Ver.di-Chef Frank Werneke spricht mit Nancy Faeser (SPD, l), Bundesinnenministerin, und Karin Welge, Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände.

Ihre Meinung zu Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst fortgesetzt

In Potsdam ist die vierte Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gestartet. Grundlage dafür ist die Schlichtungsempfehlung. Innenministerin Faeser sowie ver.di-Chef Werneke äußerten sich zuversichtlich.

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106 Kommentare

Kommentare

Quark

Der öffentliche Dienst lebt doch mit ihren Gehältern im Paradies. 

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91541matthias

Sie denken beim öffentlichen Dienst wohl an die Beamten und Angestellten in den Amtsstuben. ÖD ist aber viel mehr als diese..

Alte Pflegekräfte wie ich leben durchaus gut mit dem Gehalt aber es dürften vor allem die Eingangsgehälter steigen, damit der Beruf interessanter wird. 

Humanokrat

Nein, es sind die Spitzenverdiener, die mit ihren Gehältern im Paradies leben. Und wie Lindner sagt, sollen, die die mehr leisten, dafür auch nicht bestraft werden. Als würden Topverdiener in D per se mehr leisten. Das ist ein sehr schlechter Witz und ein Schlag ins Gesicht derer, die hier die Arbeit machen, im Pflegedienst, an den Schulen, in der Sozialarbeit, bei der Polizei, der Bahn etc. 

Es ist kein Geld da? Doch, auf den Konten und Aktiendepots der oberen 10%. Es lebe die Gier und ein Land wird von den Gierigen an den Abgrund gefahren. 

Wenn eine FDP sagt, man habe kein Geld für Kindergrundsicherung, dann ist damit gemeint, dass man das für weniger wichtig hält, als dass Reiche noch reicher werden. 

Diese Tarifverhandlungen müssen ein Anfang von Umverteilung werden. Bin selber Gutverdiener aber das hat meine höchste Sympathie und volle Priorität für unser Gemeinwohl. 

Nettie

„Als würden Topverdiener in D per se mehr leisten“

Genau das wollen Merz, Lindner & Co. aber offensichtlich suggerieren. Da dürften sich nicht nur die, die sich, obwohl sie mit immer mehr fremdbestimmter Arbeit ‚beschäftigt‘ sind oft immer weniger ‚leisten‘ können fragen, wie die Leistung eigentlich definieren. Und woran sie festmachen‘, wer warum was ‚verdient‘ hat und vor allem wofür. Und wieso sie glauben, das Recht zu haben, das auch für andere mit zu bestimmen (die ‚Preise zu machen‘).

Anna-Elisabeth

Fast bin ich geneigt, Ihren Kommentar mit Ihrem Nick zu beantworten. Ich will mir aber ausnahmsweise die Mühe machen und etwas ausführlicher werden. Redakteure des SPIEGEL haben sich die Mühe gemacht und Mitarbeitern in einer Ausländerbehörde bei ihrer Arbeit über die Schulter gesehen. Die Überlastung dort spottet jeder Beschreibung und ich wundere mich, dass die verbliebenen Mitarbeiter nicht längst kreischend davongelaufen sind. Die Leistung, die dort erbracht wird, kann man gar nicht gut genug bezahlen. Dies ist nur eins von vielen Beispielen, die zeigen, wie absurd die Vorurteile vor allem gegenüber den vermeintlich "faulen Bürosäcken" im ÖD sind. Es mag Jobs geben, die man nicht unbedingt braucht, aber die finden sich ausschließlich in den Teppichetagen - nicht nur im ÖD.

Pumila

Ich freue mich, dass sie meinen Kommentar quarkmäßig ablehnen. Dem Spiegel etwas glauben, das ist mehr als gutgläubig.

BuriedBumper

Ich hab zwar keine Ahnung, was sie mit ihren Kommentaren bezwecken aber das man sie und ihre Meinung ernst nimmt kann es aus offensichtlichen Gründen nicht sein

VfA

Verwaltungsangestellte sind totale Spitzenverdiener... in welcher Welt bitte? Jeden Tag auf dem Niveau eines Juristen rechtssichere Beratungen und Verfügungen erstellen. Ein Fehler und gleich flattert das Schreiben vom Anwalt rein oder die fehlerhafte Ordnungsverfügung wird vor dem Verwaltungsgericht auseinandergenommen. 

Nebenher Hirnschmalz anstrengen für zig Projekte wie z. B. E-Akte, Digitalpakt oder die Umsetzung des Onlinezugangesetzes. Alles natürlich nach dem absoluten Minimalprinzip und unter Einsatz vieler Überstunden. 

Die Zeiten von einem entspannten Job im ö. D. sind längst vorbei und dein Denken ist extrem veraltet! Ich habe sogar schon öfters Samstags freiwillig gearbeitet, damit ich für die zusätzlichen Aufgaben keine Kundentermine ausfallen lassen musste.Klar gibt es mieser bezahlte Jobs, aber schon traurig für den ö. D. zu arbeiten und sich kaum noch was leisten zu können.

Anita L.

Merkwürdige Vorstellungen vom Paradies gibt es...

Alter Brummbär

Also leben sie im Paradies.

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Und wieder wird der Knackpunkt, nämlich die Laufzeit von 2 Jahren, nur verschämt in einem Nebensatz erwähnt. Dabei bedeutet das, dass es eine Tariferhöhung von nicht einmal 3% pro Jahr geben würde - ein klarer Reallohnverlust für die Beschäftigten. Und keine Möglichkeit zur Nachverhandlung, sollte die Inflation in nächsten beiden Jahren so hoch bleiben wie jetzt oder gar noch steigen.

Wenn ich dann noch lese, dass die Chefs von dbb und ver.di das für ein passables Angebot halten, fasse ich mir ungläubig an den Kopf.

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saschamaus75

>> dass es eine Tariferhöhung von nicht einmal

>> 3% pro Jahr geben würde

 

Sie haben leider noch Steuern&SV vergessen, also πxDaumen ca. 1,5% pro Jahr? oO

Sisyphos3

rechnen ist nicht jedermanns Ding

 Sozialversicherungsmäßig zahlen ich prozentual auch nicht mehr

im Gegenteil bin ich über der Bemessungsgrenze

bei der Steuer - da könnte es wegen des höheren Steuersatzes hinkommen

 wenn man in die Progression kommt

 

saschamaus75

>> rechnen ist nicht jedermanns Ding

Als gelernter Steuerfachangestellter/ studierter Informatiker -> keine Ahnung? oO

 

>> Sozialversicherungsmäßig zahlen ich prozentual

>>  auch nicht mehr

>> im Gegenteil bin ich über der Bemessungsgrenze

DANN sind Sie ja Einer von den 'Glücklichen', ABER den Meisten (um DIE es im Artikel geht) geht es nicht so gut wie Ihnen. -.-

 

 

Einfach Unglaublich

Sie haben völlig recht.

 

Werneke ist genauso eine Enttäuschung wie Bsirske.

 

Verdi hat einfach nicht verstanden, dass es nicht darum geht sich bei SPD Politikern wie Faeser lieb Kind zu machen, sondern die Interessen der Arbeitnehmer durchzusetzen.

 

Jedoch werden diese Interessen nur von nicht-DGB-Gewerkschaften wie GDL und Cockpit vertreten. 

GutenAbend

Wenn kein Geld da ist muss halt überlegt werden was man an Leistungen streichen kann. Krankenhäuser in öffentlicher Hand schließen oder privatisieren. Museen dicht machen. Keine Spielplätze mehr. Kinderbetreuung privatisieren. Gesamte Infrastruktur verkaufen. Polizei und Feuerwehr könnte man auch privatisieren, dann gibt es nur noch Hilfe gegen Bares.

Ob es dann besser wird...fraglich.

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Nettie

„Wenn kein Geld da ist, muss …“

Geld ist immer da. Die Frage ist nur, wofür. Oder vielmehr: Wofür es da sein muss.

GutenAbend

Ja , das stimmt. Ich habe hier nur aufgezählt wo gerne mit Knappheit an Geld argumentiert wird.

w120

sind die Spitzensteuersätze auf Einkommen in den Industriestaaten in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesunken, von durchschnittlich etwa 60 Prozent Anfang der 1980er-Jahre bis auf unter 40 Prozent heute.

https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-schadliche-steuergeschenke-4…

(dazu Vreänderungen in der Gesetzgebung, die noch mal Steuern senken).

 

Das ist jetzt die Zeitenwende, Löhne hoch und was noch, natürlich Steuern hoch.

Kristallin

>>>Polizei und Feuerwehr könnte man auch privatisieren, >>>

Aber klar doch, einen Polizei oder Feuerwehreinsatz, zahlen dann Privatpersonen die diese "Dienste beauftragen".......

Wer keine Kohle hat muss schauen wie er/sie/div ein Feuer selbst löscht oder Straftäter/Innen verfolgt.....

Super Idee........

Anna-Elisabeth

Haben Sie den Sarkasmus in dem Kommentar von @GutenAbend nicht erkannt? Ohne Sarkasmus kann zumindest ich die derzeitige Politik überhaupt nicht mehr ertragen.   

Nettie

„Ohne Sarkasmus kann zumindest ich die derzeitige Politik überhaupt nicht mehr ertragen.“

Und selbst mit Sarkasmus immer mehr die (die ‚Politik‘ vieler derer, die sie aktuell ‚machen‘) nicht mal überleben.  Und das weltweit.

saschamaus75

>> Wer keine Kohle hat muss schauen wie er/sie/div

>> ein Feuer selbst löscht oder Straftäter/Innen verfolgt.....

 

Also wie im alten Rom? -.-

Account gelöscht

Das sollte wohl als Satire verstanden werden was der User GutenAbend meinte.

Kristallin

Ja und ich wollte satirisch draufsetzen.

Hat nicht geklappt, das nächste Mal vielleicht ;)

Nettie

„Grundlage dafür ist die Schlichtungsempfehlung. Innenministerin Faeser sowie ver.di-Chef Werneke äußerten sich zuversichtlich“

Wenn diese Zuversicht auf allen ‚Seiten‘ begründet ist, besteht auch Grund dazu. Allerdings nur dann.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Faire Lohnerhöhung notwendig

Lohndumping der letzten Jahrzehnten hat zu "exzessiven Exportüberschüssen" geführt. 10% Inflationausgleich plus Produktivitätszuschlag und globaler Stabilitätsaufschlag machen Lohnsteigerungen von rund 14% pro Jahr alternativlos. 

Die von Faser abgebotenen 5,5% bedeutet radikale Reallohnkürzungen und Kaufkraftverluste. 

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Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Ein faires  Lohnplus von 14% stärkt die Binnennachfrage und trägt so zu dem wirtschaftspolitischen Stabilitätsziel eines ausgelischenen Aussenhandels bei.

Kritikunerwünscht

Schauen wir mal, was letztendlich dabei herauskommt. Mir fällt aber in allen Diskussionen eines auf: Man will auf jeden einen Inflationsausgleich erreichen. Das ist völlig korrekt und nachvollziehbar und angemessen, wenn man sieht, wieviel der Staat an Steuern durch die hohe Inflation einnimmt, wieviel viele Unternehmen mehr verdienen als noch vor 2 oder 4 Jahren.

Nehme ich nun jedoch die Rentner, dann haben die wieder mal Pech gehabt. Man will den Rentnern in diesem Jahr 4,39 % mehr Rente zugestehen. Im Osten sieht es zwar mehr aus, ist aber nur wegen der Anpassung der Ostwerte an die Westwerte so - nach mehr als 30 Jahren Einheit. Unterm Strich haben die Rentner somit viel weniger zum Leben als vorher, bedingt durch eine Inflation von mehr als 7 %. Und diese Inflationszahlen beruhen auf einen Warenkorb für den Durchschnittsverdiener. Für einen Geringverdiener oder Rentner ist die Inflation 12 - 15%. Aber das spielt in Deutschland keine Rolle, Rentner haben keine Lobby.

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bittersüß

Die Rentenerhöhungen der vergangenen Jahre waren entkoppelt der Inflation. 

Quelle: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Info…

Seit 2011 durchgängig Erhöhungen, unabhängig der Inflation bzw. der Lohnentwicklungen. 

Um Reallohnverluste zu verhindern sind ordentliche Lohnerhöhungen unabdingbar. Auf klamme Kassen hinzuweisen, den Verzicht aber vom Arbeitnehmer zu erwarten ist schlicht verlogen. Warum muss derjenige der die Wertschöpfung schafft, die Gier weniger ausbaden? Durch die Inflation entstehen die klammen Kassen bei den Arbeitnehmern. Man braucht sich doch nur die Unternehmensgewinne der vergangenen Zeit ansehen und weiß somit voher die Inflation kommt. Es ist schlicht die Erwartungshaltung der Managmentebene vom ständigen mehr, mehr und immer mehr.

 

falsa demonstratio

Ist es nicht so, dass die Renteneanpassung auf Basis der Lohnentwicklung des Vorjahres erfolgt?

Rentner kämen dann doch im nächsten Jahr in den Genuss der diesjähringen Lohneröhungen. - oder?

 

bittersüß

@Kritikunerwünscht

Ist es nicht so, dass die Renteneanpassung auf Basis der Lohnentwicklung des Vorjahres erfolgt?

Rentner kämen dann doch im nächsten Jahr in den Genuss der diesjähringen Lohneröhungen. - oder?

 

Das sollte so sein, ist es aber nicht. Oder haben Sie in den vergangenen Jahren jedes Jahr eine Lohnerhöhung erhalten? Wenn der Arbeitnehmer genötigt wurde eine Nullrunde hinzunehmen, galt das noch lange nicht im Folgejahr auch für die Rentner. Von Reallohnverlusten und der damit einhergehenden eigentlichen Rentenreduktion habe ich auch nichts mitbekommen. 

Der Automatismus auf Basis der Lohnentwicklug funktioniert nur in einer Richtung. Vergleiche die Entwicklung der Diäten.

 

falsa demonstratio

im Jahr 2021 gab es eine (geringe) Senkung der Diäten aufgrund der Lohnentwicklung des Vorjahres.

Alter Brummbär

Die Rente orientiert sich an den Tarifabschlüssen

Questia

@frosthorn • 15:06 Uhr |Und|

| "Und wieder wird der Knackpunkt, nämlich die Laufzeit von 2 Jahren, nur verschämt in einem Nebensatz erwähnt. Dabei bedeutet das, dass es eine Tariferhöhung von nicht einmal 3% pro Jahr geben würde - ein klarer Reallohnverlust für die Beschäftigten." |

Hinzufügen möchte ich noch, dass durch die Zahlung des Inflationsausgleichsgeldes eine Erhöhung der Basis für zukünftige Tariferhöhungen vermieden wird.

Für mich ist das ein weiterer "Verlust" zusätzlich zur Laufzeit.

Wenn ich es richtig verstanden habe, erhalten die Beschäftigen in 2023 gar keine prozentuale Erhöhung auf ihre Bezüge sondern nur das Inflationsausgleichsgeld.

Ab 2024 erhalten sie dann 5,5 % auf Basis der heute aktuellen Bezüge. Ab 2025 erst könnte dann neu verhandelt werden.

Ein Trost könnte sein: Wenn für alle das Inflationsausgleichsgeld gleich hoch angesetzt wird, haben die unteren Einkommen einen relativ höheren Ausgleich.

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w120

Ab 1. März 2024 würden die Tarifgehälter dann in einem zweiten Schritt zunächst um einen Sockelbetrag von 200 Euro angehoben und dann um 5,5 Prozent erhöht.

Was bedeutet danach?

Ab April oder ab xx?

Gerd Hansen

Positiv denkend würde ich das wie folgt lesen:

Jetzt z.B. 2.000 €.

Ab März dann also 2.200€ plus die 5,5% DAVON ( also 121€ ) , zusammen also ab März dann statt der 2.000€ in Zukunft 2.321€. Wäre eine Erhöhung um ca. 16%

falsa demonstratio

Im Schlichtungsvorschlag heißt es nicht "danach", sondern "anschließend" .  

Wörtlich (nach "oeffentlicher-dienst-news"): "Die Tabellenentgelte werden für die genannten Bereiche ab dem 1. März 2024 zunächst um 200 Euro (Sockelbetrag) und anschließend um 5,5 Prozent erhöht."

An den März schließt sich bekanntlich der April an.

 

falsa demonstratio

Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, dass das "anschließend" zeitlich gemeint ist.

Ich glaube das ist bezogen auf den Sockelbetrag von 200 €.

Vielleicht muss man das so verstehen: 

Wer 2.300€/Mon. (A5 in Hessen) hat, bekommt an März 24 EUR 2 .640,

nämlich zunächst 2.300 € + 200 € = 2.500 €,

daran anschließend + 5,5% (=137,50 €) , also insgesamt 2.637,50 €

zusätzlich 2,50 €, um den Betrag bis 340  € Erhöhung aufzufüllen (200 + 137,50 + 2,50 = 340)

 

falsa demonstratio

Mein Verweis auf A5 ist nicht korrekt. Es geht ja vorliegend nicht um Beamtenbesoldung (obwohl diese gewöhnlich an die Tarifabschlüsse angepasst wird).

w120

 Auch eine Möglichkeit.

Obwohl es auch bedeuten könnte, dass der erhöhte Lohn (incl. Sockelbeitrag) Basis für die Erhöhung wäre.

 

Muss mal ein Mathematiker ran, was der Unterschied wäre.

 

Questia

@Quark • 14:58 Uhr |Adam und Eva|

| "Der öffentliche Dienst lebt doch mit ihren Gehältern im Paradies." |

Mit dieser Einschätzung befinden Sie sich m.E. ähnlich weit zurück in der Paradies-Vergangenheit, wie Adam und Eva.

Falls Sie Fakten schätzen: https://oeffentlicher-dienst.info/

Questia

@w120 • 15:59 Uhr |Gute Frage |

| @Questia TS-Beitrag "Ab 1. März 2024 würden die Tarifgehälter dann in einem zweiten Schritt zunächst um einen Sockelbetrag von 200 Euro angehoben und dann um 5,5 Prozent erhöht." Was bedeutet danach? Ab April oder ab xx?" |

Darüber bin ich auch gestolpert. Ich habe mir das so zurecht-gedacht:

Im März erhalten alle auf die aktuellen Bezüge +200 EUR. Auf dieser neuen Basis werden dann ab März die 5,5% draufgerechnet.

Diese Lösung hätte den "Charme", dass der Verlust der Basis in 2023 z.T. ausgeglichen würde; für die unteren Einkommen mehr als für die oberen.

Questia

@Quesia • 16:09 Uhr | Ergänzung |

| "Im März erhalten alle auf die aktuellen Bezüge +200 EUR. Auf dieser neuen Basis werden dann ab März die 5,5% draufgerechnet." |

Wer dann durch die 5,5% noch weniger Erhöhung hat, als insgesamt 340,00 EUR (200,00 Sockel + 5,5%) bekommt zusätzlich zu den 200,00 EUR noch 140,00 EUR drauf.

Ich rechne noch, welche Lohngruppen davon profitieren würden.

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falsa demonstratio

Wen oder was zitieren Sie ?

Account gelöscht

Gefordert wurde von Verdi und dbb 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro im Monat mehr. Bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Was etwa den Preissteigerungen entsprechen würde.

Die Schlichtung spricht jetzt von 340 Euro mehr ab 1. März 2024 und 3000 Euro Inflationsausgleich. Aber die Laufzeit soll über 24 Monate laufen. Das wäre dann real eine Tariferhöhung  von etwa 8 Prozent p.a. Also eher knapp unter der Preissteigerung. Hoffentlich lassen sich die Gewerkschaften nicht über den Tisch ziehen (wie neulich bei der Post AG).

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falsa demonstratio

Sie vergessen bei Ihrer Berechnung die niedrigeren Lohngruppen, für die die prozentuale Erhöhung wesentlich höher ist.

Account gelöscht

Bei einer Lohnerhöhung von 340 Euro im Monat wird von 10 Prozent Erhöhung ausgegangen. Aber bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 24 Monaten sind das 5 Prozent pro Jahr. 3000 Euro Zahlung, verteilt auf 24 Monaten, daß wären etwa 3 Prozent im Monat mehr.

Aber wie sieht Ihre Rechnung denn aus ? Wäre das ein toller Tarifabschluss ? 

 

 

falsa demonstratio

"Bei einer Lohnerhöhung von 340 Euro im Monat wird von 10 Prozent Erhöhung ausgegangen."

Ich bin nicht so gut im Rechnen, aber ich schätze, dass wenn 340 € 10 % ausmachen,  die relative Erhöhung bei Mitarbeitenden die weniger als 3.400 € verdienen, höher ist.

Account gelöscht

Da sprechen Sie dann aber von Beschäftigten mit weniger als 3.400 Euro brutto im Monat. Das ist aber dann bei einer Vollzeitstelle beschämend.

Gut, aber warum sind Sie so darauf aus einen Tarifabschluss ins positive Licht zu setzen ?

falsa demonstratio

Ich will die Vorschläge gar nicht politisch verteidigen.

Ich verteidige nur die Mathematik gegen die Ideologie.

wenigfahrer

Ich finde das einen recht komischen Vorschlag, das die Führungsspitze das gut findet, kann ich ja noch verstehen, das die Angestellten das auch so sehen, da hab ich eher Zweifel.

Artikel vor paar Tagen, Auszug.

" Nahrungsmittel sind zwischen März 2022 und März 2023 um 22,3 Prozent teurer geworden "

Die Energiepreise jetzt mal außen vor gelassen, die kommen dazu, die Neben kosten bei der Miete haben sich verdoppelt für viele.

Und dann so ein Angebot, warum sollten die Angestellten darauf eingehen.

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falsa demonstratio

"Und dann so ein Angebot, warum sollten die Angestellten darauf eingehen."

Weil sie über kurz oder lang den Rückhalt in der Bevölkerung, die unter den Streiks leidet, verlieren werden.

KarlderKühne

Bei einer Inflationsrate von ca. 8% sollte das Ziel wenigstens bei 10% liegen. Wobei die Berechnung der Inflationsrate ja auch eine Mogelpackung ist, denn sie bezieht sich immer auf den gleichen Monat des Vorjahres, wobei in diesem bereits wesentlich höhere Preise Realität waren. Realistischer wäre ein Vergleich über mindestens 3 Jahre.

Und wenn der "Heizungs-und Sanierungsgau" in der jetzigen Form umgesetzt wird, wird es, trotz Lohnzuwächse, zu großen gesellschaftlichen Problemen kommen, denn die wenigsten Hausbesitzer können sich diese Vorgaben leisten. Selbst bei 50% Eigenanteil kommen Summen von 30.000 Euro und mehr auf uns zu. Die SPD ist keine Partei des "kleinen Mannes" mehr und wird, wie bei den Harz4 - Gesetzen die Quittung bekommen.

werner1955

Es wird zeit das die AG ihre blokade, Inflationsausgleichnund Teilhabevfür die Arbeitnehmer aufgeben. Kein abschluss under 10% für alle.

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falsa demonstratio

Die Kommunen rechnen mit einer Mehrbelastung von 17 Mrd. Euro.

Das Geld werden die anständigen Arbeitnehmer und Rentner aufbringen oder anderswo einsparen müssen. 

Ich mache ohne Murren die Erhöhung kommunaler Steuer und Beiträge mit  -  Sie auch?

Kristallin

>>>Ich mache ohne Murren die Erhöhung kommunaler Steuer und Beiträge mit  -  Sie auch?>>>

Auch mit Murren bleibt den Leuten nichts anderes übrig, als dererlei Erhöhungen "mitzumachen".....

falsa demonstratio

Bitte begreifen Sie das Wort "Murren" im übertragenen Sinn, wenn in den Kommunen die Steuern, Beiträge und Gebühren steigen werden.

Kristallin

Obs die Bürger/Innen übel aufstößt oder nicht, sie haben die steigenden Gebühren zu tragen.

Welche aus X Günden so oder so ansteigen, ich habe auch nix dagegen dass dadurch bessere Löhne im öffentlichen Dienst mitfinanziert werden.

91541matthias

Naja, als Pflegekraft und Hausbesitzer in einer chronisch verschuldeten Stadt wird es wohl so kommen, dass ein Großteil des Tarifzuwachses auf anderem Weg wegschmelzen wird..

Questia

@Questia• 16:20 Uhr |Gerechnet (jetzt richtig)|

| "Wer dann durch die 5,5% noch weniger Erhöhung hat, als insgesamt 340,00 EUR (200,00 Sockel + 5,5%) bekommt zusätzlich zu den 200,00 EUR noch 140,00 EUR drauf. Ich rechne noch, welche Lohngruppen davon profitieren würden." |

Ich komme zu folgendem Ergebnis:

Wer aktuell 1.300 bekommt, erhält dann + 340 = ~ 26%

Die höchsten Bezüge, die davon profitieren, liegen bei aktuell ~ 2.300 - 2.400 = ~ 14,5%

Ab ~ 2.400 wird nur noch um 5,5% erhöht, was auch immer mehr als insgesamt 340,00 EUR ist.

Wenn das stimmt, wäre die Lösung gar nicht so schlecht für die unteren Einkommen.

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VfA

Aber wenn dann sofort und auch nicht über diese lange Laufzeit.  Man soll 14 Monate keine Erhöhung der Gehälter hinnehmen und die Inflationsprämie wird auch nicht auf einen Schlag ausgezahlt. Sollen die Spitzenverdiener doch mal auf was verzichten, wenn es angeblich nicht finanzierbar ist. 

Ich hoffe die Gewerkschaften lehnen ab! 

Quark

Der öffentliche Dienst ist doch ein begehrter Arbeitgeber. Es ist eine sichere Arbeitsstelle und weit besser bezahlt als die Verkäuferin beim Bäcker oder Fleischer. Im Rathaus ist am Freitag ab 13 Uhr Ruhe und in der Produktion rackere ich im Schichtsystem und finde am Tag durch den Lärm der Straße keinen Schlaf mehr. Kein Wunder, dass die Beamten länger leben. 

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BuriedBumper

Vielleicht sollten sie sich mal kundig machen, was alles zum öffentlichen Dienst gehört. Es wurde ihnen die Peinlichkeit solcher Kommentare ersparen. Nur so als Tipp, Krankenpflegepersonal arbeitet auch im Schichtdienst und ein Straßenkehrer ist kein Spitzenverdiener. Sollten sie als Produktionsarbeiter im Tarifverbund der IG Metall sein gehören sie ohnehin zu den Topverdienern, was ungelernte Arbeitskräfte angeht

VfA

Blödsinn... 

Die Zeiten sind längst vorbei und der Vergleich mit den Verkäufern ist auch schlecht. Was passiert denn, wenn dir statt Vollkornbrot ein normales Brötchen eingepackt wird oder statt Rinderhack gibt's Schweinehack?

In vielen Bereichen musst du rechtssichere Auskünfte geben und Verfügungen erstellen. F

rag mal einen Azubi zum Verwaltungsfachangestellten was die heute so in der Ausbildung lernen müssen. Da schreibst du gerne mal 3 oder 4 Stunden ein juristisches Gutachten. Das Prüfungsschema zum auswendig lernen ist alleine schon mehrere Seiten lang.

Zudem ist der Serviceanspruch so hoch, dass die Nebenaufgaben oft nur mit Überstunden gestemmt werden können. 

Pumila

Sie hätten doch die Laufbahn eines Beamten einschlagen können. Mir geht es verbeamtet pudelwohl und habe jedes Wochenende frei. Der Staat hat uns auch im Alter für ein prächtiges Auskommen gesorgt.    

Sisyphos3

Polizisten sind doch auch verbeamtet

ob die alle frei haben am Wochenende ?

Anna-Elisabeth

"Kein Wunder, dass die Beamten länger leben." 

Auch Polizisten sind Beamte. Dass die länger leben, wäre mir neu.

"Im Rathaus ist am Freitag ab 13 Uhr Ruhe und in der Produktion rackere ich im Schichtsystem und finde am Tag durch den Lärm der Straße keinen Schlaf mehr."

Auch wenn ich mit Ihren Verallgemeinerungen und Vorurteilen, sowie mit Ihrer fehlenden Sachkenntnis in Bezug auf die Vielfalt der Berufe im ÖD meine Schwierigkeiten habe, so kann ich Ihren Frust dennoch gut nachvollziehen. Schlafmangel ist ein großes gesundheitliches Problem. Ich wünsche Ihnen das große Glück, eine neue, bezahlbare Wohnung in ruhiger Lage zu finden - und das möglichst in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes. 🍀

werner1955

Unnd sind Sie in einer Gewerkschaft die ordentliche arbeitsbediengungennund Löhne für Sie durchsetzten würde?

Alter Brummbär

Es geht im Moment nicht um Beamte

91541matthias

Im Rathaus ist Freitag Schluss aber wir Pflegekräfte sind in 3 Schichten 24/7 anwesend..

Und was den Straßenlärm angeht..haben Sie keine Räume abseits der Straße, wo Sie schlafen können? Bei mir hats immer funktioniert

Questia

@Anna-Elisabeth • 16:45 Uhr | oder die |

| "@Quark...Dies ist nur eins von vielen Beispielen, die zeigen, wie absurd die Vorurteile vor allem gegenüber den vermeintlich "faulen Bürosäcken" im ÖD sind. Es mag Jobs geben, die man nicht unbedingt braucht, aber die finden sich ausschließlich in den Teppichetagen - nicht nur im ÖD." |

Davon betroffen sind ja auch die Pflegekräfte, die in KÖR beschäftigt sind:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/als-pflegekraft-in-deutschland-ble…

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Anna-Elisabeth

"Davon betroffen sind ja auch die Pflegekräfte, die in KÖR beschäftigt sind"

Ja, ich weiß. Habe ja selbst in so einer Einrichtung, dem UKE in Hamburg, gearbeitet (Hieß früher auch mal "Anstalt des öffentlichen Rechts")