habe nur eine Feststellung gemacht. IHR Rechtsstaat hat leider inzwischen vieles unter Strafe gestellt was früher mit einem Stirnrunzeln erledigt gewesen wäre … ich bin in einer Zeit groß geworden, in der man noch nicht alles so reglementiert und auf die Goldwaage gelegt hat. Und das halte ich für richtig, es gab eher weniger Verbreitung tatsächlichen Rassismus’ und Antisemitismus‘ oder Nazitum als heute … paradox, nicht ? 

 

Beim Beispiel des „Sexting“ hat selbst Frau Faeser gemerkt das man da weit übers Ziel hinausgeschossen ist, weil die selbsternannten Sittenwächter nicht begriffen haben das es so etwas wie „Pubertät“ gibt … 

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Mauersegler

es gab eher weniger Verbreitung tatsächlichen Rassismus’ und Antisemitismus‘ oder Nazitum als heute … paradox, nicht ? 

Nein, das ist nicht paradox, das ist falsch.  Richtig ist das Gegenteil: Antisemitismus und Rassismus waren einfach weitgehend akzeptiert.  

mic

Eher kein realer politischer Hintergrund. In diesem Alter ist man bockig, trotzig etc. Wenn man als Halbwüchsiger ständig dieselbe Mantra hört: Demokratie, Demokratie, -tie, -tie, wird es irgendwann wie in der seligen unseligen UdSSR: Kommunismus, Kommunismus, Partei, Partei und so weiter. Die Teenager überlegen sich dabei nicht, was sie als rechtsorientierte Gegenaussage erbringen, welchen schrecklichen und menschenverachtenden Sinn diese hat.  Man braucht mehr Aufklärungsarbeit, mehr Ehrlichkeit, weniger pseudodemokratischer angeblich politisch korrekter Heuchelei. 

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Kristallin

Die Teenager wissen ganz genau was sie tun! Sie wissen auch um die Bedeutung von "Arm hoch", sie haben sozusagen "diebischen Spaß" daran.

Woher lernen Teenager das? Von Erwachsenen....... und ja dann kommt der Punkt, der Verantwortung der Erziehungsberechtigten, hätte ich aus "Spaß" den Arm gestreckt u meine Eltern hätten dass durch meine Lehrer erfahren, ich hätte Monate Null Taschengeld u Hausarrest gehabt!

mic

Ja, so ist es.

Mauersegler

Wenn man als Halbwüchsiger ständig dieselbe Mantra hört: Demokratie, Demokratie, -tie, -tie, wird es irgendwann wie in der seligen unseligen UdSSR: Kommunismus, Kommunismus, Partei, Partei und so weiter.

Ein sehr beklagenswertes Demokratieverständnis, das Sie da an den Tag legen. 

Adeo60

Leider wird der Rechtsextremismus von einigen Bürgern in unserem Land noch immer verharmlost.

 AFD Politiker, die sich der NS Diktion bedienen, beschäftigen immer wieder die Gerichte. Auch die Nähe zu verfassungsfeindlichen Burschenschaften, Reichsbürgern u.a. wird längst nicht mehr als Tabubruch wahrgenommen. 

Da verwundert es nicht, dass nun auch Kinder und Jugendliche diesen Hasspredigern folgen. 

Die Bildungspolitik, nein, wir alle scheinen ein Stück weit versagt zu haben. Viel zu lange haben wir die verbale Verrohung in den sozialen Medien, auf der Straße und in den Schulen ignoriert. Dies war und ist der Nährboden für eine Menschenverachtende Ideologie, die längst überwunden geglaubt schien. Ein Schandfleck für unser Land und  für seine hohe internationale Wertschätzung.

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Sisyphos3

wo wollen sie anfangen ?

die Gossensprache zu verbieten, mal als kleines Beispiel

dass sich jeder "gewählt" auszudrücken hat ?

 

Adeo60

Es geht mir nicht um Verbite, sondern um eine humanistische Erziehung. Und hier sehe ich vor allem auch einen schulischen Auftrag.

Glasbürger

Eine wahrhaft humanistische Erziehung in den Schulen würden den kompletten Umbruch unserer Gesellschaft bedeuten! Wann fangen wir damit an?

Doch realistisch betrachtet sehe ich nicht, daß derlei in absehbarer Zeit passiert. Sowas geht immer nur nach Katastrophen. 1945 war so ein Zeitpunkt, 1989 ebenso. Beide wurden verspielt.

melancholeriker

Das gute, alte Vorbild reicht da schon aus. Es muß nur echt sein wegen der Glaubwürdigkeit. 

Ich hätte als Jugendlicher z. B. wenig Respekt gehabt vor Leuten, die mich belehren wollen über Regeln, welche sie selbst nicht einhalten, auch wenn es nur um Rechtschreibregeln ginge. 

 

Adeo60

Wenn man wie bei Pegida mit Galgen und den Konterfaus von Politikern durch die Straßen zieht, dann ist das für mich ein Höchstmaß politischer Verrohung. Leider haben damals viele geschwiegen oder sind mitgelaufen.

NieWiederAfd

Heute kann man bei uns nahezu jede rassistische und demokratiefeindliche Aussage loswerden mit dem Zusatz "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen", während klare Statements gegen Braunblau und Fremdenfeindlichkeit verunglimpft werden. 

Fazit:  Rechte Straftaten Minderjähriger sind in gewisser Weise das Spiegelbild gefährlicher gesellschaftlicher Tendenzen.

unbutu77

Die braune Saat geht auf

Seit Jahren stehen die Schülerinnen unter dem Einfluss der Rechten Propaganda, die Frage ist warum die Lehrerinnen da anscheinend machtlos wegschauen. Kann es sein das die autoritäre Sozialisation in der DDR noch immer eine Rolle spielt ? Unter der "sozialistischen Oberfläche" gärte schon zu DDR Zeiten der Nationalismus aber natürlich waren alle Bürger Antifaschisten wenn es um öffentliche vom Staat inszenierte Aufmärsche und das Gedenken an die Opfer ging.  

Das erklärt natürlich nicht in gänze die Rechte gesinnung, aber es gibt Hinweise auf das was da in den Köpfen steckt. Die ewige Opferrolle, und früher war nicht alles schlecht Ideologie verstärken das Gefühl das die Menschen dort noch immer nicht angekommen sind. Die  neo Faschisten versuchen ihnen mit Autoritären Rollenbildern und Ideologie eine Identität zu geben. Und die Real Politik kriminalisiert lieber die "letzte Generation" als sich um die wirklichen Brandstifter zu kümmern. 

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AbendteeFürDschibuti

Meine Verwandschaft mütterlichseits kommt aus Cottbus. Als Kind konnte ich den DDR-Rassismus in den Erwachsenen-Gesprächen mithören. Meine Verwandschaft väterlichseits kommt aus Griechenland (Kreta). Den BRD-Rassismus durfte ich als Kind hautnah erleben.

unbutu77

Es geht nur am Rand um Rassismus , dieser ist ein Problem der Europäer es geht um die verherrlichung der Nazi Ideologie die weder im Westen noch im Osten nach dem Krieg wirklich bekämpft wurde. Die Nazis haben weiter fleißig ihre Ideologie verbreitet jeweils unter dem Deckmantel der Systeme in denen sie lebten. Selbst in der USA  und Russland sind die Nazis noch Aktiv.

heribix

Ich bin als junger Mensch aus der DDR in die BRD rübergemacht wie man das so schön sagte. Rechtsradikale und Fremdenfeindlichkeit habe ich erst hier erfahren. In der DDR sind wir von klein auf zur Völkerfreundschaft und Völkerverständigung erzogen worden, kann sein das es bei dem einen oder anderen nicht gefruchtet hat aber die Masse war nicht fremdenfeindlich. Nach dem Fall der Mauer waren die Rechten aus dem Westen mit die ersten die im Osten waren und die Lücken welche die Schliesung der Jugendzentren entstanden waren mit ihren braunen Gedankengut gefüllt haben.

Glasbürger

Wüden die Kinder in der Schule heute noch vermittelt bekommen, was die NS-Zeit wirklich bedeutete und welche Folgen sie für viele hatte, würden die Jugendlichen sicher nicht so leichtfertig mit deren Symbolik umgehen. Die Kinder sind nicht blöd. Es mangelt ihnen nur an Wissen. Das zu ändern ist Aufgabe von Schule und Eltern. Hier versagt das System aber auf ganzer Linie. Die NS-Zeit mit all ihren Folgen werden heute viel zu oft, auch ungerechtfertigt, als moralische Keule verwandt, so daß sich vielfach schon deswegen Widerstand dagegen regt und niemand mehr wirklich darüber nachdenkt. Die Folgen sehen wir dann, wenn Kinder das tun, was in den Artikel beschrieben wird. Es ist sehr wohlfeil, jetzt darüber zu klagen, daß rechtes, gar braunes Gedankengut wieder salonfähig wird. Man muß aktiv etwas dafür tun, das zu ändern! Und da genügt es nicht, ständig moralisierend den Oberlehrer zu geben. Leider gibt es kaum noch Zeitzeugen, die die Wahrheit über diese Zeit berichten können. 

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Sisyphos3

Es mangelt ihnen nur an Wissen

 

schauen sie sich doch das Angebot im TV an

irgendwas kommt doch jeden Tag   über den Holocaust, das 3.Reich !

und Geschichtsunterricht in der Schule ?

welchen Raum nimmt das 3. Reich mit seinen 13 Jahren ein, wieviel die übrige Geschichte ?

Kristallin

Es mangelt den Jugendlichen nicht an Wissen!

So überhaupt gar nicht! Selbst TikTok ist voll mit Informationen über die NS Verbrechen.

Die Kids wissen was sie tun!

melancholeriker

Eine klare, Generationen umfassende Aufarbeitung bzw. Bewusstsein von Geschichte, welche durch eine AfD in die Gegenwart zurückdrängt wie eine geöffnete Dose Hundefutter, die mal vergessen wurde, lässt sich nicht mit Filmvorführungen und Schautafeln mit Informationen bewerkstelligen. 

Die notwendige Bereitschaft, sich mit dem eigenen Verhalten während der Zeit des aufgeblasen Volks - Egos und der unermesslichen Grausamkeiten, die unsere Vorfahren begingen oder zuließen zur Vermeidung von Ärger auseinanderzusetzen, damit man in den Familien klare Verhältnisse hat, wurde nach 1945 kaum abgefragt. 

Das hätte eine lebendige Kultur der Scham - und Schuldbewältigung für Generationen bedeuten können, in der man sich selbstbewußt und ohne ständige Abwehr bewegen würde. 

Stattdessen wurde das riesige Loch, über dem die Stümpfe einer ganzen verhöhnten und besonders durch die Juden bereicherten Kultur qualmten, einfach mit Massen an Gütern und Geld zugeschüttet.

Glasbürger

Die AfD ist die Folge, nicht die Ursache. 

Eine umfassende geschichtliche Bildung, gar historische Aufarbeitung wäre mehr als angebracht. Doch bisher wird das Anwachsen rechten Gedankenguts und Haltungen durch die ständige Instumentalisierung unserer Geschichte doch befeuert, statt verhindert.

Möbius

Schulausflüge in KZ Gedenkstätten kann man sich sparen. Das bewirkt nichts in den Köpfen, weil es das Grauen nicht plastisch erlebbar macht. 

 

Empfehlen könnte ich nur das Holocaust Museum in Washington D.C. und natürlich Yad Vashem. 

 

Es erfordert eine SITTLICHE Bildung um die Ungeheuerlichkeit der faschistischen Verbrechen zu begreifen. Wenn einem das nicht in die Wiege gelegt ist, ist es sehr schwer das Heranwachsenden anzuerziehen. 

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Sisyphos3

da kann man verschiedene Ansichten vertreten

was haben unsere im humanistischen Geist erzogenen Großväter gemacht ?

Möbius

Mein einer Großvater war ein Hitlergegner der zum Dienst in der Wehrmacht gezwungen wurde und nie an Kampfhandlungen beteiligt war, und mein anderer Großvater ein SPDler in der Illegalität den man in Ruhe ließ weil er als Bergmann kriegswichtige Arbeit verrichtete .. 

NieWiederAfd

Sie widersprechen sich selbst: 

Natürlich ist ein Unterrichtsbesuch (kein Ausflug...) zum Beispiel in der Gedenkstätte in Dachau auf dem ehem. Gelände des Konzentrationslagers etwas, das das Grauen plastisch erlebbar macht. Und zwar mindestens wie ein Besuch im Holocaust Museum Washington und Yad Vashem Jerusalem, was ich übrigens so gut wie keine Schule leisten kann. 

Und was die SITTLICHE Bildung betrifft: Bildung hört nicht mit in die Wiege gelegt auf, ganz im Gegenteil. Aber wenn der eigene Sohn erlebt, dass sein Vater nicht reagiert, wenn in der Klasse Nazisymbole wie der Hitlergruß präsentiert werden, kommen Zweifel auf an der konsequenten SITTLICHEN Bildung...

Francis Fortune

Weiter oben haben Sie berichtet, dass Sie solcher Art Ausflüge in Ihrer Kindheit nicht erlebt hatten. Wie kommen Sie dann zu der Aussage, dass diese Besuche "nichts in den Köpfen" bewirken würde? 

Direkte Frage: Waren Sie danach jemals in einem ehemaligen KZ zu Besuch?

Adeo60

Ich stimme Ihnen zu. Aber wäre es da nicht angebracht, wenn im Rahmen einer „sittlichen Erziehung“ auch die Gräueltaten des Ukraine Krieges kritisch reflektiert  würden. Menschliche Werte, ethische Grundsätze und das VölkerR sollten nicht vor der Geschichte halt machen, sondern vor allem unsere Gegenwart bestimmen.

Glasbürger

Das sollten sie in der Tat! 

Doch dazu muß das Messen mit zweierlei Maß enden. Etwas, das wir ja auch hier in diesem Forum permanent erleben. Und das wird sehr schwer.

Adeo60

Sehr richtig. Deshalb sollten wir in diesem Forum auch mit überzeugenden Argumenten für einen „maßvollen, aber eben auch zielführende Dialog“ kämpfen. Niemand von uns hat die Weisheit gepachtet und Sachverhalte sowie Bewertungsmaßstäbe können sich schnell ändern. 

maskerade

Naja - mit der Schule (Westdeutschland 1973-1987) war ich nie in einem KZ. Die NS-Zeit wurde aber sehr gut beleuchtet.  Erst als ich in der Nähe von München stationiert war, war ich mit ein paar Kameraden am Wochenende (privat) im KZ Dachau. Nach der Grenzöffnung dann im April 1990 mal in Buchenwald. Ich fand insbesondere Dachau schon sehr plastisch und es hat mich (als damals 21jähriger) ganz stark betroffen gemacht. Das "Nie wieder" in 5  Sprachen an der Gedenkstelle in Dachau habe ich nie vergessen. Ich kann jedem Lehrer einen solchen Ausflug nur sehr ans Herz legen. 

Grossinquisitor

Ich befürchte, dass sie Recht haben könnten. Die Schule oder der Staat (ganz allgemein) kann das nicht leisten. Der Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das muss im Elternhaus oder Freundeskreis passieren. 

Mauersegler

Logik à la Möbius III: 

09:40 Uhr

Schulausflüge in KZ Gedenkstätten kann man sich sparen. Das bewirkt nichts in den Köpfen, weil es das Grauen nicht plastisch erlebbar macht. 

09:52 Uhr

Mein erster Besuch in einem KZ war privat und in Bergen-Belsen .. (wo Anne Frank gestorben ist) .. eigentlich sieht man dort nicht viel - nur die Umrisse und Fundamente der Barracken … aber damals war mir die Geschichte bereits mit jeder Faser meines Körpers bewusst .. noch heute habe ich Tränen in den Augen wenn ich an meinen Besuch dort denke … 

Parsec

Ohne den Bericht der TS hier komplett lesen zu müssen: nach meiner Beobachtung, soweit ich das als Elternteil von Schülern beurteilen kann, ist es tatsächlich ein noch nicht ausreichend erkanntes Problem an Schulen, dass es in der einen oder anderen Klasse nachahmende Gesten aus der Nazizeit des 2. Weltkrieges gibt.

Meiner Einschätzung nach fehlt es hier an rechtzeitiger Aufklärung der Jugendlichen über die damaligen Verbrechen und dass ein Hitlergruß und das Darstellen von Hakenkreuzen immer eine Unterstützung der Kriegsverbrechen der Nazis bedeuten.

Hier sind zuerst die Schulen gefordert, mit ihren pädagogischen Kenntnissen qualitativ hochwertige Aufklärung zu betreiben und parallel Eltern das zu Hause unterstützen.

 

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Glasbürger

Und genau das geschieht nicht. Zu meiner Zeit wurde im Geschichtsunterricht die NS-Zeit ein ganzes Schuljahr behandelt, inklusive wie es dazu kam und was darauf folgte. Meine Kinder hatten das als Lehrstoff auf einem Gymnasium(!) gerade mal 4 Wochen. Es ist höchste Zeit unser Bildungssystem zu verbessern. 

Parsec

4 Wochen ist eindeutig zu kurz, wenn man bedenkt, dass das Fach Geschichte als Nebenfach bestenfalls mit 2 Einzelstunden in der Woche präsent sein dürfte. Und dass im Fach Geschichte möglicherweise noch nicht mal schriftliche Tests durchgeführt werden.

Auch reicht ein Unterrichtsfach zu diesem Thema nicht aus. Hier böte sich das Hauptfach Deutsch mit Möglichkeiten, Geschichten zu interpretieren und (Sach)Texte zu analysieren hervorragend an. 

Glasbürger

Exakt.

Parsec

"..die NS-Zeit ein ganzes Schuljahr behandelt..."

Aufklärung tut Not, aber ein ganzes Schuljahr halte ich für übertrieben. Sicher kann man das Thema über ein ganzes Schuljahr auf verschiedene Fächer verteilen (ich erwähnte vorhin Geschichte und Deutsch, auch Gesellschaftslehre eignet sich dafür, dürfte heute als Ersatz für das Fach Geschichte sein) aber man sollte die Thematik nicht überfrachten mit Unterrichtszeit, sodass Desintetesse an immer wieder dem gleichen Thema aufkommt, weil gebetsmühlenartige Wiederholungen auch zum Nichtzuhören animieren. Das führt im ungünstigsten Fall zu gegenteiligen Effekten. 

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Schutzraum Schule 

Die Kinder sind teilweise nicht straffähig. Bestimme Körperhandlungen wie der Hitlergruss oder Parolen sind strafrechtlich verboten. Das singen der Nationalhymne ist aber weiterhin straffrei. Kinder handeln spontan und unreflektiert. Von Kindern geht keine Gefahr für einen politischen Umsturz aus. Kinder dürfen nicht als extremistisch eingeordnet, bezeichnet oder ausgegrenzt werden. Kinder müssen besonders beschützt werden.

Die Kinder müssen zur Mündigkeit erzogen. Kinder provozieren um Aufmerksamkeit zu bekommen. Kinder dürfen nicht politisch instrumentalisiert werden. 

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maskerade

Da haben Sie Recht - und genau deswegen dürfen die Losungen der blau-roten Verharmloser niemals unwidersprochen bleiben. 

NieWiederAfd

Den Begriff straffähig gibt es nicht, unsere Rechtssprechung kennt die Strafmündigkeit, und die liegt generell bei 14 Jahren. 

Mit einem Punkt haben Sie recht: Kinder müssen besonders beschützt werden - auch vor rechtsextremen Parolen, Nazisymbolen und der Verharmlosung von Faschismus und Rassismus.

Orfee

"Kinder müssen besonders beschützt werden - auch vor rechtsextremen Parolen, Nazisymbolen und der Verharmlosung von Faschismus und Rassismus."

Wie wollen Sie sie denn "schützen"? Ab ins Gefängnis? Peitsche wenn sie mit diesen Parolen kommen?

mic

Vielleicht spüren "große Kinder" besonders deutlich die ganze Heuchelei/Scheinheiligkeit und andere Krankheiten unserer selbstgefälliger Gesellschaft, wo die Liste von verbotenen bzw. unantastbaren Menschen/Ideen/Inhalten/Bevölkerungsgruppen immer länger wird? Und dann kommt eine vollkommen unangemessene kindische Gegenreaktion mit rechtsradikalen Parolen als Protest gegen das, was tatsächlich eines Protests würdig ist? Man braucht mehr Ehrlichkeit und mehr Aufklärungsarbeit, sonst hilft nichts.

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Glasbürger

Absolut! Doch woher soll die kommen? Aus der Politik? Von "Aktivisten"? Wer, außer primär der Eltern, Großeltern etc., soll das in unserer Gesellschaft leisten?

mic

Woher? Kino, Bücher etc.  Egal aus welcher Quelle. Es wird überall negativ dargestellt, aber "wir" sind unzufrieden und erbringen diese Inhalte/Symbole als etwas positives. Aus Protest. Hackenkreuze in der Politik? Nicht mal bei NPD!

Kristallin

Ah und Rechtsrock! Welcher im Netz u auf Festivals dröhnt!

Die Cruppen arbeiten mit "Nazi Worten, Symbolen u Arm hoch", und ja auf TikTok läuft das auch hoch u runter! 

ich1961

////Vielleicht spüren "große Kinder" besonders deutlich die ganze Heuchelei/Scheinheiligkeit und andere Krankheiten unserer selbstgefälliger Gesellschaft, wo die Liste von verbotenen bzw. unantastbaren Menschen/Ideen/Inhalten/Bevölkerungsgruppen immer länger wird?////

Bitte mal um Beispiele für "verbotene und unantastbare ..." .

 

mic

Ich darf diese nicht benennen. Verboten und anantastbar heißt verboten und unantastbar. 

Aufmerksamleser

Was kann man anderes von den Kindern erwarten, wenn der halbe Osten den Nazis von der AfD hinterherläuft. Wann endlich begreifen diese Menschen, daß Freiheit und sozialer Friede auch mal nicht immer gerade Wege geht. 

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ich1961

ja, das ist wohl wahr.

Aber es gibt genügend Wähler, dieser Partei, die hier wieder relativieren, verharmlosen usw. .

 

falsa demonstratio

"IHR Rechtsstaat hat leider inzwischen vieles unter Strafe gestellt was früher mit einem Stirnrunzeln erledigt gewesen wäre …"

Ich nehme, keineswegs überrascht, zuer Kenntnis, dass es sich Ihrer Ansicht nach um D.Humes Rechtstaat handelt und nicht um Ihren. 

Es ist auch mein Rechtstaat.

Möbius

Jetzt meldet sich aber bitte nicht jeder Forist mit „ich auch“, das ist ja keine WhatsApp Gruppe hier .., :-) 

 

Übrigens bin ich für den „Rechtsstaat“ als Konzept (in jedem Land, übrigens). 

Das heißt aber nicht das alles was gemacht wird mit Hinweis auf die „Rechtsstaatlichkeit“ entschuldigt werden sollte … 

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Mauersegler

Sie müssen sich nicht bemühen. Was auch immer Sie vom "Konzept" Rechtsstaat halten mögen: Wir alle wissen, wie sehr Sie Unrechtsstaaten verehren.