Ihre Meinung zu Ukrainischer Botschafter Makeiev: Friedensappell "zynisch"
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Makeiev, hat den Friedensappell mehrerer früherer SPD-Politiker scharf kritisiert. Der Aufruf habe das alleinige Ziel, die "Verbrechen Russlands zu verschleiern".
Ich finde es zynisch wenn Makeiev es ablehnt zu verhandeln. Militärexperten in den USA halten es für unrealistisch das Kiew Russland in der Ukraine besiegen kann. Gleichzeitig verweisen U.S. Militärs der 2. Reihe die Behauptungen Kiews das in Bachmut „5-10 Russen für jeden ukrainischen Soldaten“ sterben würden ins Reich der Fabeln. Das tatsächliche Verhältnis der Verluste liegt etwa bei 1:1. Und die Russen können sich das langfristig auch eher leisten.
Das ist auch plausibel, da die Russen in und um Bachmut nur etwa 40.000 Mann haben, die Ukrainer aber etwa doppelt so viel.
Deshalb wäre es eine Chance für die nationalistische Regierung, wenn sie einen Ausgleich mit Russland sucht: Land für Frieden !
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Die nationalistisch groß-russische Regierung, die im Kreml residiert, lehnt jede Friedensverhandlungen bislang kategorisch ab.
Das wird Putin auch weiter tun, solange er an den Endsieg glaubt.
Eine Kostprobe für echten Zynismus ist der Spruch, dass sich Russland die Gefallenen "leisten" kann. Menschenleben als "Materialverbrauch".
Putin kann sich nur etwas "leisten", weil sein diktatorisches Regime jegliche faktentreue Berichterstattung unterdrückt, Propgaganda über alle Röhren verbreitet und Proteste im Keim erstickt. Unter Ihrem beständigen Beifall.
Die auf der Straße zwangsmobilisierten Ukrainer sind auch nicht viel mehr als Kanonenfutter.
@Möbius, 09:44
"Deshalb wäre es eine Chance für die nationalistische Regierung, wenn sie einen Ausgleich mit Russland sucht: Land für Frieden !"
Russland hat auch viel Land, könnte hunderttausende qkm abtreten und würde es kaum merken.
Die dort lebenden Menschen würden das schon merken.
Glauben Sie wirklich das die Menschen die in Donezk, Lugansk oder Sewastopol leben unter die Herrschaft einer Regierung zurück wollen die ihre Sprache verbietet, jegliche Opposition, Autonomie und Selbstbestimmung unterdrückt und sie täglich bombardiert ?
Es handelt sich höchstwahrscheinlich um innerukrainische Konflikte. In dem Russland eigenes Territorium den Ukrainern überlässt, kann es zur Konfliktlösung beitragen, falls Ukrainer in diesen Regionen russisch vorziehen, die Mehrzahl der Ukrainer und ihre Regierung nicht auf Hoheitsrechte etc. verzichten wollen. Wenn dies zum Frieden beiträgt, kann man darüber doch sprechen. Wie in diesem Friedensappell steht, muss man natürlich beachten (Zitat): "Frieden kann nur auf der Grundlage des Völkerrechts und auch nur mit Russland geschaffen werden." Und das Wichtigste steht auch da: "Das Wichtigste ist, alles für einen schnellen Waffenstillstand zu tun, den russischen Angriffskrieg zu stoppen und den Weg zu Verhandlungen zu finden." (Hervorhebung im Zitat von mir, da ganz toll wichtig).
Mit Verlaub:
Für Ihre Behauptungen bezüglich der Einschätzungen amerikanischer Analysten hätte ich gerne einen Quellennachweis. Denn das habe ich so noch nirgends gelesen, auch wenn die Lage in Bachmut nicht wirklich eindeutig ist.
Und ich möchte anmerken: Russlands Frühjahrsoffensive läuft jetzt ohne nennenswerte Gebietsgewinne aus. Die Ukraine stellt gerade 4 neue Divisionen auf und überrascht regelmäßig mit effektiven Schlägen gegen die russischen Truppen.
Man sollte den Sieg der Ukraine sicherlich nicht als gesetzt ansehen, aber Russlands Sieg ist gleichfalls nicht sicher. Und nicht vergessen: Auch Atommächte verlieren Kriege - Vietnam, Afghanistan (sowohl R. als auch USA, NATO), die "Kabeljau-Kriege".
Ich habe jetzt keine Lust den Artikel für Sie zu finden. Aber als Tipp: schauen Sie mal bei „Military Watch“ rein …
Es tut mir Leid, aber auch dort habe ich die von Ihnen in den Raum geworfenen Zahlenverhältnisse nicht finden können. Bachmut wird als "Fleischwolf" bezeichnet, das ist bekannt und erinnert in frappierender Weise an Schauplätze des Ersten Weltkrieges. Aber auch russische Truppen finden ähnliche Spitznamen für diesen Kriegsschauplatz und erleiden massive Verluste an Mensch & Material. Trotz wiederholter Warnungen ist Bachmut bis heute nicht gefallen, sondern es bleibt hart umkämpft - das ist ein relativer Vorteil für die ukrainische Seite.
Und dass die Meldung aus Kiew, man erreiche ein Verlust-Verhältnis von 7 zu 1 zu Ungunsten Russlands nicht einfach überprüft werden können, ist ebenfalls klar. Allerdings wird deutlich, dass Russland mehr Soldaten verliert als die Ukraine und bereits Mobilisierungsprobleme hat, weil sich die Rekruten sträuben und mittlerweile fähige Ausbilder fehlen.
Aus meiner vieljährigen Militärvergangenheit (die vor ca. 10 Jahren endete, also nicht so veraltet sein dürfte), erinnere ich mich, dass das allgemein anerkannte Verhältniss für einen erfolgreichen Angriff/Abwehr für unbebautes Gelände 1:3 (Verteidigung:Angriff), und für urbanes Gelände 1:9 ist.
Die Kämpfe finden meist um Dörfer statt, aber auch um Versorgungswege. (Krieg ist immer das Verwalten von Versorgungsengpässen). Also erscheint 1:7 zumindest plausibel.
Und damit ich Ihnen die Quellen nicht schuldig bleibe:
https://www.rand.org/blog/2022/03/russias-problems-with-military-profes…
https://www.tagesspiegel.de/internationales/dilettantische-bodencrews-a…
Für eine sehr gut fundierte, aber auf konservativen Schätzungen beruhende Analyse materieller Verlusten möchte ich außerdem auf das Blog "Oryx" verweisen. Dort werden sie analog zu den personellen Verlusten sehen, dass Russland ebenfalls deutlich mehr Fahrzeuge verliert, als die Ukraine:
https://www.oryxspioenkop.com/2022/02/attack-on-europe-documenting-equi…