Erdogan ballt in einer Rede vor Anhängern nach dem ersten Wahlgang in der Türkei die Faust.

Ihre Meinung zu Interview zur Türkei-Wahl: "Ohrfeige, die Erdogan als Erfolg verbucht"

Nach dem ersten Wahlgang in der Türkei sieht der Journalist Arikan Präsident Erdogan in der Favoritenrolle. Entscheidend dürfte sein, welche Angebote er und Gegenkandidat Kilicdaroglu den Ultranationalisten zum Umgang mit Flüchtlingen machen.

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128 Kommentare

Kommentare

Seebaer1

Wenn man sich so an die Wahlprognosen in den deutschen Medie erinnert kann Erdogan dieses Ergebnis, in dessen Folge er mit ziemlicher Sicherheit wiedergewählt wird, durchaus als Erfolg verbuchen. Die "Ohrfeige" kassieren Andere.

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fathaland slim

Das liest sich, als würden Sie sich freuen.

Die Wahlprognosen stammten übrigens nicht von deutschen Medien, sondern von türkischen Meinungsforschungsinstituten. Deutsche Medien haben die lediglich transportiert.

Wolf1905

Ja, und das ist der Fehler der deutschen Medien: einfach „Wahlprognosen zu transportieren“ - wenn die deutschen Medien künftig Wahlprognosen aus dem Ausland ausstrahlen, müssen sie halt gleich die entsprechenden Quellen angeben. Wie war das bei der Wahl von Trump und beim Brexit? Auch nur ein „Transport von Wahlprognosen“ aus den jeweiligen Ländern.

Erdogan ist nur knapp an der absoluten Mehrheit gescheitert - bin mal gespannt, ob Kilicdaroglu tatsächlich alle, die nicht Erdogan gewählt haben, erreichen kann - ich befürchte nein, aber so sieht man auch, wie die Mehrheit der Türken tickt.

0803

Welche Wahlprognosen, eigenständige? Sind die Prognosen nicht etwa von türkischen Wahlforschern gekommen und deutsche Medien haben sie lediglich unkritisch, ohne eigene professionellen, profunden, Analysen übernommen? In der Türkei werden diese für ihre genau schlechten Voraussagen nun stark kritisiert. Ist bestimmt nicht einfach, von Deutschland oder anderen westeuropäischen Ländern aus, oder mit Forschern, die man in die Türkei schicken müsste, mit den gleichen Standards der Sozial- und Wählerforschung, die hier angewendet werden, in der Türkei, nicht nur in den Großstädten, z.B. auch in Anatolien, alle nötigen Daten zu erheben und die kritisch zu beuchten. Man hat hier sich einfach was gewünscht und gehofft. 

ich1961

Und wer hat Ihnen gesagt, das das alles "mit rechten Dingen zu ging"?

Das Chaos bei der Veröffentlichung der Zahlen kann niemandem entgangen sein. Wenn viele der Medien unter staatlicher Beobachtung - um das mal vorsichtig zu sagen - stehen, ist alles möglich.

 

Möbius

Da haben Sie völlig recht!

Mauersegler

Nein, Möbius, Seebär hat nicht recht. Wie Sie hier bereits mehrfach lesen konnten, handelte es sich um türkische Wahlprognosen. 

Möbius

Und Sie glauben das „türkischen Wahlprognosen“ nicht zu trauen wäre ? 

Mauersegler

Nein, wie kommen Sie darauf?

Falsch ist, dass es sich um deutsche Wahlprognosen handelte.

Hauptbrandmeister Till

Schon seltsam,

dieselben User, die Herrn Putin und Herrn Xi toll finden, stellen sich auch auf die Seite von Herrn Erdogan.

Es scheint unter ihnen eine hartnäckige Abneigung gegen demokratisch gewählte Regierungschefs zu geben.

Mir völlig schleierhaft, wie man sich als vernunftbegabter Mensch auf die Seite von Despoten stellen kann.

Wolf1905

Wie man sich als „vernunftbegabter Mensch“ auf die Seite eines Despoten stellen kann? Was für eine seltsame Frage … warum sind hunderte Millionen Menschen in China auf der Seite von Xi? Weil sie ihm den Wohlstand, den die erreicht haben, womöglich danken. Und viele Chinesen interessieren sich nicht für Politik, das weiß ich von einer Bekannten, die Chinesin ist. Und sind dann in Ihren Augen diese viele Chinesen nicht vernunftbegabt? Nein, die denken halt an sich selbst und ihre Vorteile, ganz einfach.

Sisyphos3

ja gelegentlich wundert man sich

mehr sollte man aber auch nicht tun

vermute mal andere wundern sich auch über uns und wie wir entscheiden

0803

Wer soll sich wundern, dass wir z.B. den Majestätsbeleidigungsparagraphen gestrichen haben? Die Thailänder sind auch schon in diese Richtung unterwegs, wie die Wahlergebnisse vom Wochenende zeigen. Was könnten Sie noch meinen? Dass Frauen bei uns Abi machen und studieren können und Motorrad fahren und sich auf der Straße knutschen manchmal und rauchen? Wir hatten vor kurzem sogar eine Kanzlerin! Bei Erdogan zu Besuch, war er nicht sehr nett zu ihr, war überheblich. Meinen Sie auch so was? Oder dass wir Russland wegen des Krieges gegen die Ukraine sanktionieren und die Türkei nicht? Oder dass bei uns die meisten Jungs nicht beschnitten werden? Sehr ungenau von Ihnen.

Zufriedener Optimist

Mir sind seine Wähler suspekt - diese entmachten sich selbst!

Was hat er denn Positives vorzuweisen?

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Nettie

"Mir sind seine Wähler suspekt - diese entmachten sich selbst!"

Mir sind Menschen, die getäuscht werden - meist weil sie es nicht besser wissen (können) bzw. nach dem Willen des Täuschers wissen 'dürfen' - nicht suspekt. Letzteres stimmt allerdings.

Carlos12

Den größten Flughafen der Welt,

Einen Flugzeugträger

Viele tolle Brücken.

Viele tolle Einkaufszentren

Einen Präsidenten, der es dem Rest der Welt zeigt.

Kurzum, einiges für die stolze nationalistische Seele. Es ist doch egal, was Zwiebeln kosten, Hauptsache man kann stolz die türkische Flagge schwenken.

werner1955

kann stolz die türkische Flagge schwenken. So ist es. 

Und wieder werden wohl viele türkische Mitbürger in demokratische Länder genau das gewählt haben.

0803

Wahrscheinlich vergleichen viele seiner WählerInnen die polit. und ökonom. Situation der Türkei und ihre eigene in den 1980ern und 1990ern und bis 2003, als Erdogan Ministerpräsident wurde, es dann einen starken Wirtschaftsaufschwung gab, die Inflation erfolgreich bekämpfte (bis sie wieder ab 2017/18 zurückkam) ,die Türkei international an Gewicht gewann, große Infrastrukturprojekte angegangen wurden, der Nationalismus einige Jahre später von ihm immer stärker betont wurde, er eine Politik verfolgte, die sich von den USA und der EU stärker emanzipierte, eine proislamische, zeitweise z.B. eine sehr israelkritische Haltung einnahm, sich an den Sanktionen gegen Russland nicht beteiligte, doch andererseits die Ukraine mit Waffen unterstütz, wegen Gasvorkommen mit dem Natopartner Griechenland stritt und drohte, in Syrien militärisch eingriff, sogar ein russischer Jagdbomber abgeschossen wurde. Menschenrechte, unabhängige Justiz, Kurdenstaat bzw. -autonomie sind für die weniger interessant.

Carlos12

Sie haben eine gute Aufzählung erstellt. Erdogan hatte viel Positives erreicht. Ich würde behaupten, dass der schleichende Niedergang mit der ersten Säuberungswelle Dezember 2013 in Militär und Justiz begann. Danach war die große zweite Säuberungswelle Sommer 2016. Sowas tut der Wirtschaftskraft einer Nation nicht gut. Aber wie schon geschrieben ist es ein schleichender Niedergang. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_der_T%C3%BCrkei

pxslo

Nun, Erdogan hat enorm viel Positives vorzuweisen, man muss nur mal darüber berichten! In der Türkei wird darüber berichtet bzw. die Leute sehen das mit eigenen Augen u. deshalb gewinnt Erdogan auch seit 20 Jahren alle Wahlen.

Mauersegler

Dass die gelenkte und zensierte Berichterstattung in der Türkei ihren Teil zu Erdogans Wahlerfolg beiträgt, dürfte stimmen. Vor allem bei den ungebildeteren Menschen auf dem Land, die seine Hauptwählerschaft bilden. In den Städten kriegt er dagegen kein Bein auf den Boden.

Sisyphos3

Vor allem bei den ungebildeteren Menschen auf dem Land,

 

denke das ist recht beleidígend formuliert

braucht man Abitur um was zu verstehen und eine Meinung zu haben ?

Nettie

Arikan: „Ich habe die Wahlnacht sehr widersprüchlich erlebt. Beide Seiten, Regierung und Opposition, haben die ganze Nacht geglaubt, dass sie den Sieg für sich beanspruchen können“

‚Widersprüchlich‘ sind Wahlen schon deshalb, weil es dabei darum geht, den ‚Sieg‘ über andere für sich beanspruchen zu können. Dabei kann es in einem funktionsfähigen Politiksystem nicht um die Herrschaft einiger über andere, sondern nur um die funktionierende Zusammenarbeit aller gehen. Sonst kann es - wie sich inzwischen zur Genüge gezeigt haben dürfte - zwangsläufig über kurz oder lang nur Verlierer geben.

Account gelöscht

Ich ziehe es vor, den Bericht der Wahlbeobachter abzuwarten.

KwT.

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fathaland slim

Abgesehen davon, daß es gewiss gravierende Unregelmäßigkeiten gab, ist es ein Unding, daß Erdogan 90% der Presse in der Türkei beherrscht, ähnlich wie Orban in Ungarn. Chancengleichheit geht anders.

Gogolo

Was soll Erdogan denn tun? Soll er sagen: liebe Presse, schreibt bitte zu 50% schlecht über mich?

Mauersegler

Was soll denn Ihre Frage? Er könnte Journalisten und Journalistinnen einfach unabhängig ihre Arbeit machen lassen. Scheint auch für Sie eine fremde Vorstellung zu sein.

Questia

Gogolo•13:56 Uhr | Armer schwarzer Kater |

| "Was soll Erdogan denn tun? Soll er sagen: liebe Presse, schreibt bitte zu 50% schlecht über mich? " |

Der arme Egodan. Lassen Sie mich ihm helfen:

Erster Schritt: Inhaftierte Journalisten frei lassen.

Zweiter Schritt: Kritische Pressestimmen zulassen.

Dritter Schritt: Die staatliche Lenkung und Beeinflussung der Medien unterlassen.

Voilà

Sisyphos3

werden hierzulande alle Parteien gleich behandelt bei der Art der Berichterstattung ?

zugegeben es ist schwierig unvoreingenommen zu sein,

 ertappe mich selbst dabei dass ich mich freue wenn man der LINKEN ... oder AfD eine reinwürgt   

 

fathaland slim

Es gibt hier keine vom Machthaber gelenkte Presse. In der Summe werden hier alle Parteien in der Berichterstattung gleich behandelt. Wenn man nur einzelne Presseerzeugnisse betrachtet, dann natürlich nicht. In der Jungen Freiheit wird gewiss über die AfD anders berichtet als über die Grünen. So wie auch in der TAZ, nur unter anderen Vorzeichen.

Bloß mal so als Beispiele.

Sisyphos3

wenn man sich bei uns Zeitungen betrachtet, aktuell und vor 50 Jahren

erkennt man auch gewisse unterschiede

irgendwie habe ich den Eindruck da wird auch viel kopiert 

so wie die sich  ähneln, in der Aufmachung mehr noch bei der Meinung

Sokrates

Erdogan wird schon sehen ob er die Ohrfeige als Erfolg verbuchen kann. Das ist noch nicht in trockenen Tüchern mit der Wahl. Ich würde mir einen türckischen Präsidenten wünschen der mehr und offener etwas für sein Volk tut, vor allem muß den Erdbebenopfern verstärkt geholfen werden und dazu muß die Türkei sich mehr für Länder öffnen die helfen wollen! Aber eines ist klar, mit Erdogan kommt die Türkei nie in die EU!

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pxslo

Woher wissen Sie, dass den Erdbebenopfern nicht ausreichend geholfen wurde? Kennen Sie die Wahlergebnisse? In den Haupterdbebengebieten Adiyaman, Kahramanmaras, Gaziantep hat Erdogan fast 70% der Stimmen geholt. Also von enttäuschten Bürgern hätte ich jetzt ein anderes Wahlergebnis erwartet.

Sisyphos3

genau das sollte man hierzulande auch mal beachten

wenn der Bürger dort ne ganz andere Meinung vertritt als hierzulande gedacht

Sokrates

Und woher wissen sie es ob den Erdbebenopfern ausreichend geholfen wurde? Ich war im Erdbebengebiet im Einsatz und habe immer noch Verbindung dort hin. Ich glaube ich weiß vielleicht mehr wie sie! Und vergessen sie nicht die Wahlstimmen aus Deutschland die mitzählen!

Sisyphos3

wenn man den Wahl Erfolg von diesem Erdogan dort sieht

scheinen die Erdbebenopfer nicht unbedingt enttäuscht zu sein

oder sie glauben die anderen täten (noch) weniger tun

 

Zitat "Ich glaube ich weiß vielleicht mehr wie (als) sie"

das würde ich zumindest mal bezweifeln !

sie (und ich) wissen nicht wo die Verwandtschaft von @pxslo wohnt

Mauersegler

Zitat "Ich glaube ich weiß vielleicht mehr wie (als) sie"

das würde ich zumindest mal bezweifeln !

Sie bezweifeln also den Glauben von Sokrates. Sehr übergriffig.

das ding

Aber eines ist klar, mit Erdogan kommt die Türkei nie in die EU!

Das ist eigentlich sowieso nicht der Dreh- und Angelpunkt. Sondern das die Tuerkei sich um sich selber kuemmert und vom "Erdoganismus' verabschiedet, sowohl von Erdogan selber als auch von dessen sogenannten "Werten".

Sisyphos3

Aber eines ist klar, mit Erdogan kommt die Türkei nie in die EU!

 

liegt es an dem einen Mann

oder nicht an der Gesellschaft die eben wie der tickt ?

nie wieder spd

Eine Ohrfeige für Erdogan wäre es gewesen, wenn deutsche Medien über seine Korruption und andere Schweinereien schon berichtet hätten, als diese passiert sind. So ist in Deutschland auch bisher unbekannt, welche Erkenntnisse über Schmugglereien des Erdogan- Clans dafür gesorgt haben, dass Deniz Yüksel in der Türkei im Gefängnis gelandet ist. Selbst Herr Yüksel scheint während seiner Haft alles darüber vergessen zu haben. Eine ausführliche Berichterstattung dazu fand nicht statt. Auch, dass Erdogan sogar im EU - Gebiet Gegner durch türkische Geheimdienste verhaften und in türkische Gefängnisse deportieren ließ , fand kaum größere Aufmerksamkeit. Wenn Putin sowas getan hätte, wäre wahrscheinlich schon längst die gesamte Nato im Einsatz. 

Erdogan wurde von der EU von vorne bis hinten protegiert und konnte die Flüchtlinge in der Türkei als Druckmittel einsetzen. Noch nicht einmal die Wahlberechtigten in Deutschland konnten von Erdogan abgebracht werden. Zeit genug dazu wäre gewesen.

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rjbhome

Erdogan und seine Regierung sind halt geostrategisch wichtig

pxslo

Die Wahlberechtigten in Deutschland haben mit über 60% wieder mal Präsident Erdogan gewählt. Und das trotz einseitiger Berichterstattung über ihn. Die Türken wissen halt viel besser über die Situation in ihrem Land Bescheid als ein ausländischer Journalist, der noch nicht einmal die Sprache spricht. 

Der sog. "Flüchtlingsdeal" war eine Idee der EU, nicht der Türkei. Die würden diesen einseitigen Deal (der zu Lasten der Türkei entstand) am liebsten sofort loswerden. 

Mauersegler

Die Wahlberechtigten in Deutschland haben noch nie mit über 60 Prozent Erdogan gewählt. Es geht nämlich nicht einmal die Hälfte von ihnen zur Wahl. Und dieses Mal hat meines Wissens etwa die Hälfte der Wählenden ihre Stimme Herrn E. gegeben.

Sisyphos3

also beim letzten Mal waren es in Stuttgart 67 %

schon erstaunlich - eigentlich wieder nicht !!

Mauersegler

Sisyphos, es waren 67 Prozent der Wählenden, nicht der Wahlberechtigten. Bitte rechnen Sie die tatsächliche Prozentzahl selber aus.

Sisyphos3

was soll so ne Argumentation ?

sebo5000

Um die Aussagekraft von Zahlen ins richtige Verhältnis zu setzten...hätten se auch selber draufkommen können.... 

Questia

@pxslo•14:19 Uhr |Zeitsprung? |

| "Die Wahlberechtigten in Deutschland haben mit über 60% wieder mal Präsident Erdogan gewählt. ..." |

Soweit ich informiert bin, wurden die Stimmen aus dem Ausland noch gar nicht ausgezählt.

Lediglich die staatlich gelenkten Medien stellen diese Behauptung auf. Offizielle Zahlen gibt es derzeit noch nicht.

das ding

Die Türken wissen halt viel besser über die Situation in ihrem Land Bescheid

Die wissen genau das was ihnen Erdogan mithilfe seiner Propagandamaschinerie eintrichtert.

Sisyphos3

und wir ?

 

gibt es eine Wahrheit ?

und vor allem wie empfinden die ne Situation - wie wir

 

sebo5000

ne Situation empfindet halt jeder Mensch anders , kommt halt drauf an wases für ne Situation is und wie se dann wirkt...obs jetzt Unterschiede zwischen ner türkischen Situation oder ner deutschen Situation gibt, wage ich nicht zu beurteilen... 

 

fathaland slim

Sollte Erdogan die Stichwahl gewinnen, was leider wahrscheinlich ist, so wird das passieren, was viele Türkeikenner voraussagen. Nämlich daß massenhaft junge, gut ausgebildete, intelligente Leute das Land verlassen werden, auf denglisch nennt man das Brain Drain. Erdogan fährt das Land komplett gegen die Wand, mit seiner selbstherrlichen, intellektuellenfeindlichen Art. Jede Türkin und jeder Türke, der oder die unabhängig denkt, wird in diesem Klima keine Zukunft mehr sehen. Und so bleibt Erdogan auf absehbare Zeit Herrscher über eine negative Auslese. Über die Ungebildeten, Gehorsamen und Angepassten, die ihm dann einen Wahlsieg nach dem anderen bescheren werden. Ihm, dem starken Mann, der sie mit sicherer Hand in den Abgrund führt.

Was für eine ungeheure Tragödie.

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artist22

@fa: Was für eine ungeheure Tragödie.

Ich sehe es als eher mit Charly M. als Farce an.

Denn ein starker Mann war er noch nie. Er hat nur früh mit seinem Sohn erkannt, wie man am besten an die Tröge kommt. Eben als 'Starker Mann Darsteller'

Insofern ein passenden Pendant zu Herrn P. auds M. Vielleicht können sie deshalb auch so gut miteinander ;-)

nie wieder spd

Genau solche Leute braucht die ganze Welt. Und für diese Leute wäre das eher keine Tragödie, wenn wir sie ins Land ließen. Wir sollten Erdogan die Daumen drücken.

Tremiro

Wieso braucht die ganze Welt starke Männer, die ihr Land in den Abgrund führen? Ich halte Politiker die für, und nicht gegen ihr Land arbeiten für sinnvoller.

Questia

@nie wieder spd•13:46 Uhr, @wenigfahrer •13:59 Uhr | Trugschluss? |

Ich habe den Eindruck, Sie erliegen einem Trugschluss. Dass die Klugen Köpfe die Türkei verlassen,  bedeutet m.E. nicht (automatisch), daß sie nach D kommen.

Dem Wahlverhalten der Deutschtürken nach zu schließen, könnte genau das Gegenteil der Fall sein. Denen scheint unsere Art zu leben, nicht zu gefallen. Davon könnten die Klugen Köpfe sich beeinflussen lassen.

schabernack

➢ Nämlich daß massenhaft junge, gut ausgebildete, intelligente Leute das Land verlassen werden, auf denglisch nennt man das Brain Drain. Erdogan fährt das Land komplett gegen die Wand, mit seiner selbstherrlichen, intellektuellenfeindlichen Art.

Er wird Leistungen und Errungenschaften der Türkei rühmen an den Beispielen Flugzeugträger und Atomkraftwerk. Sogar das Erdbeben hat ihn nicht die Mehrheit genommen trotz jahrzehntelang geduldetem Erdbebenbaupfusch.

wenigfahrer

Was Sie beschreiben könnte natürlich sein, wäre doch aber zum Vorteil für uns, wir benötigen doch in fast allen Branchen gute junge Menschen, also dem einen Leid ist des anderen Freud. 

Ich gehe mal von mir aus, so schnell und gut ist es mit dem verlassen der Heimat nicht, bringt oft auch vieles negative mit sich, kann ich ihnen aus Erfahrung versichern.

 

pxslo

Es gibt auch einen Brain Drain in die andere Richtung. Erdogan hat eine starke Rüstungsindustrie aufgebaut. Dafür werden jedes Jahr werden Ingenieure benötigt. Deshalb hat man angefangen im Ausland arbeitende Türken wieder ins Land zu holen. Die Kampagne läuft schon seit mehreren Jahren mit Erfolg. Auch bei der Entwicklung der türkischen Elektroautos ging man einen ähnlichen Weg, denn jeder wird gebraucht. Die Wähler haben das natürlich bemerkt u. Präsident Erdogan ihr Vertrauen ausgesprochen.

fathaland slim

Ja, jemand, der imperiale Ambitionen hat, braucht natürlich eine starke Rüstungsindustire, und für die braucht man entsprechende Fachleute. In Autokratien und Diktaturen blüht erfahrungsgemäß der Militarismus, und Kriegsindustrie schafft Jobs. 

Was das Elektroauto angeht, so werden in jedem Land dieser Erde momentan große Anstrengungen unternommen. Wäre ich Ingenieur oder Techniker, so würde ich mir einen Arbeitsplatz in einem Land suchen, welches nicht von immenser Inflation geplagt ist. Und wo ich nicht ständig aufpassen muss, was ich sage, wenn ich nicht plötzlich als Terrorist dastehen möchte.

NieWiederAfd

Die Ergebnisse, dass Erdogan führt, sind aus den bekannten Gründen mit Vorsicht zu betrachten.

Es ist beschämend, dass offensichtlich ein Teil der Wählerschaft auf die Schmutzkampagnen Erdogans gegen seinen Herausforderer Kilicdaroglu in die Nähe von Terror zu rücken. Aufgrund der ausufernden Berichterstattung im (gelenkten) TV ist das aber leider auch zu erwarten gewesen.

 Kein gutes Zeichen für die türkische Demokratie.

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pxslo

Das Gegenteil kann ich unterstreichen. Allein die Oppositionspartei CHP hat 250.000 freiwillige Wahlbeobachter aktiviert. Das gleiche gilt für die anderen Parteien. Pro Wahlkabine waren fast ein Dutzend Wahlbeobachter zu sehen. Die waren auch bei der Auszählung dabei und haben die Ergebnisse via Handy an die Zentrale weitergeleitet. Auch die EU, USA u. andere westliche Staaten haben Tausende von Wahlbeobachtern entsendet. Bis jetzt gibt es keinerlei Vorwürfe bezüglich Wahlmanipulation. Das macht auch keinen Sinn, denn hätte Erdogan tatsächlich manipuliert, hätte er die nötigen 1% auch noch herbeigeschafft, um über die 50% zu kommen. Dann wäre er Präsident. Sehen Sie, das ist alles nur eine Frage der Logik.

Quark

Würde in Deutschland eine Partei über 49 Prozent bekommen, dann würde die gewinnend Partei ausflippen und ihre Politik der vergangenen Jahre für das Nonplusultra halten. So einen Rückhalt bei den Bürgern hat in Deutschland keine Partei mehr. 

 

In den Kommentaren über die türkische Wahl ist die Enttäuschung groß. Es wird gejammert und gegrübelt, warum ein Herrscher wie Erdogan vom Volk geliebt werden kann.  Das ist den Deutschen schon lange fremd. Es kohlt nicht mehr, es merkelt nicht mehr, es scholzomat so vor sich her.

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Kristallin

Der wird vom Volk "geliebt" Nee von seiner Anhängerschaft...... sonst gäbe es ja keine Stichwahl.......

Übrigens wozu sollte eine Bevölkerung ihre gewählte Regierung "lieben"? Wie blind kritiklos wäre eine Bevölkerung dann?

Diese "Liebe" erwarten u verlangen außerdem Autokraten!

Niemand sollte eine Regierung "lieben"! Komische Einstellung!

"An (Führer)" zu "lieben", ist ungesund!

Account gelöscht

Es wird gejammert und gegrübelt, warum ein Herrscher wie Erdogan vom Volk geliebt werden kann.  Das ist den Deutschen schon lange fremd.

Na Gott sei Dank. Ich würde mich aus einem Volk, das seinen "Herrscher" liebt, ganz schnell verdünnisieren.

Wenn Sie Herrscher lieben, steht Ihnen fast die ganze Welt offen.

Mauersegler

Haben Sie mal über die Bedingungen nachgedacht, die zu solchen Ergebnissen führen? 

Eine fast hundertprozentig gelenkte Medienlandschaft mit Propaganda von morgens bis abends; Totschweigen, Verleumden, Kriminalisieren, Verhaften Oppositioneller; Verteilen von Almosen an bestimmte Gruppen, um Dankbarkeit zu erzeugen und so ihre Stimmen zu erkaufen, ein indoktrinierendes Schulsystem mit immer größerem Gewicht der Religion ...

Doch, die Politik Erdogans, der sein Land eigenhändig in eine fürchterliche wirtschaftliche Krise gestürzt hat, ist bestimmt das Nonplusultra. 

fathaland slim

Ich, für mein Teil, bin heilfroh, in einem Land zu leben, in dem die Mitbürger den von ihnen gewählten Repräsentanten äußerst kritisch gegenüberstehen und wo mittlerweile keine Partei wesentlich mehr als 30% der Stimmen einfährt. Das macht die Diskussion zwar oftmals anstrengend, aber das ist mir entschieden lieber als Hurra, Hurra, Hurra.

Carlos12

1.) Als Erdogan vor 20 Jahren anfing hat er mit seiner erfolgreichen Wirtschaftspolitik viele Anhänger gewonnen.  Sie bilden eine breite zuverlässige Wählerschicht. Das Problem ist, dass seine Wirtschaftspolitik der letzten ca. 10 Jahre eher disfunktional war und es auch bleiben wird. Seine Anhänger sind aber nicht in der Lage dies zu begreifen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Beharren_auf_%C3%9Cberzeugungen

2.) Die Türkei ist  ein Industrieland auf mäßigen Niveau und das wird sie trotz des Brain Drain auch bleiben. Sie wird nicht innerhalb weniger Jahre zum Entwicklungsland werden. Aber sein Versprechen die Türkei zum 100jährigen Jubiläum 2023 zur zehnstärksten Wirtschaftsnation zu machen konnte er nicht erfüllen. Stattdessen geht es im Ranking gemächlich nach unten.

Nettie

"Eine Ohrfeige, die Erdogan als Erfolg verbucht"

Das ist ja gerade das grundlegende Problem:

Die 'obersten Buchhalter' entscheiden für alle, wo was zu 'verbuchen' ist.

pxslo

Im Südosten der Türkei, genauer gesagt im Erdbebengebiet, hat Erdogan fast 70% (!) der Stimmen geholt, wie bspw. in Adiyaman oder Kahramanmaras. Verloren hat er aber in den großen Städten. Bei den Auslandstürken hat er wiederum fast 60% geholt. Für mich ist Präsident Erdogan daher der große Favorit für die Stichwahl. Die Türken wissen auch, dass die hohen Lebensmittelpreise in erster Linie Corona u. dem Ukraine-Krieg geschuldet sind. Und darauf hat Erdogan nun mal keinen Einfluss. Das gleiche gilt für die hohen Benzinpreise.

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Mauersegler

Die Türken wissen auch, dass die hohen Lebensmittelpreise in erster Linie Corona u. dem Ukraine-Krieg geschuldet sind. Und darauf hat Erdogan nun mal keinen Einfluss. Das gleiche gilt für die hohen Benzinpreise.

Die Türken "wissen" das, weil es ihnen in den staatlich gelenkten Medien tagein tagaus so erzählt wird. Während überall sonst zu lesen ist, dass Erdogan die tiefe Wirtschaftskrise seines Landes höchstselbst und eigenmächtig zu verantworten hat. Etwa durch seine absurde Zinspolitik gegen den Rat seiner eigenen Fachleute.

harry_up

Nach meiner Kenntnis werden die Stimmen der Auslandstürken erst am Mittwoch ausgezählt. 

Woher haben Sie die 60 %?

Sisyphos3

im Tagesspiegel steht Zitat :

Die türkischen Auslandswähler in 73 Ländern hatten ihre Stimmen schon vom 27. April bis 9. Mai abgeben können. Ihre Stimmzettel trafen am Freitag in Ankara ein, wo sie unter Aufsicht von Vertretern aller Parteien bis zur Auszählung am Sonntag verwahrt werden.

Mit gut 3,4 Millionen machen die Wahlberechtigten im Ausland rund 4,8 Prozent aller türkischen Wahlberechtigten aus. Die größte Gruppe lebt in Deutschland, dort sind 1,5 Millionen türkische Staatsbürger wahlberechtigt – 2,3 Prozent aller Wahlberechtigten.

Bei der letzten Präsidentenwahl vor fünf Jahren kam er in Deutschland auf 64,8 Prozent, deutlich mehr als im Gesamtergebnis der Türkei von 52,6 Prozent.

Sparer

Der Ausgang der Wahl war von vorneherein klar. Der der Stichwahl ist es auch. Erdogan wird einfach nicht zulassen, dass ein anderer gewinnt.