Erdogan ballt in einer Rede vor Anhängern nach dem ersten Wahlgang in der Türkei die Faust.

Ihre Meinung zu Interview zur Türkei-Wahl: "Ohrfeige, die Erdogan als Erfolg verbucht"

Nach dem ersten Wahlgang in der Türkei sieht der Journalist Arikan Präsident Erdogan in der Favoritenrolle. Entscheidend dürfte sein, welche Angebote er und Gegenkandidat Kilicdaroglu den Ultranationalisten zum Umgang mit Flüchtlingen machen.

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128 Kommentare

Kommentare

Sparer

Der Ausgang der Wahl war von vorneherein klar. Der der Stichwahl ist es auch. Erdogan wird einfach nicht zulassen, dass ein anderer gewinnt.

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pxslo

"Sparer15. Mai 2023 • 14:04 Uhr

Der Ausgang der Wahl war von vorneherein klar. Der der Stichwahl ist es auch. Erdogan wird einfach nicht zulassen, dass ein anderer gewinnt."

Wäre des Ausgang der Wahl von "vorneherein klar", gäbe es keine Stichwahl. Ergibt einfach keine Logik

Sparer

Doch. Wenn man einigermaßen nachverfolgt hat, wie Herr Erdogan seit Jahren seine Macht zu erhalten sucht.

ich1961

Ich wünsche den türkischen Wählern immer noch die Einsicht, das es sich ohne Herrn E. besser leben wird.

Daran glauben kann ich aber nicht so recht.

Und ob beim Zählen der Stimmen und der Veröffentlichung alles richtig gelaufen ist - wer weiß. Es gibt in einigen Berichten jedenfalls erhebliche Zweifel daran - auch gestern in der ARD (z.B. Auslandsjournal).

 

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pxslo

"ich196115. Mai 2023 • 14:11 Uhr 

Und ob beim Zählen der Stimmen und der Veröffentlichung alles richtig gelaufen ist - wer weiß. Es gibt in einigen Berichten jedenfalls erhebliche Zweifel daran - auch gestern in der ARD (z.B. Auslandsjournal)."

Gäbe es tatsächlich irgendwelche Zweifel, hätten sich die ausländischen Wahlbeobachter sicherlich schon längst dazu geäußert.

Opa Klaus

Verstehe ich jetzt nicht. Der türkische Wähler ist letztlich der Souverän, welcher über den Wahlausgang entscheidet. Woher nehmen Sie die Erkenntnis, dass es sich ohne Herrn E besser leben lässt? Das ist für mich der Klassiker. Der deutsche Michel oder die deutsche Michellin weiß viel besser, was gut für die türkische Bevölkerung ist und hofft auf Einsicht, dass die Türken sich unserer Meinung anschließen. Wow... 

fathaland slim

Erlauben Sie mir bitte, erklärter Erdogangegner zu sein, auch wenn ich kein Türke bin. Erdogan ist Teil der rechtsautoritären Internationale und dort in Gesellschaft von Trump, Bolsonaro, Orban, Putin und Netanjahu. Ich bin weder US-Amerikaner, noch Brasilianer, Ungar, Russe oder Israeli, aber ich bin Antifaschist und Bürger dieser Welt, der einzigen, die wir haben, weswegen ich es mir erlaube, mich mit meiner Meinung und meinen Einschätzungen überall einzumischen, wo ich das für richtig halte. Und ich erwarte dies auch von all meinen Mitweltbürgern, welche die gesamte Menschheit umfassen. Nationalismus in jeder Form ist mir ein Gräuel.

Ich hoffe, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt.

0803

Die Zweifel sind nicht erheblich, sind Einzelfälle, die die Wahlbeobachter registrieren konnten. Es haben um die 60 Mio. Wahlberechtigten gewählt. Die Türken haben zu mehr als 50% nationalistisch, religiös, antiliberal, autoritaristisch und pro Stabilität/gegen Wechsel, also aus ihrer Sicht gegen höheres Risiko bzw. Unbekanntes und gegen mehr Freiheit und persönliche Rechte gestimmt. Dagegen weniger. Das kann man sicher jetzt schon annehmen. Besser, wir sehen es. 

Sisyphos3

>>Und ob beim Zählen der Stimmen und der Veröffentlichung alles richtig gelaufen ist - wer weiß.<<

 

 

und so entsteht ein Gerücht

"könnte ja sein"

wobei schauen sich mal die letzten Wahlen in Berlin an

keine Wahlzettel, geschlossen Wahllokale und vergessene Wahlzettel ....

werner1955

als Erfolg verbucht?

Richtig. Er wird ja auch mit großer 'Sicherheit wieder als präsident gewählt. 

 Das machen doch viele Politiker und Parteien in der ganzen Welt so.

LifeGoesOn

Weil der Gegenkandidat mit Schuhen über einen Teppich gelaufen ist, gewinnt Erdogan die Wahl.

Das sagt doch schon alles über die Denkweise in der Türkei, aber auch über Türken, die hier wählen dürfen. Kopfschütteln sei hier mal angebracht ... und ich zweifele da sogar am Verstand der Wähler. Aber man muss wohl "Prioritäten" setzen, wenn es um das eigene Wohlbefinden geht ... 😁

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Opa Klaus

Sie zweifeln also am Verstand von knapp 50% der türkischen Wahlberechtigten? Haben Sie sich schon schon einmal Gedanken gemacht, warum die Leute Erdogan wählen? Tut mir ja leid, dass Ihre Wünsche hinsichtlich des Wahlausgangs nicht zugetroffen haben. Da müssen Sie jetzt durch... 

LifeGoesOn

Ja, warum wählen die denn Erdogan? Verraten Sie es mir 😵‍💫

Und durch muss da nicht ich, sondern die Bürger der Türkei! 😉

das ding

Sie zweifeln also am Verstand von knapp 50% der türkischen Wahlberechtigten? 

50 Prozent sind eine ganz normale Durchschnittsmenge an Verstandeslosen in einer Menschenmasse. Machen Sie sich mal kundig ueber Massenpsychologie vs Indivualpsychologie und die diversen Beinflussungen. Das Beochbachten einer AFD Demo reiyht auch aus. Was meinen Sie denn, warum es Wahlkampf gibt? Um den Leuten vor der Wahl zu sagen, was sie waehlen sollen. Waere nicht noetig, wenn 100 % prozent Verstand besaessen. Offensichtlich geht man (ueberall) davon aus das einer erklecklichen Menge vor der Wahl noch eingetrichtert werden muss, was das Beste fuer sie ist. Das Problem aber ist: Erdogan will nicht das Beste fuer alle und ganz aktiv sogar Schlechtes fuer andere (das kurdische z.B, wuerde er ausrotten wenns ginge) In einer guten Demokratie gibts Werte, die ethisch sind - fuer die ohne Verstand. Oder was meinen Sie, warum gibts Verkehrsregeln? Fuer die ohne Verstand (beim Verkehr). Was denn sonst? 

fathaland slim

Erdogan kontrolliert so gut wie die gesamte Presse des Landes und bringt jeden ernst zu nehmenden politischen Gegner hinter Gitter.

Das dürfte auch Ihnen nicht verborgen geblieben sein.

redfan96

Na ja, und in D hat ein Lachen zur Unzeit H. Laschet wahrscheinlich den Sieg gekostet. Solche Kleinigkeiten werden durch die soz. Medien zu Riesenelefanten aufgeblasen. Ist aber wohl universell und nicht alleine auf die Türkei begrenzt.

pxslo

Der gestrige Wahltag ist auf jeden Fall ein Sieg der türkischen Demokratie. Alles lief korrekt ab, das mussten am Ende selbst die deutschen Wahlbeobachter zugeben.

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melancholeriker

Propagandamonopol und die völlige Kontrolle des Staatsapparates für die Unterdrückung der Opposition sind nur für die Liebhaber großmäuliger, herrschsüchtiger Autokraten sowas wie legitime Voraussetzungen, denen am Ende ansonsten unbedingt eine demokratische Willensentscheidung des Souveräns folgen darf. 

Es scheint in Deutschland eine noch ungebrochene Tradition zu geben für alternatives Demokratieverständnis. 

 

Sisyphos3

wie buchstabieren sie Demokratie ??

entweder das Volk ist der Souverän und bestimmt oder wir lassen Wahlen gar nicht erst zu

fathaland slim

Ihre Antwort geht komplett am Post, auf den sie sich beziehen soll, vorbei. Natürlich ist in einer Demokratie das Volk de Souverän. Was für ein Allgemeinplatz. Wenn aber der Herrscher die gesamte Presse des Landes kontrolliert, dann ist es für das Volk sehr schwer, sich die Informationen zu besorgen, die es braucht, um seine Souveränität kundig auszuüben. Ein vom Herrscher manipuliertes Volk ist nicht souverän.

frosthorn

Es entspricht dem Weltbild, das ich von dem Foristen kenne: wo es Wahlen gibt, herrscht Demokratie.

0803

Es gibt in der Türkei keine Pressefreiheit, keine unabhängige Justiz. Die Menschen werden eingeschüchtert, selbst der Präsident hat wahrscheinlich die Übersicht verloren, wie viele BürgerInnen er wegen Beleidigung u.ä. von der Justiz verfolgen lässt. Reporter ohne Grenzen sehen die Türkei auf Platz 165 (zwischen Russland und Ägypten) von ca. 180. Vor Erdogans erster Amtszeit (als Ministerpräsident ab 2003) stand sie um Platz 100 herum. Hat sich kontinuierlich verschlechtert. Viele Journalisten werden verfolgt, sitzen wegen ihrer Arbeit im Knast. Viele Menschen haben Angst, ihre Meinung öffentlich kund zu tun. Demokratie? Ganz klar: nein, ist keine! Das Land hat es aber historisch und kulturell betrachtet, sehr schwer mit dieser Möglichkeit.

Sisyphos3

mag sein (ich glaube das)

aber die Menschen dort hatten die letzten 20 Jahre zeit das zu ändern

(auch als es noch nicht so extrem war)

zöpfchen

Auch wenn man annehmen darf, dass es der letzte Sieg der türkischen Demokratie war. Erdogan wird jetzt mit den letzten Resten der Zivilgesellschaft aufräumen. Sie hat sich quasi zu Tode gesiegt. 

Autograf

Dies bezieht sich aber nur auf den reinen Wahlvorgang. Zu einer korrekten demokratischen Wahl gehört aber auch vorher eine Möglichkeit aller Bewerber angemessen in den Medien auftreten zu können. Dazu gehört auch Meinungsfreiheit. Z.B. die Möglichkeit, öffentlich feststellen zu können, dass das wirtschaftliche Chaos, dass Erdogan seit Jahren bewirkt, nicht zuletzt aus der massiven Korruption an der Spitze des Staates resultiert. So kann keine Wirtschaft funktionieren. Und hier hat Erdogan alle anderen Kandidaten in geradezu absurder Weise benachteiligt, so dass ein großer Teil der Wähler tatsächlich nichts anderes zu hören bekam, als die Lügen, Unterstellungen und Behauptungen von Erdogan. Wenn man noch nicht einmal öffentlich sagen kann, wie sich Erdogan und sein Clan aus öffentlichen Geldern bereichert und der Wirtschaft schadet, ohne von ihm ins Gefängnis geworfen zu werden, was ist daran demokratisch?

Sisyphos3

"Ohrfeige, die Erdogan als Erfolg verbucht"

 

erstaunlich wie die deutschen Medien   Berichten und Ergebnisse interpretieren

und  meine Landsleute scheinen voll darauf abzufahren

die SPD fuhr ihr zweitschlechtestes Ergebnis ein seit bestehen der BRD - feiert es als Sieg

und genau so ist es mit der Analyse in der Türkei

diesem Sultan am Bosporus fehlen gerade mal 0,5 % für den Wahlsieg

sein Konkurrent braucht immerhin 5 %

wie hat sich jetzt der Aufschrei der geknechteten Bevölkerung,

 die sich gegen diesen "Despoten" erhebt, im Wahlverhalten niedergeschlagen

traurig eigentlich, wenn 50 % einen Nationalisten wählen und nochmals 5 % nen Ultrarechten

wieviel vom Rest sind "Patrioten"

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0803

Hätte lauten können: "Klatsche für Erdogans Herausforderer". Machen Sie  nichts daraus, weder noch. Erdogans Partei hat rund ein Fünftel Stimmen verloren. Ist auch was wie Ohrfeige. So hat fast jeder bekommen, was ihn ärgern dürfte, falls er nicht schon im Voraus damit heimlich gerechnet hatte, darüber schwieg, weil Wahlkampf so besser funktioniert.

Sisyphos3

wie wurde denn hierzulande berichtet

es gäbe einen Aufschrei in der Bevölkerung bei den Jungen vor allem aber Frauen

also wie ein erdrutschartiger Sieg der Opposition sieht das für mich nicht eben aus

eher die stehen auf den und seinen Herrschaftsstil

Möbius

Gemessen an den deutschen Erwartungen und den diversen „Wahlhilfen“ aus dem Westen für den Oppositionskandidaten muss man Erdogan wirklich Stehvermögen attestieren. 

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fathaland slim

Wahlhilfen aus dem Westen, gäbe es sie denn, können ihr Ziel nicht erreichen, wenn 90% der Medien vom Herrscher kontrolliert werden und Journalisten mit abweichender Meinung massenhaft im Knast sitzen.

Aber daß Sie solche Herrscher bewundern, ist ja nicht neu.

Möbius

Das ist doch Quatsch. Ich erwarte nur das der Westen aufhört sich in die Wahlen in anderen Ländern einzumischen - so wie er das umgekehrt ja auch erwartet das sich andere Länder nicht in die Wahlen im Westen einmischen. 

Kristallin

Nur hat sich "der Westen" gar nicht in die Wahl "eingemischt"!

Zweifel am ordnungsgemäßen Ablauf der Wahl, darf es bei einer autokratisch regierten Nation absolut geben, vorallem sind diese Zweifel betreffend der Wahl nicht neu!

"Der Westen" hat aber definitiv nicht "mitgewählt" oder ähnliches!

zöpfchen

Bewundernswert ist aber, dass die Türken in Deutschland, obwohl sie unbehinderten Zugang zu freien Medien haben, weiter mehrheitlich für Erdogan gestimmt haben.

Und das, obwohl jedem klar sein müsste, dass Erdogan die türkische Demokratie nach seinem Wahlsieg, weiter demontieren wird.

So könnte man das Abstimmungsverhalten der in Deutschland lebenden Türken auch dahingehend interpretieren, dass sie Demokratie in ihrem Heimatland offenbar als nicht besonders wichtig ansehen. 

 

 

zöpfchen

Bewundernswert ist aber, dass die Türken in Deutschland, obwohl sie unbehinderten Zugang zu freien Medien haben, weiter mehrheitlich für Erdogan gestimmt haben.

Und das, obwohl jedem klar sein müsste, dass Erdogan die türkische Demokratie nach seinem Wahlsieg, weiter demontieren wird.

So könnte man das Abstimmungsverhalten der in Deutschland lebenden Türken auch dahingehend interpretieren, dass sie Demokratie in ihrem Heimatland offenbar als nicht besonders wichtig ansehen. 

 

 

SirTaki

Ein machthungriger, auf seinem Thron klebender Potentat versucht, sich bis zuletzt zu halten. Was Erdogan braucht, ist Zusammenhalt von jenen Leuten, die von ihm Vorteile und Vorrechte erwarten. Die nationalistischen Bewegungen haben auch vor der Türkei keinen Halt gemacht, so dass dieser Potentat mit allen Mitteln Strategien und Überredung ausspielt. Die Türkei hat für die NATO und im Nahen Osten als Puffer zu den Strömen von Geflüchteten eine Schlüsselrolle. Und wir haben alle gesehen, was Erdogan daraus bastelte. Erpressung und Trickserei sind sein Markenzeichen gen Westen und EU. Und die islamische Strömung aus Iran und Syrien bis hin Arabische Halbinsel ist seine Zielrichtung, um im Staat nicht noch mehr Risiken zu haben. Was Unterdrückung und Minderheitenschutz betrifft, hat sich an Vorbehalten nichts geändert. Was die Leute in Europa, die wählen dürfen, offensichtlich weniger juckt. Hauptsache Nationalstolz und wichtige Rolle Ankaras im Weltgeschehen sind gesichert.

SirTaki

Die Opposition in der Türkei wird vielleicht punkten, aber ob das Stabilität und Verlässlichkeit der Türkei mit anderen Partnern bringt, kann man mit Fragezeichen versehen. Da ist wohl das eine Übel mit dem anderen abzuwägen. Was manche nationalistische Leute an Ansichten und Weltbild in die europäische Ecke verströmen, sollte ebenso mit gesundem Misstrauen beobachtet und auch in Deutschland geblockt werden. DITIB ist nicht umsonst ins Visier der Behörden geraten. Einflussnahme auf unsere Leute halte ich für eine riskante Welle, die uns schnell in den Sog mitreißen kann, wenn Kurden und Türken sich auf unseren Straßen begegnen und übergriffig werden. Was also in der Türkei geschieht, schwappt auch zu uns rüber. Liberalismus und Toleranz wie Rechtstaatlichkeit sind unproblematisch, da aber auch das Wertesystem in der Türkei am Kippen ist, sollten wir uns alle fragen, wie die Zukunft mit diesem Land in Aufruhr und Unterdrückung für uns sein wird.

Vector-cal.45

Es wundert mich bei jeder Wahl in der Türkei, dass von den in Deutschland lebenden Türken mindestens 60% Erdogan nicht nur unterstützen, sondern ihn auch noch geradezu abfeiern.

 

Wenn er und seine Regierung so toll ist und die Türkei sich in den letzten 20 Jahren so wunderbar entwickelt hat, warum leben die Leute dann hier, in einem eher säkularen, christlich-westlich geprägten Land?  

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Sisyphos3

und warum wählen Auslandtürken vornehmlich den Erdogan ?

 

melancholeriker

Warum sollen die dortgebliebenen es besser haben als sie, die viel riskiert haben und kulturelle Anpassung ist auch kein Pappenstiel. Selbst schuld, daß die den nicht loswerden und ein bißchen harte Hand hat bisher noch niemandem geschadet, oder? 

Ist nicht meine Einstellung, aber als integrierter Deutschtürke hätte man gezeigt, daß man die Mentalität der Erzkonservativen in Deutschland gut verinnerlicht hat. 

Möbius

Weil dieses „säkular-westliche“ Land einen großen Hunger hat auf billige Arbeitskräfte .. noch weitere Fragen? 

fathaland slim

Ja, ich habe weitere Fragen.

Werden diese billigen Arbeitskräfte aus der Türkei importiert und gezwungen, hier zu arbeiten? Arbeiten Türken hier für weniger Geld als Deutsche? Gelten für die keine Tarifverträge? Gab es in den letzten Jahrzehnten eine nennenswerte Arbeitskräftemigration aus der Türkei nach Deutschland?  

Möbius

Nein. Aber gerade deshalb sollten Sie sich fragen wieso viele wahlberechtigte  Türken in Deutschland das von ihnen präferierte Gesellschaftssystem ablehnen 

Mauersegler

Sie geben also zu, dass das von Ihnen gebrachte Argument falsch und sinnlos ist. Und erwarten nun vorwurfsvoll die richtige Antwort von fathaland slim. 

das ding

Es wundert mich bei jeder Wahl in der Türkei, dass von den in Deutschland lebenden Türken mindestens 60% Erdogan nicht nur unterstützen, sondern ihn auch noch geradezu abfeiern.

Was ist daran verwunderlich? Bei der Manipulation und Propaganda, bei der Informationsunterdrueckung und -selektion? Ein Beispiel steht schon im Artikel, bezgl. dem Sender TRT. Dann kommt hinzu wie direkt bei der Wahl berichtet wurde, jedenfalls laut Arikan im Interview: "Auch wurden am Anfang nur die Ergebnisse aus AKP-Hochburgen mitgeteilt. Das hat auf beiden Seiten eine bestimmte Stimmung geschaffen." Ein weiteres Beispiel: Zur Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei blockiert Twitter auf Regierungswunsch "bestimmte" Inhalte. (heise.de)

Mich wundert da nichts. Und... deutsche Leute sind auch nicht anders.

Mauersegler

dass von den in Deutschland lebenden Türken mindestens 60% Erdogan nicht nur unterstützen, sondern ihn auch noch geradezu abfeiern.

Das. Ist. Falsch.

Oder mit welchen Zahlen wollen Sie das belegen?

EGriesbach

Ohrfeige hin oder her. Er wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiter machen können. Nur das zählt für ihn. 

Sonnenblume

Die Türken sind auch nicht dumm, wenn Erdogan überhaupt nichts erreicht hätte, wäre er schon lange Geschichte. Nur sieht man auch bei ihm, dass es nie gut ist, wenn einer zu lange an der Macht ist. Er umgibt sich nur mit Jasagern, relevante Posten in Militär und Justiz sind mit Gesinnungsgenossen besetzt, die Opposition größtenteils im Exil. Wer schonmal in der Türkei war, weiß, wie sehr Staatsgrunder Atatürk verehrt wird. Erdogan baut den laizistischen Staat komplett um, er löst die Trennung von Religion und Staat auf, und sie jubeln ihm zu. Verstehen muss man nicht, wieso er es trotzdem wieder schafft, wie es aussieht. Ich halte es für kein gutes Zeichen für die Türkei.. 20 Jahre sind genug. 

Werner Ehlert

Totgesagte leben länger... 

 

Bei Erdogan wissen viele, was sie erwartet... Das gleiche, wie die letzten Jahre... Nichts Gutes, kann man meinen. 

Aber die Alternative baut auf eine "Koalition" aus 6 Parteien und wenn man sich nur den Zusammenhalt unserer Regierung anschaut, die aus "nur" 3 Parteien besteht. Da jetzt noch die Nummer 7 - ultranationalist und antikurdisch - einbauen zu wollen... Wird schwer, damit eine Regierungsperiode durchzuhalten. 

 

So ist es für viele Wähler letztlich die Wahl zwischen Pest und Cholera. Original Ton von Freunden, die Erdogan definitiv nicht mögen... "bei ihm wissen wir, was kommt..." 

 

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Ich bin so ein wenig zwiegespalten, welchen Kandidaten ich tatsächlich als besser empfinden soll. Ich bin zwar begeisterter Europäer, jedoch kommt mir das Grausen, wenn ich an eine Annäherung der Türkei an die EU als Beitrittskandidat vorstelle. Denn ich bin davon überzeugt, dass die EU mit der Türkei in jetziger Form völlig überfordert wäre. Und darum wäre ich schon froh, würde Erdogan Präsident bleiben. Der ist nämlich der beste Garant dafür, dass es mit einem EU-Beitritt nicht klappt. Auf der anderen Seite ist ein instabile Türkei, für die eben Erdogan auch hauptverantwortlich ist, auch nicht in unserem Interesse. Daher muss man sich schon zwischen Ying und Yang entscheiden. Abgesehen davon, dass ich eh glaube, dass Erdogan es wieder schafft. Eines kann ich jedoch gar nicht verstehen: wir haben Asylsuchende aus der Türkei im Land und erlauben dem Hauptverantwortlichen dennoch Wahlwerbung hier. Wie passt das zusammen?

kurtimwald

Wenn ich die Wahlaussagen so sehe und Ich bin ja eigentlich recht tolerant.

Wenn ich allerdings höre das gerade die türkische Mitbürger die hie die Freiheit genießen den Diktator Erdogan wählen,

dann möchte ich nicht das die Türkei zur EU gehört und deren Bürger hier bei uns wie die von außerhalb EU behandelt werden.

einfachermensch

die Deutschtürken fahren nur in die Türkei in Urlaub, aber sie erleben die Unterdrückung und die Probleme im Land nicht, sind nicht betroffen  ... sie können hier unabhängige Nachrichten aus der Türkei hören-  und  trotzdem wählen sie Erdogan???   Wenn sie so gut finden, was Erdogan macht, warum sind sie dann hier und nicht in der Türkei??? verstehe ohnehin nicht, wieso Jemand, der in Deutschland lebt, in der Türkei wählen darf.

Account gelöscht

Nun scheint das Wahlergebnis anders auszufallen als in-und ausländische Beobachter es vorher eingeschätzt haben. Die syrischen Flüchtlinge wollen allerdings alle drei Kandidaten wieder abschieben.

Und ansonsten geht es Brüssel, Berlin und den anderen Hauptstädten in Europa doch weiter darum, dass die Türkei ein verlässlicher Partner bleibt. Als Türsteher gegen Flüchtlinge, als Garant von Energielieferungen und natürlich in der NATO.

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