Besucher drängen sich am Petersdom im Vatikan

Ihre Meinung zu Abschied von Benedikt XVI. im Petersdom

Der Leichnam des früheren Papstes, Benedikt XVI., ist nun im Petersdom aufgebahrt. Bis Mittwoch haben Trauernde Zeit, sich dort von ihm zu verabschieden. Die Behörden rechnen mit rund 35.000 Besuchern täglich. Von Anna Giordano.

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106 Kommentare

Kommentare

standarddeviation
Er war einer der homophobsten Menschen

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

bolligru
Jeder ist sterblich...

Nach vielen Jahren schwerer und langer Krankheit ist er endlich frei von Leiden. Christen sagen: "Er wurde erlöst" Atheisten fragen auch: Warum das endlose und sinnlose Leid, wenn er sich selbst doch als Stellvertreter Christi auf Erden ansah?

Peter P1960
Reformbremse

Ratzinger hat als Papst die Kirche hinsichtlich notwendiger Reformen nicht nur ausgebremst, sondern sogsr zurückgeworfen. Und damit meine ich nicht die progressive deutsche Bewegung sondern durchaus das Weltchristentum. Stichpunkte sind dabei z,B. die Stellung der Frau, Verhütung, Homophobie, Sexualmoral.

NieWiederAfd

In Erinnerung bleiben wird wohl vor allem sein Rücktritt. Ob er nicht wie sein Vorgänger öffentlich seinen körperlich-geistigen Zerfall präsentieren wollte, ob er  die Krise durch den Missbrauchsskandal nicht mehr ertrug oder ob die 'Vatileaks'-Affäre ihn zur Resignation brachte, mögen die Historiker entscheiden. Was ihm fortschrittlich-kritische Christinnen und Christen zu Recht vorwerfen, ist seine Einmischung bei heiklen Themen der weiteren Entwicklung der kath. Kirche.

Der menschliche Respekt vor dem Verstorbenen gebietet den Verzicht auf Häme.

R.I.P.

 

 

harry_up
@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

 

 

 

Abgesehen von Ihrer ausgesprochen unangemessenen Bezeichnung:

 

Haben Sie erwartet, dass ausgerechnet ein Papst...?

Wolf1905
@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

.

Aus Wikipedia: „Homophobie bezeichnet eine gegen lesbische und schwule Personen gerichtete soziale Aversion oder Aggressivität.“

Sicherlich kann man über Papst Benedikt XVI geteilter Meinung sein, aber Ihrer Meinung schließe ich mich nicht an! Und als „solch ein Typ“ bezeichne ich ihn auch nicht - m. E. war er viel friedfertiger als viele andere Menschen auf diesem Planeten!

Jimi58
@09:00 Uhr von bolligru

Nach vielen Jahren schwerer und langer Krankheit ist er endlich frei von Leiden. Christen sagen: "Er wurde erlöst" Atheisten fragen auch: Warum das endlose und sinnlose Leid, wenn er sich selbst doch als Stellvertreter Christi auf Erden ansah?

Als Christ sage ich ihnen das, was Jesus zu seinen Jünger sagte Math.8,22:"Laß die Toten ihre Toten begraben". Wer sich anmaßt Maria anzubeten, Menschen Heilig zu sprechen usw. was ist er dann (die Bibel sagt es uns)? Mehr möchte ich darüber nicht schreiben, weil man es nachlesen kann. Für mich ist der "Papst" nichts besonderes, sondern auch ein armer Sünder wie jeder andere auch und die letzte entscheidung hat Gott alleine.

Bruno14

Die Zeit veröffentlichte 2019 einen Bericht unter der Überschrift 'Hass auf Schwule nach außen, Homophilie im Innern'. Er beginnt mit den Worten: "Im Herzen der katholischen Weltkirche herrschen Bischöfe, die Homosexualität offiziell ablehnen und unterdrücken, aber selbst homosexuell sind." Manche vermuten das auch über Papst em. Benedikt selbst.

 Das wird die Kirche weiter beschäftigen. An der Basis und in vielen Pfarrgemeinden gibt es eine positive Entwicklung hin zu Akzeptanz der diversen sexuellen Identitäten. Längst überfällig, genau wie die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Gleichstellung der Frau.

Ratzinger hat da enttäuscht, Franziskus scheint auch zurückzurudern. Man könnte es selbstgewählten Untergang nennen. Das ist in gewisser Weise tragisch, denn die christliche Grundbotschaft des menschgewordenen Gottes und seine Worte "Was Ihr dem geringsten Eurer Schwestern une Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan." hat eine spirituelle und soziale Kraft, die der Welt guttäte.

 

bolligru
09:26 Uhr von Jimi58

Danke für die Rückmeldung

 

was Jesus zu seinen Jünger sagte und ob es die Person Jesu je gab, kann niemand sicher wissen. Wir sehen heute das Produkt von zwei Jahrtausenden "Überarbeitung" möglicherweise stattgefundener Ereignisse. Ziel dieser "Anpassung" der Verschriftlichungen war stets der Ausbau von Macht einer Kirche, die auch nie vor Fälschungen und Lügen, ja selbst Morden, zurückschreckte. Schon belegte und banale Übersetzungsfehler in der Bibel erfordern eine sachliche Distanz und die Erkenntnis, daß nichts wörtlich genommen werden darf (siehe auch Pinchas Lapide: Ist die Bibel...?).

Grossinquisitor

Die Kirche sollte sich zu Fragen der Sexualität eigentlich gar nicht äußern. Zumal den Evagelien hierzu wenig bis nichts zu entnehmen ist. Tatsächlich spielt die Sexualmoral in der katholischen Seelsorge in D kaum eine Rolle. Ich kann mich z.B. an keine Predigt erinnern, bei der dies thematisiert wurde. Dass Sexualität auch eine problematische Seite haben kann, darauf hat Benedikt immer hingewiesen. Das kann man ihm jedenfalls nicht zum Vorwurf machen.

Sisyphos3
@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

 

 

könnte man nicht etwas respektvoller von einem Toten sprechen ?

 

jfkal
@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

Nope nicht wirklich 

Jimi58
@09:55 Uhr von bolligru

Danke für die Rückmeldung

 

was Jesus zu seinen Jünger sagte und ob es die Person Jesu je gab, kann niemand sicher wissen. Wir sehen heute das Produkt von zwei Jahrtausenden "Überarbeitung" möglicherweise stattgefundener Ereignisse. Ziel dieser "Anpassung" der Verschriftlichungen war stets der Ausbau von Macht einer Kirche, die auch nie vor Fälschungen und Lügen, ja selbst Morden, zurückschreckte. Schon belegte und banale Übersetzungsfehler in der Bibel erfordern eine sachliche Distanz und die Erkenntnis, daß nichts wörtlich genommen werden darf (siehe auch Pinchas Lapide: Ist die Bibel...?).

Das ist eben ihre Meinung, meine ist eben eine andere. Jesus gibt es, da würden ja einige Wissenschafter lügen. Schriften beweisen auch, was Jesus über Jerusalem vorher sagte ist auch eingetroffen.

Sisyphos3
@09:56 Uhr von Grossinquisitor

Die Kirche sollte sich zu Fragen der Sexualität eigentlich gar nicht äußern. Zumal den Evagelien hierzu wenig bis nichts zu entnehmen ist. Tatsächlich spielt die Sexualmoral in der katholischen Seelsorge in D kaum eine Rolle. Ich kann mich z.B. an keine Predigt erinnern, bei der dies thematisiert wurde. Dass Sexualität auch eine problematische Seite haben kann, darauf hat Benedikt immer hingewiesen. Das kann man ihm jedenfalls nicht zum Vorwurf machen.

 

 

„Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.“

 

3. Mose 18,22

so viel zur Homosexualität lt Bibel

im alltäglichen katholischen Leben,

sieht es in Deutschland zumindest, ganz anders aus

(unser Pfarrer ist schwul) ebenso gibt es verheiratete Priester

 

bolligru
09:59 Uhr von Sisyphos3

@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

 

homophob??? Ich dachte immer, das Gegenteil sei der Fall.

Darüberhinaus: "Homo" heißt übersetzt "Mensch" und eine "Phobie" ist eine Angststörung.

Peter P1960
@09:59 Uhr von Sisyphos3

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

 

 

könnte man nicht etwas respektvoller von einem Toten sprechen ?

 

Respekt sollte nicht von der Vitalität eines Menschen abhängen. Wer andere Menschen nicht achtet, egal ob tot oder lebendig, hat grundsätzliche Probleme im zwischenmenschlichen Bereich.

ich1961
09:59 Uhr von Sisyphos3 @08…

09:59 Uhr von Sisyphos3

@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

 

 

////könnte man nicht etwas respektvoller von einem Toten sprechen ?////

 

"Man" könnte, wenn "man" sich denn bewusst wäre, das das respektlos ist.

 

Ich habe "mit Kirche nichts am Hut", aber ich habe eine gewisse Erziehung genossen. Und das scheint manchem zu fehlen.

 

**Benehmen ist Glückssache, und Glück hat nicht jeder.**

;-)

 

melancholeriker
@09:26 Uhr von Jimi58

Nach vielen Jahren schwerer und langer Krankheit ist er endlich frei von Leiden. Christen sagen: "Er wurde erlöst" Atheisten fragen auch: Warum das endlose und sinnlose Leid, wenn er sich selbst doch als Stellvertreter Christi auf Erden ansah?

Als Christ sage ich ihnen das, was Jesus zu seinen Jünger sagte Math.8,22:"Laß die Toten ihre Toten begraben". Wer sich anmaßt Maria anzubeten, Menschen Heilig zu sprechen usw. was ist er dann (die Bibel sagt es uns)? Mehr möchte ich darüber nicht schreiben, weil man es nachlesen kann. Für mich ist der "Papst" nichts besonderes, sondern auch ein armer Sünder wie jeder andere auch und die letzte entscheidung hat Gott alleine.

 

Benedikt der XVI. traute der Entscheidungskraft des Herrn aber scheinbar nicht oder wollte sie ihm vornehm nicht zumuten.

Wie ein ungeschlagener Boxchampion, der seinen Nimbus bewahren muß ist er ausgestiegen und konnte trotzdem weiter Papst bleiben. Nur allzu menschlich ist das. 

Jimi58
@10:10 Uhr von Sisyphos3

Die Kirche sollte sich zu Fragen der Sexualität eigentlich gar nicht äußern. Zumal den Evagelien hierzu wenig bis nichts zu entnehmen ist. Tatsächlich spielt die Sexualmoral in der katholischen Seelsorge in D kaum eine Rolle. Ich kann mich z.B. an keine Predigt erinnern, bei der dies thematisiert wurde. Dass Sexualität auch eine problematische Seite haben kann, darauf hat Benedikt immer hingewiesen. Das kann man ihm jedenfalls nicht zum Vorwurf machen.

 

 

„Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.“

 

3. Mose 18,22

so viel zur Homosexualität lt Bibel

im alltäglichen katholischen Leben,

sieht es in Deutschland zumindest, ganz anders aus

(unser Pfarrer ist schwul) ebenso gibt es verheiratete Priester

Warum nehmen sie das alte Testament? Lesen sie mal den Römerbrief Kapitel 1 direkt.

 

falsa demonstratio
@10:13 Uhr von bolligru

@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

 

homophob??? Ich dachte immer, das Gegenteil sei der Fall.

Darüberhinaus: "Homo" heißt übersetzt "Mensch" und eine "Phobie" ist eine Angststörung.

 

 

und "Homophobie" ist  eine gegen Homosexuelle gerichtete soziale Aversion .

schabernack
@08:57 Uhr von standarddeviation

 

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

Ich hoffe ihr auch nicht.

 

Er hat Sie schon als Lebender nicht interessiert,

also werden Sie ihn auch als Toten nicht vermissen.

Es ist ein Papst verstorben, nicht mehrere.

 

Durch Hassbotschaften gegen Schwule ist auch der eine nie ausfällig geworden. Die Kurie in Rom führt nie die Parade auf dem Christopher Street Day an.

 

Es sind ganz andere Dinge, wegen denen man den Verstorbenen so richtig kritisieren kann. Der einzige Deutsche Papst in 500 Jahren macht die Exkommunikation der Holocaust-Leugner von der Pius-Bruderschaft rückgängig. Noch weniger Leben in der realen Welt ist unmöglich.

Francis Ricardo
@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

Man kann die Kirche 364 Tage im Jahr kritisieren, den einen Tag wo ein ehemaliger Papst wird, kann man sich dann vielleicht auch mal zurückhalten. 
Ich hab wenig mit Religion am Hut, Anstand kann man trotzdem walten lassen. 
 

jubelperser
@09:59 Uhr von Sisyphos3

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

Ich hoffe ihr auch nicht.

könnte man nicht etwas respektvoller von einem Toten sprechen ?

Sie haben recht. Das Niveau ist wirklich unterirdisch. Frage mich wirklich, warum der Tod eines zurück getretenen Papstes hier kommentiert werden muß.

Jeder Hund wird besser betitelt, diese sprachliche Verrohung und Gefühllosigkeit kann nicht nur mit fehlender Kinderstube erklärt werden.

 

falsa demonstratio
@09:26 Uhr von Jimi58

 Für mich ist der "Papst" nichts besonderes, sondern auch ein armer Sünder wie jeder andere auch und die letzte entscheidung hat Gott alleine.

 

 

Das sagt auch Benedikt in seinem geistlichen Testament:

 

"Betet für mich, damit der Herr mich trotz all meiner Sünden und Unzulänglichkeiten in die ewigen Wohnungen einlässt"

Jimi58
@10:16 Uhr von Egleichhmalf

Nach vielen Jahren schwerer und langer Krankheit ist er endlich frei von Leiden. Christen sagen: "Er wurde erlöst" Atheisten fragen auch: Warum das endlose und sinnlose Leid, wenn er sich selbst doch als Stellvertreter Christi auf Erden ansah?

Als Christ sage ich ihnen das, was Jesus zu seinen Jünger sagte Math.8,22:"Laß die Toten ihre Toten begraben".
 

Aus Ihren weiteren Ausführungen entnehme ich, dass Sie dieses Zitat nicht verstanden haben, denn es hat nun wirklich gar nichts damit zu tun, was Sie weiter unten schreiben.

Wer sich anmaßt Maria anzubeten, Menschen Heilig zu sprechen usw. was ist er dann (die Bibel sagt es uns)? Mehr möchte ich darüber nicht schreiben, weil man es nachlesen kann. Für mich ist der "Papst" nichts besonderes, sondern auch ein armer Sünder wie jeder andere auch und die letzte entscheidung hat Gott alleine.

 

Was ist daran verkehrt? Der Papst wurde eben von Menschen (kath.Kirche eingesetzt) und deren Maßstäbe, warum sollte ich ihn besonders behandeln?

Miauzi
@09:54 Uhr von schreiber01

Seine größte Leistung war der Rücktritt. Das habe ich jetzt öfter gelesen und stimme dem zu. Der verstorbene em. Pabst hat sich gerne um theologische Themen gekümmert, bei der Aufklärung über den Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche, hat er lange, zu lange geschwiegen. Leider glaubt die katholische Kirche immer noch, daß man durch das Festhalten an alten Dingen, die Macht der alten Männer schützen kann. Nebenbei laufen ihr aber in Europa immer mehr Gläubige weg und trennen sich von der Kirche. Eine uralte Institution macht sich immer mehr überflüssig und vergisst, daß die Kirche für die Menschen da sein sollte und nicht umgekehrt. 

 

Er hat nicht nur geschwiegen - als Chef der Inqusition der er vorher war - hat er alles in seiner Macht stehende getan eine Aufklärung von Missbrauchstaten zu verhindern und die Täter einer juristischen Strafverfolgung zu entziehen.

Über den Umgang mit den Opfer mag ich erst gar nicht schreiben - aber alleine schon dafür wird sein Gott ihn richten

GeMe
@10:10 Uhr von Sisyphos3

„Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.“

 

3. Mose 18,22

so viel zur Homosexualität lt Bibel

im alltäglichen katholischen Leben,

sieht es in Deutschland zumindest, ganz anders aus

(unser Pfarrer ist schwul) ebenso gibt es verheiratete Priester

 

Für katholische Priester gilt der Zölibat. Sie dürfen nicht heiraten. Es gibt einige, wenige verheiratete Priester. Diese waren aber bereits vor ihrer Konvertierung zum katholischen Glauben verheiratet. Ihre Karriere in der katholischen Kirche endet als Priester.

Das Homosexuelle nicht zwangsläufig gekündigt werden, wenn sie für die katholische Kirche tätig sind, wurde erst November / Dezember 2022 geändert.

Nettie
Nicht die Zeit für gegenseitige Beleidigungen (die war noch nie)

Ohne damit ein 'Urteil' (das logischerweise nur ein rein persönliches sein kann) über das Wirken des ehemaligen Papstes abgeben oder gar irgendjemandes religiöse Gefühle verletzen zu wollen, möchte ich doch anmerken, dass ich persönlich der Meinung bin, dass es für alle besser wäre, wenn die Zeiten, in denen um einzelne Personen ein Kult getrieben wurde endgültig Geschichte wären bzw. der Vergangenheit angehören würden.

schabernack
@10:30 Uhr von jubelperser

 

Jeder Hund wird besser betitelt, diese sprachliche Verrohung und Gefühllosigkeit kann nicht nur mit fehlender Kinderstube erklärt werden.

 

Die Planlosen kultivieren Ihre Papstophobie.

derdickewisser
Obwohl ich Atheist bin,

bin ich eher pro-klerikal, weil die katholische Kirche zu den zentralen Elementen und auch zu den zentralen "Agenten" (von agens) der europäischen Ideengeschichte gehört - im Guten wie im Schlechten.

Ich habe Ratzinger nie im eigentlichen Sinne gemocht  (ohne ihn je kennengelernt zu haben) aber stets respektiert; denn er hat gezeigt, dass Theologie im Kern Philosophie ist, er hat seine Überzeugungen zum Ausdruck gebracht, auch wenn er angefeindet wurde, und er hat, wie ein Theologe es mal ausgedrückt hat, in einer Welt der abstrakten Prinzipien gedacht und gelebt. Seine gedankliche Nähe zu Augustinus zeigt, dass er sehr nah an dem war, was das europäische Denken jahrhundertelang geprägt hat, und dass er, wenn er gesprochen oder geschrieben hat, letztlich immer das Überindividuelle im Blick hatte. Das macht jemanden nicht volksnah, aber es ist angemessen für einen Theologen. Insofern wird er mir fehlen.

wie-
Lehre vom verantwortlichen Handeln: Mündigkeit

@09:56 Uhr von Grossinquisitor

Die Kirche sollte sich zu Fragen der Sexualität eigentlich gar nicht äußern.

Warum? Zumal ja die katholischen Kirche auch hier "Verantwortung für sich und andere" in den Mittelpunkt stellt. Eben mündiges, vorausschauendes, sensibles, authentisches Handeln. Oder anders gesagt: Nächstenliebe.

Zumal den Evagelien hierzu wenig bis nichts zu entnehmen ist.

Die sind ja auch kein Gesetzbuch. Und die Apostelbriefe?

Tatsächlich spielt die Sexualmoral in der katholischen Seelsorge in D kaum eine Rolle.

Was jetzt, erst die Forderung, "sich rauszuhalten aus dem Thema", und dann die Beschwerde "nicht genug geliefert"?

Ich kann mich z.B. an keine Predigt erinnern, bei der dies thematisiert wurde.

Haben Sie darüber bereits mit Ihrem Pfarrer oder dem Liturgiekreis Ihrer Pfarrei gesprochen?

Dass Sexualität auch eine problematische Seite haben kann, darauf hat Benedikt immer hingewiesen. Das kann man ihm jedenfalls nicht zum Vorwurf machen.

Genau.

Miauzi
@10:09 Uhr von Jimi58

Danke für die Rückmeldung

 

was Jesus zu seinen Jünger sagte und ob es die Person Jesu je gab, kann niemand sicher wissen. Wir sehen heute das Produkt von zwei Jahrtausenden "Überarbeitung" möglicherweise stattgefundener Ereignisse. Ziel dieser "Anpassung" der Verschriftlichungen war stets der Ausbau von Macht einer Kirche, die auch nie vor Fälschungen und Lügen, ja selbst Morden, zurückschreckte. Schon belegte und banale Übersetzungsfehler in der Bibel erfordern eine sachliche Distanz und die Erkenntnis, daß nichts wörtlich genommen werden darf (siehe auch Pinchas Lapide: Ist die Bibel...?).

Das ist eben ihre Meinung, meine ist eben eine andere. Jesus gibt es, da würden ja einige Wissenschafter lügen. Schriften beweisen auch, was Jesus über Jerusalem vorher sagte ist auch eingetroffen.

"Schriften" wie die "Konstantinische Schenkung"?

eine der größten und dreistesten der Geschichte auf die sich das ganze Papsttum des "Bischofs von Rom" gründet?

So was sind keine unabhängigen Quellen!

falsa demonstratio
@10:33 Uhr von Miauzi

Er hat nicht nur geschwiegen - als Chef der Inqusition der er vorher war - hat er alles in seiner Macht stehende getan eine Aufklärung von Missbrauchstaten zu verhindern und die Täter einer juristischen Strafverfolgung zu entziehen.

 

Was hat er denn als als Präfekt der Glaubenskongregation in dieser Hinsicht konkret getan?

jubelperser
@10:44 Uhr von falsa demonstratio

Was hat er denn als als Präfekt der Glaubenskongregation in dieser Hinsicht konkret getan?

Er hatte bisher geheim gehaltene Prozessunterlagen ua. gegen Gordano Bruno und Galileo Galilei der wissenschaftlichen Aufarbeitung zur Verfügung gestellt und eine Schuld der Kirche eingestanden.

 

Jimi58
@10:44 Uhr von Miauzi

"Schriften" wie die "Konstantinische Schenkung"?

eine der größten und dreist...

Wie kommen sie denn auf das Papstum? In den Schriften z.B. Evangelien steht nichts vom Papstum auch nichts von der kath.Kiche oder deren Kathechismus.

werner1955
@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

Ich vermisse jeden Menschen.

Viele Millionen Menschen trauern um Ihn.

Auch ich weil ich auch ein homophober Typ bin. Sexuelle Bestimmung sollte man und kann man nicht ändern.

derdickewisser
@10:33 Uhr von Miauzi

 

 

Er hat nicht nur geschwiegen - als Chef der Inqusition der er vorher war - hat er alles in seiner Macht stehende getan eine Aufklärung von Missbrauchstaten zu verhindern und die Täter einer juristischen Strafverfolgung zu entziehen.

Über den Umgang mit den Opfer mag ich erst gar ...

Der Vorsitzende der Glaubenskongregation hat nichts mit Missbrauchsfällen zu tun. Er hat in dieser Position auch nichts gegen eine Aufklärung getan, wie hätte er das auch können? Die ihm vorgeworfenen Versäumnisse (die nach meinem Kenntnisstand noch nicht bewiesen sind) fallen in seine Zeit als Münchener Erzbischof, wo er tatsächlich damit zu tun gehabt und in der entsprechenden Verantwortung gestanden hat.

NieWiederAfd
@10:25 Uhr von Jimi58

...

„Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.“

3. Mose 18,22

so viel zur Homosexualität lt Bibel

im alltäglichen katholischen Leben,

sieht es in Deutschland zumindest, ganz anders aus

(unser Pfarrer ist schwul) ebenso gibt es verheiratete Priester

Warum nehmen sie das alte Testament? Lesen sie mal den Römerbrief Kapitel 1 direkt.

 

Es gibt einen Begriff für diese Art des Umgangs mit Bibeltexten: Steinbruchexegese. Man nimmt einen Satz heraus und setzt ihn absolut. Welche Stilblüten da entstehen, hat eine Rundfunkhörerin in den USA dokumentiert: "http://roedelsee-evangelisch.de/vom-richtigen-umgang-mit-der-bibel-homo…". Eine Kostprobe: "Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in →Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?"

Spätestens da erkennt wohl jeder, welchen Unsinn es mit sich bringt, einen einzelnen Satz zu verabsolutieren.

 

 

Anderes1961
@09:55 Uhr von bolligru

Danke für die Rückmeldung

 

was Jesus zu seinen Jünger sagte und ob es die Person Jesu je gab, kann niemand sicher wissen.[...] Schon belegte und banale Übersetzungsfehler in der Bibel erfordern eine sachliche Distanz und die Erkenntnis, daß nichts wörtlich genommen werden darf (siehe auch Pinchas Lapide: Ist die Bibel...?).

 

Daß die heutigen Bibelübersetzungen dringend einer Überarbeitung bedürfen ist eine Binse.

 

Aber wenn Sie denken, der verstorbene Pinchas Lapide hätte gemeint, daß man es nicht wörtlich nehmen dürfe, irren Sie. Denn genau das machte er, seine Frau Ruth tut es heute noch und auch Friedrich Weinbreb hat es getan, aber anders als auf die Art, die man gemeinhin unter wörtlich nehmen versteht.

 

Diese drei Gallionsfiguren der Bibelexegese aus jüdischer Sicht lesen auch das neue Testament aus jüdischer Sicht, vom Wort her, also wörtlich nehmen und sie erklären Übersetzungsfehler. Und wenn man das tut, erklären sich zum Beispiel sogar die Wundererzählungen ganz  von selbst.

Oppenheim
Respekt vor dem Tod eines Menschen

Das ist die einzige Empathie, die ich wie bei anderen Menschen zeige. Der Papst mag als intellektueller gelten. Das hat ihn nicht daran gehindert, rückwärtsgewandt auch gegen Mitmenschen zu agieren und predigen. Die Frau ist immer noch unterdrückt und die alten Zöpfe der Verhütungsverbote sind ein Zeichen alter, dominanter Männer in Gewändern einer Kirche, die längst ihre Gemeinde ausverkauft und verliert. Es rechtfertigt auch nichts, dass dieser alte Mann in seiner klerikalen Garderobe überall als Leichnam abgebildet wird. Respekt oder Gebete für ihn können auch ohne solche Fotos stattfinden. Die Präsentation kann an den Verdiensten oder seinem Versagen nichts ändern. Ich empfinde solche Darbietung eines Toten als abstoßend und eines Toten unwürdig.

schabernack
@10:10 Uhr von Sisyphos3

 

„Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau;

es ist ein Gräuel.“ 3. Mose 18,22

so viel zur Homosexualität lt Bibel.

 

Die ganz große Bibelexegese für die Welt von Twitter.

Grossinquisitor

Einige Aussagen Benedikts bleiben mir positiv im Gedächtnis. Die Beschreibung des christlichen Gottesbildes z.B. ("Gott mit menschlichem Antlitz") oder dass einem der Glaube von der "Erdenschwere" befreie. Seine "Freiburger Rede" über die "Entweltlichung" der Kirche fand ich auch interesant.

wie-
Hochfest der Gottesmutter Maria

Papst Benedikt XVI, Joseph Kardinal Ratzinger, starb am Vorabend des 1. Januar, an welchem die katholische Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria begeht und damit in besonderer Weise der Barmherzigkeit und dem Gnadenreichtum Gottes gedenkt.

Nun, ein symbolbehaftetes Datum für den Todestag eines Papstes und ehemaligen Leiter der Glaubenskongregation, der sich sein Leben lang als Theologe und Lehrer von besonderem Rang erwiesen hat?

derdickewisser
@11:20 Uhr von Oppenheim

 

"Die Frau ist immer noch unterdrückt und die alten Zöpfe der Verhütungsverbote sind ein Zeichen alter, dominanter Männer in Gewändern einer Kirche, die längst ihre Gemeinde ausverkauft und verliert."

Ich bin mir erstens nicht sicher, dass Männer an sich gegen Abtreibung sind und möchte nicht wissen, wie viele Frauen von Männern zu Abtreibungen überredet oder gezwungen werden. Zweitens liegt das an der katholischen Überzeugung, dass ein Mensch bereits im Moment der Zeugung Rechte auf Unversehrtheit erhält, ein Fötus also gleiche Menschenrechte hat wie ein entbundener Säugling. Ob das eine Genderfrage ist, wage ich zu bezweifeln. 

"Es rechtfertigt auch nichts, dass dieser alte Mann in seiner klerikalen Garderobe überall als Leichnam abgebildet wird."

Das ist vatikanische Tradition und nicht nur bei Ratzinger so. Die öffentliche Aufbahrung wird seit Jahrzehnten mit Fotos dokumentiert. 

 

schabernack
@11:08 Uhr von werner1955

 

Ich vermisse jeden Menschen.
Viele Millionen Menschen trauern um Ihn.
Auch ich weil ich auch ein homophober Typ bin.

Sexuelle Bestimmung sollte man und kann man nicht ändern.

 

Weil niemand sexuelle Bestimmung ändern kann, sind Schwule schwul.

Homophobie ist daher völlig sinnlos. Erklärt sich von selbst.

wie-
Ehrendes Andenken

@11:20 Uhr von Oppenheim

Der Papst mag als intellektueller gelten.

Herr Ratzinger war sogar Professor.

Das hat ihn nicht daran gehindert, rückwärtsgewandt auch gegen Mitmenschen zu agieren und predigen.

Tatsächlich?

Die Frau ist immer noch unterdrückt

Was Herr Ratzinger nie gefordert hat. Im Gegenteil.

und die alten Zöpfe der Verhütungsverbote sind ein Zeichen alter, dominanter Männer in Gewändern einer Kirche, die längst ihre Gemeinde ausverkauft und verliert.

Tatsächlich? Oder tritt die katholische Kirche nur für mündige Sexualität ein, in bewusster Verantwortung für sich, den/die Partner/in, das mögliche Kind als Ergebnis? Was wäre notwendig, um auf Verhütung und Abtreibung zu verzichten?

Es rechtfertigt auch nichts, dass dieser alte Mann in seiner klerikalen Garderobe überall als Leichnam abgebildet wird. Respekt oder Gebete für ihn können auch ohne solche Fotos stattfinden.

Natürlich. Aber: wer sind Sie hier dem Willen des Verstorbenen oder den Traditionen der Kirche etwas vorzuschreiben?

werner1955
@11:35 Uhr von schabernack

 

Ich vermisse jeden Menschen.
Viele Millionen Menschen trauern um Ihn.
Auch ich weil ich auch ein homophober Typ bin.

Sexuelle Bestimmung sollte man und kann man nicht ändern.

 

Weil niemand sexuelle Bestimmung ändern kann, sind Schwule schwul.

Homophobie ist daher völlig sinnlos. Erklärt sich von selbst.

Logisch, weil man so ist wie man ist.

 

bolligru
11:19 Uhr von Anderes1961 u.a.

Daß die heutigen Bibelübersetzungen dringend einer Überarbeitung bedürfen ist eine Binse.

 

Ich bin so frei mir zu erlauben, einen Schritt weiter zu gehen.

 

Religionen lieferten in vorwissenschaftlichen Zeiten ein für die damaligen Verhältnisse plausibles Erklärungsmodell der Welt. Damals dachte man die Erde noch als Scheibe und darüber wölbte sich, gleich einer Käseglocke, der Himmel. Blitze wurden von erzürnten Gottheiten auf die Erde geschleudert. Heute weiß man: Es sind elektrostatische Entladungen. Die Menschen galten als Krönung der Schöpfung- seit 150 Jahren weiß man, daß auch der Mensch das Ergebnis der Evolution ist und es in einem unvorstellbar großen Universum wahrscheinlich Lebensformen gibt, die der menschlichen bei weitem überlegen sind- in jeder Hinsicht. In einer Arche sollen dann von allen Tieren ein Paar mitgenommen worden sein...

Stets wollte die Kirche verhindern, daß Erkenntnisse bekannt werden, denn das stellt jede Religion infrage.

Bibel zu überarbeiten ist sinnlos.

derdickewisser
@11:46 Uhr von bolligru

 

Stets wollte die Kirche verhindern, daß Erkenntnisse bekannt werden, d...

Das stimmt so nicht. Der Vatikan beschäftigt z.B.  exzellente Forscher, die z.B. im Bereich der Genetik auf Nobel-Preis-Niveau forschen. Die Zeiten, wo Theologie und Naturwissenschaften nicht miteinander kompatibel sind, sind lange vorbei. Ich bin trotzdem Atheist, aber wir sollten der Theologie und Kirche nicht Dinge vorwerfen, die nicht zutreffen.

derdickewisser
@11:46 Uhr von werner1955

 

Logisch, weil man so ist wie man ist.

 

Ist das so?

Ist das nicht das Kernargument für die Ablehnung sozial konstruierter Geschlechtlichkeit?

Anderes1961
@11:46 Uhr von bolligru

Daß die heutigen Bibelübersetzungen dringend einer Überarbeitung bedürfen ist eine Binse.

 

Ich bin so frei mir zu erlauben, einen Schritt weiter zu gehen.

 

Religionen lieferten in vorwissenschaftlichen Zeiten ein für die damaligen Verhältnisse plausibles Erklärungsmodell der Welt. [...] In einer Arche sollen dann von allen Tieren ein Paar mitgenommen worden sein...

Stets wollte die Kirche verhindern, daß Erkenntnisse bekannt werden, d...

 

Ich sehe, wir sind uns einig. :-) Naja fast, die Bibel soll ja nicht überarbeitet werden, sondern nur die Übersetzungen und da gibt es schon die eine oder andere gute, sind aber nicht offiziell. Daran sollte die Kirche arbeiten. Und an der Korrektur von Dogmen, die auf solchen Übersetzungsfehlern beruhen. Das wäre noch wichtiger.

 

Benedikt hatte nicht den Mut dazu, im Gegenteil, er hielt an den Dogmen fest. Franziskus hätte ich es zugetraut, er nahm zwar Anlauf, stoppte aber abrupt.

 

P.S.: Ich bin kein Katholik, sondern Protestant.

Peter P1960
@11:48 Uhr von schreiber01

... Das kann man ihm jedenfalls nicht zum Vorwurf machen.

Da muß ich Ihnen leider widersprechen. Die Kirche mischt sich aktiv in die Sexualität der Menschen ein. Beim Thema Zölibat, Homosexualität, Scheidung usw., wird Menschen ein bestimmtes Verhalten vorgeschrieben. Da sind sie bei der sogenannten Seelsorge, sehr aktiv gewesen und sind es immer noch. 

Solange die Kirche sich nur bei den Menschen einmischt, die sich ihr freiwillig unterordnen, habe damit kein Problem. Ich möchte aber Menschen mit dieser Agenda z. B. nicht in einem Ethikrat sitzen haben, der Vorgaben für alle macht. Auch in Einrichtungen, die von der Kirche betrieben, aber überwiegend vom Staat finanziert werden, haben kirchliches Ehe- und Sexualverständnis nichts verloren.

 

Anderes1961
@11:50 Uhr von derdickewisser

 

Stets wollte die Kirche verhindern, daß Erkenntnisse bekannt werden, d...

Das stimmt so nicht. Der Vatikan beschäftigt z.B.  exzellente Forscher, die z.B. im Bereich der Genetik auf Nobel-Preis-Niveau forschen. Die Zeiten, wo Theologie und Naturwissenschaften nicht miteinander kompatibel sind, sind lange vorbei. Ich bin trotzdem Atheist, aber wir sollten der Theologie und Kirche nicht Dinge vorwerfen, die nicht zutreffen.

 

Sie haben natürlich Recht, aber ich denke, daß weiß auch der Forist, auf dessen Beitrag sie sich beziehen. Ich gehe davon aus, daß dessen verkürzte Darstellung dem wenigen Platz geschuldet ist. Einen Großteil der Dauer ihrer Existenz hat die Kirche tatsächlich damit verbracht, die Publizierung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verhindern um die Religion nicht zu gefährden. Die Hinwendung zur Wissenschaft geschah erst sehr spät, grob etwa ab dem 17. Jahrhundert. 

bolligru
Die Bibel wörtlich nehmen?

Kein ernstzunehmender Theologe würde heute denken und aussprechen, daß die Bibel wörtlich zu nehmen ist. Das hätte auch der verstorbene Benedikt nicht erwartet oder gefordert.

 

Man möge mir denn auch nur ein einziges Beispiel nennen, das wörtlich zu nehmen ist. Die Kette der wissenschaftlich lange widerlegten Stellen ist andererseits endlos. Es bleibt also nur die Erforschung des dahinterliegenden tieferen Sinnes und die wird immer umstritten sein.

 

Benedikt war ein erklärter Gegner einer "Beliebigkeit". Wie er aber zu leicht widerlegbaren Geschichten der Bibel stand, konkretisierte er nicht, zumindest nicht so, daß es allgemein bekannt wurde. Sein erklärtes Ziel war stets der Erhalt der kath. Kirche, auch und besonders angesichts der aktuellen Vorwürfe.

wie-
Religiöse Bekenntnisse

@11:46 Uhr von bolligru

Religionen lieferten in vorwissenschaftlichen Zeiten ein für die damaligen Verhältnisse plausibles Erklärungsmodell der Welt.

Was eine zeitlos gültige Kulturleistung ist, welche Bedürfnisse der Menschen adressiert: Neugier und Hoffnung.

Blitze wurden von erzürnten Gottheiten auf die Erde geschleudert.

Dieses Gottesbild hat das Neue Testament, der Neue Bund, überwunden. Entsprechend sind die Lehrschriften von Joseph Ratzinger.

Die Menschen galten als Krönung der Schöpfung- seit 150 Jahren weiß man, daß auch der Mensch das Ergebnis der Evolution ist

Was zur ersten Feststellung kein Widerspruch ist.

und es in einem unvorstellbar großen Universum wahrscheinlich Lebensformen gibt, die der menschlichen bei weitem überlegen sind- in jeder Hinsicht.

Auch eine Art religiöse Aussage.

In einer Arche sollen dann von allen Tieren ein Paar mitgenommen worden sein...

Und?

Stets wollte die Kirche verhindern, daß Erkenntnisse bekannt werden, [...]

Eine Verschwörungstheorie?

bolligru
11:19 Uhr von Anderes1961

"Aber wenn Sie denken, der verstorbene Pinchas Lapide hätte gemeint, daß man es nicht wörtlich nehmen dürfe, irren Sie."

Haben Sie die zwei Bücher „Ist die Bibel ...“ gelesen?

Ich interpretiere Lapide so, daß man eben nicht wörtlich nehmen soll, weil es erstens um eine Übersetzung aus dem hebräischen ins Griechjische, dann ins Lateinische und schließlich für uns ins Deutsche handelt und vieles gar nicht 1:1 übersetzt werden kann. Darüberhinaus ändern sich Wortbedeutungen schnell ("niederträchtiges Weibsbild“ war vor 100 Jahren eine durchaus ehrwürdige Bezeichnung). Das berühmte Kamel und das Nadelöhr ist offensichtlich eine Fehlübersetzung. Was also soll man wörtlich nehmen, wenn, unabhängig von Lapide, noch nicht einmal wissenschaftlich erwiesen ist, daß es den Menschen Jeshua aus Nazareth je gegeben hat und dazu noch er dann kein Zimmernmann wäre, denn dafür gäbe es im häbräischen ein anderes Wort, sondern, wenn überhaupt, dann "Tagelöhner" (Lapide).

Also: Was wörtlich nehmen?

wie-
Wissenschaftliche Fakten

@12:37 Uhr von bolligru

Kein ernstzunehmender Theologe würde heute denken und aussprechen, daß die Bibel wörtlich zu nehmen ist.

Das sehen evangelikale Christen aber ganz anders.

Das hätte auch der verstorbene Benedikt nicht erwartet oder gefordert.

Der war ja auch Katholik.

Man möge mir denn auch nur ein einziges Beispiel nennen, das wörtlich zu nehmen ist. Die Kette der wissenschaftlich lange widerlegten Stellen ist andererseits endlos.

Glaubenszeugnisse wissenschaftlich widerlegen? Wozu der Aufwand?

Es bleibt also nur die Erforschung des dahinterliegenden tieferen Sinnes und die wird immer umstritten sein.

Nennt sich Theologie.

Benedikt war ein erklärter Gegner einer "Beliebigkeit".

Genau.

Wie er aber zu leicht widerlegbaren Geschichten der Bibel stand, konkretisierte er nicht, zumindest nicht so, daß es allgemein bekannt wurde.

Warum auch.

Sein erklärtes Ziel war stets der Erhalt der kath. Kirche, auch und besonders angesichts der aktuellen Vorwürfe.

Das war sein Job als Kardinal und Papst.

das ding
@12:37 Uhr von bolligru

Es bleibt also nur die Erforschung des dahinterliegenden tieferen Sinnes und die wird immer umstritten sein.

Das ist ja auch der Sinn der Sache. Teile (lass sie zweifeln) und herrsche (sag ihnen dann, wo's langgeht)

Sokrates
Für mich.......

......war er eher ein unbeliebter Papst. Er wollte zwar die katholische Kirche in seinen Grundfesten bewahren, aber dazu hätten trotzdem Reformen gehört die er hätte durchführen können, ja sogar müssen. Aber er blieb einfach in seinem mittelalterlich anmutenden Glauben stehen.

Soll er jetzt in seinem Frieden Ruhen!

Coachcoach
@12:40 Uhr von wie-

@11:46 Uhr von bolligru

Religionen lieferten in vorwissenschaftlichen Zeiten ein für die damaligen Verhältnisse plausibles Erklärungsmodell der Welt.

Was eine zeitlos gültige Kulturleistung ist, welche Bedürfnisse der Menschen adressiert: Neugier und Hoffnung.....

Es fehlt zwei wichtige Aspekte: Religionen - zumindest alle monotheistischen und philosophisch verwandten - waren immer auch Herrschaftsinstrument.

Der zweite Aspekt ist die Bildung von Zugehörigkeit, Gemeinschaft.

Ohne 2 kein 1 - und daher sind Religionen immer unmittelbar oder mittelbar kriegerisch.

bolligru
11:50 Uhr von derdickewisser

"Der Vatikan beschäftigt z.B.  exzellente Forscher, die z.B. im Bereich der Genetik auf Nobel-Preis-Niveau forschen. Die Zeiten, wo Theologie und Naturwissenschaften nicht miteinander kompatibel sind, sind lange vorbei."

 

Unbstritten bemühte sich der Vatikan seit langem um wissenschaftliche Erkenntnisse. Aber, wie das Beispiel des Galileo zeigt, war man auch stets bemüht, nur das an die Öffentlichkeit kommen zu lassen, was "ins Bild passt". Eine Frage wie: "Hat Jesus auch auf anderen Planeten mit einer Kultur gelebt?"- würde schnell "abgebügelt". Stattdessen werden haarstreubende Theorien wie "intelligentes Design" konstruiert, um irgendwie doch noch die Schöpfungsgeschichte halten zu können. So wirklich glaubhaft kann auch kein überzeugter Theologe erklären, welche Rolle der homo- sapiens in einem Universum spielt, in dem es hunderte von Milliarden Galaxien mit jeweils hunderten Milliarden Sternen gibt und Leben dort draußen für höchstwahrscheinlich gilt.

Peter P1960
@12:40 Uhr von wie-

..................Stets wollte die Kirche verhindern, daß Erkenntnisse bekannt werden, [...]

Eine Verschwörungstheorie?

Nein, ein Mittel zur Machterhaltung. Wissenschaftliche Erkenntnisse, so sie der Bibel widersprachen wurden bis ins 19. Jahrhundert erst anerkannt, wenn das Offensichtliche nicht mehr zu negieren war.

bolligru
12:49 Uhr von wie-

Ich möchte niemanden in seinen religiösen Gefühlen verletzen, auch einen evangelikalen Christen nicht. Sollte das geschehen sein, so bitte ich um Entschuldigung.

weingasi1
@08:57 Uhr von standarddeviation

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

SIE würde ich noch weitaus weniger vermissen, denn Menschen ohne den geringsten Anstand braucht wirklich gar niemand. Im übrigen war Benedict XVI nicht homophob. Ihnen scheint die Bedeutung des Wortes nicht bekannt zu sein. Das sollte es aber, wenn Sie es schon glauben benutzen zu müssen.

 

bolligru
12:55 Uhr von Egleichhmalf u.a.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden.

Deshalb kurz folgende Erklärung:

Ich halte das Christentum, genau wie die meisten Weltreligionen, für wertvoll und hilfreich. Die meisten Menschen brauchen diese Hoffnung und klammern sich daran, besonders in der Not.

Ohne Religionen und Religionsgemeinschaften wie die kath. Kirch, wäre das Leben aúf Erden grausam- ein Menschenleben würde nichts zählen.

rolato
@09:59 Uhr von Sisyphos3

Ich werde diese homophoben Typen nicht vermissen.

 

Ich hoffe ihr auch nicht.

Pietätlos ! So Typen wie Sie wird niemand vermissen!

 

 

wie-
Ehrendes Andenken

@12:53 Uhr von Sokrates

Für mich war er eher ein unbeliebter Papst.

Beliebtheit wäre auch überraschend gewesen als Nachfolger des charismatischen Hl. Papst Johannes Paul II - und angesichts des steifen historischen Ornats, das Papst Benediktus XVI pflegte. Wobei: die Reaktionen während des Weltjugendtags 2005 in Köln zeigten eindeutig "Beliebtheit".

Er wollte zwar die katholische Kirche in seinen Grundfesten bewahren, aber dazu hätten trotzdem Reformen gehört die er hätte durchführen können, ja sogar müssen.

Nun, an Reformen der katholischen Kirche hat Joseph Ratzinger Zeit seines Lebens gearbeitet. Beginnend mit dem II. Vatikanum.

Aber er blieb einfach in seinem mittelalterlich anmutenden Glauben stehen.

Tatsächlich? Wie umfangreich schätzen Sie Ihr Wissen über die Wandlungen der katholischen Kirche ein? Wobei zu wissen ist: die katholische Kirche ist schon lange nicht mehr Mitteleuropa sondern vielmehr Südamerika, Zentralafrika, Südasien.

Soll er jetzt in seinem Frieden Ruhen!

Amen.

wie-
Papst und Herrscher: der Liebe wegen

@12:53 Uhr von Coachcoach

Was eine zeitlos gültige Kulturleistung ist, welche Bedürfnisse der Menschen adressiert: Neugier und Hoffnung.....

Es fehlt zwei wichtige Aspekte: Religionen - zumindest alle monotheistischen und philosophisch verwandten - waren immer auch Herrschaftsinstrument.

So sah das der selige Kalle Marx auch. Stimmt aber nicht. Religion kann in der beschriebenen Weise missbraucht werden, tatsächlich sind die Forderungen des Christentums ganz andere.

Der zweite Aspekt ist die Bildung von Zugehörigkeit, Gemeinschaft.

Genau. Eben deshalb: Kulturleistung. Speziell dann, wenn weltliche Gesetze und Regeln beliebig sind und zum Missbrauch einladen.

Ohne 2 kein 1 - und daher sind Religionen immer unmittelbar oder mittelbar kriegerisch.

Na, na. Wo im Neuen Testament fordert der Sohn Gottes einen Krieg gegen wen auch immer? Steht da nicht etwas von "die andere Wange hinhalten"? Und hat der verstorbene Joseph Ratzinger während seines Lebens als Priester zum Krieg statt Frieden gerufen?

falsa demonstratio
@11:03 Uhr von jubelperser

Was hat er denn als als Präfekt der Glaubenskongregation in dieser Hinsicht konkret getan?

Er hatte bisher geheim gehaltene Prozessunterlagen ua. gegen Gordano Bruno und Galileo Galilei der wissenschaftlichen Aufarbeitung zur Verfügung gestellt und eine Schuld der Kirche eingestanden.

 

Meine Frage bezog sich auf die Behauptung von Miaunzi (10:33) : "Er hat nicht nur geschwiegen - als Chef der Inqusition der er vorher war - hat er alles in seiner Macht stehende getan eine Aufklärung von Missbrauchstaten zu verhindern und die Täter einer juristischen Strafverfolgung zu entziehen."

 

Sie hat aber -wie erwartet- keine Butter bei die Fische gegeben.

Grossinquisitor

Weil es bei kirchlichen Glaubensfragen ähnlich durcheinander gehen kann wie hier im Forum, braucht es einen Moderator, der auf die thematische Ausrichtung der Kirche achtet. Darin sah Benedikt seine Aufgabe. Deshalb sein Eintreten gegen die Befreiungstheologie und manche andere Zeitgeisterscheinungen.

frosthorn
@13:08 Uhr von bolligru

 

Ohne Religionen und Religionsgemeinschaften wie die kath. Kirch, wäre das Leben aúf Erden grausam- ein Menschenleben würde nichts zählen.

 

Mit Verlaub, was für ein Unsinn. Es gibt genug Menschen, die, auch ohne an einen Gott zu glauben, wollen, dass die Menschen anständig miteinander umgehen.

Es ist für mich schon fast ein persönlicher Angriff, dass Sie mir unterstellen, für mich würde ein Menschenleben nicht zählen.

bolligru
13:10 Uhr von wie-

"die katholische Kirche ist schon lange nicht mehr Mitteleuropa sondern vielmehr Südamerika, Zentralafrika, Südasien."

Kleine Ergänzung

Sie vergaßen, Afrika zu erwänen.

51,9 % der Menschen dort sind Christen. Quelle: "https://countrymeters.info/de/Africa"

Deichschaf
@13:24 Uhr von Deichschaf

[...] Wir sehen heute das Produkt von zwei Jahrtausenden "Überarbeitung" möglicherweise stattgefundener Ereignisse. Ziel dieser "Anpassung" der Verschriftlichungen war stets der Ausbau von Macht einer Kirche, die auch nie vor Fälschungen und Lügen, ja selbst Morden, zurückschreckte. [...]"

Ich empfehle hierzu von Peter de Rossa "Gottes erste Diener". Wie hier dargestellt wird, wie und warum die Bibel im Laufe der Jahrhunderte wissentlich umgeschrieben wurde. Das hatte mir schon beim erstmaligen Lesen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Von den übrigen Vorgängen zur Machterhaltung (ja, auch durch Morde) mal ganz abgesehen.

 

zu anderen Kommentaren:

Dass die Lutherübersetzung nicht wortwörtlich genommen werden kann, sollte eigentlich allgemein bekannt sein, hat er den Bibeltext doch extra so (um)geschrieben, dass der Inhalt auch von den einfachen Menschen verstanden wird.

bolligru
13:21 Uhr von bolligru 13:10 Uhr von wie-

Sorry, Sie erwähnten Afrika... habe nicht richtig gelesen....

weingasi1
Ich wundere mich, dass ausgerechnet von der

Katholischen Kirche hinsichtlich Abtreibung, Umgang mit Homosexualität und vollkommene Gleichstellung der Frau erwartet wird, ihre Einstellung, die in der Tat eine gestrige ist, zugunsten einer progressiveren Einstellung aufzugeben. Ich erlaube mir daran zu erinnern, dass diese "moderne" Einstellung selbst in DEU, was sich auch bei diesem Thema als Vorturner versteht, vor 50 Jahren noch undenkbar gewesen ist. Insofern ist es verfrüht, von dem behäbigen, in Traditionen verhafteten Riesentanker "Katholische Kirche", der zudem auf unterschiedlichste Strömungen subtil reagieren soll, solche Fortschritte (?) schnell umzusetzen, denn die meisten akzeptieren ja die traditionelle Kirche.

Meine Grosseltern hätten bei so manchen zeitgenössischen Themen nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt. Allerdings auch beim Thema Missbrauch, der immer und egal von wem zu verurteilen ist. Auch die Vertuschung im Sinne des "Corpsgeistes" kann vllt verstehen, nicht aber entschuldigen.