Ihre Meinung zu Der Erdbeeranbau in Deutschland geht immer weiter zurück
In Deutschland lohnt es sich immer weniger, Erdbeeren anzubauen. Viele Landwirte setzen auf andere Obst- und Gemüsesorten. Ob die heimische Erdbeere eine Zukunft hat, hängt auch von den Konsumenten ab. Von J. Henninger.
„Warum es weniger Erdbeeren aus der Region gibt“
Kurz und knapp zusammengefasst: Weil sich Wirtschaften für die bzw. im Interesse der Verbraucher nicht mehr ‚lohnt‘.
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Warum die halben Anführungszeichen?
Es ist doch Tatsache, dass der Erdbeeranbau bei vielen, sicherlich nicht allen Landwirten, ein Nullsummenspiel oder Verlustgeschäft ist.
Weil es über die genaue Definition von ‚lohnen‘ höchst unterschiedliche Ansichten gibt.
Weil es über die genaue Definition von ‚lohnen‘ höchst unterschiedliche Ansichten gibt.
Erdbeeranbau muss sich lohnen für die Erdbeerbauern, sonst bauen sie keine an. Lohnen heißt was dran verdienen. Zum Selbstkostenpreis mit plus minus Null macht das auch niemand. Mit plus minus null Kosten ist Schlafen.
Bezahlt der Bauer die Pflücker mit dem Mindestlohn (was ja nicht all zu üppig ist), dann kostet die einzelne Erdbeere das halt mit. Anders geht es nicht.
Dinge und Früchte werden teurer, und das beste ist es, die Erdbeere direkt vom Bauern ohne Zwischenhandel zu kaufen. Dazu muss man nicht für jedes Schälchen zum Erdbeerfeld fahren. Der Bauer mit der Leckerei kommt auch zum Wochenmarkt in der Stadt. So was gibt es quasi überall im Land.
Wer keine Erdbeeren mag, dem kann das egal sein. Wer sie mag, für den lohnt sich nichts mehr zur Erdbeere, wenn die deutsche vom Feld verschwindet.
Dann lohnt sich nur noch Erdbeeraroma, aber das schmeckt miserabel. Erdbeeren sind kein Grundnahrungsmittel.
„Erdbeeranbau muss sich lohnen für die Erdbeerbauern, sonst bauen sie keine an“
Das gilt nicht nur für den Erdbeeranbau. Alles, was im Interesse der Allgemeinheit und deren friedlichem Zuzsammenleben in einer gedeihlichen bzw. ‚nachhaltigen‘ Wirtschaft ist muss sich lohnen.
Es geht jetzt hier aber ausschließlich um Erdbeeren als Marktware, dies bedeutet, sie ist nur mit Preis gemeint, nicht mit mehr. Ansonsten mag ich schon sehr, was man aussagetechnisch kompliziert gestaltet. Manchmal funktionierts aber andersrum besser. Ich mag Erdbeeren, wenn sie gut schmecken, gerade eben ihren Reifepunkt erreicht haben und umsonst sind, Nettie.
„Ich mag Erdbeeren, wenn sie gut schmecken, gerade eben ihren Reifepunkt erreicht haben und umsonst sind“
„Umsonst“? Sie meinen, Sie selbst müssten nichts dafür tun, um die genießen zu können? Wie kommen Sie darauf?
Als wir klein waren, sind wir irgendwie draufgekommen. Wir wurden mal erwischt, dann sind wir mit vollem Mund abgehauen, manche taten es schreiend, hatten sich nicht so schlau angestellt als sie ihn kommen sahen. Später im Jahr sind wir auf die Kirschbäume und haben von oben nebenbei geguckt, weil man muss ja dann noch runter vom Baum, bevor man losrennt.
Weil sich Wirtschaften für die bzw. im Interesse der Verbraucher nicht mehr ‚lohnt‘.
Was genau soll das heißen? Jeder Bauer wirtschaftet erst mal für sich selbst, denn er muss ja von etwas leben. Wenn die Erdbeeren aus Deutschland dann teurer sind als die aus Portugal und der Verbaucher lieber die billigeren kauft, dann lohnt es sich für den hiesigen Bauern eben nicht mehr und er baut keine mehr an.