Offene Schublade eines Apothekerschranks

Ihre Meinung zu Apotheker wollen nationale Antibiotika-Reserve

Bundesweit fehlen derzeit Antibiotika - vor allem für Kinder ist die Versorgungslage kritisch. Der Apotherkerverband schlägt nun vor, eine nationale Reserve für die Medikamente einzurichten. Lauterbachs Pläne sieht der Verband kritisch.

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84 Kommentare

Kommentare

Traumfahrer

Grundsätzlich ist es doch die Gier der Pharmabranche, die große Teile der Produktion in ferne Länder mit äußerst billigen Löhnen und noch mieseren Arbeitsbedingungen verlegten, hier aber dann Preise verlangen möchten, die die KK nicht mehr so hinnehmen. Also wird der Markt verknappt, auf Kosten der Menschen, in dem Fall Kinder, was noch hinterhältiger und schäbiger ist. Dies ist nur noch ein Wuchern auf Kosten von Leben, wieder typisch habgieriger Mensch ! 

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Möbius

Sie haben bei Ihrer Zustandsbeschreibung recht. 

Die Ursache ist aber nicht „der Mensch“ sondern die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die solche Auswüchse nicht nur erlaubt sondern sogar befördert! 

Sisyphos3

auch die Krankenkasse werden nicht ganz unschuldig sein

wenn die versuchen die Kosten im medizinischen Bereich   zu senken

91541matthias

Die Krankenkassen (wir haben eh zu viele) geben die Preise für die Medikamente vor (Rabattverträge)

werner1955

Grundsätzlich ist es doch das es ander Länder besser hin bekommen. Seltsam das wir  hier in DE das teuerste Gesundheitssytem haben und trotzdem in allen Bereichen Mangel haben. 

Hier zeigt sich das die staatlichen Eingriffe nicht erreichen.

Parsec

"Grundsätzlich ist es doch das es ander Länder besser hin bekommen."

Welche europäischen Länder sind das denn, die das besser hinbekommen?

Den Medikamentenengpass gibt es ja nicht erst seit gestern, er hat sich vor allem durch Lieferkettenprobleme in Asien bei der Wirkstoffherstellung nur weiter verstärkt.

Leider ist überall zuviel China drin, das läßt sich mal eben so nicht wieder ändern.

Eine Antibiotika-Reserve auf nationaler Ebene ist eine gute Idee, um diese Reserve als Entnahmepuffer nutzen zu können, ohne dass Medikamente verfallen. 

Humanokrat

Was Sie 'Gier' nennen, ist der völlig normale Funktionsmechanismus unserer Wirtschaftsordnung: Profitmaximierung ohne gesellschaftliche Verantwortung. Wieso sollte ein Pharmaunternehmen nicht alles tun, um möglichst viel Gewinn zu machen? Wenn es sich anders verhält, ist es nicht konkurrenzfähig. 

Insofern macht es keinen Sinn, von den Unternehmen 'Moral' einzufordern in einem System, welches 'Moral' im wirtschaftlichen Handeln de facto abgeschafft hat.  Die Gier ist die Gier aller, denen es in erster Linie nur um Geld geht. Und das sind auch die Aktionäre, die Kleinanleger, die auf Rendite hoffen etc. 

Es bräuchte politisches Handeln (!), um so etwas zu regulieren. Dann können Sie aber keine Partei rechts der SPD mehr wählen und die, die übrig bleiben, machen bisher einen sehr halbherzigen Job. 

Es bräuchte aber auch eine  andere Einstellung der Bürger zu 'gesamtgesellschaftlicher Verantwortung'. Haben wir bei Corona gesehen, wie es oft darum bestellt ist. 

Ralfi1970b

@Traumfahrer:

Es ist keine Gier oder Wucher. Das nennt sich Marktwirtschaft. Weder Grüne noch SPD wollen das kapieren.

Wenn die Produktion/Vorschriften usw. in DE zu teuer sind, wird diese verlagert. Tun die Unternehmen das nicht, wird das eigene Produkt zu teuer gegenüber der Konkurrenz und diese bleiben darauf sitzen bzw. fliegen bei den Kassen raus. Wird etwas subventioniert, wo man viel verdienen kann, stürzt sich jeder darauf. Das hauen und stechen beginnt, bis nur wenige übrig bleiben.

Wer jetzt den Mangel anklagt, der vergisst, dass Medikamentenpreise gedeckelt/ausgehandelt werden. 

Wenn sich das also nicht mehr lohnt. Dann produziert/liefert niemand mehr. Da hilft kein Geschrei, Beklagen oder ähnliches. Da hilft im Zweifel es nur, die Zahlungsbereitschaft zu erhöhen.

Der Mensch ist ein homoökonomikus. Er tut nur das, was für seinen eigenen Vorteil ist. 

Soziales Denken oder ähnliches ist antrainiert und nicht die eigentliche Natur des Menschen. (Sorry ist leider so.)

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Möbius

Sie machen sich das mit Ihrem „so ist das nunmal“ zu einfach. Es handelt sich hier um Marktversagen!

 

Die Lehre aus solchen Missständen ist das bestimmte Angebote nicht in private Hände gehören, sondern als „öffentliche Güter“ geführt werden sollten, wozu für mich neben der Produktion lebensnotwendiger Arzneimittel auch die Wohnungsbewirtschaftung von Sozialwohnungen oder die Lieferung von Strom und Gas für Haushalte gehört. 

werner1955

s bestimmte Angebote nicht in private Hände gehören?

Dann muss aber wohl jeder selber für seine Medikament sorgen. Nichts was der "Staat" zu verantworten hat wird doch hier in unserem Land gut, richtig, zeitnah und preisgünstig fertig. Die Maßnahmen aktuelle wie Energiewende, Mobilität, Migration, BER, S21 oder das versagen des Rechtssaat bei vielen Verbrechen zeigen das leider.

Möbius

Das kann man so nicht sagen. Der größte Teil der Bundesbürger erhält sein Trinkwasser vom Staat (in Form kommunaler Versorger). Wasser wird deshalb im Gegensatz zu Strom oder Gas auch (noch?) nicht an der Börse gehandelt. 

 

Der Wohnungsmarkt in Wien ist im Vergleich zu Deutschland sehr entspannt weil der Staat selbst als Anbieter von Sozialwohnungen auftritt. 

 

Was wir aktuell beobachten ist Wucher mit Arzneimitteln und inzwischen auch Lebensmitteln. 

werner1955

Da wir aber nie das nachmachen was ander Erfolgreich duchführen klappst bei uns leider nicht. medikamnte sind in vielen Länder vorrätig obwohl wie das teuerste gesundheitssyste in der Welt haben und Wohnungen haben alle Gemienden selber verkauft oder sind wie die Gewerkschaften damit Pleite gegangen. 

Ralfi1970b

Sie machen sich das sehr einfach. 

Sie können gerne versuchen Sachen herzustellen, an denen Sie keine Rechte (Patente) haben. Dann wird Ihnen das in einer Demokratie durch Gerichte untersagt. *Punkt* Und der Schaden wird um ein Vielfaches höher sein (Patentverstoß). Wohnraum muss jemand finanzieren, da werden Gerichte die Legitimation des Staates (als Auftraggebers) evtl. auch in Frage stellen. Nicht umsonst gibt es Wohnungsbaugenossenschaften.

Dann kommt die Ausrede: Patente aushebeln! In der Folge werden dann z.B. die Inhalte/Herstellung (Medikamente) nicht mehr offenlegen. (Was zum Verlust der Verbesserung und der Beurteilung führt.)

Die Lieferung bzw. Produktion von Strom und Gas ist das schlechteste Beispiel, weil gerade hier die Grünen (Habbeck) zeigen, dass es darauf kein Recht gibt bzw. in Zukunft für Privatpersonen geben soll. (Stichworte: Abschaltung der Gasnetze zu Gunsten Wasserstoff, Abschaltung Strom bei Versorgungsengpässen für WP & Industrieunternehmen)

Möbius

Patente lassen sich beschlagnahmen. 

 

Und was Ihren anderen Punkt anbelangt: im Alten Rom wurden bei Wasserknappheit zuerst die Reichen nicht mehr beliefert, dann die Thermen und erst am Schluss die Armen. 

 

Aber die hatten ja auch eine „soziale“ Regierung …

Ralfi1970b

Wow Beschlagnahmen! Das wäre was für einen Faktencheck. Ich empfehle sich mit dem Thema Patenten an einem universitären Studiengang der Rechtswissenschaften zu beschäftigen. 

Wann ist wohl eine Beschlagnahme möglich? Bei einer Straftat (sonst Stände diese Option im BGB/HGB und nicht in der StPO) .

Definitiv aber nicht, wenn man meint es wäre im Sinne eines Staates oder einer Gesundheitsbehörde. Oder man sich nicht über Preise einigen kann oder bereit ist diese zu bezahlen. Das nennt sich dann Willkür oder Enteignung. Und das ist wieder ein anderes Thema.

werner1955

ja auch eine „soziale“ Regierung …

Wenn wir seit vielen jahren mehr als 40% des BH für "soziales" Ausgeben sit das doch auch eine „soziale“ Regierung. In der seit sehr vielen Jahren immer die Sozialdemokratische Partei Deutschland mit regiert hat.

dr.bashir

Auf Penicillin und auf nahezu alle knappen Arzneimittel sind die Patente lange abgelaufen. Die kann jeder herstellen, der möchte.

Wenn man damit unter den gegebenen Umständen in Dreixh werden könnte, würde das sicher jemand tun. 

Kurz für den Taschenrechner - der Festbetrag beträgt ca. 15€. Darin sind 2,40€ MwSt. Die Apotheke bekommt ca. 8,50€, der Großhandel 3,50€. Bleibt weniger als 1€ für die gierige Pharmafirma.

Wer versteht das Prinzip nicht?

Wer würde dafür eine Produktion in D aufbauen? 

91541matthias

das verstehen leider viele Bürger nicht..es ist einfacher, die Gier der Pharmakonzerne zu beklagen als selbst nachzurechnen

Sisyphos3

Es ist keine Gier oder Wucher. Das nennt sich Marktwirtschaft. Weder Grüne noch SPD wollen das kapieren

 

wenn einem die Kleider auf der Ostalb hergestellt zu teuer sind, kaufen man sich eben welche aus Indien

wenn der Aldi oder Lidl preisgünstiger ist als der Tante Emma Laden ?

Gelegentlich sind auch ganze Wählerschichten realitätsfremd

werner1955

Gelegentlich ....  realitätsfremd?

Bei aktuell ca 15% bin ich mir da ganz sicher. 

Sisyphos3

Kopf an Kopf mit der AfD

 

sie sind mir ein Böser :-)

Möbius

Ich halte eine „nationale Antiobiotika Reserve“ für nicht durchführbar angesichts der begrenzten Lagerfähigkeit der Medikamente und außerdem  nicht für zielführend. 

 

Die Lösung muss vielmehr darin bestehen, Konzerne der Pharma Branche zur (teilweisen) Produktion im Inland zu zwingen. Gleichzeitig sollte die Preispolitik der Konzerne unter die Lupe genommen und die Konzerne gegenüber den Aufsichtsbehörden (Paul-Ehrlich Institut) zur Offenlegung ihrer Preiskalkulation verpflichtet werden. 

 

SO löst man das Problem, und nicht indem man den Kapitalisten noch Puderzucker in den Allerwertesten bläst … 

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werner1955

m Inland zu zwingen?

Wie wollen Sie das denn in eienm demokratischen Rechtsstaat machen? Werden auch auch die Mitarbeiter oder Bürger "gezwungen" zu arbeiten? 

Parsec

Die begrenzte Haltbarkeit ist überhaupt kein Problem. Man muss diese "Reserve" ja nicht bis zum Verfallsdatum einlagern. Es wird rechtzeitig entnommen und frische Medikamente werden eingelagert.

Und gerade bei Antibiotika macht das Sinn, denn die werden ja im akuten Krankheitsfall verschrieben und i.d.R. dann auch direkt eingenommen. Dann spielt es keine Rolle, ob das Antibiotikum noch 2 Jahre haltbar ist oder nur noch 6 Monate. 

Nettie

"Der Staat sollte wie beim Impfstoff feste Abnahmemengen zusagen, damit könnte der Versorgungsmangel geheilt und eine nationale Antibiotikareserve aufgebaut werden", sagte der Chef des Apothekerverbands Nordrhein"

Hört sich sinnvoll an. Jeder Hersteller wird nur dann den mit der Herstellung verbundenen Aufwand auf sich nehmen, wenn das unter ökonomischen Aspekten rational ist (sich für ihn 'lohnt'). Und davon, dass es das tut hängen hier oft Leben ab.

sonnenbogen

Braucht man denn bei einer nationalen Reserve die Apotheker als Zwischenhaendler, online nach Hause bestellen via App,, dann wird es billiger!

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werner1955

Und wie komme die Bürger die keine App haben daran und wann bekomme ich das dringend notwendige Mittel dann? 

Drei tage später oder wann. Denken das das lebensnotwendige Medikamnt in diesem staatlichen System so Perfekt und zeitnah kommt wie das 49€ Ticket? 

sonnenbogen

Statt Rezept ausstellen, dann zur Apotheke, die bestellt dann  aus der nationalen Reserve, dann wird es veschickt, kommt in der Apotheke an, dann werd` ich angerufen und kann es abholen ....

alternativ

Der Arzt bestellt direkt via App bei der nationalen Reserve und die schickt es mir nach Hause.

werner1955

meine Apotheke des vertrauens bringt mir das Medikament wenn es nicht vorrätig ist nach fast immer am selben Abend noch nach Hause. Win für mich und Win für die Apotheke mit zufriedenen Kunden. 

sonnenbogen

Ja, aber wir reden hier ueber Medikamente in der nationalen Reserve, die sind knapp und die Apotheker schlagen vor die national zu bestellen und zu lagern, nicht in jeder zweiten Apotheke in Hamburg .. 

Sisyphos3

also wenn ich mit einmal im Quartal meine Medizin hole

ist mit Sicherheit ein Präparat davon  nicht vorrätig wird bis zum Nachmittag bestellt

werner1955

Das währe dann das erste mal das staatliche ma0nahmen zeitnah., presiwert und zuverlässig sind. 

Bisher kann ich mich nicht erinnern das soetwas in den letzten 20 jahren schon mal passiert ist.  

sonnenbogen

dann bekommen die Apotheken die auch nicht schnell....

werner1955

Ich bin sicher das wenn man im gesamten Gesundheitswesen weniger staatliche Eingriffe hätte es sehr viel besser wird. Ander länder zeiegen wie es mit viel geringeren Kosten geht. 

werner1955

nationale Antibiotika-Reserve?

Das wir wohl wiedr mal nichts werden. Wie bei den Masken auch. 

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Vector-cal.45

Im Gegensatz zu den Masken, mit denen in allererster Linie groß Kasse gemacht wurde, sind Antibiotika aber nicht nur wirksam sondern auch dringend notwendig.

 

Sie werden diese Dinge kaum ernsthaft vergleichen wollen, oder?

werner1955

Doch. Weil das Grundsysten das der Staat es hinbekommt immer falsch ist. Und Masken waren einfach und sehr wirksam. Leider hatte die Versorgung auch mit so ganz trivialen Dingen nicht funktioniert.

Aber bei hoch komplizierten vielfachen und Unterschiedlichen Medikamnten glauben Sie das würde besser gehn und keiner will zu allererster Linie groß Kasse machen ? 

Vector-cal.45

Wo schreibe ich, dass ich das glauben würde?

Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass man Antibiotika keinesfalls mit den (eher dekorativen) „Alltags-Masken“ vergleichen kann.

Vielleicht bringen Sie sich, was letztere angeht, mal auf den aktuellen Kenntnisstand.

nie wieder spd

Die Grundlagenforschung sämtlicher wissenschaftlichen Bereiche findet in staatlichen Einrichtungen mit staatlicher Finanzierung statt. Die Ausbildung der dortigen Fachkräfte auch. Mit den so und daraus gewonnenen Erkenntnissen ist nicht nur die Pharmaindustrie überhaupt erst lebensfähig. Selbst im kaufmännischen Bereich der Pharmaindustrie ist das so. 

Ergo sollte es selbstverständlich sein, dass solche Industrien zuallererst zum Wohle eines Staates arbeiten müssen und auch einen großen Teil der Gewinne an diesen abgeben. Außerhalb der Steuern. 

Wenn ich nicht völlig daneben liege, hätte die BRD  mit dem Geld, dass Biontech zur Entwicklung von Corona - Impfstoff bereitgestellt wurde, den Biontech - Konzern kaufen können, mindestens aber einen großen Anteil davon und müßte dann natürlich auch an den Gewinnen beteiligt werden. 

 

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nie wieder spd

Ergänzung: Und dann sollte es ebenso selbstverständlich sein, dass der Staat bei den Preisen und bei den Produktionsstandorten ein Wörterchen mitzureden hat. Es ist sogar grob Fahrlässig bis Lebensgefährlich, wie wir gerade erleben, wenn der Staat das unterlässt.

nie wieder spd

Ergänzung 2: Das gleiche gilt natürlich auch für die Energieversorgung, die sogar jahrzehntelang in staatlicher Hand war und erst in jüngerer Vergangenheit und völlig unnötig an die Privatwirtschaft verhökert wurde. Analog dazu auch die Wohnungs(bau)konzerne. 

Was hätte der Staat in diesen Bereichen an Geld verdienen können ……

Sisyphos3

haben sie damals gewußt dass Biontec nen Impfstoff hinbekommt ?

es waren ja noch andere (Curevac um in der Nähe zu bleiben) im Rennen

nie wieder spd

Andere Pharmakonzern haben auch Milliarden - Zuwendungen vom Staat erhalten. In den USA hätte das wahrscheinlich auch gereicht um jeweils die Hälfte der Pharmafirmen zu übernehmen.

Sisyphos3

ich habe immer Bauchweh wenn der Staat sich einmischt 

bei irgendwelchen Firmen

sonnenbogen

Wollen Sie Schulgeld einfuehren, oder soll der Staat von allen Industrien profitieren die Leute eingestellt haben die zur Schule gegangen sind?

nie wieder spd

Im Prinzip bezahlt der Staat mit unseren Steuern unsere Ausbildung und damit, jetzt kommt’s: Unsere Wirtschaft! Und da wäre es doch nicht nur selbstverständlich, sondern auch gerecht, dass unsere Wirtschaft unsere Gewinne an uns, nämlich unseren Staat, abführt. Und da ich von den Gewinnen rede, müssen diese natürlich zusätzlich zu den Steuern abgeführt werden. Sicherlich nicht vollständig, aber zu einem angemessenen Teil.

sonnenbogen

Naja, da werden sich die Landwirte, Baecker, Friseure, Elektroinstallateure, Banken, Apotheker, Busunternehmen etc sicherlich freuen das sie zusaetzliche Abgaben zu den Steuern zu erwarten haben....

nie wieder spd

Ebenfalls selbstverständlich sollte dabei sein, dass nicht jeder kleinere Betrieb Teile seiner Gewinne zusätzlich abführen muss. Da kann man ja eine Grenze einziehen. Aber ab Milliardengewinnen halte ich das für nötig.

sonnenbogen

Ja, zB 100000 Euro pro Mitarbeiter, das sind dann fuer den selbststaendigen Kuenztler  oder Sportler  100000 Euro, fuer Siemens mit 311.000 Mitarbeitern 31.1 Mrd.

nie wieder spd

Ich bin überzeugt davon, dass sich vernünftige Regeln finden lassen. Boni in Höhe von mehreren Millionen und noch mehr für einzelne Personen könnten wir uns auf jeden Fall sparen.

sonnenbogen

Und ich bin sicher das dann Strukturen wie zB bei Ueber entstehen ....alles Selbststaedige unter einem Dachverband. .... Loecher werden immer gestopft, und dann gibt es zwei neue, Geld macht erfinderisch.

nie wieder spd

Möglicherweise. Solange der Dachverband der Staat ist, ist das kein Problem.

GebmeinSenfdazu

Na ja, wenn es aber eine nationale Reserve gibt, kann diese in letzter Konsequenz auch nur direkt vom Staat an den Bürger verteilt werden. Das die Apotheker und Pharma die Lagerhaltung auf den Staat verlagern, geht gar nicht. Aber wahrscheinlich haben die bei Corona gelernt das es da was zu holen gibt!

Glasbürger

So eine Reserve ist grundsätzlich eine gute Sache. Wenn es darum geht, akute Situationen zu überstehen.

Besser wäre es jedoch, die Medikamente (es geht um einiges mehr, als nur Antibiotika) würden endlich wieder in Deutschland produziert und auch unter entsprechenden staatlichen Regelungen, die Wucher und Geschacher verhindern, vertrieben.

Doch das blebt wohl nur ein Traum, solange grundlegende Probleme in Deutschland nur ausgesessen, den Lobbyinteressen angepasst und nicht ernstlich angegangen werden.

FakeNews-Checker

Man  sollte  sich  mal  besser  fragen,  warum  Antibiotika  noch  immer  wie  bunte  Smarties  in  solchen  großen  Mengen  bis  zum  Apothekenausverkauf    von  Ärzten  verordnet  werden.   Gegen  Corona,  Grippe  usw.   hilft  das  jedenfalls  nicht,  ganz  im  Gegenteil.   Das  beschert   noch  zusätzlich   multiresistente  Keime.

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Sisyphos3

ich denke sie wissen dass Antibiotika bei Bakterien in Anwendung kommen

bei Viren gibt es andere Mittel

.... und multiresistente Keime da sind die Gründe mannigfaltig 

von der Verwendung in Mastbetrieb bis zu Entsorgung im Abwasser

Account gelöscht

Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) spricht davon, daß 30 Prozent der von ihm Befragten in 12 Monaten Knappheiten beim Kauf von Arzneimitteln erlebt haben. Als Ursachen können genannt werden, starker Kostendruck bei der Produktion von patentfreien Arzneien oder die Konzentration auf wenige Produktionsstandorte. 

Auch ist es so, dass Generika wegen Rabattverträgen teils unter dem Verpackungspreis gehandelt werden, während Markenmedikamente zum 100 bis 1000fachen Herstellungspreis auf den Markt kommen. Die Produktion von Nachahmern ist unwirtschaftlich.

Der Verband der demokratischen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP) fordert eine Bevorratung von engpassbedrohten Medikamenten. Außerdem soll bei der Zulassung von Medikamenten per Auflage gegenüber dem Hersteller festgelegt werden, dass Entschädigungspflichtig sein soll, falls er durch von ihm verschuldete Engpässe für Patienten gesundheitliche Nachteile entstehen.

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Ralfi1970b

"Außerdem soll bei der Zulassung von Medikamenten per Auflage gegenüber dem Hersteller festgelegt werden, dass Entschädigungspflichtig sein soll, falls er durch von ihm verschuldete Engpässe für Patienten gesundheitliche Nachteile entstehen." 

Deutschland ist keine Insel und kann nicht der Welt ihren Willen aufdiktieren.

Ich (als Manager/in) würde kein einziges Medikament (das in diese Kategorie passen könnte) mehr in der EU respektive DE zulassen. Das ist die selbe Diskussion, wie bei Habbeck's Heizungsgesetz, dass sich Netzanbieter freiwillig[!] verpflichten sollen, Schadenersatz zu zahlen sofern diese in einem bestimmten Zeitraum nicht Wasserstoffnetze anbieten. 

So dumm (diese Verpflichtung einzugehen) ist kein Manager. 

Account gelöscht

Das ist eine Forderung der demokratischen Pharmazeutinnen. Es soll einen Ausweg aus der Situation bringen und die Rechte der Patienten bei Arzneimittelknappheit stärken. Sie sehen die Sache aus der Sicht von Managern. Aber ob das Zielführend ist ?

Ralfi1970b

Wenn es ein Manager es nicht als zielführend ansieht, sein Handel zu ändern. Dann wird sich auch nichts ändern.

Dann sind alle Forderungen hole Phrasen und lenken vom Problem ab bzw. verschieben das eigene Versagen auf andere Personen. Man nennt das Nebelkerzen!

Account gelöscht

Gut dann schreiben Sie doch einmal was zielführend ist. Nichts verändern, es im Interesse der Pharmalobby so lassen. Dann können Patienten nur weiter zu gucken und hoffen.

FakeNews-Checker

Man  sollte  sich  mal  besser  fragen,  warum  heutzutage  nicht  mal    mehr  die  30fache  Menge  an  produzierten  Antibiotika   ausreicht  im  Vergleich  zu  1990.    Nämlich  weil  all  diese  Antibiotika  eh  längst  nicht  mehr  wirken  und    stattdessen  immer  mehr  multiresistente  Hospitalismuskeime  verursachen.   Folglich  ist  so  eine  Antibiotika-Reserve  völliger  Unfug.   Stattdessen  sollten  die  Ärzte  nicht  mehr  so  viele  Antibiotika  verschreiben,  oft  sogar  viral  kontraindiziert  wie  bei  Grippe  und  Corona.

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Kristallin

Die "lecker Antibiotika" in Fleisch u Mich "vergessen" Sie allerdings geflissentlich.

Lecker Rückstände, fast täglich frisch. 

Parsec

" Stattdessen  sollten  die  Ärzte  nicht  mehr  so  viele  Antibiotika  verschreiben,  oft  sogar  viral  kontraindiziert  wie  bei  Grippe  und  Corona."

Welcher Arzt verschreibt denn bei einer Vireninfektion Antbiotika?? Ausser vielleicht zu Studienzwecken. 

FakeNews-Checker

Erstens  hat  sich  die  Menge  an  produzierten  Antibiotika  seit  1990  bis  2023  verdreißigfacht.  Und  zweitens  geben  trotz  Lieferproblemen  Apotheken  immerhin  noch  das  8fache  an  Antibiotika  an  Patienten  ab  im  Vergleich  zu  1990.    Daher  sind  Lieferschwierigkeiten  nicht  wirklich  das  eigentliche  Problem,  sondern  die  verantwortungslose  Antibiotika-Verschreibung  von  Ärzten  ist  das  wahre  Problem.  Und  das  ist  nicht  mal  harmlos  angesichts  von  immer  mehr  dadurch  verursachten   multiresistenten  Keimen.

Sebastian15

Zitat Lauterbach: "Ich muss darauf hinweisen, zehn Jahre sind diese Probleme bekannt, es ist nie viel gemacht worden"

Er scheint zu vergessen, woher diese Probleme überhaupt kommen. Nämlich nicht zuletzt durch die Sache mit den Rabattverträgen zwischen Krankenkassen und Pharmaherstellern. Und wer ist dafür maßgeblich mitverantwortlich, dass dieses System überhaupt eingeführt wurde? Genau, Karl Lauterbach, damals noch in beratender Form für Ministerin Ulla Schmidt tätig.

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nie wieder spd

Eben. Mir ist auch nicht erinnerlich, das Herr Lauterbach auch nur in diesen 10 Jahren auf diese von ihm selbst angestoßene Entwicklung großartig hingewiesen hätte. Und noch weniger erinnerlich ist mir, dass Medien grundsätzlich oder in TV - Politshows überhaupt nur Fragen dazu gestellt haben. Gelegenheiten dazu haben sich ja mehr als genug  ergeben.

Vector-cal.45

Man hat eben (mal wieder) den Bock zum Gärtner gemacht.

nie wieder spd

Nö. Da ist genau der richtige Mann an der richtigen Stelle. Wer sonst als der Verursacher unseres Gesundheitssystems sollte dieses von Grund auf neu aufstellen? Mit Unterstützung täglicher medialer Liveticker und journalistischer Begleitung durch unserer Politshows sollte das gelingen. Zumal Herr Lauterbach dort ein gerngesehener Gast ist. Da müssen nur die richtigen Fragen gestellt werden. Bei Trump und in anderen Fällen hat diese Art der Informationsverteilung leidlich funktioniert.

Vector-cal.45

Lese ich da eine „leise“ Ironie in Ihrem Beitrag?

wenigfahrer

Das Problem ist doch nicht mit Vorrat zu lösen, zumindest nicht auf Dauer.

Auszug:

" Die Anzahl der Betriebe der Pharmaindustrie in Deutschland ging gegenüber dem Vorjahr um neun (-2,41 Prozent) zurück. Somit ist die Anzahl der Betriebe im Jahr 2022 auf 364 zurückgegangen.

30.03.2023 "

 

Stellt sich die Farge, ist das in unseren Nachbarländern auch so, das viele Dinge fehlen, oder mal wieder ein Deutsches Problem, und was machen andere eben besser als Deutschland.

In Deutschland wird auf allen Stellen immer alles zu Problem, wir haben nicht ein Branche die keine hat, dann versuchen wird es über Geld zu ändern, das nehmen Firmen immer sehr gerne mit,  wie machen das die anderen.

Von Gesundheit bis wohnen und mieten oder was noch so alles zum Leben benötigt wird, wo genau haben wir kein Problem, und warum funktioniert das beim Nachbarn, und bei uns nicht.

Gassi

Ich  verstehe die Apotheker nicht! Mit dem Engpass hätten sie erstmals wieder einen Trumpf gegen die Online-Apotheken in der Hand, indem sie vorhandene Präparate auf Kinder adaptieren bzw verdünnen. Macht daraus eine Heldentat und die Onlines werden sich schwer tun. 

Jetzt kann man natürlich sagen, dass das Mischen sich nicht lohnt, weil die Personalkosten nicht abgebildet sind - aber das steht ja auf einem anderen Blatt: Die Hersteller sollen ja auch demnächst mehr bekommen, warum also die Apotheker für das Vergolden vorhandener Säfte nicht auch?

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Dany39

Gerade bei Rezepten wie Antibiotika werden wohl viele, wie ich, sowieso eher auf stationäre Apotheken zu greifen. Da man sie dort in der Regel schneller (direkt oder am selben Tag) bekommt und man auch evtl Fragen zur Einnahme beantwortet kommt. Ich bestelle hauptsächlich auch nur rezeptfreie DInge, die ich regelmäßig benötige, weil ich dort auf Dauer einiges an Geld sparen kann.    

 

 

 

Schirmherr

Wären wir noch ein Staat mit sich wirklich verantwortlich fühlenden Regierungen, hätte es diese jetzige Situation der Medikamentenknappheit mit all ihren jetzigen und zukünftigen Auswirkungen nie gegeben.

geselliger misanthrop

Als nach dem Brexit ....

... Medikamente in GB knapp wurden, hat man  eben diesen Brexit dafür verantwortlich gemacht. 

.

Kann es sein, dass die Pharmaindustrie am Ende gar nichts dafür kann?