Bundesnachrichtendienst

Ihre Meinung zu Neue Studie: BND rekrutierte gezielt NS-Verbrecher

Der Bundesnachrichtendienst beschäftigte laut einer Studie nicht nur einzelne NS-Täter. Er warb sie bis in die 1960er-Jahren gezielt an - einige waren zuvor an Mordaktionen beteiligt. Das Kanzleramt ließ den BND gewähren. Von Christine Rütten.

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90 Kommentare

Kommentare

DagX
Willige Helfer in Regierung, Justiz, Verwalötung

Die irreparablen Fehler beging die Justiz in den Jahren zwischen 1950 und 1960, als die deutschen Strafrichter so sehr mit der Aburteilung von kleinen Kommunisten beschäftigt waren, daß sie keine Zeit fanden, sich ihrer blutbefleckten Kollegen anzunehmen.

Anderes1961
Unsäglicher Teil der Nachkriegsgeschichte

Es wird höchste Zeit, daß dieser unsägliche Teil der Nachkriegsgeschichte nicht nur an Universitäten, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit endlich aufgearbeitet wird. Es war ja nicht nur der BND, praktisch alle Geheimdienste haben sich nach dem Krieg NS-Verbrecher zunutze gemacht und sie auch ganz gezielt der Strafverfolgung entzogen.

 

Zum Beispiel die CIA, die wußten genau, wo Klaus Barbie, Adolf Eichmann & Co. sich aufhielten. Für die Amerikaner waren diese Nazis nützliche Idioten, solange die Verbrecher nur einen Zaubersatz sagten: "Ich bin gegen Kommunismus." Dann rekrutierte die CIA alles, was nicht bei Drei auf dem Baum war.

 

Die Liste der Geheimdienste, die da was aufzuarbeiten hätten, ist sehr lang.

Michael Lück
Das ist bekannt.

Und Adenauer wusste davon. Auch das ist schon lange bekannt. Adenauer, der große Vater der Bundesrepublik. Und die jungen SS- Leute, die keine Zukunft in Deutschland hatten, gingen zur französischen Fremdenlegion.

nie wieder spd

„Der BND hat als eine der letzten bundesdeutschen Behörden NS-Kontinuitäten in seiner Geschichte aufgearbeitet. Wie die neue Studie jetzt zeigt, waren diese im deutschen Nachrichtendienst größer als in jeder anderen Behörde.“ 

Gehört hatte ich davon. 
Allerdings wurde zu den anderen Behörden nicht allzuviel veröffentlicht. 
Wenigstens bei Polizei und Bundeswehr ist von mindestens ähnlichem Ausmaß an Zusammenarbeit mit Nazischergen auszugehen. 
Auch kann man davon ausgehen, daß wenigstens sämtliche Geheimdienste der Alliierten über diese Zustände Bescheid wussten und natürlich auch der israelische Geheimdienst. 
Warum haben israelische Politiker nicht gegen diese Art der Beförderung schlimmster Menschenschlächter Einspruch erhoben? 
Warum werden solche Akten erst Jahrzehnte zu spät zugänglich gemacht? Das muß nach jeder Legislaturperiode passieren, wenn zuständige Politiker und Beamte noch leben und zur Verantwortung gezogen werden können.  
Adenauer & Globke hätten aus dem Amt gejagt gehört.

Alter Brummbär
Neue Studie: BND rekrutierte gezielt NS-Verbrecher

Ist ja nun wirklich nichts neues, wieviele andere auch, wenn sie von politischem und wirtschaftlichem Interesse waren. Leider!

DagX
Sie wurden aktiv angeworben, eine besondere Qualität.

Ja diese Bluthunde hat man gebraucht um Jagd auf Kommunisten und Ostagenten zu machen, das haben sie schliesslich gelernt. Aber nicht nur im Geheimen sondern ganz offiziell durften viele mit Blut an den Händen wieder in ihre alten Funktionen zurück. Ehemalige NS-Richter konnten sogar Ministerpräsident werden (Filbinger), von den Herren in der Industrie ganz zu schweigen. Die Kleinen hat man gefasst die Grossen liess man nicht nur laufen sondern sie durften an derselben Stelle weitermachen. Man ahnte es, doch zwischen Gewährenlassen, Strafvbereitelung, Vertuschung und dem gezielten  Einsatz von Mördern ist doch ein grosser Unterschied. Eine gute Studie und Jahrzehnte zu spät.

nie wieder spd
@16:35 Uhr von Anderes1961

Es wird höchste Zeit, daß dieser unsägliche Teil der Nachkriegsgeschichte nicht nur an Universitäten, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit endlich aufgearbeitet wird. Es war ja nicht nur der BND, praktisch alle Geheimdienste haben sich nach dem Krieg NS-Verbrecher zunutze gemacht und sie auch ganz gezielt der Strafverfolgung entzogen.

 

Zum Beispiel die CIA, die wußten genau, wo Klaus Barbie, Adolf Eichmann & Co. sich aufhielten. Für die Amerikaner waren diese Nazis nützliche Idioten, solange die Verbrecher nur einen Zaubersatz sagten: "Ich bin gegen Kommunismus." Dann rekrutierte die CIA alles, was nicht bei Drei auf dem Baum war.

 

Die Liste der Geheimdienste, die da was aufzuarbeiten hätten, ist sehr lang.

Richtig. Auch in den nachfolgenden Diktaturen Südamerikas haben sich alte Nazischergen nutzbar gemacht. 
Viele von denen sind mit Hilfe katholischer Kirchenfunktionäre, die sie teilweise direkt aus dem Vatikan unterstützt haben, nach Südamerika geflohen. 

nostradamus 2015
Nichts Ungewöhnliches

Was in Ihrem Artikel mit dem Ruch des Skandalösen und Verwerflichen präsentiert wird, war nach 1945 gang und gäbe.

NS-Täter, auch NS-Verbrecher wurden von einzelnen Staaten geradezu umworben und in den Dienst übernommen; sie waren nützlich und verfügten nicht selten über Insider-Wissen.

Auf "Moral" wurde dabei nicht geachtet.

Besonders eifrig rekrutierten die Vereinigten Staaten.

Der Amerikaner Christopher Simpson hat darüber ein höchst informatives Buch geschrieben: "Der amerikanische Bumerang. NS-Kriegsverbrecher im Sold der USA".

 

Nettie
„Neue Studie: BND rekrutierte gezielt NS-Verbrecher“

Kein Wunder. Die wussten schließlich genau, wie Machtausübung geht.

Umso erfreulicher, dass heute Studien, die diesen Sachverhalt schonungslos ans Licht bringen trotz aller Widerstände von „Interessenvertretern“ möglich sind.

Was für die Substanz bzw. Belastbarkeit unseres auf Basis der nicht nur hier grauenvollen Erfahrungen mit dem Faschismus etablierten Grundgesetzes spricht.

Anderes1961
@16:43 Uhr von nie wieder spd

„Der BND hat als eine der letzten bundesdeutschen Behörden NS-Kontinuitäten in seiner Geschichte aufgearbeitet. Wie die neue Studie jetzt zeigt, waren diese im deutschen Nachrichtendienst größer als in jeder anderen Behörde.“ 

[...]

 

Der Frankfurter Staatsanwalt, Fritz Bauer (mein persönlicher Held) wußte schon, warum er bei der Jagd nach Adolf Eichmann nicht deutsche Justizbehörden informierte, sondern über seine persönlichen Kontakte den israelischen Geheimdienst Mossad.

 

Hätte Bauer in der Justiz geplaudert, wäre Eichmann nicht in Jerusalem gehängt worden, sondern friedlich in seinem argentinischen Bett gestorben. Viele Nazigrößen wurden von den allierten Geheimdiensten über die sogenannte "Rattenline" - ein Netzwerk von Altnazis, zur Flucht verholfen.

 

Die Zentrale der Rattenlinie, man glaubt es kaum, war im Vatikan. Dort mußten die Nazis nur versichern, daß sie gute Katholiken seien, dann wurden sie vom zuständigen Kardinal mit Pässen und Geld für die Flucht versorgt.

Blitzgescheit
@16:35 Uhr von Anderes1961

Es wird höchste Zeit, daß dieser unsägliche Teil der Nachkriegsgeschichte nicht nur an Universitäten, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit endlich aufgearbeitet wird. Es war ja nicht nur der BND, praktisch alle Geheimdienste haben sich nach dem Krieg NS-Verbrecher zunutze gemacht und sie auch ganz gezielt der Strafverfolgung entzogen.

 

Unsäglich war erst einmal die gesamte NS-Herrschaft.

Die Verblendung der Menschen riesengroß.

Viele Menschen haben Schuld auf sich geladen und wurden zu Verbrechern.

Nun musste Adenauer, der während der Zeit des Nationalsozialismus seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert war, musste das Kunststück vollziehen, einen funktionierenden Staat mit den vorhandenen Bürgern aufzubauen.

Dass unter den Funktionseliten viele NS-Verbrecher waren ist nicht sonderlich überraschend.

 

nie wieder spd
@16:30 Uhr von DagX

Die irreparablen Fehler beging die Justiz in den Jahren zwischen 1950 und 1960, als die deutschen Strafrichter so sehr mit der Aburteilung von kleinen Kommunisten beschäftigt waren, daß sie keine Zeit fanden, sich ihrer blutbefleckten Kollegen anzunehmen.

Fast alle deutschen Richter zu dieser Zeit hätten wegen Naziverbrechen selbst in den Knast gehört. 
Der gesamte Staatsapparat der BRD war so durchsetzt mit Nazis, dass man ruhigen Gewissens behaupten kann, dass die BRD in sehr weiten Teilen von Nazis aufgebaut wurde. Und das hat sich bis in die 1970er Jahre und noch länger ausgewirkt.
Nicht von ungefähr kam auch ein Slogan der 68er Studentenbewegung „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“. 
Und über die echten Nazis in allen wichtigen Staatsämtern kann man hoffentlich auch bald Aufklärung erhoffen. 
Bundeskanzler, Bundespräsidenten, Ministerpräsidenten, Minister, Staatssekretäre und ungezählte MdB und MdL, Amtsleiter, Bürgermeister, Mediziner, Lehrer und, und, und … überall!

Account gelöscht
Neue Studie: BND rekrutierte gezielt NS-Verbrecher....

Und das ist kein Wunder: Saß doch im Kanzleramt von 1953 bis 1963 ein Hans Globke. Früher Reichsinnenministerium und Kommentator der Nürnberger Gesetze.

Das Braunbuch von Dr. Podewin, erschienen in der edition ost gibt Auskunft über NS-Täter in der Bundesrepublik in den 50er und 60er Jahren in den verschiedenen Bereichen. Justiz und Polizei, Medien, Verwaltung und Bundeswehr. Von Heusinger über Rensinghoff (Diplomat) bis Krupinski (Bundeswehr). Alles alphabetisch geordnet. 

Möbius
Dazu könnte ich jetzt ein ganzes Buch schreiben

Nur ein paar Stichpunkte:

 

Gehlen half Ex-SS-Hauptsturmführer Alois Brunner nach Damaskus zu entkommen. Brunner hatte vorher tausende jüdische Familien aus Frankreich in die Vernichtungslager verschleppt darunter auch die Familie Kohn („Kinder von Paris“). Noch im Exil rühmte sich Brunner Wien „judenfrei“ gemacht zu haben. Es gibt Gründe anzunehmen , dass Brunner Resident des BND in Damaskus war. Akteneinsicht ist Historikern verweigert worden. In den 1980er Jahren wurden die Akten bewusst vernichtet, die die NS Verstrickungen des BND in diesem Punkt hätten belegen können. 
 

 

Fritz Bauer, der den Auschwitz Prozess ins Rollen brachte, wusste das den eigenen Behörden in dieser Sache nicht zu trauen war. Nicht nur der BND, die Justiz und der gesamte Verwaltungsapparat war mit ehemaligen NS Kadern durchsetzt. 
 

 

Globke zB verfasste als Jurist den „Kommentar“ zu den Rassegesetzen von 1935.

 

Diese Sachverhalte übrigens haben mich politisch geprägt. 

frosthorn
ich bin erst zehn Jahre nach dem Krieg geboren

 

aber selbst zu meiner Zeit waren die Nazis in Deutschland noch klar in der Überzahl, und jeder wusste das. Die Hälfte meiner Familie bestand aus Leuten, die nicht nur Mitläufer, sondern aktive Unterstützer und sogar Täter im dritten Reich gewesen waren, und für die der einzige Vorwurf, den man Hitler machen konnte, war, den Krieg verloren zu haben. Ich hatte noch in den 70'ern überzeugte Nazis als Lehrer und später als Professoren.

In der Justiz, in der Medizin, in der Bildung und eben auch im Staatsapparat waren diese Verbrecher - im Schutze ihrer eigenen Gilde - nicht nur in Lohn und Brot, sondern kamen auch zu neuen Ehren, Ansehen, Geld und Wohlstand. Eine "Entnazifizierung", die diesen Namen verdient hätte, hat es nie gegeben.

Filbinger, den hier einer erwähnt, war ein Phänomen. Sein späterer Nachfolger Öttinger, der in in einer Grabesrede noch zum Widerstandskämpfer hochstilisierte, einer der Vertreter der neuen Genration, die uns bis heute begleitet.

Blitzgescheit
Gezielt NS-Verbrecher rekrutiert?

Zitat: "Da hat sich keiner reingeschlichen, sondern man hatte eine Leitung, die die einfach gewollt hat."

.

Die Formulierung der Artikel-Überschrift suggeriert etwas, was ein wenig irreführend ist.

Hat der BND früher explizit NS-Verbrecher in ihrer Eigenschaft als NS-Verbrecher rekrutiert, oder ist es wohl eher richtig, dass der BND gezielt die Funktionseliten des alten NS-Regimes in ihrer geheimdienstlichen Funktion rekrutiert hat?

Letztere Erkenntnis wäre ziemlich banal und wenig spektakulär: Viele Menschen haben Schuld während des NS-Regimes auf sich geladen und wurden zu Verbrechern. 

Adenauer musste das Kunststück vollziehen, einen funktionierenden Staat mit den vorhandenen Bürgern aufzubauen.

Dass unter den alten und neuen Funktionseliten viele NS-Verbrecher waren ist nicht sonderlich überraschend.

Viele Regimeverbrecher der DDR wurden nach 1989 oft ungestraft in den BRD-Dienst übernommen.

Sisyphos3
Neue Studie: BND rekrutierte gezielt NS-Verbrecher

 

 

mal naiv gefragt

wo sollte denn der BND seinen Nachwuchs rekrutieren

gab es genug Antifaschisten /Widerstandskämpfer im Nachkriegsdeutschland

ohnehin für mich ne interessante Sache wo die unbedarften, Richter, Staatsanwälte Polizisten Angestellte in der Verwaltung plötzlich herkamen

SirTaki
NS-Vergangenheit und Deutschland

Es ist sogar in den Schulen so gelehrt worden, dass man nahtlos Leute aus der NS-Verwaltung und führende Köpfe, die nicht als Kriegsverbrecher galten, übernahm, um die Funktion von Staat und Wiederaufbau voran zu treiben. Nach dem alles zerstört war, wollten die Alliierten lenken und dirigieren- aber umsetzen sollten es die Deutschen. So ist nicht wirklich überraschend, dass sowohl BRD als auch DDR viele Leute in ihre Reihen aufnahmen, ohne groß davon zu reden. Bricht ein System zusammen, muss man Leute rekrutieren, die Land und Lenkung kennen. Das gab es in Argentinien wie in anderen Ländern nach Faschismus und Militärjunta. Wer sich heute in der jungen Generation damit befasst, wird vieles neu kennenlernen, was die älteren Leute längst wissen. Luft nach oben hat man immer, solche Maßnahmen und Entscheidungen zu recherchieren und zu kritisieren.

frosthorn
@16:56 Uhr von Blitzgescheit

Unsäglich war erst einmal die gesamte NS-Herrschaft.

Die Verblendung der Menschen riesengroß.

Viele Menschen haben Schuld auf sich geladen und wurden zu Verbrechern.

Nun musste Adenauer, der während der Zeit des Nationalsozialismus seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert war, musste das Kunststück vollziehen, einen funktionierenden Staat mit den vorhandenen Bürgern aufzubauen.

Dass unter den Funktionseliten viele NS-Verbrecher waren ist nicht sonderlich überraschend.

 

Ebenso wenig überraschend ist Ihr relativierender Kommentar. Die Nazis an den Schaltstellen der Macht waren also quasi "alternativlos"? Natürlich, für jemanden, dessen größtes Interesse war und ist, den "gelungenen" Autoritarismus aufrecht zu erhalten, schon.

Anderes1961
@17:03 Uhr von AfD-Presseabteilung

Zitat: "Da hat sich keiner reingeschlichen, sondern man hatte eine Leitung, die die einfach gewollt hat."

.

Die Formulierung der Artikel-Überschrift suggeriert etwas, was ein wenig irreführend ist.

Hat der BND früher explizit NS-Verbrecher in ihrer Eigenschaft als NS-Verbrecher rekrutiert, oder ist es wohl eher richtig, dass der BND gezielt die Funktionseliten des alten NS-Regimes in ihrer geheimdienstlichen Funktion rekrutiert hat?

[...]

 

Ihre Verharmlosungs- und Ablenkungsversuche sind weder besonders originell noch intelligent.

Icke 1
Klare Sache

Wie sagt ein altes Sprichwort. Wer mit Verbrechern zusammenarbeitet, ist selbst ein Verbrecher!

Möbius
Noch ein kleiner „fun fact“ zu Gehlen

Gehlen war der Begründer der Vorgängerorganisation des BND und ist so etwas wie dessen Stammvater. 
 

 

Er war allerdings nicht nur unmoralisch, sondern auch nicht besonders kompetent. 
 

 

Noch im Herbst 1942 attestierte er der Roten Armee an der Wolga-Front bei Stalingrad, über „keine Offensivfähigkeiten“ mehr zu verfügen.
 

Am 19. November begann dann - Gehlens Auffassung zum Trotz -  „Operation Uranus“, in der 1,5 Millionen Sowjetsoldaten die deutsche Front durchbrachen und Stalingrad einschlossen, was zum Verlust der 6. Armee führte ... einem Wendepunkt des Krieges. 

Mauersegler
@17:03 Uhr von Blitzgescheit

Die Formulierung der Artikel-Überschrift suggeriert etwas, was ein wenig irreführend ist.

Hat der BND früher explizit NS-Verbrecher in ihrer Eigenschaft als NS-Verbrecher rekrutiert, oder ist es wohl eher richtig, dass der BND gezielt die Funktionseliten des alten NS-Regimes in ihrer geheimdienstlichen Funktion rekrutiert hat?

 

Irreführend ist nur ihr Kommentar. Unter Globke wurden gezielt die alten Kameraden wieder in Amt und Würden gebracht. Das alte Verbrechernetzwerk funktionierte einfach weiter, unter Adenauers sehenden Augen.

 

Dass Sie für diese Herren den Begriff "Funktionseliten" verwenden, spricht wieder einmal Bände. Aber die füllen ja eh schon ganze Bibliothekssäle. 

 

nie wieder spd
@17:03 Uhr von Blitzgescheit

Zitat: "Da hat sich keiner reingeschlichen, sondern man hatte eine Leitung, die die einfach gewollt hat."

.

Die Formulierung der Artikel-Überschrift suggeriert etwas, was ein wenig irreführend ist.

Hat der BND früher explizit NS-Verbrecher in ihrer Eigenschaft als NS-Verbrecher rekrutiert, oder ist es wohl eher richtig, dass der BND gezielt die Funktionseliten des alten NS-Regimes in ihrer geheimdienstlichen Funktion rekrutiert hat?

Letztere Erkenntnis wäre ziemlich banal und wenig spektakulär: Viele Menschen haben Schuld während des NS-Regimes auf sich geladen und wurden zu Verbrechern. 

Adenauer musste das Kunststück vollziehen, einen funktionierenden Staat mit den vorhandenen Bürgern aufzubauen.

Dass unter den alten und neuen Funktionseliten viele NS-Verbrecher waren ist nicht sonderlich überraschend.

Wikipedia „Reinhard Gehlen“. 
Das war der Chef des Nazi - Auslandgeheimdienstes und später der Chef des BND. Der hat sich explizit seine alten Kumpels gesucht und eingestellt. 

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
@16:56 Uhr von Blitzgescheit

Unsäglich war erst einmal die gesamte NS-Herrschaft.

Die Verblendung der Menschen riesengroß.

Viele Menschen haben Schuld auf sich geladen und wurden zu Verbrechern.

Nun musste Adenauer, der während der Zeit des Nationalsozialismus seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert war, musste das Kunststück vollziehen, einen funktionierenden Staat mit den vorhandenen Bürgern aufzubauen.

Dass unter den Funktionseliten viele NS-Verbrecher waren ist nicht sonderlich überraschend.

 

Na, mal wieder nicht mal die Überschrift des Artikels gelesen, den sie kommentieren?

 

Die Organisation Gehlen und danach der BND rekrutierten gezielt Nazi-Täter.

Der Historiker Sälter, der 10 Jahre daran forschte:

"Da hat sich keiner reingeschlichen, sondern man hatte eine Leitung, die die einfach gewollt hat."

 

Die Führung bestand aus Nazis und wollte die Strukturen wie im alten Reichssicherheitshauptamt.

 

Adenauer hat sie übrigens gewähren lassen, weil man im Gegenzug für ihn die Opposition bespitzelt hat!

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
@17:03 Uhr von Blitzgescheit

Zitat: "Da hat sich keiner reingeschlichen, sondern man hatte eine Leitung, die die einfach gewollt hat."

.

Die Formulierung der Artikel-Überschrift suggeriert etwas, was ein wenig irreführend ist.

Hat der BND früher explizit NS-Verbrecher in ihrer Eigenschaft als NS-Verbrecher rekrutiert, oder ist es wohl eher richtig, dass der BND gezielt die Funktionseliten des alten NS-Regimes in ihrer geheimdienstlichen Funktion rekrutiert hat?

Letztere Erkenntnis wäre ziemlich banal und wenig spektakulär: Viele Menschen haben Schuld während des NS-Regimes auf sich geladen und wurden zu Verbrechern. 

Adenauer musste das Kunststück vollziehen, einen funktionierenden Staat mit den vorhandenen Bürgern aufzubauen.

Dass unter den alten und neuen Funktionseliten viele NS-Verbrecher waren ist nicht sonderlich überraschend.

Viele Regimeverbrecher der DDR wurden nach 1989 oft ungestraft in den BRD-Dienst übernommen.

 

Hören sie doch einfach auf mit ihren Verharmlosungen und lesen sie endlich mal den Artikel.

 

Möbius
@17:08 Uhr von SirTaki: DDR und BRD nicht gleichzusetzen

Es ist sogar in den Schulen so gelehrt worden, dass man nahtlos Leute aus der NS-Verwaltung und führende Köpfe, die nicht als Kriegsverbrecher galten, übernahm, um die Funktion von Staat und Wiederaufbau voran zu treiben. Nach dem alles zerstört war, wollten die Alliierten lenken und dirigieren- aber umsetzen sollten es die Deutschen. So ist nicht wirklich überraschend, dass sowohl BRD als auch DDR viele Leute in ihre Reihen aufnahmen, ...

 

 

Diese Gleichsetzung von BRD und DDR ist falsch. Während in der DDR die Jugend von unbelasteten „Junglehrern“ unterrichtet wurde, durften in der BRD die belasteten Lehrer in aller Regel weiter unterrichten. Auch im Gesundheitswesen der BRD gab es viele alte Nazis, wie ich selbst erleben durfte. Die haben nur ihr Parteiabzeichen mit dem Hakenkreuz vom Revers entfernt. 

nie wieder spd
@17:07 Uhr von Sisyphos3

 

 

mal naiv gefragt

wo sollte denn der BND seinen Nachwuchs rekrutieren

gab es genug Antifaschisten /Widerstandskämpfer im Nachkriegsdeutschland

ohnehin für mich ne interessante Sache wo die unbedarften, Richter, Staatsanwälte Polizisten Angestellte in der Verwaltung plötzlich herkamen

Es waren nur wenige Unbedarfte dabei. 
Aber ca 99% der Nazitäter sind nicht verfolgt und nicht verurteilt worden. Die wurden quasi alle auf die Bevölkerung losgelassen. 
So haben Leute wie Adenauer, Globke, Gehlen und unzählige andere Verbrecher dafür gesorgt, dass sich diese braune Brut auch in der BRD breitmachen konnte. Und heute bieten sie sich als Alternative an.

Wie sagte schon Max Liebermann: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte“

nie wieder spd
@16:46 Uhr von DagX

Ja diese Bluthunde hat man gebraucht um Jagd auf Kommunisten und Ostagenten zu machen, das haben sie schliesslich gelernt. Aber nicht nur im Geheimen sondern ganz offiziell durften viele mit Blut an den Händen wieder in ihre alten Funktionen zurück. Ehemalige NS-Richter konnten sogar Ministerpräsident werden (Filbinger), von den Herren in der Industrie ganz zu schweigen. Die Kleinen hat man gefasst die Grossen liess man nicht nur laufen sondern sie durften an derselben Stelle weitermachen. Man ahnte es, doch zwischen Gewährenlassen, Strafvbereitelung, Vertuschung und dem gezielten  Einsatz von Mördern ist doch ein grosser Unterschied. Eine gute Studie und Jahrzehnte zu spät.

Richtig. Und Kommunistenhetzer benötigten nicht nur deutsche Behörden, die brauchten auch die USA.

Miauzi
@17:03 Uhr von frosthorn

Die Hälfte meiner Familie bestand aus Leuten, die nicht nur Mitläufer, sondern aktive Unterstützer und sogar Täter im dritten Reich gewesen waren, und für die der einzige Vorwurf, den man Hitler machen konnte, war, den Krieg verloren zu haben. Ich hatte noch in den 70'ern überzeugte Nazis als Lehrer und später als Professoren.

Nach der "Wiedervereinigung" wurden diese Alt-Nazis gezielt wieder "ausgegraben" und in den neu  beihetretenen Bundesländern mit dem Umbau von Staats- und Bildungsapparat betraut!

Bekanntestes Beispiel ist die Berliner Humboldt-Uni - an der sich ein Alt-Nazi sich als "Kommunisten-Jäger" aufspielte.

Und wozu braucht es da eine neuen Studie.

Sind die alten Studien die schon darüber berichteten und Grundlage einer sehr umfänglichen TV-Doku über den BND und speziell über den Teil als es noch "Organisation Gehlen" hiess nicht ausrechend??

 

Anita L.
@17:03 Uhr von Blitzgescheit

Die Formulierung der Artikel-Überschrift suggeriert etwas, was ein wenig irreführend ist.

Hat der BND früher explizit NS-Verbrecher in ihrer Eigenschaft als NS-Verbrecher rekrutiert, oder ist es wohl eher richtig, dass der BND gezielt die Funktionseliten des alten NS-Regimes in ihrer geheimdienstlichen Funktion rekrutiert hat?

Was Sie hier veranstalten, ist Haarspalterei. Noch dazu wenn man den letzten Absatz des Artikels gelesen hat. Es geht nicht um die "banale" Weiterführung eines behördlichen Funktionsapparates mit Vergangenheit, sondern, und das steht ja auch da, um die "gezielte" Anwerbung "ehemalige[r] SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat [...] mit der Absicht, "Auslandsgeheimdienst, Inlandsgeheimdienst und politische Polizei mit exekutiven Vollmachten in einer Behörde" zusammenzuführen, was dem "Reichssicherheitshauptamt" der NS-Diktatur entspräche. 

Warum Sie diesen Umstand banalisieren wollen, werden Sie wohl am besten wissen...

Miauzi
@17:19 Uhr von Möbius

Gehlen war der Begründer der Vorgängerorganisation des BND und ist so etwas wie dessen Stammvater. 
 

 

Er war allerdings nicht nur unmoralisch, sondern auch nicht besonders kompetent. 
 

 

Noch im Herbst 1942 attestierte er der Roten Armee an der Wolga-Front bei Stalingrad, über „keine Offensivfähigkeiten“ mehr zu verfügen.
 

Am 19. November begann dann - Gehlens Auffassung zum Trotz -  „Operation Uranus“, in der 1,5 Millionen Sowjetsoldaten die deutsche Front durchbrachen und Stalingrad einschlossen, was zum Verlust der 6. Armee führte ... einem Wendepunkt des Krieges. 

Seine Blindflüge gingen sowohl im Juni 1953 wie auch im August 1961 munter weiter.

aber vielleicht reichte es Adenauer aus das er die Opposition aka SPD im eigenen Lande ausspionierte

nie wieder spd
@16:56 Uhr von Anderes1961

Der Frankfurter Staatsanwalt, Fritz Bauer (mein persönlicher Held) wußte schon, warum er bei der Jagd nach Adolf Eichmann nicht deutsche Justizbehörden informierte, sondern über seine persönlichen Kontakte den israelischen Geheimdienst Mossad.

 

Hätte Bauer in der Justiz geplaudert, wäre Eichmann nicht in Jerusalem gehängt worden, sondern friedlich in seinem argentinischen Bett gestorben. Viele Nazigrößen wurden von den allierten Geheimdiensten über die sogenannte "Rattenline" - ein Netzwerk von Altnazis, zur Flucht verholfen.

 

Die Zentrale der Rattenlinie, man glaubt es kaum, war im Vatikan. Dort mußten die Nazis nur versichern, daß sie gute Katholiken seien, dann wurden sie vom zuständigen Kardinal mit Pässen und Geld für die Flucht versorgt.

Der Vatikan hatte nichts gegen Nazis. Und der päpstliche Vertreter, der mit den Nazis quasi verhandelt hat, wurde später Papst Paul VI. Auch dort konnte man mit Nazisymphatien Karriere machen. Die Rattenlinie ging von einem Rattennest aus. 

Anderes1961
@17:37 Uhr von Möbius

Es ist sogar in den Schulen so gelehrt worden, dass man nahtlos Leute aus der NS-Verwaltung und führende Köpfe, die nicht als Kriegsverbrecher galten, übernahm [...] i

 

 

]Diese Gleichsetzung von BRD und DDR ist falsch. Während in der DDR die Jugend von unbelasteten „Junglehrern“ unterrichtet wurde, durften in der BRD die belasteten Lehrer in aller Regel weiter unterrichten. Auch im Gesundheitswesen der BRD gab es viele alte Nazis, wie ich selbst erleben durfte. Die haben nur ihr Parteiabzeichen mit dem Hakenkreuz vom Revers entfernt. 

 

Nein, diese Gleichsetzung ist keineswegs falsch. Gemessen nach dem Bevölkerungsanteil, gab es sowohl in der BRD als auch in der DDR etwa gleich viel Altnazis.

 

Der einzige Unterschied ist, daß im Gegensatz zur BRD die "Dooidsche demograaadsche Rebüblig" von der Staatsführung zur nazifreien Zone erklärt wurde. Eine Aufarbeitung hat nie stattgefunden. In der BRD gab es wenigstens eine Aufarbeitung, so schlecht sie auch war. Aber besser als nix wie in der DDR.

Blitzgescheit
@17:48 Uhr von Anita L.

Was Sie hier veranstalten, ist Haarspalterei. Noch dazu wenn man den letzten Absatz des Artikels gelesen hat. Es geht nicht um die "banale" Weiterführung eines behördlichen Funktionsapparates mit Vergangenheit, sondern, und das steht ja auch da, um die "gezielte" Anwerbung "ehemalige[r] SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat [...] mit der Absicht, "Auslandsgeheimdienst, Inlandsgeheimdienst und politische Polizei mit exekutiven Vollmachten in einer Behörde" zusammenzuführen, was dem "Reichssicherheitshauptamt" der NS-Diktatur entspräche. 

 

Nein. 

Keine Haarspalterei.

Es macht eben in der Intention einen riesengroßen Unterschied, ob man geheimdienstliche Funktionseliten rekrutiert, WEIL sie NS-Verbrecher waren, oder aufgrund deren geheimdienstlicher Fähigkeiten und Berufserfahrung und man in Kauf genommen hat, dass sie NS-Verbrecher waren.

Wenn man schon historische Fragen untersucht, muss man schon präzise fragen und antworten.

 

Anderes1961
@17:48 Uhr von Anita L.

 

[...]

Was Sie hier veranstalten, ist Haarspalterei. Noch dazu wenn man den letzten Absatz des Artikels gelesen hat. Es geht nicht um die "banale" Weiterführung eines behördlichen Funktionsapparates mit Vergangenheit, sondern, und das steht ja auch da, um die "gezielte" Anwerbung "ehemalige[r] SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat [...]

Warum Sie diesen Umstand banalisieren wollen, werden Sie wohl am besten wissen...

 

Nicht nur der Forist weiß es, auch Mitforisten. Also, zumindest ich, weil ich mir gemerkt habe, wen der Forist hier im Forum schon alles für Gut befunden und gelobt hat.

 

Etwa Augusto Pinochet, den er für seine Wirtschaftspolitik lobte. "Vergaß" aber, daß dessen mörderischer Geheimdienst einen guten Lehrer hatte: Klaus Barbie. Die grausame Colonia Dignidad hatte auf ihrem Gelände geheime Folterkeller, von denen bis heute nicht geklärt ist, ob auch der BND auch davon wußte.

 

Berücksichtigt man das, lassen sie die Posts des Foristen eigentlich sehr leicht einordnen.

Anderes1961

Was Sie hier veranstalten, ist Haarspalterei. Noch dazu wenn man den letzten Absatz des Artikels gelesen hat. Es geht nicht um die "banale" Weiterführung eines behördlichen Funktionsapparates mit Vergangenheit, sondern, und das steht ja auch da, um die "gezielte" Anwerbung "ehemalige[r] SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat

 

Nein. 

Keine Haarspalterei.

Es macht eben in der Intention einen riesengroßen Unterschied, ob man geheimdienstliche Funktionseliten rekrutiert, WEIL sie NS-Verbrecher waren, oder aufgrund deren geheimdienstlicher Fähigkeiten und Berufserfahrung und man in Kauf genommen hat, dass sie NS-Verbrecher waren.

Wenn man schon historische Fragen untersucht, muss man schon präzise fragen und antworten.

 

Doch. Die Frage ist geklärt, wie Sie dem Artikel entnehmen können. Was an dem Satz "gezielte" Anwerbung "ehemalige[r] SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat" verstehen Sie nicht?

 

Ihr Beitag ist und bleibt Haarspalterei und ein unverträglicher Verharmlosungsversuch.

Zundelheiner
diese Fakten sind

nun wirklich keine sensationellen Neuigkeiten...und natürlich kein Ruhmesblatt für die damals junge BRD....

aber, mit welcher "Personalie" kann man am Ende einer unsäglichen Geschichte eine neue Gesellschaft erbauen?....vom Akademiker bis zum Tagelöhner waren doch alle in diesem System verankert...und viele der Schuldigen wurden sogar durch die "Siegermächte" in Amt und Würden eingesetzt oder für eigene Zwecke angeheuert ....oder mit deren Hilfe (Rattenlinie) in Sicherheit gebracht!

proehi

Für BND-Präsident Bruno Kahl ist das auch eine ständige Mahnung, dass man da nichts einreißen lassen dürfe. 

Der neue Dienst sei jedoch gut gewappnet: "Wir haben ganz hohe Standards bei den Leuten, die wir bei uns einstellen. Die werden sehr genau unter die Lupe genommen. Und dann kann man doch ziemlich viel ausschließen an extremistischen Betätigungen, Bestrebungen oder auch Prägungen."

+

So etwas ähnliches hatte Gehlen, der sich ja lt. Artikel eine Art Reichssicherheitshauptamt eingerichtet hatte, von seiner Organisation auch gesagt. Von einem großen "Ausmisten" im BND ist schließlich nichts bekannt geworden. Wenn auch mittlerweile keine NS-Verbrecher mehr zur Verfügung stehen dürften es aber lt. Präsident der Schlapphüte eine extremistische Prägung (irreversibler Lernvorgang) gibt, habe ich ärgste Bedenken, dass der "Stall" wirklich "hasenrein" ist.

Anita L.
@Blitzgescheit

Nein. 

Keine Haarspalterei.

Es macht eben in der Intention einen riesengroßen Unterschied, ob man geheimdienstliche Funktionseliten rekrutiert, WEIL sie NS-Verbrecher waren, oder aufgrund deren geheimdienstlicher Fähigkeiten und Berufserfahrung und man in Kauf genommen hat, dass sie NS-Verbrecher waren.

Wenn man schon historische Fragen untersucht, muss man schon präzise fragen und antworten.

Menschenkind, Blitzgescheit, versuchen Sie doch nicht immer, andere für dumm zu verkaufen. Wir wie Sie können alle dem Artikel entnehmen, dass es nicht um die "geheimdienstlichen Fähigkeiten und Berufserfahrungen" im Allgemeinen ging, sondern ganz gezielt um die "Fähigkeiten" als "ehemalige SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat". Gehlen nahm die NS-Vergangenheit nicht "in Kauf", sondern suchte "gezielt" nach genau dieser Vergangenheit. Präziser geht es nicht, es sei denn, man betreibt Geschichtsklitterung. 

Möbius
Aufarbeitung der Geschichte und Entnazifizierung sind defizitär

Eine „Entnazifizierung“ auf biologischem Weg, wie sie die BRD größtenteils vollzog, wird dem moralischen Anspruch des heutigen Deutschlands nicht gerecht. Gewissermaßen hat sich die Bundesrepublik selber den „Persilschein“ ausgestellt. 
 

 

 

Es wurden ja vom BND auch nicht etwa begnadete Agenten angeworben, sondern schlicht NS-Täter, die an Massenmorden beteiligt waren oder auch einfach nur an Kriegsverbrechen im Holocaust. 
 

 

Es gab ja nicht nur Lidice und Oradour. Das Schicksal dieser beiden bekannten Orte teilten allein 150 Dörfer in der Sowjetunion. 

 

 

Anderes1961
@19:26 Uhr von Zundelheiner

nun wirklich keine sensationellen Neuigkeiten...und natürlich kein Ruhmesblatt für die damals junge BRD....

aber, mit welcher "Personalie" kann man am Ende einer unsäglichen Geschichte eine neue Gesellschaft erbauen?....[...]..und viele der Schuldigen wurden sogar durch die "Siegermächte" in Amt und Würden eingesetzt oder für eigene Zwecke angeheuert ....oder mit deren Hilfe (Rattenlinie) in Sicherheit gebracht!

 

Das ist korrekt. Es wäre unmöglich. Aber das ist nicht das Problem. Das Problem ist, daß sich diese Leute nie für ihre Taten verantworten mußten. Und viele Behörden, darunter auch der BND sorgten dafür, daß sie das auch nie mußten. Erst in jüngster Vergangenheit gab es einige bemerkenswerte Urteile und Verfahren gegen noch lebende Altnazis.

 

Jeder hätte es verstanden, wenn man die Leute vor Gericht gestellt und nach Verbüßung der Strafe gesagt hätte: "Wir brauchen euch, trotz allem." Jeder Straftäter verdient eine 2. Chance.

Anderes1961
@19:31 Uhr von Anita L.

Nein. 

Keine Haarspalterei.

Es macht eben in der Intention einen riesengroßen Unterschied, [...]

 

Menschenkind, Blitzgescheit, versuchen Sie doch nicht immer, andere für dumm zu verkaufen. Wir wie Sie können alle dem Artikel entnehmen, dass es nicht um die "geheimdienstlichen Fähigkeiten und Berufserfahrungen" im Allgemeinen ging, sondern ganz gezielt um die "Fähigkeiten" als "ehemalige SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat". Gehlen nahm die NS-Vergangenheit nicht "in Kauf", sondern suchte "gezielt" nach genau dieser Vergangenheit. Präziser geht es nicht, es sei denn, man betreibt Geschichtsklitterung.

 

Die Frage wäre auch vollkommen unerheblich. Man hat die Leute ja nicht angeworben, weil sie gute Friseure oder Elektriker waren, die Frage beantwortet sich also ohnehin von selber.

 

Der entscheidende Fakt ist, daß sie gezielt aus den Reihen der Altnazis angeworben wurden. Das versucht der Forist zu verschleiern.

Anderes1961
@19:34 Uhr von Möbius

Eine „Entnazifizierung“ auf biologischem Weg, wie sie die BRD größtenteils vollzog, wird dem moralischen Anspruch des heutigen Deutschlands nicht gerecht. Gewissermaßen hat sich die Bundesrepublik selber den „Persilschein“ ausgestellt. 
 

 

 

Es wurden ja vom BND auch nicht etwa begnadete Agenten angeworben, sondern schlicht NS-Täter, die an Massenmorden beteiligt waren oder auch einfach nur an Kriegsverbrechen im Holocaust. [...]

 

Nach Ihrem Post von 17:37 Uhr, als Sie versucht haben, die DDR reinzuwaschen, habe ich noch gedacht, okay. Sie wissen es vielleicht nicht besser. Jetzt muß ich meine Meinung revidieren: Die BRD hat sicher nicht alles richtig gemacht. Aber wenn ein Staat es auf biologischem Weg versucht hat zu entnazifizieren, dann war das die DDR, wo niemals eine Aufarbeitung stattgefunden hat, sondern der Staat von der Staatsführung für nazifrei erklärt wurde.

 

Ich sage es Ihnen ganz offen: Mir drängt sich der Verdacht auf, daß Sie das absichtlich ignorieren.

Anita L.
@17:37 Uhr von Möbius

[...] So ist nicht wirklich überraschend, dass sowohl BRD als auch DDR viele Leute in ihre Reihen aufnahmen, ...

Diese Gleichsetzung von BRD und DDR ist falsch. Während in der DDR die Jugend von unbelasteten „Junglehrern“ unterrichtet wurde, durften in der BRD die belasteten Lehrer in aller Regel weiter unterrichten. Auch im Gesundheitswesen der BRD gab es viele alte Nazis, wie ich selbst erleben durfte. Die haben nur ihr Parteiabzeichen mit dem Hakenkreuz vom Revers entfernt. 

Ich bitte um Entschuldigung, aber bei diesem Beitrag musste ich lachen.  Unbelastete Junglehrer hätten die DDR-Jugend unterrichtet? Wohl eher parteipolitisch geschulte, meist in Moskau direkt ausgebildet. Ähnlich wie der NS-Staat legte die DDR sehr viel Wert auf die ideologische "Bildung" ihrer Jugend. Und natürlich gab es auch in der DDR mehr als genügend Menschen in wichtigen Ämtern, die ehemals glühende NS-Anhänger waren.

nie wieder spd
@18:50 Uhr von Anderes1961

 

Etwa Augusto Pinochet, den er für seine Wirtschaftspolitik lobte. "Vergaß" aber, daß dessen mörderischer Geheimdienst einen guten Lehrer hatte: Klaus Barbie. Die grausame Colonia Dignidad hatte auf ihrem Gelände geheime Folterkeller, von denen bis heute nicht geklärt ist, ob auch der BND auch davon wußte.

Das sagte ich auch schon. Wenn über die weiteren Schicksale der nach Südamerika geflüchteten Nazis geforscht würde, käme dabei wahrscheinlich heraus, dass die südamerikanischen Diktaturen, die auch mit Hilfe der USA eingerichtet wurden, ohne tatkräftige Unterstützung dieser Nazis kaum denkbar gewesen sind. 
Vielleicht ist das auch der Grund, dass die USA gegen diese Nazis nichts unternommen haben. 
Eher ist wahrscheinlich, dass sogar in US - Geheimdiensten solche Nazis Unterschlupf fanden und dann ihre Verbindungen zu den Nazis in Südamerika nutzten, um dort Bürgerkriege anzuzetteln und andere Vorwände zu erfinden, um Diktatoren zu installieren.

Anita L.
@19:40 Uhr von Anderes1961

Menschenkind, Blitzgescheit, versuchen Sie doch nicht immer, andere für dumm zu verkaufen. Wir wie Sie können alle dem Artikel entnehmen, dass es nicht um die "geheimdienstlichen Fähigkeiten und Berufserfahrungen" im Allgemeinen ging, sondern ganz gezielt um die "Fähigkeiten" als "ehemalige SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat". Gehlen nahm die NS-Vergangenheit nicht "in Kauf", sondern suchte "gezielt" nach genau dieser Vergangenheit. Präziser geht es nicht, es sei denn, man betreibt Geschichtsklitterung.

Die Frage wäre auch vollkommen unerheblich. Man hat die Leute ja nicht angeworben, weil sie gute Friseure oder Elektriker waren, die Frage beantwortet sich also ohnehin von selber.

Der entscheidende Fakt ist, daß sie gezielt aus den Reihen der Altnazis angeworben wurden. Das versucht der Forist zu verschleiern.

Das weiß ich. Und zwar nicht nur einfach aus den "Reihen der Altnazis" (von denen gab es tatsächlich mehr als genug), sondern konkret ehemalige SS- und Gestapo.

frosthorn
die Nazis hatten den "perfekten" Staat aufgebaut

 

so perfekt, dass die Geheimdienste anderer Länder nur davon träumten. Und deren Regierungen, jedenfalls die der Alliierten, sowohl deren Funktionäre nur allzu gerne selbst verpflichteten als auch Deutschland dabei unterstützten, sich die alten Seilschaften wieder nutzbar zu machen. Globkes und Gehlens Ziehsöhne hatten bewiesen, dass sie ruch- und skrupellos waren und bereit und imstande, eine autoritäre, unterdrückerische "Ordnung" herzustellen und zu bewahren. Wie schon jemand schrieb, wer glaubhaft dafür stand, antikommunitisch zu sein, der brauchte keine weitere Qualifikation mehr.

Ein McCarthy in den USA war gewiss neidisch auf den Fundus an Personal, der den Deutschen zur Verfügung stand. Die Russen unter Stalin widerum hatten in den Nazis Brüder im Geiste, und, ohne dass wir Kenntnis davon haben, dürften auch dort viele von Ihnen eine Fortsetzung ihrer Karrieren angetreten haben.

Möbius
@19:47 Uhr von Anderes1961: Sie stellen Geschichte falsch dar

Eine „Entnazifizierung“ auf biologischem Weg, wie sie die BRD größtenteils vollzog, wird dem moralischen Anspruch des heutigen Deutschlands nicht gerecht. ...

 

Nach Ihrem Post von 17:37 Uhr, als Sie versucht haben, die DDR reinzuwaschen, habe ich noch gedacht, okay. Sie wissen es vielleicht nicht besser. Jetzt muß ich meine Meinung revidieren: Die BRD hat sicher nicht alles richtig gemacht. Aber wenn ein Staat es auf biologischem Weg versucht hat zu entnazifizieren, dann war das die DDR, wo niemals eine Aufarbeitung stattgefunden hat, sondern der Staat von der Staatsführung für nazifrei erklärt wurde.

 

Ich sage es Ihnen ganz offen: Mir drängt sich der Verdacht auf, daß Sie das absichtlich ignorieren.

 

 

Einerseits haben Sie recht: der „Antifaschismus“ war in der DDR nicht nur Staatsdoktrin sondern auch ein Etikett. Und ja, es gab Genossen in der SED, die früher in der NSDAP waren. Aber im Großen und Ganzen gab es KEINE personelle Kontinuität in der DDR, in der BRD dagegen schon.   

Zundelheiner
@19:36 Uhr von Anderes1961

 

 

"Jeder hätte es verstanden, wenn man die Leute vor Gericht gestellt und nach Verbüßung der Strafe gesagt hätte: "Wir brauchen euch, trotz allem." Jeder Straftäter verdient eine 2. Chance"

das ist schon eine sehr idealisierte Ansicht.....wenn wir mit der Verbüssung der Strafen bis zum Neuaufbau eines Staates gewartet hätten....dann wäre die Geburtsstunde der BRD wann gewesen? 1960. 1970 oder wie stellen sie sich das vor ...

 

Möbius
@19:47 Uhr von Anita L.: EIN Beispiel bitte !

[...] So ist nicht wirklich überraschend, dass sowohl BRD als auch DDR viele Leute in ihre Reihen aufnahmen, ...

Diese Gleichsetzung von BRD und DDR ist falsch. Während in der DDR die Jugend von unbelasteten „Junglehrern“ unterrichtet wurde, durften in der BRD die belasteten Lehrer in aller Regel weiter unterrichten. Auch im Gesundheitswesen der BRD gab es viele alte Nazis, wie ich selbst erleben durfte. Die haben nur ihr Parteiabzeichen mit dem Hakenkreuz vom Revers entfernt. 

Ich bitte um Entschuldigung, aber bei diesem Beitrag musste ich lachen.  Unbelastete Junglehrer hätten die DDR-Jugend unterrichtet? Wohl eher parteipolitisch geschulte, meist in Moskau direkt ausgebildet. Ähnlich wie der NS-Staat legte die DDR sehr viel Wert auf die ideologische "Bildung" ihrer Jugend. Und natürlich gab es auch in der DDR mehr als genügend Menschen in wichtigen Ämtern, die ehemals glühende NS-Anhänger waren.

 

Bitte belegen Sie Ihre Behauptung wenigstens mit EINEM Beispiel !

proehi
19:36 Uhr von Anderes1961

Jeder hätte es verstanden, wenn man die Leute vor Gericht gestellt und nach Verbüßung der Strafe gesagt hätte: "Wir brauchen euch, trotz allem." Jeder Straftäter verdient eine 2. Chance.

+

Sie haben aber aus dem Artikel schon entnommen, dass NS-Verbrecher gezielt angeworben und geschützt wurden. Es handelte sich weniger um nachrangige Mitläufer als viel mehr um Schwerkriminelle und auch Massenmörder. 2te Chance für Massenmörder?

 

Bei Mitläufern für eine Tätigkeit im nicht öffentlichen Dienst würde ich Ihrer 2ten Chanc zustimmen.

Anderes1961
@19:52 Uhr von nie wieder spd

[...]

Das sagte ich auch schon. Wenn über die weiteren Schicksale der nach Südamerika geflüchteten Nazis geforscht würde, käme dabei wahrscheinlich heraus, dass die südamerikanischen Diktaturen, die auch mit Hilfe der USA eingerichtet wurden, ohne tatkräftige Unterstützung dieser Nazis kaum denkbar gewesen sind. 
Vielleicht ist das auch der Grund, dass die USA gegen diese Nazis nichts unternommen haben. 
Eher ist wahrscheinlich, dass sogar in US - Geheimdiensten solche Nazis Unterschlupf [...]

 

Den Grund habe ich schon genannt. Es war die Zeit der McCarthy-Ära und deren Nachwirkungen. Wenn Altnazis das Zauberwort sagten "Kein Kommunist", standen westliche Geheimdienste Schlange und prügelten sich um den jeweiligen Kandidaten, bildlich gesprochen. Die haben wirklich jeden genommen, Hauptsache Antikommunist. Vermuten müssen Sie nicht, es war so. Die Diktaturen in Südamerika hätte es ohne die Altnazis und deren Verbindungen nie gegeben.

Anderes1961
@19:57 Uhr von Anita L.

Menschenkind, Blitzgescheit, versuchen Sie doch nicht immer, andere für dumm zu verkaufen. Wir wie Sie können alle dem Artikel entnehmen, dass es nicht um die "geheimdienstlichen Fähigkeiten und Berufserfahrungen" im Allgemeinen ging, sondern ganz gezielt um die "Fähigkeiten" als "ehemalige SS- und Gestapoleute aus dem NS-Terrorapparat". Gehlen nahm die NS-Vergangenheit nicht "in Kauf", sondern suchte "gezielt" nach genau dieser Vergangenheit. Präziser geht es nicht, es sei denn, man betreibt Geschichtsklitterung.

Die Frage wäre auch vollkommen unerheblich. Man hat die Leute ja nicht angeworben, weil sie gute Friseure oder Elektriker waren, die Frage beantwortet sich also ohnehin von selber.

Der entscheidende Fakt ist, daß sie gezielt aus den Reihen der Altnazis angeworben wurden. Das versucht der Forist zu verschleiern.

Das weiß ich. Und zwar nicht nur einfach aus den "Reihen der Altnazis" (von denen gab es tatsächlich mehr als genug), sondern konkret ehemalige SS- und Gestapo.

 

Stimmt.

Anita L.
@19:26 Uhr von Zundelheiner

nun wirklich keine sensationellen Neuigkeiten...und natürlich kein Ruhmesblatt für die damals junge BRD....

aber, mit welcher "Personalie" kann man am Ende einer unsäglichen Geschichte eine neue Gesellschaft erbauen?....vom Akademiker bis zum Tagelöhner waren doch alle in diesem System verankert...und viele der Schuldigen wurden sogar durch die "Siegermächte" in Amt und Würden eingesetzt oder für eigene Zwecke angeheuert ....oder mit deren Hilfe (Rattenlinie) in Sicherheit gebracht!

Und die waren alle bei der SS und der Gestapo... Mensch, ich heul gleich vor Mitleid mit diesen armen Menschen, die da gezielt von einem alten NS-Einheizer angeheuert wurden, um eine neue Gesellschaft mit einem neuen alten "Reichssicherheitsamt" aufzubauen und hier so völlig missverstanden werden. 

Der Sarkasmus ist gewollt, ohne geht's grad nicht mehr angesichts der permanenten Geschichtsklitterung hier. Und natürlich darf der Querschlag auf die "Siegermächte" nicht fehlen...

 

Möbius
Man könnte noch einen größeren Bogen spannen

Die BRD hat in ihren „Wirtschaftswunderjahren“ ganz erheblich profitiert von den Gewinnen aus der „Arisierung“ und der Ausbeutung der Zwangsarbeiter. 
 

 

 

Das ist ein noch fast völlig unaufgearbeiteter Themenkomplex, an den sich m.W. fast nur der Historiker und Politologe Götz Aly herangetraut hat, dem deshalb auch eine ordentliche Professur in Deutschland versagt blieb. 

Anderes1961
@19:59 Uhr von Möbius

Eine „Entnazifizierung“ auf biologischem Weg, wie sie die BRD [...]

 

Nach Ihrem Post von 17:37 Uhr, als Sie versucht haben, die DDR reinzuwaschen, habe ich noch gedacht, okay. Sie wissen es vielleicht nicht besser. Jetzt muß ich meine Meinung revidieren: Die BRD hat sicher nicht alles richtig gemacht. Aber wenn ein [...]

 

Ich sage es Ihnen ganz offen: Mir drängt sich der Verdacht auf, daß Sie das absichtlich ignorieren.

 

 

Einerseits haben Sie recht: der „Antifaschismus“ war in der DDR nicht nur Staatsdoktrin sondern auch ein Etikett. Und ja, es gab Genossen in der SED, die früher in der NSDAP waren. Aber im Großen und Ganzen gab es KEINE personelle Kontinuität in der DDR, in der BRD dagegen schon.

 

Das ist nicht wahr. Die Kontinuität gab es sehr wohl, angefangen von Parteikadern vor Ort, bis hin zum MfS und zur Staatsführung. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Geschichtsunterricht so schlecht war, oder ob Sie versuchen Geschichtsklitterung zu betreiben. Ihre Behauptung ist schlicht falsch.

friedrich peter peeters
Vertane Zeit.

BND rekrutierte gezielt Kriegsverbrecher. Nach dem Krieg. In den 50er und 60er Jahren. Das ist richtig.

Dabei war das nicht nur die BND. Auch andere Instanzen waren hieran beteiligt. Zum Beispiel die Justiz. Oder Polizei. Oder diverse Ministerien.

Zwei wesentliche Gründe  führten wahrscheinlich hierzu. Zum einen haben die Besatzungsmächte nie eine ordentliche Säuberung durchgeführt und zum andern gab es schlicht und ergreifend kein Personal für die viele offene Stellen. Dabei, das muss deutlich gesagt werden, der BND brauchte dieses Personal auch auf Anregung der Besatzungsmächte.

Noch Ende der 60er Jahre hatte Deutschland kaum  funktionierende, moderne Anti Spionage Diensten im eigenen Land. Die damalige Ost Europäische Staaten konnten in Deutschland tun und lassen was sie wollten. Vielleicht heutzutage nicht vorstellbar. ES WAR SO.

Jedoch sind die 70er und 80er zu lange nicht benutzt um eine Bereinigung durch zu führen.

Zundelheiner
@20:05 Uhr von Anita L.

 

"Der Sarkasmus ist gewollt, ohne geht's grad nicht mehr angesichts der permanenten Geschichtsklitterung hier. Und natürlich darf der Querschlag auf die "Siegermächte" nicht fehlen..."

sorry, Geschichtsklitterung werfen sie mir vor?...Begründung?

Querschlag auf Siegermächte? Rolle dieser sind alles nachprüfbare Fakten....

 

 

nie wieder spd
@20:04 Uhr von Anderes1961

[...]

Das sagte ich auch schon. Wenn über die weiteren Schicksale der nach Südamerika geflüchteten Nazis geforscht würde, käme dabei wahrscheinlich heraus, dass die südamerikanischen Diktaturen, die auch mit Hilfe der USA eingerichtet wurden, ohne tatkräftige Unterstützung dieser Nazis kaum denkbar gewesen sind. 
Vielleicht ist das auch der Grund, dass die USA gegen diese Nazis nichts unternommen haben. 
Eher ist wahrscheinlich, dass sogar in US - Geheimdiensten solche Nazis Unterschlupf [...]

 

Den Grund habe ich schon genannt. Es war die Zeit der McCarthy-Ära und deren Nachwirkungen. Wenn Altnazis das Zauberwort sagten "Kein Kommunist", standen westliche Geheimdienste Schlange und prügelten sich um den jeweiligen Kandidaten, bildlich gesprochen. Die haben wirklich jeden genommen, Hauptsache Antikommunist. Vermuten müssen Sie nicht, es war so. Die Diktaturen in Südamerika hätte es ohne die Altnazis und deren Verbindungen nie gegeben.

Und so hat die ganze Welt etwas davon. Bis heute 

Anderes1961
@20:03 Uhr von proehi

Jeder hätte es verstanden, wenn man die Leute vor Gericht gestellt und nach Verbüßung der Strafe gesagt hätte: "Wir brauchen euch, trotz allem." Jeder Straftäter verdient eine 2. Chance.

+

Sie haben aber aus dem Artikel schon entnommen, dass NS-Verbrecher gezielt angeworben und geschützt wurden. Es handelte sich weniger um nachrangige Mitläufer als viel mehr um Schwerkriminelle und auch Massenmörder. 2te Chance für Massenmörder?

 

Bei Mitläufern für eine Tätigkeit im nicht öffentlichen Dienst würde ich Ihrer 2ten Chanc zustimmen.

 

Ich denke, Sie können nachvollziehen, daß ich aus Platzgründen nicht auf jedes Detail eingehen konnte. Ihr Einwand ist berechtigt. Natürlich käme es gerade für den Staatsdienst darauf an, ob der Betroffene salopp gesagt "geläutert" ist, oder eben ein unverbesserlicher Nazi. Die hätten im Staatsdienst eigentlich nichts zu suchen, wie gesagt, eigentlich, aber es gab sie ja trotzdem, nur eben unerkannt.

Möbius
@20:10 Uhr von Anderes1961: wer in der Staatsführung ?

...Einerseits haben Sie recht: der „Antifaschismus“ war in der DDR nicht nur Staatsdoktrin sondern auch ein Etikett. Und ja, es gab Genossen in der SED, die früher in der NSDAP waren. Aber im Großen und Ganzen gab es KEINE personelle Kontinuität in der DDR, in der BRD dagegen schon.

 

 

Das ist nicht wahr. Die Kontinuität gab es sehr wohl, angefangen von Parteikadern vor Ort, bis hin zum MfS und zur Staatsführung. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Geschichtsunterricht so schlecht war, oder ob Sie versuchen Geschichtsklitterung zu betreiben. Ihre Behauptung ist schlicht falsch.

 

Sie stellen eine unwahre Behauptung auf. WER Bitteschön in der Staatsführung der DDR von 1949-1990 soll ein nationalsozialistisch belasteter Kader gewesen sein ? 

nie wieder spd
@20:11 Uhr von friedrich peter peeters

BND rekrutierte gezielt Kriegsverbrecher. Nach dem Krieg. In den 50er und 60er Jahren. Das ist richtig.

Dabei war das nicht nur die BND. Auch andere Instanzen waren hieran beteiligt. Zum Beispiel die Justiz. Oder Polizei. Oder diverse Ministerien.

Zwei wesentliche Gründe  führten wahrscheinlich hierzu. Zum einen haben die Besatzungsmächte nie eine ordentliche Säuberung durchgeführt und zum andern gab es schlicht und ergreifend kein Personal für die viele offene Stellen. Dabei, das muss deutlich gesagt werden, der BND brauchte dieses Personal auch auf Anregung der Besatzungsmächte.

Irgendeine Ausrede gibts immer. 
Noch schlimmer wird es aber, wenn man bedenkt, dass diese Nazis im Auftrag der BRD beim Militär, bei der Polizei, bei allen Behörden und Institutionen, in Universitäten und Schulen, in Heimen und Kliniken immer auch mit dem Nachwuchs zu tun hatte. So kommt es dann, dass diese unsägliche Weltanschauung nicht nur an die eigene Nachkommen weitergegeben wurde. Bis hin zur AfD 

wie-
Personelle Kontinuitäten wohin man schaut

@19:59 Uhr von Möbius

Aber im Großen und Ganzen gab es KEINE personelle Kontinuität in der DDR, in der BRD dagegen schon.   

Das ist einer der hartnäckigen Mythen des DDR-Regimes, natürlich sehr begrüßt von der UdSSR bzw. dem heutigen Regime in Moskau. Wenn Sie an den Tatsachen interessiert sind, dann befassen Sie sich z.B. mit der Geschichte der NVA, und das nicht nur mit der Herkunft von deren Uniformen oder Helmen sondern auch den Lebensläufen eines Großteils der Unteroffiziere und Offiziere.

Aber richtig ist natürlich, dass das jetzt hier nicht Thema ist.

Anderes1961
@20:00 Uhr von Zundelheiner

 

 

"Jeder hätte es verstanden, wenn man die Leute vor Gericht [...]

das ist schon eine sehr idealisierte Ansicht.....wenn wir mit der Verbüssung der Strafen bis zum Neuaufbau eines Staates gewartet hätten....dann wäre die Geburtsstunde der BRD wann gewesen? 1960. 1970 oder wie stellen sie sich das vor ...

 

 

Nein, das ist keineswegs eine idealisierte Sicht. Es ist die Sicht eines ganz normalen Menschen mit ganz normalem Rechtsempfinden: Ich. Wer Straftaten begeht, muß dafür büßen. Und wer seine Strafe verbüßt hat, hat Anspruch auf Wiedereingliederung. Es gibt nie einen Grund, ich wiederhole: niemals einen Grund, von Staats wegen Straftäter zu decken.

 

Dann hätte man eben den Wiederaufbau ohne diese Verbrecher machen müssen, aber hätte, hätte. Hat man nicht.

 

Und darum geht es jetzt. Um die Aufarbeitung. Und die ist wichtiger als zuvor. Die nächste Partei mit zweifelhaften Absichten sitzt ja schon im Bundestag. Umso dringender ist es, aus den historisch gemachten Fehlern zu lernen.

Anderes1961
@20:22 Uhr von Möbius

...Einerseits haben Sie recht: der „Antifaschismus“ war in der DDR nicht nur Staatsdoktrin sondern auch ein Etikett. Und ja, es gab Genossen in der SED, die früher in der NSDAP waren. Aber im Großen und Ganzen gab es KEINE personelle Kontinuität in der DDR, in der BRD dagegen schon.

 

 

Das ist nicht wahr. Die Kontinuität gab es sehr wohl, angefangen von Parteikadern vor Ort, bis hin zum MfS und zur Staatsführung. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Geschichtsunterricht so schlecht war, oder ob Sie versuchen Geschichtsklitterung zu betreiben. Ihre Behauptung ist schlicht falsch.

 

Sie stellen eine unwahre Behauptung auf. WER Bitteschön in der Staatsführung der DDR von 1949-1990 soll ein nationalsozialistisch belasteter Kader gewesen sein ?

 

Bitte mal selbst eine Suchmaschine bemühen, dann können Sie auch gleich was über die Nazigeschichte der DDR lernen. Mir scheint, daß da ein ziemlich hoher Lernbedarf vorhanden ist. Ich möchte jetzt keinen Geschichtsunterricht geben.

proehi
17:03 Uhr von frosthorn

Ihre Ausführungen stimmen. Aber auch folgendes hat`s gegeben.

 

In den 50er hatte ich in der Grundschule einen unverbesserlichen Altnazi als Klassenlehrer. Direkt neben unserer Schule war wegen des nahen Hafens eine große Polizeiwache. Der Vater eines Mitschülers war dort Polizist.

 

In den ersten vier Schuljahren musste der Leher sich vielleicht an die 10 mal vor versammelter Klasse im Beisein des uniformierten Polizistenvaters korrigieren, weil der Mitschüler seinem Vater berichten musste und so die NS-Fälschungen des Lehrers offensichtlich wurden.

 

Mich hat schon als Kind diese Courage in Uniform beeindruckt, weil ich so etwas von meinem Vater nie hätte erwarten können.

 

Es ging also auch anders und es hätte selbstverständlich im gesamten öffentlichen Dienst anders gehen können.

wie-
Keine überraschende Neuigkeit

Praktisch bereits zum Allgemeinwissen zählt, dass der BND, das Auswärtige Amt und die Regierungen der frühen Bundesrepublik wenig Eifer zeigten bei der Auffindung und Verhaftung von hochrangigen NS-Kriegsverbrechern sowie Anstreben von deren Auslieferung nach Deutschland zur gerichtlichen Aufarbeitung von möglichen Untaten. Markante Beispiele sind z.B. Adolf Eichmann, Josef Mengele und insbesondere Klaus Barbie.

Möbius
@20:28 Uhr von Anderes1961: das könnten Sie auch nicht

...Das ist nicht wahr. Die Kontinuität gab es sehr wohl, angefangen von Parteikadern vor Ort, bis hin zum MfS und zur Staatsführung. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Geschichtsunterricht so schlecht war, oder ob Sie versuchen Geschichtsklitterung zu betreiben. Ihre Behauptung ist schlicht falsch.

 

Sie stellen eine unwahre Behauptung auf. WER Bitteschön in der Staatsführung der DDR von 1949-1990 soll ein nationalsozialistisch belasteter Kader gewesen sein ?

 

Bitte mal selbst eine Suchmaschine bemühen, dann können Sie auch gleich was über die Nazigeschichte der DDR lernen. Mir scheint, daß da ein ziemlich hoher Lernbedarf vorhanden ist. Ich möchte jetzt keinen Geschichtsunterricht geben.

 

 

Da bin ich aber froh! Meine Geschichtslehrer haben auch nicht versucht, mir „den Kopf zu verdrehen“, sondern sind bei der Wahrheit geblieben. 

nie wieder spd
@20:18 Uhr von Anderes1961

Ich denke, Sie können nachvollziehen, daß ich aus Platzgründen nicht auf jedes Detail eingehen konnte. Ihr Einwand ist berechtigt. Natürlich käme es gerade für den Staatsdienst darauf an, ob der Betroffene salopp gesagt "geläutert" ist, oder eben ein unverbesserlicher Nazi. Die hätten im Staatsdienst eigentlich nichts zu suchen, wie gesagt, eigentlich, aber es gab sie ja trotzdem, nur eben unerkannt.

Unter den Lehrern der 1960er bis 1970er Jahre konnte man sehr gut erkennen, wer noch den alten Idealen nachhing. Die Studentenbewegung der 68er ist nicht zuletzt genau deshalb auf die Barrikaden gegangen. 
Auch bei Polizisten und Bundeswehrangehörigen war das damals gut zu erkennen. Jeder meiner Kumpel, der damals zur Bundeswehr mußte, hat von solchen Offizieren erzählt. Einige sind wegen der tollen Zeit bei der Bundeswehr erst zu Neonazis geworden. 
Das alles war in dieser Zeit sehr gut bekannt. 
Und wie schon gesagt: BRD - Kanzler, - Präsidenten, - Ministerpräsidenten, - Minister, MdB, MdL..

Anita L.
@20:13 Uhr von Zundelheiner

[...] sorry, Geschichtsklitterung werfen sie mir vor?...Begründung?

Querschlag auf Siegermächte? Rolle dieser sind alles nachprüfbare Fakten....

Wer NS-"verankerte" Menschen (also alle, die im NS-System lebten, vom inneren Migranten über den mehr oder weniger unbedachten Mitläufer bis hin zu Parteifunktionären und glühenden Anhängern) als Vergleichsgröße verwendet, wenn es um die gezielte Rekrutierung von ehemaligen SS und Gestapo für den Bundesnachrichtendienst in der Bundesrepublik Deutschland geht, begeht für mich Geschichtsklitterung.

Querschläger deshalb, weil die Erwähnung der von einem katholischen Priester ins Leben gerufenen und von den Geheimdiensten mitgenutzten Fluchtwege für Naziverbrecher ein offensichtliches Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Thema ist, ein klassisches Whatabout. Sicher sind die Fakten nachprüfbar, aber ebenso wenig Thema wie die Deutschergebnisse bei der Bewertung einer Englischklausur. 

nie wieder spd
@Tagesschau

Warum werden solche Akten immer erst viel zu spät freigegeben, als dass man die Protagonisten noch zur Verantwortung ziehen könnte? 
Heutzutage, mit Internet und asozialen Medien, hätte Adenauer vielleicht noch nicht einmal eine Amtszeit als Kanzler überstanden, wenn diese Geschichten in die Öffentlichkeit gelangt wären. 
Und wo waren eigentlich die investigativen Faktenfinder der Medien in den Anfangsjahrzehnten unserer Bundesrepublik? 
Die CSU - Nazizeitung „Bayerkurier“ und die „Nationalzeitung“ haben in der Nachkriegszeit jahrzehntelang ungehindert Nazipropaganda verbreitet. Was haben die demokratischen Medien zu dieser Zeit getan?

werner1955
NS Verbrecher

1946 lebten 65Mill. Menschen in unserem Land . Wer außer denn Kindern war denn kein einwohner von Nazi deutschland.

Und wer hat denn wohl bis 1945 aktiv etwas gegen diese Regiem oder. die Wehrmacht unternommen?

Sesselrevoluzzer
@17:37 Uhr von Möbius

Diese Gleichsetzung von BRD und DDR ist falsch. Während in der DDR die Jugend von unbelasteten „Junglehrern“ unterrichtet wurde, durften in der BRD die belasteten Lehrer in aller Regel weiter unterrichten.

Historisch gesehen ist es vernünftig, festzustellen, dass es in beiden deutschen Staaten eine vermutlich etwa gleiche Belastung mit alten Nazis gegeben haben dürfte.

wie-
Denazifizierung bitte in eigener Verantwortung

@20:08 Uhr von Möbius

Die BRD hat in ihren „Wirtschaftswunderjahren“ ganz erheblich profitiert von den Gewinnen aus der „Arisierung“ und der Ausbeutung der Zwangsarbeiter.

Und auf zahlreichen Dachböden und Wohnzimmern der Republik finden sich noch Zeugnisse dieser Arisierungen bzw. Zwangsversteigerungen privater Habseligkeiten aufgrund Deportation.

Das ist ein noch fast völlig unaufgearbeiteter Themenkomplex,

Ähm, nein.

an den sich m.W. fast nur der Historiker und Politologe Götz Aly herangetraut hat,

Auch nicht. Eine Vielzahl von wissenschaftlicher Aufarbeitung finden Sie in den Belegverweisen des entsprechenden Wikipedia-Lemmas. Deutsch oder Englisch, suchen Sie sich's aus.

dem deshalb auch eine ordentliche Professur in Deutschland versagt blieb. 

Das sind natürlich wieder hübsche Halbwahrheiten, damit das vom Regime im Moskau ausgebene Narrativ der miliärischen Notwendigkeit ominöser Denazifizierungen in Westeuropa bloß immer mittels Desinformation gefüttert wird.