frisch geerntete Erdbeeren.

Ihre Meinung zu Der Erdbeeranbau in Deutschland geht immer weiter zurück

In Deutschland lohnt es sich immer weniger, Erdbeeren anzubauen. Viele Landwirte setzen auf andere Obst- und Gemüsesorten. Ob die heimische Erdbeere eine Zukunft hat, hängt auch von den Konsumenten ab. Von J. Henninger.

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127 Kommentare

Kommentare

nie wieder spd

@Toni B.30. April 2023 • 09:00 Uhr: Der Mindestlohn muß so hoch sein, dass sich auch Mindestlöhner den Spargel leisten können. Gleiches gilt für Minirentner und Grundsicherungempfänger. Und da sehe ich noch eine Menge Luft nach oben. 

Vielleicht aber könnte sich der Herr Landwirtschaftsminister Özdemir dafür einsetzen, dass die Erzeugerpreise der Landwirtschaft ähnlich großzügig subventioniert werden, wie sich das Herr Habeck bei den Strompreisen für die Industrie vorstellt. In Anlehnung daran scheinen mir 5 Cent für 100 Gramm  Erdbeeren oder 100 Gramm Spargel sehr Verkaufsfördernd auch in den traurigen Gefilden der Minientlohnung zu sein. 

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RoyalTramp

Why? Die Landwirtschaft ist doch bereits hochsubventioniert! Noch mehr Geld? Wie wäre es stattdessen mal mit mehr Innovation? Und zwar nicht nur bei der Fleischproduktion. Warum nicht neue Erdbeersorten züchten, die z.B. hoch wachsen oder in Hochbeeten aufgestockt werden können. Warum nicht eine Erntemaschine entwickeln, die dann die Erdbeerreihen automatisch abernten können. Die Erdbeeren, die dabei zermatscht werden, werden direkt zu Mus oder Marmelade verarbeitet oder Saft. Die Erdbeeren, die intakt bleiben, gehen dann in den Obstverkauf.  Alles möglich, scheitert aber an der Innovationsfähigkeit der Landwirtschaft, die gedanklich irgendwie noch im vorletzten Jahrhundert steckt. Sehr romantisch zwar, aber effizient ist das nicht.

Account gelöscht

Der Anbau von Erdbeeren lohnt sich also nicht. Er würde sich nur lohnen, so die Produzenten, mit einem geringeren Mindestlohn. An welchen Betrag haben die denn gedacht ? 7 oder 8 Euro brutto die Stunde ? Die Frage wäre dann, für welche Beschäftigte sich die Arbeit dann lohnen würde.

 

Nur, um mal bei der Argumentation in dem Artikel zu bleiben, in Spanien oder Portugal wäre die Erbeerproduktion/Anbau günstiger: Dann dürfte es hier im Verkauf nicht die erwähnten hohen Preise geben (1 Kilo für 10 Euro).

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nie wieder spd

Eben. Die nehmen , was sie kriegen können. Und nächste Woche kommt im „Weltspiegel“ wieder mal ein Bericht darüber, wie schlecht die „illegalen“ Migranten in Spanien bezahlt werden, die oft genau in diesen Bereichen arbeiten.

Zwicke

Deutsche Erdbeeren sind viel zu billig und zur Massenware verkommen. Bei anderen Saisonprodukten wie bspw. Spargel akzeptieren interessierte Endverbraucher die nur saisonale Verfügbarkeit und Preise von 20-30 €/Kg. - warum also nicht auch bei heimischen Erdbeeren (?). Zumal die auch nur zeitaufwändig und gebückt oder kniend gepflückt werden können. Das ist anstrengend... aber wer will das schon in Zeiten von Homeoffice oder 1.Mai-Forderungen nach 4-Tage-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich (?). Andererseits... Wer braucht überhaupt noch frische Original-Erdbeeren angesichts künstlicher Aromastoffe für jede gewünschte Geschmacksrichtung - und - wann kommt endlich die industriell designte, hergestellte und blisterverpackte Ganzjahres-Supermarkt-Erdbeere als Ersatz fürs unrentable Naturprodukt...?!L

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Kaneel

Zwicke: Spargelpreise. 

In meiner Region bekommt man regional angebauten Spargel für um die 12 - 14 Euro pro kg. Den Bruchspargel für die Hälfte. Den grünen Spargel für 7,50 Euro pro Pfund.

silgrueblerxyz

Also doch Auswirkungen des stark erhöhten Mindeslohns,

was ja bei Einführung dieser Lohnsteigerung als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wurde.

Zitat:""Was jetzt noch obendrauf kommt, sind die gestiegenen Kosten für Dünger und vor allem der Mindestlohn von zwölf Euro die Stunde""

Dabei ist wirtschaftlich unbestritten, dass erhöhte Kosten die Preise produzierter Waren steigen lassen müssen, so dass manche Betriebe danach nicht mehr wettbewerbsfähig sind, was dann zur Aufgabe von Beschäftigung und Produktion in Deutschland zwingt. Auch die Spanienerdbeeren haben keine gesicherte Zukunft wegen des dortigen Wassermangels.

Der Gedanke, durch erhöhten Mindestlohn das Leben der niedrigbezahlten Arbeitnehmer zu verbessern, ist zwar angenehm für den Arbeitnehmer, aber man könnte dieser Personengruppe z.B. auch auf der Ausgabenseite helfen, wenn man mehr mietgünstige Sozialwohnungen gebaut hätte. Der versprochene Wohnungsbau ist jedoch ausgeblieben.

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Tada

Ja, ja. Am besten die Erntehelfer bezahlen noch dafür arbeiten zu dürfen. Dann sind die Produzenten gerettet.

silgrueblerxyz

Das verfügbare Einkommen besteht nicht nur aus der Lohnzahlung,  

Wenn man durch niedrigere Ausgaben die Kosten für die Lebenshaltung senken kann, hat man ebenfalls mehr Geld zur Verfügung. 

Neutrale Stimme

Naja, wenn der Betrieb zu machen muss, dann haben sie gar keine Arbeit mehr. 

Das mit dem Mindestlohn ist schon eine kniffelige Sache. Ist gut gemeint, wird aber nicht ueberall umsetzbar sein und wird veraendeungen im Deutschen Arbeitsmarkt mit sich bringen. 

Fuer den Rumaenenischen Erntehelfer sind 10 euro Stundenlohn vieleicht gut und er ist zufrieden. Wenn nicht, dann kommt er halt nicht wieder. 

 

Eu-Schreck

Naja aber das Wort Mindestlohn sagt doch schon alles aus. Klar sind Mieten zu hoch etc.. Aber beim Mindestlohn zu sparen, im TVÖD ein Riesengezerre zu machen um Gehälter nur wenig zu erhöhen (als bei Menschen, die in Bezug zu Land und Staat beschäftigt sind), sich gegen 4-Tage-Woche zu stellen etc., wie es immer wieder im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit von Arbeitgeberseite aus getan wird, kann keine Lösung sein. Vielleicht eher ein angemessener Spitzensteuersatz und ähnliche Maßnahmen. Und was auch hilft ist den vermeintlichen Anspruch auf Billigstfütterung seitens der Verbraucher endlich aufzugeben.

silgrueblerxyz

man kann es auch anders sehen

Zitat:sich gegen 4-Tage-Woche zu stellen etc., wie es immer wieder im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit von Arbeitgeberseite aus getan wird, kann keine Lösung sein.

Eine Vier Tagewoche mit vollem Lohnausgleich muss sich ein Betrieb (möglichst ertragsstark) auch leisten können.. Die Geschichte der Wirtschaft erzählt uns doch, dass der Erwerb von höherwertigen Gütern auch dadurch stärker ermöglicht wurde, weil die Produktion der Waren immer effektiver wurde. Beim Spargel ist der Lohnkostendruck deshalb noch nicht so spürbar, weil es technische Ernteverbesserungen und sogar schon Spargelernteroboter (mit noch Verbesserungsbedarf) gibt. In der Landwirtschaft arbeiteten vor der Mechanisierung ganz früher mal viel mehr Menschen, so dass Arbeitskräfte wegen zwingendem Nahrungsbedarf gar nicht ausreichend für andere Produktionen freiwurden. Bei den Erdbeeren wird es Zeit für den Erdbeerernteroboter, damit die Kosten gesenkt werden können. 

RoyalTramp

"...aber man könnte dieser Personengruppe z.B. auch auf der Ausgabenseite helfen, wenn man mehr mietgünstige Sozialwohnungen gebaut hätte."

Das bringt insofern nichts, weil auch Mietpreise nur eine Tendenz kennen: nach oben. Der Staat kann ja bei gestiegenen Baukosten und mehr nicht einfach 400 € Miete nehmen, da er sonst Mrd. Verluste macht (bei 400.000 Wohneinheiten oder mehr) und dann die Steuerzahler angesichts dieser "Verschwendung" auf die Barrikaden gehen würden! D.h. auch die Preise für Sozialwohnungen müssten sich dem Preisdruck auf dem Mietmarkt anpassen. Und da kann man dann Erntehelfer nicht einfach mit 10 € abspeisen, wenn Wohnungen nicht mehr 400 sondern 600 oder mehr € kosten. Ist doch wohl logisch.

Ich sehe hier auch eher das Problem bei den Landwirten und bei einem gewissen Unwillen zu Innovationen beim Anbau und auch bei der Erntetechnik. 

derkleineBürger

Also den Wohnungsunternehmen wie Vonovia und co steht es doch frei neue Sozialwohnungen zu schaffen.

Genauso steht es auch jedem anderen Vermieter frei zur Rettung der dt. Erdbeere und zum Wohle ihrer Erzeuger die Miete zu reduzieren.

Möbius

Da hilft nur: selber im Garten anbauen! 

 

Da gibt‘s nur ein kleines Problem: wo kriegt man den ganzen Mist her, den die Erdbeeren zum Wachsen brauchen, wenn man keine Schweinemast hat (das haben ja in Deutschland nur die wenigsten …) ? 

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silgrueblerxyz

Das kleine Problem gibt es nicht.

Zitat:""Da gibt‘s nur ein kleines Problem: wo kriegt man den ganzen Mist her, den die Erdbeeren zum Wachsen brauchen, wenn man keine Schweinemast hat (das haben ja in Deutschland nur die wenigsten …) ?""

Ich habe viele Jahre Erdbeeren mit guten Ernten auf einem Stück Land angebaut, ohne dass ich jemals gezwungen war, Mist einzusetzen. Das Zauberwort für die Nährstoffversorgung ist die Kompostwirtschaft durch Abfallverwertung im Garten, die ebenfalls die Erdbeeren zu gutem Wachstum und Ertrag anregen konnte.

ich1961

Genau! Kompost reicht völlig.

0803

Jetzt brauchts nur noch ein Stückchen Land für, was nicht jeder hat. Hätte er, hätte er eventuell noch Kartoffeln und Salat und Bohnen und Radieschen und ein Sonnengebräuntes Gesicht. Alles gut gegen Vitamin-Mangel und für die Figur. Land sollte jeder haben, die Krankheitskosten der Gesamtgesellschaft würden reduziert.

RoyalTramp

Das ist nicht nötig! Dünger oder Kompost gibt es sogar gratis. Und zur Wärmedämmung der Erdbeeren legen Sie einfach Stroh auf. Der einzige Nachteil ist: Sie können sich bei eigener Produktion natürlich nicht jeden Tag einen schönen Erdbeersalat gönnen. Sie können nur einmal im Jahr und dann auch nur relativ geringe Mengen ernten. 

rolato

Kleines Problem. Sie haben leider zu wenige   Kenntnisse .

Account gelöscht

In der Corona-Zeit habe ich notgedrungen auf zwei Spargel- und Erdbeerhöfen gearbeitet . Nettolohn unter 8 €, für Knochenarbeit. Liebe besserwissende Mitforisten, geht los, d die Zeit und der Bedarf an Erntehelfern ist da! Und hinterher würde ich mich über Erfahrungsberichte freuen. Und ob das auch so war, wie in eurer Kindheit 1960!

Ritchi

Helfen könnte, eventuell auch, Erdbeeren mit besserem Geschmack zu erzeugen.

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ich1961

Die deutschen Erdbeeren haben einen sehr guten Geschmack. Lassen Sie die spanischen, italienischen, griechischen einfach im Laden.

schabernack

Helfen könnte, eventuell auch, Erdbeeren mit besserem Geschmack zu erzeugen.

Aber die sind doch schon sooo lecker. Vom Feld mehr lecker als die aus dem Treibhaus. Die sind vor allem nur groß.

RoyalTramp

Die deutschen Erdbeeren haben kein Geschmackproblem. Es sind eher die Speedsorten aus Spanien und Portugal, die null Geschmack bzw. einen extrem hohen Säuregehalt aufweisen, da a) im Gewächshaus statt direkt an der Sonne gereift und b) auf Hochleistung getrimmt sprich: Geschwindigkeit gezüchtet. So schnell, wie die spanischen Erdbeeren zur Reife "gezwungen" werden, kann sich gar kein Fruchzucker ausbilden. Dafür bräuchte es deutlich mehr Zeit. Daher kann ich Konsumenten nur empfehlen, auf spanische und portugiesische Erdbeeren komplett zu verzichten (zumal die Beschäftigungsproblematik mit sklavenähnlichen Zuständen auf den dortigen Feldern einfach nicht unterstützt werden darf). Würden dann mehr Konsumenten deutsche Erdbeeren kaufen, könnten die deutschen Erzeuger auch günstigere Preise anbieten. Hier ist also der Konsument direkt in der Verantwortung und darf sich nicht beschweren, wenn dann deutsche Erdbeeren bald völlig aus den Geschäften verschwinden.

gelassenbleiben

ja stimmt, die deitschen Erdbeeren schmecken besser, aber ich glaube es liegtnicht an deutsch odernicht deutsch sondern lokal oder nicht lokal und kurze Wege bzw. nicht zu früh ernten.

kurtimwald

So lange ein Arbeiter in der Autofabrik oder ein Angestellter einer Versicherung (usw.) die Erdbeeren beim Discounter, womöglich noch von weit her transportiert, billig billig einkauft 

 und zu geizig sind, dem Mitarbeiter in der Landwirtschaft den gleichen Lohn wie selbst zu gönnen und deren Produkte wert zu schätzen,

wird sich die Industralisierung und Wertschöpfung immer mehr ins Ausland verlegen. Wenn ich dem Landarbeiter (wie auch Pfleger oder Lokführer) nicht den gleichen Lohn wie mir selbst gönne,

wird der auch meine Versicherungen, Autos usw. nicht kaufen können und wir beide verlieren unsere Einkommen.

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Eu-Schreck

So ist es.

derkleineBürger

Verpflichtet Sie doch einfach Manager und co , die ein hundertfaches Einkommen haben zum hundertfachen Einkauf eines Industriemitarbeiters von dt. Erdbeeren,anstatt das dieser sein Vermögen im Ausland parkt oder als Lobbywerkzeug für noch mehr wirtschaftliche Vorteile nutzt.

 

Account gelöscht

Und zumindest ist es so, dass der Anbau von Erdbeeren in Spanien, die in Deutschland gegessen werden, in Spanien ein Naturparadies bedrohen. Es geht um das UNESCO-Weltkulturerbe Donana im Südwesten des Landes. Da will die Regierung von Andalusien das Anbaugebiet für Erdbeeren ausweiten. "Erdbeeren für uns, Probleme für Spanien", so titelte selbst das ZDF.

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zöpfchen

…. selbst das zdf ? 

Sehen Sie wesentliche Unterschiede in der politischen Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Sender?

Ich nicht. 

Account gelöscht

Nein, die sind auch nicht zu sehen. Trotzdem ist die Meldung doch bemerkenswert.

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Miauzi

Hier geht es aber mal nicht um den Spagel sondern um .... Erdbeeren.

Und als Armuts-Rentner mit "ergänzender" Sozialhilfe kann ich mir nicht mal diese leisten

und

zwar schon seit 2-3 Jahren nicht mehr.

Jetzt aber mit der Mega-Inflation brauche ich mir nicht mal Gedanken darüber zu machen - da bekomme ich schon beim Einkauf von Kartoffeln mittlerweise Alpträume.

Das  bissel Schub vom "Bürgergeld" ist inzwischen schon wieder komplett durch die Preissteigerungen aufgeraucht und die nächste Chance auf Erhöhung gibt es erst Ende des Jahres.

Inzwischen haben simple Kartoffel-Puffer (selbst gemacht) die Stelle vom "Sonntagsbraten" eingenommen ... mehr ist nicht mehr drin.

Gemüse? ja - ist was schönes ... in meiner Erinnerung!

*sarkasmus*

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Kaneel

@schabernack und andere: Erdbeersorten und Geschmack

Es gibt schon mehr oder weniger leckere Erdbeeren. Als ich vor etlichen Jahren mit dem Gärtnern begann, hatte mir ein Freund Erdbeerpflanzen besorgt. Die Sorte war unglaublich lecker. Meine Gartennachbarn hatten andere Sorten in ihrem Beet. Der eine schwört auf die Sorte, die er anbaut. Mich hat die ehrlich gesagt gar nicht überzeugt.

Von einer Freundin bekam ich wilde Erdbeeren, die habe ich noch. Allerdings nur zum Naschen, satt werden kann man davon nicht.

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schabernack

Es gibt schon mehr oder weniger leckere Erdbeeren.

Das ist so. Meine Freundin bringt manchmal welche von in der Nähe von ihrer Arbeitsstelle mit, und die schmecken anders als die, mit denen wir uns anfangs des Sommers immer für unsere eingefrorenen Vorräte eindecken. Beide sind lecker, und ich kann nicht sagen, welche besser schmecken.

Dieses Jahr aß ich noch keine Erdbeeren, die Saison steht ja noch bevor.

Die Sorte war unglaublich lecker. Meine Gartennachbarn hatten andere Sorten in ihrem Beet. Der eine schwört auf die Sorte, die er anbaut. Mich hat die ehrlich gesagt gar nicht überzeugt.

Manche sagen, das Gras in Nachbars Garten sei immer grüner, die Erdbeere stets roter und mehr lecker als die im eigenen Garten. Bei Ihnen ist das umgekehrt … und besser so.

Allerdings nur zum Naschen, satt werden kann man davon nicht.

Satt werden, bis sie nicht mehr papp sagen können, ist was für die Kinder im Erdbeerfeld.

RoyalTramp

Schade, schade. Denn die deutschen Freilanderdbeeren sind tatsächlich bedeutend schmackhafter als die aus Spanien oder Portugal gezüchteten "Hochleistungssorten", die zwar super aussehen, aber einen unfassbar hohen Säuregehalt haben, da sie nicht lange genug an der Sonne gereift sind, und daher nur mit einem Kilo Zucker genießbar sind. Dafür sind diese dann spottbillig. Statt Geschmack siegt dann doch der Geiz der Konsumenten und deutsche Erdbeeren lohnen sich nicht mehr zu kultivieren. Andererseits: man muss mit der Zeit gehen und dann eben auch in der Landwirtschaft innovativ werden, vielleicht neue Anbaumethoden ausprobieren, neue Sorten erzüchten, die man vielleicht bedeutend einfacher abernten kann etc. Kurz: es reicht nicht, das gleiche Konzept über 100 Jahre zu fahren und darauf zu hoffen, dass es schon irgendwie funktioniert. Auch die Landwirtschaft muss sich wie alle Bereiche der Wirtschaft durch Innovation weiterentwickeln! 

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Kaneel

RoyalTramp: Mein Post um 12:38 Uhr sollte eine Antwort auf Ihren Post sein. 

Anderes1961

Alles an Erdbeeren, was angebaut und verkauft wird, sind gezüchtete Hochleistungssorten. Egal woher. Einfach mal den Wiki-Artikel dazu lesen. Zitat: 

"Erst in der Neuen Welt fanden französische Siedler entlang des Sankt-Lorenz-Stroms eine größerfruchtige wilde Art. Diese wurde im 17. Jahrhundert nach Europa als amerikanische Scharlach-Erdbeere eingeführt und zunächst vor allem in Botanischen Gärten kultiviert. Von einer Seereise nach Chile brachte der Franzose Amédée-François Frézier 1714 eine bereits von einheimischen Völkern Südamerikas kultivierte Art der Erdbeere mit, [...]

Um 1750 entstand infolge wiederholter, zufälliger Kreuzungen der Scharlach-Erdbeere aus Nordamerika (Fragaria virginiana) mit der Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) die großfruchtige Gartenerdbeere (Fragaria × ananassa)."

AbseitsDesMainstreams

Gerade Erdbeeren eignen sich doch für den vertikalen Anbau in einer Gartenbaufabrik. Mehrere Ebenen übereinander und geschätzt sechs bis acht Ernten im Jahr. Der Mitarbeiter kann rückenfreundlich im Stehen oder Sitzen ernten. Wasser haben wir in Mitteleuropa genug. Der vertikale Anbau müsste natürlich in Frankreich, Holland oder Polen erfolgen, da wir in der BRD die mit Abstand höchsten Energiepreise haben.

Der neue Goldstandard

Zitat: ""Was jetzt noch obendrauf kommt, sind die gestiegenen Kosten für Dünger und vor allem der Mindestlohn von zwölf Euro die Stunde", so Schäffer."

-.

 

Tja, mal wieder das klassische Beispiel dafür, dass man zwar per Gesetz einen ML verordnen kann, aber Betriebe nicht dazu zwingen kann, dann Leute zu diesem ML anzustellen.

 

Mit der Folge, dass solche Jobs wie Erdbeeranbau in Deutschland dann eben wegbrechen.

Das Ganze nennt man dan "soziale Gerechtigkeit".

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AbseitsDesMainstreams

Die Logik dahinter: Jetzt werden Erdbeeren im wasserarmen Spanien von (illegalen) Migranten aus Afrika für 3-5 Euro/Stunde geernetet und dann mit dem Flugzeug nach Deutschland geflogen. Wäre es nicht besser, die Saisonarbeiter kämen für 8-10 Euro/Stunde aus Rumänien etc. nach Deutschland und würden hier ernten? So war es vor dem Mindestlohn von 12 Euro nämlich.

Kaneel

Kürzlich konnte ich auf dem Wochenmarkt nicht widerstehen und habe Blaubeeren aus Spanien gekauft. Mit schlechtem Gewissen, weil ich weiß, dass dort eine enorme Wasserknappheit herrscht. Bei Erdbeeren und Spargel bin ich konsequent - da kaufe ich  nur in Deutschland Angebautes.

"Andererseits: man muss mit der Zeit gehen und dann eben auch in der Landwirtschaft innovativ werden, vielleicht neue Anbaumethoden ausprobieren,..."

Als Schutz gegen Regen und Hagel könnte möglicherweise Agri-Photovoltaik helfen. Die Obstanbauer:innen würden sich damit auch ein zweites Standbein schaffen:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/10/agri-photovoltaik-solaran…

@91541matthias: in dem Artikel ist ein weiterer verlinkt, in dem sich jemand für Photovoltaik auf einem denkmalgeschützten Haus engagiert.

Werner40

Eine mögliche Lösung des Problems wird im Artikel bereits genannt: 

//Eine Sonderregelung beim Mindestlohn für Saisonarbeitskräfte der Landwirtschaft und des Gartenbaus würde erreichen, dass die Betriebe nicht derart stark bis existenzbedrohend belastet werden.//

Eina andere Lösung wäre ein europaeinheitlicher Mindestlohn. 

Fuchs123

Daß immer wieder der Mindestlohn als Kostenfaktor herausgestellt wird ist ja faktisch schon richtig, nur haben wir im Moment in Deutschland Streit und Streiks um Löhne die wenigstens einen Teil der Inflation ausgleichen sollen. In einer solchen Situation dann auch noch den Mindestlohn drücken zu wollen, sind ja eh die Menschen die schon wenig haben, das ist schon schräg.

Viele haben heute einfach keine Ahnung mehr, welche Arbeit für manche Produkte eben zu erbringen ist und wäre wohl auch nicht bereit unter solchen Bedingungen selbst zu arbeiten.

Ein weiterer Punkt der gerne vergessen geht ist der Klimawandel. Erdbeeren aus z.B. Spanien haben lange Transportwege hinter sich und werden zum Teil in Gegenden angebaut, die wegen zu wenig Wasser eigentlich ungeeignet dafür sind. Gut geeignete Fächen in unserer Umgebung werden stillgelegt, weil der Faktor Klima bei den Erdbeeren aus Spanien nicht eingepreist ist, und sich aus diesem Grund der ANbau hier kaum lohnt.

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harpdart

Allem, was Sie schreiben, kann ich nur zustimmen.

werner1955

Erdbeeranbau?

Ich Ernte jetzt meine eigenen vom Hochbeet. Das reicht mir. 

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derkleineBürger

Verstehe ich das jetzt richtig, dass der Erbeerbauer unser Wirtschaftssystem Kapitalismus (gestiegene Kosten bei Dünger,Lohnkosten,etc..) kritisiert, das Konzept des Marktes verurteilt ( Konkurrenz aus Spanien) und als Lösung seiner genannten Situation die Vernichtung des Grundgesetzes ( Ausnahme für Landwirte,damit Ausländer aufm Feld von ihm mehr ausgebeutet werden können,als jetzt schon ) vorschlägt ? 

gelassenbleiben

als arme Rentnerin haben Sie aber noch nicht die Tricks meiner Mutter raus. Kaufen Sie kurz vor Ladenschluss am besten Samstags frische Ware zu reduzierten Preisen oder unterstützen Siedoch unseren Landwirtschaftsminister, Umsatzsteuer auf gesunde Lebensmittel abzuschaffen. 

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Kaneel

Eine ähnliche Antwort wollte ich auch geben. Auf dem lokalen Wochenmarkt gibt es immer reduziertes Gemüse und Obst kurz vor Marktende. Auch bei TK-Ware gibt es im Laden Angebote. Und saisonales Obst und Gemüse ist günstiger. Dass sich jemand mit wenig Geld überhaupt kein Gemüse leisten kann, erscheint mir fraglich.

Eine Umsatzsteuersenkung auf Gemüse und Obst unterstütze ich auch. Aber viele User:innen hier haben das Vorhaben kritisiert, weil sie sich als Fleischessende benachteiligt fühlen würden. Wobei die wenigsten werden sich ausschließlich von Fleisch ernähren, so dass eigentlich jede/r davon profitieren müsste.

Drittens wäre ich für eine Mindestrente von 1.200 Euro.

Kaneel

Wird warhrscheinlich gesperrt, aber ich versuche es trotzdem.

Leider tue ich mich mit der neuen meta-Struktur weiterhin schwer. Wenn ich mich über Neue Kommentare in die neuesten Posts klicke, habe ich irgendwann zig Tabs geöffnet, bin nach kurzer Zeit ganz konfus, finde die Posts nicht wieder auf die eigentlich antworten wollte. Vermisse den Gesamtüberblick. Die vorherige Version hatte sicherlich andere Nachteile, aber ich fand den chronologischen Aufbau wesentlich besser, die Unterteilung links Thread, rechts die neuesten Kommentare sehr sehr gut.

Allen einen schönen sonnigen Sonntag.

stgtklaus

Abtrittanbieter gibt es auch keine mehr. Das ist der Zahn der Zeit und Marktwirtschaft. Aber die weniger Erdbeerbauer die überbleiben werden ihre Waren für das 10fach an Feinschmecker verkaufen können. Der Rest futtert Spanische und Marikkanische, bis die entdecken das man kein Wasser mehr zum gießen hat

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