Bundespräsident Steinmeier und Kanzler Scholz bei der Gedenkveranstaltung in Berlin.

Ihre Meinung zu 17. Juni 1953 in der DDR: Erinnern an den Volksaufstand

Am 70. Jahrestag des DDR-Volksaufstands hat Kanzler Scholz das Ereignis von 1953 als eines der stolzesten der deutschen Freiheitsgeschichte gewürdigt. Zur zentralen Gedenkveranstaltung versammelte sich die gesamte Staatsspitze in Berlin.

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179 Kommentare

Kommentare

derkleineBürger

"Die Menschen in der DDR hätten "für ein Leben in Würde in einem geeinten Deutschland" gekämpft."

 

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Für ein "Leben in Würde“ mit Hartz4 -- wieviele von diesen Menschen wohl solch ein "würdevolles" Leben erspart geblieben wäre, hätte das geeinte Deutschland deren Kampf anders gewürdigt, als in Form der Gründung und  Abwicklung der Treuhand ? 

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MehrheitsBürger

Ein überraschungsfreier Kommentar, was Ihre Schönfärberei des Sowjetkommunismus und die Schwarzfärberei, was die freiheitliche Demokratie und ihr Wirtschaftssystem angeht. 

Als ob alle DDR-Bürger Harz4 Empfänger gewesen wären. 

Es war im Gegenteil eine in der Welt einmalige Leistung, wie in Deutschland ein komplett bankrottes Wirtschaftssystem  wie die Zentralverwaltungswirtschaft der DDR durch solidarische Zusammenarbeit der Menschen in Ost- und West auf eine Marktwirtschaft umgestellt wurde.

werner1955

Und ohne das bei Fall der mauer eun Schuss gefallen ist. Nach dem durch alle deutschen verschuldeten WK2 ein Beleg für die Reife eines ganzen Volkes und vorbild für viel andere System.

warumeigentlichwer

Das die Agenda 2010 die Folge der Wiedervereinigung war kommt ihnen nicht in den Sinn?

100Mrd. pro Jahr - 20 Jahre lang hat Folgen. Und die sehen wir bis heute.

amran.juli

Die Begründer der 89,- Revolution wollten keine Wiedervereinigung, sondern eine bessere, gerechtere und auch freiere DDR ohne SED-Dikat. Die Forderung nach Wiedervereinigung kam erst später, hauptsächlich gefördert durch massive Propaganda und (teils vorsätzl. falsche) Versprechungen der westl. Gegenseite.

Adeo60

Die Deutschen wollten das Sowjetische Angebot nicht. Sie wären auf Gedeih und Verderb der russischen Diktatur unterworfen gewesen. 

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Sisyphos3

warum hat es dann Österreich angenommen ?

TapferSchneiderlein

Ich weiß zu wenig über den Volksaufstand der DDR. Das Thema wurde nicht für mich wahrnehmbar aufgearbeitet. Was waren  die Ursachen, was die Ziele?

Auch im Westen war nicht alles golden, auch hier gab es Besatzungsmächte. Vielleicht sind die Menschen wohl überlegt nicht einfach in die BRD gegangen. 

Einiges war bei der Wiedervereinigung in der DDR besser und gerechter als in der BRD. Leider wurde das alles bei der Vereinigung - ohne Volksbeteiligung! - in die besitzstandswahrende Tonne getreten.

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fathaland slim

Ich weiß zu wenig über den Volksaufstand der DDR. Das Thema wurde nicht für mich wahrnehmbar aufgearbeitet. Was waren  die Ursachen, was die Ziele?

Dann machen Sie sich doch bitte mal kundig. Sie finden eine Fülle an Informationen zu diesem Thema, wenn es Sie wirklich interessiert.

TapferSchneiderlein

Falls Sie wirklich gegen die Meinungsfreiheit sind: Hierzu gibt es eine Fülle an Informationen, machen Sie sich doch bitte mal kundig!

Mass Effect

Sie haben aber schon mitbekommen das es eine Mauer und einen Todesstreifen gab wo man "Republikflüchtlinge" mal so in den Rücken geschossen hat. Ihr Kommentar beweist aber das die Geschichtliche Aufarbeitung nicht mehr stattfindet. Ganz im Interesse unserer Linksausenpartei.

TapferSchneiderlein

die Mauer wurde 1963 gebaut

zöpfchen

Jaja. Sie haben sich wohlüberlegt, dass das Risiko beim misslungenen Fluchtversuch während eines  Dutzend Jahres Gefängnis psychologisch zerbrochen zu werden,  zu hoch sei. 

Eines der Dinge,  die in der ddr wirklich anders waren. 

Vaddern

Hatten wir die Diskussion hier nicht schon einmal, nämlich, was der Antrieb der ArbeiterInnen in der DDR wirklich war? 

Anlass war wohl die angekündigte Erhöhung der individuellen Arbeitsleistung eines jeden, die von der Regierung vorgegeben werden sollte. Gründe waren doch wohl die damals bereits zu erkennende Unfreiheit und Bevormundung sowie die wirtschaftliche Entwicklung. 

Aber hatten wir im Westen diesen Aufstand nicht immer überhöht und für uns interpretiert? Nur so kann ich nachvollziehen, warum Herr Steinmeier davon spricht, dass die Menschen damals "für ein Leben in Würde in einem geeinten Deutschland" demonstriert. 

Es wird davon gesprochen, dass wir die Geschehnisse zu wenig thematisieren, es wäre aber auch angebracht, sie einmal in das rechte Licht zu rücken. 

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fathaland slim

Aber hatten wir im Westen diesen Aufstand nicht immer überhöht und für uns interpretiert?

Das ist schon richtig. Er war ein Geschenk für die antikommunistische Propaganda. Was aber nichts daran ändert, daß es sich um einen genuinen Volksaufstand handelte, der brutal niedergeknüppelt wurde.

Es wird davon gesprochen, dass wir die Geschehnisse zu wenig thematisieren, es wäre aber auch angebracht, sie einmal in das rechte Licht zu rücken.

Es gibt eine Fülle seriöser Forschungsarbeiten zum Thema. Das Problem ist, daß sie die meisten Menschen gar nicht interessieren.

Coachcoach

In den 50ern/60ern wurden auch in der 'freien' BRD Demos niedergeknüppelt, meist brutal.

Und bei Forschung kommt es darauf an, ob sie den Weg in die medalie Verbreitung findet - das ist nicht immer von Qualität abhängig in dem Sinne, dass Gutes den Weg fände-

El Presidente85

Es stimmt, dass auch in der BRD mitunter nicht zimperlich mit Demonstranten umgegangen wurde und vieles nicht damit vereinbar ist, wie man sich das Verhalten von Polizisten in einer freien Demokratie vorstellt.

Andererseits wollen sie doch hoffentlich nicht versuchen, den Einsatz von Wasserwerfern und Schlagstöcken mit dem Einsatz von Panzern und Militär gleichzusetzen. Der Vergleich hinkt gewaltig, passt aber zu einigen ihrer anderen Kommentare.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Historische demokratische Erfahrung der Ostdeutschen anerkennen

Die historische Erfahrung der Volkaufstände 1957 und 1989 müssen Anerkannt und Gewertschätzt werden.

Die Mahnung, "Wir sind das Volk " muss als Verweis auf die demokratische Selbstbestimmung des Souveräns gelesen werden und darf nicht abgewertet und darum als völkisch missgedeutet werden.

Insbesoners die Monntagseemonstrationen, gegen Sozialabbau im Zuge der Agenda 2010, stehen in der Tradition, soziale Erungenschaften zu verteidigen und staatliche Bevormundung in Frage zu stellen.

 

 

 

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warumeigentlichwer

"Die historische Erfahrung der Volkaufstände 1957 und 1989 müssen Anerkannt und Gewertschätzt werden."

Warum gewertschätzt? 

 

"Die Mahnung, "Wir sind das Volk " muss als Verweis auf die demokratische Selbstbestimmung des Souveräns gelesen werden und darf nicht abgewertet und darum als völkisch missgedeutet werden."

Wenn ein völkischer Mob "Wir sind das Volk" plärrt, dann ist das keine Mahnung, sondern eine Drohung.

 

"Insbesoners die Monntagseemonstrationen, gegen Sozialabbau im Zuge der Agenda 2010, stehen in der Tradition, soziale Erungenschaften zu verteidigen und staatliche Bevormundung in Frage zu stellen."

Noch einmal für sie... die Agenda 2010 war die notwendige Folge der Wiedervereinigung. Das wird vor allem im Osten gerne übersehen.

Quark

"Was damals geschah, war eine Massenerhebung gegen die Diktatur. Ein Volksbegehren für die Demokratie", sagte Steinmeier. "Sie waren Vorkämpfer unserer heutigen Demokratie! Und bis heute sind sie Vorbilder für den Kampf gegen Unrecht und Unterdrückung."

Das war nie ein Volksbegehren gegen die Diktatur. So wird heute der Aufstand umgedeutet. Damals war ich 14 Jahre alt. Wir wollten keine Lebensmittelmarken mehr. Mit Hunger gingen wir in die Betten. Fleisch gab es Sonntags. Rippchen ohne viel dran. Vieles war rationalisiert. Der Vater arbeitete bis zum Umfallen. 

 

Mir war immer unverständlich warum 36 Jahre lang der 17. Juni ein Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland war. Das war ein Trauertag für die Ostdeutschen. 

Es war ein Arbeiteraufstand gegen zu hohe Normen. An Demokratieforderungen dachten die wenigsten Arbeiter. Sie wollten was zu beißen haben. Berliner konnte in den Westen schauen und kannten den höheren Lebensstandard. 

 

 

Möbius

Wenn ich so einen Artikel mit „Jubiläum“ eines historischen Datums zum Kommentieren finde, muss ich immer ganz besonders aufpassen. 

Egal ob es um den „20. Juli 1944“ oder um die Währungsreform 1948 geht, oder jetzt um den „Volksaufstand“ in der DDR 1953, die Bundesrepublik hat ihre eigene offizielle Interpretation der Geschichte - und die verändert sich auch noch im Lauf der Jahrzehnte. 

 

Damals entzündete sich der Konflikt an der exzessiven Erhöhung der Arbeitsnormen. Es gehört einfach zur Wahrheit dazu das in Berlin zumindest auch Westberliner mit zu Protestierenden und Steinewerfern gehörten. Es gab aber auch viele andere Orte in der DDR in der der Zorn der Arbeiter sich gegen SED und Funktionäre entlud. Die weitergehenden Forderungen zB nach Abzug der sowjetischen Truppen oder Wiedervereinigung kamen mW. von Agitatoren mit unklarer Provenienz. Es gab auch Provokateure. 

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Sisyphos3

Es gehört einfach zur Wahrheit dazu das in Berlin zumindest auch Westberliner mit zu Protestierenden und Steinewerfern gehörten.

 

und mehrheitlich zu den Toten

was durchaus   Fragen aufwirft

Möbius

Was bitte wollen Sie damit konkret sagen ? 

teachers voice

Egal ob es um den „20. Juli 1944“ oder um die Währungsreform 1948 geht, oder jetzt um den „Volksaufstand“ in der DDR 1953, die Bundesrepublik hat ihre eigene offizielle Interpretation der Geschichte - und die verändert sich auch noch im Lauf der Jahrzehnte

Sie haben es aber auch schwer mit den „Interpretationen“ der Geschichte.  Vor allem, wenn diese sich im „Lauf der Jahrzehnte“ auch noch verändern…

Wie schön ist es dagegen,  auf ein seit Jahrhunderten unverändertes Geschichtsmodell zurückgreifen zu können…

warumeigentlichwer

Ich weiß nicht wie hoch die "Arbeitsnorm" in der DDR im Jahre 53 war... 89 war es 35% bezogen auf Westdeutschlaand.

Also gut Luft nach oben.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Nie wieder

Nie wieder durfen Demonstranten auf deutschem Boden erschossen werden oder auf andere Weise   politisch verfolgt werden. Gestapo und Stasi mahnen. 

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Kaneel

Ich finde nachdenkenswert was Lutz Pehnert, Regisseur, anlässlich einer Preisverleihung sagt:

Die DDR sei gewiss „zu Recht verschwunden“, sie „war nie das bessere System, nie die bessere Gesellschaft“. Aber, so Pehnert, sie „existierte ihre paar Jahrzehnte auch durch die Illusion vieler, dass sie eine bessere Gesellschaft werden könnte“. Die Ostdeutschen seien durch die Erfahrung der Mauer und ihres Falls „schlau geworden, aber auch störrisch gegenüber dem andauernden Vokabular des Kalten Krieges“. Für die Erklärung, was das für ihn bedeute, erhielt er im Filmmuseum viel Applaus: „Ich habe kein Problem damit, wenn einer nichts über mein Leben weiß. Solange er mir nicht erklärt, wie mein Leben gewesen ist. Es geht einfach nur um Kenntnisnahme, vielleicht auch um Anerkennung.“

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/potsdam-kultur/es-geht-um-kenntnisn…

Möbius

Nach dieser Geschichte war die SED ein klein wenig eingeschüchtert. 

 

Man darf auch nicht vergessen: die Grenzen damals waren zum Teil noch durchlässig. Es gab nicht nur Unzufriedene, sondern auch sehr viel Idealismus und Engagement für den „Sozialistischen“ Staat. Besonders gut angekommen sind die „Junglehrer“, die in der DDR die  nationalsozialistisch belasteten Pädagogen ersetzten, sowie Chancengleichheit in der Bildung mit der POS und die klassenlose Gesundheitsversorgung. Der Lebensstandard in der DDR war anfangs garnicht mal so schlecht und dank billiger Mieten und Lebensmitteln mit dem im Westen vergleichbar. 

 

Der „Lastenausgleich“ (Umverteilung von oben nach unten) und viele weitere Maßnahmen wie der „Soziale Wohnungsbau“ oder Möglichkeit des „Ingenieursstudiums ohne Abitur“ (1970er ) waren alles Dinge die in der BRD unter dem Eindruck der „Systemkonkurrenz“mit der DDR eingeführt und nach Ende der Systemkonkurrenz sofort wieder abgeschafft wurden. 

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