Menschen auf einer Aussichtsplattform beobachten Hunderte Stare, die kurz vor Sonnenuntergang über dem Naturschutzgebiet Federsee am Himmel fliegen und anschließend im Schilf übernachten.

Ihre Meinung zu Biodiversität: Wie streng sind Naturschutzgebiete geschützt?

Deutschland will bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Naturschutz stellen. Formal ist das Ziel bereits erfüllt - allerdings gibt es sehr unterschiedliche Definitionen. Von Nele Rößler.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
91 Kommentare

Kommentare

Tarek94
"Qualitative Fortentwicklung"

"Wir werden bei der Umsetzung der Beschlüsse der Weltnaturkonferenz bei uns in Deutschland einen klaren Schwerpunkt auf die qualitative Fortentwicklung unserer bestehenden Schutzgebiete legen", sagt eine Sprecherin. 

Ja, und diese "qualitative Fortentwicklung" von Naturschutzgebieten sieht dann offensichtlich so aus:

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will Windkraftanlagen angesichts des Klimawandels und explodierender Energiepreise auch in Naturschutzgebieten errichten. Daran gibt es Kritik.

Tschentscher hatte am Wochenende bei der "Langen Nacht der 'Zeit'" gesagt, es gehe beim Ausbau der Windkraft "auch um ökologische Flächen, es geht auch um Naturschutzgebiete". Es müsse nicht immer alles zulasten der Industrieflächen gehen, erklärte der SPD-Politiker.

Quelle: NDR, 04.07.2022

Nettie
Es geht nicht um ‚Formalien‘ und ‚Definitionen‘

- dies zu „Deutschland will bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Naturschutz stellen. Formal ist das Ziel bereits erfüllt - allerdings gibt es sehr unterschiedliche Definitionen“ -

sondern darum, ‚irgendwie‘ gemeinsam bzw. mit vereinten Kräften zu erreichen, dass die Tiere und Pflanzen in den Naturschutzgebieten (und nicht nur da) tatsächlich bzw. ‚wirklich‘ geschützt werden. Und damit zwangsläufig auch die Menschen, da deren Existenzgrundlage bekanntlich von einem Ökosystem abhängt, das sich in einem Gleichgewicht befindet, das deren Erhaltung gewährleistet.

Eine in jeder Hinsicht bessere ‚Vernetzung‘ spielt dabei - der Erschließung geeigneter Wege bzw. ‚Möglichkeiten‘, dieses Ziel zu erreichen in der Tat eine zentrale Rolle. 

Coachcoach
Schwierig und kompliziert - und einfach und klar

Der Artenschutz ist noch wichtiger als der Klimaschutz - das vorweg. Und Arten beginnen schon bei Mikroorganismen, Pilzen, Flechten u.ä.

Einfach & klar sind m.E. folgende Verhältnisse:

Im Weltnaturerbe Wattenmeer schwere Schleppnetze verbieten. Das sollte schnell möglich sein.

Hunde anleinen in der Natur.

Keine Katzen frei laufen lassen.

Kein Chlor für LNG.

Komplizierter ist es in der Landwirtschaft- da stehen bäuerliche Betriebe unter Konkurrenz von industriellen. Da fallen schnell Randstreifen Knicks u.ä. weg - mit fatalen Folgen für Insekten, Vögel, Kleintiere und damit Verbundenes. Und Öko ist für viele zu teuer - weil das so ist.

Komplizierter sind auch Fragen der Fahrwasservertiefung - die filternden Bakterien etc überleben das nicht. Aber Hamburg liegt sehr abgelegen & hat große Hafenwirtschaft.

...

Coachcoach
@10:42 Uhr von Giselbert

"Man müsse in Deutschland allerdings im Blick behalten, dass es ein sehr dicht besiedeltes Industrieland sei"

Eben, dies wird schon jetzt nicht genügend berücksichtigt. Kein bezahlbarer Bauplatz, aber Hauptsache streng geschützte Flächen für die Biodiversität.

Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?

Diabolo2704
Wie streng sind Naturschutzgebiete geschützt?

Bei weitem nicht streng genug. Und selbst wenn sie auf dem Papier geschützt sein mögen, sind sie es in der Praxis noch lange nicht.

werner1955
geschützt?

Wnn man sich das Verhalten von Menschen in diesen Gebieten ansieht leider zu wenig.

Viele halten sich nicht an anständige einfache Regeln. Rauchen, verlassen Wege, nehem die Hunde nicht an die Leine, schwimmen in verbotenen Bereichen, lagern und Zelten und lassen  Ihren Müll leigen.

Tarek94
@10:54 Uhr von Diabolo2704

Bei weitem nicht streng genug. Und selbst wenn sie auf dem Papier geschützt sein mögen, sind sie es in der Praxis noch lange nicht.

Oh doch, die werden streng geschützt. Der CSU-Abgeordnete Alexander König z.B. schreibt auf seiner Internetseite zur geplanten Wiederinbetriebnahme der nur 6,3km langen Höllentalbahn zwischen Thüringen und Franken (seit 1997 Naturschutzgebiet):

(...)

Güterverkehr allein einem in Blankenstein ansässigen Unternehmen zugutekommen würde. Diese Firma prosperiert augenscheinlich seit Jahrzehnten auch ohne die Höllentalbahn, weil eine noch nicht ausgelastete Bahnverbindung Blankenstein - Saalfeld und bestausgebaute Straßen als Verkehrswege bereits zur Verfügung stehen. (...)

https://www.alex-koenig.de/lokal_1_1_308_Nein-zur-Hoellentalbahn-.html

Die Firma (ein Papier- und Zellstoffhersteller) kann folglich "bestausgebaute Straßen" mit umweltfreundlichen LKW nutzen und damit wird das Naturschutzgebiet geschützt.

 

 

fathaland slim
@11:05 Uhr von Giselbert

@10:48 Uhr von Coachcoach

"Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?"

Bauplätze und Wohnraum gehen wohl vor! Ich möchte ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum, mit schöner großer Garage für alle Autos und Motorräder und nicht in einem Hochhaus wie ein Hering eingepfercht sein.

Man kann auch Wohngebiete in die Natur integrieren, Wiese statt Rasen etc. 

Aha.

Möchten Sie, das jeder Bundesbürger so leben kann, oder sind Ihnen die Anderen egal?

fathaland slim
11:14, Tarek94 @10:54 Uhr von Diabolo2704

Bei weitem nicht streng genug. Und selbst wenn sie auf dem Papier geschützt sein mögen, sind sie es in der Praxis noch lange nicht.

Oh doch, die werden streng geschützt. Der CSU-Abgeordnete Alexander König z.B. schreibt auf seiner Internetseite zur geplanten Wiederinbetriebnahme der nur 6,3km langen Höllentalbahn zwischen Thüringen und Franken (seit 1997 Naturschutzgebiet):

(...)

Güterverkehr allein einem in Blankenstein ansässigen Unternehmen zugutekommen würde. Diese Firma prosperiert augenscheinlich seit Jahrzehnten auch ohne die Höllentalbahn, weil eine noch nicht ausgelastete Bahnverbindung Blankenstein - Saalfeld und bestausgebaute Straßen als Verkehrswege bereits zur Verfügung stehen. (...)

https://www.alex-koenig.de/lokal_1_1_308_Nein-zur-Hoellentalbahn-.html

Die Firma (ein Papier- und Zellstoffhersteller) kann folglich "bestausgebaute Straßen" mit umweltfreundlichen LKW nutzen und damit wird das Naturschutzgebiet geschützt.

 

 

Ihr Link ist exemplarisch für das Naturschutzdilemma.

Klärungsbedarf
@11:20 Uhr von fathaland slim

@10:48 Uhr von Coachcoach

"Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?"

Bauplätze und Wohnraum gehen wohl vor! Ich möchte ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum, mit schöner großer Garage für alle Autos und Motorräder und nicht in einem Hochhaus wie ein Hering eingepfercht sein.

Man kann auch Wohngebiete in die Natur integrieren, Wiese statt Rasen etc. 

Aha.

Möchten Sie, das jeder Bundesbürger so leben kann, oder sind Ihnen die Anderen egal?

Die meisten Bundesbürger würden wohl das Hochhaus vorziehen, statt in einer gut integrierten Holzhütte auf der Wiese oder Straße, Wasser, Elektro und Abwasser zu sitzen. Da bleibt der Forist Giselbert wohl allein.

draufguckerin
@10:42 Uhr von Giselbert, da haben Sie Recht

"Man müsse in Deutschland allerdings im Blick behalten, dass es ein sehr dicht besiedeltes Industrieland sei"

Eben, dies wird schon jetzt nicht genügend berücksichtigt. Kein bezahlbarer Bauplatz, aber Hauptsache streng geschützte Flächen für die Biodiversität.

... wobei die streng geschützen Flächen und Badeseen in Stadtnähe von Menschen nicht mehr betreten werden dürfen.  Außer natürlich von MitgliederInnen des BUND und NaBu, die dort ihre Studien treiben-  oder was auch immer.

Schön alles eingezäunt mit "tierfreundlichem" Stacheldraht!

Ich vermute, dass unsere traditionellen Gänseessen (z.B. Martinsgans) in der Winterzeit nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass man früher zur Winterzeit die Zugvögel gut fangen bzw erlegen konnte. Das geht natürlich heute nicht mehr. Im Namen des Tier- und Artenschutzes werden lieber Zuchttiere künstlich ausgebrütet, ihr Leben lang (teils in Käfigen) kaserniert, fast zu Tode gemästet und dann aufgegessen. Es lebe der Artenschutz.

 

 

D. Hume
@10:28 Uhr von Tarek94

"Wir werden bei der Umsetzung der Beschlüsse der Weltnaturkonferenz bei uns in Deutschland einen klaren Schwerpunkt auf die qualitative Fortentwicklung unserer bestehenden Schutzgebiete legen", sagt eine Sprecherin. 

Ja, und diese "qualitative Fortentwicklung" von Naturschutzgebieten sieht dann offensichtlich so aus:

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will Windkraftanlagen angesichts des Klimawandels und explodierender Energiepreise auch in Naturschutzgebieten errichten. Daran gibt es Kritik.

Tschentscher hatte am Wochenende bei der "Langen Nacht der 'Zeit'" gesagt, es gehe beim Ausbau der Windkraft "auch um ökologische Flächen, es geht auch um Naturschutzgebiete". Es müsse nicht immer alles zulasten der Industrieflächen gehen, erklärte der SPD-Politiker.

Quelle: NDR, 04.07.2022

Es ist immer wieder schön zu lesen, wie Sie das große Ganze im Auge behalten und sich nicht an einzeln zu betrachtetenden Ereignissen aufhängen.

bolligru
Die Artenvielfalt nimmt ab,

daran kann kein Zweifel bestehen und das auch bei uns.

Dies hängt entscheidend von der Art der Nutzung durch die Landwirtschaft ab. Immer mehr und höhere Ertäge- das ist erforderlich, um wirtschaftlich zu überleben. Dies wiederum erfordert "Pflanzenschutz". Alles, was nicht ins Bild passt, wird restlos "weggespritzt". Die EU tut sich schwer, Glykophosat zu verbieten und es wird wieder Jahrzehnte dauern, bis die dann sicher kommende Nachfolgesubstanz wiederum verboten ist. Dadurch wird eine Kette von Ereignissen initiiert, vom Insektensterben zum Vogelsterben und viele Arten ind bedroht. Es ist eben so: Wo der Mensch sich gnadenlos ausbreitet, da hat die Natur keine Chance. In anderen Gebieten der Erde sehen wir das, was in Mitteleuropa seit dem Mittelalter unübersehbar ist: Ein Großteil der wild lebenden Arten, besonders die großen Arten, sterben aus, leider, aber unaufhaltsam, es sei denn, man hält den Menschen auf und das schafft keiner.

 

Coachcoach
@11:05 Uhr von Giselbert

"Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?"

Bauplätze und Wohnraum gehen wohl vor! Ich möchte ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum, mit schöner großer Garage für alle Autos und Motorräder und nicht in einem Hochhaus wie ein Hering eingepfercht sein.

Man kann auch Wohngebiete in die Natur integrieren, Wiese statt Rasen etc. 

Da machen Sie sich was vor.

Ich verstehe Ihren Wunsch - und Autos und Motorräder und Flugzeug und Schiff helfen der Welt nicht weiter - Ihnen bestenfalls ein Stückchen.

D. Hume
@11:29 Uhr von Klärungsbedarf

@10:48 Uhr von Coachcoach

"Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?"

Bauplätze und Wohnraum gehen wohl vor! Ich möchte ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum, mit schöner großer Garage für alle Autos und Motorräder und nicht in einem Hochhaus wie ein Hering eingepfercht sein.

Man kann auch Wohngebiete in die Natur integrieren, Wiese statt Rasen etc. 

Aha.

Möchten Sie, das jeder Bundesbürger so leben kann, oder sind Ihnen die Anderen egal?

Die meisten Bundesbürger würden wohl das Hochhaus vorziehen, statt in einer gut integrierten Holzhütte auf der Wiese oder Straße, Wasser, Elektro und Abwasser zu sitzen. Da bleibt der Forist Giselbert wohl allein.

Ich wohne gerne in der Stadt. Zwar kein Hochhaus, aber Mehrparteiengebäude. Andere wiederum hätten gerne die von Ihnen genannten Parameter. Ich sehe keinen Grund für Ironie.

NieWiederAfd

Die Frage der Biodiversität ist keine blumige Randfrage sondern betrifft den Kern der Klimaveränderungen, die das Leben auf unserem Planeten bedrohen. Deshalb ist das Engagement für Biodiversität unverzichtbar. 

Diabolo2704
Lebe er

Zitat von draufguckerin (11:33 Uhr) : "Es lebe der Artenschutz."

Vor allem möge er vor denen bewahrt werden, die eigenes Fehlverhalten dadurch gerechtfertigt sehen wollen, daß sie mit dem Finger auf andere zeigen.

NieWiederAfd
@10:42 Uhr von Giselbert

"Man müsse in Deutschland allerdings im Blick behalten, dass es ein sehr dicht besiedeltes Industrieland sei"

Eben, dies wird schon jetzt nicht genügend berücksichtigt. Kein bezahlbarer Bauplatz, aber Hauptsache streng geschützte Flächen für die Biodiversität.

 

Ja. Stimmt. Hauptsache Schutz der Biodiversität. Das widerspricht aber nicht generell der Erschließung von Bauflächen, setzt lediglich Kriterien dafür fest.

 

 

fathaland slim
@11:33 Uhr von draufguckerin

Ich vermute, dass unsere traditionellen Gänseessen (z.B. Martinsgans) in der Winterzeit nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass man früher zur Winterzeit die Zugvögel gut fangen bzw erlegen konnte. Das geht natürlich heute nicht mehr. Im Namen des Tier- und Artenschutzes werden lieber Zuchttiere künstlich ausgebrütet, ihr Leben lang (teils in Käfigen) kaserniert, fast zu Tode gemästet und dann aufgegessen. Es lebe der Artenschutz.

Die Hausgans heißt Hausgans, weil sie seit Jahrtausenden domestiziert ist. Es gäbe sie gar nicht, wenn Menschen sie nicht gezüchtet hätten. Im Jahre 387 vor unserer Zeitrechnung sollen Gänse sogar mal Rom gerettet haben. Die sind nämlich, ähnlich wie Wachhunde, sehr sensibel, wenn es um ungewöhnliche Aktivitäten in Ihrer Umgebung geht.

 

Coachcoach
@11:40 Uhr von D. Hume

@10:48 Uhr von Coachcoach

"Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?"

Bauplätze und Wohnraum gehen wohl vor! Ich möchte ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum, mit schöner großer Garage für alle Autos und Motorräder und nicht in einem Hochhaus wie ein Hering eingepfercht sein.

Man kann auch Wohngebiete in die Natur integrieren, Wiese statt Rasen etc. 

Aha.

Möchten Sie, das jeder Bundesbürger so leben kann, oder sind Ihnen die Anderen egal?

Die meisten Bundesbürger würden wohl das Hochhaus vorziehen, statt in einer gut integrierten Holzhütte auf der Wiese oder Straße, Wasser, Elektro und Abwasser zu sitzen. Da bleibt der Forist Giselbert wohl allein.

Ich wohne gerne in der Stadt. Zwar kein Hochhaus, aber Mehrparteiengebäude. Andere wiederum hätten gerne die von Ihnen genannten Parameter. Ich sehe keinen Grund für Ironie.

Ironie ist im Einzelfall immer unbegründet:

Es ist eine Lebenshaltung.

NieWiederAfd
@10:28 Uhr von Tarek94

... Ja, und diese "qualitative Fortentwicklung" von Naturschutzgebieten sieht dann offensichtlich so aus:

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will Windkraftanlagen angesichts des Klimawandels und explodierender Energiepreise auch in Naturschutzgebieten errichten. Daran gibt es Kritik.

Tschentscher hatte am Wochenende bei der "Langen Nacht der 'Zeit'" gesagt, es gehe beim Ausbau der Windkraft "auch um ökologische Flächen, es geht auch um Naturschutzgebiete". Es müsse nicht immer alles zulasten der Industrieflächen gehen, erklärte der SPD-Politiker.

Quelle: NDR, 04.07.2022

 

Ja natürlich gilt es zu prüfen, ob und ggf. wie viele Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten errichtet werden können. Wenn die Kriterien geprüft sind, dann kann das sowohl für die klimapolitisch notwendige Energiewende wie für den Erhalt der Biodiversität sinnvoll sein.

 Sie sehen Gegensätze, wo nicht unbedingt welche sind. 
 

 

 

Diabolo2704
Ich möchte ...

Zitat von Giselbert (11:05 Uhr) : "Bauplätze und Wohnraum gehen wohl vor! Ich möchte ein Haus im Grünen ..."

Wenn Wünsche nur zu Lasten der biologischen Existenzgrundlagen aller erfüllbar wären, dann bleiben sie eben unerfüllt. Also sind Bauplätze gegenüber dem Naturschutz nachrangig. Denn das Grüne um Ihr Haus hört auf zu existieren, wenn besagtes Haus von anderen bebauten Grundstücken umzingelt ist.

draufguckerin
@10:48 Uhr von Coachcoach, es gibt auch einen Mittelweg

"Man müsse in Deutschland allerdings im Blick behalten, dass es ein sehr dicht besiedeltes Industrieland sei"

Eben, dies wird schon jetzt nicht genügend berücksichtigt. Kein bezahlbarer Bauplatz, aber Hauptsache streng geschützte Flächen für die Biodiversität.

Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?

Zersiedeln wäre nicht nötig, wenn z.B. Industriebrachen, die es in jeder Großstadt gibt, frei verkauft und bebaut werden dürften. Aber die gehen zumeist an große Bauträger, die dann Luxuswohnungen/-kasernen  mit einem geringen Anteil an Sozialwohnungen errichten. Gut zu besichtigen in der Bremer Überseestadt, jetzt superschick, in 20 Jahren vermutlich ein Slum unter vielen. 

bolligru
Unaufhaltsam...

Man muß nicht zum Hofreiter mutieren um zu erkennen, daß wir Menschen die Natur berauben, indem wir sie zum eigenen Nutzen "gestalten". Am Ende bleibt nur die vom Menschen "eingegrenzte Natur" übrig und da überleben nur wenige Arten. Das ist leider so, aber unausweichlich, da wir selbst immer mehr Raum beanspruchen, weil wir immer mehr werden.

Schon jetzt sehen wir das größte Artensterben seit dem Einschlag des Asteroiden vor 66 Mio. Jahren. Es schnurrt ab wie ein Uhrwerk, kommt unaufhaltsam und wir müssen uns damit abfinden, denn vernünftig wird der Mensch nie werden.

NieWiederAfd
@11:38 Uhr von bolligru

... Es ist eben so: Wo der Mensch sich gnadenlos ausbreitet, da hat die Natur keine Chance.
 

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass Entscheidungen treffen kann, dem von ihm verursachten Artensterben und Klimawandel Einhalt zu gebieten und eben nicht "gnadenlos" sondern empathisch klug zu sein. 
Ich setze nach wie vor darauf und engagiere mich in diese Richtung.

 

In anderen Gebieten der Erde sehen wir das, was in Mitteleuropa seit dem Mittelalter unübersehbar ist: Ein Großteil der wild lebenden Arten, besonders die großen Arten, sterben aus, leider, aber unaufhaltsam, es sei denn, man hält den Menschen auf und das schafft keiner.

 

Wir sind mittendrin in diesem Prozess, der allerdings nicht nur durch die Leugner und Relativierer gebremst wird sondern auch durch die, die einfachste wirkungsvolle Entscheidungen wie ein Tempolimit blockieren, weil es angeblich eine unzumutbare Freiheitseinschränkung darstellen würde. 

Die wirklichen Zumutungen werden dann kommende Generationen erleiden.

 

 

 

NieWiederAfd
@11:57 Uhr von Giselbert

... Reichtum darf kein Freibrief für Umweltverschmutzung sein!

 

 Das ist in der Tat eine stimmige Aussage in Ihrem Kommentar, die Sie leider wieder zurücknehmen durch das, was Sie dann schreiben:

 

Also, entweder alle ohne Ausnahme ins Hochhaus pferchen oder jedem die Freiheit lassen ein Haus im Grünen zu bewohnen.

 

Das ist nicht die Alternative.

Tarek94
@11:52 Uhr von NieWiederAfd

 

 

Ja natürlich gilt es zu prüfen, ob und ggf. wie viele Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten errichtet werden können. Wenn die Kriterien geprüft sind, dann kann das sowohl für die klimapolitisch notwendige Energiewende wie für den Erhalt der Biodiversität sinnvoll sein.

 Sie sehen Gegensätze, wo nicht unbedingt welche sind. 

Also ist für Sie die Errichtung von Industrieanlagen in Naturschutzgebieten mit Fundamenten von je 1000 Tonnen Stahlbeton, erdverlegten Kabeln, planierten Anfahrwegen und herumfahrenden Wartungsteams in Kleintransportern notwendig, um die "Biodiversität" zu erhalten?

Können Sie das bitte näher erläutern?

Klärungsbedarf
@11:40 Uhr von D. Hume

Die meisten Bundesbürger würden wohl das Hochhaus vorziehen, statt in einer gut integrierten Holzhütte auf der Wiese oder Straße, Wasser, Elektro und Abwasser zu sitzen. Da bleibt der Forist Giselbert wohl allein.

Ich wohne gerne in der Stadt. Zwar kein Hochhaus, aber Mehrparteiengebäude. Andere wiederum hätten gerne die von Ihnen genannten Parameter. Ich sehe keinen Grund für Ironie.

Ich habe zu keiner Zeit etwas gegen das Wohnen in der Stadt geschrieben. Mein Hin weis galt dem Glauben, man könne naturnah auf der Wieso wohnen, ohne auf die Vorzüge des städtischen Wohnens zu verzichten.

D. Hume
@12:50 Uhr von Tarek94

 

 

Ja natürlich gilt es zu prüfen, ob und ggf. wie viele Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten errichtet werden können. Wenn die Kriterien geprüft sind, dann kann das sowohl für die klimapolitisch notwendige Energiewende wie für den Erhalt der Biodiversität sinnvoll sein.

 Sie sehen Gegensätze, wo nicht unbedingt welche sind. 

Also ist für Sie die Errichtung von Industrieanlagen in Naturschutzgebieten mit Fundamenten von je 1000 Tonnen Stahlbeton, erdverlegten Kabeln, planierten Anfahrwegen und herumfahrenden Wartungsteams in Kleintransportern notwendig, um die "Biodiversität" zu erhalten?

Können Sie das bitte näher erläutern?

Warum sollte er? Sie zeigen doch jeden Tag, dass Sie Argumenten nicht zugänglich sind, sondern Ihre kleinliche Agenda versuchen durchzusetzen. Änderung von bestehenden Systemen haben uns desöfteren sehr gut getan. Stichwort: verbleites Benzin, FCKW, KAT usw.

Man könnte natürlich auch weiter Kohle baggern. Tut den Landschaften auch gut.

fathaland slim
@11:57 Uhr von Giselbert

@ 11:20 Uhr von fathaland slim

@ 11:05 Uhr von Giselbert "ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum,..."

@ 11:20 Uhr von fathaland slim "Möchten Sie, das jeder Bundesbürger so leben kann, oder sind Ihnen die Anderen egal?"

Die Frage ist berechtigt. Und ja, ich möchte dass jeder Deutsche so leben kann (wenn er möchte). Zumindest solange, wie Wohlhabende sich herausnehmen dies auch zu tun (und da machen Politiker keine Ausnahme, anstatt Vorbild zu sein). Reichtum darf kein Freibrief für Umweltverschmutzung sein!

Also, entweder alle ohne Ausnahme ins Hochhaus pferchen oder jedem die Freiheit lassen ein Haus im Grünen zu bewohnen.

 

Wer ein Haus im Grünen bewohnen möchte, kann das. Es gibt genug davon. Allerdings oft weit ab von allem.

Oder hätten Sie lieber wuchernde Suburbia, wie in den USA? Dort versuchen Sie, die Stadt zu verlassen, aber es klappt nicht. Endlose Vorstadtsiedlungen, ein Einfamilienhaus nach dem anderen, -zig Kilometer. Gruselig. Wohnen wollte ich dort nicht.

Mauersegler
@10:42 Uhr von Giselbert

Eben, dies wird schon jetzt nicht genügend berücksichtigt. Kein bezahlbarer Bauplatz, aber Hauptsache streng geschützte Flächen für die Biodiversität.

 

Das erkennen Sie richtig, das ist die Hauptsache.

 

harpdart
@draufguckerin

"Zersiedeln wäre nicht nötig, wenn z.B. Industriebrachen, die es in jeder Großstadt gibt, frei verkauft und bebaut werden dürften. Aber die gehen zumeist an große Bauträger, die dann Luxuswohnungen/-kasernen  mit einem geringen Anteil an Sozialwohnungen errichten. Gut zu besichtigen in der Bremer Überseestadt, jetzt superschick, in 20 Jahren vermutlich ein Slum unter vielen."

Oh, da sehe ich aber etwas anderes, wenn ich in meine Glaskugel gucke. 

Mauersegler
@11:01 Uhr von Sparpaket

Und wie wird diese Terrassenlandschaft jetzt PR-mäßig genannt? 

"Naturgarten Kaiserstuhl".

 

Sie schreiben ja selbst: Das ist PR. Mit dem Thema des Artikels hat das nicht das Geringste zu tun.

 

fathaland slim
@12:53 Uhr von Giselbert

@ 11:53 Uhr von Diabolo2704

"Also sind Bauplätze gegenüber dem Naturschutz nachrangig."

Aber dann bitte für alle! Nicht dass ein elitärer Kreis weiterhin Villen mit Grundstücken in Fußballplatzgröße bewohnt und das Fußvolk darf in die Legebatterien.

Es gibt für Sie also nur Elite und Fußvolk? Sind Sie sicher, daß solcherart griffig-platte Parolen die deutsche Realität abbilden? 

 

Wanderfalke
@NieWiederAfd - 12:01

"Wir sind mittendrin in diesem Prozess, der allerdings nicht nur durch die Leugner und Relativierer gebremst wird sondern auch durch die, die einfachste wirkungsvolle Entscheidungen wie ein Tempolimit blockieren, weil es angeblich eine unzumutbare Freiheitseinschränkung darstellen würde."

Vor allem, wenn man den Vorschlag mit "Dafür haben wir zu wenig Schilder" so flapsig ablehnt, offenbart das den Stand der "Ernsthaftigkeit", der nach 20 Jahren Klima- und Umweltproblematik in Wirtschaftskreisen immer noch vorherrscht.

Da wird heimlich kontaminiertes Löschwasser unbekannter Mengen in den Rhein geleitet und in der Oder verenden tonnenweise die Fischbestände - mit welchen Folgen...? Anstatt Verantwortliche strafbewehrt zur Rechenschaft zu ziehen übt man sich in Schweigen und Vertuschen - wirtschaftsbedingte Kollateralschäden an der Natur eben. Und dann fährt man zu diesen internationalen Naturschutzkonferenzen und weint dort Krokodilstränen, in welch schlechtem Zustand der Planet doch ist.

Mauersegler
@11:05 Uhr von Giselbert

Ich möchte ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum, mit schöner großer Garage für alle Autos und Motorräder und nicht in einem Hochhaus wie ein Hering eingepfercht sein.

 

Ziehen Sie in Deutschlands Osten und kaufen Sie sich dort eins der reichlich vorhandenen leerstehenden Häuser mit Grundstück drumherum. Schon ist Ihr Wunsch erfüllt.

Alles andere ist zerstörerisch.

 

Carpe noctem
10:28 Uhr von Tarek94

Der Bau von Windenergieanlagen ist in Naturschutzgebieten verboten; bürokratisch: "nicht genehmigungsfähig".

 

Zur Klarstellung: "Naturschutzgebiet" ist kein (!) trivialer Sammelbegriff für alle möglichen Schutzkategorien. "Naturschutzgebiet" ist ein juristischer (!) Begriff: Was ein Naturschutzgebiet ist, ist im Bundesnaturschutzgesetz im §26 geregelt. Den Paragraphen sollte sich auch Herr Tschentscher mal durchlesen, damit er in Zukunft nicht mehr so einen Quatsch daherredet.

 

Allerdings: In Naturparken oder Biosphärenreservaten (geringere Schutzkategorie als "Naturschutzgebiet") kann der Bau von Windenergieanlagen im Einzelfall durchaus genehmigungsfähig sein.

Mauersegler
@11:33 Uhr von draufguckerin

Ich vermute, dass unsere traditionellen Gänseessen (z.B. Martinsgans) in der Winterzeit nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass man früher zur Winterzeit die Zugvögel gut fangen bzw erlegen konnte.

 

??? Die Zugvögel sind im Winter gar nicht in Deutschland.

 

Das geht natürlich heute nicht mehr. Im Namen des Tier- und Artenschutzes werden lieber Zuchttiere künstlich ausgebrütet, ihr Leben lang (teils in Käfigen) kaserniert, ...

 

"Gänsezucht ist bereits im Mesopotamien der Bronzezeit nachgewiesen." (Wikipedia) Bei den alten Griechen wurden sie auch bereits gestopft.

 

 

jukep
Wie streng sind Naturschutzgebiete geschützt

Leider gar nicht wie ich derzeit erkennen muss. So wie es aussieht heiligt der Zweck die Mittel. So hätte ich mir nicht vorstellen können dass LNG Terminals in der Nordsee und Ostsee und LNG über tausende von Kilometer übers Meer  herangeschippert das die Küstengewässer und die Meere noch mehr belastet das Mittel der Wahl sein könnte. Und Windräder und Photvoltaik in Naturschutzgebieten nicht strngsten verboten sind usw. usw.

NieWiederAfd
@13:21 Uhr von Carpe noctem

Der Bau von Windenergieanlagen ist in Naturschutzgebieten verboten; bürokratisch: "nicht genehmigungsfähig".

 

Zur Klarstellung: "Naturschutzgebiet" ist kein (!) trivialer Sammelbegriff für alle möglichen Schutzkategorien. "Naturschutzgebiet" ist ein juristischer (!) Begriff: Was ein Naturschutzgebiet ist, ist im Bundesnaturschutzgesetz im §26 geregelt. Den Paragraphen sollte sich auch Herr Tschentscher mal durchlesen, damit er in Zukunft nicht mehr so einen Quatsch daherredet.

 

Allerdings: In Naturparken oder Biosphärenreservaten (geringere Schutzkategorie als "Naturschutzgebiet") kann der Bau von Windenergieanlagen im Einzelfall durchaus genehmigungsfähig sein.

 

Seit letztem Jahr gibt es eine politische Debatte, ob das strikte Verbot von Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten unter bestimmten Bedingungen.
Diese Diskussion halte ich angesichts der verbindlichen Klimaschutzziele für angemessen. 
 

 

Account gelöscht
Biodiversität: Wie streng sind Naturschutzgebiete geschützt ??

Sie sind nicht streng geschützt, falls sie privatisiert werden. Der Deutschlandfunk Kultur berichtete darüber unter dem Titel "Ist die Natur zur Ware geworden" ? Verkauf der Mothäuser Heide. In den 1990er Jahren standen 30.000 Hektar des Naturschutzgebietes Müritz zum Verkauf.

 

Und die Umweltorganisation Robin Wood veröffentlichte einiges über die Situation in Hessen, wo ein Teilstück der A49 ein Naturschutzgebiet quert.  

Klärungsbedarf
@13:21 Uhr von Carpe noctem

Zur Klarstellung: "Naturschutzgebiet" ist kein (!) trivialer Sammelbegriff für alle möglichen Schutzkategorien. "Naturschutzgebiet" ist ein juristischer (!) Begriff: Was ein Naturschutzgebiet ist, ist im Bundesnaturschutzgesetz im §26 geregelt. Den Paragraphen sollte sich auch Herr Tschentscher mal durchlesen, damit er in Zukunft nicht mehr so einen Quatsch daherredet.

 

Allerdings: In Naturparken oder Biosphärenreservaten (geringere Schutzkategorie als "Naturschutzgebiet") kann der Bau von Windenergieanlagen im Einzelfall durchaus genehmigungsfähig sein.

Ich kenne mich in dem Bereich nicht wirklich aus. Aber in § 26 BNatSchG kommt das Wort "Naturschutzgebiet " auch nach mehrmaligem Lesen nicht vor. Es geht da um Landschaftsschutzgebiete. Landschaftsschutzgebiet = Naturschutzgebiet ?

Account gelöscht
Ich..

Halte 30 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland zu Naturschutzgebiete zu machen zu ambitioniert. Nach meiner Meinung muss die Natur geschützt werden. Aber der Mensch hat auch Bedürfnisse er muss arbeiten da brauchen wir Industrie Flächen und Büro Flächen. Er muss was zu essen haben dann brauchen wir landwirtschaftlichen Flächen. Er braucht Flächen zur Fortbewegung Straßen Schienen Bahnhöfe etc. Der Mensch muss wohnen da brauchen wir Städte und Dörfer. 

draufguckerin
@11:44 Uhr von Diabolo2704, Welches Fehlverhalten?

Zitat von draufguckerin (11:33 Uhr) : "Es lebe der Artenschutz."

Vor allem möge er vor denen bewahrt werden, die eigenes Fehlverhalten dadurch gerechtfertigt sehen wollen, daß sie mit dem Finger auf andere zeigen.

Welches Fehlverhalten genau meinen Sie? Ist der Wunsch, in einem See zu baden, schon Frevel an der Natur?

Was Sie "mit dem Finger auf andere zeigen" nennen, ist keine Bosheit oder eine Entschuldigung für evtuelles (welchen?) Fehlverhaltens meinerseits, sondern ein wirkliches Anliegen von mir. Was bei uns als Natur/-Artenschutz deklariert wird, ist oftmals schwer verständlich und vermittelbar. Z.B. werden Bäume ausgerissen, um Magerwiesen zu erhalten. Früher haben Schafe die Flächen kurz gehalten und zur Ernährung der Menschen beigetragen. Das geht nicht mehr, weil immer mehr Schäfer wegen der Wölfe aufgeben. Warum? Artenschutz.

Jetzt kommt unser Lammfleisch aus Australien oder sonstwoher - toll.  

So ist es mit vielen Dingen.

 

Carpe noctem
13:36 Uhr von NieWiederAfd

Seit letztem Jahr gibt es eine politische Debatte, ob das strikte Verbot von Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten unter bestimmten Bedingungen.
Diese Diskussion halte ich angesichts der verbindlichen Klimaschutzziele für angemessen.

 

Debatten und Diskussionen zu diesem Thema sind nützlich und angemessen und ich bin gespannt, wie es da weitergeht. Wir reden hier letzten Endes um eine Frage der Abwägung.

Ich bitte zu bedenken: Bei unseren Nationalparks und Naturschutzgebieten handelt es sich in der Regel um die letzten Rückzugsgebiete vieler vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Diese Räume dienen im Idealfall auch dazu, dass von dort aus die Wiederbesiedelung angrenzender Lebensräume ermöglicht wird. Was aber nicht mehr da ist und unwiederbringlich verloren ist, das kann auch nichts mehr wiederbesiedeln. Naturschutzgebiete sind die Ultima ratio, um das Schlimmste zu vermeiden. Und wenn wir ehrlich sind, sind sie eigentlich ein Armutszeugnis für uns.

bolligru
Giselbert u.a. "Haus im Grünen"

 

Grundsätzlich darf, sofern es erlaubt ist, Jeder alles machen.

Dazu gehört auch der Kauf eine Villa im Grünen mit eigenem Pool, am Waldrand, mit Seeblick und eigenem Bootsanleger für die eigene Luxusjacht direkt neben dem Privatlandeplatz für den eigenen Jet, sofern er es sich leisten kann. Der Natur ist das allerdings nur selten zuträglich.

 

Die allermeisten Menschen weltweit, auch hierzulande, haben sicher andere Probleme.

Träumen darf allerdings auch Jeder.

Carpe noctem
 13:37 Uhr von Klärungsbedarf

Ich kenne mich in dem Bereich nicht wirklich aus. Aber in § 26 BNatSchG kommt das Wort "Naturschutzgebiet " auch nach mehrmaligem Lesen nicht vor. Es geht da um Landschaftsschutzgebiete. Landschaftsschutzgebiet = Naturschutzgebiet ?

 

 Huch, nix für ungut, das war der Fehlerteufel: Es ist der §23 BNatSchG. Sorry!

fathaland slim
@13:38 Uhr von Giselbert

@ 13:20 Uhr von Mauersegler

"Ziehen Sie in Deutschlands Osten und kaufen Sie sich dort eins der reichlich vorhandenen leerstehenden Häuser mit Grundstück drumherum. Schon ist Ihr Wunsch erfüllt. Alles andere ist zerstörerisch."

Dies stört mich nicht, wenn Sie dies zerstörerisch finden.

Solange es nicht verboten ist, werde ich (wie viele tausend andere auch) mir dort ein Grundstück kaufen, wo es mir gefällt und wo mein beruflicher und sozialer Lebensmittelpunkt ist.

 

Sie scheinen ja genügend Geld zu haben. Zählen Sie zu den elitären Kreisen, die Sie weiter oben erwähnten?

fathaland slim
@13:49 Uhr von draufguckerin

Früher haben Schafe die Flächen kurz gehalten und zur Ernährung der Menschen beigetragen. Das geht nicht mehr, weil immer mehr Schäfer wegen der Wölfe aufgeben. Warum? Artenschutz.

Jetzt kommt unser Lammfleisch aus Australien oder sonstwoher - toll.  

So ist es mit vielen Dingen.

Das Lammfleisch kam schon vor dreißig Jahren aus Neuseeland. Da gab es noch so gut wie keine Wölfe in Deutschland.

Was die Wölfe angeht, so ist das allerdings ein gutes Beispiel dafür, wie Naturschutzziele nicht nur „von außen“ unter Druck geraten können, sondern auch miteinander in Konflikt kommen. Man war, was die Wiederansiedlung des Wolfes angeht, wohl etwas blauäugig. Ein Umdenken findet unter dem Druck der Realität mittlerweile statt. Eine Frage der Abwägung. Es ist alles nicht so einfach, wie man es vielleicht gern hätte.

 

Tarek94
@11:38 Uhr von Coachcoach

"Bauplatz? Wollen Sie weiter zersiedeln?"

Bauplätze und Wohnraum gehen wohl vor! Ich möchte ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum, mit schöner großer Garage für alle Autos und Motorräder und nicht in einem Hochhaus wie ein Hering eingepfercht sein.

Man kann auch Wohngebiete in die Natur integrieren, Wiese statt Rasen etc. 

Da machen Sie sich was vor.

Ich verstehe Ihren Wunsch - und Autos und Motorräder und Flugzeug und Schiff helfen der Welt nicht weiter - Ihnen bestenfalls ein Stückchen.

Sie können "Autos und Motorräder und Flugzeug" ja in Deutschland verbieten lassen, wenn Sie denken das dies der "Welt" hilft. Die bevölkerungsstärksten Länder der Welt stören sich an deutschen Fieberträumen überhaupt nicht:

Auf den internationalen Automobilmärkten herrschte im vergangenen Jahr eine sehr unterschiedliche Dynamik: Die Märkte in Europa, Japan und den USA blieben hinter dem Vorjahresniveau zurück – dagegen konnten die Märkte in China und Indien deutlich wachsen.

Quelle: meinauto.de

fathaland slim
@13:48 Uhr von MSCHM1972

Ich..

Halte 30 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland zu Naturschutzgebiete zu machen zu ambitioniert. Nach meiner Meinung muss die Natur geschützt werden. Aber der Mensch hat auch Bedürfnisse er muss arbeiten da brauchen wir Industrie Flächen und Büro Flächen. Er muss was zu essen haben dann brauchen wir landwirtschaftlichen Flächen. Er braucht Flächen zur Fortbewegung Straßen Schienen Bahnhöfe etc. Der Mensch muss wohnen da brauchen wir Städte und Dörfer. 

 

Eine Frage der Interessenabwägung. Ohne guten Willen geht allerdings gar nichts.

fathaland slim
@14:05 Uhr von Giselbert

@ 13:49 Uhr von draufguckerin

"Was bei uns als Natur/-Artenschutz deklariert wird, ist oftmals schwer verständlich und vermittelbar. Z.B. werden Bäume ausgerissen, um Magerwiesen zu erhalten.... Das geht nicht mehr, weil immer mehr Schäfer wegen der Wölfe aufgeben. Warum? Artenschutz."

Sie haben recht, da ist Naturschutz nicht immer plausibel. Und hat man ein "wirkliches Anliegen" und sei es das Baden in einem See, dann wird - kein Sachargument zulassend - gleich die moralische Überlegenheits-Karte gespielt, die oft nur die Moral widerspiegelt, wie es ein kleiner sich überlegen fühlender Kreis es gerne hätte.

 

Was genau hat das Thema mit kleinen Kreisen und moralischer Überlegenheit zu tun?

Natürlich ist Baden im See etwas Schönes. Ich habe es immer gern getan. Wenn allerdings ein oligotropher See mit empfindlichem Uferbereich jedes Wochenende von großen Mengen Menschen überschwemmt wird, so ist das eine ökologische Katastrophe. Solche Entscheidungen müssen im Einzelfall getroffen werden.

fathaland slim
14:11, Tarek94 @11:38 Uhr von Coachcoach

Sie können "Autos und Motorräder und Flugzeug" ja in Deutschland verbieten lassen, wenn Sie denken das dies der "Welt" hilft. Die bevölkerungsstärksten Länder der Welt stören sich an deutschen Fieberträumen überhaupt nicht:

Was für Fieberträume?

Auf den internationalen Automobilmärkten herrschte im vergangenen Jahr eine sehr unterschiedliche Dynamik: Die Märkte in Europa, Japan und den USA blieben hinter dem Vorjahresniveau zurück – dagegen konnten die Märkte in China und Indien deutlich wachsen.

Quelle: meinauto.de

 

Die Märkte in Europa, Japan und den USA sind gesättigt. Die in China und Indien noch lange nicht.

Sie sollten das Thema pragmatisch und nicht ideologisch betrachten. Das würde einer sachlichen Diskussion ganz ungemein weiterhelfen.

China ist übrigens weltweit führend, was Elektromobilität betrifft und setzt da die deutsche Automobilindustrie preislich gewaltig unter Druck.

bolligru
14:13 Uhr von fathaland slim

Eines wundert mich schon lange:

Besonders die Grünen sehen nicht, daß wir Menschen Träume brauchen und uns gern darin wohlfühlen, auch wenn es sich um Illusionen handelt. Verbote und "Gürtel enger schnallen" erzeugt Ablehnung.

Das Image von der Verbotspartei kommt nicht von Ungefähr. Das Bild vom Ziel einer wunderschönen Natur, die vielleicht auch nur eine Illusion ist, wäre viel griffiger und es ist ein positives Bild. Einschränkungen mögen die Menschen nicht. Will man etwas verkaufen, dann muß man die negativen Seiten und Einschränkungen ausblenden und aufzeigen, was die Menschen gewinnen. "Last generationen" ist abschreckend, "für eine bessere Zukunft" hören die Menschen gern. Bernhard Grzimek zeigte den Menschen ein, wenn auch aus heutiger Sicht völlig verzerrtes Bild einer wunderbaren Natur und stieß so auch eine Naturschutzbewegung mit an. Den im Studio rauchenden Schimpansen fanden die Menschen "niedlich". Heute würde man es wohl anders machen.

schabernack
@14:13 Uhr von fathaland slim

 

Ich halte 30 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland zu Naturschutzgebiete zu machen zu ambitioniert.

 

Eine Frage der Interessenabwägung.

Ohne guten Willen geht allerdings gar nichts.

 

Aber 30% in Deutschland sind unrealistisch, und auch kein anstrebenswertes Ziel. Deutschland ist ein traditionell weit & breit besiedeltes Land so gut wie ohne unbesiedelbare Regionen.

 

Sehr viele Klein- und Mittelstädte mit nur den zwei großen Ballungsräumen Ruhrgebiet und Berlin. Besonders groß ist Deutschland auch nicht. Rang 62 nach Fläche unter den Ländern der Welt.

 

Man kann sicher Landflächen renaturieren, und vor allem Moore sind wichtig mit besonders hohem ökologischen Nutzen. So was ist wichtiger als eine fiktive Flächenprozentzahl von 30, die in Deutschland sowieso unrealistisch ist.

 

Bisher sind es ca. 6,5% mit Nationalparks + Naturschutzzonen Klasse 1 geschützt. Man bekommt nicht zusätzlich 23,5%, es sei denn, Priorität wäre richtig viel Umsiedlung in dann aber so richtig große Städte.

Tarek94
@14:27 Uhr von fathaland slim

(...)

Auf den internationalen Automobilmärkten herrschte im vergangenen Jahr eine sehr unterschiedliche Dynamik: Die Märkte in Europa, Japan und den USA blieben hinter dem Vorjahresniveau zurück – dagegen konnten die Märkte in China und Indien deutlich wachsen.

Quelle: meinauto.de

 

Die Märkte in Europa, Japan und den USA sind gesättigt. Die in China und Indien noch lange nicht.

Also ist "das Klima" erst dann wichtig, wenn die Märkte gesättigt sind?

Sie sollten das Thema pragmatisch und nicht ideologisch betrachten. Das würde einer sachlichen Diskussion ganz ungemein weiterhelfen.

Genau dies tue ich. Solange China und Indien nicht mitmachen, nützen deutsche Anstregungen überhaupt nichts.

China ist übrigens weltweit führend, was Elektromobilität betrifft und setzt da die deutsche Automobilindustrie preislich gewaltig unter Druck.

Na logisch. Die "Seltenen Erden" und die Batterien für E-Autos kommen schließlich aus China. Die chinesischen Hersteller bekommen die subventioniert... ;)

Kaneel
@14:20 Uhr von fathaland slim

Natürlich ist Baden im See etwas Schönes. Ich habe es immer gern getan. Wenn allerdings ein oligotropher See mit empfindlichem Uferbereich jedes Wochenende von großen Mengen Menschen überschwemmt wird, so ist das eine ökologische Katastrophe.

Zugebenermaßen finde auch ich es schwer erträglich, dass man im Lengericher „Canyon“ mit dem herrlich türkisblau schimmernden Wasser aufgrund des Naturschutzes nicht baden darf. Ein kleines Highlight, für das man nicht weit fahren muss.

Früher, räusper, haben wir das trotzdem gelegentlich getan, an heißen Sonntagen, mit sehr hoher Frequenz, wurde das anscheinend geduldet. An einem Werktag sind wir von den Aufpassern allerdings vertrieben worden.

Wenn ich überlege, wie viel Natur für Straßen weichen muss (der vermaledeite Lückenschluss A33), und jetzt fließt Chlor in die Nordsee…

Sie kennen den See vermutlich - würde eine begrenzte Badeerlaubnis tatsächlich so viel Schaden anrichten?

Garfield215
Giselbert

Genau das ist das Problem, welches Sie benennen, aber offenbar nicht begreifen. Die Anzahl der Menschen und damit die Notwendigkeit, neue Wohnungen zu bauen und damit einhergehend weitere Gewerbeansiedlungen sind die Krux, und nicht nur in Deutschland.

 

Und dieser Teufelskreis ist nicht zu durchbrechen, es sei denn der Staat führt eine Geburtenkontrolle ein, was sicher nicht geschehen wird. Lt. Schätzung soll.die Einwohnerzahl Deutschlands in den nächsten 20 bis 30 Jahren auf 90 Mio. steigen, was zwangsläufig zur weiteren Zerstörung der Natur führen wird. Da kann man noch so viele Windräder und Photovoltaik aufstellen und installieren, das ändert nichts am Niedergang des ökologischen Systems und damit an den existenziellen Lebensgrundlagen für uns Menschen.

schabernack
@14:20 Uhr von fathaland slim

 

Natürlich ist Baden im See etwas Schönes. Ich habe es immer gern getan. Wenn allerdings ein oligotropher See mit empfindlichem Uferbereich jedes Wochenende von großen Mengen Menschen überschwemmt wird, so ist das eine ökologische Katastrophe. Solche Entscheidungen müssen im Einzelfall getroffen werden.

 

Sie kennen diesen verwunschenen Spreewald sehr vermutlich viel besser als ich. Als wir dort vor einigen Jahren mit dem Family-Kanu mit den Nichten paddeln waren, dachte ich, eijeijei … ganz schön voll hier. Wir hatten nicht erwartet, wird könnten alleine sein, aber es war mehr Rummel, als ich erwartet hatte.

 

Der Spreewald ist aber so verwunschen und so schön, dass ich ihn den Nichten zeigen wollte, solange sie noch diese kleinen Kinder mit den großen Augen vom Staunen sind. An der ebenfalls zauberhaften Mecklenburger Seenplatte, und auf der Müritz waren wir auch.

 

Voll war es auch, alles hat sich wegen mehr Fläche besser verteilt.

Missen möchte ich beide Trips und die Kinderaugen nicht.

NieWiederAfd
@14:33 Uhr von bolligru

Eines wundert mich schon lange:

Besonders die Grünen sehen nicht, daß wir Menschen Träume brauchen und uns gern darin wohlfühlen, auch wenn es sich um Illusionen handelt.
 

Die Grünen lassen sich sehrwohl von "Träumen" leiten; manche werfen Ihnen das ja sogar vor. Allerdings haben die Grünen auch Politik zu machen für die kommenden Generationen, damit auch die noch realistisch Grund zum Träumen haben; und da gehört zum politischen Handeln auch der ungeschönte Blick und die klare Ansage.

 

Verbote und "Gürtel enger schnallen" erzeugt Ablehnung.

Das Image von der Verbotspartei kommt nicht von Ungefähr. ... Einschränkungen mögen die Menschen nicht. Will man etwas verkaufen, dann muß man die negativen Seiten und Einschränkungen ausblenden und aufzeigen, was die Menschen gewinnen. 
...

 

Den Unterschied zwischen "Verkaufen" und "Politik gestalten" beschreiben Sie präzise.

 Dass die Gegner der Grünen sie als "Verbotspartei" labeln, ist leider part of the game.

 

 

 

 

NieWiederAfd
@13:03 Uhr von D. Hume

 

 

Ja natürlich gilt es zu prüfen, ob und ggf. wie viele Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten errichtet werden können. Wenn die Kriterien geprüft sind, dann kann das sowohl für die klimapolitisch notwendige Energiewende wie für den Erhalt der Biodiversität sinnvoll sein.

 Sie sehen Gegensätze, wo nicht unbedingt welche sind. 

Also ist für Sie die Errichtung von Industrieanlagen in Naturschutzgebieten mit Fundamenten von je 1000 Tonnen Stahlbeton, erdverlegten Kabeln, planierten Anfahrwegen und herumfahrenden Wartungsteams in Kleintransportern notwendig, um die "Biodiversität" zu erhalten?

Können Sie das bitte näher erläutern?

Warum sollte er? Sie zeigen doch jeden Tag, dass Sie Argumenten nicht zugänglich sind, sondern Ihre kleinliche Agenda versuchen durchzusetzen. Änderung von bestehenden Systemen haben u...

 

Danke. Ich wollte gerade anfangen aufzuzeigen, dass nicht die notwendige Begleiterscheinung des Betonsockels sondern die Wende zu den regenerativen Energien... usw. ... 

 

 

jukep
@14:10 Uhr von fathaland slim

Früher haben Schafe die Flächen kurz gehalten und zur Ernährung der Menschen beigetragen. Das geht nicht mehr, weil immer mehr Schäfer wegen der Wölfe aufgeben. Warum? Artenschutz.

Jetzt kommt unser Lammfleisch aus Australien oder sonstwoher - toll.  

So ist es mit vielen Dingen.

Das Lammfleisch kam schon vor dreißig Jahren aus Neuseeland. Da gab es noch so gut wie keine Wölfe in Deutschland.

Was die Wölfe angeht, so ist das allerdings ein gutes Beispiel dafür, wie Naturschutzziele nicht nur „von außen“ unter Druck geraten können, sondern auch miteinander in Konflikt kommen. Man war, was die Wiederansiedlung des Wolfes angeht, wohl etwas blauäugig. Ein Umdenken findet unter dem Druck der Realität mittlerweile statt. Eine Frage der Abwägung. Es ist alles nicht so einfach, wie man es vielleicht gern hätte.

 

Ich bin ganz bei ihnen. Das gleiche mit dem Biber usw. wir sind ein dichtbesiedeltes Land das nicht so viel Platz hat um allen eine ausreichend ungestörte Lebensgrundlage bieten zu können.

Coachcoach
@15:43 Uhr von Garfield215

Genau das ist das Problem, welches Sie benennen, aber offenbar nicht begreifen. Die Anzahl der Menschen und damit die Notwendigkeit, neue Wohnungen zu bauen und damit einhergehend weitere Gewerbeansiedlungen sind die Krux, und nicht nur in Deutschland.

 

Und dieser Teufelskreis ist nicht zu durchbrechen, es sei denn der Staat führt eine Geburtenkontrolle ein, was sicher nicht geschehen wird. Lt. Schätzung soll.die Einwohnerzahl Deutschlands in den nächsten 20 bis 30 Jahren auf 90 Mio. steigen, was zwangsläufig zur weiteren Zerstörung der Natur führen wird. Da kann man noch so viele Windräder und Photovoltaik aufstellen und installieren, das ändert nichts am Niedergang des ökologischen Systems und damit an den existenziellen Lebensgrundlagen für uns Menschen.

Man könnte höher bauen - von China lernen - bzw. Singapur.

NieWiederAfd
@13:38 Uhr von Giselbert

"Ziehen Sie in Deutschlands Osten und kaufen Sie sich dort eins der reichlich vorhandenen leerstehenden Häuser mit Grundstück drumherum. Schon ist Ihr Wunsch erfüllt. Alles andere ist zerstörerisch."

Dies stört mich nicht, wenn Sie dies zerstörerisch finden.

Solange es nicht verboten ist, werde ich (wie viele tausend andere auch) mir dort ein Grundstück kaufen, wo es mir gefällt und wo mein beruflicher und sozialer Lebensmittelpunkt ist.

 

Sie scheinen es sich leisten zu können und leisten zu wollen, im Unterschied zu vielen.

 Ich erinnere Sie an Ihre eigene Position, dass Reichtum nicht von Umwelt- und  Klimaschutz dispensieren darf. 
 

 

gez. NieWiederAfd 

 

 

 

NieWiederAfd
@13:55 Uhr von Carpe noctem

Seit letztem Jahr gibt es eine politische Debatte, ob das strikte Verbot von Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten unter bestimmten Bedingungen.
Diese Diskussion halte ich angesichts der verbindlichen Klimaschutzziele für angemessen.

 

Debatten und Diskussionen zu diesem Thema sind nützlich und angemessen und ich bin gespannt, wie es da weitergeht. Wir reden hier letzten Endes um eine Frage der Abwägung.

... Bei unseren Nationalparks und Naturschutzgebieten handelt es sich in der Regel um die letzten Rückzugsgebiete vieler vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Diese Räume dienen im Idealfall auch dazu, dass von dort aus die Wiederbesiedelung angrenzender Lebensräume ermöglicht wird. Was aber nicht mehr da ist und unwiederbringlich verloren ist, das kann auch nichts mehr wiederbesiedeln. Naturschutzgebiete sind die Ultima ratio, um das Schlimmste zu vermeiden. Und wenn wir ehrlich sind, sind sie eigentlich ein Armutszeugnis für uns.

 

 
Sie rennen bei mir offene Türen ein. 

 

Account gelöscht
Biodiversität: Wie streng sind Naturschutzgebiete geschützt ??

Auseinandersetzungen gibt es auch rund um das Naturschutzgebiet Fehmarnbelt.

Da wird ein 18 Kilometer langer Tunnel nach Dänemark gebaut. Nach Meinung des NABU- Naturschutzbund quert dieser ein Naturschutzgebiet nach europäischem Recht.

schabernack
15:29 Uhr von Kaneel

 

Zugebenermaßen finde auch ich es schwer erträglich, dass man im Lengericher „Canyon“ mit dem herrlich türkisblau schimmernden Wasser aufgrund des Naturschutzes nicht baden darf. Ein kleines Highlight, für das man nicht weit fahren muss.

 

Der sieht aber sehr schön aus der Canyon, und man könnte vom Photo her vermuten, in den Wäldern drumherum wohnen noch Cowboys und Indianer und Bären. So schön gelegene und aussehende Ex-Steinbrüche gibt es um Köln herum nicht.

Tarek94
@15:52 Uhr von NieWiederAfd

 

 

 

Also ist für Sie die Errichtung von Industrieanlagen in Naturschutzgebieten mit Fundamenten von je 1000 Tonnen Stahlbeton, erdverlegten Kabeln, planierten Anfahrwegen und herumfahrenden Wartungsteams in Kleintransportern notwendig, um die "Biodiversität" zu erhalten?

Können Sie das bitte näher erläutern?

Warum sollte er? Sie zeigen doch jeden Tag, dass Sie Argumenten nicht zugänglich sind, sondern Ihre kleinliche Agenda versuchen durchzusetzen. Änderung von bestehenden Syst...

Danke. Ich wollte gerade anfangen aufzuzeigen, dass nicht die notwendige Begleiterscheinung des Betonsockels sondern die Wende zu den regenerativen Energien... usw. ... 

Die Rede war aber nicht von "Betonsockeln", sondern von "Fundamenten von je 1000 Tonnen Stahlbeton, erdverlegten Kabeln, planierten Anfahrwegen und herumfahrenden Wartungsteams in Kleintransportern" in Naturschutzgebieten?

Sind das für Sie "notwendige Begleiterscheinung"?

fathaland slim
15:29, Kaneel @14:20 Uhr von fathaland slim

Natürlich ist Baden im See etwas Schönes. Ich habe es immer gern getan. Wenn allerdings ein oligotropher See mit empfindlichem Uferbereich jedes Wochenende von großen Mengen Menschen überschwemmt wird, so ist das eine ökologische Katastrophe.

Zugebenermaßen finde auch ich es schwer erträglich, dass man im Lengericher „Canyon“ mit dem herrlich türkisblau schimmernden Wasser aufgrund des Naturschutzes nicht baden darf. Ein kleines Highlight, für das man nicht weit fahren muss.

Früher, räusper, haben wir das trotzdem gelegentlich getan, an heißen Sonntagen, mit sehr hoher Frequenz, wurde das anscheinend geduldet. An einem Werktag sind wir von den Aufpassern allerdings vertrieben worden.

(...)

Sie kennen den See vermutlich - würde eine begrenzte Badeerlaubnis tatsächlich so viel Schaden anrichten?

Ja, ich kenne den See und bin da vor vierzig Jahren auch gerne hereingehopst. Unterstütze aber trotzdem das Badeverbot. Wie wollen Sie denn „begrenztes Baden“ dort realisieren?

schabernack
@15:55 Uhr von jukep

 

Was die Wölfe angeht, so ist das allerdings ein gutes Beispiel dafür, wie Naturschutzziele nicht nur „von außen“ unter Druck geraten können, sondern auch miteinander in Konflikt kommen. Man war, was die Wiederansiedlung des Wolfes angeht, wohl etwas blauäugig. Ein Umdenken findet unter dem Druck der Realität mittlerweile statt. Eine Frage der Abwägung. Es ist alles nicht so einfach, wie man es vielleicht gern hätte.

 

Ich bin ganz bei ihnen. Das gleiche mit dem Biber usw. …

 

Der Biber. Der alte Landschaftsrowdy mit dem platten Schwanz und dem großen Zahn. Irgendwie aber besser als die Biberratte, dieses doofe Nutria, das uns in Köln die Rheindämme unterhöhlt. Vor ca. 30 Jahren hat mich so ein bescheuerter Nutria beim Joggen in die Wade gebissen.

 

Nun sinn'se in Köln zum Abschuss frei gegeben, weil auch der Trapper mit Fallenstellerei nichts ausgerichtet hat. So einfach schießen auf die Viecher kann man in der Stadt auch nicht. So bleiben sie uns wohl erhalten, diese belämmerten Nutria.

 

Calidris
@11:57 Uhr von Giselbert

@ 11:05 Uhr von Giselbert "ein Haus im Grünen mit Grundstück drumherum,..."

@ 11:20 Uhr von fathaland slim "Möchten Sie, das jeder Bundesbürger so leben kann, oder sind Ihnen die Anderen egal?"

Die Frage ist berechtigt. Und ja, ich möchte dass jeder Deutsche so leben kann (wenn er möchte). Zumindest solange, wie Wohlhabende sich herausnehmen dies auch zu tun (und da machen Politiker keine Ausnahme, anstatt Vorbild zu sein). Reichtum darf kein Freibrief für Umweltverschmutzung sein!

Also, entweder alle ohne Ausnahme ins Hochhaus pferchen oder jedem die Freiheit lassen ein Haus im Grünen zu bewohnen.

 

Ihre, mit Verlaub, egoistische, im besten Falle kindische Haltung - "was der darf, darf ich auch" - würde uns als Gesellschaft in keinem Bereich weiterbringen. Wie wäre es stattdessen mit: "ich gehe selbst mit positivem Beispiel voran!"? Darauf zu warten, dass sich erst alle anderen richtig verhalten, bevor ich über mein eigenes Tun nachdenke, halte ich für wenig hilfreich.

fathaland slim
@16:04 Uhr von schabernack

15:29 Uhr von Kaneel

Zugebenermaßen finde auch ich es schwer erträglich, dass man im Lengericher „Canyon“ mit dem herrlich türkisblau schimmernden Wasser aufgrund des Naturschutzes nicht baden darf. Ein kleines Highlight, für das man nicht weit fahren muss.

 

Der sieht aber sehr schön aus der Canyon, und man könnte vom Photo her vermuten, in den Wäldern drumherum wohnen noch Cowboys und Indianer und Bären. So schön gelegene und aussehende Ex-Steinbrüche gibt es um Köln herum nicht.

 

Ätsch, wir haben gleich zwei davon.

Bzw. hatten.

Denn der Silbersee, 20 Minuten Fußweg von mir, in dem ich als Kind mit Großmutter und Hund gern geschwommen bin, ist irgendwann plötzlich leergelaufen. Weg war er. Dadurch tauchte erstens ein Panzer aus dem letzten Krieg wieder auf, der da reingeplumpst wurde, und zweitens ein Stollensystem, das jetzt von Fledermäusen bewohnt wird.

Ich erinnere mich an einen Winter, da war der See dick zugefroren, mit völlig durchsichtigem Eis. Toll, darüber zu laufen.

fathaland slim
@16:07 Uhr von Tarek94

Sie heucheln Fundamentalismus. Um Ökofundamentalisten der Heuchelei zu überführen.

Der Forist, dem Sie antworten, ist aber keiner. Genauso wenig wie ich. Insofern gehen Ihre Provokationen ins Leere.

fathaland slim
@16:23 Uhr von schabernack

@15:55 Uhr von jukep

Was die Wölfe angeht, so ist das allerdings ein gutes Beispiel dafür, wie Naturschutzziele nicht nur „von außen“ unter Druck geraten können, sondern auch miteinander in Konflikt kommen. Man war, was die Wiederansiedlung des Wolfes angeht, wohl etwas blauäugig. Ein Umdenken findet unter dem Druck der Realität mittlerweile statt. Eine Frage der Abwägung. Es ist alles nicht so einfach, wie man es vielleicht gern hätte.

 

Ich bin ganz bei ihnen. Das gleiche mit dem Biber usw. …

 

Der Biber. Der alte Landschaftsrowdy mit dem platten Schwanz und dem großen Zahn. Irgendwie aber besser als die Biberratte, dieses doofe Nutria, das uns in Köln die Rheindämme unterhöhlt. Vor ca. 30 Jahren hat mich so ein bescheuerter Nutria beim Joggen in die Wade gebissen.

 

Nun sinn'se in Köln zum Abschuss frei gegeben, weil auch der Trapper mit Fallenstellerei nichts ausgerichtet hat. So einfach schießen au...

Ich hätte vor kurzem fast mal einen überfahren. Hässliche, plumpe Klöpse.

Calidris

Meiner Meinung nach geht es beim Naturschutz in Zukunft viel weniger um totale Schutzgebiete und ein Gegeneinander von Mensch und Natur, sondern viel mehr darum, dass wir Menschen wieder naturverträglicher leben und (land-)wirtschaften. Das zeigen auch die Niedergänge der Insektenarten innerhalb von Schutzgebieten in den letzten Jahrzehnten. Wichtiger als einzelne Gebiete zu schützen, ist es, z.B. Landwirtschaft so zu betreiben, dass sie Artenvielfalt erlaubt. Das ist möglich und sollte oberste Priorität haben.