Reisende sind im Frankfurter Hauptbahnhof unterwegs.

Ihre Meinung zu Ein Monat Deutschlandticket: Genuss in vollen Zügen?

Erst Himmelfahrt, dann Pfingsten - die ersten Härtetests für das Deutschlandticket sind überstanden. Bilanz: Viele Züge sind voll, aber sind sie auch voller als sonst an langen Wochenenden? Von Anke Hahn.

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86 Kommentare

Kommentare

AuroRa

Da hat sich mal wieder jemand einen besonders schönen Wortwitz ausgedacht... 

Ich kann nur aus meinem Umfeld berichten: Alle, die sowieso schon Zug fahren, sind froh um das Deutschlandticket. Und diejenigen, die sich über zu hohe Spritpreise beschweren, finden nun neue Gründe, um nicht auf die Bahn umsteigen zu müssen. Der Leidensdruck der Autofahrerei muss also noch wesentlich erhöht werden und die politische Richtungsänderung fehlt gänzlich. Vielleicht bekommen wir ja in den nächsten Jahren eine oder einen Minister für Verkehr, der/die kompetent und nicht Auto-gelenkt ist. 

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Sebastian15

Der Leidensdruck der Autofahrerei muss also noch wesentlich erhöht werden und die politische Richtungsänderung fehlt gänzlich. 

Dummerweise werden dadurch auch diejenigen getroffen, die auf das Auto angewiesen sind, weil sie auf dem Land leben (und damit meine ich nicht die Speckgürtel der Metropolen, sondern so Gegenden wie die Prignitz, die Hocheifel etc.) wo der ÖPNV keine Alternative ist und es auch auf absehbare Zeit nicht sein wird. 

PS: Das Deutschlandticket könnte ja auch sehr gut "Deutschstadtticket" heißen, weil man es auf dem Land nicht brauchen kann.

AuroRa

Wer nicht auf dem Land leben möchte, kann ja mal versuchen eine günstige Wohnung/Haus zur Miete/zum Kauf in der Stadt zu finden - dann gehen die Klagen plötzlich in eine ganz andere Richtung. Wer auf dem Land lebt, profitiert von günstigerem Wohnraum - wer in der Stadt lebt, von besserem Anschluss. Ihre Milch-Personen-Rechnung können Sie sich also sparen. 

Übrigens zahlen alle Menschen für den Ausbau der Straßen, Autobahnen, Brücken.... selbst diejenigen, die kein Auto haben. Auto-lose Menschen haben sich ein günstiges Deutschlandticket also durchaus verdient. Denn Solidarität ist keine Einbahnstraße. 

Kaneel

/Kritikunerwünscht

Es gibt auch Kleinstädte und Dörfer, die gut an den ÖPNV angebunden sind, weil sie an einer stark frequentierten Bahnstrecke liegen. Genauso gibt es innerhalb von Großstädten Bewohner von Stadtteile, die nur auf ein unzureichendes ÖPNV-Angebot zurückgreifen können. 

Wenn es nach mir ginge, würden alle vorhandenen Bahnstrecken reaktiviert. Ich stelle wiederholt fest, dass in Orten, die ich ohne Auto schlecht erreichen würde, noch Schienen vorhanden sind. Gegen eine Reaktivierung positonieren sich einerseits Anwohner, zum anderen werden wirtschaftliche Aspekte dagegen vorgebracht. 

Ich bin auf dem Land aufgewachsen, dort ist ein Auto i.d.R. notwendig. Ich halte aber nichts davon Land- gegen Stadtbewohner auszuspielen und auch nichts davon Menschen, die einen Ausbau des ÖPNV in Stadt und Land vorantreiben möchten bzw. diesen nutzen, zu diskreditieren.

Kritikunerwünscht

Sie müssen aber auch bedenken, dass nicht alle Bürger in Städten leben, wo es einen guten ÖPNV gibt. Pauschal alle Menschen zu beschimpfen, weil sie nicht mit Bus oder Bahn fahren, geht deshalb total daneben. Wenn es im Dorf nur morgens und abends eine Verbindung zur nächsten Stadt gibt und man dann entweder die Arbeit kündigen müsste, um kein Auto nehmen zu müssen oder aber lieber Auto fährt, um beruflich tätig sein zu können, alternativ aufs Fahrrad umsteigt, um 3 Stunden Fahrweg zu haben oder/und um verschwitzt und verschmutzt bei Kunden, Klienten, Auftraggebern anzukommen, dann bleiben nicht viele Alternativen übrig. Die Welt ist größer, als mancher auf dem ersten Blick sieht.

AuroRa

Wer nicht auf dem Land leben möchte, kann ja mal versuchen eine günstige Wohnung/Haus zur Miete/zum Kauf in der Stadt zu finden - dann gehen die Klagen plötzlich in eine ganz andere Richtung. Wer auf dem Land lebt, profitiert von günstigerem Wohnraum - wer in der Stadt lebt, von besserem Anschluss. Ihre Milch-Personen-Rechnung können Sie sich also sparen. 

Übrigens zahlen alle Menschen für den Ausbau der Straßen, Autobahnen, Brücken.... selbst diejenigen, die kein Auto haben. Auto-lose Menschen haben sich ein günstiges Deutschlandticket also durchaus verdient. Denn Solidarität ist keine Einbahnstraße. 

asimo

>alternativ aufs Fahrrad umsteigt, um 3 Stunden Fahrweg zu haben oder/und um verschwitzt und verschmutzt bei Kunden, Klienten, Auftraggebern anzukommen,

 

Ich fahre sehr überwiegend Fahrrad. Schmutzig werde ich eigentlich nicht. Manchmal nass und ja, schwitzen tue ich auch mal. Aber das stört nicht, man kann das auch managen. Wer glaubt, nur steril mit Schlips Geschäfte machen/beeindrucken zu können, hat's eh nicht gerafft. Es geht um Inhalte und Produkte. Zudem wirke (und bin) ich viel vitaler als die meisten Klimanlagen-Motorbechdosen-Mimöschen. 

Oder kurz: Das sind fast alles nur Ausreden um schön bequem zu sein und bloß nichts zu ändern. Schade!

Nota bene: Ja, Ausnahmen gibt es. Aber ich bin mir sicher man könnte weitestgehend verlustfrei 80% des Pkw-Verkehrs einsparen. 

 

schabernack

➢ Da hat sich mal wieder jemand einen besonders schönen Wortwitz ausgedacht...

Ist wie mit: «Bis auf den letzten Platz ausverkauft».

Und man fragt sich … warum nur wird der nicht auch verkauft.

Sebastian15

Man darf nicht vergessen, dass der RE in Potsdam genau so viele Fahrradstellplätze bietet wie der Besteller vorgibt (und bezahlt), also in dem Fall liegt der "schwarze Peter" beim VBB.

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fathaland slim

Es geht nicht um die Anzahl der Fahrradstellplätze. Wenn der Zug mit Menschen überfüllt ist, transportiert er aus Sicherheitsgründen gar keine Fahrräder mehr, da kann es noch so viele Fahrradstellplätze in ihm geben. Die dürfen dann nicht genutzt werden.

fathaland slim

Ja, man soll das Leben in vollen Zügen genießen. Dieses Wortspiel kenne ich seit frühester Kindheit, und die ist schon ein, zwei Jährchen her.

Ich als Vielfahrer stelle aber, wenn überhaupt, dann nur einen sehr moderaten Anstieg der Auslastung der Züge fest. kein Vergleich zum 9€-Ticket. Isofern möchte ich der Einschätzung des Pro Bahn-Sprechers beipflichten.

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schabernack

➢ Ich als Vielfahrer stelle aber, wenn überhaupt, dann nur einen sehr moderaten Anstieg der Auslastung der Züge fest. kein Vergleich zum 9€-Ticket. Insofern möchte ich der Einschätzung des Pro Bahn-Sprechers beipflichten.

Das 9€ Ticket war auch in der Sommer- und Semesterferienzeit.

➢ Ja, man soll das Leben in vollen Zügen genießen.

Der Maximalgenuss entsteht in der Tokyo Metro zwischen 07:00 Uhr und 08:30 Uhr.

werner1955

Genuss in vollen Zügen?

Ich gönnen das jedem. Ich brauche solchen "Genuss in vollen Zügen" nicht. 

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AuroRa

Für Sie dann gerne der Genuss auf vollen Autobahnen... mitten in der Blechschlange. Enjoy. 

werner1955

Ich versuche immer dann zu fahre mit meinem kleinen klimatisierten saubern PKW wenn nicht viel Verkehr ist. 

Sauber für mich und pünktlich. Je mehr Bürger das deutschland Tiket nutzen um so besser für die Umwelt und für mich. 

gelassenbleiben

‚Kleiner klimatisierter sauberer PKW‘ Geht es vielleicht noch eine Nummer zynischer PKW und Klima in einem Satz mit sauber unterzubringen?

werner1955

Also ich persönlich änder mit meinem Ökoprint nicht. Es gibt persönliche Freiheit die ich nutzen möchte. Kiffen will ich nicht, und ÖPNV auch nicht. 

harry_up

Also ich persönlich änder mit meinem Ökoprint nicht.

Ja. Das sagen alle, deshalb geht's mit dem Klimawandel ja auch nicht voran. Und nicht kiffen ist da besonders wirksam.

harry_up

Da Sie ständig von Ihrem sauberen Diesel sprechen:

Wie oft lassen Sie den denn waschen?

werner1955

Macht der Regen oder alle drei Monate. Der kleine ist ja schon 13 jahre alt, da ist nichts mehr mit Hiochglanz.

rolato

Anständige Bürger und Rentner fahren doch Bahn oder?

Sch.Wuppe

Dankeschön...! ;-)

werner1955

Wenn Sie könnten ja.

Aber solange ÖPNV und Bahn teuer, unsicher und unhygienisch ist bestimmt nicht.  

Alter Brummbär

Autofahren ist also bolliger, das ist mal was neues

schabernack

➢ Ich brauche solchen "Genuss in vollen Zügen" nicht.

Manche genießen lieber Stau im unsauberen Diesel.

So wie Sie bei Ihnen auf den Stauseuchenautobahnen um Düsseldorf herum. 

werner1955

Also ich stehe lieber einige zeit im Stau , klimatiseirt mit dem Radio was ich hören möchte, wenn ich möchte auch mit einer Zigarette . 

Alternativ warte ich lang am bahnhof, bekomme keien Sitzplatz im ÖPNV und muss dann bis zuer ersten Haltestelle lange laufen.

stgtklaus

Früher musste man laufen, dann viel bezahlen - heute darf man günstig schnell reisen. Freu dich doch

werner1955

Ich brauche das nicht. Es ist immer erstaunlich wie intensiv mir anständieg Forumsschreiber erklären wollen was gut und sinnvoll fürs Klima oder micht ist. 

gelassenbleiben

Es ist immer erstaunlich wie intensiv mir anständieg (ständig?) Forumsschreiber erklären wollen was gut und sinnvoll fürs Klima oder micht ist.

dass liegt daran dass Sie es a) nicht wissen und b) sich dauernd als anständig bezeichnen. Wenn Sie zu Ihrem Umweltfrevel stehen würden und den nicht immer verbrämen und schönreden würden, hätten Sie es hier im Forum leichter.

werner1955

Umweltfrevel?

Was sollte das sein. Ich sehe darin unnötig belastungen, Die gibts bei mir nicht. Meine Umweltbelastung ist nicht messbar. Die tausenden von Flügen der Politiker, besonders zwischen Berlin und Bonn oder nach Sylt schon. 

Mir kann niemand ein schlechtes Gewissen vermitteln. Und wie "fathaland slim" schrieb fährt er oft alleine in einem viele Tonnen schweren Dieselbus. Da bin ich besser. 

fathaland slim

Unterschied:

Der Dieselbus fährt auch, wenn ich nicht drin sitze.

werner1955

Noch schlimmer.  

stgtklaus

Nächster Schritt: Das Geld aus der Pendlerpauschale und den Dienstwagen-reisen-privilegien abschöpfen und in die Öffentlichen Stecken. Denn sonst sperren wir die Armen in alte gammelige Züge und die Reichen fahren ohne Tempolimit auf freien Straßen. Also Tempolimit und SUV Steuern rauf

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AuroRa

Genau so müsste es sein. Ich hätte gerne Sie anstatt Wissing als Verkehrsminister. 

Fuchs123

Schätze die abgeschöpften Gelder wären nur einen Tropfen auf den heißen Stein. Trotzdem was lange kaputt gespart wurde, braucht auch viel Zeit zum Aufbau, egal wieviel Geld man reinsteckt. Und Züge sind nicht immer gammelig, vieles liegt hier tatsächlich an den Reisenden wie die ihre Plätze hinterlassen. Und selbst nagelneue Züge mit dem Duft der Erstnutzung animieren wenig zum Bahnfahren, wenn Türen nicht aufgehen oder die Anzeigen dringend ein Softwareupdate brauchen. 

stgtklaus

Was mecjerst du über Defekte. Auto fallen auch laufen aus....deswegen gibt den ADAC. Die Reisenden  hinterlassen Dreck dann bauen wir einen Saugroboter und auf den Kurzstrecken keine Sitze 

Account gelöscht

Nächster Schritt: Das Geld aus der Pendlerpauschale und den Dienstwagen-reisen-privilegien abschöpfen und in die Öffentlichen Stecken stecken. 

Sie haben etwas vergessen, die Subventionen für E Fahrzeuge sollte man auch stoppen und für die Schiene verwenden. 

Sie als Stgtler sollen aber anders denken da sind 2große Arbeitgeber, die viele Steuer bezahlen.

Müssen Ihrer Ansicht nach auch E SUV extra Steuern zahlen ich zahle nämlich keine? Für die Bahn wird das nicht reichen.

AuroRa

"E" und "SUV" ist meines Erachtens ein Oxymoron und sollte daher weder existieren noch subventioniert werden. 

Ich fahre Fahrrad. Wo bleibt meine Subvention für den Klimaschutz?

asimo

Daher wäre ich für eine massive Verteuerung der Energie gekoppelt mit einem Energiegeld. Wer stark spart und der Allgemeinheit damit nutzt, kann einen Gewinn machen, wer angemessen spart, sollte nicht stärker als jetzt belastet werden, wer verschwendet, soll draufzahlen. Wegen mir sollte man z.B. Benzin gern auf 4-5 EUR/l hochsetzen. Wie gesagt, gekoppelt mit einem Energiegeld, um einen Grundkonsum von Energieleistungen zu gewährleisten. Das Deutschlandticket sehe ich übrigens auch skeptisch, weil eine Flatrate zwar schön bequem ist, aber auch zu starker Nutzung führt und Bahnfahren zwar umweltreundlicher als das Auto ist, mitnichten aber ohne ökologische Kosten ist.

Wichtig ist, dass generell weniger Energie umgesetzt wird und zudem auch der Flächenverbrauch umgekehrt wird.

stgtklaus

Die gibt es schon ? Suvention ist wenn man weniger zahlt. Kein Backschich. Ebkine kann man absetzen, Lastenfahrrad gabs Zuschüsse. Die hast keine Kosten bei einem normalen Ebike

werner1955

Nicht zusätzlich mit hohen kosten belastet zu werden und eien gutes gewissen sollte Ihnen als Subvention reichen.

stgtklaus

Der eine Stgt verkauft seine (Benzin) Porsche wie blöd ins Ausland und der andere zieht sich eh aus dem Autogeschäft zurück. 

0803

Wie wärs mit generell weniger Mobilität, weniger Tageskilometer pro Kopf und Tag?

asimo

Das ist der richtige Ansatzpunkt. Wichtig hierbei: Verzicht muss nicht Einschränkung heißen. Und man muss nicht auf null runter, aber eben runter.  

Tatsächlich sehe ich daher das Deutschlandticket auch etwas skeptisch, die Flatrate lädt zur nicht hinterfragten Nutzung ein. Und auch wenn die Umweltbilanz des Schienenverkehrs gut ist, sie ist nicht null! 

All in all überwiegt aber das Positive des Deutschlandtickets und es ist immerhim mal ein etwas größerer Schritt auf dem Weg Verkehr anders zu machen

 

rjbhome

Diese Monster mit bis zu  Tonnen Gewicht gehören deutlich höher besteuert,  a sse eeen deutlich mehr Energie verbrauchen. Ja, auch fast alle E Autos aufgrund der schweren Batterien .

werner1955

lso Tempolimit und SUV Steuern rauf!

Sehr gut das den Steueren kann ich alleine nicht entscheiden, das mit dem Tempolimit schon. Fahre nur 30/70/110. Es gibt ja fast überall nur höchst und keine Mindestgeschwindigkeit. 

heribix

Ich finde das Deutschlandticket garnicht schlecht. Leider ist es aber so das viele gerade auf dem Land es garnicht nutzen können. Denke auch die Unpünktlichkeit der Bahn hält viele dafon ab den Zug zur Arbeit zu nutzen. Kein Chef schaut sich das lange mit an wenn ich 2x die Woche zu spät komme. Ich denke was den öPnv betrifft haben wir noch sehr viel zu tun bis der flächendekend als Alternative zum Auto gesehen wird. 

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AuroRa

Immer früher los zu fahren, weil man mit immer längeren Staus rechnet (statistisch steigt das Verkehrsaufkommen), ist auch nicht die Lösung. 

heribix

Kann ich nicht beurteilen ich fahre mit dem Rad, wird aber auch immer stressiger durch die vielen Rentner die mit ihrem E-Bike überfordert sind. 

AuroRa

Mir sind Renter:innen, die mit ihren E-Bikes überfordert sind, trotzdem lieber als Rentner:innen, die mit dem SUV überfordert sind...

saschamaus75

>> Leider ist es aber so das viele gerade auf dem Land

>> es garnicht nutzen können

 

Dann kaufen diese das Ticket halt nicht, ist ja kein Muß. -.-

 

werner1955

haben wir noch sehr viel zu tun!

Sehr richtig. Es macht keine sinn ein schlechtes Angebot presiwerter zu machen. Besser ist die Angebot des ÖPNV zum gleiche Preis zu besser, sauberer und zuverlässiger zu machen. 

fathaland slim

Immer, wenn ich übers platte Land mit dem Bus fahre, sitzt da außer mir fast niemand drin.

Hier scheint sich irgend etwas selbst zu verstärken. Kein Bedarf, also keine Busse, und keine Busse, also kein Bedarf. Alle haben Auto.

Wie kann man so etwas aufbrechen?

Kleines Beispiel:

Es gibt den so genannten Haller Willem. Das ist eine Bahnlinie, die von Osnabrück nach Bielefeld führt, am Südrand des Teutoburger Waldes entlang, landschaftlich überaus reizvoll. Diese Strecke wurde seit den 60ern immer weniger bedient und der Personenverkehr 1985 komplett eingestellt. Die Zeichen der Zeit standen auf Individualverkehr. Es waren die Jahre der autogerechten Abrisssanierung mittelalterlicher Stadtkerne. Die Bahn wollte jedenfalls dann auch noch die Schienen abbauen, was eine Bürgerinitiative verhinderte. 2003 wurde dann der Personenbetrieb wieder aufgenommen, zunächst mit mäßigem, dann immer größerem Erfolg. 

Langer Atem zahlt sich aus.

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Kaneel

Gute Sache und eine landschaftlich schöne Strecke. Ohne Deutschlandticket aber ein ziemliches Tarifchaos: VOS-Tarif, Niedersachsentarif, Westfalentarif. Tickets gibt zudem nur im Zug.

Andere Strecke vor Ort, die Sie ganz bestimmt kennen :-) : ein Ticket von Bünde nach Hasbergen (Niedersachsentarif), kostet nur die Hälfte im Vergleich zu einem Ticket von Bünde nach Osnabrück (Westfalentarif). Für Ortsfremde: das günstigere Ticket umfasst einen Umstieg und eine Zugverbindung mehr. 

Hinsichtlich der Reaktivierung der Strecke Osnabrück - Recke las ich vor einiger Zeit von fortgeschrittenen Planungen. Anscheinend stockt das jetzt. 

fathaland slim

Hinsichtlich der Reaktivierung der Strecke Osnabrück - Recke las ich vor einiger Zeit von fortgeschrittenen Planungen. Anscheinend stockt das jetzt.

Die Tecklenburger Nordbahn. Ich lese da immer wieder mal was drüber. Stocken kann das eigentlich gar nicht, denn zum Stocken sind die Planungen noch nicht weit genug fortgeschritten.

Übrigens ebenfalls eine landschaftlich sehr schöne Strecke.

Kaneel

Ich hatte dazu im Internet sogar schon einen Fahrplan gefunden und wähnte die Eröffnung kurz bevorstehend. Vielleicht war der versehentlich online. 

fathaland slim

Ich hab da sogar was bei Wikipedia zu gefunden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tecklenburger_Nordbahn#Angestrebte_Reakti…

Da steht zu lesen: "Die Reaktivierung der Strecke Osnabrück–Recke ist bis 2028 geplant, die Planfeststellung bis 2024."

Wenn ich Glück habe, kann ich also dann an meinem 72. Geburtstag diese wunderschöne Strecke befahren....

werner1955

fa fathaland slim / @Kaneel , eine landschaftlich sehr schöne Strecke.

Also die Pendler die täglich zu Ihrem steuerpflichtigen Arbeitsplatz müssen brauchen preiswerte , schnell, pünktlich und saubere Züge, Und wenn ich bis zum Bahnhof, der nächste ist 5 Km weg, und der Buss fährt erst um 5:56 Uhr, ein Auto brauche fahre ich dann lieber direkt. 

 

 

fathaland slim

Auch auf landschaftlich schönen Strecken können preiswerte , schnelle, pünktliche und saubere Züge fahren. Das schließt sich nicht gegenseitig aus.

fathaland slim

Andere Strecke vor Ort, die Sie ganz bestimmt kennen :-) : ein Ticket von Bünde nach Hasbergen (Niedersachsentarif), kostet nur die Hälfte im Vergleich zu einem Ticket von Bünde nach Osnabrück (Westfalentarif). Für Ortsfremde: das günstigere Ticket umfasst einen Umstieg und eine Zugverbindung mehr.

Ein klassisches Beispiel für den widersinnigen Tarifdschungel. Die günstigere Strecke ist sogar noch ein paar Kilometer länger als die teurere. Aber wirklich nur die Hälfte? Das ist allerdings unfassbar. Dann sollte man also, wenn man von Bünde nach Melle fahren will, ebenfalls ein Ticket nach Hasbergen lösen. Es ist zwar knapp die doppelte Strecke, aber trotzdem vielleicht billiger. Unfassbar. Zum Glück muss ich mich als Bahncard 100-Kunde mit solche einem Irrsinn nicht beschäftigen.

Kaneel

Ja, das ist so, aufgrund unterschiedlicher Ländertarife. Man kann es als Herausforderung sehen sich wiederholt auf die Suche nach dem günstigsten Ticket zu begeben, aber es ist gleichwohl ärgerlich, wenn man im Nachhinein merkt, was man an Geld hätte sparen können. Je weiter die Strecke (also z.B. bis Bielefeld), desto geringer die Differenz zwischen NS- und Wf-Tarif. 

Die Bahncard-100 hätte ich auch gerne. Kann ich mir aber nicht leisten und dazu fahre ich nicht entsprechend Zug. Wünschenswert fände ich so etwas wie eine Monatsbahncard-100 für den Urlaub. 

schabernack

➢ Gute Sache und eine landschaftlich schöne Strecke. Ohne Deutschlandticket aber ein ziemliches Tarifchaos: VOS-Tarif, Niedersachsentarif, Westfalentarif. Tickets gibt zudem nur im Zug.

Ich wäre schon immer dafür, dass es zum Bezahlen vom Bahnfahren auch bei verschiedenen Bahngesellschaft so was gäbe wie die «Money Card» in Japan.

«Suica» oder «Pasmo» heißen die. Die zwei Bahnkarten der beiden Metro Gesellschaften in Tolyo. Nutzen kann man sie wechselseitig, und zum Bezahlen von allen anderen Zügen außer die Shinkansen.

Keine IC-Karten zum Geld abheben. Man muss sie aufladen mit Geld. Kann man am Geldautomat der Hausbank tun. An Automaten mit Scheinen mit max. 10.000 ¥ pro Ladevorgang (ca. 70 €). Oder in den Konbini.

Die Suica hat man dann dabei, und man bezahlt in allen Bahnen damit. Per «Touchfeld» am Ende der Fahrt. Oder beim Schaffner, der einen Suica-Scanner hat. Man informiere sich vorab über Tarife. Beschaffung von Tickets ist nicht nötig.

Suica kaufen = 500 ¥ (ca. 3,50 €).

FakeNews-Checker

Schon  das   9  Euro  Ticket  hat  ohne  eine  Fahrten-Notwendigkeit   zu  zusätzlicher  Mobilität  just  for  fun  geführt,  und  das  49  Euro  Ticket  wird  diesen  auch  für  die  Steuerzahler  höchst  ungesunden  Trend  noch  verstärken.  Und  das  ist  ganz  und  gar  nicht  im  Interesse  des  Umwelt-  und  Naturschutzes.

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AuroRa

Würden weniger Steuerzahler:innen mit dem Privat-Brummbrumm herumfahren, wäre das ein sehr gesunder Trend - sowohl für die Steuereinnahmen als auch für die Umwelt. 

Alter Brummbär

Also sind ca 50 Mill Autos + Transit und entsprechend zubetonierte Strassen, also Umwelt.- und Klimafreundlich?

Kaneel

"Für Räder soll auch mehr Platz geschaffen werden, denn unabhängig vom Deutschlandticket nimmt die Zahl der Menschen zu, die für den Weg zur Arbeit oder in der Freizeit das Rad nutzen - gern auch in Verbindung mit einer Bahnstrecke."

Abgesehen vom Bewegungsaspekt auch deshalb, weil vom Bahnhof zum mehrere Kilometer entfernt liegenden Zielort entweder keine Busse fahren oder diese nicht an die Ankunftszeiten der Züge angepasst sind und die Wartezeiten bis zu einer dreiviertel Stunde betragen können. In der Zeit ist man mit dem Rad die letzten Kilometer vom Bahnhof zum Zielort einmal hin- und zurück gefahren.

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Questia

@Kaneel•16:07 Uhr |Fahrradmitnahme|

Mir schwebt da für Fahrräder etwas vor, wie es das für Autos (Autoreisezüge) schon gibt. Dann könnten die Menschen auch ihre Lastenräder, Anhänger oder Trikes mit nehmen.

Die oft beworbene Variante des Mietrades finde ich zu umständlich, besonders wenn ich Gepäck oder Lasten transprotieren möchte.

Fuchs123

Gerade am Pfingstwochende im Rhein Main Gebiet erlebt - viele Veranstaltungen, aber wie üblich verkürzte Züge am Wochenende. Dazu noch Bauarbeiten der Bahn, was den S-Bahnverkehr durcheinanderbringt und wohl durch Personalausfall bedingte Ausfälle einzelner Züge, damit ziemliches Durcheinander am Vormittag. 

Dazu der Faktor Mensch - Klappsitze im Kinderwagen/Fahrradbereich keiner macht die Sitze frei wenn Kinderwagen oder Fahrrad den Platz braucht, also Chaos im Bereich der Ein- und Ausgänge.

Faktor Mensch 2 - Die Anzahl der Mitnahmeplätze für Kinderwagen und Fahrräder ist beschränkt - Kinderwagen haben Vorrang (Beförderungsbedingungen) - da bleibt aber keiner zurück wenns voll ist - ergo sind wieder Ein-und Ausgänge vollgestellt.

Für diese Probleme bräuchte es nicht mal neue Gleise, nur etwas mehr Wagenmaterial (wie unter der Woche auch), noch etwas mehr Achtsamkeit bei der Planung. Und der Faktor Mensch darauf achten wo der Platz für Kinderwagen und Fahrrad ist.

Nettie

Es ist tatsächlich „ein großer Unterschied, ob eine Familie neun Euro für den Wochenendausflug ausgebe oder 49 Euro pro Person“, da hat der Bundesvorsitzende von Pro Bahn Recht.

Und mit seiner Einschätzung, dass das Deutschlandticket, da es nicht ‚sehr familienfreundlich’ und folglich auch deutlich weniger nachgefragt sei nicht der Grund für eine Überlastung der Züge sein könne, dürfte er richtig liegen.

Gerade, weil das Deutschlandticket sich „gerade für die, die weite Strecken pendeln ganz besonders lohnt“, ist, damit seine Vorteile voll zur Geltung kommen können und nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch die Nutzer (und Neukunden) davon tatsächlich und nicht nur finanziell (und nicht zuletzt auch den Wegfall der lästigen Beschäftigung mit Tarifen und Geltungsbereichen), ist das hier dringend nötig:

„Die Bahn will alte, stillgelegte Strecken wieder in Betrieb nehmen und neue bauen. Und der VDV hat sich zum Ziel gesetzt, auf den bereits vorhandenen Strecken die Qualität zu verbessern“.

Werner40

Man sollte erst mal abwarten, bis Umsatzveränderungen gemeldet werden. 

Kaneel

"Durchsage: "Alle Fahrradfahrer aussteigen bitte. Der Zug ist zu voll, die Sicherheit der Fahrgäste nicht mehr gewährleistet." An der nächsten Station in Potsdam räumt die Bundespolizei die Fahrräder aus dem Zug."

Deshalb finde ich spezielle größere Radabteile wie im EC/IC eigentlich besser, weil die Abstellmöglichkeiten dort nur für Räder gelten. Allerdings müssen die Plätze reserviert werden, was für Menschen, die eine Radtour oder -reise machen und nicht genau abschätzen können zu welcher Uhrzeit diese in den Zug steigen wollen, unflexibel ist.

In den Nahverkehrszügen kenne ich es so, dass die Abteile, die für Räder, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer ausgewiesen sind, mit Klappsitzen bestückt sind, auf die häufig auch andere Zugfahrende Anspruch erheben. Dieses Konfliktpotential könnte man durch spezielle Radabteile besser verhindern.

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schabernack

➢ Deshalb finde ich spezielle größere Radabteile wie im EC/IC eigentlich besser, weil die Abstellmöglichkeiten dort nur für Räder gelten. Allerdings müssen die Plätze reserviert werden, was für Menschen, die eine Radtour oder -reise machen und nicht genau abschätzen können zu welcher Uhrzeit diese in den Zug steigen wollen, unflexibel ist.

Das ist sehr schwierig mit Fahrradmitnahme im Zug nur auf der Basis «first come - first served» ohne Reservierung. Um so mehr schwierig, je mehr Menschen Ausflüge mit der Bahn machen, und einen Drahtesel als Reisebegleiter dabei haben.

Bei der extrem gut organisierten Bahn in Japan ist es so gut wie sinnlos, ohne Reservierung einen Platz fürs Fahrrad im Zug zu bekommen. Möglich, aber unrealistisch. Es sei denn, man fährt bei Regenwetter.

Hat man aber reserviert, dann ist alles prima, und der gute Platz ist garantiert. Habe ich immer so gemacht, aber es ist eine teilweise andere Art von Ausflugs- oder Reiseplanung.

Michael Lück

Der öffentlich Nahverkehr ist in Deutschland eine Katastrophe. Gut, dass es jetzt wenigsten weniger kostet.

 

Naturfreund 064

Bahn und Fahrrad, das habe ich jetzt schon öfter genutzt und musste bis jetzt zum Glück auch nicht wegen Überführung aussteigen. Habe dabei schon zweimal Touren mit dem Fahrrad von 120 km einfache Fahrt gemacht und wäre ziemlich aufgeschmissen gewesen, wenn das mit der Rückfahrt mit dem Zug nicht gegangen wäre. Habe dabei immer Einzeltikets gekauft und muss bei der Ankunft noch 10 km mit dem Rad nach Hause fahren. Das mit der Fahrradmitnahme gefällt mir sehr gut und werde das auch noch öfter nutzen. Dafür habe ich noch einige Touren geplant.